Proteste in Istanbul

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Jekyll
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Jekyll »

d'Artagnan » So 16. Jun 2013, 10:26 hat geschrieben:So berechtigt(!) Deine Kritik an meinen überspitzten Vorwürfen auch gewesen ist, dass Du auf die Demonstranten schimpfst und stattdessen jemanden, der z.B. antisemitische Theaterstücke schreibt und einen Alevitenschlächter als historisches Vorbild sieht, die Stange hältst, zeigt, dass Du Erdogan durch eine seeehr rosarote Brille betrachtest.
Kaum haben wir ein Wahrnehmungsproblem von dir mit Ach und Krach beiseite gelegt, schon kommst du mit dem nächsten; wo habe ich denn je über die Demonstranten "geschimpft", D'Artagnon? Ist das in Frage stellen von Beweggründen schon ein "Schimpfen" für dich? Und ist denn jeder, der nicht spontan mitzieht bei diesem Erdogan-Bashing, gleich ein Anhänger von ihm? Du bist sowas von weggetreten in deiner Wahrnehmung, dass du offenbar nichts anderes mehr wahrnehmen kannst als nur polare Gegensätze (nach dem Motto wer nicht für mich ist, ist gegen mich). Du hast doch mitgekriegt, dass es mir um mehr geht als nur um einen Ministerpräsidenten oder demonstrierende Gruppen.

Mal eine Frage an dich; wie bewertest du das Verhalten der Demonstranten am Gezi-Park, die das wirklich sehr vernünftige Entgegenkommen Erdogans in den Wind geschlagen haben? Ich weiß, es geht längst nicht mehr um ein paar Bäume dort, aber das wäre doch eine Möglichkeit für einen Neuanfang gewesen (mehr Dialog, weniger Konfrontation), oder nicht? Macht das Verhalten dieser Demonstranten eigentlich noch Sinn?
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d'Artagnan
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von d'Artagnan »

Fadamo hat geschrieben:Die deutschen soldaten sollten sofort mit ihren patriotsystem türkei verlassen.
Au contraire!
Deutschland hat sein abschreckendstes Waffensystem nach Istanbul geschickt:

Claudia Roth!
Kaum ein Wort internationaler Kritik war am Sonntag zu hören gegen Erdogans Vorgehen. Und so hatte Frau Roth, weil sie zufällig vor Ort war, die Bühne für sich ganz allein. "Das ist Krieg, Krieg gegen die Menschen in der Türkei. Die Menschen im Gezi-Park, das sind auch die Menschen der Türkei", sagte sie.

Lange Zeit waren die Grünen insgesamt, und ihre beiden Vorsitzenden Cem Özdemir und Claudia Roth sehr zurückhaltend mit Kritik gegenüber der Regierung von Ministerpräsident Erdogan. Jetzt aber hat er sich aus diesen beiden, besonders aber aus Frau Roth nach ihrer tränenreichen Nacht, entschlossene Gegner gemacht. Das Vorgehen gegen Ärzte und Eindringen in Krankenhäuser nannte sie "ein Kriegsverbrechen"
.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Jekyll »

BONBOX » So 16. Jun 2013, 10:29 hat geschrieben:Wie war die Ansage von Erdogan ?

Am Sonntag sollte der Park geräumt sein ( also Heute ) , soweit ich über die Presse informiert bin waren die Demo Leute damit einverstanden , also ein friedlicher Rück bzw Abzug aus dem Park.
Da bist du aber falsch informiert. Tatsächlich haben die Demonstranten den Vorschlag Erdogans abgelehnt:
Kurz davor hatte die «Taksim-Solidarität» Erdogans Kompromissvorschlag abgelehnt, die geplante Zerstörung des Parks bis zum endgültigen Gerichtsurteil und zu einer Bürgerbefragung aufzuschieben.
http://www.nzz.ch/aktuell/international ... 1.18100165

Von daher ist dein gesamtes Statement alles andere als plausibel...wohl wieder ein typischer Fall von selektiver Wahrnehmung.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Jekyll »

Alexander Reither » So 16. Jun 2013, 08:27 hat geschrieben:Ei ei ei, wieder dein "Moslemheulgesülze" - leg mal ne neue Platte auf, das ist ja kaum lesbar.
Sorry, aber ich kann mit deinem stumpfsinnigen Gegrunze nichts anfangen. Servus.


PS: Und Danke für die Bestätigung meiner Thesen. ;)
Zuletzt geändert von Jekyll am Sonntag 16. Juni 2013, 21:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Jekyll »

Fadamo » So 16. Jun 2013, 18:16 hat geschrieben:Die deutschen soldaten sollten sofort mit ihren patriotsystem türkei verlassen.
Und der Zusammenhang wäre..?
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d'Artagnan
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von d'Artagnan »

Jekyll » So 16. Jun 2013, 21:37 hat geschrieben:
Mal eine Frage an dich; wie bewertest du das Verhalten der Demonstranten am Gezi-Park, die das wirklich sehr vernünftige Entgegenkommen Erdogans in den Wind geschlagen haben? Ich weiß, es geht längst nicht mehr um ein paar Bäume dort, aber das wäre doch eine Möglichkeit für einen Neuanfang gewesen (mehr Dialog, weniger Konfrontation), oder nicht? Macht das Verhalten dieser Demonstranten eigentlich noch Sinn?
Laut Brennpunkt hat Erdogan den Demonstranten bis Sonntag Zeit gegeben, und dann trotzdem vor Ablauf seines Ultimatums stürmen lassen.
Offensichtlich waren seine großzügigen "Zusagen" wenig wert...
http://www.tagesschau.de/multimedia/vid ... 13324.html

Wäre er klug und besonnen gewesen, und hätte er als moderater ehrlicher Verhandlungspartner auftreten wollen, hätte er doch zumindest bis zum Ablauf seines eigenen Ultimatum gewartet. Dann hätte er ja argumentieren können sein Bestes versucht zu haben.
Ganz offensichtlich wollte er das aber nicht. Oder wie erklärst Du Dir dass er zu früh stürmen ließ?
Mit Benzin wird er die Glut kaum löschen können...
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Jekyll »

d'Artagnan » So 16. Jun 2013, 21:01 hat geschrieben:
Laut Brennpunkt hat Erdogan den Demonstranten bis Sonntag Zeit gegeben, und dann trotzdem vor Ablauf seines Ultimatums stürmen lassen.
Offensichtlich waren seine großzügigen "Zusagen" wenig wert...
http://www.tagesschau.de/multimedia/vid ... 13324.html

Wäre er klug und besonnen gewesen, und hätte er als moderater ehrlicher Verhandlungspartner auftreten wollen, hätte er doch zumindest bis zum Ablauf seines eigenen Ultimatum gewartet. Dann hätte er ja argumentieren können sein Bestes versucht zu haben.
Ganz offensichtlich wollte er das aber nicht. Oder wie erklärst Du Dir dass er zu früh stürmen ließ?
Ganz einfach - weil die Demonstranten auf sein Kompromissvorschlag noch vor dem Ablauf des Ultimatums eine klare Absage erteilt haben!
Wenige Stunden von dem Sturm auf das Lager hatte Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan die Demonstranten erneut aufgerufen, ihre Besetzung aufzugeben. Der Premier hatte am Freitag erklärt, im Gegenzug für eine Aufhebung des Zeltlagers werde er auf ein Bauprojekt der Regierung auf dem Gelände des Parks verzichten, gegen das sich der ursprüngliche Widerstand der Demonstranten gerichtet hatte. „Taksim Solidarität“ hatte dies aber abgelehnt und erklärt, der Protest gegen die Regierung gehe weiter.
http://www.tagesspiegel.de/politik/erdo ... 56792.html

Das Ultimatum wurde damit durch die Demonstranten für null und nichtig erklärt, daher hatte Erdogan auch keine Veranlassung mehr, sich selbst daran zu halten.

Also, wie bewertest das Verhalten dieser Demonstranten jetzt?
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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schelm
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von schelm »

Zwischenfragen : Ich hörte neulich in den Nachrichten, Erdogan hätte das Küssen in der Öffentlichkeit verboten - und Alkohol ( ? ) Noch was ? Stimmt das ? Wurde dies hier bereits im Thread erwähnt, falls ja, welche Seite(n) ?

Freundliche Grüße, schelm
Denk ich an D in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht, Heinrich Heine.
Muninn

Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Muninn »

schelm » So 16. Jun 2013, 21:31 hat geschrieben:Zwischenfragen : Ich hörte neulich in den Nachrichten, Erdogan hätte das Küssen in der Öffentlichkeit verboten - und Alkohol ( ? ) Noch was ? Stimmt das ? Wurde dies hier bereits im Thread erwähnt, falls ja, welche Seite(n) ?

Freundliche Grüße, schelm

Auch in Deutschland herrscht teilw. ein Alkoholverbot. Und dennoch randaliert keiner wie in der Türkei.
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d'Artagnan
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von d'Artagnan »

Jekyll hat geschrieben:Ganz einfach - weil die Demonstranten auf sein Kompromissvorschlag noch vor dem Ablauf des Ultimatums eine klare Absage erteilt haben!
http://www.tagesspiegel.de/politik/erdo ... 56792.html

Das Ultimatum wurde damit durch die Demonstranten für null und nichtig erklärt, daher hatte Erdogan auch keine Veranlassung mehr, sich selbst daran zu halten.

Also, wie bewertest das Verhalten dieser Demonstranten jetzt?
Ganz offensichtlich haben die Demonstranten mehr (bzw. anderes) auf dem Herzen als den Stopp des Bauprojektes. Schreibst Du ja auch.
Vor allem wollten sie Erdogan nicht die Bühne für die von ihm für heute organisierten Pro-Regierungsdemonstrationen überlassen. So wurde das Ausharren der Demonstranten auf dem Taksim-Platz jedenfalls in der ARD erklärt, und das klingt doch durchaus nachvollziehbar.
Wem hätte es denn gestört wenn die gleichzeitig dort demonstriert hätten? Doch nur dem Ego des Ministerpräsidenten.

Die AKP bräuchte wohl eine Art "Geisler" als Mediator um die Lage zu deeskalieren. Gül scheint durchaus bereit diese Rolle zu übernehmen, wenn man sich seine moderaten Töne und vorsichtige Distanzierung von Erdogan zuletzt vor Augen hält.
Vermutlich wäre Gül eine bessere Wahl für Verhandlungen. Ich nehme aber auch an, dass es nicht mehr leicht sein wird sämtliche Forderungen die mittlerweile geäußert werden ohne weiteres unter einem Hut zu bringen und den Konflikt zu versachlichen. Denn die Protestbewegung scheint ja recht heterogen zusammengesetzt.
Zuletzt geändert von d'Artagnan am Sonntag 16. Juni 2013, 22:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von JJazzGold »

Iranisch-osmanische Zustände


"Gewalt in der Türkei
Das Imperium schlägt zurück
16.06.2013 · Nach der Räumung des Taksim-Platzes und der Erstürmung des Gezi-Parks schimpft Ministerpräsident Erdogan über eine Verschwörung gegen ihn und wirft ausländischen Medien vor, falsch über sein Land zu informieren. Die Lage bleibt angespannt."

Ärzte, die Verwundeten helfen, werden verhaftet und sind unauffindbar, die Glaubwürdigkeit der politischen Vertreter hat einen neuen Höhepunkt erreicht:

"Die Erläuterung der Behörden, man habe den Gezi-Park „dem Volk zurückgegeben“, förderte dabei nicht zum ersten Mal in den vergangenen zwei Wochen den Spott der Protestbewegung, aus deren Reihen unter anderem der Vorschlag kam, doch künftig Schilder mit der Aufschrift: „Vorsicht, öffentlicher Park! Zutritt verboten!“ aufzustellen. Auch eine Äußerung von Hüseyin Avni Mutlu, dem Gouverneur der Provinz Istanbul, fand ihre Spötter.

Am Dienstag vergangener Woche, als die Polizei den Taksim-Platz geräumt hatte, das oppositionelle Zeltlager im Gezi-Park jedoch unangetastet ließ, hatte Mutlu verkündet, die Demonstranten im Park stünden von nun an unter dem Schutz ihrer „Brüder“ in der Polizei. Nach der Räumung des Gezi-Parks ließen sarkastische Witze darüber, was es bedeute, unter dem brüderlichen Polizeischutz des Gouverneurs zu stehen, nicht lange auf sich warten."

Schuld sind laut Erdogan&co die ausländischen Medien. Die haben wahrscheinlich auch die Ärzte verschwinden lassen.


Erdogan - ein lupenreiner Demokrat, wie sein Bruder im Geiste, Putin.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von NMA »

Platon » Sa 1. Jun 2013, 12:57 hat geschrieben: http://www.spiegel.de/politik/ausland/t ... 03192.html
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... izeigewalt
http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitges ... -gezi-park

Wie werden sich diese Proteste entwickeln und was ist ihre Bedeutung? Wird die Opposition es tatsächlich schaffen eine ernste Bedrohung für Erdogan zu werden oder ist es nur ein kurzes Aufbegehren ohne weitere Folgen?
:?:
Dafür geht das jetzt schon viel zu lange. Muss man sich Sorgen machen?
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BruceLee
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von BruceLee »

Jekyll » So 16. Jun 2013, 21:20 hat geschrieben:Ganz einfach - weil die Demonstranten auf sein Kompromissvorschlag noch vor dem Ablauf des Ultimatums eine klare Absage erteilt haben!
http://www.tagesspiegel.de/politik/erdo ... 56792.html

Das Ultimatum wurde damit durch die Demonstranten für null und nichtig erklärt, daher hatte Erdogan auch keine Veranlassung mehr, sich selbst daran zu halten.

Also, wie bewertest das Verhalten dieser Demonstranten jetzt?
Ein regionales Gerichtsurteil hatte den Baumassnahmen sowieso ein (vorübergehendes) Ende gesetzt. Erdogan betonte dies
ja ausgiebig und fügte hinzu, dass, selbst wenn die nächste Instanz es erlauben würde, er eine Volksabstimmung der
istanbuller Bewohner veranlassen wird.

Dies war also sein "Entgegenkommen".

Aber die Taksimplattform weiss, dass die oberen Gerichte in der Türkei nicht unparteiisch sind. Hinzu kommt noch, dass es
bei einem Volksentscheid nicht um den Gezipark an sich gehen würde, sondern nur um pro oder anti Erdogan. Dahingehend ist kein
Verlass auf Erdogan gegeben, zumal die Frage berechtigt ist, wieso es ganze 2 Wochen gedauert hat, bis Erdogan angeblich
kompromissbereit erscheint. Wenn Erdogan wirklich glaubwürdig erscheinen wollte, hätte er erstmal seinen Auslandsbesuch abgesagt
und nicht ständig Verschwörungstheorien verbreitet wie: Da stecken doch eh ausländische (westliche) Kräfte und die Opposition dahinter.

Und das was er heute abgeliefert hat war ja der Burner schlechthin. Erst lässt er mit aller Gewalt den Taksimplatz von den
Demonstranten räumen, lässt mit dutzende Busse von der Stadtverwaltung 100 Tausende seiner Anhänger zum Platz fahren, wobei
niemand weiss, wer das alles bezahlt und hält eine etwa 2 stündige Rede ab, wovon er mindestens 1,5 Stunden sich selbst lobt,
wie toll er sich doch findet. Und 20 Minuten davon lässt er seine Anhänger wissen, wer hinter der ganzen Verschwörung steckt, den
Fortschritt der Türkei vor Neid verhindern zu wollen.

Er ist und wird es auch niemals sein, der Ministerpräsident aller Türken, wie er es manchmal je nach Bedarf zu verstehen gibt.

Er ist der Ministerpräsident von lediglich 50%, wovon er wiederum gefühlte 50% erkauft hat.

Zunehmend berichten bspw. Polizisten, dass sie nur Befehlen folgen die sie nicht nachvollziehen können. Würden sie den Befehlen
nicht Folge leisten, wären sie arbeitslos. Und genau so ergeht es vielen Angestellten aller lebenswichtigen Organe des Landes,
welche ausnahmslos die AKP kontrolliert.

Erdogan poltert ja bei jeder Gelegenheit gegen die Ungerechetigkeiten der damaligen Kemalisten/Laizisten, wie er und seine
Gessinnungsgenossen darunter zu leiden hatten. Er tut es denen aber haargenau gleich, nur dass die Maske diesmal eine andere Farbe
hat.
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BONBOX
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von BONBOX »

Ohne Worte , vorhin in Istanbul ....

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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Fadamo »

Muninn » So 16. Jun 2013, 18:24 hat geschrieben: Warum? :?:
Eine undemokratische regierung sollte deutschland jegliche hilfe verwehren. Da können wir ja auch assad helfen. Beide politnix sind aus dem gleichen holz geschnitten,wenn es um den machterhalt geht.
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
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Gutmensch
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Gutmensch »

Erdogan führt Krieg gegen sein eigenes Volk. Augenzeugin C. Roth berichtet:

"Das ist Krieg gegen die Menschen der Türkei"

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... erkei.html

Langsam sollte man darüber nachdenken, ob der Islamist Erdogan wirklich verstanden hat, was Demokratie bedeutet.
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Dieter Winter
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Dieter Winter »

Vielleicht sollte die EU Waffen an die Demonstranten liefern?

Ginge ja in einem Aufwasch bei entsprechenden Lieferungen nach Syrien. Liegt praktisch eh auf'm Weg.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von zollagent »

Dieter Winter » Mo 17. Jun 2013, 10:31 hat geschrieben:Vielleicht sollte die EU Waffen an die Demonstranten liefern?

Ginge ja in einem Aufwasch bei entsprechenden Lieferungen nach Syrien. Liegt praktisch eh auf'm Weg.
Die EU liefert weder Waffen noch sonstige Güter. Allein schon aus dem Grund, weil sie keine hat.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Dieter Winter »

zollagent » Mo 17. Jun 2013, 09:33 hat geschrieben: Die EU liefert weder Waffen noch sonstige Güter. Allein schon aus dem Grund, weil sie keine hat.
Du mich auch. :D

Selbstverständlich waren diverse EU Staaten gemeint, bzw. die dort ansässigen Firmen mit entsprechender Produktpalette. Korinthen ka..en ist dein Hobby?
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von JJazzGold »

Gutmensch » Mo 17. Jun 2013, 10:27 hat geschrieben:Erdogan führt Krieg gegen sein eigenes Volk. Augenzeugin C. Roth berichtet:

"Das ist Krieg gegen die Menschen der Türkei"

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... erkei.html

Langsam sollte man darüber nachdenken, ob der Islamist Erdogan wirklich verstanden hat, was Demokratie bedeutet.

Nachdem jetzt die ersten AKP Jugendorganisationen mit Gewalt gegen die Protestierenden vorgehen, ist Erdogan seinem Ziel "Bürgerkrieg" mit Ausnahmezustand und nachfolgender Dikatur bereits einen Schritt näher gekommen.

Was Demokratie beinhaltet, war Erdogan immer fremd, der wußte gerade mal, wie man das Wort schreibt.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt

https://www.youtube.com/watch?v=9FBu2rVuXGI
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von BONBOX »

Noch mal , Erdogan hat Hunderte System kritische Reporter , Journalisten seit Jahren in den Knast geschickt . Freie TV und Radio Sender eingestellt .
Die wissen mehr und sind auf den neusten Stand ( http://www.reporter-ohne-grenzen.de/ )

Erdogans Selbstverständnis ist zweifellos das er , aber nur er alleine die Geschicke seines Landes bis hin zu seinen Landsleuten denen er nicht nur seine Religion und Dogma sondern auch bis hin zum Bett ( 3 Kinder ) und bis zum Kochtopf verordnen will , wie sich nach Erdogans Vorstellungen " Normale Türken verhalten und leben sollten "

Versucht er den Türkischen Ober Guru zu machen ? ( Alle mir nach und ab ins Verderben ? ) Nach dem Motto : Bist Du nicht willig so gebrauche ich Gewalt .

Meine Meinung ist , das der Typ ein Fall für den Psychiater ist , hoch gradig verstrahlt von sich selber , einen netten Aufenthalt in einer ruhigen Einrichtung mit einem weißen Spezial Jackett würde ihm gut tun wieder Erdkontakt auf nehmen zu können .

mfg BB

PS: Niemand weiss was mit den festgenommenen Demonstranten geschieht die jetzt in dem Knast sitzen und den Verhören unterzogen werden . Denn da gibt es keine Presse oder Camera Teams , ich ahne schlimmes .
Und jede menge Anwälte und Ärzte die Demonstranten versorgten wurden ja auch festgenommen , auf der übelsten Art .
Die Hausdurchsuchungen und Verhaftungswelle rollt und wer weiss schon wie viele wie lange von der Bildfläche verschwinden , wenn sie dann noch überhaupt noch auf tauchen .
BB
Ein Pessimist ist ein gut informierter Optimist .
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Praia61 »

In der Türkei sitzen mehr Journalisten im Gefängnis als in China und Iran zusammen.
Das sagt alles aus über diesen demokratisch gewählten faschistischen islamgläubigen Idioten. :mad:
Ignorierte Person/en : Schnitter
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Joker
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Joker »

Die Claudia hat ja auch schon mal gefordert mit den Taliban zu sprechen .

Erdogan ist sicher ein Islamist ,aber noch lange nicht so drauf wie die Taliban.
Da sie sich ja vor Ort befindet soll sie sich mal nicht so haben wegen ein bisschen Tränengas und sie hat jetzt ihre Chance mal zu beweisen wie man mit Islamisten spricht.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Bukowski »

Joker » Mo 17. Jun 2013, 14:39 hat geschrieben:Die Claudia hat ja auch schon mal gefordert mit den Taliban zu sprechen .

.
... genauso wie:
Obama, Merkel, Guttenberg, Nato-Generalsekretär Rasmussen oder Dirk Niebel etc.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Joker »

Bukowski » Mo 17. Jun 2013, 15:47 hat geschrieben:
... genauso wie:
Obama, Merkel, Guttenberg, Nato-Generalsekretär Rasmussen oder Dirk Niebel etc.
Vor Ort ist aber die Claudia .
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von zollagent »

Joker » Mo 17. Jun 2013, 15:52 hat geschrieben: Vor Ort ist aber die Claudia .
Bei den Taliban war sie nicht vor Ort. Warum wohl?
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von zollagent »

Nach Meldungen des SWR droht Erdogan jetzt mit dem Einsatz des Militärs gegen die Demonstranten. Der Herr scheint die Aufgaben des Militärs nicht so recht begriffen zu haben.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Joker »

zollagent » Mo 17. Jun 2013, 15:53 hat geschrieben: Bei den Taliban war sie nicht vor Ort. Warum wohl?
Kein Tränengas .
Die Jungs schießen härter.
Bukowski

Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Bukowski »

zollagent » Mo 17. Jun 2013, 14:53 hat geschrieben: Bei den Taliban war sie nicht vor Ort. Warum wohl?
Wahrscheinlich, weil sie nicht Guttenberg ist. :rolleyes:
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Joker »

Bukowski » Mo 17. Jun 2013, 16:05 hat geschrieben: Wahrscheinlich, weil sie nicht Guttenberg ist. :rolleyes:
Wenn sie als Politikerin einer Deutschen Partei wirklich dorthin gewollt hätte ,wäre sie nach Afghanistan gekommen.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Muninn »

Gutmensch » Mo 17. Jun 2013, 09:27 hat geschrieben:Erdogan führt Krieg gegen sein eigenes Volk. Augenzeugin C. Roth berichtet:

"Das ist Krieg gegen die Menschen der Türkei"

http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... erkei.html

Langsam sollte man darüber nachdenken, ob der Islamist Erdogan wirklich verstanden hat, was Demokratie bedeutet.

Krieg gegen das eigene Volk. Die Claudia hat ja schon wieder Schaum vorm Mund... Als ob es unter Rot/Grün nie Polizeigewalt gegen Regierungskritiker in Deutschland gegeben hätte.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Gutmensch »

JJazzGold » Mo 17. Jun 2013, 10:43 hat geschrieben:

Nachdem jetzt die ersten AKP Jugendorganisationen mit Gewalt gegen die Protestierenden vorgehen, ist Erdogan seinem Ziel "Bürgerkrieg" mit Ausnahmezustand und nachfolgender Dikatur bereits einen Schritt näher gekommen.

Was Demokratie beinhaltet, war Erdogan immer fremd, der wußte gerade mal, wie man das Wort schreibt.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von zollagent »

Muninn » Mo 17. Jun 2013, 16:47 hat geschrieben:

Krieg gegen das eigene Volk. Die Claudia hat ja schon wieder Schaum vorm Mund... Als ob es unter Rot/Grün nie Polizeigewalt gegen Regierungskritiker in Deutschland gegeben hätte.
Nur hast du dabei Schaum vor dem Mund gehabt und den Untergang des Abendlandes beschworen. Und Hier?
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Gutmensch »

Muninn » Mo 17. Jun 2013, 16:47 hat geschrieben:

Krieg gegen das eigene Volk. Die Claudia hat ja schon wieder Schaum vorm Mund... Als ob es unter Rot/Grün nie Polizeigewalt gegen Regierungskritiker in Deutschland gegeben hätte.
Es gab und es gibt schon unverhältnismäßige Polizeigewalt in jedem demokratischen Land aber das ist kein Vergleich zu dem was in den letzten Tagen in der Türkei stattfand und weiter stattfindet.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von BruceLee »

zollagent » Mo 17. Jun 2013, 14:54 hat geschrieben:Nach Meldungen des SWR droht Erdogan jetzt mit dem Einsatz des Militärs gegen die Demonstranten. Der Herr scheint die Aufgaben des Militärs nicht so recht begriffen zu haben.
Die Polizisten sind total überfordert seit 2 Wochen, weshalb schon zu Verstärkung die Gendarmarie herbeigerufen wurde.

Sollten die Demonstranten auch diese überfordern, ist es nicht ganz ausgeschlossen, dass Erdogan auch Soldaten einsetzt.

Hier bspw. dreht ein Polizist voll ab:

http://webtv.hurriyet.com.tr/20/50984/2 ... ylari.aspx

Im Übrigen war es nicht Erdogan, der gesagt hat bei Bedarf das Militär einzusetzen, sondern sein Vize Arinc und der Innenminister.
Es hörte sich aber nicht explizit nach einer Drohung an. Sie meinten es nur im Sinne von: "Wenn die Lage derart ausser Kontrolle
gerät", woran ich persönlich aber nicht glaube.
Die Polizei geht mittlerweile noch härter vor als zuvor schon und riegelt zudem mittlerweile die
Demoplätze ab, so das niemand mehr darein kommt. Quasi, haben vorher die Demonstranten Wache über die Plätze gehalten, tut es jetzt
die Polizei. Aber eine Garantie dafür, dass die Demonstranten nicht wieder auftauchen, sobald die Polizei wieder weg ist, gibt es
genauso wenig wie, dass die Demos nicht ständig wo andershin verlagert werden. Es wird wohl auf ein Katz und Maus Spielchen
hinauslaufen, aber es sieht derzeit nicht danach aus, dass die Demos sobald aufhören werden, vor allem da die Sommerferien
begonnen haben und die dauern in der TR 3 Monate und Erdogan zudem nicht damit aufhört weiterhin Öl ins Feuer zu giessen.
Muninn

Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Muninn »

Gutmensch » Mo 17. Jun 2013, 15:52 hat geschrieben:
Es gab und es gibt schon unverhältnismäßige Polizeigewalt in jedem demokratischen Land aber das ist kein Vergleich zu dem was in den letzten Tagen in der Türkei stattfand und weiter stattfindet.

Eben. Was würde Deutschland tun wenn Randalierer 2 Wochen lang durch Berlin ziehen?
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von zollagent »

Muninn » Mo 17. Jun 2013, 17:04 hat geschrieben:

Eben. Was würde Deutschland tun wenn Randalierer 2 Wochen lang durch Berlin ziehen?
Das kannst du Jedes Jahr Anfang Mai live erleben.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Gutmensch »

Muninn » Mo 17. Jun 2013, 17:04 hat geschrieben:

Eben. Was würde Deutschland tun wenn Randalierer 2 Wochen lang durch Berlin ziehen?

Sie niederknüppeln, Tränengas selbst in Krankenhäuser reinschiessen und die Bundeswehr einschalten? :?:
the NSA is watching you! :D
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Jekyll »

Gutmensch » Mo 17. Jun 2013, 16:13 hat geschrieben:

Sie niederknüppeln, Tränengas selbst in Krankenhäuser reinschiessen und die Bundeswehr einschalten? :?:
Oder sie einfach abknallen und niederschießen um dann nacher zu behaupten, es sei "Notwehr" gewesen? :?:
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Jekyll »

d'Artagnan » So 16. Jun 2013, 21:52 hat geschrieben:Ganz offensichtlich haben die Demonstranten mehr (bzw. anderes) auf dem Herzen als den Stopp des Bauprojektes. Schreibst Du ja auch.
Richtig. So wie ich das mitgekriegt habe, gehört die Forderung, Erdogan solle zurücktreten, mit zu den seitens der Protestieren gestellten Forderungen. Und da stellt sich die Frage, inwiefern so eine völlig überzogene Forderung, die übrigens mEs den Willen einer (mutmaßlich) größeren Bevölkerungsgruppe missachtet - also damit letztenendes undemokratisch ist -, eine Grundlage bietet für einen vernünftigen Dialog.
Vor allem wollten sie Erdogan nicht die Bühne für die von ihm für heute organisierten Pro-Regierungsdemonstrationen überlassen. So wurde das Ausharren der Demonstranten auf dem Taksim-Platz jedenfalls in der ARD erklärt, und das klingt doch durchaus nachvollziehbar.
Was bitte schön ist daran plausibel? Mit einer geradezu kleinlichen Begründung einen an sich vernünftigen Kompromissvorschlag abzulehnen, der mit Sicherheit eine deeskalierende Wirkung gehabt hätte? Ich halte den Standpunkt der Demonstranten für nicht minder stur und uneinsichtig wie den, den man die ganze Zeit Erdogan attestiert. Ich denke, da wurde eine 1A-Chance vertan, die Angelegenheit auf einer vernünftigen Art zu regeln. Sorry, aber dieser Punkt geht eindeutig an Erdogan.
Wem hätte es denn gestört wenn die gleichzeitig dort demonstriert hätten? Doch nur dem Ego des Ministerpräsidenten.
Abgesehen davon, dass du hier schon wieder eine ad hocsche Unterstellung machst (wieso "Ego"? Seine Entscheidung könnte genauso gut sicherheitstechnisch begründet sein), wen hätte es eigentlich gestört, wenn die Anti-Erdoganisten wenigstens für einen Tag, nein, für einige Stunden, den Platz für Erdogan und den Pro-Erdoganisten überlassen hätten? Alle reden davon, dass Erdogan die Konfrontation will, die Vorkommnisse um Gezi-Park dagegen belegen, dass dieses Bild von ihm (und das andere von den Demonstranten) nicht ganz stimmig ist.
Die AKP bräuchte wohl eine Art "Geisler" als Mediator um die Lage zu deeskalieren. Gül scheint durchaus bereit diese Rolle zu übernehmen, wenn man sich seine moderaten Töne und vorsichtige Distanzierung von Erdogan zuletzt vor Augen hält.
Vermutlich wäre Gül eine bessere Wahl für Verhandlungen. Ich nehme aber auch an, dass es nicht mehr leicht sein wird sämtliche Forderungen die mittlerweile geäußert werden ohne weiteres unter einem Hut zu bringen und den Konflikt zu versachlichen. Denn die Protestbewegung scheint ja recht heterogen zusammengesetzt.
So sieht es leider aus. Genau dieses Problem hätte man aber ernsthaft angehen und die Forderungen näher konkretisieren und spezifizieren können, wenn es zu einem Dialog gekommen wäre. Die Chance wurde leider vertan. Ich sehe die Defizite auf beiden Lagern; beide Seiten halten sich dazu berufen, die demokratische Mehrheit zu vertreten. In der Umsetzung aber haben alle versagt.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Jekyll »

Ein mutmaßlicher Demonstrant, der mutmaßlich von einem Wasserwerfer getroffen zu Boden gestürzt ist. Furchtbar.

Habt ihr schon dieses Bild gesehen?

Und stellt euch vor - es war nicht Mengele, der diesem alten, armen Mann das angetan hat.
Sagt auch mehr als tausend Worte.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von BruceLee »

Muninn » Mo 17. Jun 2013, 16:04 hat geschrieben:

Eben. Was würde Deutschland tun wenn Randalierer 2 Wochen lang durch Berlin ziehen?
Es gibt sicherlich eine handvoll Randalierer in den Reihen der Demonstranten, die die Situation ausnutzen. Aber in der Regel sind
sie keine gewaltbereiten Demonstranten. Es ist eine Aktion Reaktion Sache. Diese Leute fühlen sich durch diese Regierung verschaukelt
und wollen das durch friedliche Demos zum Ausdruck bringen. Wenn die Polizeiführung kein Fingerspitzengefühl zeigt und ständig
extrem hart gegen die Demonstranten vorgeht, braucht sich niemand darüber wundern, wenn auch bei manchen Demonstranten die
Sicherungen durchbrennen. Der Schlüssel zur Beilegung dieses Konfliktes liegt einzig und allein in Erdogans Hand. Man erinnere
sich zurück was der eigentliche Auslöser dieser Massenproteste war. Das knallharte Durchgreifen der Polizei ganz am Anfang. Dafür
hat sich wenn auch nur halbherzig und unaufrichtig sogar Erdogan entschuldigt. Mit einer scheinheiligen Entschuldigung allein
ist es aber nicht mehr getan. Die Taksimplattform verlangt zurecht die Bestrafung der Verantwortlichen und die Freilassung
der Anfangs eingebuchteten Demonstranten. Das wäre mal ein Anfang.
Und weiter, wenn Erdogan einen aufrichtig gemeinten Dialog suchen würde, anstatt mit seinen ungehobelten Aussagen weiterhin
Gift und Galle zu spucken. Das er sich bei seinen Hardcoreanhängern damit noch beliebter macht, da Erdogan ihnen das Denken
eh schon längst abgenommen hat, ist klar. Die Frage ist nur, wie lange ein Ministerpräsident eines Landes noch in seelenruhe
weiter regieren kann, wenn ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung ständig auf die Barrikaden geht. Wenn das noch ein paar
Wochen so weitergeht, wird sich Erdogan rückblickend die Frage stellen müssen, ob seine egoistische Einstellung dies alles
wert war.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Tantris »

Muninn » Mo 17. Jun 2013, 17:04 hat geschrieben:

Eben. Was würde Deutschland tun wenn Randalierer 2 Wochen lang durch Berlin ziehen?
Deutschland?
Da gabs sehr verschiedene reaktionen auf politische unruhen in der dt. geschichte. Ja, beim sog. Hitlerputsch wurde sogar geschossen. In istambul gabs aber zehnmal soviele tote und da wollte niemand die regierung undemokratisch stürzen.

In der BRD sind feuerwaffen gegen demonstranten ein riesentabu. Jeder einzelne einsatz wurde jahrzehntelang diskutiert und es gab auch nur wenige, die schüsse auf benno ohnsorg z.b.
Die versammlungs- und demonstrationsfreiheit gilt in D als eines der wichtigsten grundrechte, das kann man nicht einfach über bord werfen, indem man die leute als "randalierer" bezeichnet und dann "feuer frei". Sowas klappt nur in einem "gescheiterten staat".

Wollen wir mal hoffen,dass erdogan seine türkei nicht ins chaos führt.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von d'Artagnan »

BruceLee hat geschrieben:
Die Polizisten sind total überfordert seit 2 Wochen, weshalb schon zu Verstärkung die Gendarmarie herbeigerufen wurde.

Sollten die Demonstranten auch diese überfordern, ist es nicht ganz ausgeschlossen, dass Erdogan auch Soldaten einsetzt.

Hier bspw. dreht ein Polizist voll ab:

http://webtv.hurriyet.com.tr/20/50984/2 ... ylari.aspx

Im Übrigen war es nicht Erdogan, der gesagt hat bei Bedarf das Militär einzusetzen, sondern sein Vize Arinc und der Innenminister.
Es hörte sich aber nicht explizit nach einer Drohung an. Sie meinten es nur im Sinne von: "Wenn die Lage derart ausser Kontrolle
gerät", woran ich persönlich aber nicht glaube.
Glaub ich auch nicht.
Das Militär einzuschalten wäre ja so ziemlich das Dümmste was Erdogan tun könnte...
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von JJazzGold »

d'Artagnan » Mo 17. Jun 2013, 20:04 hat geschrieben: Glaub ich auch nicht.
Das Militär einzuschalten wäre ja so ziemlich das Dümmste was Erdogan tun könnte...
Wo hat Erdogan denn bisher bei den Protesten "klug" gehandelt? Aufgrund seiner Aufheiztaktik traut man ihm inzwischen auch einen Versuch, das Militär einzusetzen, zu.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Montag 17. Juni 2013, 20:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von d'Artagnan »

Jekyll » Mo 17. Jun 2013, 17:49 hat geschrieben:Richtig. So wie ich das mitgekriegt habe, gehört die Forderung, Erdogan solle zurücktreten, mit zu den seitens der Protestieren gestellten Forderungen. Und da stellt sich die Frage, inwiefern so eine völlig überzogene Forderung, die übrigens mEs den Willen einer (mutmaßlich) größeren Bevölkerungsgruppe missachtet - also damit letztenendes undemokratisch ist -, eine Grundlage bietet für einen vernünftigen Dialog.
Es ist ja nicht undemokratisch nach diesen Ereignissen vorgezogene Neuwahlen zu fordern. Hier kommt allerdings der erschwerende Umstand dazu, dass Erdogan gar nicht erneut zur Wahl antreten dürfte, so dass so eine Forderung de facto eine nach seinem Rücktritt bedeutet.

Erdogan hatte ja vor den Unruhen bereits anklingen lassen, dass er die Verfassung ändern wolle, um erneut antreten zu dürfen.
Ich denke daher für die Demonstranten dürfte es wichtiger sein, darauf zu drängen, dass diese Verfassungsänderung unterbleibt.
So ein Kompromiss wäre in jedem Fall demokratisch und dazu noch verfassungsschützend.
Was bitte schön ist daran plausibel? Mit einer geradezu kleinlichen Begründung einen an sich vernünftigen Kompromissvorschlag abzulehnen, der mit Sicherheit eine deeskalierende Wirkung gehabt hätte? Ich halte den Standpunkt der Demonstranten für nicht minder stur und uneinsichtig wie den, den man die ganze Zeit Erdogan attestiert. Ich denke, da wurde eine 1A-Chance vertan, die Angelegenheit auf einer vernünftigen Art zu regeln. Sorry, aber dieser Punkt geht eindeutig an Erdogan.
Der Punkt wäre vielleicht an Erdogan gegangen, wenn
a. er sich an sein eigenes Ultimatum gehalten hätte (ein Ultimatum eines staatlich Verantwortlichen ist ja kein "Vertragsangebot", es zeigt nur dessen guten Willen. Hätte er den besessen, hätte er auch nach der Ankündigung der Taksimbewegung es nicht zu respektieren, solange warten können, bis es auslief.)
und
b. weniger brutale Methoden zur Räumung angewandt hätte.

Es gibt ja durchaus eine Bandbreite von Gewaltmaßnahmen gegen Besetzer und Demonstranten.

Du hast vorhin ein Bild vom brutalen Einsatz gegen Stuttgart21-Demonstranten im Schlossgarten gepostet. Gerechterweise solltest Du aber auch bedenken, dass dieser Einsatz zu einem landesweiten Aufschrei geführt hat, in der deutschen Medienlandschaft stark thematisiert wurde, und in der Folge Dutzende Polizisten vor Gericht gestellt wurden. Der damalige Polizeipräsident wurde 2011 verabschiedet (aus angeblich gesundheitlichen Gründen -wer's glaubt...). Sein Nachfolger Züfle (übrigen heute tödlich verunglückt) wandte ausdrücklich eine Strategie der Deeskalation an. Vergleichbare Bilder zum 30.9.2010 gab es daher dann zum Glück in Stuttgart nicht mehr.
Zudem hat dieser überzogene Polizeieinsatz mit Sicherheit mit dazu beigetragen, dass der damalige Ministerpräsidenten Mappus anschließend abgewählt wurde.
Abgesehen davon, dass du hier schon wieder eine ad hocsche Unterstellung machst (wieso "Ego"? Seine Entscheidung könnte genauso gut sicherheitstechnisch begründet sein), wen hätte es eigentlich gestört, wenn die Anti-Erdoganisten wenigstens für einen Tag, nein, für einige Stunden, den Platz für Erdogan und den Pro-Erdoganisten überlassen hätten? Alle reden davon, dass Erdogan die Konfrontation will, die Vorkommnisse um Gezi-Park dagegen belegen, dass dieses Bild von ihm (und das andere von den Demonstranten) nicht ganz stimmig ist.

So sieht es leider aus. Genau dieses Problem hätte man aber ernsthaft angehen und die Forderungen näher konkretisieren und spezifizieren können, wenn es zu einem Dialog gekommen wäre. Die Chance wurde leider vertan. Ich sehe die Defizite auf beiden Lagern; beide Seiten halten sich dazu berufen, die demokratische Mehrheit zu vertreten. In der Umsetzung aber haben alle versagt.
Der Preis der Macht ist nunmal die höhere Verantwortung -gegenüber allen (!) Bürgern und auch gegenüber der Verfassung. (Und Rechtsanwälte zu verhaften, weil sie juristisch gegen Akte der Polizeigewalt vorgehen möchten, kann wohl kaum verfassungskonform sein!)

Diese Verantwortung fällt immer in solchen Situation stärker auf den Machthaber und die Staatsgewalt zurück als auf einfache "machtlose" Bürger. (Wenn das nicht so wäre könnte man das Recht auf freie Meinungsäußerung gleich ganz beerdigen).
Das wussten ja schon die 68er für sich zu nutzen...^^
Du kennst doch die Bilder von den Castor-Blockierern die weggetragen werden? Da werden keine Tränengasbomben eingesetzt, keine Flüchtende, Journalisten und medizinische Helfer verprügelt. Es gibt in den allermeisten Fällen Wege Tränengas und Schlagstock zu vermeiden.
Das "Versagen" Erdogans (genauer gesagt seine gewollte Strategie der Eskalation) wird daher IMHO zurecht in der medialen Berichterstattung stärker gewichtet als die Provokation, die der zivile Ungehorsam der Demonstranten darstellt.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von d'Artagnan »

JJazzGold » Mo 17. Jun 2013, 20:11 hat geschrieben:
Wo hat Erdogan denn bisher bei den Protesten "klug" gehandelt? Aufgrund seiner Aufheiztaktik traut man ihm inzwischen auch einen Versuch, das Militär einzusetzen, zu.
Er weiß aber genau, dass er sich der Loyalität des Militärs nicht hundert Prozent sicher sein kann. Das wäre kein Spiel mehr mit dem Feuer, sondern eins mit Nitroglycerin!
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von BruceLee »

d'Artagnan » Mo 17. Jun 2013, 19:04 hat geschrieben: Glaub ich auch nicht.
Das Militär einzuschalten wäre ja so ziemlich das Dümmste was Erdogan tun könnte...
Ich meinte nicht, dass die Regierung keine Soldaten einsetzen würde, sondern, dass die Demonstrationen nicht so derart
ausser Kontrolle geraten werden, dass ein ergänzender Einsatz von Soldaten von Nöten sein würde. Der Vize hat erklärt, dass
es einen Paragraphen gibt, welcher es der Regierung ermöglicht. Hierbei würde es sich aber nicht um den Ausruf des
Ausnahmezustandes handeln, sondern wie gesagt lediglich um einen ergänzenden Einsatz.

Ein Ausnahmezustand käme nur bei einem krassen Bürgerkrieg in Frage. Dies ist derzeit nicht gegeben und wird es hoffentlich
auch nie geben.
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Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von BruceLee »

d'Artagnan » Mo 17. Jun 2013, 19:36 hat geschrieben: Er weiß aber genau, dass er sich der Loyalität des Militärs nicht hundert Prozent sicher sein kann. Das wäre kein Spiel mehr mit dem Feuer, sondern eins mit Nitroglycerin!
Da irrst du dich aber gewaltig. Das Militär ist schon seit langem in der Hand der Regierung. Siehe angeklagte Generäle
Stichwort Ergenekon und Balyoz. Es sitzen dutzende ehemalige Militärs schon seit Jahren in U-Haft wegen angeblichem
Putschversuch gegen die AKP, welcher nie stattfand. Das Militär ist soweit eingeschüchtert genug, um es sich vorher mindestens 10 mal zu überlegen sich dahingehend ohne Erdogans Segen einzumischen.

Es tobt wie immer ein innerer Machtkampf in der Türkei. Wer alle staatlichen Organe unter seiner TOTALEN Kontrolle gebracht hat, hat das Sagen und kann mit den anderen tun und lassen was er will. Um Demokratie ging es nie, nur um die Macht, selbst heute noch.
Chruschtschow

Re: Proteste in Istanbul

Beitrag von Chruschtschow »

Jekyll » Mo 17. Jun 2013, 16:58 hat geschrieben:Ein mutmaßlicher Demonstrant, der mutmaßlich von einem Wasserwerfer getroffen zu Boden gestürzt ist. Furchtbar.

Habt ihr schon dieses Bild gesehen?

Und stellt euch vor - es war nicht Mengele, der diesem alten, armen Mann das angetan hat.
Sagt auch mehr als tausend Worte.
Der Typ auf dem Foto sieht übel zugerichtet aus.
Wo ist denn das passiert und wer war das?
Polizei greift im Westen auch hart durch.
http://www.youtube.com/watch?v=460Ag62bQ34
http://www.youtube.com/watch?v=nvYfZl0guvg
Polizei ja - Karatekämpfer und Schläger nein.
Zuletzt geändert von Chruschtschow am Mittwoch 19. Juni 2013, 04:38, insgesamt 3-mal geändert.
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