Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

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Mahmoud

Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Mahmoud »

Wann immer EU- ; Euro- und globalisierungskritische Stimmen auftauchen, hört man immer wieder von Politikern aller Couleur ( mit Ausnahme der AfD vielleicht) , geradezu gebetsmühlenartig, daß gerade Deutschland am Meisten von der EU und von "offenem" Handel profitiere. Das klingt auch erst mal logisch, schließlich sind wir doch zum x-ten Mal Exportweltmeister, und unser Exportüberschuss ist es auch, dem wir unseren wirtschaftlichen Wohlstand zu verdanken haben.

Aber ich kann mir nicht helfen, irgendwo in meinem Hinterkopf melden sich immer wieder Zweifel: DENN WIR WAREN AUCH ZU D-MARK-ZEITEN SCHON EXPORTWELTMEISTER !
Und alleine diese Tatsache lässt mich an der obigen Aussage unserer Politiker zweifeln, oder besser:..lässt mich vermuten, daß diese Aussage weniger argumentativen als manipulativen Charakter hat.
Womit Ich zur nächsten Frage komme: Welchen Grund sollten unsere Politiker daran haben, das Volk in Richtung Euro und EU zu manipulieren?
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Watchful_Eye
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Watchful_Eye »

Mahmoud hat geschrieben:(05 Nov 2017, 18:28)
Wann immer EU- ; Euro- und globalisierungskritische Stimmen auftauchen, hört man immer wieder von Politikern aller Couleur ( mit Ausnahme der AfD vielleicht) , geradezu gebetsmühlenartig, daß gerade Deutschland am Meisten von der EU und von "offenem" Handel profitiere.
Es stimmt schlicht und einfach. Durch die gemeinsame Währung können die anderen EU-Staaten ihre Währung nicht mehr abwerten und sind dadurch dem offenen Wettbewerb mit uns ausgeliefert. Wenn du EU-Gegner aus irgendeinem südlichen EU-Land fragst, werden die dir als Argument nennen, dass Deutschland davon einseitig profitiere.

Wir haben Wirtschaftswachstum, keine Neuverschuldung, und das bei einer Million Flüchtlinge. Läuft doch super.

Im Gegenteil: Wenn wir den anderen EU-Staaten nicht bald mal Zugeständnisse machen, werden sie den Euro ihrerseits aufkündigen.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Odin1506 »

Watchful_Eye hat geschrieben:(05 Nov 2017, 19:08)

Es stimmt schlicht und einfach. Durch die gemeinsame Währung können die anderen EU-Staaten ihre Währung nicht mehr abwerten und sind dadurch dem offenen Wettbewerb mit uns ausgeliefert. Wenn du EU-Gegner aus irgendeinem südlichen EU-Land fragst, werden die dir als Argument nennen, dass Deutschland davon einseitig profitiere.

Wir haben Wirtschaftswachstum, keine Neuverschuldung, und das bei einer Million Flüchtlinge. Läuft doch super.

Im Gegenteil: Wenn wir den anderen EU-Staaten nicht bald mal Zugeständnisse machen, werden sie den Euro ihrerseits aufkündigen.
Oder der Euro wird massiv abgewertet.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
Mahmoud

Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Mahmoud »

Watchful_Eye hat geschrieben:(05 Nov 2017, 19:08)

Es stimmt schlicht und einfach. Durch die gemeinsame Währung können die anderen EU-Staaten ihre Währung nicht mehr abwerten und sind dadurch dem offenen Wettbewerb mit uns ausgeliefert. Wenn du EU-Gegner aus irgendeinem südlichen EU-Land fragst, werden die dir als Argument nennen, dass Deutschland davon einseitig profitiere.


.
Aber daß wir zu D-Mark-Zeiten auch schon Exportweltmeister waren, stimmt auch . Schlicht und Einfach.... :cool:
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imp
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von imp »

Mahmoud hat geschrieben:(05 Nov 2017, 18:28)

Wann immer EU- ; Euro- und globalisierungskritische Stimmen auftauchen, hört man immer wieder von Politikern aller Couleur ( mit Ausnahme der AfD vielleicht) , geradezu gebetsmühlenartig, daß gerade Deutschland am Meisten von der EU und von "offenem" Handel profitiere. Das klingt auch erst mal logisch, schließlich sind wir doch zum x-ten Mal Exportweltmeister, und unser Exportüberschuss ist es auch, dem wir unseren wirtschaftlichen Wohlstand zu verdanken haben.

Aber ich kann mir nicht helfen, irgendwo in meinem Hinterkopf melden sich immer wieder Zweifel: DENN WIR WAREN AUCH ZU D-MARK-ZEITEN SCHON EXPORTWELTMEISTER !
Und alleine diese Tatsache lässt mich an der obigen Aussage unserer Politiker zweifeln, oder besser:..lässt mich vermuten, daß diese Aussage weniger argumentativen als manipulativen Charakter hat.
Womit Ich zur nächsten Frage komme: Welchen Grund sollten unsere Politiker daran haben, das Volk in Richtung Euro und EU zu manipulieren?
Das Weltmeisterauto von 1990 ist heute nicht mehr konkurrenzfähig. Mit der DM konnte man vielleicht Ossis und Kosovaren beglücken, aber für die heutige Weltwirtschaft käme sie als Dollarsubstitut nicht in Frage - der Euro kann es. Wir sollten Polen &co nachhaltiger drängen, dem WKM II beizutreten.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Watchful_Eye »

Mahmoud hat geschrieben:(05 Nov 2017, 19:15)

Aber daß wir zu D-Mark-Zeiten auch schon Exportweltmeister waren, stimmt auch . Schlicht und Einfach.... :cool:
Natürlich. Aber die Situation war halt eine andere. Ich weiß nicht, ob wir ohne Euro auch Heute noch Exportweltmeister wären. Ich gehe ehrlich gesagt sogar davon aus, dass wir den Platz auch mit Euro bald endgültig an China verlieren werden. So groß sind wir einfach nicht.

Mir ist klar, dass die Welt nicht untergehen würde ohne Euro. Aber warum sollte man nicht etwas aufrechterhalten, wovon man profitiert?
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Mahmoud »

Watchful_Eye hat geschrieben:(05 Nov 2017, 19:29)



Aber warum sollte man nicht etwas aufrechterhalten, wovon man profitiert?
Tja, warum? Lass mal kurz nachdenken.......Weil wir für all die südeuropäischen Schuldenländer mitzahlen? Weil wir unfähige Staaten unterstützen mit unseren Steuergeldern? Weil wir uns für all diese "looser" verschulden und diese Schulden wahrscheinlich nie mehr zurückerstattet bekommen.....

Sind das triftige Gründe? Der Punkt ist, daß all die Schulden und Kredite, die wir aufgenommen bzw. gewährt haben, sich in Heller und Pfennig beziffern lassen. Der Profit, den wir angeblich aus dem Euro ziehen, ist Nichts als eine imaginäre Wolke, die Niemand beziffern kann. Deswegen darf man daran zweifeln.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von NMA »

Wird jetzt hier über den Euro diskutiert oder über die EU?

Wer bei der EU nur ans Geld denkt, hat sie nicht verstanden.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von think twice »

Mahmoud hat geschrieben:(05 Nov 2017, 19:37)

Tja, warum? Lass mal kurz nachdenken.......Weil wir für all die südeuropäischen Schuldenländer mitzahlen? Weil wir unfähige Staaten unterstützen mit unseren Steuergeldern? Weil wir uns für all diese "looser" verschulden und diese Schulden wahrscheinlich nie mehr zurückerstattet bekommen.....

Sind das triftige Gründe? Der Punkt ist, daß all die Schulden und Kredite, die wir aufgenommen bzw. gewährt haben, sich in Heller und Pfennig beziffern lassen. Der Profit, den wir angeblich aus dem Euro ziehen, ist Nichts als eine imaginäre Wolke, die Niemand beziffern kann. Deswegen darf man daran zweifeln.
Mein nagelneuer VW wurde in Spanien gebaut (ist für VW günstiger in der Produktion)' dann wurde er nach Tschechien gekarrt und dort für einen Tag zugelassen (VW hat einen Bonus bekommen für die Zulassung im Ausland). Anschließend kam er nach Deutschland und ich habe ihn für 5000€ billiger bekommen, weil er eben laut Papieren kein Neuwagen mehr war.
VW und ich haben also profitiert, die Spanier und Tschechen eher nicht. Kann man denen aber nicht vorwerfen.
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von odiug »

Mahmoud hat geschrieben:(05 Nov 2017, 18:28)

Wann immer EU- ; Euro- und globalisierungskritische Stimmen auftauchen, hört man immer wieder von Politikern aller Couleur ( mit Ausnahme der AfD vielleicht) , geradezu gebetsmühlenartig, daß gerade Deutschland am Meisten von der EU und von "offenem" Handel profitiere. Das klingt auch erst mal logisch, schließlich sind wir doch zum x-ten Mal Exportweltmeister, und unser Exportüberschuss ist es auch, dem wir unseren wirtschaftlichen Wohlstand zu verdanken haben.

Aber ich kann mir nicht helfen, irgendwo in meinem Hinterkopf melden sich immer wieder Zweifel: DENN WIR WAREN AUCH ZU D-MARK-ZEITEN SCHON EXPORTWELTMEISTER !
Und alleine diese Tatsache lässt mich an der obigen Aussage unserer Politiker zweifeln, oder besser:..lässt mich vermuten, daß diese Aussage weniger argumentativen als manipulativen Charakter hat.
Womit Ich zur nächsten Frage komme: Welchen Grund sollten unsere Politiker daran haben, das Volk in Richtung Euro und EU zu manipulieren?
Also ich möchte schon mal einwenden, daß Exportüberschüsse nichts, aber auch rein gar nichts zu unsrem Wohlstand beitragen.
Im Gegenteil ... Exportüberschüsse sind eigentlich ein Export von Wohlstand :eek:
Weil wir kriegen ja nix zurück, außer Schuldscheine, die vielleicht mal bezahlt werden ... irgend wann einmal ... oder vielleicht auch nicht :eek:
Eine ausgeglichene Handelsbilanz würde den Wohlstand in Deutschland erheblich anheben ... da bekämen wir statt Papier nämlich reale Dinge, mit denen wir was anfangen können.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Misterfritz »

Mahmoud hat geschrieben:(05 Nov 2017, 19:37)

Tja, warum? Lass mal kurz nachdenken.......Weil wir für all die südeuropäischen Schuldenländer mitzahlen? Weil wir unfähige Staaten unterstützen mit unseren Steuergeldern? Weil wir uns für all diese "looser" verschulden und diese Schulden wahrscheinlich nie mehr zurückerstattet bekommen.....

Sind das triftige Gründe? Der Punkt ist, daß all die Schulden und Kredite, die wir aufgenommen bzw. gewährt haben, sich in Heller und Pfennig beziffern lassen. Der Profit, den wir angeblich aus dem Euro ziehen, ist Nichts als eine imaginäre Wolke, die Niemand beziffern kann. Deswegen darf man daran zweifeln.
An diesen Krediten verdient die dts. Bundesbank hervorragend.
Im übrigen, wenn wir diese Staaten nicht unterstützen, könnten wir auch nichts dorthin exportieren.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von frems »

Mahmoud hat geschrieben:(05 Nov 2017, 19:37)
Tja, warum? Lass mal kurz nachdenken.......Weil wir für all die südeuropäischen Schuldenländer mitzahlen? Weil wir unfähige Staaten unterstützen mit unseren Steuergeldern? Weil wir uns für all diese "looser" verschulden und diese Schulden wahrscheinlich nie mehr zurückerstattet bekommen.....
Nichtloser schreiben Loser mit einem O. Zudem können sie EU und Eurozone auseinanderhalten, aber lassen wir's. Da zahlt auch keiner was mit und dieses "nie mehr zurückerstattet" hieß für die Bundesbank bereits ein Milliardengewinn, da Deutschland zu niedrigen Zinsen Geld aufnahm und zu schlechteren Bedingungen an Staaten wie Griechenland weiterreichte. Du kommst mit diesen Befürchtungen viele, viele Jahre zu spät.
Sind das triftige Gründe? Der Punkt ist, daß all die Schulden und Kredite, die wir aufgenommen bzw. gewährt haben, sich in Heller und Pfennig beziffern lassen. Der Profit, den wir angeblich aus dem Euro ziehen, ist Nichts als eine imaginäre Wolke, die Niemand beziffern kann. Deswegen darf man daran zweifeln.
Öhm, doch, lässt sich beziffern. Alleine für den Handel innerhalb der Eurozone bedeutet die Währung eine Senkung der Transaktionskosten im mittleren zweistelligen Milliardenbereich für deutsche Unternehmen. Auch in Sachen Arbeitsmarkt lässt sich einiges errechnen. Demnach gehen knapp über 50% des wirtschaftlichen Erfolgs auf die Eurozone mit ihrer EZB zurück: http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 93186.html

Von der geopolitischen Komponente und der Bedeutung für das europäische Projekt ganz zu schweigen. Hol Dir doch mal ein Buch zur Volkswirtschaftslehre. Nur Vorurteile vom Stammtisch helfen nicht weiter.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von odiug »

Misterfritz hat geschrieben:(05 Nov 2017, 20:01)

An diesen Krediten verdient die dts. Bundesbank hervorragend.
Im übrigen, wenn wir diese Staaten nicht unterstützen, könnten wir auch nichts dorthin exportieren.
Von Verdienst läßt sich erst dann sprechen, wenn am Schluß die Bundes Bank mehr Geld in der Kasse hat, als vorher.
Also müsste Griechenland seine Kredite erst zurückgezahlt haben, dann kann man die Zinszahlungen der Griechen auch als Gewinn verbuchen.
Davon sind die Griechen aber noch sehr weit weg ... sehr sehr weit weg ... sehr sehr sehr weit weg.
Dennoch ist es richtig, daß die Bundesbank diese Kredite gewährt ... auch in Zukunft noch ausweitet, trotz des Geplapper eines Lucke, Söder oder Bosbach.
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Loki
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Loki »

frems hat geschrieben:(05 Nov 2017, 20:06)

[...]
Und dafür die Währungshoheit abgeben ?

Kredit ans Ausland oder Wertpapiere etc. aus eben diesem erwerben, ist auch ohne EU/Euro prinzipiell möglich,
unabhängig davon, wie kritisch beäugt das Thema Geldzins werden sollte.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von frems »

Loki hat geschrieben:(05 Nov 2017, 20:34)

Und dafür die Währungshoheit abgeben ?

Kredit ans Ausland oder Wertpapiere etc. aus eben diesem erwerben, ist auch ohne EU/Euro prinzipiell möglich,
unabhängig davon, wie kritisch beäugt das Thema Geldzins werden sollte.
Die ist nicht abgegeben. Wir sind Teil des Euroraums. Dass die EZB nach deutschem Vorbild (unabhängig sowie Hauptziel Währungsstabilität) gegründet wurde, lässt eher den Süden Europas aufstöhnen. Als Deutscher hat man da wirklich keinen seriösen Grund zu jammern.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Loki »

frems hat geschrieben:(05 Nov 2017, 20:37)
Als Deutscher hat man da wirklich keinen seriösen Grund zu jammern.
Wenn man "als Deutscher" die Währung ändern, im Sinne von verbessern, will, schon,
weil hierbei die anderen Euro-Nutzer im Ausland ein Wörtchen mitzureden haben, selbst wenn 90 % der Deutschen Wähler den Euro, die derzeitig hier genutzte Währung und einziges gesetzliches Zahlungsmittel, ändern möchten.
Dann darf darüber gejammert werden, daß man ja für die EU stimmte... bei einer nie erfolgten Wahl diesbezüglich.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von frems »

Loki hat geschrieben:(05 Nov 2017, 20:48)

Wenn man "als Deutscher" die Währung ändern, im Sinne von verbessern, will, schon,
weil hierbei die anderen Euro-Nutzer im Ausland ein Wörtchen mitzureden haben, selbst wenn 90 % der Deutschen Wähler den Euro, die derzeitig hier genutzte Währung und einziges gesetzliches Zahlungsmittel, ändern möchten.
Dann darf darüber gejammert werden, daß man ja für die EU stimmte... bei einer nie erfolgten Wahl diesbezüglich.
Die Eurozone umfasst über 340 Mio. Bürger. Dass ein kleiner Teil davon nicht alleine alles entscheiden kann, hat auch was mit Demokratie zu tun, Genosse. Aber dann jammer halt weiter, dass die Mehrheit der Deutschen keinen währungspolitischen Selbstmord anstreben und entsprechend wählen.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Loki »

frems hat geschrieben:(05 Nov 2017, 20:52)

Die Eurozone umfasst über 340 Mio. Bürger. Dass ein kleiner Teil davon nicht alleine alles entscheiden kann, hat auch was mit Demokratie zu tun, Genosse.
In dem Vergleich würde man in Hamburg darüber mitabstimmen, welches Bier am Oktoberfest getrunken werden muß.

Nein nein, die Währungshoheit abzugeben, wird ein Fehler gewesen sein. So ist nun etwas gesetzliches Zahlungsmittel im Bundeslände, was vom Ausland mitgestaltet werden kann; auch mehrheitlich vom Ausland, da das Ausland als Gesamtes die demokratische Mehrheit im Euroraum besitzt.
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Julian
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Julian »

Die Debatte krankt daran, dass im gegenwärtigen Denkstil der deutschen Politik "Europa" alternativlos ist und ein Ziel darstellt, das als gleichwertig zu oder sogar identisch mit Frieden, Demokratie und Wohlstand verstanden wird. Typischerweise werden auch Begriffe wie "Europa", "EU" und "Euro" vermengt. Wer also beispielsweise auch nur Nachteile der Währungsunion äußert, wird in der Regel als Gegner von "Europa", oder gar von Frieden, Demokratie und Wohlstand gebrandmarkt. Von daher ist eine um Objektivität bemühte, ergebnisoffene Diskussion kaum möglich.

Dabei hat der Euro selbstverständlich sowohl Vorteile als auch Nachteile für Deutschland. Für Deutschland ist die Währung unterbewertet, was deutsche Exporte verbilligt, Importe oder Reisen oder Investitionen im Ausland jedoch verteuert. Deswegen sind Deutsche auch international gesehen nicht so wohlhabend, wie sie es mit einer eigenen, harten Währung wären; so ist der Wohlstandsnachteil gegenüber der Schweiz ja stetig gewachsen.

Ob es ein Vorteil ist, "Exportweltmeister" zu sein, wage ich zu bezweifeln. Es ist sicherlich ein schöner Propagandabegriff, der das Vertrauen in die deutsche Wirtschaftsordnung steigern kann. Allerdings halte ich den großen Exportüberschuss für problematisch, zumal das Geld für all die Güter, die Deutschland exportiert, derzeit nicht real ist, sondern quasi nur angeschrieben ist. Die TARGET2-Salden sind ja wieder regelrecht explodiert; wir nähern uns einer Billion Euro. Damit exportiert Deutschland wertvolle Produkte und lässt die Südländer dafür anschreiben, ohne zu wissen, ob die Imbalance jemals ausgeglichen werden wird.

Mit einiger Sorge sehe ich auch den Arbeitsmarkt in Deutschland. Ja, die Zahlen sind beeindruckend; die Arbeitslosigkeit sinkt und sinkt, die Beschäftigung steigt. Angeblich soll es einen Fachkräftemangel geben. Allerdings muss man eben leider anmerken, dass die Beschäftigungsverhältnisse teilweise wirklich prekär sind, und die Arbeitsbedingungen katastrophal. Die Zahl der Transferleistungsempfänger steigt. Viele Leute außerhalb Deutschlands, etwa in Frankreich, würden nicht auf den Gedanken kommen, unter diesen Bedingungen zu arbeiten. Selbst Hochqualifizierte werden in Deutschland schlecht bezahlt. All dies spiegelt sich wider in Statistiken zur Vermögensverteilung in Europa, die Deutschland im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, darunter auch Südländern, als Armenhaus ausweisen.

Sicherlich hat die EU Deutschland auch viel Positives gebracht. Dennoch ist es fraglich, ob derselbe Effekt nicht auch anders möglich gewesen wäre, etwa ohne den Aufbau einer überbordenden Bürokratie und Abgabe von Souveränitätsrechten. Insbesondere das völlig unklare Verhältnis von europäischen Institutionen und nationalem Recht kann einem durchaus Sorgen bereiten; hier könnte das Grundgesetz durch die Hintertür ausgehebelt werden.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von frems »

Loki hat geschrieben:(05 Nov 2017, 21:03)

In dem Vergleich würde man in Hamburg darüber mitabstimmen, welches Bier am Oktoberfest getrunken werden muß.
Nee. Wir deutschen Europäer sind noch immer Teil der Eurozone, genau wie französische, slowakische, estnische oder irische Europäer. Da kann niemand alleine entscheiden. Und das ist auch gut so, zumal die EZB noch immer kein Spielball der Politik ist, sondern unabhängig wie einst die Bundesbank.
Nein nein, die Währungshoheit abzugeben, wird ein Fehler gewesen sein. So ist nun etwas gesetzliches Zahlungsmittel im Bundeslände, was vom Ausland mitgestaltet werden kann; auch mehrheitlich vom Ausland, da das Ausland als Gesamtes die demokratische Mehrheit im Euroraum besitzt.
Sowas provinzielles liest man wirklich selten. "Wir Deutsche", total homogen in politischen Fragen, und "die im Ausland", ebenfalls komplett homogen, ob ein Liberaler in den Niederlanden, ein Kommunist in Österreich, ein Rechtspopulist in Belgien oder ein Grüner in Italien. Die sind alle nur "das Ausland", das dem armen Deutschen ans Portemonnaie möchte und sonst keinen Sinn im (politischen) Leben hat. Steckt den wohl in den Genen, hm? Tja, und dann profitiert auf einmal der arme, kleine deutsche Michel, während kleinere Mitgliedsstaaten Europas Entscheidungen zähneknirschend mittragen.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Julian »

frems hat geschrieben:(05 Nov 2017, 20:37)

Die ist nicht abgegeben. Wir sind Teil des Euroraums. Dass die EZB nach deutschem Vorbild (unabhängig sowie Hauptziel Währungsstabilität) gegründet wurde, lässt eher den Süden Europas aufstöhnen. Als Deutscher hat man da wirklich keinen seriösen Grund zu jammern.
Gegründet wurde die EZB vielleicht schon nach deutschem Vorbild; allerdings widerspricht die gegenwärtige Staatsfinanzierung durch die Notenpresse den Prinzipien der Bundesbank diametral. Die EZB hat deswegen gar nichts mehr mit der Bundesbank gemein, außer den Sitz in Frankfurt. Das sehen auch viele Bundesbanker so, darunter sehr einflussreiche.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von frems »

Julian hat geschrieben:(05 Nov 2017, 21:11)

Gegründet wurde die EZB vielleicht schon nach deutschem Vorbild; allerdings widerspricht die gegenwärtige Staatsfinanzierung durch die Notenpresse den Prinzipien der Bundesbank diametral. Die EZB hat deswegen gar nichts mehr mit der Bundesbank gemein, außer den Sitz in Frankfurt. Das sehen auch viele Bundesbanker so, darunter sehr einflussreiche.
Öhm, die Bundesbank hat historisch auch schon die Notenpresse angeschmissen und bspw. Anleihen gekauft. Nicht grundlos haben schon viele Finanzwissenschaftler darauf hingewiesen, dass die Bundesbank, deren Alphatiere nicht mehr die gewünschte Aufmerksamkeit und Einfluss genießen, heute wohl kaum nennenswert anders gehandelt hätte als die Europäische Zentralbank. Wissen kann man's natürlich nicht. Da Schäuble und co. massiv von den niedrigen Zinsen profitieren, braucht man auch nicht zu jammern.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Loki »

frems hat geschrieben:(05 Nov 2017, 21:07)

Nee. Wir deutschen Europäer sind noch immer Teil der Eurozone, genau wie französische, slowakische, estnische oder irische Europäer. Da kann niemand alleine entscheiden. Und das ist auch gut so, zumal die EZB noch immer kein Spielball der Politik ist, sondern unabhängig wie einst die Bundesbank.
Der Boden der Bundesbank ist kein gesetzesfreier Raum, was auch für das EZB-System gilt; deswegen ja auch dies:
"Das im Fachjargon als “QE” bekannte Notenbank-Programm soll vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) überprüft werden."
https://de.reuters.com/article/ezb-verf ... EKCN1AV0NH

Nur, sollte ein deutsches Gesetz verbieten, daß Privatpersonen keine Anteilseigner der (nationalen) Notenbank(en) des gesetzlichen Zahlungsmittel seien dürfen, interessiert das die ausländischen Notenbanken, Gerichte usw. herzlich wenig. --> Abgabe der Währungshoheit.

Wollen die Deutschen, daß ihre Währung zu 100 % mit Gold gedeckt ist, pech, denn: Abgabe der Währungshoheit.

Wollen die Bewohner Deutschlands ihre Währung nicht so EU-Übernationalistisch Euro benennen, sondern anstelle dessen lieber Taler oder modern Credit bzw. Unit, dann auch hier Pech, weil: Abgabe der Währungshoheit.


Die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland - und deren von ihnen gewählten Vertreter - haben bei ihrem gesetzlichen Zahlungsmittel nur noch Mitspracherecht.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von frems »

Loki hat geschrieben:(05 Nov 2017, 21:27)

Der Boden der Bundesbank ist kein gesetzesfreier Raum, was auch für das EZB-System gilt; deswegen ja auch dies:
"Das im Fachjargon als “QE” bekannte Notenbank-Programm soll vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) überprüft werden."
https://de.reuters.com/article/ezb-verf ... EKCN1AV0NH
Willkommen in der Gewaltenteilung, junger Padawan. Aber der EuGH ist Dir wohl auch ein Dorn im Auge, oder?
Nur, sollte ein deutsches Gesetz verbieten, daß Privatpersonen keine Anteilseigner der (nationalen) Notenbank(en) des gesetzlichen Zahlungsmittel seien dürfen, interessiert das die ausländischen Notenbanken, Gerichte usw. herzlich wenig. --> Abgabe der Währungshoheit.

Wollen die Deutschen, daß ihre Währung zu 100 % mit Gold gedeckt ist, pech, denn: Abgabe der Währungshoheit.
Dann muss man eben überzeugen. Zudem kann Deutschland ja den besagten Selbstmord betreiben und einfach aussteigen. Daran kann niemand die Bundesrepublik hindern. Wer soll denn die Währungshoheit in der Eurozone haben? "Alle außer Deutschland"? :p
Wollen die Bewohner Deutschlands ihre Währung nicht so EU-Übernationalistisch Euro benennen, sondern anstelle dessen lieber Taler oder modern Credit bzw. Unit, dann auch hier Pech, weil: Abgabe der Währungshoheit.
Die großen Fragen unserer Zeit. Und Du meinst vermutlich trans- bzw. postnational. Gern geschehen.
Die Menschen in der Bundesrepublik Deutschland - und deren von ihnen gewählten Vertreter - haben bei ihrem gesetzlichen Zahlungsmittel nur noch Mitspracherecht.
Ja, hatten die Menschen in Bayern und Hamburg zu D-Mark-Zeiten auch. So ein Ärger aber auch. Wie wär's mit einer Währung für jede Kommune? Ach, für jedes Individuum! Ansonsten entscheiden ja noch andere demokratisch mit und das ist ja fürchterlich.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Watchful_Eye »

Julian hat geschrieben:(05 Nov 2017, 21:04)
[...]
Alles richtig. Ich glaube aber, dass das Problem eher im globalen Kapitalismus als Ganzes liegt. Die grobalen Großkonzerne werden zu mächtig und können die Einzelstaaten somit gegeneinander ausspielen. Derzeit ist Deutschland in diesem Spiel recht gut aufgestellt, und das geht auf Kosten der umliegenden EU-Länder. Langfristig sollte es meines Erachtens auf eine stärkere wirtschaftliche Zusammenarbeit hinauslaufen. Als ein solch großer Wirtschaftsraum ist man in einer besseren Verhandlungsposition als ein Einzelstaat. Das hat man z.B. an China gesehen, wo sich auch mit der Zeit immer mehr globale Konzerne angesiedelt haben, obwohl China teilweise durchaus harte Bedingungen gestellt hat. Wenn wir das geschafft haben, können wir im Anschluss vielleicht auch endlich mal wieder sozialer werden.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Teeernte »

Mahmoud hat geschrieben:(05 Nov 2017, 18:28)

Welchen Grund sollten unsere Politiker daran haben, das Volk in Richtung Euro und EU zu manipulieren?
"Deutschland" hat einen Vorteil.....ja.

Die Einwohner - ....eher nicht.

Politiker wollen Geld verprassen - je mehr - um so besser . Macht = Geld.

Privatbesitz des Durchschnittsbürgers in Italien und Spanien ist höher als in D....
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Loki »

frems hat geschrieben:(05 Nov 2017, 21:31)

Willkommen in der Gewaltenteilung, junger Padawan.
Auf Staaten bezogen eine feine Sache,
nur, die EU ist kein Staat.
Aber der EuGH ist Dir wohl auch ein Dorn im Auge, oder?
Wenn die auf die Idee kommen würden, EU-Mitglieder - eventuell sogar unter Androhung von Strafe - dazu bringen zu wollen, innerhalb der EU sich tümmelnde Wirtschaftsflüchtlinge "aufzunehmen", dann werde ich deren Wunsch-Dir-Was-Konzert entsprechend einordnen. Ansonsten höre ich gerne Musik und tanze auch danach.
Dann muss man eben überzeugen.
Zuerst nur den Bundestag und den Bundesrat, nachdem man den Wählerauftrag erhalten hatte... und nun auch noch Ausländer. Grandiose Idee zum Verlangsamen von staatlichen Prozesse; man hat ja sonst nichts weiter zu tun, als den lieben langen Tag nun auch noch das Ausland vollzuquatschen. Als ob man denen in ihre Politik reinreden wöllte. Phantastische Ideen hast Du da.
Zudem kann Deutschland ja den besagten Selbstmord betreiben und einfach aussteigen. Daran kann niemand die Bundesrepublik hindern. Wer soll denn die Währungshoheit in der Eurozone haben? "Alle außer Deutschland"? :p
Alle zusammen.
Und Du meinst vermutlich trans- bzw. postnational.
Übernational: Höhere Interessen, die über Nationalinteressen stehen können. Ist wie Eltern, die ihren hochintelligenten Sohn aus Prinzip und Tradition lieber in einem Handwerksberuf mit zwei linken Händen verkümmern lassen, weil demokratisch ( 2 zu 1) überstimmt.
Ja, hatten die Menschen in Bayern und Hamburg zu D-Mark-Zeiten auch. So ein Ärger aber auch. Wie wär's mit einer Währung für jede Kommune?
Stimme ohne Währungshoheit mal über die Einführung einer Weltwährung ab... solch ein wichtiges internationales Projekt ist durch EU-Euro-Hirngespinste enorm erschwert worden.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Alpha Centauri »

Watchful_Eye hat geschrieben:(05 Nov 2017, 21:42)

Alles richtig. Ich glaube aber, dass das Problem eher im globalen Kapitalismus als Ganzes liegt. Die grobalen Großkonzerne werden zu mächtig und können die Einzelstaaten somit gegeneinander ausspielen. Derzeit ist Deutschland in diesem Spiel recht gut aufgestellt, und das geht auf Kosten der umliegenden EU-Länder. Langfristig sollte es meines Erachtens auf eine stärkere wirtschaftliche Zusammenarbeit hinauslaufen. Als ein solch großer Wirtschaftsraum ist man in einer besseren Verhandlungsposition als ein Einzelstaat. Das hat man z.B. an China gesehen, wo sich auch mit der Zeit immer mehr globale Konzerne angesiedelt haben, obwohl China teilweise durchaus harte Bedingungen gestellt hat. Wenn wir das geschafft haben, können wir im Anschluss vielleicht auch endlich mal wieder sozialer werden.
Ja sehe dass ähnlich.
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Loki
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Loki »

Komischerweise steht die Schweiz als Nicht-EU-Mitglied so mitten in Europa wirtschaftlich recht gut da.
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frems
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von frems »

Loki hat geschrieben:(06 Nov 2017, 00:14)

Komischerweise steht die Schweiz als Nicht-EU-Mitglied so mitten in Europa wirtschaftlich recht gut da.
Ist nicht so komisch. Die Schweiz ist über die EFTA fest in Europa integriert, nimmt bspw. auch am Schengenraum, Dublin und Erasmus teil. Sie übernimmt die meisten EU-Gesetze automatisch, gewährt die vier Grundfreiheiten (inkl. Personenfreizügigkeit) und koppelt ihre Währung bei Bedarf an den stabilen Euro. Mitspracherecht hat sie aber, im Gegensatz zu Deutschland, keins. Stattdessen beteiligt sich sie finanziell und zahlt viel Geld in die Töpfe ein, um diese Vorteile zu haben. Von daher eignet sich ein eher isoliertes Land wie Moldawien, Aserbaidschan oder Weißrussland wohl besser für die "Was wäre wenn"-Frage.
Loki hat geschrieben: Auf Staaten bezogen eine feine Sache,
nur, die EU ist kein Staat.
Die gottgegebene Begründung, warum bei supranationalen Institutionen dies keine feine Sache sein soll, bleibt wohl ein Geheimnis. Aber man kann ja alles einfach mal behaupten.
Wenn die auf die Idee kommen würden, EU-Mitglieder - eventuell sogar unter Androhung von Strafe - dazu bringen zu wollen, innerhalb der EU sich tümmelnde Wirtschaftsflüchtlinge "aufzunehmen", dann werde ich deren Wunsch-Dir-Was-Konzert entsprechend einordnen. Ansonsten höre ich gerne Musik und tanze auch danach.
Ahja, Rechtsstaat ist okay, solange einem das Urteil politisch gefällt. Bist Du einer von den hier noch nicht so lange Lebenden?
Zuerst nur den Bundestag und den Bundesrat, nachdem man den Wählerauftrag erhalten hatte... und nun auch noch Ausländer. Grandiose Idee zum Verlangsamen von staatlichen Prozesse; man hat ja sonst nichts weiter zu tun, als den lieben langen Tag nun auch noch das Ausland vollzuquatschen. Als ob man denen in ihre Politik reinreden wöllte. Phantastische Ideen hast Du da.
Ja, "vollquatschen". Ein demokratischer Prozess.
Alle zusammen.
Was "alle zusammen"? :?:
Übernational: Höhere Interessen, die über Nationalinteressen stehen können. Ist wie Eltern, die ihren hochintelligenten Sohn aus Prinzip und Tradition lieber in einem Handwerksberuf mit zwei linken Händen verkümmern lassen, weil demokratisch ( 2 zu 1) überstimmt.
Sie halten halt am Bekannten fest und sind mit der Moderne überfordert. Das sind die Leute, die sich am Nationalstaat festklammern, weil sie ihn gewohnt sind. Mit sowas ist keine Zukunft zu machen.
Stimme ohne Währungshoheit mal über die Einführung einer Weltwährung ab... solch ein wichtiges internationales Projekt ist durch EU-Euro-Hirngespinste enorm erschwert worden.
Eine Weltwährung wurde durch den Euro erschwert? Junge, Junge... die Währungshoheit ist immer gegeben. Die Frage ist nur, ob jedes kleine Fürstentum sie hat oder bspw. die Europäer. In der heutigen Zeit sind gerade kleine Währungen sehr anfällig für Spekulanten und somit noch mehr Abhängigkeiten ausgeliefert als eine starke Währung. Irgendwie scheinen da die letzten 30 Jahre an einigen spurlos vorbeigezogen zu sein.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Loki »

frems hat geschrieben:(06 Nov 2017, 00:39)

Ist nicht so komisch. Die Schweiz ist über die EFTA fest in Europa integriert, nimmt bspw. auch am Schengenraum, Dublin und Erasmus teil. Sie übernimmt die meisten EU-Gesetze automatisch, gewährt die vier Grundfreiheiten (inkl. Personenfreizügigkeit) und koppelt ihre Währung bei Bedarf an den stabilen Euro. Mitspracherecht hat sie aber, im Gegensatz zu Deutschland, keins. Stattdessen beteiligt sich sie finanziell und zahlt viel Geld in die Töpfe ein, um diese Vorteile zu haben.
Und ist dennoch kein Land der EU
und steht enorm gut da.

EU-Mitgliedschaft ist somit kein Garant für Profit. Thema geklärt, danke.

Ahja, Rechtsstaat ist okay,
Die EU ist kein Staat.
Ja, "vollquatschen". Ein demokratischer Prozess.
Die EU ist kein demokratischer Staat. Noch nicht mal per Definition eine "Region" mit Regionalparlament und -regierung.
Was "alle zusammen"? :?:
Die Währungshoheit, darüber abzustimmen, ob das Ding nun Euro oder Credit oder Unit heißt, besitzen alle EU-Mitglieder, die am Eurogeschehen teilhaben, zusammen. Somit hat z. B. Frankreich als Staat seine Währungshoheit abgegeben.

Sie halten halt am Bekannten fest und sind mit der Moderne überfordert. Das sind die Leute, die sich am Nationalstaat festklammern, weil sie ihn gewohnt sind. Mit sowas ist keine Zukunft zu machen.
Für das "EU-Ausland" ist die EU dieses nationale Gebilde, in welchem sich immer mehr ach so moderne EU-Nationalisten herauskristallisiert haben.


Eine Weltwährung wurde durch den Euro erschwert?
Ja. Führe mal als mehrheitlich gewählte Regierung Frankreichs mit all den anderen Völker dieser Welt eine Weltwährung auch in Frankreich ein, während einer EU-Mitgliedschaft und nach erfolgter Euro-Einführung.
Junge, Junge... die Währungshoheit ist immer gegeben.
So wie die uneingeschränkte Entscheidungsfreiheit darüber, ob Frankreich nun an der Grenze zu Spanien wieder dauerhaft die spanischen Ausweisdokumente kontrolliert ?
In der heutigen Zeit sind gerade kleine Währungen sehr anfällig für Spekulanten und somit noch mehr Abhängigkeiten ausgeliefert als eine starke Währung.
Spekulation kann Nachfrage bedeuten; und Nachfrage ist wirtschaftlich betrachtet nicht immer schlecht.
Gewiss hat das kleine Fleckchen Schweiz enorme Nachfrageprobleme oder ein Spekulantenproblem und kann es kaum erwarten, einem größeren Währungsraum - unter Abgabe der Währungshoheit - anzugehören,
wenn Deine Thesen stimmig sein würden.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von frems »

Loki hat geschrieben:(06 Nov 2017, 11:12)

Und ist dennoch kein Land der EU
und steht enorm gut da.

EU-Mitgliedschaft ist somit kein Garant für Profit. Thema geklärt, danke.
Ignoranz hilft nicht wenig, wenn für den wirtschaftlichen Erfolg die EU unerlässlich ist. Zudem machst Du ein argumentatives Eigentor, wenn niemand schrieb, die EU sei Garant für Wohlstand, um danach das Gegenteil ableiten zu wollen.
Die EU ist kein Staat.
Sagte auch niemand. Du hast bloß behauptet, Gewaltenteilung sei nur bei Staaten sinnvoll. Warum sie es nicht bei der EU sein soll, kannst Du nicht erklären oder klar belegen. Ziemlich mau. Ist es eigentlich anstrengend, sich so die Welt zurechtzubiegen?
Die EU ist kein demokratischer Staat. Noch nicht mal per Definition eine "Region" mit Regionalparlament und -regierung.
Eine Region steht auch unter der Nation in der Regel. Zudem wiederholst Du Dich.
Die Währungshoheit, darüber abzustimmen, ob das Ding nun Euro oder Credit oder Unit heißt, besitzen alle EU-Mitglieder, die am Eurogeschehen teilhaben, zusammen. Somit hat z. B. Frankreich als Staat seine Währungshoheit abgegeben.
Es ist völlig egal, wie das Ding genannt wird. Die Währungshoheit liegt beim Euroraum. Immer noch.
Für das "EU-Ausland" ist die EU dieses nationale Gebilde, in welchem sich immer mehr ach so moderne EU-Nationalisten herauskristallisiert haben.
Irgendwie wirkt es sehr ostzonal, dass Du einfachste Begriffe der politischen Bildung nicht kennst oder falsch verstehst. Trans- und postnationale Bewegungen haben mit Nationalismus nichts zu tun. Da Du erschreckend wenig Kenntnis über andere Länder in Europa hast, wirkt es auch sehr abstrus, wenn Du Dir anmaßt über "das EU-Ausland" zu sinnieren.
Ja. Führe mal als mehrheitlich gewählte Regierung Frankreichs mit all den anderen Völker dieser Welt eine Weltwährung auch in Frankreich ein, während einer EU-Mitgliedschaft und nach erfolgter Euro-Einführung.
Etwas wirr. Eine konkrete Realisierung einer "Weltwährung" steht gar nicht an. Dass Du ihr präventiv nachtrauerst, obwohl schon eine kontinentale Währung für Schnappatmungen sorgt, ist schon sehr überzeugend.
Spekulation kann Nachfrage bedeuten; und Nachfrage ist wirtschaftlich betrachtet nicht immer schlecht.
Kann, muss es aber nicht.
Gewiss hat das kleine Fleckchen Schweiz enorme Nachfrageprobleme oder ein Spekulantenproblem und kann es kaum erwarten, einem größeren Währungsraum - unter Abgabe der Währungshoheit - anzugehören,
wenn Deine Thesen stimmig sein würden.
Das ist wieder Deine braune Ignoranz. Dir wurde schon mitgeteilt, dass die Schweiz bspw. ihren Franken bei Bedarf an den Euro koppelt, weil sich dieser als stabiler erwies. Ansonsten hilft das wiederholte cum hoc ergo propter hoc ziemlich wenig. Aber so postfaktisch und gewaltvoll Du Sachlagen ausblendest, geht's wohl nur noch um die ideologische Mission. Zwei mal drei macht vier, widdewiddewitt.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Loki »

frems hat geschrieben:(06 Nov 2017, 11:22)

Ignoranz hilft nicht wenig, wenn für den wirtschaftlichen Erfolg die EU unerlässlich ist. Zudem machst Du ein argumentatives Eigentor, wenn niemand schrieb, die EU sei Garant für Wohlstand, um danach das Gegenteil ableiten zu wollen.
Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?
Sagte auch niemand. Du hast bloß behauptet, Gewaltenteilung sei nur bei Staaten sinnvoll. Warum sie es nicht bei der EU sein soll, kannst Du nicht erklären oder klar belegen. Ziemlich mau. Ist es eigentlich anstrengend, sich so die Welt zurechtzubiegen?
Ich würde mich an Deiner Stelle lieber fragen, welchen Sinn es macht, einem Nichtstaat Gewaltenteilungsähnliches unter der Abgabe eigener Rechte zu gewährleisten; und in diesem Sinne auch die Währungshoheit abzugeben.
Eine Region steht auch unter der Nation in der Regel. Zudem wiederholst Du Dich.
Autonome Regionen scheinen oft Sonderrechte zu haben. Welche Sonderrechte hat Bundesdeutschland, um so am meisten von der EU profitieren zu können ?
Es ist völlig egal, wie das Ding genannt wird. Die Währungshoheit liegt beim Euroraum. Immer noch.
Ich finde die Namensgebung schon entscheidend. Stell Dir mal vor, Deutsche hätten die Währungshoheit und würden ihre Währung Reichsmark nennen... fast die Hälfte der bisherigen User der gesamten Forenzeit hier würde wahrscheinlich toben.
Irgendwie wirkt es sehr ostzonal, dass Du einfachste Begriffe der politischen Bildung nicht kennst oder falsch verstehst. Trans- und postnationale Bewegungen haben mit Nationalismus nichts zu tun.
Natürlich ist es mehr als ähnlich. Man stecke Preußen und Bayern unter eine Decke und nenne es Nationalismus... was waren dann deren Alleinngänge zuvor ??
Die EU-Decke ist in diesem Sinne Nationalismus vom Feinsten.
Aufgedeckter!
Da Du erschreckend wenig Kenntnis über andere Länder in Europa hast, wirkt es auch sehr abstrus, wenn Du Dir anmaßt über "das EU-Ausland" zu sinnieren.

Mit der Sprachenkenntnis etlicher europäischer Fremdsprachen kann und will ich wahrlich nicht glänzen.
Etwas wirr. Eine konkrete Realisierung einer "Weltwährung" steht gar nicht an. Dass Du ihr präventiv nachtrauerst, obwohl schon eine kontinentale Währung für Schnappatmungen sorgt, ist schon sehr überzeugend.
Woher willst Du wissen, ob oder ob nicht eine Weltwährung längst in den Startlöchern steht ?!

Eine Bestimmte wäre z. B. Goldgeld ohne Prägung; und Gold ist überall auf dem Planeten Erde auf atomarer Ebene gleich.
Kann, muss es aber nicht.
Selbst der Verkauf ist nur die Nachfrage nach einem Käufer.
Das ist wieder Deine braune Ignoranz. Dir wurde schon mitgeteilt, dass die Schweiz bspw. ihren Franken bei Bedarf an den Euro koppelt, weil sich dieser als stabiler erwies. Ansonsten hilft das wiederholte cum hoc ergo propter hoc ziemlich wenig. Aber so postfaktisch und gewaltvoll Du Sachlagen ausblendest, geht's wohl nur noch um die ideologische Mission. Zwei mal drei macht vier, widdewiddewitt.
Da die Währung Franken nicht die Währung Euro ist und die Schweizer ihre Währungshoheit behalten haben, können sie mit Leichtigkeit am Projekt Weltwährung teilhaben, sofern die Schweizer Wähler und ihre Vertreter dies so wünschen. Der Franzose guckt hierbei erstmal in die Röhre und bettelt dann bei Ausländern um Rechte.

Da da auch für die Bundesregierung gilt, profitiert in dieser Hinsicht schonmal Bundesdeutschland nicht am meisten.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von frems »

Loki hat geschrieben:(06 Nov 2017, 11:50)

Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?
Ja, lies nochmal. Die Frage ist, ob Deutschland am meisten von der Europäischen Union profitiert. Das heißt nicht, dass es in anderen Ländern keinen Profit respektive Wohlstand geben könne.
Ich würde mich an Deiner Stelle lieber fragen, welchen Sinn es macht, einem Nichtstaat Gewaltenteilungsähnliches unter der Abgabe eigener Rechte zu gewährleisten; und in diesem Sinne auch die Währungshoheit abzugeben.
Die Eurozone ist intergouvernemental strukturiert.
Autonome Regionen scheinen oft Sonderrechte zu haben. Welche Sonderrechte hat Bundesdeutschland, um so am meisten von der EU profitieren zu können ?
Am meisten Einfluss durch die größte Volkswirtschaft, am meisten Mitglieder im EP, am meisten hohe Beamte in erster Reiher etc. Da müsstest Du schon konkretisieren, was Du genau mit "autonomer Region" meinst. Kulturbefugnisse in einem zentralistischen Staat wie Spanien?
Ich finde die Namensgebung schon entscheidend. Stell Dir mal vor, Deutsche hätten die Währungshoheit und würden ihre Währung Reichsmark nennen... fast die Hälfte der bisherigen User der gesamten Forenzeit hier würde wahrscheinlich toben.
:rolleyes:
Natürlich ist es mehr als ähnlich. Man stecke Preußen und Bayern unter eine Decke und nenne es Nationalismus... was waren dann deren Alleinngänge zuvor ??
Die EU-Decke ist in diesem Sinne Nationalismus vom Feinsten.
Aufgedeckter!
Nein, ist es nicht. Europa beruft sich nicht darauf eine Nation zu sein, sondern in Vielfalt geeint. Die Überwindung des Nationalstaats ist eindeutig das Gegenteil. Aber was soll man das jemandem erklären, der schon mit Begriffen wie "Zentralismus" Probleme kriegt und sie pausenlos falsch verwendet?
Woher willst Du wissen, ob oder ob nicht eine Weltwährung längst in den Startlöchern steht ?!
:rolleyes:

Du argumentierst also mit einem Phantom, für dass Du nicht einen einzigen Anhaltspunkt hast, um dann den realen Euro für etwas verantwortlich zu machen. Welchen Stoff muss man dafür rauchen?
Eine Bestimmte wäre z. B. Goldgeld ohne Prägung; und Gold ist überall auf dem Planeten Erde auf atomarer Ebene gleich.
Na dann setz Dich mal dafür ein.
Da die Währung Franken nicht die Währung Euro ist und die Schweizer ihre Währungshoheit behalten haben, können sie mit Leichtigkeit am Projekt Weltwährung teilhaben, sofern die Schweizer Wähler und ihre Vertreter dies so wünschen. Der Franzose guckt hierbei erstmal in die Röhre und bettelt dann bei Ausländern um Rechte.
So unabhängig und souverän, dass man ohne Mitspracherecht sich an andere Währungen kettet, weil die eigene zu instabil ist. Klingt toll.
Da da auch für die Bundesregierung gilt, profitiert in dieser Hinsicht schonmal Bundesdeutschland nicht am meisten.
Dann halt am zweitmeisten. Ist auch nicht so wichtig. Fest steht jedenfalls, dass die rechtsknallerischen Parolen vom Zahlmichel, den alle ausquetschen wollen ("Ausländer"), von der Realität so weit entfernt ist wie Alpha Centauri von der Erde.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Nomen Nescio »

Loki hat geschrieben:(06 Nov 2017, 11:50)

Woher willst Du wissen, ob oder ob nicht eine Weltwährung längst in den Startlöchern steht ?!
der dollar ist trumps money und unser problem. schau mal nach der führung der FED. wieviel leute trump in sag mal 2 jahre ernennen kann.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Loki »

frems hat geschrieben:(06 Nov 2017, 12:16)

Ja, lies nochmal. Die Frage ist, ob Deutschland am meisten von der Europäischen Union profitiert. Das heißt nicht, dass es in anderen Ländern keinen Profit respektive Wohlstand geben könne.
Der Gedanke, daß in diesem Spiel namens "EU" nur einer gewinnt, kam nie auf.
Die Eurozone ist intergouvernemental strukturiert.
Und auch die Eurozone ist wie die Gesamtheit der EU kein Staat. Der Euro ist somit nicht mehr als eine überregionale Währung und ohne direkte Anbindung an einen Staat und dessen Regierung bzw. nationaler Notenbank.
Am meisten Einfluss durch die größte Volkswirtschaft, am meisten Mitglieder im EP, am meisten hohe Beamte in erster Reiher etc.
Ganz toll, bezogen auf eine Einzelbetrachtung der Mitglieder. In der Gesamtbetrachtung ist der Anteil der Deutschen noch geringer als der in Nürnberg.
Die Deutschen haben dort somit nichts wirklich zu melden; sie können sich jedoch mit anderen Ausländern zusammentun, um versuchsweise Mehrheiten zu erreichen. Ganz große Klasse.
Hätten wir somit nach dem Punkt Abgabe der Währungshoheit auch noch den Punkt Abgabe demokratischer Mehrheit in Bezug auf die Wahrnehmung bundespolitischer Interessen.

Da müsstest Du schon konkretisieren, was Du genau mit "autonomer Region" meinst. Kulturbefugnisse in einem zentralistischen Staat wie Spanien?
https://de.wikipedia.org/wiki/Autonomie

Nein, ist es nicht. Europa beruft sich nicht darauf eine Nation zu sein, sondern in Vielfalt geeint.
Was wäre dann bezogen auf das Nationalgefühl hierbei anders als Deutschland, welches ein Zusammenschluss deutscher Staaten wie Bayern, Preußen usw. ist ?
Du argumentierst also mit einem Phantom, für dass Du nicht einen einzigen Anhaltspunkt hast, um dann den realen Euro für etwas verantwortlich zu machen. Welchen Stoff muss man dafür rauchen?
Nicht die Scheine der neuen Weltwährung, welche in ihrer Einführung durch die Abgabe der Währungshoheit erschwert wurde.
Na dann setz Dich mal dafür ein.
Nicht für Goldgeld, was gewiss von einer kleineren Gruppe als Weltwährung favorisiert wird.

So unabhängig und souverän, dass man ohne Mitspracherecht sich an andere Währungen kettet, weil die eigene zu instabil ist. Klingt toll.
Der Grad der Unabhängigkeit ist wesentlich größer, größer als bei der inexistenten französischen Währung.
Dann halt am zweitmeisten. Ist auch nicht so wichtig. Fest steht jedenfalls, dass die rechtsknallerischen Parolen vom Zahlmichel, den alle ausquetschen wollen ("Ausländer"), von der Realität so weit entfernt ist wie Alpha Centauri von der Erde.
Die Zahlen dazu, wieviele (dt.) öffentliche Gelder direkt für die EU ausgegeben werden, sind doch gar nicht zusammengefasst veröffentlicht worden !?

Daß die wirtschaftlich starken Deutschen nicht preisgünstiger innerhalb der EU aber außerhalb des Bundesgebietes einkaufen können, ist der Abgabe der Währungshoheit zu verdanken. Das bedeutet durchaus indirekt eine Verringerung des Vermögens der Bewohner Deutschlands. Auch hier somit kein größerer Profit für Deutschland.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von frems »

Loki hat geschrieben:(06 Nov 2017, 12:51)
Der Gedanke, daß in diesem Spiel namens "EU" nur einer gewinnt, kam nie auf.
Es ist nie zu spät.
Und auch die Eurozone ist wie die Gesamtheit der EU kein Staat. Der Euro ist somit nicht mehr als eine überregionale Währung und ohne direkte Anbindung an einen Staat und dessen Regierung bzw. nationaler Notenbank.
Überregional war selbst die D-Mark. Und es sagte niemand, dass die EU bereits ein Staat ist. Dazu fehlen zwar nicht mehr viele, aber ein paar Schritte. Du solltest aber schon zwischen Intergouvernementalismus und Supranationalismus differenzieren können.
Ganz toll, bezogen auf eine Einzelbetrachtung der Mitglieder. In der Gesamtbetrachtung ist der Anteil der Deutschen noch geringer als der in Nürnberg.
Die Deutschen haben dort somit nichts wirklich zu melden; sie können sich jedoch mit anderen Ausländern zusammentun, um versuchsweise Mehrheiten zu erreichen. Ganz große Klasse.
Hätten wir somit nach dem Punkt Abgabe der Währungshoheit auch noch den Punkt Abgabe demokratischer Mehrheit in Bezug auf die Wahrnehmung bundespolitischer Interessen.
Willst Du mir jetzt erklären, dass Du mit Claudia Roth mehr gemein hast als mit einem FN- oder FPÖ-Wähler? Die nationalen Kategorien sind seit Jahrzehnten irrelevant. Das Volk ist nicht politisch homogen, auch wenn Dir das in der DDR vielleicht erzählt wurde.
Bringt jetzt wenig, wenn es "autonome Regionen" gibt, die in einem zentralistischen Nationalstaat weniger Befugnisse haben als bspw. die deutschen Bundesländer.

Was wäre dann bezogen auf das Nationalgefühl hierbei anders als Deutschland, welches ein Zusammenschluss deutscher Staaten wie Bayern, Preußen usw. ist ?
Ich habe von Deinen Gefühlen keine Ahnung.
Nicht die Scheine der neuen Weltwährung, welche in ihrer Einführung durch die Abgabe der Währungshoheit erschwert wurde.
Der Euro hat keine Weltwährung verhindert. Viel mehr dient er als Blaupause für viele weitere Währungen. Ob das in 100 Jahren zu Fusionen führt, sieht man dann.
Der Grad der Unabhängigkeit ist wesentlich größer, größer als bei der inexistenten französischen Währung.
Aber weniger als der Euro.
Die Zahlen dazu, wieviele (dt.) öffentliche Gelder direkt für die EU ausgegeben werden, sind doch gar nicht zusammengefasst veröffentlicht worden !?
Kann man nachlesen. Unwissen ist kein Fakt.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Loki »

frems hat geschrieben:(06 Nov 2017, 13:56)
Überregional war selbst die D-Mark.
Laut Grundgesetz sei sie selbst ein sozialer Bundesstaat. Ansonsten hast Du natürlich Recht.
Die Reichsmark ist nicht als überregionale Währung zu bezeichnen, denn sie ist als Währung des Gesamtstaates zu betrachten.
Willst Du mir jetzt erklären, dass Du mit Claudia Roth mehr gemein hast als mit einem FN- oder FPÖ-Wähler?
Da laut Textstellen an mindestens zwei Stellen im Gesamtwerk namens Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland eben dieses Grundgesetz für das deutsche Volk gilt, hat sie mit mir in gewisser Hinsicht mehr gemeinsam als mit einem im Ausland lebenden Ausländer: Für sie und mich gilt das Grundgesetz und somit prinzipiell das gleiche Wahlrecht.
Weder sie noch ich hingegen können die Politiker auf französischen Listen wählen, wenn mal wieder Europawahl ansteht. Wir haben keinen Einfluß darauf, wie viel Prozent eine ausländische Partei bei Europawahlen bekommt. Wählt die Mehrheit der Ausländer rechte Ausländer bei der Europawahl, haben die Deutschen demokratisch mit ihrem Wahlverhalten darauf keinen Einfluß.
Auch an dieser Stelle profitiert offensichtlich Deutschland nicht am meisten.
Bringt jetzt wenig, wenn es "autonome Regionen" gibt, die in einem zentralistischen Nationalstaat weniger Befugnisse haben als bspw. die deutschen Bundesländer.
Wahrscheinlich sind sie dann einfach nicht autonom...
Der Euro hat keine Weltwährung verhindert. Viel mehr dient er als Blaupause für viele weitere Währungen. Ob das in 100 Jahren zu Fusionen führt, sieht man dann.
Die Abgabe der Währungshoheit, nicht der Euro, haben die Einführung einer Weltwährung erschwert.
Oder magst Du die Position einnehmen, die bundesdeutsche Wählerschaft könne schon morgen - zumindest jedoch schnellstmöglich - im internen politischen Alleingang eine neue Währung legal - und ohne diplomatischen Hürden - etablieren, nachdem sie keine Währungshoheit mehr besitzt ? Technische Umstellungsdauer mal außer Acht gelassen...
Aber weniger als der Euro.
Was zeigt, daß das Ding noch Franken genannt wird. Und schon morgen Coinbit genannt werden könnte, wenn die nationale Schweitzer Nationalversammlung oder welche nationale Volksvertretung auch immer es beschließen würde. Dies ist dem Bundesbürger aus der Hand genommen worden. Warum ?
Und warum sollte er deswegen am meisten diesbezüglich profitieren ?
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von frems »

Loki hat geschrieben:(06 Nov 2017, 15:22)

Da laut Textstellen an mindestens zwei Stellen im Gesamtwerk namens Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland eben dieses Grundgesetz für das deutsche Volk gilt, hat sie mit mir in gewisser Hinsicht mehr gemeinsam als mit einem im Ausland lebenden Ausländer: Für sie und mich gilt das Grundgesetz und somit prinzipiell das gleiche Wahlrecht.
Weder sie noch ich hingegen können die Politiker auf französischen Listen wählen, wenn mal wieder Europawahl ansteht. Wir haben keinen Einfluß darauf, wie viel Prozent eine ausländische Partei bei Europawahlen bekommt. Wählt die Mehrheit der Ausländer rechte Ausländer bei der Europawahl, haben die Deutschen demokratisch mit ihrem Wahlverhalten darauf keinen Einfluß.
Auch an dieser Stelle profitiert offensichtlich Deutschland nicht am meisten.
Ein Sachse darf auch nicht in Baden-Württemberg bei Kommunal- und Landtagswahlen mitwählen -- außer er ist im Südwesten wohnhaft. Lebt er hingegen in Frankreich, darf er auch dort bei den Europawahlen mitwählen. So einfach ist das. Transnationale Listen wurden von überzeugten Europäern ja immer wieder vorgeschlagen, aber meistens aus nationalen Gründen abgelehnt worden. Man will eben, genau wie in den USA, viele getrennte Wahlen. Ist nun aber auch kein Drama, wenn's so bleibt. Am Ende organisieren sich ja eh die Fraktionen in den Europaparteien.
Wahrscheinlich sind sie dann einfach nicht autonom...
Doch, aber autonom bedeutet nicht, dass sie auf einem eigenen Planeten leben und es keine Abhängigkeiten gibt.
Die Abgabe der Währungshoheit, nicht der Euro, haben die Einführung einer Weltwährung erschwert.
Eine Weltwährung steht nicht zur Debatte und ein Euro steht diesem Geist auch nicht im Wege, im Gegenteil. Aber wenn Du schon beim Euro umkippst, will ich nicht wissen, wie eine gemeinsame Währung mit Milliarden von Chinesen, Arabern und Indern für Dich aussehen mag.
Oder magst Du die Position einnehmen, die bundesdeutsche Wählerschaft könne schon morgen - zumindest jedoch schnellstmöglich - im internen politischen Alleingang eine neue Währung legal - und ohne diplomatischen Hürden - etablieren, nachdem sie keine Währungshoheit mehr besitzt ? Technische Umstellungsdauer mal außer Acht gelassen...
Naja, Deutschland würde sich als unseriöse Bananenrepublik ins Abseits schießen, aber wer soll das Land dran hindern? Ein EU-Austritt ist ja auch jederzeit möglich. Einfach Artikel 50 in Brüssel triggern. Fertig. Ist natürlich schlecht fürs Märchen, wo die xenokratischen Ausländer die Völker knechten und in ein Gefängnis sperren, gegen das sich der kleine Rechtspopulist wie einst die Gallier zur Wehr setzen müsse.
Was zeigt, daß das Ding noch Franken genannt wird.
Namen sind Dir wohl sehr wichtig. Vielleicht sollten es Länder dann wie die Dänen machen. Die haben ihre Krone seit 1999 bzw. 2002 an den Euro gekoppelt, betreiben keine eigene Währungspolitik mehr und haben lustige Monarchen auf den Scheinen. Sowas ist doch viel wichtiger als geopolitische Fragestellungen oder Währungsstabilität.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Loki »

frems hat geschrieben:(06 Nov 2017, 15:53)

Ein Sachse darf auch nicht in Baden-Württemberg bei Kommunal- und Landtagswahlen mitwählen
... bei welchen nicht die pot. Bundesregierung gewählt wird.

Die pot. "Regierungmitglieder", die Exekutivkräfte aus dem Ausland für die EU, darfst Du oder ich wo wählen ?
Siehste!
Transnationale Listen wurden von überzeugten Europäern ja immer wieder vorgeschlagen, aber meistens aus nationalen Gründen abgelehnt worden. Man will eben, genau wie in den USA, viele getrennte Wahlen. Ist nun aber auch kein Drama, wenn's so bleibt. Am Ende organisieren sich ja eh die Fraktionen in den Europaparteien.
...welche mehrheitlich aus Ausländern bestehen; es sei denn, es gründet sich eine Deutschfraktion. Das wäre dann jedoch auch nur eine demokratische Minderheit.
Doch, aber autonom bedeutet nicht, dass sie auf einem eigenen Planeten leben und es keine Abhängigkeiten gibt.
Ob auf ihrem Ackerland Bananen wachsen oder eine Import-Abhängigkeit besteht, ist nicht das Thema.
Eine Weltwährung steht nicht zur Debatte und ein Euro steht diesem Geist auch nicht im Wege, im Gegenteil.

Na dann stelle es mal dem Bundestag zur Debatte, lass ihn und den Bundesrat positiv darüber abstimmen und dann jeweils dumm aus der Wäsche gucken, wenn sie bei der Umsetzung feststellen, daß die Währungshoheit ja aus der Hand gegeben wurde.
Aber wenn Du schon beim Euro umkippst, will ich nicht wissen, wie eine gemeinsame Währung mit Milliarden von Chinesen, Arabern und Indern für Dich aussehen mag.
Dann interessieren keine nationalen Währungshoheiten mehr.
Zahlen alle mit Gold, dann zahlen halt alle mit Gold. Hier ein Goldstück für 1 Kg Weizen, in Wüstenregion dann schon 2 bis 3 Goldstücke für 1 kg Weizen.
Sonstige sinnigen und unsinnigen Spielereien mit der oder einer Währung entfallen dann.
Namen sind Dir wohl sehr wichtig. Vielleicht sollten es Länder dann wie die Dänen machen. Die haben ihre Krone seit 1999 bzw. 2002 an den Euro gekoppelt, betreiben keine eigene Währungspolitik mehr und haben lustige Monarchen auf den Scheinen. Sowas ist doch viel wichtiger als geopolitische Fragestellungen oder Währungsstabilität.
Tschechische Krone ist auch ganz imposant.

Ich sehe keinen Grund dafür, eine deutsche Währung an ein überregionales Geldprojekt zu binden, bei welchem das Mitsprachrecht nicht mal dem einer Minderheitenregierung gleicht. Die Berufspolitiker vergangener Tage sahen das jedoch anders.
Im Ergebnis profitiert eben keineswegs Deutschland am meisten.
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frems
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von frems »

Loki hat geschrieben:(06 Nov 2017, 17:20)

... bei welchen nicht die pot. Bundesregierung gewählt wird.

Die pot. "Regierungmitglieder", die Exekutivkräfte aus dem Ausland für die EU, darfst Du oder ich wo wählen ?
Siehste!
Die Bundesregierung wird vom Bundestag gewählt, falls Du das noch nicht wusstest. Und wenn Du wohnhaft in Griechenland wärst, dürftest Du natürlich die griechische EU-Liste wählen.
...welche mehrheitlich aus Ausländern bestehen; es sei denn, es gründet sich eine Deutschfraktion. Das wäre dann jedoch auch nur eine demokratische Minderheit.
Rückständige Betrachtung. Die Mehrheit der Deutschen besteht auch wahlweise aus Nichtbayern, Nichtsachsen oder Nichtberlinern. Da würdest Du nun wohl aufquieken und sagen, dass das doch alle Deutsche sind. Ist ja auch richtig. Und so sind die "Ausländer", vor denen Du Angst hast, Europäer wie Du und ich samt Unionsbürgerschaft. Schön, oder? Und nun meckern wir darüber, dass man bei der Bundestagswahl nicht Direktkandidaten am anderen Ende der Republik wählen darf. Verflixt aber auch.
Na dann stelle es mal dem Bundestag zur Debatte, lass ihn und den Bundesrat positiv darüber abstimmen und dann jeweils dumm aus der Wäsche gucken, wenn sie bei der Umsetzung feststellen, daß die Währungshoheit ja aus der Hand gegeben wurde.
Die Leute würden auch irritiert schauen, weil kein Mensch mit klarem Verstand so einen Schwachsinn fordern würde. Ändert aber nichts daran, dass die Eurozone souverän ist und gleichzeitig jeder teilnehmende Mitgliedsstaat einfach austreten könnte. Was soll auch passieren? Die österreichische Marine vor Wilhelmshaven?
Dann interessieren keine nationalen Währungshoheiten mehr.
Zahlen alle mit Gold, dann zahlen halt alle mit Gold. Hier ein Goldstück für 1 Kg Weizen, in Wüstenregion dann schon 2 bis 3 Goldstücke für 1 kg Weizen.
Sonstige sinnigen und unsinnigen Spielereien mit der oder einer Währung entfallen dann.
Sollte es in den 90ern aber nicht geben und heute auch nicht.
Ich sehe keinen Grund dafür, eine deutsche Währung an ein überregionales Geldprojekt zu binden, bei welchem das Mitsprachrecht nicht mal dem einer Minderheitenregierung gleicht. Die Berufspolitiker vergangener Tage sahen das jedoch anders.
Da hatten die Berufspolitiker wohl etwas mehr Weitsicht.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Loki »

frems hat geschrieben:(06 Nov 2017, 18:08)
Die Bundesregierung wird vom Bundestag gewählt, falls Du das noch nicht wusstest.
... und bekanntermaßen darf man nicht die deutschen Direktkandidaten aus den anderen Wahlkreisen wählen; mitunter noch nichteinmal anderweitig deren Stammpartei, falls diese lediglich ein regionales Projekt dort ist.

Und dennoch darf man annehmen, daß es alles deutsche Personen sind, zumindest jedoch Bundesbürger.
Das ist bei dem EU-Ding nur zu einem geringen Teil der Fall.
Die Ausländer im Ausland profitieren hier somit am meisten, denn sie stellen die demokratische Mehrheit dar.
Und wenn Du wohnhaft in Griechenland wärst, dürftest Du natürlich die griechische EU-Liste wählen.
Müssen also die Rechtsjäger Deutschlands alle ins Ausland ziehen, wollen sie Strammrechte der EU verhindern...
:D Ob wie gerade etwas gefunden haben, wo Deutschland doch am meisten profitiert ?
Und so sind die "Ausländer", vor denen Du Angst hast, Europäer wie Du und ich samt Unionsbürgerschaft. Schön, oder?
Der Russe ist auch Europäer... nur mal so erwähnt.
Jetzt Du!
Und nun meckern wir darüber, dass man bei der Bundestagswahl nicht Direktkandidaten am anderen Ende der Republik wählen darf.

Genau wie den Ausländer im Ausland, die Du nicht wählen darfst.
Verflixt aber auch.
Nein, denn wir Deutsche haben das Recht, diese Gesetze bezüglich Bundeswahlen, die rechtlichen Bestimmungen, alleine - ganz ohne Ausländer - bei Bedarf zu ändern.
Ja, soll es noch geben, solche Rechte für die Bürger Deutschlands bzw. deren Vertreter.
Die Leute würden auch irritiert schauen, weil kein Mensch mit klarem Verstand so einen Schwachsinn fordern würde.
Wer nennt eine Währung Euro ?? Wenn wir schon das Thema Schwachsinn haben.

Und wer gibt freiwillig seine Währungshoheit ab ? Gut, da haben sich jetzt halt ein paar Dumme gefunden.
Ändert aber nichts daran, dass die Eurozone souverän ist und gleichzeitig jeder teilnehmende Mitgliedsstaat einfach austreten könnte.
Was auch gemacht wird.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von frems »

Loki hat geschrieben:(06 Nov 2017, 18:51)

... und bekanntermaßen darf man nicht die deutschen Direktkandidaten aus den anderen Wahlkreisen wählen; mitunter noch nichteinmal anderweitig deren Stammpartei, falls diese lediglich ein regionales Projekt dort ist.
Glückwunsch, es wird ja.
Die Ausländer im Ausland profitieren hier somit am meisten, denn sie stellen die demokratische Mehrheit dar.
Ja, diese verflixten Finnen, Italiener, Holländer, Tschechen, Iren usw. Überstimmen sie uns einfach! So eine Frechheit aber auch. Wie funktioniert eigentlich die Bundesrepublik, wenn keine Entität eine Mehrheit hat, sondern immer "die anderen" zusammen?
Der Russe ist auch Europäer... nur mal so erwähnt.
Jetzt Du!
Nicht in diesem Sinne. Deshalb spricht ja selbst der Russenhitler von "Europäern", wenn er uns Unionsbürger meint. Aber klemm Dir die politische Korrektheit und die gewünschten Sprachdiktate. Vermutlich heulst Du auch herum, wenn man Trump einen "Amerikaner" nennt.
Genau wie den Ausländer im Ausland, die Du nicht wählen darfst.
Wenn ich dort lebe, darf ich natürlich bei kommunalen und europäischen Wahlen teilnehmen. Du scheinst Dir Deiner Rechte nicht bewusst zu sein. Aber klar, schlimmes Ausland... leben da so viele Ausländer! Unerhört. Die sollen alle weg!
Wer nennt eine Währung Euro ?? Wenn wir schon das Thema Schwachsinn haben.
Das kannst Du im Neuland herausfinden.
Und wer gibt freiwillig seine Währungshoheit ab ? Gut, da haben sich jetzt halt ein paar Dumme gefunden.
Dumm ist nur, wer eine Währungsunion nicht versteht, sich wirre Weltwährungen einredet und nun die Glaskugel anwirft, wonach so viele Nationen Europas nun die Eurozone verlassen sollen. Aber wenn man Fakten und Realität nicht erträgt, bleiben wohl nur solch geistigen Rückzugsorte.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Loki »

frems hat geschrieben:(07 Nov 2017, 20:14)
Wenn ich dort lebe, darf ich natürlich bei kommunalen und europäischen Wahlen teilnehmen.
Und, wohnst Du außerhalb der Bundesrepublik Deutschland ?
KarlRanseier

Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von KarlRanseier »

frems hat geschrieben:(07 Nov 2017, 20:14)

Glückwunsch, es wird ja.


Ja, diese verflixten Finnen, Italiener, Holländer, Tschechen, Iren usw. Überstimmen sie uns einfach! So eine Frechheit aber auch. Wie funktioniert eigentlich die Bundesrepublik, wenn keine Entität eine Mehrheit hat, sondern immer "die anderen" zusammen?


Nicht in diesem Sinne. Deshalb spricht ja selbst der Russenhitler von "Europäern", wenn er uns Unionsbürger meint. Aber klemm Dir die politische Korrektheit und die gewünschten Sprachdiktate. Vermutlich heulst Du auch herum, wenn man Trump einen "Amerikaner" nennt.


Wenn ich dort lebe, darf ich natürlich bei kommunalen und europäischen Wahlen teilnehmen. Du scheinst Dir Deiner Rechte nicht bewusst zu sein. Aber klar, schlimmes Ausland... leben da so viele Ausländer! Unerhört. Die sollen alle weg!


Das kannst Du im Neuland herausfinden.


Dumm ist nur, wer eine Währungsunion nicht versteht, sich wirre Weltwährungen einredet und nun die Glaskugel anwirft, wonach so viele Nationen Europas nun die Eurozone verlassen sollen. Aber wenn man Fakten und Realität nicht erträgt, bleiben wohl nur solch geistigen Rückzugsorte.

Wer ist denn nun wieder der "Russenhitler"? Etwa Gazprom-Schröder, der Lupenreine? Hitlervergleiche sind generell Käse. Der Genosse der Bosse mag ein absoluter Unsympath, ein Sozialstaatsabwracker und ein Klobalisierer der Arbeitnehmerrechte sein, der die Rechte der Leistungsträger im Klo entsorgte. Das alles macht ihn aber nicht zu einem Hitler.

Selbst der Ami, der ständig andere Staaten bedroht und sie gelegentlich "demokratisiert" und der Folter keineswegs abgeneigt ist, ist deshalb noch kein Hitler. Also lasst doch endlich diese bekloppten Vergleiche.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von frems »

Loki hat geschrieben:(07 Nov 2017, 20:21)

Und, wohnst Du außerhalb der Bundesrepublik Deutschland ?
Möglicherweise demnächst mal wieder. Bist du gerade auf einer Demo oder warum interessieren Dich unsere Rechte als Europäer?
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Julian »

Es wird in diesem Strang mal wieder sehr deutlich, wie über die Europäische Union das Grundgesetz ausgehebelt werden kann, ohne dass es die Leute stört. Es ist ja für Europa, also für den Fortschritt, für das Gute; es ist alternativlos, und wer sich dagegenstellt, ist ewiggestrig und dumm.

Man kann gerne für eine fortgesetzte europäische Integration sein, aber man soll bitte schön denjenigen, die skeptisch sind und die eine zunehmende Intransparenz und eine Schwächung demokratischer Prozesse fürchten, auch ein offenes Ohr schenken - und sie nicht durch mangelnden Respekt von vornherein von der Diskussion ausschließen. In anderen Ländern ist eine solche offene Diskussion völlig normal.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Loki »

frems hat geschrieben:(07 Nov 2017, 20:37)

Möglicherweise demnächst mal wieder.
Falls Du Doppelpassbesitzer sein solltest, wird es für Dich natürlich einfacher sein, die Ausländer der EU-Exekutiven (EU-Kommission und EU-Rat) indirekt mitwählen zu dürfen; dann jedoch nicht mehr die deutsche Vertretung für die EU-Exekutive...

Wie man es dreht und wendet: Das deutsche Mitbestimmungsrecht, die deutsche Exekutivkraft, ist in Bezug auf die EU gering. Demokratisch können uns die Ausländer im Ausland lebend immer überstimmen.

Ich kann da keinen Profit für Deutschland erkennen.



Sollten die Ausländer nun auch noch "EU-demokratisch" entscheiden wollen, daß die Deutschen kein alleiniges Befehlsrecht mehr über sämtliche Einsätze deutscher Militäreinheiten haben, eine EUweite, militärische "Zusammenarbeit" stattfinden solle, wäre dies fast so schlimm wie die Abgabe der Währungshoheit.
Hierbei würde auch Deutschland keinesfalls am Meisten profitieren.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von frems »

Loki hat geschrieben:(08 Nov 2017, 13:55)

Falls Du Doppelpassbesitzer sein solltest, wird es für Dich natürlich einfacher sein, die Ausländer der EU-Exekutiven (EU-Kommission und EU-Rat) indirekt mitwählen zu dürfen; dann jedoch nicht mehr die deutsche Vertretung für die EU-Exekutive...
Braucht man nicht. Das Europaparlament kann man überall wählen und somit indirekt die Kommission. Für den Rat sind die nationalen Staats- und Regierungschefs zuständig.
Wie man es dreht und wendet: Das deutsche Mitbestimmungsrecht, die deutsche Exekutivkraft, ist in Bezug auf die EU gering. Demokratisch können uns die Ausländer im Ausland lebend immer überstimmen.
Ja, das sagt sich wohl jeder besorgte Ausländer im Ausland, wenn er Demokratie nicht verstanden hat. Aber die Mehrheit kriegt es gut hin.
Sollten die Ausländer nun auch noch "EU-demokratisch" entscheiden wollen, daß die Deutschen kein alleiniges Befehlsrecht mehr über sämtliche Einsätze deutscher Militäreinheiten haben, eine EUweite, militärische "Zusammenarbeit" stattfinden solle, wäre dies fast so schlimm wie die Abgabe der Währungshoheit.
Hierbei würde auch Deutschland keinesfalls am Meisten profitieren.
Das "auch" im letzten Satz kannst Du erst einmal streichen, da Deine Prämissen bisher alle falsch waren. Durch solch einen Schritt würden letztendlich alle Europäer profitieren und somit auch Du und ich. Wird schon.
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Re: Profitiert wirklich Deutschland am Meisten von der EU?

Beitrag von Alter Stubentiger »

Mahmoud hat geschrieben:(05 Nov 2017, 18:28)

Wann immer EU- ; Euro- und globalisierungskritische Stimmen auftauchen, hört man immer wieder von Politikern aller Couleur ( mit Ausnahme der AfD vielleicht) , geradezu gebetsmühlenartig, daß gerade Deutschland am Meisten von der EU und von "offenem" Handel profitiere. Das klingt auch erst mal logisch, schließlich sind wir doch zum x-ten Mal Exportweltmeister, und unser Exportüberschuss ist es auch, dem wir unseren wirtschaftlichen Wohlstand zu verdanken haben.

Aber ich kann mir nicht helfen, irgendwo in meinem Hinterkopf melden sich immer wieder Zweifel: DENN WIR WAREN AUCH ZU D-MARK-ZEITEN SCHON EXPORTWELTMEISTER !
Und alleine diese Tatsache lässt mich an der obigen Aussage unserer Politiker zweifeln, oder besser:..lässt mich vermuten, daß diese Aussage weniger argumentativen als manipulativen Charakter hat.
Womit Ich zur nächsten Frage komme: Welchen Grund sollten unsere Politiker daran haben, das Volk in Richtung Euro und EU zu manipulieren?
Die D-Mark Zeit war eine andere Zeit. Da profitierte die deutsche Welt vom technischen Rückstand in vielen Teilen der Welt. Aber schon am Ende der D-Mark Ära zeigten sich Probleme mit der D-Mark. Sie verteuerte den Export und brachte eine hohe Arbeitslosigkeit. Die Wiedervereinigung brachte dann den ersten "kleinen" Binnenmarkt und die DDR-Bürger kaufen jeden Mist aus der BRD. Damit hatte die D-Mark eine kleine neue Scheinblüte die aber 1998 am Ende der Ära Kohl schon wieder zu Ende war. Dann kam der Euro und die Agenda 2010. Genau zum richtigen Zeitpunkt kam ein "großer" Binnenmarkt und wichtige Reformen (auch wenn die einigen bis heute nicht schmecken).

Die Welt hat sich verändert und eine D-Mark wäre heute kein Vorteil. So wie dass Pfund die Briten auch nicht vor Bedeutungsverlust geschützt hat und immer mehr zum Klotz am Bein wird.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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