Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

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relativ
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von relativ »

Eiskalt hat geschrieben:(06 Dec 2016, 11:40)

Hier stimme ich zu, Verordnungen, Regelnugen etc alles nimmt Überhand, sehe ich in meiner Firma selber auch, der helle Wahnsinn.

Kein Wunder das Projekte wie BER nicht fertig werden und andere nur zu überdimensionierten Kosten, die wissen alle nicht mehr wo welche Schraube Pflicht ist.
Evtl. sollten wir uns nicht mehr vor Allem und Jedes absichern wollen, welches ja die Regeln in die Höhe schießen lässt, gerade die Versicherer, sind hier ganz große Verordnungsmonster.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Eiskalt
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Eiskalt »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(06 Dec 2016, 08:27)

Deine Milchmädchenrechnung geht nicht auf. Niedrigere Zinslast für den Steuerzahler bedeuten weniger bis gar keine Steuererhöhungen, mitunter Erleichterungen. Am Ende ein Nullsummenspiel für den Sparer und Versicherten. Also die Besitzenden. Wieso du Rentner mit aufgezählt hast ist mir ein Rätsel.
Und niedrige Zinsen heißen geringere Zinsen auch für private Schuldner. Bei der privaten Verschuldung in Deutschland gerade beim kleinen Mann verdient also auch der Geringverdiener an Griechenlands Schulden. Außerdem heizen niedrige Zinsen den Baumarkt an. Bei dem Fehlbestand an Wohnungen ein weiterer Pluspunkt.

Aber gut. Du darfst weiter um die niedrigen Zinsen für die besitzende Klasse trauern. Als wenn mein Sparbuch jemals bedeutende Zinsen erwirtschaftet hätte......
Ach du Heiland leider haben Sie keine Ahnung.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Eiskalt hat geschrieben:(06 Dec 2016, 12:06)

Ach du Heiland leider haben Sie keine Ahnung.
Ach du lieber Heiland. Leider haben Sie keine Ahnung.
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...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Eiskalt »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(06 Dec 2016, 12:16)

Ach du lieber Heiland. Leider haben Sie keine Ahnung.
Doch sicherlich.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Adam Smith »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(06 Dec 2016, 08:27)
Wieso du Rentner mit aufgezählt hast ist mir ein Rätsel.
Das sollte noch diskutiert werden.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Eiskalt hat geschrieben:(06 Dec 2016, 12:29)

Doch sicherlich.
Wer zahlt Zinsen? Schuldner. Private und Staatliche.
Wer kassiert Zinsen? Besitzende und die Banken.
Beides gehört zusammen. Das größte Problem bei den ganzen Liberalisierungen im Finanzmarkt seit den 80ern ist die immer weitergehende Akkumulation von Vermögen zu Gunsten einer immer kleiner werdenden Zahl von Besitzenden. Lass das mal wirken!
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Alter Stubentiger »

relativ hat geschrieben:(06 Dec 2016, 12:03)

Evtl. sollten wir uns nicht mehr vor Allem und Jedes absichern wollen, welches ja die Regeln in die Höhe schießen lässt, gerade die Versicherer, sind hier ganz große Verordnungsmonster.
Genau. Und die Öffentlichkeit muß erkennen das es Lebensrisiken gibt. Und wenn man diese exzessiv minimiert kann es passiert das sich am Ende nichts mehr bewegt. Genau das ist ja jetzt passiert mit der neuen Verordnung zur Entsorgung von Styropor.
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Satori
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Satori »

frems hat geschrieben:(05 Dec 2016, 02:39)

So ist das bei einem gemeinsamen Binnenmarkt halt.
Eine Art Stadtflucht. Alles, was jung ist und laufen kann, rennt zum Geld, das Hinterland verarmt und Familien gehen kaputt.
Also ein bischen wie in Indien, mit dem Unterschied, dass die asiatische Mentalität mit mehr Geduld gesegnet ist.
Hier in Europa könnte es schneller zu Unruhen kommen zwischen Eingesessenen und Fremden.
:?

.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Satori »

Eiskalt hat geschrieben:(06 Dec 2016, 11:18)

Nö das ist nationale Politik!
Wie überall. :D
Ausser in Merkel-Deutschland, da flattert die EU-Fahne vor jedem Rathaus.
Alle Europäer denken, fühlen und wählen mehr oder weniger national.
Ausnahme vielleicht Luxemburg. ;)

.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Satori »

Welfenprinz hat geschrieben:(05 Dec 2016, 18:14)

Die Gesellschaften aus denen ,die Arbeitsmigration kommt,sind stärker belastet als wir,die wir darüber jammern,ja. In Polen war die Abwanderung arbeitsfähiger Menschen ab den 90ern derart hoch,dass das dort als substanzgefährdend für den Staat und seinen Zusammenhalt angesehen wurde.

Mittelfristig ergibt sich daraus erstmal ein nennenswerter Kapitalfluss,ich habe immer gesagt “ die beste Entwicklungshilfe,die Deutschland je geleistet hat“. Marek und Consorten haben mit diesen Geldern ihre Häuser gebaut,Kindern Ausbildung ermöglicht und Betriebe gegründet.
Langfristig bei Verringerung des Wohlstandsgefälles steht dann auch derRückwanderung und demografische Stabilisierung an.

Langfristig gibt es immer Gewinner und Verlierer.
Nach 20 Jahren hatten die Briten jetzt einfach genug von den Polen, die sich jeden Job schnappen.
Irgendwie gibt es auch ein Menschenrecht auf sozialen Frieden.
Die Balkan-Einwanderer in Duisburg scheinen weniger Intergrationsbereit zu sein, vielleicht gibt es doch
unterschiedliche Europäer,
warum soll man so tun, als wären sie alle gleich, warum lassen wir nicht die einwandern, die Sprachkenntnisse haben
und klar sagen können, welche Fähigkeiten sie anbieten wollen.
Die ganze Welt funktioniert so, jedes Land ist offen für Neubürger, wenn die ein Startgeld mitbringen und eine Vision.
USA, Kanada, Australien - so funktionierts auch.
Deren Einwanderer werden zumeist bewusste Neubürger, die brauchen nicht mal Integrationsprogramme.

Die "Minderjährigen" aus Nordafrika, also die mit Bartwuchs aber ohne Papiere,
kriegen gleich bei Ankunft in Italien und Frankreich ein Zugticket nach Deutschland.
Über Deutschland lacht die Welt.
:?

.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Ger9374 »

Aber Einwanderer unterliegen doch kriterien
damit sie zu uns dürfen.Sind diese zu weich?
Nehmen wir zu viele einwanderer auf?
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Satori »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(05 Dec 2016, 15:01)Die EU wurde glasklar mit der Prämisse gegründet künftige Kriege auf Grund von Streitigkeiten über Ressourcen und landwirtschaftliche Fläche zu vermeiden. Es ging wirklich um den Frieden.
Ein wirtschaftlicher Frieden kommt den "Geldgebern" natürlich gut.
Kapitalkräfte werden gebündelt. :cool:
Und man entschied sich gerade in Deutschland und Frankreich für eine soziale Marktwirtschaft. Du ziehst es allerdings vor Dinge wie eine Kranken/Rentenversicherung und 365 Tage im Jahr Lebensmittel in Hülle und Fülle gering zu schätzen.
Hatte Deutschland schon, Frankreich wohl auch, also dazu braucht es keine EU.
Und eine Kranken/Rentenversicherung war in den kommunistischen Ländern selbstverständlich, wenn es soziale Errungenschaften ein Ziel gewesen wären,
hätte man auch mit Osteuropa kooperieren können.
Mich kotzen die großen Vereinfacher immer mehr an die meinen mit immer reißerischen Aussagen die Welt verbessern zu wollen.
Manche meinen, die EU habe im Sinn gehabt, die Welt zu verbessern. So wie ein Friedenswerk ?
Offensichtlich sollte sie aber ein Bollwerk sein gegen die schlimmen Russen.
Wenn man es sich einfach macht, kann man sagen, es waren immer Machtbereiche, die gegeneinander gearbeitete haben.
Im Osten genauso wie im Westen hat man Massen mobilisiert, die vor den Kameras gejubelt haben,
und die Oppositionellen hat man nicht gezeigt, die bekamen soziale Ausgrenzung, Berufsverbote oder sogar Klappsmühle.

Es ist falsch, zu sagen: Wir sind besser als die anderen.
Auch die EU ist ein Machtpack.
Und die Geldgeber, die viel reingesteckt haben, die kämpfen jetzt,
und die zahlen auch für "Ideen-Fabriken", die tolle Schlagwörter erfinden
zB = Frieden, Freiheit, besondere Werte.
:?

.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Eiskalt »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(06 Dec 2016, 15:45)

Wer zahlt Zinsen? Schuldner. Private und Staatliche.
Wer kassiert Zinsen? Besitzende und die Banken.
Beides gehört zusammen. Das größte Problem bei den ganzen Liberalisierungen im Finanzmarkt seit den 80ern ist die immer weitergehende Akkumulation von Vermögen zu Gunsten einer immer kleiner werdenden Zahl von Besitzenden. Lass das mal wirken!
Wieso sollte jemand der Geld verleiht auch keine Zinsen erhalten?

Die jetzt niedrigen Zinsen treffen einen Großteil der normalen Bürger.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(07 Dec 2016, 03:49)

Aber Einwanderer unterliegen doch kriterien
damit sie zu uns dürfen.Sind diese zu weich?
Nehmen wir zu viele einwanderer auf?
Das ist grundsätzlich richtig; aber in dem Chaos und dem unmenschlichen Umgang mit Kriegsflüchtlingen auf dem Balkan hatte sich die Bundesregierung (nicht nur die Kanzlerin!) und die DIE GRÜNEN für eine ungehinderte Einreise dieser Menschen nach Deutschland entschieden, um diesem unwürdigen Zustand ein Ende zu machen.

Und da sind Trittbrettfahrer aus allen Erdteilen aufgesprungen und in diesem Zustrom mit ins Land gereist.

In der EU waren auch die Landesgrenzen offen; da kann jemand unbemerkt von Süd-Italien bis Flensburg reisen. So kam es auch zu schrecklichen Vorfällen durch Schlepper, die in unkontrollierten Lastwagen mehrfach Größenordnung Hundert Menschen ersticken ließen, um sie nach Deutschland oder Österreich zu schleusen.

Nachdem Deutschland wieder an den einschlägigen Übergängen Grenzkontrollen und fällige Zurückweisungen eingeführt hatte, schlossen die Balkanstaaten ihre Grenzen.

Aber das Problem mit Zuwanderern ohne Asylanspruch haben wir im Lande; angeblich 100.000 ohne jegliches Bleiberecht, und fast 700.000 mit Duldung aus ganz unterschiedlichen Gründen. Daran wird sich in den kommenden Monaten wohl etwas ändern. Schon daran ab zu lesen, daß inzwischen Zuwanderer aus Afghanistan in Ihr Herkunftsland zurück geführt werden.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Eiskalt hat geschrieben:(07 Dec 2016, 10:25)

Wieso sollte jemand der Geld verleiht auch keine Zinsen erhalten?

Die jetzt niedrigen Zinsen treffen einen Großteil der normalen Bürger.
Sie treffen die welche am meisten Besitzen. Normale Bürger besitzen nicht viel oder haben Schulden.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von frems »

Satori hat geschrieben:(07 Dec 2016, 02:46)

Eine Art Stadtflucht. Alles, was jung ist und laufen kann, rennt zum Geld, das Hinterland verarmt und Familien gehen kaputt.
Wenn es nur in den Städten Jobs gibt, ist das naheliegend. Ansonsten vegetiert man perspektiv- und arbeitslos vor sich hin. Davon hat niemand was.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Satori »

frems hat geschrieben:(07 Dec 2016, 19:04)

Wenn es nur in den Städten Jobs gibt, ist das naheliegend. Ansonsten vegetiert man perspektiv- und arbeitslos vor sich hin. Davon hat niemand was.
Wenn die wenigen jungen rumänischen Ärzte nach Deutschland gelockt werden, ist die verbliebene Landbevölkerung noch ärmer dran.
Andere Südost-Europäer nutzen die gleichen Freiheiten und melden ein Scheingewerbe an und leben dann aber vom Kindergeld.
:rolleyes:

.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Satori »

Eiskalt hat geschrieben:(07 Dec 2016, 10:25)

Wieso sollte jemand der Geld verleiht auch keine Zinsen erhalten?
Wieso sollte jemand der Geld verleiht, Zinsen erhalten ?
Angenommen, ein Staat verleiht Geld an aussichtsreiche Unternehmen, dann verdient er an den späteren Umsätzen,
Löhnen der Arbeiter und derem Konsum.

.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von frems »

Satori hat geschrieben:(08 Dec 2016, 02:31)
Wenn die wenigen jungen rumänischen Ärzte nach Deutschland gelockt werden, ist die verbliebene Landbevölkerung noch ärmer dran.
Das Problem der Landärzte gibt's hier auch, trotz finanzieller Anreize. Junge, kulturinteressierte Ärzte wollen halt in Städten leben: http://www.spiegel.de/lebenundlernen/jo ... 89303.html

Einerseits mit xenophoben Vorurteilen um sich werfen und dann die Tränendrüse zu drücken, weil man es ja nur gut mit den Heimatländern meint, ist halt sehr unseriös. Die Landbevölkerung kann ja selbst etwas unternehmen, wenn sie ihre Armut nicht hinnehmen wollen. Junge Menschen gegen ihren Willen zum Verbleib zwingen, hilft da nicht. Kannst aber gerne schauen wie Du es hinbekommst, dass ein deutscher Medizinstudent nach seinem Abschluss nicht 50 Kilometer in die Landeshauptstadt zieht. Böser Tübinger, der nach Stuttgart flüchtet und dort als Arzt arbeitet. Gleich eine Mauer errichten, denn weniger Freiheit ist mehr! :thumbup:
Andere Südost-Europäer nutzen die gleichen Freiheiten und melden ein Scheingewerbe an und leben dann aber vom Kindergeld.
Von welchem Promillebereich redest Du, mit denen Du Menschen extrem die Freiheiten einschränken willst? Aus Bayern gab's ja auch Zahlen zum "Sozialmissbrauch". Die bayrische Staatsregierung teilte mit, dass es bei ihnen zwölf Tatverdächtige aus Rumänien gab. Nein, nicht 12%, sondern zwölf insgesamt. Und da gibt es nur den Verdacht: http://www.gruene-fraktion-bayern.de/si ... smache.pdf

Wenn Du noch eine andere Zahl haben willst: Die Arbeitslosenquote unter Rumänen in Deutschland lag übrigens im Mai 2015 bei 6,4%. Die gesamtdeutsche Arbeitslosenquote war zum selben Zeitpunkt bei 7,4% (http://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/Zu ... r_1507.pdf). Alles böse Sozialschmarotzer? Glaub mir: ein Arzt aus Osteuropa hat auch besseres zu tun als weit unterm Existenzminimum in Deutschland herumzukrebsen. Dafür muss er nicht auswandern, sondern kann in seiner eigenen Hauptstadt tätig werden.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Cobra9 »

Satori hat geschrieben:(07 Dec 2016, 02:52)

Wie überall. :D
Ausser in Merkel-Deutschland, da flattert die EU-Fahne vor jedem Rathaus.
Alle Europäer denken, fühlen und wählen mehr oder weniger national.
Ausnahme vielleicht Luxemburg. ;)

.
Italien ja gar nicht. Was flattert den da überall ? Besagte EU Fahne. Flattern tut viel. Werte allerdings hören bei eigenen Einschnitten schnell an zu verblassen. So ein Propaganda System wie Russland es hat wäre eine Alternative. Dann man Programme den Menschen einimpfen
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von frems »

Cobra9 hat geschrieben:(08 Dec 2016, 06:14)

Italien ja gar nicht. Was flattert den da überall ? Besagte EU Fahne. Flattern tut viel. Werte allerdings hören bei eigenen Einschnitten schnell an zu verblassen. So ein Propaganda System wie Russland es hat wäre eine Alternative. Dann man Programme den Menschen einimpfen
Satori kommt halt aus seinem kleinen Nest nie raus. Wäre er/sie mal in Athen, Rom, Malta, Lissabon, Stockholm etc., würde er/sie nicht so einen Quatsch reden. Sind halt Hinterwäldler.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Cobra9 »

frems hat geschrieben:(08 Dec 2016, 06:31)

Satori kommt halt aus seinem kleinen Nest nie raus. Wäre er/sie mal in Athen, Rom, Malta, Lissabon, Stockholm etc., würde er/sie nicht so einen Quatsch reden. Sind halt Hinterwäldler.
Man könnte es fast meinen. Wobei man nie eine homogene Gemeinschaft kriegen wird in unserem System. Dazu müsste man schon viel ändern. Die Flüchtlings Krise beweist doch das man viel von Werten predigen kann, gehts ans Eingemachte gehen die Ängste um. Es prallen Welten auffeinander.

Schon das ist ein Beleg dafür das man in der EU keine fertigen Meinungen universal hat. Beispiel nur gegen Russland.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(08 Dec 2016, 06:31)

Satori kommt halt aus seinem kleinen Nest nie raus. Wäre er/sie mal in Athen, Rom, Malta, Lissabon, Stockholm etc., würde er/sie nicht so einen Quatsch reden. Sind halt Hinterwäldler.
Warum nur verlegt der Bund breitbandiges Internet in den Hinterwald? Danke, Merkel :D :D
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Satori »

Cobra9 hat geschrieben:(08 Dec 2016, 06:14)

Italien ja gar nicht. Was flattert den da überall ? Besagte EU Fahne. Flattern tut viel. Werte allerdings hören bei eigenen Einschnitten schnell an zu verblassen.
Europäische Werte wie Redefreiheit, soziale Absicherung, bezahlbarer Wohnraum ..... sitzen tief.
Die "eu" hat bisher Werte zerstört, treibt die Arbeiter in den Wettlauf mit China, und drängt auf "Reformen",
meint aber Preisgabe von kollektivem Eigentum.
Städttische Wohnungen, das Wasser, die Böden sollen dann versteigert werden.

Eigene Einschnitt, sicher. Warum sollen wir das, was uns gehört, den Investoren feilbieten. :?:
Wenn dein Wohngebiet morgen einem saudischen oder amerikanischen Investor gehört, glaubst du, der kümmert sich besser als die
Gemeinde oder Genossenschaft, wo du immerhin mitreden kannst ?
So ein Propaganda System wie Russland es hat wäre eine Alternative.
Da haben wir hier längst. :D
Heute wieder, zB DLF:

EU setzt wichtiges Signal gegen nationale Alleingänge

Da wird der VW-Konzern angegriffen, wegen Pille Palle Abgasvorwürfen,
einer der erfolgreisten deutschen Autobauer, und der Kommentator im Deutschlandfunk feiert.
Wahnsinn.
:rolleyes:

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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Satori »

frems hat geschrieben:(08 Dec 2016, 02:58)Einerseits mit xenophoben Vorurteilen um sich werfen und dann die Tränendrüse zu drücken, weil man es ja nur gut mit den Heimatländern meint, ist halt sehr unseriös.
Wenn es die eu nicht schafft, die Lebenstandart in den Mitgliedsländern zu verbessern, dann ist sie unseriös.
Aber das wissen wir schon. Ausser in Litauen oder Luxemburg ware sie Sonntag abgewählt, wenn es nach Volksentscheiden ginge.
Die Landbevölkerung kann ja selbst etwas unternehmen, wenn sie ihre Armut nicht hinnehmen wollen.
Als Linker würden sagen, welcher Faschist sagts sowas. :?:
Junge Menschen gegen ihren Willen zum Verbleib zwingen, hilft da nicht.
Bei einer Jugendarbeitslosigkeit wie in Spanien, Griechenland, Kroatien, Italien ... manche zum Deutschkurs treiben, damit sie im Schwarzwald-Hotel kellnern dürfen, Klasse Lösung.
Ja, das ist schon ein Verdienst der eu, sie rettet das Kapital der Spekulanten, dann bricht der Mittelstand ein,
dann selektiert sie, wer sind die Fittesten, die kriegen dann nen Billigjob in Zentraleuropa.
Von welchem Promillebereich redest Du, mit denen Du Menschen extrem die Freiheiten einschränken willst? Aus Bayern gab's ja auch Zahlen zum "Sozialmissbrauch". Die bayrische Staatsregierung teilte mit, dass es bei ihnen zwölf Tatverdächtige aus Rumänien gab.
Willkommen in Deutschland:

http://www.derwesten.de/staedte/duisbur ... 44776.html

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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Ger9374 »

Viel was Arbeitslosigkeit ect. angeht ist durch
jahrzehntelanges misswirtschaften der nationalregierungen verursacht. Und es gibt auch einfach regionale Infrastrukturen die nicht von
heute auf morgen zu ändern sind.Die E.U fördert auch meist nur Einzelprojekte. Die Wirtschaftliche Infrastruktur ist Ländersache. Man kann der E.U vieles vorwerfen aber wo sie nichts mit zu tun hat trifft sie keine Schuld!!Ihre kleinen Finanztöpfe
geben das auch nicht her. Auch ist Eigeninitiative
gefragt.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von frems »

Satori hat geschrieben:(09 Dec 2016, 02:24)

Wenn es die eu nicht schafft, die Lebenstandart in den Mitgliedsländern zu verbessern, dann ist sie unseriös.
Die EU ist dafür nicht zuständig, sondern die Mitgliedsstaaten.
Als Linker würden sagen, welcher Faschist sagts sowas. :?:
Bitte was?
Bei einer Jugendarbeitslosigkeit wie in Spanien, Griechenland, Kroatien, Italien ... manche zum Deutschkurs treiben, damit sie im Schwarzwald-Hotel kellnern dürfen, Klasse Lösung.
Wird irgendwer gezwungen, in ein anderes Land Europas zu ziehen? Oder ist das Schwarzwald-Hotel vielleicht für ein paar Jahre (oder dauerhaft) angenehmer als die Arbeitslosigkeit in der Heimat?
Willkommen in Deutschland:
Okay, Statistiken und sonstige Fakten interessieren Dich nicht, sondern nur ein paar Bildchen einiger Häuser. Kein Wunder, dass man so durchtränkt ist mit Vorurteilen.
Labskaus!

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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Ger9374 »

frems hat geschrieben:(11 Dec 2016, 23:29)

Die EU ist dafür nicht zuständig, sondern die Mitgliedsstaaten.


Bitte was?


Wird irgendwer gezwungen, in ein anderes Land Europas zu ziehen? Oder ist das Schwarzwald-Hotel vielleicht für ein paar Jahre (oder dauerhaft) angenehmer als die Arbeitslosigkeit in der Heimat?


Okay, Statistiken und sonstige Fakten interessieren Dich nicht, sondern nur ein paar Bildchen einiger Häuser. Kein Wunder, dass man so durchtränkt ist mit Vorurteilen.


Der Begriff Faschist in diesem Zusammenhang
geht gar nicht!! Menschlich unter aller Würde.
Ein Vergleich von einem User wie frems mit
Massenmördern Ideologisch infiltrierten , denen
der Wert des Lebens nach Stammbuch geht, ist das allerletzte.Ich hoffe nur das dir noch klar
wird was du da geäußert hast!! Ich hoffe das
frems die nötige Professionalität aufbringt das schnell abzuhalten.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Ger9374 »

Zum Thema.

Arbeitslosigkeit, Industrie, Infrastruktur, alles Ländersache. Brüssel hat da nur kleine Strukturtöpfe die es in einigen Fällen zur Verfügung stellt.Die Menschen folgen der Arbeit seit Jahrhunderten.Wer sie halten will muss was
tun.Auch wieder Länder Regionen ect .
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Ger9374 »

Ger9374 hat geschrieben:(12 Dec 2016, 00:39)

Der Begriff Faschist in diesem Zusammenhang
geht gar nicht!! Menschlich unter aller Würde.
Ein Vergleich von einem User wie frems mit
Massenmördern Ideologisch infiltrierten , denen
der Wert des Lebens nach Stammbuch geht, ist das allerletzte.Ich hoffe nur das dir noch klar
wird was du da geäußert hast!! Ich hoffe das
frems die nötige Professionalität aufbringt das schnell abzuhaken.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von frems »

Ger9374 hat geschrieben:(12 Dec 2016, 00:39)

Der Begriff Faschist in diesem Zusammenhang
geht gar nicht!! Menschlich unter aller Würde.
Ein Vergleich von einem User wie frems mit
Massenmördern Ideologisch infiltrierten , denen
der Wert des Lebens nach Stammbuch geht, ist das allerletzte.Ich hoffe nur das dir noch klar
wird was du da geäußert hast!! Ich hoffe das
frems die nötige Professionalität aufbringt das schnell abzuhalten.
Ach, alles gut, ich nehme das nicht persönlich, wenn jemand keine Argumente mehr, sondern nur noch willkürliche Beleidigungen ohne Grundlage hat. Da spricht man sich für Freiheit von Menschen aus statt sie gegen ihren Willen an einen Ort festzuketten und reflexartig kommt "Faschist" oder sonstwas aus dem schäumenden Mund geschossen, während der User selbst mit ausländerfeindlichen Parolen und Vorurteilen um sich schmeißt. Muss man nicht so ernstnehmen und mehr Aufmerksamkeit als nötig schenken.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von frems »

Ger9374 hat geschrieben:(12 Dec 2016, 00:43)

Zum Thema.

Arbeitslosigkeit, Industrie, Infrastruktur, alles Ländersache. Brüssel hat da nur kleine Strukturtöpfe die es in einigen Fällen zur Verfügung stellt.Die Menschen folgen der Arbeit seit Jahrhunderten.Wer sie halten will muss was
tun.Auch wieder Länder Regionen ect .
Aufs Thema zurückzukommen ist auch immer sinnvoller. ;)

Und ja, irgendwie hat sich noch nicht herumgesprochen, dass für Wirtschaft, Sozialversicherung usw. die Nationalstaaten verantwortlich sind und die EU da nichts tun kann außer ggf. Projekte finanziell zu fördern. Und da sind die finanziellen Mittel auch überschaubar. Die EU hat für 510 Mio. Menschen nur ein siebtel des Geldes Deutschlands für 80 Mio. Und davon fließt ein Großteil noch immer in die Agrarsubventionen, weil sich die Mitgliedsstaaten dafür vehement einsetzen, insb. die großen Länder wie Frankreich und Deutschland.

Aber das Problem hat man ja auch in der Binnenwanderung. Wenn junge Leute in ihrer Region keine Arbeit finden, während in Städten Fachkräfte gesucht werden, ist es nachvollziehbar, dass die Jugend ihre Sachen packt. So schön ist eine längere Arbeitslosigkeit für junge Menschen sicherlich nicht. Da gehen sämtliche Perspektiven flöten. Am Ende müsste man ja um jedes Dorf eine Mauer bauen. Ob man so Wohlstand erreicht, wage ich sehr zu bezweifeln.
Labskaus!

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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Allenstein »

frems hat geschrieben:(11 Dec 2016, 23:29)
Wird irgendwer gezwungen, in ein anderes Land Europas zu ziehen? Oder ist das Schwarzwald-Hotel vielleicht für ein paar Jahre (oder dauerhaft) angenehmer als die Arbeitslosigkeit in der Heimat?
Das Perverse ist doch, daß die EU-Faschisten das als Errungenschaft ihrer EU feiern, wenn Jugendliche aus Südeuropa ihre Heimat, Familie und Freunde verlassen und tausende Kilometer nach Norden wandern müssen, um einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu finden.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von schokoschendrezki »

Satori hat geschrieben:(09 Dec 2016, 01:54)
Da haben wir hier längst. :D
Heute wieder, zB DLF:

EU setzt wichtiges Signal gegen nationale Alleingänge

Da wird der VW-Konzern angegriffen, wegen Pille Palle Abgasvorwürfen,
einer der erfolgreisten deutschen Autobauer, und der Kommentator im Deutschlandfunk feiert.
Und das zurecht. Auch wenn ich insgesamt eher pessimistisch bin. Anfang des Jahres wurde im Auftrag der Grünen-Fraktion im EU-Parlament eine Studie über die skandalösen Steuervermeidungsstrategien des IKEA-Konzerns angefertigt. Da und bei ähnlichen Fällen müsste es weitergehen. Es ist mir schleierhaft, dass man international operierenden Unternehmen nicht eine gleichfalls international operierende Gesetzesmacht gegegenüberstellen will.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Welfenprinz »

Allenstein hat geschrieben:(12 Dec 2016, 08:06)

Das Perverse ist doch, daß die EU-Faschisten das als Errungenschaft ihrer EU feiern, wenn Jugendliche aus Südeuropa ihre Heimat, Familie und Freunde verlassen und tausende Kilometer nach Norden wandern müssen, um einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu finden.
Faschist war Franco. Und zu dessen Zeit strömten die spanischen Gastarbeiter nach Norden. Der EU-Beitritt hat da einiges verändert an den Rahmenbedingungen.

Tut es rinem eigentlich nicht weh ,wenn man so einen Schwachsinn schreibt? Gibts da ne Schmerzgrenze? Was fürn Zeug muss man nehmen um sowas auszukotzen?
Sterben kann nicht so schlimm sein,sonst würden es nicht so viele tun.
Lt. griinpissstudien stirbt eine Ratte, wenn ihr ein 200l-Fass Glyphosat auf den Kopf fällt.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Dec 2016, 08:24)

Und das zurecht. Auch wenn ich insgesamt eher pessimistisch bin. Anfang des Jahres wurde im Auftrag der Grünen-Fraktion im EU-Parlament eine Studie über die skandalösen Steuervermeidungsstrategien des IKEA-Konzerns angefertigt. Da und bei ähnlichen Fällen müsste es weitergehen. Es ist mir schleierhaft, dass man international operierenden Unternehmen nicht eine gleichfalls international operierende Gesetzesmacht gegegenüberstellen will.
Vermutlich wird sich auf diesem Feld etwas bewegen. In den letzten Monaten wiederholen sich Meldungen über Steuerparadiese auch innerhalb der EU... nicht nur Luxemburg steht da am Pranger. Irgendwann wird der politische Druck groß genug, und dann entstehen Regeln für die EU und zugehörige Strafen. Ein Skandal ist es schon, welche Absprachen zwischen international aufgestellten Unternehmen und einzelnen Regierungen innerhalb der EU möglich zu sein scheinen. Und das zum Nachteil nationaler Firmen und der Bürger, denen zu solchen Absprachen der riesige Geldstrom fehlt.

Diese Schurken nutzen unsere Einrichtungen von Polizei bis Gerichtsbarkeit, unsere Versorgungssysteme... und, und... aber um das Bezahlen drücken sie sich. Vielleicht vermeiden sie durch Parteispenden eine angemessene Besteuerung oder Gesetze, die sie zur Versteuerung dort verpflichten, wo die Umsätze gemacht werden?
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Wähler »

frems hat geschrieben:(11 Dec 2016, 23:29)
Wird irgendwer gezwungen, in ein anderes Land Europas zu ziehen? Oder ist das Schwarzwald-Hotel vielleicht für ein paar Jahre (oder dauerhaft) angenehmer als die Arbeitslosigkeit in der Heimat?
Allenstein hat geschrieben:(12 Dec 2016, 08:06)
Das Perverse ist doch, daß die EU-Faschisten das als Errungenschaft ihrer EU feiern, wenn Jugendliche aus Südeuropa ihre Heimat, Familie und Freunde verlassen und tausende Kilometer nach Norden wandern müssen, um einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu finden.
Dass die Migrationsdynamik in den EU-Südländern stetig zunimmt, ist unbestritten. Die Auswirkungen in den Ausgangsländern und im Zielland Deutschland sind aber nicht so negativ, wie oft dargestellt. Meine italienische Nichte kommt gerne nach Deutschland zur Berufsausbildung, während mein Neffe sich in Italien wohler fühlt. Überlegenswert ist es, dass die Migrationsdynamik auch in den Ausgangsländern gebremst wird, um dem zunehmenden nationalen Populismus in der EU nicht weiter Vorschub zu leisten.
Wähler hat geschrieben:(05 Dec 2016, 08:58)
http://archiv.wirtschaftsdienst.eu/jahr ... utschland/
Zahlen von 2009 bis 2013.
https://www.welt.de/politik/deutschland ... hland.html
Welt 6. Januar 2016 Wo kommen die Migranten her?
Die Zahlen von 2014 und 2015 bestätigen den steigenden Trend der Migration von EU-Ausländern nach Deutschland seit 2009. Von Flut hat doch niemand jemals gesprochen. Es geht um steigenden Migrationsdruck, auch unabhängig von der Flüchtlingsproblematik. Muss ja nicht negativ sein, schafft aber praktische Probleme, die zu lösen sind.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von William »

Satori hat geschrieben:(09 Dec 2016, 01:54)

Europäische Werte wie Redefreiheit, soziale Absicherung, bezahlbarer Wohnraum ..... sitzen tief.
Die "eu" hat bisher Werte zerstört, treibt die Arbeiter in den Wettlauf mit China, und drängt auf "Reformen",
meint aber Preisgabe von kollektivem Eigentum.
Städttische Wohnungen, das Wasser, die Böden sollen dann versteigert werden.

Eigene Einschnitt, sicher. Warum sollen wir das, was uns gehört, den Investoren feilbieten. :?:
Wenn dein Wohngebiet morgen einem saudischen oder amerikanischen Investor gehört, glaubst du, der kümmert sich besser als die
Gemeinde oder Genossenschaft, wo du immerhin mitreden kannst ?
Mehr Privatisierung bedeutet weniger Staat und mehr persönliche Freiheit, ist deshalb grundsätzlich zu begrüßen.
Der Staat sollte sich um Werte wie Redefreiheit und Sicherheit kümmern, sprich übergeordnete Dinge, nicht z.B. die Wattzahl der Glühbirnen, denn solch Dinge regelt der freie Markt gänzlich allein.
Monopole unterbinden und verhindern dass Verluste ständig sozialisiert werden, wäre Aufgabe genug.

Firmenaufkäufe durch ausländische Investoren können per Gesetz verboten werden. China macht dies und fährt gut damit, Trump wird versuchen einen ähnlichen Kurs einzuschlagen und liegt m.E.n. richtig damit. Nicht generell, aber ein wenig Protektionismus ist nie verkehrt.

Wie in Japan auch, halten in D viele Inländer die Schulden des Staates. Es ist somit eine ausreichende Summe an Guthabenbeträgen und Vermögen im Umlauf welche für Investitionen bereit stünden. Ohne Planungs- und Rechtssicherheit wird das aber nichts, deshalb liegt viel Geld brach. Es ist am Staat diese zu schaffen bevor die EU seine Währung dem Verfall preisgibt, denn die Wirtschaft geht nicht freiwillig jedes noch so große Investitionsrisiko ein.
Bevor die Südländer nicht aus dem € ausgestiegen sind, wird daraus nichts und solange Merkel regiert werden höchstens finanzkräftige Konzerne größere Investitionen tätigen, weil sie einen evtl. Verlust besser verkraften können.
Dem armen Schlucker ist relativ egal wer regiert, er hat ohnehin nicht die Möglichkeit signifikant zu investieren, der (untere) Mittelstand würde jedoch durchaus von weniger Staat und EU profitieren. Im Grunde gibt es kein Problem damit Strom-, Wasserversorgung, etc. in private Hände zu legen, denn kein Normalvernünftiger wird sein Vermögen in unrentable, unproduktive oder völlig überteuerte (Prestige)Projekte stecken, so wie es z.B. der Staat bei S21 oder BER tat. Leider scheitert dies aber immer wieder an der Ängstlichkeit einiger Weniger, die oft genug selbst nichts haben um hernach davon zu profitieren oder schlicht dem Neid verfallen sind.

Was derzeit geschieht ist nicht nur die Verteilung des Geldes von Unten nach Oben, sprich von Arm zu Reich, sondern auch vom (noch einigermaßen produktiven) Norden, in den (überschuldeten) Süden. Man könnte es kollektiven Sozialismus nennen, der leider erst durch die Abschaffung der Gemeinschaftswährung gebrochen werden kann. Einfach so wird dies jedoch nicht geschehen, sondern der € inflationiert um die Staatsschulden loszuwerden - gleichzeitig jedoch viel privates Geldvermögen damit vernichtet, welches dann für zukünftige Investitionen fehlt.
Es wird nahezu unerheblich sein ob einer oder mehrere Staaten aus dem € austreten. Der Währungstod ist bereits beschlossene Sache, so wie der des Dollar, Yen und Yuan auch. Nicht umsonst wird ständig neues Geld geschaffen und somit die jeweilige Währung abgewertet.

Chancen in der Krise gibt es dennoch, allerdings sind sie nicht mehr äußerst zahlreich. Wer sie (monetär) nutzen will, der muss sich deutlich mehr anstrengen als noch vor 20...30 Jahren. Auf Hilfe von Staat und Banken sollte man allerdings nicht hoffen, denn sie waren es welche die Krise erst auslösten. In voller Absicht wohlgemerkt.
Atheist

Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Atheist »

William hat geschrieben:(13 Dec 2016, 09:32)

Mehr Privatisierung bedeutet weniger Staat und mehr persönliche Freiheit, ist deshalb grundsätzlich zu begrüßen. [...] denn solch Dinge regelt der freie Markt gänzlich allein [...] Firmenaufkäufe durch ausländische Investoren können per Gesetz verboten werden. [...] ein wenig Protektionismus ist nie verkehrt.
Das Problem an Protektionisten dieser Tage ist, dass sie den freien Markt nur dort wollen, wo sie meinen, dass er ihnen nützt, sonst aber auf Interventionismus setzen. Das ist nichts anderes als Instrumentalisierung des Staates zur Erzwingung von Partikularinteressen (ähnlich der Diktatur des Proletariats) und hat mit freiem Markt nicht das Geringste zu tun, außer der Tatsache, dass sämtliche Marktakteure derartige Motivationen systembedingt haben müssen.
Was derzeit geschieht ist nicht nur die Verteilung des Geldes von Unten nach Oben, sprich von Arm zu Reich, sondern auch vom (noch einigermaßen produktiven) Norden, in den (überschuldeten) Süden. Man könnte es kollektiven Sozialismus nennen, der leider erst durch die Abschaffung der Gemeinschaftswährung gebrochen werden kann.
Man könnte das auch freie Marktwirtschaft nennen, in der Angestellte im Export (die nicht zwingend das "Oben" der Gesellschaft sind, während sie nach vielen Jahren des Studiums/der Ausbildung in Excel rumfummeln oder zwischen Büro, Flughafen und Kunden rumeilen) die Gewinner sind. Allerdings wird auch hier die Motivation der, nun ja, anderen deutlich, mit nationalstaatlichen Instrumenten die Freiheit des Marktes zu ihren Gunsten zu beschneiden, denn so frei soll der Markt nun wieder auch nicht sein, so dass man sich plötzlich in Idealkonkurrenz zum Rest der 7,5 Mrd. Menschen wiederfindet... ne!? ;)
Es wird nahezu unerheblich sein ob einer oder mehrere Staaten aus dem € austreten. Der Währungstod ist bereits beschlossene Sache, so wie der des Dollar, Yen und Yuan auch. Nicht umsonst wird ständig neues Geld geschaffen und somit die jeweilige Währung abgewertet.
Und was geschieht mit diesem Geld? Wird es gegenleistungslos ans Volk verschenkt?
Chancen in der Krise gibt es dennoch
Das meine ich auch! Wenn Brexit, Trump, Erdogan, Putin und etc. für die konservativen Eliten nicht Motivator genug sein werden, die EU endlich zum handlungsfähigen Zentralstaat umzugestalten, werden sie wegen der Geister, die sie riefen, untergehen - und das zu Recht. Ich bin da aber guter Hoffnung.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von William »

Atheist hat geschrieben:(13 Dec 2016, 09:54)

Das Problem an Protektionisten dieser Tage ist, dass sie den freien Markt nur dort wollen, wo sie meinen, dass er ihnen nützt, sonst aber auf Interventionismus setzen. Das ist nichts anderes als Instrumentalisierung des Staates zur Erzwingung von Partikularinteressen (ähnlich der Diktatur des Proletariats) und hat mit freiem Markt nicht das Geringste zu tun, außer der Tatsache, dass sämtliche Marktakteure derartige Motivationen systembedingt haben müssen.



Man könnte das auch freie Marktwirtschaft nennen, in der Angestellte im Export (die nicht zwingend das "Oben" der Gesellschaft sind, während sie nach vielen Jahren des Studiums/der Ausbildung in Excel rumfummeln oder zwischen Büro, Flughafen und Kunden rumeilen) die Gewinner sind. Allerdings wird auch hier die Motivation der, nun ja, anderen deutlich, mit nationalstaatlichen Instrumenten die Freiheit des Marktes zu ihren Gunsten zu beschneiden, denn so frei soll der Markt nun wieder auch nicht sein, so dass man sich plötzlich in Idealkonkurrenz zum Rest der 7,5 Mrd. Menschen wiederfindet... ne!? ;)



Und was geschieht mit diesem Geld? Wird es gegenleistungslos ans Volk verschenkt?



Das meine ich auch! Wenn Brexit, Trump, Erdogan, Putin und etc. für die konservativen Eliten nicht Motivator genug sein werden, die EU endlich zum handlungsfähigen Zentralstaat umzugestalten, werden sie wegen der Geister, die sie riefen, untergehen - und das zu Recht. Ich bin da aber guter Hoffnung.
Wirklich freie Marktwirtschaft wird bei den derzeitig vorherrschenden Situationen im und rund um den Globalismus nicht möglich sein, denn solange es Länder und Kontinente samt entsprechenden Grenzen gibt, wird sich niemals absolutes Gleichgewicht einstellen.
Gleiche Rechte und Pflichten, ergo auch gleiche Preise und möglichst gleiche Vermögen für alle - also eine Art NWO der sozialen (und finanziellen) Gerechtigkeit - wird es niemals geben, weder innhalb eines einzelnen Landes noch global.
Dieser Ideologie ist noch nicht mal Merkel verfallen, obwohl ich sie für die in dieser Hinsicht derzeit größte Träumerin mit Machtanspruch halte.
Aber selbst sie spricht nicht von freier sondern sozialer Marktwirtschaft und das will etwas heißen.
Sie übertreibt es mit dem "sozial" und tritt damit dem arbeitenden Mittelstand auf den Füßen herum, deswegen schrumpft er auch.

Und ja, es wird gegenleistungslos Geld an das Volk (und auch die Hochfinanz) verschenkt. Zunehmend mehr und das seit Jahren, u.a. deswegen befinden wir uns auch immer noch in einer Krise.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(13 Dec 2016, 08:01)

Dass die Migrationsdynamik in den EU-Südländern stetig zunimmt, ist unbestritten. Die Auswirkungen in den Ausgangsländern und im Zielland Deutschland sind aber nicht so negativ, wie oft dargestellt. Meine italienische Nichte kommt gerne nach Deutschland zur Berufsausbildung, während mein Neffe sich in Italien wohler fühlt. Überlegenswert ist es, dass die Migrationsdynamik auch in den Ausgangsländern gebremst wird, um dem zunehmenden nationalen Populismus in der EU nicht weiter Vorschub zu leisten.
Ihre Darstellung der zweigeteilten Wanderlust bringt mich auf einen neuen Gedanken: Die jungen und wohl auch wagemutigeren jungen Leute verlassen ihr Land, bringen uns hier Jugend, Wagemut und Weltoffenheit mit ins Land... ob sie nun aus Polen, Rumänien oder Italien kommen. Zurück bleiben die erdverbundenen jungen Leute, die vielleicht auch aus ihrer Erdverbundenheit eine insgesamt löbliche Angelegenheit machen: "Bleibe im Lande, und nähre Dich redlich!" Bis zum Populismus ist es dann vielleicht nicht mehr so weit. :(
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Atheist »

William hat geschrieben:(13 Dec 2016, 10:30)

Wirklich freie Marktwirtschaft wird bei den derzeitig vorherrschenden Situationen im und rund um den Globalismus nicht möglich sein, denn solange es Länder und Kontinente samt entsprechenden Grenzen gibt, wird sich niemals absolutes Gleichgewicht einstellen.
Gleiche Rechte und Pflichten, ergo auch gleiche Preise und möglichst gleiche Vermögen für alle - also eine Art NWO der sozialen (und finanziellen) Gerechtigkeit - wird es niemals geben, weder innhalb eines einzelnen Landes noch global.
Den freien Markt unfreier zu gestalten mit der prophetischen Weissagung, dass das Ziel nie erreicht werden könne, halte ich dann doch für zu dünn, um damit etwas anfangen zu können.
Dieser Ideologie ist noch nicht mal Merkel verfallen, obwohl ich sie für die in dieser Hinsicht derzeit größte Träumerin mit Machtanspruch halte.
Aber selbst sie spricht nicht von freier sondern sozialer Marktwirtschaft und das will etwas heißen.
Die maßgebliche Bedeutung, die diesem Begriff neben seiner Geschichte und der Lehre rund um ihn zukommt, ist die Vernebelung der Tatsache, dass es zwischen der freien und der Zentralverwaltungswirtschaft keine dritte Richtung geben kann. Mit der sozialen Marktwirtschaft werden lediglich die wohlfahrtlichen Partikularinteressen der breiten Masse, der Mittelschicht, zu Lasten der Ober- und der Unterschicht staatlich erzwungen. Das kann man gut oder schlecht finden, man muss es aber als das zur Kenntnis nehmen, was es ist.
Sie übertreibt es mit dem "sozial" und tritt damit dem arbeitenden Mittelstand auf den Füßen herum, deswegen schrumpft er auch.
Als ob all die geretteten privaten Renten, vielfach Versorgungungswerke der Freiberufler, nicht dem "Mittelstand" gleichgestellt wären...
Und ja, es wird gegenleistungslos Geld an das Volk (und auch die Hochfinanz) verschenkt. Zunehmend mehr und das seit Jahren, u.a. deswegen befinden wir uns auch immer noch in einer Krise.
Über die "Hochfinanz" ließe sich stellenweise streiten, dem restlichen Volk wird selbstverständlich nichts geschenkt. Wie kommst du auf diesen Dampfer?
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von William »

Atheist hat geschrieben:(13 Dec 2016, 10:58)

Den freien Markt unfreier zu gestalten mit der prophetischen Weissagung, dass das Ziel nie erreicht werden könne, halte ich dann doch für zu dünn, um damit etwas anfangen zu können.



Die maßgebliche Bedeutung, die diesem Begriff neben seiner Geschichte und der Lehre rund um ihn zukommt, ist die Vernebelung der Tatsache, dass es zwischen der freien und der Zentralverwaltungswirtschaft keine dritte Richtung geben kann. Mit der sozialen Marktwirtschaft werden lediglich die wohlfahrtlichen Partikularinteressen der breiten Masse, der Mittelschicht, zu Lasten der Ober- und der Unterschicht staatlich erzwungen. Das kann man gut oder schlecht finden, man muss es aber als das zur Kenntnis nehmen, was es ist.



Als ob all die geretteten privaten Renten, vielfach Versorgungungswerke der Freiberufler, nicht dem "Mittelstand" gleichgestellt wären...



Über die "Hochfinanz" ließe sich stellenweise streiten, dem restlichen Volk wird selbstverständlich nichts geschenkt. Wie kommst du auf diesen Dampfer?
Machtparteien wie SPD und CDU haben mit Unterstützung der Linksgrünen der freien Marktwirtschaft längst entsagt, u.a. in dem immer noch mehr Bürokratie installiert wurde und Gesetze beschlossen, die einen freien Handel eher unterbinden denn stärken.
Jeder kann durch Globalismus profitieren, so die Doktrin. Das ist soweit korrekt, nur sollten die Leute auch begreifen, dass mit "jeder" nicht "alle" gemeint ist. Beim Lottospiel begreift diese einfache Regel der Geldumverteilung jeder, im konkreten Wissen dass nicht alle Millionär werden können.
Globaler Kapitalismus funktioniert ähnlich, nur da kapieren es die Wenigsten. Eigentlich recht erstaunlich, findest du nicht auch?!

Den Dampfer kannst du bei den Flüchtlingen/Migranten beobachten. Ihnen wird geschenkt, ohne dass sie je etwas zur fiskalischen Struktur Deutschlands beigetragen haben. Gleiches gilt auch für diverse Deutsche der Unterschicht welche nicht willens oder in der Lage sind jemals etwas beizusteuern, aber auch z.B. Ausgaben bei Bankenrettungen, egal ob deutschland- oder zukünftig eurolandweit, die oftmals unwiederbringlich verloren sein werden. Den Schaden trägt nicht die Politik sondern gemeinhin der Steuerzahler, also das arbeitende Volk und Firmen "unserer freien Marktwirtschaft".
Viele wollen sich ihr Vermögen nicht dreist vom Staat klauen lassen, deswegen bringen sie es ins Ausland oder verstecken es andersweitig vor dem Fiskus. Ich bin kein Freund von Steuersündern, ganz im Gegenteil, wenn der Staat jedoch Geldverdünnung betreibt und damit alle ärmer macht anstatt wirtschaftliche! Leistung zu honorieren, dann sind wir nicht nur von freier Wirtschaft meilenweit entfernt, sondern schaffen damit den Standort Deutschland und EU ab.
Auch das ist ist ein Grund für die Krise und das wissen Merkel, Schäuble & Co. haargenau. Cui bono? Nicht mir, nicht dir, nicht den Arbeitern und Investoren, sondern nur einigen Wenigen und den Abgehängten. Wobei auch Letztere noch dafür bluten werden müssen, das hat die Geschichte immer wieder eindrucksvoll bewiesen.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von frems »

Allenstein hat geschrieben:(12 Dec 2016, 08:06)

Das Perverse ist doch, daß die EU-Faschisten das als Errungenschaft ihrer EU feiern, wenn Jugendliche aus Südeuropa ihre Heimat, Familie und Freunde verlassen und tausende Kilometer nach Norden wandern müssen, um einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu finden.
Wenn Du Dir mit Satori einen Wettstreit darüber leisten möchtest, wer die dümmsten, ungebildetsten Sprüche klopfen kann, dann haltet mich da bitte raus. Danke. Trefft Euch einfach irgendwo in Bautzen auf ein Bier und gut iss.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von frems »

Wähler hat geschrieben:(13 Dec 2016, 08:01)

Dass die Migrationsdynamik in den EU-Südländern stetig zunimmt, ist unbestritten. Die Auswirkungen in den Ausgangsländern und im Zielland Deutschland sind aber nicht so negativ, wie oft dargestellt. Meine italienische Nichte kommt gerne nach Deutschland zur Berufsausbildung, während mein Neffe sich in Italien wohler fühlt. Überlegenswert ist es, dass die Migrationsdynamik auch in den Ausgangsländern gebremst wird, um dem zunehmenden nationalen Populismus in der EU nicht weiter Vorschub zu leisten.
Negativ ist er höchstens für einige Modernisierungsverlierer. Das muss man nicht überbewerten, wenn man sieht, wie einige Wirrköpfe nur so vor Rassismus triefen und in ihrem Wahn völlig unzugänglich für Fakten sind.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Fuerst_48 »

frems hat geschrieben:(13 Dec 2016, 14:55)

Negativ ist er höchstens für einige Modernisierungsverlierer. Das muss man nicht überbewerten, wenn man sieht, wie einige Wirrköpfe nur so vor Rassismus triefen und in ihrem Wahn völlig unzugänglich für Fakten sind.
Völlig richtig angemerkt. Tragik bekommt das Ganze nur, wenn solche Wirrköpfe an den "Schalthebeln der Macht" sitzen... :thumbup:
Ger9374

Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Ger9374 »

Ich kann soweit nichts neues an der E.U erkennen.
Einig sind sie sich nur darin das sie sich uneinig sind.Jetzt macht Österreich einen auf Bewahrer
des Parlaments in dem der Kurz den Beschluss Verhandlungen mit der Türkei zu beenden besonders dem Einfrieren des Ministerrates entgegenstellt.Man soll ehrlich zu den Türken sein.Die gute Seele vor Weihnachten noch mal
was nettes tun.Hat wahrscheinlich seinem Ego gut getan. Österreich auf dem Weg zur Visengardmacht.Nein im Moment wirklich nichts neues und das ist das schlimme.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Wähler »

http://www.spiegel.de/politik/ausland/e ... 25801.html
Spiegel 14. Dezember 2016 Kampf um EU-Parlamentspräsident - Absage an die Große Koalition
Es sei für ihn derzeit "völlig unmöglich", die informelle Große Koalition fortzusetzen, sagte Pittella (Sozialdemokrat) wenige Stunden vor Tajanis (Christdemokrat) Wahl in Straßburg. Man werde in Zukunft von Thema zu Thema entscheiden, mit wem man kooperiere. In einer "strukturierten Zusammenarbeit" mit der EVP sehe er keinen Sinn.
Denn Tajani ist letztlich ein Kandidat Südeuropas. In der EVP hat er die Unterstützung von Italienern, Portugiesen, Spaniern, Rumänen und am Ende, nach einer Empfehlung des im ersten Wahlgang abgestraften Lamassoure, auch der Franzosen. Sie alle drängen auf ein Ende der deutschen Sparpolitik.
Ein kontinuierlicher Streit um Sachthemen ist besser, als eine "strukturierte Zusammenarbeit". Das schafft mehr Transparenz.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Wähler hat geschrieben:(14 Dec 2016, 09:54)

http://www.spiegel.de/politik/ausland/e ... 25801.html
Spiegel 14. Dezember 2016 Kampf um EU-Parlamentspräsident - Absage an die Große Koalition


Ein kontinuierlicher Streit um Sachthemen ist besser, als eine "strukturierte Zusammenarbeit". Das schafft mehr Transparenz.
Richtig; so lange keine Regierung mit Regierungskoalition gebildet werden muß, sehe ich auch keinen besonderen Sinn in einem Parteienzusammenschluß. Der sollte vor Wahlen mit Vertrag beschlossen werden, und man tritt dann mit einer gemeinsamen Liste zur Wahl an. Ein Parlament ist der Ort, an dem über Sachen und Sichtweisen gestritten werden soll, um am Ende den bestmöglichen Lösungsweg im bestehenden Machtgefüge anbieten zu können. Der Streit soll auch öffentlich geführt werden, damit der Wähler zumindest mitdenkend das Ergebnis versteht.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von King Kong 2006 »

Die mächtigste Frau der Welt übernimmt Verantwortung. Global. Genauergesagt Berlin, noch offizieller die EU. Flankiert vom "neuen Europa" (O-Ton Ex-US Außenminister Rumsfeld), Polen. Jetzt wo die Briten praktisch weg sind, also die US-Trojaner (O-Ton Charles de Gaulle) springt Warschau bei. Womöglich die neuen Trojaner. Merkel wirft Moskau und Teheran Verbrechen vor. Genaueres ist nicht bekannt.
Merkel wirft Russland und Iran Verbrechen in Aleppo vor

Erst nach Stunden konnten sich die EU-Staaten auf eine Sprachregelung zu Aleppo einigen. Merkel erhob schwere Vorwürfe gegen Russland und Iran. Tusk versicherte: "Uns ist das Leiden nicht egal."

http://www.spiegel.de/politik/ausland/e ... 26136.html
Natürlich sind Tusk die Aktivitäten Russlands nicht egal. Das war es Polen noch nie. Auch ist die fremdenfreundliche Tusk-Regierung, die Ausländer, solange sie da bleiben, wo sie sind auch nicht egal.

Bis dato sieht es so aus, daß der Frauen, Mexikaner, Muslim und Behindertenfreund Trump, mit seinem zukünftigen Ex-Exxon, russlandfreundlichen Außenminister, nicht sehr empathisch mit den Leiden innerhalb und außerhalb der USA umgehen wird. So muß es die EU sein?
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
- Frank Herbert, Die Kinder des Wüstenplaneten
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