Achja richtig. Das hätte ich noch hinzufügen sollen. Hinzu kommt natürlich, dass da immer eine ziemliche Klassenkampfrhetorik mitschwingt und man Reichtum quasi schon verbal kriminalisiert. Wie man da dann neben der finanziellen Zusammenführung der Gesellschaft (die bis zu einem gewissen Grad sinnvoll sein mag) die soziale Zusammenführung eben dieser erreichen will ist mir rätselhaft. Man beschwert sich, dass arbeitslose stigmatisiert werden (sicherlich auch zu unrecht, keine Frage) und macht das Gleiche mit denen die Tausende Arbeitsplätze schaffen und die Stütze unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit sind.frems » So 16. Jun 2013, 12:34 hat geschrieben: Mehr Geld für alle und etwas Neiddebatte gegen irgendwelche ominösen Multimillionäre, die alle böse und zu bekämpfen seien. Wem's reicht, nur zu. Auf nach Athen.
rot-rot-grün?
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Re: rot-rot-grün?
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Re: rot-rot-grün?
Das dachte ich ja auch immer, deswegen war ich gestern so erschrocken.'Infi » So 16. Jun 2013, 12:32 hat geschrieben: Allein schon das Steuerkonzept genügt.
Aber um da noch etwas hinzuzufügen. Du könntest ja durchaus recht haben, dass da Kompromisse bei rauskommen, die die Wirtschaft Deutschlands nur halb zerstören, es geht mir dabei auch um die unterschiedlichen Prämissen unter denen SPD und Grüne und die Linke handeln. Vor allem die SPD, aber auch Grüne, arbeiten unter der Prämisse die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des Landes mindestens zu erhalten, nach Möglichkeit gar auszubauen und dadurch die auseinandergehende Schere behutsam zu schließen, Rentensystem und Arbeitslosenhilfe bezahlbar zu halten und dabei eben weiteres Geld erwirtschaften zu können, welches dann für die Problemlösung genutzt werden kann. Die Linke arbeitet unter der Prämisse dem harten Kapitalismus jegliche Leistungsanreize zu nehmen um das Geld massiv dahin zu verteilen wo sie es gerne hätte. Und zwar so massiv von oben nach unten, dass jedweder Leistungsanreiz entfällt und unsere Wirtschaft langfristig den Bach runtergeht. Das führt dann dazu, dass kein Geld mehr erwirtschaftet wird um irgendeine Art von Sozialstaat überhaupt nur im Ansatz betreiben zu können und das bei steigender Arbeitslosigkeit und sinkendem Arbeitsangebot. Das könnte man jetzt noch endlos ausführen warum das Gesamtkonzept der Linken das Schädlichste von allen ist, im Grunde hab ich aber so ziemlich alles grob dargestellt.
Als Basis für einen Kompromiss würde ich das nicht als grundsätzliches Gift für Deutschland begreifen:
http://www.tagesschau.de/ausland/linkspartei450.html
--> Ähnliches wollen auch die Grünen"Wir wollen zum einen den Spitzensteuersatz auf 53 Prozent erhöhen", erläutert Kipping. Außerdem sollen durch ein neues Steuerkonzept Menschen mit einem monatlichen Einkommen bis 6000 Euro besser gestellt werden. "Und wir wollen, dass Einkommen oberhalb einer Million mit 75 Prozent besteuert werden", sagt Kipping.
Eigene Steuer für Vermögen ab einer Million Euro
Außerdem will die Partei Vermögen ab einer Million Euro mit einer eigenen Steuer in Höhe von fünf Prozent belasten. Auch eine Debatte über die Begrenzung von Managergehältern will die Linke anstoßen. "Niemand sollte mehr als 40 mal so viel verdienen wie das gesellschaftliche Minimum - bei der derzeitigen Verteilung wären das noch knapp eine halbe Million Euro im Jahr", so der Wortlaut im Programmentwurf.
Und vor allem "Menschen mit einem monatlichen Einkommen bis 6000 Euro besser gestellt werden"
--> Auf diesem Grundsatz lässt sich viel aufbauen
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Sonntag 16. Juni 2013, 12:45, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: rot-rot-grün?
Riexinger:'Infi » So 16. Jun 2013, 12:36 hat geschrieben: Achja richtig. Das hätte ich noch hinzufügen sollen. Hinzu kommt natürlich, dass da immer eine ziemliche Klassenkampfrhetorik mitschwingt und man Reichtum quasi schon verbal kriminalisiert. Wie man da dann neben der finanziellen Zusammenführung der Gesellschaft (die bis zu einem gewissen Grad sinnvoll sein mag) die soziale Zusammenführung eben dieser erreichen will ist mir rätselhaft. Man beschwert sich, dass arbeitslose stigmatisiert werden (sicherlich auch zu unrecht, keine Frage) und macht das Gleiche mit denen die Tausende Arbeitsplätze schaffen und die Stütze unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit sind.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/ ... interviewsDie Lebenslüge der SPD ist …
…zu glauben, dass man die Interessen der Beschäftigten, der Erwerbslosen und Rentner vertreten kann, ohne sich mit den Vermögenden, den Banken und Konzernen anzulegen. Das ist ein Irrtum. Daran scheitert Peer Steinbrück gerade jeden Tag. So zu tun, als würde man soziale Interessen vertreten und es dennoch den Reichen recht machen. Man muss sich eindeutiger positionieren.
Künstlich geschürte Feindbilder kommen bei manchen halt gut an.
Achja, vor vier Monaten:
Die Linkspartei bringt sich für das wichtige Wahljahr in Position: Führende Politiker sind offenbar bereit, SPD-Kanzlerkandidat Steinbrück zu wählen. Rot-Rot-Grün sei denkbar, sagt Parteichef Riexinger. Allerdings stellt die Linke auch eine Reihe von kaum erfüllbaren Forderungen.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 85227.html
Naja, gleich marschieren hier die Parteikämpfer wieder auf und erklären, wie das eigentlich alles gemeint war und überhaupt.
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Re: rot-rot-grün?
Dann lieber auf in die große Koalition und noch mehr Profil verlieren?frems » So 16. Jun 2013, 12:34 hat geschrieben: Mehr Geld für alle und etwas Neiddebatte gegen irgendwelche ominösen Multimillionäre, die alle böse und zu bekämpfen seien. Wem's reicht, nur zu. Auf nach Athen.
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Re: rot-rot-grün?
Blubberquatsch.frems » So 16. Jun 2013, 12:32 hat geschrieben: Öhm, nein. Die Linke inszeniert sich nicht grundlos in erster Linie als eine Partei der Arbeitslosen )
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Re: rot-rot-grün?
Öhm, die Linken wollen die Steuereinnahmen halt senken wie keine andere Partei:Matthias Pochmann » So 16. Jun 2013, 12:39 hat geschrieben: Das dachte ich ja auch immer, deswegen war ich gestern so erschrocken.
Als Basis für einen Kompromiss würde ich das nicht als grundsätzliches Gift für Deutschland begreifen:
--> Ähnliches wollen auch die Grünen
Und vor allem "Menschen mit einem monatlichen Einkommen bis 6000 Euro besser gestellt werden"
--> Auf diesem Grundsatz lässt sich viel aufbauen
http://www.welt.de/img/wirtschaft/crop1 ... en-2-2.jpg
http://www.welt.de/img/wirtschaft/origs ... hmen-1.jpg
Wobei das natürlich unter der Annahme geschieht, daß auch kein Kapital ins Ausland flüchtet. Natürlich klingt es für alle, die nicht wohlhabend sind, erstmal toll: Mehr Geld für uns und die da oben, die aus unserer Sicht ja eh schon genug haben, liefern es dann ohne Murren. Wer ist schon gegen mehr Geld im Portemonnaie? Niemand. Dann noch etwas moralisierend von Waffenexporten sprechen und fertig ist die Laube. Was die realen Konsequenzen all der Forderungen, wie z.B. der Mindestlohn und die erhöhten Staatsausgaben, sind, wird man aber a) nie feststellen und b) muß sie auch niemand verantworten und sich in Zukunft fragen, wie man das selbstkritisch beurteilt. Es bleibt ja ein "Wünsch Dir was". Hauptsache man ist immer etwas höher als andere Parteien mit seinen Geschenken.
Frag das die linke Fundamentalopposition, nicht mich. Deren Handeln kann ich eigentlich nur aus Sicht der Politiker verstehen, die alles tun, um ihre Diäten zu sichern, aber so wenig wie möglich an der Gestaltung von Politik mitwirken wollen. Ob den Linken Schwarz-Rot lieber ist als Schwarz-Gelb, kann ich Dir nicht sagen. Vielleicht Schwarz-Rot, weil man dann durch Sachzwänge sicherlich mehr Gründe findet, um seinem Hobby nachzugehen und gegen die SPD zu wettern. Aber das ist nur eine Vermutung aufgrund deren Verhalten in den letzten Jahren.Matthias Pochmann hat geschrieben: Dann lieber auf in die große Koalition und noch mehr Profil verlieren?
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Re: rot-rot-grün?
Keineswegs. Hartz IV ist das Kernthema der Linken geworden und nicht einer anderen Partei. Und es geht ja auch auf. In Regionen mit hoher Arbeitslosigkeit wird überdurchschnittlich oft die Linkspartei gewählt. Wer sichere Arbeit hat, ist eher daran interessiert, daß die Wirtschaft gut läuft. Und wenn sich die Arbeitslosen von SPD bis CSU nicht mehr vertreten fühlen bzw. von den Linken besser, wählen sie halt letztere. Ist ja kein Problem, aber auch nicht zu leugnen.Cat with a whip » So 16. Jun 2013, 12:44 hat geschrieben: Blubberquatsch.
http://medpsy.uniklinikum-leipzig.de/re ... hc6&id=227
Das zeichnet ein ziemlich klares Bild, das auch schon vorher erwähnt wurde.
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Re: rot-rot-grün?
Mir geht es doch allein darum, dass man die Tür vor der Wahl zumindest nicht gänzlich schließt.frems » So 16. Jun 2013, 12:45 hat geschrieben: Öhm, die Linken wollen die Steuereinnahmen halt senken wie keine andere Partei:
http://www.welt.de/img/wirtschaft/crop1 ... en-2-2.jpg
http://www.welt.de/img/wirtschaft/origs ... hmen-1.jpg
Wobei das natürlich unter der Annahme geschieht, daß auch kein Kapital ins Ausland flüchtet. Natürlich klingt es für alle, die nicht wohlhabend sind, erstmal toll: Mehr Geld für uns und die da oben, die aus unserer Sicht ja eh schon genug haben, liefern es dann ohne Murren. Wer ist schon gegen mehr Geld im Portemonnaie? Niemand. Dann noch etwas moralisierend von Waffenexporten sprechen und fertig ist die Laube. Was die realen Konsequenzen all der Forderungen, wie z.B. der Mindestlohn und die erhöhten Staatsausgaben, sind, wird man aber a) nie feststellen und b) muß sie auch niemand verantworten und sich in Zukunft fragen, wie man das selbstkritisch beurteilt. Es bleibt ja ein "Wünsch Dir was". Hauptsache man ist immer etwas höher als andere Parteien mit seinen Geschenken.
Frag das die linke Fundamentalopposition, nicht mich. Deren Handeln kann ich eigentlich nur aus Sicht der Politiker verstehen, die alles tun, um ihre Diäten zu sichern, aber so wenig wie möglich an der Gestaltung von Politik mitwirken wollen. Ob den Linken Schwarz-Rot lieber ist als Schwarz-Gelb, kann ich Dir nicht sagen. Vielleicht Schwarz-Rot, weil man dann durch Sachzwänge sicherlich mehr Gründe findet, um seinem Hobby nachzugehen und gegen die SPD zu wettern. Aber das ist nur eine Vermutung aufgrund deren Verhalten in den letzten Jahren.
Ob man sich nach der Wahl auf ein gemeinsames Programm einigen könnte, wäre eine andere Frage!
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Re: rot-rot-grün?
Also werden Arbeitslose Ihrer Meinung nach auch zurecht stigmatisiert. Warum sollte es dann skandalös sein Arbeitgeber zu stigmatisieren?'Infi » So 16. Jun 2013, 12:36 hat geschrieben: Man beschwert sich, dass arbeitslose stigmatisiert werden (sicherlich auch zu unrecht, keine Frage) und macht das Gleiche mit denen die Tausende Arbeitsplätze schaffen und die Stütze unserer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit sind.
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Re: rot-rot-grün?
Erzähl das doch nicht mir, sondern geh zu den Linken. Ich würde mir nur nicht zu viel davon versprechen. Wie es um die Partei auf Landesebene stand, nachdem sie Koalitionen einging und Kompromisse aushandeln mußte (die nicht zu 100% ihren Forderungen entsprachen), ist ja bekannt.Matthias Pochmann » So 16. Jun 2013, 12:52 hat geschrieben: Mir geht es doch allein darum, dass man die Tür vor der Wahl zumindest nicht gänzlich schließt.
Ob man sich nach der Wahl auf ein gemeinsames Programm einigen könnte, wäre eine andere Frage!
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Und wenn eine Partei alles tut, damit jedem klar wird, daß sie nicht regieren bzw koalieren will, dann muß man auch nicht Monate vorher schon so groß herumflirten. Ist ja schon schlimm genug, daß sich die SPD an die Grünen kettet und meint, noch grüner sein zu müssen. Da geht Profil verloren. Nach der Wahl geht die eigentliche Diskussion ja erst los und das könnte interessant werden.
Meine Vermutung: Weder Schwarz-Gelb noch Rot-Grün kriegen eine Mehrheit. Und ob die SPD sich nochmal eine große Koalition antut, deren Erfolge stets andere Parteien einkassieren, während sie mit allem Negativen (z.B. die MwSt-Pläne der Union) konfrontiert wird, ich weiß nicht. Vielleicht eine christlich-erzkonservative Regierung aus Schwarz-Grün, die es mit dem Bundesrat nicht leicht haben wird? Abwarten.

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Re: rot-rot-grün?
Unter Stigmatisierung verstehe ich Generalisierung, insofern hätte ich das "auch" vielleicht genauso gut weglassen können, du musst dich deshalb aber nicht dümmer stellen als du bist.Cat with a whip » So 16. Jun 2013, 12:52 hat geschrieben:
Also werden Arbeitslose Ihrer Meinung nach auch zurecht stigmatisiert. Warum sollte es dann skandalös sein Arbeitgeber zu stigmatisieren?
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Re: rot-rot-grün?
Leistungen nach SGBII nehmen auch Menschen die nicht arbeitslos sind. Sie erzählen nachweislich hanebüchenen Quatsch.frems » So 16. Jun 2013, 12:51 hat geschrieben: Keineswegs. Hartz IV ist das Kernthema der Linken geworden.
Mit der Realität haben Sie es ja auch nicht so ganz wenn es um diese Partei geht. So stellen Sie ja auch wiederholt, owohl man Sie darauf hinwies die Stimmen von 2 Parteipolitiker, die die Austritt einzelner Staaten aus dem EURO-Raum als Alternative andenken als generelle Haltung und Parteilinie eines pro EURO-Austritts Deutschlands der Partei die Linke hin.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Sonntag 16. Juni 2013, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: rot-rot-grün?
Sowohl große Koalition als auch sogar Schwarz-Gelb würden dem Land weniger schaden als rot-rot-grün, möcht ich mal behaupten.. Ersteres würde der SPD nur mehr schaden..Matthias Pochmann » So 16. Jun 2013, 12:40 hat geschrieben: Dann lieber auf in die große Koalition und noch mehr Profil verlieren?
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Re: rot-rot-grün?
Stimmt viel mehr kann die SPD gar nicht mehr fallen'Infi » So 16. Jun 2013, 13:00 hat geschrieben: Sowohl große Koalition als auch sogar Schwarz-Gelb würden dem Land weniger schaden als rot-rot-grün, möcht ich mal behaupten.. Ersteres würde der SPD nur mehr schaden..
Re: rot-rot-grün?
Ich habe vor einigen Monaten schonmal die Vermutung geäußert, dass es ganz insgeheim besser wäre Schwarz-Gelb den Laden - vor allem in Europa und dadurch auch in Deutschland - noch ein Stück näher an die Wand heranmanövrieren zu lassen um dann 2017 mit Rot-Grün die Regierung zu übernehmen.Matthias Pochmann » So 16. Jun 2013, 13:01 hat geschrieben: Stimmt viel mehr kann die SPD gar nicht mehr fallen
..wobei, dann müsste man den Karren ja auch weiter aus dem Dreck ziehen und wird dann wieder - siehe Agenda - dafür niedergeknüppelt..

Zuletzt geändert von 'Infi am Sonntag 16. Juni 2013, 13:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: rot-rot-grün?
Das haste jetzt doch nicht nötig. Vielleicht solltest Du nicht nur einen Satz herausgreifen und interpretieren. Ich hatte auch eine Studie verlinkt. Wenn sie Dir nicht gefällt, ist der Vorwurf der Realitätsverweigerung ohne eigene Argumente schon sehr kurios. In der Studie geht's um Arbeitslose und nicht um die Frage, wer noch Ansprüche hat.Cat with a whip » So 16. Jun 2013, 13:00 hat geschrieben:
Leistungen nach SGBII nehmen auch Menschen die nicht arbeitslos sind. Sie erzählen nachweislich hanebüchenen Quatsch.
Mit der Realität haben Sie es ja auch nicht so ganz wenn es um diese Partei geht. So stellen Sie ja auch wiederholt, owohl man Sie darauf hinwies die Stimmen von 2 Parteipolitiker, die die Austritt einzelner Staaten aus dem EURO-Raum als Alternative andenken als generelle Haltung und Parteilinie eines pro EURO-Austritts Deutschlands der Partei die Linke hin.
Um den Euro geht's auch nicht, zumal ich nie sagte, daß alle Linken aus dem Euro rauswollen. Keine Ahnung, wo Du das gelesen hast. Im Gegenteil, ich nannte es stets raffiniert und ging davon aus, daß nur einige prominente Mitglieder aufgrund gewisser Konkurrenzparteien da Andeutungen machen, aber der Kurs der Partei pro Euro bleibt. Und das hat mit der jetzigen Diskussionen auch nichts zu tun. Tut mir leid, hast Dich volle Kanne verrannt, nur weil Du nicht wahrhaben willst, daß die Linkspartei eher eine Partei für Arbeitslose ist als andere Parteien im Bundestag. Der Anteil an Wählern ohne Arbeit ist fast dreimal so hoch bei der Linken wie bei der SPD. Und bei FDP, Grünen und Union sind es noch weniger im Schnitt.
* Zur Abwechslung könntest Du aber natürlich etwas nachweisen statt Zahlen zu ignorieren und lieber "Schwachsinn" zu schreiben, nur weil man es selber nicht wahrhaben möchte bzw. sich ein anderes Bild erhoffte. Märchen über Diskutanten, die sogar inhaltlich (wenn die Lügen stimmen würden, was sie ja nicht tun) nichts mit der Diskussion zu tun haben, brauchen wir übrigens nirgends.
Zuletzt geändert von frems am Sonntag 16. Juni 2013, 13:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: rot-rot-grün?
Unter Merkel wird doch nicht gehandelt, sondern nur reagiert - also die passt schon gut auf ihre weiße Weste auf!'Infi » So 16. Jun 2013, 13:04 hat geschrieben: Ich habe vor einigen Monaten schonmal die Vermutung geäußert, dass es ganz insgeheim besser wäre Schwarz-Gelb den Laden - vor allem in Europa und dadurch auch in Deutschland - noch ein Stück näher an die Wand heranmanövrieren zu lassen um dann 2017 mit Rot-Grün die Regierung zu übernehmen.
..wobei, dann müsste man den Karren ja auch weiter aus dem Dreck ziehen und wird dann wieder - siehe Agenda - dafür niedergeknüppelt..
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Re: rot-rot-grün?
Dieses "Wir machen das, was die SPD vorschlug, aber immer mit zwei Jahren Verspätung" scheint aber vielen Wählern zu genügen. Die Merkelpartei steht in Umfragen ja blendend da, egal wie viele Skandale da noch kommen, welche ganzen Politiker vorzeitig aufgeben (müssen), wie viele Milliarden verpulvert werden (ob nun bei Energiewende, BW-Reform oder Wahlgeschenken) oder wie das Auftreten deutscher Politiker im Ausland gewertet wird. Wie heißt's so schön: Jedes Volk kriegt die Regierung, die es verdient.Matthias Pochmann » So 16. Jun 2013, 13:06 hat geschrieben: Unter Merkel wird doch nicht gehandelt, sondern nur reagiert - also die passt schon gut auf ihre weiße Weste auf!

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Re: rot-rot-grün?
..nur, dass das nicht mehr ewig funktionieren wird. Mich wundert übrigens mittlerweile wie hart sie den Sparkurs durchzieht. Sie reagiert da ja nicht mal mehr auf sich ergebende Notwendigkeiten sondern macht einfach weiter..Matthias Pochmann » So 16. Jun 2013, 13:06 hat geschrieben: Unter Merkel wird doch nicht gehandelt, sondern nur reagiert - also die passt schon gut auf ihre weiße Weste auf!
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Re: rot-rot-grün?
Wenn sich die SPD zu wenig für Arbeitslose einsetzt - die es nun mal gibt und vermehrt geben wird - dann ist doch eine Linke für diese wachsende Klientel äußerst wichtig!frems » So 16. Jun 2013, 13:06 hat geschrieben: Das haste jetzt doch nicht nötig. Vielleicht solltest Du nicht nur einen Satz herausgreifen und interpretieren. Ich hatte auch eine Studie verlinkt. Wenn sie Dir nicht gefällt, ist der Vorwurf der Realitätsverweigerung ohne eigene Argumente schon sehr kurios. In der Studie geht's um Arbeitslose und nicht um die Frage, wer noch Ansprüche hat.
Um den Euro geht's auch nicht, zumal ich nie sagte, daß alle Linken aus dem Euro rauswollen. Keine Ahnung, wo Du das gelesen hast. Im Gegenteil, ich nannte es stets raffiniert und ging davon aus, daß nur einige prominente Mitglieder aufgrund gewisser Konkurrenzparteien da Andeutungen machen, aber der Kurs der Partei pro Euro bleibt. Und das hat mit der jetzigen Diskussionen auch nichts zu tun. Tut mir leid, hast Dich volle Kanne verrannt, nur weil Du nicht wahrhaben willst, daß die Linkspartei eher eine Partei für Arbeitslose ist als andere Parteien im Bundestag. Der Anteil an Wählern ohne Arbeit ist fast dreimal so hoch bei der Linken wie bei der SPD. Und bei FDP, Grünen und Union sind es noch weniger im Schnitt.
Und meiner Meinung ist es falsch sich einseitig nur auf Arbeitsbeschaffung zu konzentrieren
... auch wenn man es nicht wahrhaben will, intelligente Automatisierung ist eine Tatsache, die immer stärkeren Druck auf die arbeitswillige Bevölkerung ausüben wird
Weil SPD, wie CDU/CSU nur noch den Arbeiter im Blick hat, braucht es eine politische Kraft, die für Arbeitslose kämpft!
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Re: rot-rot-grün?
Stigmatisierung ist der soziale Vorgang zur Diskreditierung in dem einer Gruppe von Individuen aufgrund eines zugeschriebenen oder tatsächlichen Merkmals weitere negative Eigenschaften angedichtet werden.'Infi » So 16. Jun 2013, 12:58 hat geschrieben: Unter Stigmatisierung verstehe ich Generalisierung, insofern hätte ich das "auch" vielleicht genauso gut weglassen können, du musst dich deshalb aber nicht dümmer stellen als du bist.
Das Spielchen der Stigmatisierung betrieben sie höchstselbst. Daher hatten Sie ja das bedingte, einschränkende "auch" verwendet.
Das "auch" hatten Sie ja, um zu den Arbeitgebern zu kommen dort nicht verwendet, denn sonst würde Ihre dümmliche, generalisierende Hetze gegen eine Partei nicht klappen.
Zuletzt geändert von Cat with a whip am Sonntag 16. Juni 2013, 13:19, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: rot-rot-grün?
Eben das war ja mein Argumentfrems » So 16. Jun 2013, 13:10 hat geschrieben: Dieses "Wir machen das, was die SPD vorschlug, aber immer mit zwei Jahren Verspätung" scheint aber vielen Wählern zu genügen. Die Merkelpartei steht in Umfragen ja blendend da, egal wie viele Skandale da noch kommen, welche ganzen Politiker vorzeitig aufgeben (müssen), wie viele Milliarden verpulvert werden (ob nun bei Energiewende, BW-Reform oder Wahlgeschenken) oder wie das Auftreten deutscher Politiker im Ausland gewertet wird. Wie heißt's so schön: Jedes Volk kriegt die Regierung, die es verdient.

Merkel handel im Sinne ihrer Macht nahezu perfekt!
--> rot-grün kommt dagegen kaum an
Re: rot-rot-grün?
Nö. Für Arbeitslose setzt man sich dann am meisten ein, wenn man ihnen ein hinreichendes Arbeitsangebot beschafft, ihnen Umschulungen anbietet und sie eben auch fordert. Niemand setzt sich für Arbeitslose ein, wenn er ihnen 200 Euro mehr verspricht.Matthias Pochmann » So 16. Jun 2013, 13:15 hat geschrieben: Wenn sich die SPD zu wenig für Arbeitslose einsetzt - die es nun mal gibt und vermehrt geben wird - dann ist doch eine Linke für diese wachsende Klientel äußerst wichtig!
Und meiner Meinung ist es falsch sich einseitig nur auf Arbeitsbeschaffung zu konzentrieren
... auch wenn man es nicht wahrhaben will, intelligente Automatisierung ist eine Tatsache, die immer stärkeren Druck auf die arbeitswillige Bevölkerung ausüben wird
Weil SPD, wie CDU/CSU nur noch den Arbeiter im Blick hat, braucht es eine politische Kraft, die für Arbeitslose kämpft!
Re: rot-rot-grün?
Sie scheint dabei aber nicht ohne Erfolg zu sein. Deutschland geht es besser als irgendeinem anderen Land der Euro-Zone.'Infi » So 16. Jun 2013, 12:11 hat geschrieben: ..nur, dass das nicht mehr ewig funktionieren wird. Mich wundert übrigens mittlerweile wie hart sie den Sparkurs durchzieht. Sie reagiert da ja nicht mal mehr auf sich ergebende Notwendigkeiten sondern macht einfach weiter..
Ob das ihr Verdienst ist, sei dahingestellt. Das durchschaut weder ein promovierter Ökonom geschweige denn ein "einfacher" Mensch des Wahlpöbels.
Erfolg macht sexy....egal worauf er basiert....und sei es nur "Fortune".
Zuletzt geändert von Sir Porthos am Sonntag 16. Juni 2013, 13:18, insgesamt 1-mal geändert.
Re: rot-rot-grün?
Eine ähnliche Situation hatten wir ja schon ´98 nach 16 Jahren Kohl. Mann war ich damals froh als es für rot-grün unter Schröder reichte, denn dieser versprach einen echten Aufbruch und es wurden auch große Hoffnungen betreffs Umweltschutz geweckt.'Infi » So 16. Jun 2013, 12:04 hat geschrieben: Ich habe vor einigen Monaten schonmal die Vermutung geäußert, dass es ganz insgeheim besser wäre Schwarz-Gelb den Laden - vor allem in Europa und dadurch auch in Deutschland - noch ein Stück näher an die Wand heranmanövrieren zu lassen um dann 2017 mit Rot-Grün die Regierung zu übernehmen.
..wobei, dann müsste man den Karren ja auch weiter aus dem Dreck ziehen und wird dann wieder - siehe Agenda - dafür niedergeknüppelt..
Die erste Legislaturperiode seiner Kanzlerschaft war dabei eher enttäuschend, und der versprochene "Aufbruch" kam so erst in der zweiten Regierungszeit, die nicht ganz durchgehalten wurde. Der Grund dafür könnte halt auch sein, dass diese Reformen eben als unsozial eingestuft wurden mit einem extremen Zuwachs an Niedriglohnarbeit und weniger Hartz 4, wenn nicht jeder angebotene "Job" schön angenommen wird.
Und trotzdem, oder gerade deswegen, hat Schröder das Land 2005 in einem schlechteren Zustand hinterlassen als damals, als er Kohls Erbe antrat.
Re: rot-rot-grün?
Wenn du dich jetzt an dem Wort aufhängen willst und jetzt meinst mich irgendwo bei ertappt zu haben, erfreu dich daran. Ich versuchs dir aber auch gerne nochmal anders zu erklären.Cat with a whip » So 16. Jun 2013, 13:16 hat geschrieben:
Stigmatisierung ist der soziale Vorgang zur Diskreditierung in dem einer Gruppe von Individuen aufgrund eines zugeschriebenen oder tatsächlichen Merkmals weitere negative Eigenschaften angedichtet werden.
Das Spielchen der Stigmatisierung betrieben sie höchstselbst. Daher hatten Sie ja das bedingte, einschränkende "auch" verwendet.
Sowohl in der Gruppe der Arbeitslosen gibt es Negativbeispiele, die nicht arbeiten wollen und den Steuerzahler ausnutzen in dem sie sich eben ihr gesamtes Leben vom Staat finanzieren lassen. Genauso gibt es Negativbeispiele von gierigen Bänkern oder Unternehmern. Beide Arten von Beispielen werden medienwirksam aufgeblasen, was das soziale Klima von oben, wie von unten vollkommen verdirbt. Das Problem daran ist eben dann die allgemeine Stigmatisierung dieser Gruppen, will sagen die generalisierende Übertragung auf "Arbeitslose sind faul und dumm" und "Bänker und Reiche sind gierig, asozial und unmenschlich", was natürlich beides vollkommener Schwachsinn ist.
Re: rot-rot-grün?
Dafür niedergeknüppelt... die Armen, wo sie doch so viel Gutes für die Menschen getan haben. Oh, ja, ja. Nie war die deutsche Wirtschaft knackiger aufgestellt, nie waren die Reichen reicher... Wissen Sie, die Wirtschaft wird noch stärker, wenn man die Dumpinglöhne noch mehr ausweitet und durch die Bevölkerung - und damit auch durch die Dumpinglöhner selbst - via Steuern diese Hungerlöhne aufzahlen lässt, und wenn Arbeitslose direkt in Lager gesperrt werden, wird das ganze noch mal ein Stück knackiger und - wirtschaftlich betrachtet - besser. Also, im Export könnten wir dann noch mehr abräumen - so weit, bis das selbst China mit noch den simpelsten Produkten nicht mehr mithalten kann. Wirklich, ist alles machbar. Nicht nur das: in dieser Art der Wirtschaft, bleibt - langfristig - kein anderer Weg. Und da doch so viele sich dem System verschrieben haben, auf Gedeih und Verderb, wird er wohl schon noch gegangen werden, gleich mit welcher Partei (nur mal als Hinweis: meinen Sie, ein Gerhart Schröder hat sich hingesetzt und sich die Agenda 2010 ausgedacht? Wenn Sie das nicht meinen, glauben Sie wohl, die, die sich das ausgedacht haben, brauchten dafür die SPD? Hätten es nicht genauso mit der CDU getan? Da könnten Sie vielleicht einmal drüber nachdenken, also, wenn Sie so am Philosophieren sind, welche Partei was "bewirkt".).'Infi » So 16. Jun 2013, 12:04 hat geschrieben: Ich habe vor einigen Monaten schonmal die Vermutung geäußert, dass es ganz insgeheim besser wäre Schwarz-Gelb den Laden - vor allem in Europa und dadurch auch in Deutschland - noch ein Stück näher an die Wand heranmanövrieren zu lassen um dann 2017 mit Rot-Grün die Regierung zu übernehmen.
..wobei, dann müsste man den Karren ja auch weiter aus dem Dreck ziehen und wird dann wieder - siehe Agenda - dafür niedergeknüppelt..
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Re: rot-rot-grün?
Klar lieber auf HIV-Niveau zwangsbeschäftigen'Infi » So 16. Jun 2013, 13:17 hat geschrieben: Nö. Für Arbeitslose setzt man sich dann am meisten ein, wenn man ihnen ein hinreichendes Arbeitsangebot beschafft, ihnen Umschulungen anbietet und sie eben auch fordert. Niemand setzt sich für Arbeitslose ein, wenn er ihnen 200 Euro mehr verspricht.

Und wenn ich eine Partei wählen wöllte, die bloß mehr Arbeit zu schaffen verspricht, dann würde ich CDU oder FDP wählen.
(denen traue ich zu mehr unwürdige Arbeit zu schaffen als der SPD)
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Re: rot-rot-grün?
Jopp, in den letzten Umfragen hatten Rot-Grün zusammen meistens gerade mal so viele Stimmen wie CDU/CSU alleine. Gründe kann's natürlich viele geben. Man darf gespannt sein.Matthias Pochmann » So 16. Jun 2013, 13:17 hat geschrieben: Eben das war ja mein Argument
Merkel handel im Sinne ihrer Macht nahezu perfekt!
--> rot-grün kommt dagegen kaum an
Wie kommste darauf, daß die Arbeitslosenzahlen wieder nach oben gehen? Und es wählen Arbeitslose ja die SPD. Im Schnitt nur am häufigsten die Linkspartei und andere Randgruppen- und Protestparteien. In der Daueropposition ist es ja auch leichter, bestimmte Dinge zu fordern, deren Finanzierung das Problem anderer sein soll, sofern sie je umgesetzt würden. Wird man mit Sachzwängen konfrontiert, ist der Spielraum an Handlungen halt niedriger als verbale Forderungen in der Opposition. War doch schon immer so.Matthias Pochmann hat geschrieben: Wenn sich die SPD zu wenig für Arbeitslose einsetzt - die es nun mal gibt und vermehrt geben wird - dann ist doch eine Linke für diese wachsende Klientel äußerst wichtig!
Und meiner Meinung ist es falsch sich einseitig nur auf Arbeitsbeschaffung zu konzentrieren
... auch wenn man es nicht wahrhaben will, intelligente Automatisierung ist eine Tatsache, die immer stärkeren Druck auf die arbeitswillige Bevölkerung ausüben wird
Weil SPD, wie CDU/CSU nur noch den Arbeiter im Blick hat, braucht es eine politische Kraft, die für Arbeitslose kämpft!
Und sicherlich werden durch den technologischen Fortschritt auch Arbeitsplätze wegfallen. War schon immer so. Heißt aber nicht, daß es dann keine (andere) Arbeit mehr gibt.
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Re: rot-rot-grün?
Die Basis dieses "Erfolgs" war die Agenda2010 mit der sie nichts zu tun hat. Diesen Erfolg verwaltet sie seit Jahren erfolgreich, das ist richtig. Da sie aber keine nennenswerten Beiträge zur Lösung der Krise beiträgt und eher in die falsche Richtung arbeitet werden auch wir das noch gewaltig in einigen Jahren zu spüren bekommen. Sie hat halt Glück das jetzt Wahl ist und nicht in 3 Jahren.Sir Porthos » So 16. Jun 2013, 13:17 hat geschrieben:
Sie scheint dabei aber nicht ohne Erfolg zu sein. Deutschland geht es besser als irgendeinem anderen Land der Euro-Zone.
Ob das ihr Verdienst ist, sei dahingestellt. Das durchschaut weder ein promovierter Ökonom geschweige denn ein "einfacher" Mensch des Wahlpöbels.
Erfolg macht sexy....egal worauf er basiert....und sei es nur "Fortune".
Re: rot-rot-grün?
Wohl war. Im Falle Deutschlands Wirtschaft hat aber dieser "Erfolg" ziemlich wenig mit Glück zu tun, es sei denn, man bezeichnet das Stillhalten und / oder die Dummheit des Volkes als Glück.Sir Porthos » So 16. Jun 2013, 12:17 hat geschrieben: Erfolg macht sexy....egal worauf er basiert....und sei es nur "Fortune".
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Re: rot-rot-grün?
In erster Linie ist es ein Verdienst der deutschen Unternehmen. Wie genau nun was eine Rolle spielte und ob nicht auch Glück dazu gehörte, daß z.B. (nur zur Veranschaulichung) in den boomenden Schwellenländern nach hauptsächlich deutschen Produkten (Chemie, Maschinen, Autos, ...) eine Nachfrage herrscht, kann niemand so genau sagen. Der stabile Euro war auch nicht unnützlich, genau wie die notwendigen Wirtschaftsreformen durch die Agenda 2010. Schwarz-Gelb hat in den letzten Jahren da lieber nichts gemacht, wenn man von Dingen wie Fernbussen absieht. Ob das genügt oder nicht sogar gut ist, daß sich eine Regierung möglichst herausholt, darüber kann man wohl philosophieren. Zumindest warnen viele Vertreter (z.B. Handelskammern) davor, daß man sich nicht nur ausruhen sollte wie unter Kohl (-> Reformstau), während der Rest Europas im Höchsttempo Reformen durchboxt.Sir Porthos » So 16. Jun 2013, 13:17 hat geschrieben:
Sie scheint dabei aber nicht ohne Erfolg zu sein. Deutschland geht es besser als irgendeinem anderen Land der Euro-Zone.
Ob das ihr Verdienst ist, sei dahingestellt. Das durchschaut weder ein promovierter Ökonom geschweige denn ein "einfacher" Mensch des Wahlpöbels.
Erfolg macht sexy....egal worauf er basiert....und sei es nur "Fortune".
Zuletzt geändert von frems am Sonntag 16. Juni 2013, 13:29, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: rot-rot-grün?
Ich werde sie nicht wählen. Ich habe das noch nie gemacht. Und ich oute mich hier mal als "treuer Genosse" zumindest was die 2 Kreuzchen bei der BTW angeht.'Infi » So 16. Jun 2013, 12:22 hat geschrieben: Die Basis dieses "Erfolgs" war die Agenda2010 mit der sie nichts zu tun hat. Diesen Erfolg verwaltet sie seit Jahren erfolgreich, das ist richtig. Da sie aber keine nennenswerten Beiträge zur Lösung der Krise beiträgt und eher in die falsche Richtung arbeitet werden auch wir das noch gewaltig in einigen Jahren zu spüren bekommen. Sie hat halt Glück das jetzt Wahl ist und nicht in 3 Jahren.
Und ja sie hat Glück. Schröder hat mit der Agenda 2010 notwendige Reformen angestoßen, deren Wirkungen erst nach ihm eingetreten sind. Er konnte davon nicht politisch profitieren. Und der Wahlpöbel sieht nur das hier und jetzt, denn er durchschaut nicht Ursachen /Wirkungen.
Re: rot-rot-grün?
Ich glaub du siehst mich da etwas falsch. Ich will nur nicht, dass Wirtschaft und Arbeitnehmer gegeneinander ausgespielt werden, was die Linke definitiv tut. Ich sage nur, dass die Wirtschaft das Geld erwirtschaften muss, was man dann irgendwie verteilen will. Dass die jetzige Verteilung gerecht ist sage ich nicht, ich wäre auch durchaus für einen Mindestlohn, nur nicht höher als 8,50€. Deine polemische Übertreibung mit der du versuchst mich in eine vermeintlich asoziale Ecke zu drängen muss ich mir aber nicht antun, also versuch deinen nächsten Beitrag doch vernünftig zu verfassen.Cerberus » So 16. Jun 2013, 13:21 hat geschrieben: Dafür niedergeknüppelt... die Armen, wo sie doch so viel Gutes für die Menschen getan haben. Oh, ja, ja. Nie war die deutsche Wirtschaft knackiger aufgestellt, nie waren die Reichen reicher... Wissen Sie, die Wirtschaft wird noch stärker, wenn man die Dumpinglöhne noch mehr ausweitet und durch die Bevölkerung - und damit auch durch die Dumpinglöhner selbst - via Steuern diese Hungerlöhne aufzahlen lässt, und wenn Arbeitslose direkt in Lager gesperrt werden, wird das ganze noch mal ein Stück knackiger und - wirtschaftlich betrachtet - besser. Also, im Export könnten wir dann noch mehr abräumen - so weit, bis das selbst China mit noch den simpelsten Produkten nicht mehr mithalten kann. Wirklich, ist alles machbar. Nicht nur das: in dieser Art der Wirtschaft, bleibt - langfristig - kein anderer Weg. Und da doch so viele sich dem System verschrieben haben, auf Gedeih und Verderb, wird er wohl schon noch gegangen werden, gleich mit welcher Partei (nur mal als Hinweis: meinen Sie, ein Gerhart Schröder hat sich hingesetzt und sich die Agenda 2010 ausgedacht? Wenn Sie das nicht meinen, glauben Sie wohl, die, die sich das ausgedacht haben, brauchten dafür die SPD? Hätten es nicht genauso mit der CDU getan? Da könnten Sie vielleicht einmal drüber nachdenken, also, wenn Sie so am Philosophieren sind, welche Partei was "bewirkt".).
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Re: rot-rot-grün?
Das ist ja richtig - nur wachsen die Ansprüche an Arbeiter immer mehrfrems » So 16. Jun 2013, 13:22 hat geschrieben: Und sicherlich werden durch den technologischen Fortschritt auch Arbeitsplätze wegfallen. War schon immer so. Heißt aber nicht, daß es dann keine (andere) Arbeit mehr gibt.
Das konnte lange Zeit noch durch bessere Bildungsmöglichkeiten kompensiert werden
--> hier ist inzwischen aber nicht mehr viel Spielraum
Die Anforderungen übersteigen inzwischen die Möglichkeiten von Teilen der Bevölkerung
und dieser Anstieg der Anforderungen wird weiter gehen - weil Automatisierung intelligenter wird.
Zuletzt geändert von Sri Aurobindo am Sonntag 16. Juni 2013, 13:28, insgesamt 1-mal geändert.
Re: rot-rot-grün?
Ich weiß nicht, immer wenn ich was von dem Erfolg der Agenda 2010 höre.... und das noch von SPD-Liebhabern.... einfach phänomenal! Dass die Eliten heute so reich sind, wie nie zuvor und das heute etliche Millionen in bitterer Armut hausen, Arbeiten müssen, für Löhne, die sie sich via Steuern selbst auf Pump aufstocken, als Arbeitslose entrechtet werden, Zwangsverpflichtet werden können, zu eben Menschenunwürdigen Löhnen.... für den holden Preis, dass man sagen kann, wie toll Deutschland da stünde, so wirtschaftlich betrachtet.... das ist schon echte Kunst des Geistes. Als wäre Unmenschlichkeit zur Tugend geworden.'Infi » So 16. Jun 2013, 12:22 hat geschrieben: Die Basis dieses "Erfolgs" war die Agenda2010
Zuletzt geändert von Cerberus am Sonntag 16. Juni 2013, 13:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: rot-rot-grün?
Ganz richtig. Vor allem wären so harte, abprubte Änderungen am Arbeitsmarkt und in den Sozialversicherungen und in vielem anderen gar nicht notwendig gewesen, beziehungsweise hätten viel behutsamer von Statten gehen können, hätte Kohl etwas getan. Leider bleibt der schwarze Peter dann immer an denen hängen, die den Karren aus dem Dreck ziehen müssen.Sir Porthos » So 16. Jun 2013, 13:27 hat geschrieben:
Ich werde sie nicht wählen. Ich habe das noch nie gemacht. Und ich oute mich hier mal als "treuer Genosse" zumindest was die 2 Kreuzchen bei der BTW angeht.
Und ja sie hat Glück. Schröder hat mit der Agenda 2010 notwendige Reformen angestoßen, deren Wirkungen erst nach ihm eingetreten sind. Er konnte davon nicht politisch profitieren. Und der Wahlpöbel sieht nur das hier und jetzt, denn er durchschaut nicht Ursachen /Wirkungen.
Re: rot-rot-grün?
Nö. Hab ich irgendwo gesagt, dass ich das gut finde?Cerberus » So 16. Jun 2013, 13:29 hat geschrieben:Ich weiß nicht, immer wenn ich was von dem Erfolg der Agenda 2010 höre.... und das noch von SPD-Liebhabern.... einfach phänomenal! Dass die Eliten heute so reich sind, wie nie zuvor und das heute etliche Millionen in bitterer Armut hausen, Arbeiten müssen, für Löhne, die sie sich via Steuern selbst auf Pump aufstocken, als Arbeitslose entrechtet werden, Zwangsverpflichtet werden können, zu eben Menschenunwürdigen Löhnen.... für den holden Preis, dass man sagen kann, wie toll Deutschland da stünde, so wirtschaftlich betrachtet.... das ist schon echte Kunst des Geistes. Als wäre Unmenschlichkeit zur Tugend geworden.
Re: rot-rot-grün?
Die deutschen Unternehmen sind sehr gut im internationalen Vergleich. Aber es nicht nur ihr Verdienst.frems » So 16. Jun 2013, 12:26 hat geschrieben: In erster Linie ist es ein Verdienst der deutschen Unternehmen. Wie genau nun was eine Rolle spielte und ob nicht auch Glück dazu gehörte, daß in den boomenden Schwellenländern nach hauptsächlich deutschen Produkten (Chemie, Maschinen, Autos, ...) eine Nachfrage herrscht, kann niemand so genau sagen. Der stabile Euro war auch nicht unnützlich, genau wie die notwendigen Wirtschaftsreformen durch die Agenda 2010. Schwarz-Gelb hat in den letzten Jahren da lieber nichts gemacht, wenn man von Dingen wie Fernbussen absieht. Ob das genügt oder nicht sogar gut ist, daß sich eine Regierung möglichst herausholt, darüber kann man wohl philosophieren. Zumindest warnen viele Vertreter (z.B. Handelskammern) davor, daß man sich nicht nur ausruhen sollte wie unter Kohl (-> Reformstau), während der Rest Europas im Höchsttempo Reformen durchboxt.
Ich sehe die Ursachen vor allem in den unliebsamen Reformen von Altkanzler Schröder und auch in den moderaten Forderungen unserer Gewerkschaften damals.
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Re: rot-rot-grün?
Das wird man sehen. Es können sich auch die Bedürfnisse einer Gesellschaft dadurch verändern und neue Märkte entstehen, die auch wieder Arbeitsplätze generieren, für die man nicht zwangsläufig einen Doktortitel benötigt. Aber mit der Frage nach Rot-Rot-Grün hat dies jetzt erstmal nichts zu tun. Daß eine höhere Arbeitslosenquote zu mehr Stimmen für die Linke führen würde, ist ja klar, aber ob das 2013, 2030 oder 2300 eintrifft, kann Dir niemand sagen, weshalb ich das Thema jetzt etwas müßig finde.Matthias Pochmann » So 16. Jun 2013, 13:28 hat geschrieben:Das ist ja richtig - nur wachsen die Ansprüche an Arbeiter immer mehr
Das konnte lange Zeit noch durch bessere Bildungsmöglichkeiten kompensiert werden
--> hier ist inzwischen aber nicht mehr viel Spielraum
Die Anforderungen übersteigen inzwischen die Möglichkeiten von Teilen der Bevölkerung
und dieser Anstieg der Anforderungen wird weiter gehen - weil Automatisierung intelligenter wird.
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Re: rot-rot-grün?
Das stimmt, die Gewerkschaften haben damals eine sehr gute Rolle gespielt. Etwas was man von jenen in den jetzigen Krisenländern nicht behaupten kann. Wenn wir auch mit der nunmehr chronischen und etwas zu lang fortgetriebenen Lohnzurückhaltung auch keine Hilfe für diese Länder sind.Sir Porthos » So 16. Jun 2013, 13:31 hat geschrieben:
Die deutschen Unternehmen sind sehr gut im internationalen Vergleich. Aber es nicht nur ihr Verdienst.
Ich sehe die Ursachen vor allem in den unliebsamen Reformen von Altkanzler Schröder und auch in den moderaten Forderungen unserer Gewerkschaften damals.
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Re: rot-rot-grün?
Die Reformen spielten natürlich auch eine Rolle. So sehr sie dem Land auch nützten, sollte man aber auch hier nicht das machen, was die Union tut, wenn sie sich den wirtschaftlichen Erfolg zuschreibt. Die Agenda 2010 war ein umfangreiches Projekt von Politik, Gewerkschaften, Wirtschaft, Wissenschaft und so weiter und war weit mehr als nur die Frage, wie viel Euro nun ein Arbeitsloser bekommt. Die Strukturen der Wirtschaftspolitik wurden maßgeblich geändert, das Bildungswesen ausgebaut und die Betreuungsangebote weiter verbessert, eben weil man auch weiß, daß ein rohstoffarmes Land wie Deutschland auf Wissen angewiesen ist. Das ignorieren gerne die "Kritiker", die vielleicht nur auf das schauen, was sie unmittelbar betrifft bzw. wahrgenommen werden kann.Sir Porthos » So 16. Jun 2013, 13:31 hat geschrieben:
Die deutschen Unternehmen sind sehr gut im internationalen Vergleich. Aber es nicht nur ihr Verdienst.
Ich sehe die Ursachen vor allem in den unliebsamen Reformen von Altkanzler Schröder und auch in den moderaten Forderungen unserer Gewerkschaften damals.
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Re: rot-rot-grün?
Hab auch ehrlich gesagt noch nie einen Kritiker der Agenda allgemein, sondern immer nur an HartzIV gesehen..frems » So 16. Jun 2013, 13:36 hat geschrieben: Die Reformen spielten natürlich auch eine Rolle. So sehr sie dem Land auch nützten, sollte man aber auch hier nicht das machen, was die Union tut, wenn sie sich den wirtschaftlichen Erfolg zuschreibt. Die Agenda 2010 war ein umfangreiches Projekt von Politik, Gewerkschaften, Wirtschaft, Wissenschaft und so weiter und war weit mehr als nur die Frage, wie viel Euro nun ein Arbeitsloser bekommt. Die Strukturen der Wirtschaftspolitik wurden maßgeblich geändert, das Bildungswesen ausgebaut und die Betreuungsangebote weiter verbessert, eben weil man auch weiß, daß ein rohstoffarmes Land wie Deutschland auf Wissen angewiesen ist. Das ignorieren gerne die "Kritiker", die vielleicht nur auf das schauen, was sie unmittelbar betrifft bzw. wahrgenommen werden kann.
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Re: rot-rot-grün?
So, und was hat das nun mit der LINKE zu tun?'Infi » So 16. Jun 2013, 13:20 hat geschrieben: Wenn du dich jetzt an dem Wort aufhängen willst und jetzt meinst mich irgendwo bei ertappt zu haben, erfreu dich daran. Ich versuchs dir aber auch gerne nochmal anders zu erklären.
Sowohl in der Gruppe der Arbeitslosen gibt es Negativbeispiele, die nicht arbeiten wollen und den Steuerzahler ausnutzen in dem sie sich eben ihr gesamtes Leben vom Staat finanzieren lassen. Genauso gibt es Negativbeispiele von gierigen Bänkern oder Unternehmern. Beide Arten von Beispielen werden medienwirksam aufgeblasen, was das soziale Klima von oben, wie von unten vollkommen verdirbt. Das Problem daran ist eben dann die allgemeine Stigmatisierung dieser Gruppen, will sagen die generalisierende Übertragung auf "Arbeitslose sind faul und dumm" und "Bänker und Reiche sind gierig, asozial und unmenschlich", was natürlich beides vollkommener Schwachsinn ist.
Wenn ich mir mal die Webseite von Axel Troost zum Schlagwort "Soziale Gerechtigkeit" ansehe finde ich auf Anhieb keinerlei dieser platten Stigmatisierungen.
http://www.axel-troost.de/topic/71.sozi ... gkeit.html
Die einzige Forderung in Bezug auf Vermögende steht als couragierte Besteuerung festgeschrieben. Ohjeh.
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
Re: rot-rot-grün?
Unsere Gewerkschaften sind für ihre Mitglieder da. Dieses sind mit Masse in Deutschland lebende Arbeitnehmer. Ich kann von Ihnen nicht verlangen, dass sie für globalen Wohlstand eintreten.'Infi » So 16. Jun 2013, 12:34 hat geschrieben: Das stimmt, die Gewerkschaften haben damals eine sehr gute Rolle gespielt. Etwas was man von jenen in den jetzigen Krisenländern nicht behaupten kann. Wenn wir auch mit der nunmehr chronischen und etwas zu lang fortgetriebenen Lohnzurückhaltung auch keine Hilfe für diese Länder sind.
Und unsere Gewerkschaften haben in meinen Augen sehr viel geleistet. Sie haben nicht alles mit Streiks blockiert, so wie es bei unseren europäischen Nachbarn derzeit geschieht. Sie haben Augenmaß bewiesen und damit der Arbeitnehmerschaft gedient.
Ich prügel mich oft genug als Abteilungsleiter mit unserem Betriebsrat....aber ich bin froh, dass es ihn gibt.
Re: rot-rot-grün?
frems » So 16. Jun 2013, 12:36 hat geschrieben: Die Reformen spielten natürlich auch eine Rolle. So sehr sie dem Land auch nützten, sollte man aber auch hier nicht das machen, was die Union tut, wenn sie sich den wirtschaftlichen Erfolg zuschreibt. Die Agenda 2010 war ein umfangreiches Projekt von Politik, Gewerkschaften, Wirtschaft, Wissenschaft und so weiter und war weit mehr als nur die Frage, wie viel Euro nun ein Arbeitsloser bekommt. Die Strukturen der Wirtschaftspolitik wurden maßgeblich geändert, das Bildungswesen ausgebaut und die Betreuungsangebote weiter verbessert, eben weil man auch weiß, daß ein rohstoffarmes Land wie Deutschland auf Wissen angewiesen ist. Das ignorieren gerne die "Kritiker", die vielleicht nur auf das schauen, was sie unmittelbar betrifft bzw. wahrgenommen werden kann.
Das sehe ich genauso !
Es musste etwas geschehen. Und ich behaupte auch nicht, dass der von Schröder gewählte Weg der beste war. Aber er war in jedem Fall besser als weiterer politischer Stillstand.
Re: rot-rot-grün?
Es ist nur die Frage wie man das am besten langfristig verhindert. Dazu muss man erstmal in die Lage kommen, langfristig und nachhaltig genug Geld erwirtschaften zu können um die von dir beschriebenen Zustände zu verhindern. Die Grundlage hierzu war eine zugegeben harte Veränderung im Arbeitsmarkt und im Sozialstaat. Die wäre nicht notwendig gewesen, wenn Kohl seinen Job gemacht hätte. Da er das nicht getan hat, musste jemand den Karren schnell aus dem Dreck ziehen, mit allen Verwerfungen und Negativfolgen die es unbestritten gab. Die zu verhindern, wäre meiner Meinung nach unmöglich gewesen. Vielleicht hätte man das Ausmaß der Leiharbeit beschränken können, aber hinterher kommen immer ganz viel Schlaue und erzählen, sie wussten von anfang an was zu tun gewesen wäre.. Ja, es sind Fehler gemacht worden, es wurde aber noch viel mehr sehr Wichtiges richtig gemacht.Cerberus » So 16. Jun 2013, 13:29 hat geschrieben:Ich weiß nicht, immer wenn ich was von dem Erfolg der Agenda 2010 höre.... und das noch von SPD-Liebhabern.... einfach phänomenal! Dass die Eliten heute so reich sind, wie nie zuvor und das heute etliche Millionen in bitterer Armut hausen, Arbeiten müssen, für Löhne, die sie sich via Steuern selbst auf Pump aufstocken, als Arbeitslose entrechtet werden, Zwangsverpflichtet werden können, zu eben Menschenunwürdigen Löhnen.... für den holden Preis, dass man sagen kann, wie toll Deutschland da stünde, so wirtschaftlich betrachtet.... das ist schon echte Kunst des Geistes. Als wäre Unmenschlichkeit zur Tugend geworden.
Re: rot-rot-grün?
Ich hab da was fett markiert....'Infi » So 16. Jun 2013, 12:27 hat geschrieben: Ich glaub du siehst mich da etwas falsch. Ich will nur nicht, dass Wirtschaft und Arbeitnehmer gegeneinander ausgespielt werden, was die Linke definitiv tut. Ich sage nur, dass die Wirtschaft das Geld erwirtschaften muss, was man dann irgendwie verteilen will.
Ja, es wäre noch besser, wenn Sie einmal sagen würden, wie ungerecht sie ist.'Infi » So 16. Jun 2013, 12:27 hat geschrieben: Dass die jetzige Verteilung gerecht ist sage ich nicht,
Wozu? Nur weil die Politiker auf solchen allgemeinen Mindestlöhnen herumkauen? Weil's en vogue ist, oder was? Nicht irgend eine Mindestlohnsumme steht auf dem Plan, sondern generell die Aufteilung der Ergebnisse. Und das muss damit anfangen, das:'Infi » So 16. Jun 2013, 12:27 hat geschrieben: ich wäre auch durchaus für einen Mindestlohn, nur nicht höher als 8,50€.
GLEICHE ARBEIT = GLEICHES GELD bedeutet. Gleich in welcher Branche, gleich in welchem Unternehmen: wenn die Leistung vergleichbar ist, muss die Bezahlung gleich sein (ich hatte kürzlich aufgezeigt, warum es eben nicht recht und billig sein kann, wenn man bspw. die industriellen Mitarbeiter höher entlohnt, als irgend andere, mit vergleichbaren Qualifikationen und Tätigkeiten. Es gilt generell die Gefälle auszugleichen. Und sowas erreicht man z.B. auf die Weise, wie man heute die Dumpinglöhne unterstützt, um billige Sklaven halten zu können.
Verzeihe mir meine Polemik. Ich möchte vor allem anregen, dass man versucht nicht immer nur in abgetrennten Rubriken zu denken, weil das sinnlos ist, derweil alles in der Wirtschaft, der Politik und der Gesellschaft mit allem zusammenhängt. Mit einem "ok. machen wir 8.5 Mindestlohn" ist es eben arg kurz gedacht.'Infi » So 16. Jun 2013, 12:27 hat geschrieben: Deine polemische Übertreibung mit der du versuchst mich in eine vermeintlich asoziale Ecke zu drängen muss ich mir aber nicht antun, also versuch deinen nächsten Beitrag doch vernünftig zu verfassen.
Zuletzt geändert von Cerberus am Sonntag 16. Juni 2013, 13:44, insgesamt 1-mal geändert.
Dirk Müller zum Thema Ukraine/Krim: https://www.youtube.com/watch?v=K_YWdaQhRU4
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Re: rot-rot-grün?
Da wir ja von Rot-Rot-Grün sprechen: Auf dem Partei in Dresden wurde von führenden Politikern gefordert, die SPD solle sich für die Agenda 2010 entschuldigen und sie zurückfahren. Ob Agenda 2010 dort ein Synonym für Hartz IV ist oder ob es auch Wirtschaftsreformen, Ausbildungsförderung, Bildungspolitik, weitere Aspekte des Arbeitsmarktes (und -vermittlung), der KV und RV, der Familienpolitik etc. beinhaltet, kann ich Dir nicht sagen.'Infi » So 16. Jun 2013, 13:38 hat geschrieben: Hab auch ehrlich gesagt noch nie einen Kritiker der Agenda allgemein, sondern immer nur an HartzIV gesehen..
Wobei ich Dir auch nicht sagen kann, was die Partei konkret fordert. Ihr Parteiprogramm ist da, wohlmöglich um es vielen recht machen zu wollen, sehr widersprüchig. Mal wird nur geschaut, welcher Regelsatz von SPD und/oder Grünen gefordert wird und noch ein paar Euro drauf gelegt. Und dann spricht man davon, das komplette System zu beseitigen. Was sie stattdessen wollen (prä-Agenda-2010-Status? Was völlig anderes?), keine Ahnung. Das wären wohl schon zu viele Inhalte.
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Re: rot-rot-grün?
Richtig. War auch nur eine kleine Randnotiz, dass die Lohnzurückhaltung mittlerweile für die europäische Peripherie und damit langfristig auch für uns eher schädlich wirkt, grundsätzlich aber ein Sege war.Sir Porthos » So 16. Jun 2013, 13:39 hat geschrieben:
Unsere Gewerkschaften sind für ihre Mitglieder da. Dieses sind mit Masse in Deutschland lebende Arbeitnehmer. Ich kann von Ihnen nicht verlangen, dass sie für globalen Wohlstand eintreten.
Und unsere Gewerkschaften haben in meinen Augen sehr viel geleistet. Sie haben nicht alles mit Streiks blockiert, so wie es bei unseren europäischen Nachbarn derzeit geschieht. Sie haben Augenmaß bewiesen und damit der Arbeitnehmerschaft gedient.
Ich prügel mich oft genug als Abteilungsleiter mit unserem Betriebsrat....aber ich bin froh, dass es ihn gibt.
