Zunder » So 8. Sep 2013, 01:09 hat geschrieben:Es geht nicht um eine Erklärung im Sinne einer nachgereichten Legitimation, sondern um historische, politisch-ideologische Bedingungen.
War das denn bei Moses anders?
Selbst ein dezitierter Antizionist wird, wenn er noch halbwegs bei Trost ist, kaum leugnen können, daß der Zionismus als Reaktion auf den grassierenden Antisemitismus entstanden ist.
Genauso wie Moses' Intervention eine Reaktion auf die Repressalien und Benachteiligungen waren, unter denen die Hebräer litten.
Die unzweifelhaft vorhandenen national-chauvinistischen Tendenzen in der israelischen Politik ergeben sich nicht aus dem zionistischen Anspruch auf völkerrechtliche Gleichstellung. Sie sind das Ergebnis realer, im Grunde seit 1936 (mit kurzzeitigen Unterbrechungen) anhaltender Gewalt.
Das ist klar. Aber wenn man einen Sachverhalt analysieren und bewerten will, der in der
Gegenwart angesiedelt ist, dann macht es wenig Sinn, die Angelegenheit nur fragmentarisch zu betrachten und stets die (guten, nachvollziehbaren) Absichten hervorzuheben, die sich auf die Vergangenheit beziehen, und die (teils gar nicht so guten) Resultate (= Fakten!) der Gegenwart kaum bis überhaupt nicht zu beachten.
Mit deinem Moses-Käse hat das nichts zu tun.
Es gibt Parallelen (siehe weiter oben). Darüber hinaus hat ein "vergleichender Religionswissenschaftler", ein gewisser Kavenzman, hier die Haltung vertreten, dass Religionen einen Einfluss auf Menschen ausüben würden (also auf die Mentalität und letztlich auch auf die Kultur). Jedenfalls betonte er dies, als er über den Islam und den Moslems sprach. Folglich müsste diese hypothetische Annahme auch für andere Religionen und deren Anhänger gelten, so auch für das Judentum und die Juden. Es gab übrigens auch seitens mancher christlicher Fundamentalisten Äußerungen, die in eine ähnliche Richtung gingen, nämlich die Theorie von dem "dämonischen" Ursprung des Islams (womit derselbe christlicher Fundamentalist mein vermeintlich "aggressives" Verhalten zu "erklären" versucht hat).
In Anbetracht solcher Umstände ist es nur fair und legitim, dieselben Überlegungen bezüglich ideologischer Einflussnahme auf Mentalität und Kultur auch bei anderen Religionen anzustellen, z. B. beim Judentum: wenn der
Haupt-Prophet der Juden, Moses, ein skrupelloser Massenmörder und Frauen- und Kinderabschlachter war - und sein Gott ein Genozide legitimierender Despot! -, welche mutmaßlichen und nachhaltigen Konsequenzen hätte das auf die Mentalität und Kultur seiner Anhänger?
Wie du vielleicht gemerkt hast, im Gegensatz zu unseren religiösen Fundamentalisten und hetzenden Pro-Israelisten formuliere ich lediglich Fragen.