H2O hat geschrieben:(29 Dec 2017, 16:39)
Ich hatte ausdrücklich von einer Gemeinschaftsaufgabe "Erziehung" gesprochen. Die kann der Ausbilder nicht nachholen... der soll Fachkenntnisse vermitteln. Wie die Gemeinschaftsaufgabe nun erfüllt wird, das muß ich ratlos ausgewiesenen Fachleuten... vermutlich Sozialpädagogen"... überlassen. Aber sie muß erfüllt werden!
Erziehung ist Aufgabe der Eltern. Ausbildungsbetriebe wollen das nicht tun, weil es ihren kurzfristigen Gewinnmaximierungsinteressen nicht dienlich und außerdem zu spät ist. Und Schulen können das nicht. Ein Grundschullehrer steht heute vor ca. 25 Schülern. Oft ist einer oder zwei dabei, die eigentlich nicht in eine normale Schule gehören, weil sie geistig behindert sind oder die einfachsten Regeln des menschlichen Miteinanders nicht kennen. Lehrern, denen es trotz der Sparmaßnahme "Inklusion" heute noch gelingt, wenigstens 2/3 ihrer Schüler den Stoff zu vermitteln, verdienen höchsten Respekt.
"Ausbildung" ist in Deutschland übrigens oftmals gleichzusetzen mit "Ausbeutung". Hier einige Beispiele dafür:
1. Ich habe einmal bei einem deutschen Automobilhersteller gesehen, was die Fachkräfte in der Produktion tun. Obwohl ich handwerklich wenig begabt bin, kann ich behaupten, dass ich das, was die Leute da schraubten, nach einer "Ausbildung" von ca. 2 Minuten auch könnte. Aber "Azubis" sind äußerst billig.
2. In Supermärkten sieht man häufig Auszubildende an den Kassen sitzen. Deren Job könnte jeder mäßig begabte Grundschüler übernehmen. Es gibt ja auch bereits Selbstbedienungskassen, die von Kleinkindern bedient werden können. "Azubis" sind billig.
3. Es gibt sogar Fluggesellschaften, die Co-Piloten einsetzen, die für diese Arbeit keinerlei Gehalt beziehen. Im Gegenteil, die müssen sogar dafür zahlen, weil sie "in Ausbildung" sind und so "Erfahrungen sammeln" können. Kein Witz!