Tantris » Sa 6. Apr 2013, 14:53 hat geschrieben:
Aber sicher!
Die ersten schusswaffen bekam die raf vom staat. v-leute gabs auch. Man hat staatlicherseits sogar mal einen gefängnisausbruch inzseniert. Google nach "celler loch".
Und über die dritten generation der RAF gibt es heute noch leute, die behaupten, es hätte sie nie gegeben. Sie sei komplett vom staat erfunden worden.
Allgemein gilt die geschichte der RAF als eine des versagens der ermittlungsbehörden. Bei vielen verbrechen ist die täterschäft bis auf den heutigen tag nicht genau geklärt (welches mitglied was gemacht hat) und die beweisführung vor gericht war bisweilen in einer art und weise, wie munnin sie für beate fürchtet...
Was ich dazu noch sagen wollte...
In dieser ganzen RAF-Geschichte ging es doch letztlich darum, einer terroristischen Vereinigung das Handwerk zu legen, nicht wahr? All diese Aktionen, so zwielichtig und grenzwertig sie auch gewesen mögen - sie dienten alle dazu, die RAF aus der Welt zu schaffen. Man könnte sagen, dass der Staat da so ziemlich alle Register gezogen hat. Legale wie nicht so ganz legale.
Und nun vergleich das mal mit unserem NSU-Fall hier.
Fällt dir da was auf?
Richtig! Hier hat der sogenannte Verfassungsschutz als Teil der Staatsapparatur nicht nur nicht alle Register gezogen, sie hat nicht einmal die Mindestanforderungen bei der Realisierung ihrer Pflichten erfüllt, sondern stattdessen hat sie eher dazu tendiert zu ignorieren und wegzuschauen! Was weiß ich, aus Dummheit, Fahrlässigkeit, mangelnder Kompetenz...vielleicht aber auch aus latenten Rassismus (sind ja eh Ausländer) und kaltschnäuzigem Zweckdenken (um vielleicht höhere Interessen nicht zu gefährden?). Und wenn man bedenkt, welche Rolle die V-Leute bezüglich NPD spielen - nämlich eine eher schützende! -, dann wird man das Gefühl nicht los, dass dieser Staat anscheinend eher darauf aus ist, die Rechten de facto zu schonen und gewähren zu lassen, anstatt sie - wie in seinem Kampf gegen die Linken - alle Register ziehend auszumerzen. In dem konkreten Fall halt mit tödlichen Folgen für mehrere Menschen.
Von daher denke ich schon, dass dieser Fall eine ganz andere, einzigartige Qualität hat als die bisherigen in der bundesrepublikanischen Geschichte.
Was du meinst, wäre eine aufarbeitung der "ermittlungspannen". Genau das findet im prozess gegen zschäpe nicht statt. Da wird das präsentiert, was man hat und nicht darüber geredet, warum man es nicht schon zehn jahre früher hatte.
So weit muss es ja auch nicht kommen, dass in diesem Prozess konkret die "Ermittlungspannen" erörtert werden. Es genügte, wenn die eine oder andere Äußerung aus dem Munde Zschäpes fälllt, die einen erhellenden Blick in die ganze Geschichte ermöglichen könnte (falls da tatsächlich was sein sollte).
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.