hallo liegestuhl,
Liegestuhl » Do 28. Feb 2013, 17:14 hat geschrieben:
Ich habe das Wort in der Grundschule gelernt. Danach habe ich es kaum noch gehört. Meinesachtens kommt es immer darauf an, in welchem Zusammenhang man etwas sagt. Wenn Neonazis von einer "Judenrepublik" sprechen, dann ist das Wort "Jude" abwertend gemeint. Das macht das Wort in einem anderen Zusammenhang aber nicht abwertend oder beleidigend. Ebenso verhält es sich mit "Muselmane".
das mit dem kontext ist sicherlich richtig - und bestimmt auch ein grund dafür, dass der Begriff muhammedaner heute einen negativen beiklang bekommt. der wird - du bist sicherlich eine ausnahme - größtenteils von leuten genutzt, die einer islamophoben richtung zuzurechnen sind (vgl. hier im forum) (das gilt nicht unbedingt für die generation 70 +, die vielleicht mit dem begriff aufgewachsen ist)
wenn nur noch nazis von "juden" sprechen würden, während alle andere menschen sich zur bezeichnung anderer begriffe bedienen würden, hätte der begriff auch ganz schnell einen beigeschmack.
"Kläffer" war schon immer abwertend gemeint; in jedem Kontext. "Mohammedaner" dagegen ist sicherlich veraltet, aber keineswegs zwingend abwertend gemeint. Peter Scholl-Latour benutzt den Begriff meinesachtens immer noch und er steht wohl außer Verdacht islamfeindlich zu sein.
wie war denn das verhältnis zu den muslimen, als der begriff "mohammedaner" geprägt wurde, sagen wir im 16. jh ? in dieser zeit wird muhammad gemeinhein als antichrist angesehen. der begriff ist vermutlich schon deswegen nicht wertneutral gewesen, weil der gegenstand, den er bezeichnet, als absolut negativ wahrgenommen wurde (resp. so "wertneutral" wie die wörter "scheiße" oder "schwein"

).
scholl-latur ( hier ein buchtipp zu seiner person:
http://www.amazon.de/Schwert-Experten-S ... 166&sr=8-1 - rezensionen sind besonders lustig ) ist ja auch schon ein ticken älter
Wer (grobe) Rechtschreibfehler findet, darf mich gerne darauf hinweisen.