Sammelstrang: Quo vadis, Europa und EU?

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Ger9374

Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Ger9374 »

Die wenn nicht wird die E.U oder der €uroraum
geht dann unter Sätze klingeln schon in meinen Ohren. Macron frisch gewählt, Merkel steht vor der BTW, ruhig bleiben. Die Stagnation der E.U dauert
schon Jahre, warum die unnötige hast.Es gibt auch genug Hausaufgaben durch Trump und Konsorten. Wichtig Geschlossenheit demonstrieren.
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H2O
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(07 Jul 2017, 21:04)

Die wenn nicht wird die E.U oder der €uroraum
geht dann unter Sätze klingeln schon in meinen Ohren. Macron frisch gewählt, Merkel steht vor der BTW, ruhig bleiben. Die Stagnation der E.U dauert
schon Jahre, warum die unnötige hast.Es gibt auch genug Hausaufgaben durch Trump und Konsorten. Wichtig Geschlossenheit demonstrieren.
Von diesem Ziel träume ich ja auch; aber ich sehe große Risiken, daß die EU sich in wachsender Geschwindigkeit entfremdet und entsolidarisiert, so daß am Ende noch nicht einmal das Minimalziel erreichbar ist. Ich meine, daß deshalb eine raschere Gangart notwendig ist. Putin und Trump wollen die EU spalten; man sollte diesen beiden entgegenkommen und die Abspaltung jener Mitglieder vollziehen, die in die Schalmeienklänge dieser Machtpolitiker einstimmen.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Ger9374 »

H2O hat geschrieben:(08 Jul 2017, 09:37)

Von diesem Ziel träume ich ja auch; aber ich sehe große Risiken, daß die EU sich in wachsender Geschwindigkeit entfremdet und entsolidarisiert, so daß am Ende noch nicht einmal das Minimalziel erreichbar ist. Ich meine, daß deshalb eine raschere Gangart notwendig ist. Putin und Trump wollen die EU spalten; man sollte diesen beiden entgegenkommen und die Abspaltung jener Mitglieder vollziehen, die in die Schalmeienklänge dieser Machtpolitiker einstimmen.


Denjenigen zu arbeiten die den Untergang der E .U
Wünschen? Lasst die hoffnungslos bremsenden
Ziehen, besser geht es ohne sie! Die bisherigen €uroraum Staaten fit machen, schecken wer noch mit will und kann, dann schüss und fahrt aufnehmen. Weder Trump noch Putin können
schlimmer sein wie die Bremser in der E.U selbst.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(08 Jul 2017, 15:10)

Denjenigen zu arbeiten die den Untergang der E .U
Wünschen? Lasst die hoffnungslos bremsenden
Ziehen, besser geht es ohne sie! Die bisherigen €uroraum Staaten fit machen, schecken wer noch mit will und kann, dann schüss und fahrt aufnehmen. Weder Trump noch Putin können
schlimmer sein wie die Bremser in der E.U selbst.
Dann sind wir ja einig; je eher voran, desto besser.
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unity in diversity
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von unity in diversity »

Mir ist aufgefallen, daß hier noch keiner die Übertragung von mehr Kompetenzen an die UNO gefordert hat.
Welche Ursachen kämen in Frage?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
Ger9374

Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Ger9374 »

unity in diversity hat geschrieben:(12 Jul 2017, 04:34)

Mir ist aufgefallen, daß hier noch keiner die Übertragung von mehr Kompetenzen an die UNO gefordert hat.
Welche Ursachen kämen in Frage?

Warum soll die UNO Kompetenzen erhalten?
Dies ist ein E.U strang.
Da hast du wohl was falsch verstanden.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

unity in diversity hat geschrieben:(12 Jul 2017, 04:34)

Mir ist aufgefallen, daß hier noch keiner die Übertragung von mehr Kompetenzen an die UNO gefordert hat.
Welche Ursachen kämen in Frage?
Die Unterschiede zwischen den Mitgliedsstaaten der UNO sind ganz einfach zu groß. Die EU will eine Wertegemeinschaft von demokratisch verfaßten Ländern sein, die eine Demokratie nach europäischem Muster (Gesetzgebung, unabhängige Rechtspflege, Steuerung der öffentlichen Funktionen) aufgebaut haben. Das ist schon durch die Aufnahmebedingungen festgelegt. Daß die EU als solche verschärft demokratisiert werden muß, das steht außer Frage. Zunächst wird diese Weiterentwicklung Staaten der Euro-Gruppe erfassen, weil dort besonders viel Bedarf an Gemeinsamkeit und Gleichzeitigkeit von Maßnahmen besteht.

Es gibt also sehr sachliche Gründe für einen gemeinsamen Überbau in der Gesetzgebung, der Rechtspflege und der Steuerung der öffentlichen Tätigkeiten in der EU 3.0.

Daneben gibt es aber auch das Gefühl, in einer Wertegemeinschaft dieser Art mehr Sicherheit gegen Übergriffigkeiten von großen Staaten zu genießen, die unsere Werte eben überhaupt nicht teilen und die die ganze EU zum Teufel jagen möchten. Also eine gemeinsame Sicherheitspolitik, die auch ihrerseits mehr Führung und demokratische Kontrolle benötigt.

Und schließlich und letzten Endes gibt es in Europa natürlich die Freiheit, sich diesem Treiben ganz zu entziehen, wie der BREXIT nun zeigt. Mag sein, daß auf dem Wege zur EU 3.0 der eine oder andere unwillige Partner dann den Übergang in die neue EU nicht mitmacht. So viel Freiheit muß sein. Nur müssen diese Partner eben auch ertragen, an den Segnungen und Entwicklungen der EU 3.0 nicht mehr beteiligt zu sein.

Im Sinne Ihrer Nachfrage könnten die sich dann doch besonders innig an die UNO anlehnen. Auch das ist sicher nicht verboten.
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Re: EU 3.0

Beitrag von Wähler »

H2O hat geschrieben:(02 Jul 2017, 23:32)
Unsere vordringlichst Aufgabe wird doch sein, den aus vollem Herzen europäisch gesonnenen Präsidenten Macron politisch und natürlich auch materiell zu unterstützen, wenn der die Reformen einleitet, die er und andere Europäer für unerläßlich halten. Natürlich kann es kein "weiter so wie bisher schon" geben, weil so der Absturz Frankreichs unvermeidlich voran geht. Genau für diese Reformen wurde Macron und seine politische Bewegung "REM" mit großer Mehrheit landesweit gewählt.
Wir können nur hoffen, dass es nicht nur bei schönen Gedanken bleibt, sondern zu gemeinsamen konkreten Taten kommt:
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... picks=true
FAZ 13. Juli 2017 Macron: „Deutschland muss sich bewegen“
Vor dem deutsch-französischen Ministerrat am Donnerstag hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron an Deutschland appelliert, sich stärker für Investitionen in Europa einzusetzen. „Deutschland muss für eine Wiederbelebung der öffentlichen und privaten Investitionen in Europa sorgen“, sagte er „Ouest-France“ und den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Donnerstag) in einem Interview. Er habe keine Lektionen zu erteilen. „Aber wir müssen herausfinden, welches Szenario in gesamtwirtschaftlicher Hinsicht geeignet ist.“
Auf die Frage, ob der Ministerrat neue Investitionen beschließen werde, sagte der französische Präsident: „Ja, vor allem in der Informationstechnologie mit einem Fonds in Höhe von einer Milliarde Euro.“ Ziel sei es, mit Projektausschreibungen Forscher anzuziehen. „Darüber hinaus wollen wir ein gemeinsames Programm zu Nanotechnologien und Batterien starten.“
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: EU 3.0

Beitrag von aleph »

Erstens profitiert nicht Deutschland, sondern bestenfalls die deutsche Wirtschaft. Man kann der Wirtschaft aber schlecht verbieten, Gewinne zu machen. Die Politik schafft lediglich Rahmenbedingungen. Europa ist ja schließlich keine Planwirtschaft. Welcher Investitionen meint denn Macron? Soll die Bundesregierung einen neuen Flughafen in Frankreich bauen?
Deutschland ist eh schon einer der größten Nettozahler in die EU und Erfahrungen haben gezeigt, dass Geldspritzen meist nichts helfen. Die Niedrigzinsen helfen beispielsweise den Südeuropäern, aber bisher ist kein positiver Effekt bekannt.

Macron klingt ein wenig wie Trump :D
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: EU 3.0

Beitrag von Adam Smith »

Macron geht es z.B. um einen Fonds in Bezug auf die Informationstechnologie. Der soll aber nur 1 Milliarde Euro gross sein. Um welche gemeinsamen Ausgaben es geht werden wir hoffentlich bald erfahren.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: EU 3.0

Beitrag von unity in diversity »

Es geht auch um Griechenland, falls es zur EU 3.0 gehören soll.
Dazu muß von einkonditionierten Vorurteilen Abschied genommen werden:
http://www.tagesschau.de/wirtschaft/gri ... g-107.html
Und man muß mehr Ehrlichkeit wagen.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
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Re: EU 3.0

Beitrag von Ger9374 »

Der Ansatz Forschung ist logisch, der Betrag wohl zu gering.Die Bündelung der laufenden Forschungen von Instituten und Unternehmen
Über die Grenzen hinweg sinnvoll aber da müssen
Alle mitspielen. Aber selbst für Deutschland alleine ist 1 milliarde € zu wenig.
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Re: EU 3.0

Beitrag von H2O »

aleph hat geschrieben:(13 Jul 2017, 10:53)

Erstens profitiert nicht Deutschland, sondern bestenfalls die deutsche Wirtschaft. Man kann der Wirtschaft aber schlecht verbieten, Gewinne zu machen. Die Politik schafft lediglich Rahmenbedingungen. Europa ist ja schließlich keine Planwirtschaft. Welcher Investitionen meint denn Macron? Soll die Bundesregierung einen neuen Flughafen in Frankreich bauen?
Deutschland ist eh schon einer der größten Nettozahler in die EU und Erfahrungen haben gezeigt, dass Geldspritzen meist nichts helfen. Die Niedrigzinsen helfen beispielsweise den Südeuropäern, aber bisher ist kein positiver Effekt bekannt.

Macron klingt ein wenig wie Trump :D
Merkwürdige Sichtweise, Ihr Blick auf die Wirtschaft! Ich sehe eine aufblühende Wirtschaft als Nutzen für uns Deutsche, weil unsere Einkommen so erwirtschaftet werden können. Mit den Früchten unserer Arbeit können wir Güter und Dienstleistungen erwerben, die wir uns ohne Arbeitseinkommen gar nicht leisten könnten.

Ich finde aber auch, daß Präsident Macron sehr konkret sagen sollte, wo die deutsche Wirtschaft oder der deutsche Staat in anderen Staaten investieren soll, damit es dort wieder aufwärts geht. Ohne greifbares Beispiel klingen solche Forderungen arg nach höchster Abstraktion... soll sagen, der Betrachter soll sich selbst seine Gedanken zum Kunstwerk machen. Auf der Ebene wäre dann die Empfehlung des Präsidenten eine "Nicht-Ausssage".

Mir fehlt in dem Spiel der bescheiden und sachlich auftretende deutsche Politiker, der den Präsidenten bittet, seine Vorschläge so weit aus zu walzen, daß daraus konkrete Taten abgeleitet werden können. Solche unklaren Reden darf man auf EU-Ebene niemandem durchgehen lassen.

Nachtrag:
Also gut, die Redensart, Deutschland solle seine europäischen Nachbarn bei Investitionen unterstützen, die bleibt weiterhin etwas neblig. Aber wir tun dem Präsidenten Macron doch Unrecht, denn er hat durchaus Notwendiges und Sinnvolles angesprochen:

1.
Die Europäer sollen sich ein neues Jagdflugzug zulegen...und es gemeinsam entwickeln: Da hat es seit "Jäger 90" nichts mehr gegeben... schön wäre natürlich, wenn das Transportflugzeug A380M endlich einsatzreif wäre.

2.
Die Besteuerung von Unternehmen soll in der EU harmonisiert werden. Das ist fast noch wichtiger als das Jagdflugzeug.

Die abschließende Kernaussage trifft genau die europäische Zögerlichkeit: Man wolle diese Aufgaben am liebsten mit vielen EU-Partnern gemeinsam beginnen, sei aber auch damit zufrieden, wenn zunächst Franzosen und Deutsche tatkräftig voran gingen.
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Re: EU 3.0

Beitrag von Ger9374 »

Tatsachen werden vorgelegt. Das bringt Bewegung. 2 grosse beginnen Ressourcen zu bündeln.Die Konkurrenz der anderen E.U Länder
und deren Firmen werden jetzt wohl hellhörig.
Einheitliche Standards.Dampf unterm Kessel!
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Re: EU 3.0

Beitrag von aleph »

H2O hat geschrieben:(13 Jul 2017, 15:19)

Merkwürdige Sichtweise,
Das sehe ich natürlich anders :D
H2O hat geschrieben:(13 Jul 2017, 15:19)
Ihr Blick auf die Wirtschaft! Ich sehe eine aufblühende Wirtschaft als Nutzen für uns Deutsche, weil unsere Einkommen so erwirtschaftet werden können. Mit den Früchten unserer Arbeit können wir Güter und Dienstleistungen erwerben, die wir uns ohne Arbeitseinkommen gar nicht leisten könnten.
Das ist evident. Diese Arbeitsplätze sind allerdings von der Wirtschaft geschaffen worden, nicht von der Bundesregierung oder gar Macron. Auch die EU hat die Arbeitsplätze nicht geschaffen. Daher ist das "Deutschland profitiert von der Schwäche der EU" oder so ähnlich nicht zutreffend. Zumal auch Unternehmen in Italien oder Ungarn die gleichen Probleme/Rahmenbedingungen haben, wie Deutschland. Wo das nicht der Fall ist, können die Nationalstaaten etwas tun.
H2O hat geschrieben:(13 Jul 2017, 15:19)
Mit den Früchten unserer Arbeit
So ist es. Daher sind wir weder dem Macron, noch der EU und auch nicht der Bundesregierung Rechenschaft über unser Einkommen schuldig. Im Übrigen können EU-Länder an unserem Wohlstand teilhaben, in dem sie bei uns arbeiten.

Ich bin durchaus offen für Kritikpunkte. Inwiefern behindert das Wirtschaftswachstum Deutschlands das Wirtschaftswachstum der anderen EU Länder?

Übrigens sind meines Erachtens Investitionen dann sinnvoll, wenn sie dauerhaft Mehrwert generieren. Dazu gehören Bildung, Forschung oder Infrastruktur. EIn Jagdflugzeug zu entwickeln bringt nur so lange Arbeit, bis es fertig ist. Danach werden Staatshaushalte belastet, das Flugzeug wird hoffentlich nicht verwendet und hoffentlich nicht an Regimes wie Saudi verkauft und die Arbeitsplätze sind dann schließlich wieder weg.
Auf dem Weg zum Abgrund kann eine Panne lebensrettend sein. Walter Jens
Besser schweigen und als Narr zu scheinen, als sprechen und jeden Zweifel zu beseitigen. Abraham Lincoln
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Re: EU 3.0

Beitrag von Ger9374 »

Alles Schritt für Schritt, die Planung und Entwicklung braucht Zeit. Man will ja nicht wieder wie beim Eurofighter etwas was gebaut schon veraltet war. Die Konkurrenz ist auch groß.
Marktfähig muss es sein, andere sollten als Käufer
doch ein Produkt geboten bekommen das Deutsch- Französisches now how repräsentiert .
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Re: EU 3.0

Beitrag von H2O »

aleph hat geschrieben:(13 Jul 2017, 20:21)

Das sehe ich natürlich anders :D
Ändert aber nichts an meiner Sicht der Dinge. :)
Das ist evident. Diese Arbeitsplätze sind allerdings von der Wirtschaft geschaffen worden, nicht von der Bundesregierung oder gar Macron.

Teils, teils: Ich bekenne mich schon als Teil Deutschlands. Ich habe in meinen aktiven Jahren als Rädchen im großen Getriebe dieses Land aus Schutt und Schrott wieder aufgebaut. Ein Land und eine Gemeinschaftsleistung, auf die ich stolz und demütig zurück blicke: Unser Deutschland!.

Wie wollen Sie unsere Bundesregierungen und Landesregierungen und Kommunalpolitik von Deutschland trennen? Ich habe die mit meiner Wählerstimme gewählt, weil sie mir als vernünftiger Kompromiß fü die Führung unseres Gemeinwesens erschienen. Natürlich haben auch diese Leute dafür gesorgt, daß unsere Wirtschaft vernünftige Randbedingungen zum Wirtschaften bekam und daß wir eine brauchbare Bildung und Ausbildung bekamen, um im Wettbewerb um die besten Angebote bestehen zu können.

Aus meiner Sicht haben Sie sich da verrannt; vielleicht ist ja wirklich der eine oder andere Politiker ein schlimmer Armleuchter. Im Einzelfall, gehen die Meinungen da sehr auseinander... :)
Auch die EU hat die Arbeitsplätze nicht geschaffen. Daher ist das "Deutschland profitiert von der Schwäche der EU" oder so ähnlich nicht zutreffend. Zumal auch Unternehmen in Italien oder Ungarn die gleichen Probleme/Rahmenbedingungen haben, wie Deutschland. Wo das nicht der Fall ist, können die Nationalstaaten etwas tun.
Die EU als Gemeinschaft hat aber die Randbedingungen dafür geschaffen, daß unsere Wirtschaft auf offenen Märkten größere Marktchancen bekam... 450 Mio Konsumenten gegen 80 Mio, das ist schon etwas! Ich sehe durchaus, daß nicht alle Nachbarn diese Marktchancen in gleicher Weise genutzt haben, so daß unser Land da Maßstäbe setzen konnte. Wir (Deutschland) tun auch etwas, um unseren Nachbarn auf's Pferd zu helfen: Durch gewaltige Investitionen, verlängerte Werkbänke, das Angebot von Arbeitsplätzen und Gewerken in Deutschland und vor Ort in unseren Nachbarländern. Aber so etwas wird gern als Wirtschaftsimperialismus angeschwärzt... und zugleich verlangt, daß wir Deutschen genau das tun sollen... vermutlich unter Hinnahme von Verlusten. Daher mein Vorschlag, daß unsere franzöischen Nachbarn doch bitte genau sagen sollen, was sie von uns im Einzelnen erwarten. Dann würde dieses Ansinnen "Hinnahme von Verlusten" wohl deutlich werden und die Mahner sich mit rotem Kopf zurück nehmen.

So ist es. Daher sind wir weder dem Macron, noch der EU und auch nicht der Bundesregierung Rechenschaft über unser Einkommen schuldig. Im Übrigen können EU-Länder an unserem Wohlstand teilhaben, in dem sie bei uns arbeiten.
Sie kommen nicht los von der Vorstellung, daß eine Regierung oder politische Führung nicht Teil unseres Volkes und Landes ist. Die setzen aber die Randbedingungen für das Wirtschaften. Darauf versucht derzeit Präsident Macron ein zu wirken. Ich hätte auch gar nichts dagegen, wenn er das in Form von durchführbaren Vorschlägen täte. Im Augenblick verstehe ich nicht, was wir Deutschen für ihn und die EU tun sollen... und dumpf ahne ich, daß das "Hinnehmen von Verlusten" gemeint sein könnte. Selbst damit könnte ich mich anfreunden, wenn mir der Vorteil für die Gemeinschaft, hier also die EU, einleuchtete. Vorbeugend frage ich also: Wo ist der Vorteil für die Gemeinschaft, wenn unser Land sich wirtschaftlich zurück nimmt? Sollenn wir uns dann mit "zweitbesten Lösungen" zufrieden geben... oder öffnen wir da nur die Tore für unsere Wettbewerber außerhalb der EU, die sich ganz einfach hart in die Riemen legen und ihre Länder voran bringen?
Ich bin durchaus offen für Kritikpunkte. Inwiefern behindert das Wirtschaftswachstum Deutschlands das Wirtschaftswachstum der anderen EU Länder?
Da geht es Ihnen wie mir: Was sollen wir Deutschen bitte tun? Uns nicht mehr anstrengen? "Verluste hinnehmen"?
Übrigens sind meines Erachtens Investitionen dann sinnvoll, wenn sie dauerhaft Mehrwert generieren. Dazu gehören Bildung, Forschung oder Infrastruktur. EIn Jagdflugzeug zu entwickeln bringt nur so lange Arbeit, bis es fertig ist. Danach werden Staatshaushalte belastet, das Flugzeug wird hoffentlich nicht verwendet und hoffentlich nicht an Regimes wie Saudi verkauft und die Arbeitsplätze sind dann schließlich wieder weg.
Zum ersten Teil völlige Übereinstimmung. Bei "Jagdflugzeugen" oder "Mondreisen" bin ich ganz anderer Meinung. In jedem Falle werden hier technische Spitzenleistungen erbracht, Erkenntnisse gesammelt, die beim Bau eines Küchenmixers kaum entstehen... auch nicht versehentlich. Dafür sorgt der Wettbewerb.

Im Fall "Jagdflugzeug" hoffe ich auch, daß es nie zu einem Kampf auf Leben und Tod eingesetzt werden muß. Der eine denkt dann aber, daß gerade wegen unserer Wehrhaftigkeit ein Gegner auf einen Angriff auf uns verzichtet, der andere denkt, daß etliche Zeitgenossen der Hafer stechen könnte, diese Wehrhaftigkeit zum eigenen Vorteil ein zu setzen. Angesichts des beklagenswerten Zustands unserer Landesverteidigung sind das aber Träume beim Cognac am Kamin!
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Re: EU 3.0

Beitrag von aleph »

H2O hat geschrieben:(14 Jul 2017, 09:08)

Ändert aber nichts an meiner Sicht der Dinge. :)

Teils, teils: Ich bekenne mich schon als Teil Deutschlands. Ich habe in meinen aktiven Jahren als Rädchen im großen Getriebe dieses Land aus Schutt und Schrott wieder aufgebaut. Ein Land und eine Gemeinschaftsleistung, auf die ich stolz und demütig zurück blicke: Unser Deutschland!.

Wie wollen Sie unsere Bundesregierungen und Landesregierungen und Kommunalpolitik von Deutschland trennen? Ich habe die mit meiner Wählerstimme gewählt, weil sie mir als vernünftiger Kompromiß fü die Führung unseres Gemeinwesens erschienen. Natürlich haben auch diese Leute dafür gesorgt, daß unsere Wirtschaft vernünftige Randbedingungen zum Wirtschaften bekam und daß wir eine brauchbare Bildung und Ausbildung bekamen, um im Wettbewerb um die besten Angebote bestehen zu können.
Ja klar, das ist doch evident. Was aber wirft man dann der Bundesregierung (also "Deutschland" als Oberbegriff für politische Führung+Wirtschaft) vor? Dass Deutschland die günstigen Rahmenbedingungen schafft, die Hausaufgaben macht? Ja dann wäre das ja die Lösung für andere EU-Länder: macht Eure Hausaufgaben, schafft günstige Rahmenbedingungen! Übrigens: das mit den günstigen Rahmenbedingungen hat auch seine Kehrseiten. Die Deutschen, vor allem der schwächere Teil der Bevölkerung, mussten auch erhebliche Opfer bringen.

Macrons Vorwürfe klingen so, als ob Deutschland nur das Unglück anderer Länder für sich ausnutzt.
H2O hat geschrieben:(14 Jul 2017, 09:08)
Aus meiner Sicht haben Sie sich da verrannt; vielleicht ist ja wirklich der eine oder andere Politiker ein schlimmer Armleuchter. Im Einzelfall, gehen die Meinungen da sehr auseinander... :)
Keinesfalls. Ich sehe nur etwas differenzierter: günstige Rahmenbedingungen schaffen noch keione Kunden, die irgendwas von uns kaufen wollen. Da kann die politische Führung so fähig sein, wie es nur geht.
H2O hat geschrieben:(14 Jul 2017, 09:08)
Bei "Jagdflugzeugen" oder "Mondreisen" bin ich ganz anderer Meinung. In jedem Falle werden hier technische Spitzenleistungen erbracht, Erkenntnisse gesammelt, die beim Bau eines Küchenmixers kaum entstehen... auch nicht versehentlich. Dafür sorgt der Wettbewerb.
Der Mythos. die Raumfahrt hätte die Teflonpfanne hervorgebracht, hält sich hartnäckig.
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Re: EU 3.0

Beitrag von H2O »

aleph hat geschrieben:(14 Jul 2017, 21:15)
Ja klar, das ist doch evident. Was aber wirft man dann der Bundesregierung (also "Deutschland" als Oberbegriff für politische Führung+Wirtschaft) vor? Dass Deutschland die günstigen Rahmenbedingungen schafft, die Hausaufgaben macht? Ja dann wäre das ja die Lösung für andere EU-Länder: macht Eure Hausaufgaben, schafft günstige Rahmenbedingungen! Übrigens: das mit den günstigen Rahmenbedingungen hat auch seine Kehrseiten. Die Deutschen, vor allem der schwächere Teil der Bevölkerung, mussten auch erhebliche Opfer bringen.
Na ja, daß der Vorhalt: "Deutschland muß seinen Nachbarn Investitionen ermöglichen/erleichtern" oder Deutschland soll gleich dort Geld versenken... daß also dieser Vorhalt unscharf ist, das habe ich mehrfach angesprochen. Besser wäre es, Präsident Macron würde sagen, was er denn gern von Deutschland (Bundesregierung/Wirtschaft/Steuerzahlern) auf den Weg gebracht haben möchte.

Die "Hausaufgaben" will Präsident Macron angehen... ganz ausdrücklich von ihm im Falle Deutschlands anerkannt und für Frankreich zugesagt. Bei den Investitionen verstehe ich aber nur Bahnhof! Haben Sie dazu eine bessere Vorstellung, was da gemeint sein könnte? Über das Thema Investitionen kann man ja noch nicht einmal streiten... ich wüßte gar nicht, worüber ich mich aufregen soll! :s
Macrons Vorwürfe klingen so, als ob Deutschland nur das Unglück anderer Länder für sich ausnutzt.
Ein wenig kann ich die Sache verstehen; durch seine starke wirtschaftliche Stellung ist Deutschland ein sehr kreditwürdiger und sicherer Schuldner. Dann legen Leute Geld auf den Tisch zu lächerlich geringen Zinsforderungen. Wenn jetzt das Kontrastprogramm Griechenland oder Italien abläuft, dann fürchten Leute um ihre Geldanlage und verlangen einen Risikoaufschlag für bereit gestelltes Geld... wenn sie das überhaupt bereit stellen. Ich würde mich hüten, Leuten Geld zu geben, die immer wieder einmal mit dem Wunsch nach Schuldenschnitten an die Öffentlichkeit treten. Dann kann ich das Geld auch gleich selbst verjubeln... weg ist weg!

Was man also vielleicht erhoffen könnte: Deutschland leiht sich Geld zu Null Zinsen und verleiht zu sehr geringen Zinsen an bekannte Schuldensünder... natürlich nur unter strenger deutscher Aufsicht über die Verwendung dieser Mittel, was Wirtschaftlichkeit und Gewinnaussicht betrifft. Ohne solche "Notwehrmaßnahme" stellte ich keine Vermögenswerte bereit! Da könnten mir die versammelten Meister der Volkswirtschaft ja viel erzählen. Wir sind ja hilfsbereit, aber hoffentlich nicht blöd!
Keinesfalls. Ich sehe nur etwas differenzierter: günstige Rahmenbedingungen schaffen noch keione Kunden, die irgendwas von uns kaufen wollen. Da kann die politische Führung so fähig sein, wie es nur geht.
Sie rennen aber immer wieder mit Schwung in diese Ecke hinein: Ohne vernünftige Führung gibt es keine vernünftigen Rahmenbedingungen, und ohne passende Rahmenbedingungen macht das Wirtschaften keine Freunde... und das Arbeiten und Tüfteln am Ende auch nicht. Wir haben schon viel Glück gehabt, daß unsere Politik und die Sozialpartner in entscheidenden Augenblicken meist ganz nüchtern vorausschauend Entscheidungen getroffen haben.

Vielleicht ist das in Frankreich nicht so schnell zu machen, weil die Leute wahrlich nicht verwöhnt worden sind, was die politische Klasse betraf. Darüber schrieben schon sozial engagierte französische Schriftsteller des 19 Jahrhunderts. Das Grundvertrauen in politische Kräfte ist vermutlich sehr gründlich zerstört. Dann rennen Leute auf die Staße und halten alle Räder an. Wenn Bewerber wie Mélenchon und Le Pen vermeintlich aussichtsreich zu Präsidentschaftswahlen antreten können, dann ist das schon eine schlimme Sache.

Hoffen wir, daß Präsident Macron das in Ihn gesetzte Vertrauen rechtfertigt, und daß es ihm gelingt, sein Land wieder aus der Erstarrung heraus zu führen! Unser Land sollte ihm dabei nach Kräften helfen.
Der Mythos. die Raumfahrt hätte die Teflonpfanne hervorgebracht, hält sich hartnäckig.
Der Reise zum Mond verdanken wir die hochintegrierten Schaltkreise für extreme Umweltbedingungen; wir verdanken den Space-Shuttles hoch temperaturfeste Keramik. Wir verdanken diesen Aufgaben unsere Superrechner zur Systemsimulation, für die ansonsten niemand die Mittel erübrigt hätte. Ich bin gespannt, welche technischen Hürden das europäische Jagdflugzeug in den nächsten 20 Jahren zu bewältigen haben wird. Wir sehen ja beim Transportflugzeug A400M, wie hoch dort die Trauben hängen! Wenn's denn funktioniert, dann ist das eine Wundermaschine!
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Re: EU 3.0

Beitrag von Woppadaq »

Ger9374 hat geschrieben:(14 Jul 2017, 05:13)
Man will ja nicht wieder wie beim Eurofighter etwas was gebaut schon veraltet war.
Hoppla, wo ist denn beim Eurofighter was veraltet?

er kam ein Jahr nach dem F-22 und ist ihm stellenweise unterlegen, aber der Fokus war ja nicht zwingend auf besser, sondern billiger. Und das hat er geschafft, seine Betriebskosten sind fast nur halb so hoch wie bei der viel zu teuren F-22. Mit 500 produzierten (und weiteren 99 bestellten) Stück im Vergleich zu 198 F-22 seh ich den Eurofighter schon als Erfolg.

Ist halt typisch, dass sowas immer nur schlecht geredet wird.
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Re: EU 3.0

Beitrag von imp »

Beide dürften als letzte bemannte Kampffliegergeneration in ca 10-15 Jahren nach mehreren Upgrades in Rente gehen.
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Re: EU 3.0

Beitrag von H2O »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(23 Jul 2017, 19:51)

Beide dürften als letzte bemannte Kampffliegergeneration in ca 10-15 Jahren nach mehreren Upgrades in Rente gehen.
Das ist tatsächlich technisch zu vermuten. Jagdflieger gegen Jagdflieger als "sportlicher Kampf"... ziemlich verrückte Vorstellung. In "freien Himmel" werden sich Automaten der verbliebenen Jagdflieger annehmen. Was wohl bleiben wird, das werden bemannte Kampfflieger für den Erdkampf sein, wo Menschen letztendlich entscheiden müssen, welche Bedrohung zuerst ausgeschaltet werden muß... die Abwehrstellung oder der Durchbruch gepanzerter Fahrzeuge. Auch da werden Automaten weiter zunehmen, etwa vom Typ "bewaffnete Drohne", die in der Endphase eines Einsatzes weitestgehend autonom ihre Ziele bekämpft.

Es kommt wohl ganz darauf an, wie "asymmetrisch" die Auseinandersetzung geführt werden muß. Es ist aber unerläßlich, daß die geballte europäische Fachkompetenz die Mittel schafft, sich dieser Bedrohungen zu erwehren. So sehe ich die geplante Zusammenarbeit der wehrtechnischen Kapazitäten innerhalb der EU 3.0.
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Re: EU 3.0

Beitrag von H2O »

Woppadaq hat geschrieben:(23 Jul 2017, 11:29)

Hoppla, wo ist denn beim Eurofighter was veraltet?

er kam ein Jahr nach dem F-22 und ist ihm stellenweise unterlegen, aber der Fokus war ja nicht zwingend auf besser, sondern billiger. Und das hat er geschafft, seine Betriebskosten sind fast nur halb so hoch wie bei der viel zu teuren F-22. Mit 500 produzierten (und weiteren 99 bestellten) Stück im Vergleich zu 198 F-22 seh ich den Eurofighter schon als Erfolg.

Ist halt typisch, dass sowas immer nur schlecht geredet wird.
Auf jeden Fall ist es verdienstvoll, hier einmal die Dinge zurecht gerückt zu haben. Vielen Dank!

Mir sind Eurofighter bisher im Einsatz nicht aufgefallen. Allenfalls als Abfangjäger im Baltikum und im deutschen Luftraum, wenn unbekannte Flugzeuge zur Landung veranlaßt werden mußten.

Besonders viel beweisen mußten diese Eurofighter dabei nicht... Gott sei Dank!
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Woppadaq »

unity in diversity hat geschrieben:(12 Jul 2017, 04:34)

Mir ist aufgefallen, daß hier noch keiner die Übertragung von mehr Kompetenzen an die UNO gefordert hat.
Welche Ursachen kämen in Frage?
Welche Kompetenzen sind denn deiner Meinung nach besser bei der UNO aufgehoben?
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von unity in diversity »

Woppadaq hat geschrieben:(26 Jul 2017, 21:02)

Welche Kompetenzen sind denn deiner Meinung nach besser bei der UNO aufgehoben?
Der Begriff race to the bottom (englisch: Abwärts-Wettlauf) bezeichnet ein Modell, mit dessen Hilfe sich der stetige Abbau von Standards wie Sozial-, Arbeits- und Umweltstandards im globalisierten Wettbewerb sowie der internationale Steuerwettbewerb um immer niedrigere Steuersätze erklären lässt.

Das kann man nur stoppen, wenn eine weltweite Einigung erfolgt.
Wenn man aber einen immer anonymer erscheinenden Ölgötzen anbetet, wie die EU, kann das zu so einer Art Kolonialverwaltung führen, wie hier beschrieben:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... c#p3955763
Das führt weitere Länder in Opposition zu einem Elitenprojekt "EU".
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

unity in diversity hat geschrieben:(27 Jul 2017, 01:19)

Der Begriff race to the bottom (englisch: Abwärts-Wettlauf) bezeichnet ein Modell, mit dessen Hilfe sich der stetige Abbau von Standards wie Sozial-, Arbeits- und Umweltstandards im globalisierten Wettbewerb sowie der internationale Steuerwettbewerb um immer niedrigere Steuersätze erklären lässt.

Das kann man nur stoppen, wenn eine weltweite Einigung erfolgt.
Wenn man aber einen immer anonymer erscheinenden Ölgötzen anbetet, wie die EU, kann das zu so einer Art Kolonialverwaltung führen, wie hier beschrieben:
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.p ... c#p3955763
Das führt weitere Länder in Opposition zu einem Elitenprojekt "EU".
Das sind ja Hoffnungen! Die UNO bekommt nicht auf die Reihe, daß weltweit Konflikte friedlich gelöst werden... und nun soll sie Dinge wirksam regeln, die nur vom Guten Willen aller Mitglieder abhängen? Da kann man viel erzählen, wenn der Tag lang ist!
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von frems »

Ulrike Guérot, die schon einige Bücher zum Thema Europa veröffentlichte (u.a. "Manifest für die Begründung einer Europäischen Republik" und "Warum Europa eine Republik werden muss"), hat zum Thema nun einen Essay verfasst. Der Übersichtlichkeit halber zitiere ich ihn aber nicht komplett, sondern empfehle den Link anzuklicken:
Es geht ihm nicht gut derzeit, dem Nationalstaat in Europa. Er wird arg in die Zange genommen. Von oben fummelt die EU an ihm herum, die sich derzeit mit Vertragsverletzungsverfahren in die nationalen Demokratien zum Beispiel von Ungarn oder Polen einmischt. Von unten begehren die Katalanen, die Schotten oder auch die Bayern auf, die es vermeintlich allein können. Wobei unklar bleibt, was sie allein „können“: einen eigenen Staat haben und eine eigene Währung oder Armee dazu? Oder nur eine Art autonomen Staat ohne Letzteres?

Fest steht, dass der europäische Nationalstaat in einer ziemlichen Sandwichposition ist. Was eine Nation ist und zugleich was sie darf, verschwimmt zunehmend. Die Nation wird heute zwischen europäischer und regionaler Ebene zerrieben.
http://www.taz.de/!5443015/
Labskaus!

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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(10 Sep 2017, 17:39)

Ulrike Guérot, die schon einige Bücher zum Thema Europa veröffentlichte (u.a. "Manifest für die Begründung einer Europäischen Republik" und "Warum Europa eine Republik werden muss"), hat zum Thema nun einen Essay verfasst. Der Übersichtlichkeit halber zitiere ich ihn aber nicht komplett, sondern empfehle den Link anzuklicken:


http://www.taz.de/!5443015/
Liest sich ganz flüssig. Aber so richtig rund kommt mir der Aufsatz auch wieder nicht vor.

Einfach eine Wissensfrage: 1870/71 sollen die Streitkräfte der verbündeten deutschen Staaten Verständigungsprobleme gehabt haben? Doch wohl nicht auf Kommandoebene! Die deutsche Hochsprache wurde doch an allen Schulen vermittelt... selbst in Österreich; aber die wollten ja nicht!

Ich sehe die EU am Nationalismus scheitern; selbst wenn es gelänge, eine gemeinsame Wahl der politischen Führung einer demokratischen EU auf die Beine zu stellen... wer hindert politische Holzköpfe daran, nationale Parteien zu bilden, die nationale Ziele ansteuern und dabei Minderheiten ausschalten? Im heutigen Wahnsinn erleben wir doch, daß unsere Türken eine spezifisch türkische Partei in den Bundestag wählen möchten. Darf man da vertrauen darauf, daß diese politische Gruppierung deutsche Interessen vertritt? Und dann analog dazu: Werden diese nationalen Parteien Gemeinschaftsinteressen der EU vertreten, oder die Interessen ihrer "Nation"... zum Nachteil der Minderheiten? Und dann fliegen die Fetzen!

Man dürfte also nur Parteien zulassen, die in allen Mitgliedsstaaten Mitglieder und hinreichend Wähler finden. Eine verzwickte Angelegenheit!
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(10 Sep 2017, 23:05)

Liest sich ganz flüssig. Aber so richtig rund kommt mir der Aufsatz auch wieder nicht vor.

Einfach eine Wissensfrage: 1870/71 sollen die Streitkräfte der verbündeten deutschen Staaten Verständigungsprobleme gehabt haben? Doch wohl nicht auf Kommandoebene! Die deutsche Hochsprache wurde doch an allen Schulen vermittelt... selbst in Österreich; aber die wollten ja nicht!

Ich sehe die EU am Nationalismus scheitern; selbst wenn es gelänge, eine gemeinsame Wahl der politischen Führung einer demokratischen EU auf die Beine zu stellen... wer hindert politische Holzköpfe daran, nationale Parteien zu bilden, die nationale Ziele ansteuern und dabei Minderheiten ausschalten? Im heutigen Wahnsinn erleben wir doch, daß unsere Türken eine spezifisch türkische Partei in den Bundestag wählen möchten. Darf man da vertrauen darauf, daß diese politische Gruppierung deutsche Interessen vertritt? Und dann analog dazu: Werden diese nationalen Parteien Gemeinschaftsinteressen der EU vertreten, oder die Interessen ihrer "Nation"... zum Nachteil der Minderheiten? Und dann fliegen die Fetzen!

Man dürfte also nur Parteien zulassen, die in allen Mitgliedsstaaten Mitglieder und hinreichend Wähler finden. Eine verzwickte Angelegenheit!
Naja, was spricht gegen Parteien, die Minderheiten vertreten? Ich seh jetzt durch die Existenz der CSU auch keinen Untergang der Bundesrepublik. Klar kann man's ärgerlich finden, wenn CSU-Bundesminister dann jährlich etliche Milliarden in den Süden pumpen und nicht schauen, wie es gesamtstaatlich am sinnvollsten wäre. Aber so ist das in einer Demokratie halt. Es steht ja auch den Bürgern der fünf norddeutschen Länder frei, eine entsprechend Partei zu gründen und zu wählen, wenn sie es nachahmenswert finden. Und "unsere Türken" wählen doch die üblichen Parteien, in denen es unzählige türkischstämmige Politikerinnen und Politiker gibt.

Ob die Militärsprache mit ihren Begrifflichkeiten und Strukturen von Nordfriesland über die thüringischen Staaten bis ins tiefste Bayern mit allen Begrifflichkeiten identisch war, kann ich leider nicht sagen.

Und da ist ja auch wieder die nicht geklärte Frage, was eine Nation ausmacht und was nicht. Wenn wir jetzt einfach mal die europäischen Nationalstaaten als Synonyme nehmen, dann wird keine Nation ansatzweise die Möglichkeit haben, sich über den Rest hinwegzusetzen, weil es keine ethnischen Mehrheiten gäbe. 80 Mio. deutsche Europäer, die mit ihren Herkünften und politischen Ansichten sehr heterogen sind, fallen bei über 450 Mio. Europäern nicht so sehr ins Gewicht. Und wenn doch, macht man das, was man in so ziemlich jeder Föderation vorfindet: man nutzt eine degressive Proportionalität ein, so wie wir sie beim Europäischen Parlament auch schon haben. Ob das eine Zwischenlösung ist oder erstmal langfristig bleibt, kann man dann ja schauen.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

frems hat geschrieben:(10 Sep 2017, 23:49)

Naja, was spricht gegen Parteien, die Minderheiten vertreten? Ich seh jetzt durch die Existenz der CSU auch keinen Untergang der Bundesrepublik. Klar kann man's ärgerlich finden, wenn CSU-Bundesminister dann jährlich etliche Milliarden in den Süden pumpen und nicht schauen, wie es gesamtstaatlich am sinnvollsten wäre. Aber so ist das in einer Demokratie halt. Es steht ja auch den Bürgern der fünf norddeutschen Länder frei, eine entsprechend Partei zu gründen und zu wählen, wenn sie es nachahmenswert finden. Und "unsere Türken" wählen doch die üblichen Parteien, in denen es unzählige türkischstämmige Politikerinnen und Politiker gibt.

Ob die Militärsprache mit ihren Begrifflichkeiten und Strukturen von Nordfriesland über die thüringischen Staaten bis ins tiefste Bayern mit allen Begrifflichkeiten identisch war, kann ich leider nicht sagen.

Und da ist ja auch wieder die nicht geklärte Frage, was eine Nation ausmacht und was nicht. Wenn wir jetzt einfach mal die europäischen Nationalstaaten als Synonyme nehmen, dann wird keine Nation ansatzweise die Möglichkeit haben, sich über den Rest hinwegzusetzen, weil es keine ethnischen Mehrheiten gäbe. 80 Mio. deutsche Europäer, die mit ihren Herkünften und politischen Ansichten sehr heterogen sind, fallen bei über 450 Mio. Europäern nicht so sehr ins Gewicht. Und wenn doch, macht man das, was man in so ziemlich jeder Föderation vorfindet: man nutzt eine degressive Proportionalität ein, so wie wir sie beim Europäischen Parlament auch schon haben. Ob das eine Zwischenlösung ist oder erstmal langfristig bleibt, kann man dann ja schauen.
Ganz so entspannt sehe ich die Nationalitäten im Wahlverhalten nicht. Ich habe noch erlebt, welches Feuer aus dem Nationalismus entsteht. Beispiel einer "unterdrückten Minderheit": Die Basken... oder jetzt vielleicht unsere Türken. Klar, die meisten Basken und Türken sind völlig vernünftige Leute, so wie "wir alle", da gibt es keinen Streit. Wenn dann aber Mehrheiten und Minderheiten sich organisieren über Ländergrenzen hinweg, um ihre ganz unterschiedlichen Interessen durch zu setzen...oh je! Denken Sie dann bitte gleich an die Visegradgruppe... Stimmt schon; die degressive Bewertung der Wählerstimmen dämpft solchen Ärger wohl... aber dann könnten die Großen sich im Nachteil sehen... und auf Selbstbestimmung drängen.

Mein Vorschlag: Nur Parteien zulassen, die eine hinreichende Mitgliedschaft in allen Mitgliedsstaaten nachweisen können, um nationalistischen Streit in der Gemeinschaft zu erschweren. Wie funktioniert das denn in der Schweiz? (Mal abgesehen davon, daß dort friedfertige Leute leben :) ) Das ist in der EU ganz anders! Da gibt es bekannt streitsüchtige Völkchen!
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Ger9374 »

Juncker ist der Meinung das die E.U auf 30 Länder in absehbarer Zeit zu erweitern sein könne.Dann auch den € für alle. Weitere Zollabkommen mit Australien und Neuseeland sollen verhandelt werden. Und eine Art Mr. €uro als Posten in Brüssel geplant. Das wird interessant.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Alpha Centauri »

Die Nationalstaaten abschaffen, und eine wirkliche politisch-wirtschaftliche Union schaffen. Die EU in ihrer heutigen Form ist weder Fisch noch Fleisch.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Realist2014 »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Sep 2017, 11:26)

Die Nationalstaaten abschaffen, u .

gibt es keine Mehrheit
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(13 Sep 2017, 09:50)

Juncker ist der Meinung das die E.U auf 30 Länder in absehbarer Zeit zu erweitern sein könne.Dann auch den € für alle. Weitere Zollabkommen mit Australien und Neuseeland sollen verhandelt werden. Und eine Art Mr. €uro als Posten in Brüssel geplant. Das wird interessant.
Aus meiner Sicht kommt es dem Wahnsinn gleich, ohne Präzisierung schwammiger Vertragstexte weitere 3 Mitglieder in die EU auf zu nehmen. Vor allem sollten die Aufnahmebedingungen in den Punkten verschärft werden, in denen jetzt die EU ihre schlimmsten Auseinandersetzungen erlebt: Rechtsstaatlichkeit, demokratische Gewaltenteilung, Übergabe von Souveränitätsrechten an die Gemeinschaft, Gemeinschaftswährung, keine Konflikte mit Nachbarn. Vielleicht wäre es eine gute Maßnahme, bis zum Vollmitglied erst einmal einige Jahre Entwicklung in sehr enger Anlehnung an die EU vergehen zu lassen, so daß dann die Gemeinschaftswährung bei Vollmitgliedschaft sofort eingeführt werden kann und alle anderen Punkte zuverlässig erfüllt sind. Dieses Hoppla-Hopp sprengt die EU!

In den EU-Verträgen ist völlig klar festgelegt und auch ratifiziert (!), daß die Gemeinschaftswährung eingeführt werden soll. Einzige Ausnahmen: GB und DK. Das Thema GB löst sich in der Hinsicht von allein. Die EU sollte nach 10 Jahren Mitgliedschaft endlich darauf bestehen, daß eingegangene Verpflichtungen zur Einführung des Euros eingehalten werden. Irgendwann auch Kroatien.

Zollabkommen sind immer gut; dadurch wird der Austausch von Waren und Dienstleistungen erleichtert. Je mehr, desto besser! Bitte auch mit China, Korea und Rußland...

Der Mr. Euro wird wohl der Euro-Finanzminister sein, den Präsident Macron und Kanzlerin Merkel erst noch in seiner Funktion und demokratischen Legitimation erfinden müssen. Aus meiner Sicht darf es dabei nicht bleiben; daneben müßte es noch einen Minister für die wirtschaftliche Entwicklung (Raumordnung) der EU geben, und einen für die Harmonisierung der Sozialsysteme. Danach wird man sehen müssen, wie die EU und die Mitgliedsländer damit umgehen werden. Das ist ja wirklich Neuland!
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Sep 2017, 11:30)

gibt es keine Mehrheit
Das wäre nach den geplanten Bürgergesprächen zu prüfen. Präsident Macron hat in Athen seinen Vorschlag vorgetragen, in 2018 mit Gesprächen auf Bürgerebene die demokratische Zukunft der EU zu diskutieren. Ich stelle mir vor, daß dazu die parteiunabhängige Bewegung "Pulse of Europe" ein guter Ansatzpunkt wäre. Dieser Schwung für Europa muß ganz unbedingt auch politisch genutzt werden! Bei "Null" muß Präsident Macron wirklich nicht anfangen. Ich meine, daß nun die EU diese Bürgerbewegung unterfüttern muß: Personal für geplante öffentliche Diskussionen. Diese Organisationsarbeit sollte unter Führung der bürgerlichen Idealisten genau von Organisationsprofis übernommen werden. Die sollen im Hintergrund arbeiten und die Bürger zusammen kommen lassen, die Besprechungsergebnisse bündeln und der Politik zur Verfügung stellen.

Die Diskussionen müssen danach auf höchster politischer Ebene der EU... derzeit ist das der Ministerrat der EU... fortgesetzt werden. Präsident Macron soll dann die Führung übernehmen, denn schließlich hat er den Vorschlag öffentlich ausgesprochen. Daraus könnte eine europäische Volksabstimmung folgen, die Land für Land auch den Vorschlag zur Abstimmung stellt, ob man sich eine europäische Föderation wünsche. Wer zu über 60% zustimmt hat sich für die Föderation entschieden.

Im derzeitigen Verwirrspiel einiger Nationalstaaten kann man keine sinnvolle Volksabstimmung durchführen. Erst muß einmal das ganz gewöhnliche Volk gehört werden in Rede und Gegenrede und Probeabstimmung (Meinungsumfragen).

Ich bin davon überzeugt, daß wir dann eine Föderation von mindestens 20 der 27 Mitgliedsstaaten bekommen werden!
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Sep 2017, 11:26)

Die Nationalstaaten abschaffen, und eine wirkliche politisch-wirtschaftliche Union schaffen. Die EU in ihrer heutigen Form ist weder Fisch noch Fleisch.
Lieber Herr Kollege, Sie machen sich das hier etwas einfach! Machen Sie bitte Vorschläge, wie Sie dieses Ziel erreichen möchten. Meckern kann jeder, aber zum Gestalten muß man schon ein wenig arbeiten.

Wir wollen das selbe... und nun bitte ab die Post!
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Alpha Centauri »

Eine kontinentale europäische Förderation wäre zwingend Notwendig, die Probleme und Herausforderungen .des21.Jhr. können Nationalstaaten alleine ohnehin nicht mehr lösen
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Realist2014 »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Sep 2017, 12:44)

Eine kontinentale europäische Förderation wäre zwingend Notwendig, die Probleme und Herausforderungen .des21.Jhr. können Nationalstaaten alleine ohnehin nicht mehr lösen

das ist doch die EU...
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Alpha Centauri »

Und zwar eine wirkliche Union ( politisch, ökonomisch, rechtlich-) und nicht eine Pseudo- Union wie die Gegenwärtig die auf vielen Problemfeldern zeigt ( Türkei, Finanzpolitik, Flüchtling, Umgang mit Russland) dass sie keine wirkliche Union sondern ein Nationalstaaten Club ist.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Realist2014 »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Sep 2017, 12:57)

Und zwar eine wirkliche Union ( politisch, ökonomisch, rechtlich-) u st.

wie die USA?
Laut Aussage der linken Ideologen sind alle ökonomisch erfolgreichen dumm, und die wahre Intelligenz tritt sich in der untersten ökonomischen Etage auf die Füße.....daher muss diese Etage ausgebaut werden
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Uffzach »

Alpha Centauri hat geschrieben:(13 Sep 2017, 11:26)

Die Nationalstaaten abschaffen, und eine wirkliche politisch-wirtschaftliche Union schaffen. Die EU in ihrer heutigen Form ist weder Fisch noch Fleisch.
Das ist Unsinn. Um eine Union, d.h. besser "Föderation" zu schaffen, müssen die Nationalstaaten nicht abgeschafft werden. Zudem wäre es Sache der Wahlberechtigten eines jeden Nationalstaates darüber zu befinden und kein Staatsvolk würde zustimmen ...na ja die Deutschen wären vielleicht die einzigen :D
Die Nationalstaaten mit ihren Parlamenten sind einfach die Ebene unter dem Europarat. Letzterer muss allerdings so zusammengesetzt sein, dass er die Verhältnisse in den nationalen Parlamenten spiegelt. Die Regierungschefs sind keine angemessene Vertretung im Europarat. Das Europaparlament ist verzichtbar, wenn der Europarat demokratisch umgestaltet und erweitert wird, und zudem macht das Europaparlament keinen Sinn, weil niemals eine europäische Regierung daraus gewählt werden wird, weil das niemand will.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Uffzach hat geschrieben:(13 Sep 2017, 13:53)

Das ist Unsinn. Um eine Union, d.h. besser "Föderation" zu schaffen, müssen die Nationalstaaten nicht abgeschafft werden. Zudem wäre es Sache der Wahlberechtigten eines jeden Nationalstaates darüber zu befinden und kein Staatsvolk würde zustimmen ...na ja die Deutschen wären vielleicht die einzigen :D
Die Nationalstaaten mit ihren Parlamenten sind einfach die Ebene unter dem Europarat. Letzterer muss allerdings so zusammengesetzt sein, dass er die Verhältnisse in den nationalen Parlamenten spiegelt. Die Regierungschefs sind keine angemessene Vertretung im Europarat. Das Europaparlament ist verzichtbar, wenn der Europarat demokratisch umgestaltet und erweitert wird, und zudem macht das Europaparlament keinen Sinn, weil niemals eine europäische Regierung daraus gewählt werden wird, weil das niemand will.
In Ihrem Beitrag liegen mir zu viele Vorfestlegungen. Aber das ist dann eben Ihre Sache.

Aus meiner Sicht vermischen Sie den Begriff "Nationalstaat" mit einem Bundesstaat in einer Föderation.

Formal ist es möglich, einen autonomen Bundesstaat zu haben, mit einer Landesregierung für die Dinge, die die Föderation nicht wahrnehmen soll. Dazu könnten Kultur, kleinteilige Infrastruktur, Schulwesen usw gehören. Wobei wir wissen, welche Nachteile ein bundesstaatliches Schulwesen mit sich bringt. Da wird es sicher eine vernünftige Arbeitsteilung von Bundesstaat und Bund geben müssen.

Die Föderation wird in jedem Falle die äußere Sicherheit, die innere Sicherheit der Föderation, die Außenpolitik, das Finanzwesen, die wirtschaftliche Entwicklung und weiteres zu gestalten haben. Dazu braucht sie aber einen Rechtsrahmen (Verfassung), ein demokratisch gewähltes Parlament und eine vom Parlament kontrollierte Regierung.

Wie dem auch sei... ein solcher Schritt kann für die EU nur in Trippelschritten vollzogen werden, weil die kulturellen Unterschiede innerhalb der EU ganz einfach zu groß sind: Nord-Süd, Ost-West. Wir müssen uns erst einmal aneinander gewöhnen und uns gegenseitig anerkennen in unserem Anderssein. Und dann folgt der nächste Trippelschritt. Mir wäre wichtig, daß ganz im Sinne des 5-Punkte-Plans der EU-Kommission bestimmte Mitglieder vorab schon einmal einen Bund entwickeln können, der offen ist für weitere Mitglieder, die sich mit diesem Bund anfreunden wollen. Gegenwärtig wäre schon das ein erheblicher Schritt voran zu einer europäischen Föderation.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Sep 2017, 13:01)

wie die USA?
Nichts anderes kann gemeint sein. Man hätte natürlich auch klein und bescheiden fragen können: Wie die Schweiz? Wie die Bundesrepublik Deutschland, Österreich? Wie die russische Föderation? Nur wir Europäer brauchen dazu nun einmal etwas mehr Zeit!
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Uffzach »

H2O hat geschrieben:(13 Sep 2017, 14:30)

In Ihrem Beitrag liegen mir zu viele Vorfestlegungen. Aber das ist dann eben Ihre Sache.

Aus meiner Sicht vermischen Sie den Begriff "Nationalstaat" mit einem Bundesstaat in einer Föderation.

Formal ist es möglich, einen autonomen Bundesstaat zu haben, mit einer Landesregierung für die Dinge, die die Föderation nicht wahrnehmen soll. Dazu könnten Kultur, kleinteilige Infrastruktur, Schulwesen usw gehören. Wobei wir wissen, welche Nachteile ein bundesstaatliches Schulwesen mit sich bringt. Da wird es sicher eine vernünftige Arbeitsteilung von Bundesstaat und Bund geben müssen.

Die Föderation wird in jedem Falle die äußere Sicherheit, die innere Sicherheit der Föderation, die Außenpolitik, das Finanzwesen, die wirtschaftliche Entwicklung und weiteres zu gestalten haben. Dazu braucht sie aber einen Rechtsrahmen (Verfassung), ein demokratisch gewähltes Parlament und eine vom Parlament kontrollierte Regierung.

Wie dem auch sei... ein solcher Schritt kann für die EU nur in Trippelschritten vollzogen werden, weil die kulturellen Unterschiede innerhalb der EU ganz einfach zu groß sind: Nord-Süd, Ost-West. Wir müssen uns erst einmal aneinander gewöhnen und uns gegenseitig anerkennen in unserem Anderssein. Und dann folgt der nächste Trippelschritt. Mir wäre wichtig, daß ganz im Sinne des 5-Punkte-Plans der EU-Kommission bestimmte Mitglieder vorab schon einmal einen Bund entwickeln können, der offen ist für weitere Mitglieder, die sich mit diesem Bund anfreunden wollen. Gegenwärtig wäre schon das ein erheblicher Schritt voran zu einer europäischen Föderation.
Zuviele Vorfestlegungen ;) . Warum? Weil es Sache der Staatsbürger der nationalen Bundesstaaten ist, zu bestimmen, welche Kompetenzen der nationale Bundesstaat und welche Kompetenzen der Rat der Föderation haben soll.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Uffzach hat geschrieben:(13 Sep 2017, 14:36)

Zuviele Vorfestlegungen ;) . Warum? Weil es Sache der Staatsbürger der nationalen Bundesstaaten ist, zu bestimmen, welche Kompetenzen der nationale Bundesstaat und welche Kompetenzen der Rat der Föderation haben soll.
Genau so ist es; und darüber ist folgerichtig nach zu denken. Wie soll denn eine Föderation zusammen halten, in der "Nationalstaaten" unterschiedliche Rechte beanspruchen? Eine solche Föderation kann sich die EU in den Allerwertesten schieben... meine ich.

Schon in der bestehenden EU wird öffentlich diskutiert, ob man Ungarn oder Polen vor die Tür setzen sollte. Das braucht wirklich niemand in einem neu aufgebauten Gemeinschaftsstaat.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Uffzach »

H2O hat geschrieben:(13 Sep 2017, 14:41)

Genau so ist es; und darüber ist folgerichtig nach zu denken. Wie soll denn eine Föderation zusammen halten, in der "Nationalstaaten" unterschiedliche Rechte beanspruchen? Eine solche Föderation kann sich die EU in den Allerwertesten schieben... meine ich.
Die EU, so wie sie derzeit besteht, krankt am Mangel an demokratischer Legitimation ihrer operativen Maßnahmen. Deshalb gibt es auch keine Identifikation der Völker mit der EU und alles, was nicht gefällt wird der EU zugeschrieben. Wenn die EU nicht vom Kopf auf die Beine gestellt wird, wird das nie was. Die EU lässt sich nicht von oben nach unten verordnen. Deshalb muss zunächst einmal der kleinste gemeinsame Nenner basisdemokratisch diskutiert und bestimmt werden, was die Kompetenzen einer möglichen zukünftigen Föderation angeht, auch auf die Gefahr hin, dass man dann ein paar Schritte zurückgehen muss. Der kleinste gemeinsame Nenner bestimmt die Kompetenzen des Rates der Föderation, es sei denn, es gäbe die Möglichkeit Zwischenebenen von 'Sub-Föderationen' nach dem Modell der "EU der unterschiedlichen Geschwindigkeiten" zu etablieren. Das gesamte Gebilde sollte also aus Räten bzw Parlamenten auf unterschiedlichen Ebenen bestehen, die pyramidal unter dem Rat der Föderation angeordnet sind.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von H2O »

Uffzach hat geschrieben:(13 Sep 2017, 14:58)

Die EU, so wie sie derzeit besteht, krankt am Mangel an demokratischer Legitimation ihrer operativen Maßnahmen. Deshalb gibt es auch keine Identifikation der Völker mit der EU und alles, was nicht gefällt wird der EU zugeschrieben. Wenn die EU nicht vom Kopf auf die Beine gestellt wird, wird das nie was. Die EU lässt sich nicht von oben nach unten verordnen. Deshalb muss zunächst einmal der kleinste gemeinsame Nenner basisdemokratisch diskutiert und bestimmt werden, was die Kompetenzen einer möglichen zukünftigen Föderation angeht, auch auf die Gefahr hin, dass man dann ein paar Schritte zurückgehen muss. Der kleinste gemeinsame Nenner bestimmt die Kompetenzen des Rates der Föderation, es sei denn, es gäbe die Möglichkeit Zwischenebenen von 'Sub-Föderationen' nach dem Modell der "EU der unterschiedlichen Geschwindigkeiten" zu etablieren. Das gesamte Gebilde sollte also aus Räten bzw Parlamenten auf unterschiedlichen Ebenen bestehen, die pyramidal unter dem Rat der Föderation angeordnet sind.
In vorangehenden Beiträgen hatte ich auf den "Bürgerdialog" hingewiesen, also unter europäischen Normalverbrauchern und nicht mit "denen da oben". Präsident Macron will diesen Dialog in 2018 anstoßen. Das trifft doch genau Ihre Vorstellungen.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Alpha Centauri »

Die EU in ihrer gegenwärtigen Konstruktion wird auf lange Sicht gesehen vor die Wand fahren
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Uffzach »

H2O hat geschrieben:(13 Sep 2017, 16:33)

In vorangehenden Beiträgen hatte ich auf den "Bürgerdialog" hingewiesen, also unter europäischen Normalverbrauchern und nicht mit "denen da oben". Präsident Macron will diesen Dialog in 2018 anstoßen. Das trifft doch genau Ihre Vorstellungen.
Da darf man ja gespannt sein, ob und was er anstoßt und ob die anderen dabei mitmachen.
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Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?

Beitrag von Alpha Centauri »

Realist2014 hat geschrieben:(13 Sep 2017, 13:01)

wie die USA?


Nicht nur die USA,.was ist ein Nationalstaat? Ein.Zusammenschluss verschiedener Regionen in einem geographisch eingegrenzten Gebiet.

Was ist den Japan, Deutschland,Brasilien oder Angola? Eine Union von Regionen , die mal mehr mal weniger gut vereinheitlicht sind
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