schelm » Do 20. Dez 2012, 09:24 hat geschrieben:Sie meinen also, Sie finden es unverständlich, warum nicht jeder bereits jeden Blödsinn Ihrer kulturellen Besonderheiten in den Himmel hebt und sich selbst erniedrigt ?
Das ist wirklich ein sehr aufschlussreicher Satz, an dem man ohne Weiteres gleich mehrere typische, immer wiederkehrende Merkmale erkennen kann, die einen fanatisierten Charakter ausmachen:
...die Rede war von bestimmten Leuten aus bestimmten Kulturkreis Deutschlands - der Fanatiker macht daraus "
jeder".
...die Rede war davon, die Marginalität der Sachlage zu beachten und Pragmatismus (sprich Realitätssinn!) walten zu lassen - der Fanatiker macht daraus "
in den Himmel erheben".
...die Rede ist von einem religiösen Ritus, der weltweit von Milliarden Menschen praktiziert (zelebriert) wird - und der Fanatiker macht daraus einen "
Blödsinn" (wobei hier die chauvinistische Grundhaltung des Fanatikers anderen Kulturen gegenüber ganz besonders hervortritt).
Und das ganze auch noch als "
Erniedrigung" zu empfinden, wenn in diesem Land Minderheiten ihre vom GG garantierte Rechte wahren, dann wirft das ein sehr schlechtes Licht auf eine Gesinnung, die nicht so weit entfernt zu sein scheint von dem, was gemeinhin als "Blut-und-Boden-Mentalität" bezeichnet wird.
Sie werden langsam peinlich, Hr. Jekyll.
Wenn es nur "langsam" ist, dann bin ich noch frohen Mutes. Sie sind nämlich die
meiste Zeit peinlich, Herr
"unser Land...unser Territorium"-schelm.
Ist es eigentlich Teil Ihrer Prägung, der Glaube, die Überzeugung, die Sicht auf bestimmte Dinge durch Parolen übertünchen zu können ? Meinen Sie wirklich ernsthaft, Sie können das Wissen um soziokulturelle Strukturen, archaisch - patriarchaisches Denken und daraus resultierenden Parallelwelten in der Wahrnehmung ungeschehen machen ? Spamen Sie deshalb so gern zwischen sachbezogenen Beiträgen mit sinnlos ad hominem Geschreibsel herum ?

Ich verstehe. Sie wollen sich lieber Ihrem Lieblingsthema widmen und ausschließlich über die mutmaßlichen Missstände in anderen Kulturen reden (die Sie übrigens kaum kennen). Sie wollen lieber darüber urteilen, wie archaisch, patriarchalisch etc. diese sind, ohne dabei Ihren eigenen Standpunkt - wie es bei einer seriösen Diskussion üblich wäre - einer kritischen Überprüfung zu unterziehen. Selbst wenn da immer wieder gewisse
Korrelationen offenkundig werden zwischen der Haltung den Minderheiten gegenüber und dem Kulturkreis, zu dem Sie und die meisten anderen Beschneidungs"kritiker" hier gehören....
Bedaure, in einer
ergebnisoffenen Diskussion, die hoffentlich seriös und objektiv sein soll, können und müssen
alle Faktoren berücksichtigt werden. Sie und die anderen Beschneidungs"kritiker" müssen sich auch Fragen gefallen lassen, die Ihnen nicht so ganz genehm sind aber die sich auf Grund gewisser Umstände im Laufe der Diskussion regelrecht in den Vordergrund drängen. Ansonsten würde daraus eine rein tendenziöse Angelegenheit ohne jeglichen Anspruch auf Vollständigkeit und Seriösität, die allenfalls an Stammtischen und in Bierzelten Gehör finden würde. Ihnen mag das vielleicht genügen, aber es gibt noch andere Diskutanten hier, die höhere Ansprüche stellen, wenn es um Wahrheitssuche geht.
Sie können gern für sich Ihr eignes Beschnittensein als marginal abtun, dies steht Ihnen natürlich frei. Nur qualifiziert Sie das nicht das Problem grundsätzlich zu marginalisieren.
Weder ich noch die Politiker, die sich gegen eine Kriminalisierung in dieser Sache ausgesprochen und die damit ihren Sinn für Realität unter Beweis gestellt haben (ein Sieg der Vernunft!), marginalisieren. Die Angelegenheit IST nämlich schon marginal (beachte den relativen Charakter des Begriffs!), und sie ist nur über eine pragmatische (sprich
realistische) Einstellung zu bewältigen.
Das Problem in dieser Diskussion ist nicht die Verharmlosung eines an sich schon marginalen Ist-Zustandes, sondern die tendenziöse bis hin zu fanatische Diskussionsstil mancher Beteiligten, in denen die eben genannten Korrelationen halt auffällig werden - und die dann wie getroffene Hunde aufjaulen, wenn man sie auf diesen doch recht auffälligen Umstand anspricht.
Sie schufen eine Wüste und nannten es...Frieden.