Freiheitskampf der Völker in Europa

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Alexyessin
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Nov 2017, 11:51)

Objektiv sehe ich, dass sich "Völker" als bewusst erlebte Gemeinschaften und politische Pseudosubjekte langfristig auflösen werden. Subjektiv sehe ich keinen Grund, dagegen aufzubegehren.
Das mag ein Anspruch von Gebildeten sein, viele Menschen haben aber nun mal diesen Zusammenhang. Internationalisierung wird es zumindest in den nächsten Dekaden nicht geben.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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schokoschendrezki
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von schokoschendrezki »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Nov 2017, 12:19)

Das mag ein Anspruch von Gebildeten sein, viele Menschen haben aber nun mal diesen Zusammenhang. Internationalisierung wird es zumindest in den nächsten Dekaden nicht geben.
Bereits alles was über die eine nächste Dekade hinausgeht prognostizieren zu wollen, ist ziemlich spekulativ ...
Internationalisierung und tendezielle Auflösung von "Volkszugehörigkeit" ist auch nicht identisch. Die Arbeiterklasse, das Proleteriat als bewusste Zugehörigkeit mitsamt einer davon geprägten Kultur hat sich auch zusehens aufgelöst. Obwohl es den Industriearbeiter natürlich sehr wohl noch gibt.

Wenn ich es richtig mitbekommen habe, wird seit 2005 tarifrechtlich und renten- und krankenkassenverwaltungstechnisch nicht mehr zwischen Arbeitern und Angestellten unterschieden. Das ist doch eigentlich Symptom für weit mehr als eine verwalterische Reform. Steht das nicht auch für denselben gesellschaftlichen Wandel, der auch ursächlich für den tendenziellen Niedergang der SPD ist? Das Beispiel hat jetzt zwar nix direkt mit dem "Volks"-Begriff (als Singular zu "Völker") zu tun, zeigt aber, wie schnell es machmal gehen kann mit der Auflösung solcher Zugehörigkeiten.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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imp
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von imp »

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Alexyessin
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Nov 2017, 13:07)

Bereits alles was über die eine nächste Dekade hinausgeht prognostizieren zu wollen, ist ziemlich spekulativ ...
Internationalisierung und tendezielle Auflösung von "Volkszugehörigkeit" ist auch nicht identisch. Die Arbeiterklasse, das Proleteriat als bewusste Zugehörigkeit mitsamt einer davon geprägten Kultur hat sich auch zusehens aufgelöst. Obwohl es den Industriearbeiter natürlich sehr wohl noch gibt.

Wenn ich es richtig mitbekommen habe, wird seit 2005 tarifrechtlich und renten- und krankenkassenverwaltungstechnisch nicht mehr zwischen Arbeitern und Angestellten unterschieden. Das ist doch eigentlich Symptom für weit mehr als eine verwalterische Reform. Steht das nicht auch für denselben gesellschaftlichen Wandel, der auch ursächlich für den tendenziellen Niedergang der SPD ist? Das Beispiel hat jetzt zwar nix direkt mit dem "Volks"-Begriff (als Singular zu "Völker") zu tun, zeigt aber, wie schnell es machmal gehen kann mit der Auflösung solcher Zugehörigkeiten.
Nur das eine Volkszugehörigkeit a bisserl ein anderesgelagertes Zugehörigkeit ist als die Arbeiterklasse ( die es auch so nie wirklich gab )
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Freiheitskampf der Flamen

Vor 50 Jahren haben flämische Studenten der Universität Löwen gegen den Machtanspruch der Wallonen rebelliert und letztendlich die Ausgliederung der französischen Abteilungen erzwungen.

http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance ... 28448.html
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Was da in der Threaderoeffnung steht ist quasi die Geschichte sehr weit zurueckdrehen . Meiner Meinung nach unrealistisch, unproduktiv und sinnlos.

Die Schotten haben uebrigens in einem Referendum Selbstaendigkeit abgelehnt.

Es faellt mir auch auf das hier fuer alle anderen gefordert wird aber nicht fuer sich selbst, sprich den Vielvoelkerstaat Deutschland. Vielleicht sollte man zu Hause anfangen und die Unabhaengigkeit von Bayern, Sachsen, dem alten Herzogtum Hannover usw fordern.

Voelkische Gedankenspiele sehe ich sehr misstrauisch.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(18 Feb 2018, 00:26)

Was da in der Threaderoeffnung steht ist quasi die Geschichte sehr weit zurueckdrehen . Meiner Meinung nach unrealistisch, unproduktiv und sinnlos.

Die Schotten haben uebrigens in einem Referendum Selbstaendigkeit abgelehnt.

Es faellt mir auch auf das hier fuer alle anderen gefordert wird aber nicht fuer sich selbst, sprich den Vielvoelkerstaat Deutschland. Vielleicht sollte man zu Hause anfangen und die Unabhaengigkeit von Bayern, Sachsen, dem alten Herzogtum Hannover usw fordern.

Voelkische Gedankenspiele sehe ich sehr misstrauisch.
Sie sind anscheinend mit deutscher Geschichte und mit unserem Föderalismus wenig vertraut.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Senexx hat geschrieben:(18 Feb 2018, 09:12)

Sie sind anscheinend mit deutscher Geschichte und mit unserem Föderalismus wenig vertraut.
In fact I am!

Genug um zu wissen das eine Unhabhaengigkeit von Katalonien einem vereinten Europas schaedigend ist denn die Idee von einem vereinten Europas sind weninger Nationalstaaten und am Ende eine europaeische Gemeinschaft ohne neue Grenzen mit gemeinschaftlicher Sozial, Steuer, Verteidigungs Politik und gesellschaftlichen Idealen. Was irgendwann zu irgendwas in 15 hundert und Tobak gefuehrt hat und die Verhaeltnisse von anno Tobak wiederherzustellen will hat in 2018 keinen Platz.

Ich war schon oft in Barcelona. Eine schoene Stadt, eine spanische Stadt kathalanischer Praegung. Fand keinen Einheimischen der sich unterdrueckt fuehlte oder meinte er muesse unbedingt sein eigenes Sueppchen kochen. Viva Espana! :thumbup: Viva Europa :thumbup:
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Deshalb wählen auch 46% die Parteien der Unabhängigkeit.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Misterfritz »

Senexx hat geschrieben:(18 Feb 2018, 10:58)

Deshalb wählen auch 46% die Parteien der Unabhängigkeit.
46% sind aber keine Mehrheit - und schon gar keine überwältigende Mehrheit.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Hinzu kommen noch 8% CeC-Podem, die für mehr Autonomie sind. Und auch der PSC würde einer echten Autonomie nicht im Wege stehen. Die reaktionären Parteien sind klar in der Minderheit und haben nur 30%.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Brainiac »

[MOD] Auch hier aufgeräumt. Welche exakte Herrschaftsformbezeichnung vor Jahrhunderten für Hannover zutreffend war, ist nicht wirklich relevant für diese Diskussion.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Heute findet in Wien eine Treffen von Außenminister un Innenministerin mit Vertretern Südtirols statt, um über den geplanten Doppelpass für Südtiroler und Ladiner zu sprechen. Der ebenfalls eingeladene Außenminister Italiens verweigert sich.

Ich finde die Absicht, einen Doppelpass einzuführen löblich und interessant. Könnten wir auch in Erwägung ziehen für Elsässer, Lothringer, Deutsche aus Eupen-Malmedy, Luxemburger.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Misterfritz »

Senexx hat geschrieben:(23 Mar 2018, 13:34)

Heute findet in Wien eine Treffen von Außenminister un Innenministerin mit Vertretern Südtirols statt, um über den geplanten Doppelpass für Südtiroler und Ladiner zu sprechen. Der ebenfalls eingeladene Außenminister Italiens verweigert sich.

Ich finde die Absicht, einen Doppelpass einzuführen löblich und interessant. Könnten wir auch in Erwägung ziehen für Elsässer, Lothringer, Deutsche aus Eupen-Malmedy, Luxemburger.
Ich denke, die würden uns was husten. Weshalb sollten sie das haben wollen?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Wer ist "sie"?
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Misterfritz »

Misterfritz hat geschrieben:(23 Mar 2018, 13:38)

Ich denke, die würden uns was husten. Weshalb sollten sie das haben wollen?
Die Du in Deinem Post aufgeführt hast.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Senexx hat geschrieben:(23 Mar 2018, 13:34)

Heute findet in Wien eine Treffen von Außenminister un Innenministerin mit Vertretern Südtirols statt, um über den geplanten Doppelpass für Südtiroler und Ladiner zu sprechen. Der ebenfalls eingeladene Außenminister Italiens verweigert sich.

Ich finde die Absicht, einen Doppelpass einzuführen löblich und interessant. Könnten wir auch in Erwägung ziehen für Elsässer, Lothringer, Deutsche aus Eupen-Malmedy, Luxemburger.
Es ist idiotisch nicht loeblich. Oesterreichischer Pass und Italienische Pass sind beide EU-Paesse und gelten international gleichwertig. Doppelpass fuer Lothringer usw. Absurd. Warum auch nicht fuer Bayern, Sachsen, Ostfriesen usw usw usw
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(23 Mar 2018, 13:34)

Heute findet in Wien eine Treffen von Außenminister un Innenministerin mit Vertretern Südtirols statt, um über den geplanten Doppelpass für Südtiroler und Ladiner zu sprechen. Der ebenfalls eingeladene Außenminister Italiens verweigert sich.

Ich finde die Absicht, einen Doppelpass einzuführen löblich und interessant. Könnten wir auch in Erwägung ziehen für Elsässer, Lothringer, Deutsche aus Eupen-Malmedy, Luxemburger.
Die österreichische Regierung handelt hier vollkommen verantwortungslos. Sie treibt einen Keil zwischen den Volksgruppen die in Südtirol leben und schürt Revanchismus und Nationalismus. Der italienische Außenminister hat vor dem Treffen glasklar zum Ausdruck gebracht, dass Italien den Doppelpass entschieden ablehnt und sich um das friedliche Zusammenleben sorgt.

„Alfano verweist auf die "mustergültige" Südtirol-Autonomie, die "gelungene Umsetzung" des Gruber-DeGasperi-Abkommens und die "Gefahr" für das friedliche Zusammenleben in Südtirol, die durch diesen Vorschlag hervorgerufen werde. „In diesem Zusammenhang scheint uns der Vorschlag, die doppelte Staatsbürgerschaft auf die Südtiroler deutscher und ladinischer Muttersprache auszuweiten, völlig unverständlich“, lässt Angelino Alfano kaum Interpretationsspielraum. Und weiter: „Das Ganze könnte sich nachhaltig auf Südtirol auswirken und eine international anerkannte Erfolgsgeschichte in Gefahr bringen. Wir sind bereit,alle möglichen Maßnahmen gegen einen Akt zu prüfen, der nicht dem internationalen Recht entspricht.“ Angelino Alfano preist dann die Südtirol-Autonomie und das Recht auf den Schutz der Sprachminderheiten. „All das sind Grundprinzipien, die in unserer Verfassung festgeschrieben sind“, schreibt der Aussenminister, „zusammen - und das möchte ich unterstreichen - mit dem Prinzip der Einheit und der Unteilbarkeit des italienischen Staates." https://www.salto.bz/it/article/0703201 ... ombenjahre

Österreich kann man nur den Rat geben damit aufzuhören die Menschen in Südtirol aufzustacheln und Italien zu provozieren. Die werden da den Kürzeren ziehen.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Die Südtiroler wurden gegen ihren Willen nach Italien ausgegliedert. Seit 100 Jahren führen sie einen permanenten Kampf um die Bewahrung ihrer kulturellen Identität. Sie halten ihr Land mustergültig in Schuss, abseits des italienischen Chaos.

Hier wird dich immer gebelfert: Europa und so. Grenzen sind nicht mehr so wichtig. Wieso wird dann plötzlich so viel Wert auf die Aufrecterhaltung von Zwangsstaaten gelegt?

In Sardinien gibt es übrigens eine Bewegung mit 200000 Mitgliedern "Cantone Mediterraneo". Die wollen Sardinien der Schweiz anschließen.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von JJazzGold »

Senexx hat geschrieben:(24 Mar 2018, 08:33)

Die Südtiroler wurden gegen ihren Willen nach Italien ausgegliedert. Seit 100 Jahren führen sie einen permanenten Kampf um die Bewahrung ihrer kulturellen Identität. Sie halten ihr Land mustergültig in Schuss, abseits des italienischen Chaos.

Hier wird dich immer gebelfert: Europa und so. Grenzen sind nicht mehr so wichtig. Wieso wird dann plötzlich so viel Wert auf die Aufrecterhaltung von Zwangsstaaten gelegt?

In Sardinien gibt es übrigens eine Bewegung mit 200000 Mitgliedern "Cantone Mediterraneo". Die wollen Sardinien der Schweiz anschließen.
Was sagt die Schweiz dazu?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Bisher wenig. Für die Schweizer ist es erstmal eine Frage möglicher finanzieller Belastungen. Aber Sarden sind hartnäckig und sturköpfig, wie Schweizer. Mit ihrem Jahrhunderte währenden Unabhängigkeitskampf sind sie Vorbild für die Sarden.
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Orbiter1
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(24 Mar 2018, 08:33)

Hier wird dich immer gebelfert: Europa und so. Grenzen sind nicht mehr so wichtig. Wieso wird dann plötzlich so viel Wert auf die Aufrecterhaltung von Zwangsstaaten gelegt?
Nennen sie doch einfach die Staaten deren Verfassung einen Passus enthält. „Die Grenzen unseres Staates und die Einheit der Nation sind nicht so wichtig“. In all diesen Ländern dürfen sich selbstverständlich Unabhängigkeitsbewegungen entwickeln und eine eigene Nation anstreben.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Tschechien und die Slowakei haben sich friedlich getrennt, Jugoslawien hat sich aufgelöst, Grönland hat sich von Dänemark gelöst, die Loslösung Schottlands ist nur knapp gescheitert, nach dem Brexit wäre das Ergebnis wohl ein anderes gewesen.

Es gibt keinen Grund, warum es nicht noch mehr Loslösungen geben sollte. Außer Gewalt gegen Freiheitsbestrebungen.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(25 Mar 2018, 08:35)

Tschechien und die Slowakei haben sich friedlich getrennt, Jugoslawien hat sich aufgelöst, Grönland hat sich von Dänemark gelöst, die Loslösung Schottlands ist nur knapp gescheitert, nach dem Brexit wäre das Ergebnis wohl ein anderes gewesen.

Es gibt keinen Grund, warum es nicht noch mehr Loslösungen geben sollte. Außer Gewalt gegen Freiheitsbestrebungen.
Keine Ahnung warum sie den Unterschied zwischen legalen und illlegalen Unabhängigkeitsbestrebungen nicht erkennen. Und warum für sie Verfassungen, die zum Teil unter unglaublichen Opfern erkämpft und erstritten wurden, nur wertloses bedrucktes Papier ist, das keinerlei Bedeutung hat.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Verfassungen sind eine Zeitlang dienlich, wenn die Wirklichkeit sich weiterdreht, haben sie ausgedient und müssen modifiziert werden. Fast alle Staaten sind Zwangsgebilde. Es gibt nur wenige Staaten, die nicht mit Gewalt gefügt wurden.

In einer aufgeklärten Welt herrscht Vertragsfreiheit, und Staaten sollten auf dem freien Willen ihrer Bürger beruhen. Wenn ganze Gebiete selbständig werden wollen, ist das zu respektieren.
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Orbiter1
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(25 Mar 2018, 10:06)

Verfassungen sind eine Zeitlang dienlich, wenn die Wirklichkeit sich weiterdreht, haben sie ausgedient und müssen modifiziert werden.
Das ist richtig und das passiert ja auch laufend. Auch die spanische Verfassung von 1978 ist bereits 2 mal geändert worden. Niemand hält die Protagonisten der katalanischen Unabhängigkeitsbestrebung davon ab dafür zu werben die Verfassung so zu ändern dass aus ihrem illegalem Anliegen ein legales wird. Die erforderlichen Mehrheiten in beiden politischen Kammern und der weitere Prozess sind ja soweit klar.
In einer aufgeklärten Welt herrscht Vertragsfreiheit
Ja, wenn ein rechtliches Vakuum vorliegt. Eine bestehende Verfassung ist das Gegenteil eines rechtlichen Vakuums.
und Staaten sollten auf dem freien Willen ihrer Bürger beruhen.
Nein, die sollten auf die Einhaltung von Recht und Gesetz beruhen. Und einem Staatsapparat der Recht und Gesetz durchsetzt.
Wenn ganze Gebiete selbständig werden wollen, ist das zu respektieren.
Aber nur solange dabei der Rechtsweg eingehalten wird.
Senexx

Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Sie biegen sich die Wahrheit mal wieder zurecht. Bitte verdummen Sie andere andernfors.

Rajoy hat den Kompromiss für ein neues Autonomiestatut für Katalonien im Verein mit rechtsextremen Verfassungsrichtern gekippt. Er wollte 114 von 223 Artikeln für verfassungswidrig erklären lassen. Nach vierjähriger Verhandlung wurden 14 Artikel als verfassungswidrig eingestuft, zahlreiche andere wurden eingeschränkt.

Das war der Auslöser für das Unabhängigkeitsverlangen.

Der spanische Staat hat Maß und Mitte verloren und sich auf einen neofranquistischen Pfad begeben.

Rajoys gescheiterter Versuch, während des Artikels 155 das katalanische Erziehungswesen zu ändern, ist ein weiteres Beispiel.

Am Donnerstag hat selbst ein zentralistischer Hardliner wie Felipe Gonzalez davor gewarnt, die Katalanen weiter zu demütigen.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(25 Mar 2018, 11:29)

Sie biegen sich die Wahrheit mal wieder zurecht. Bitte verdummen Sie andere andernfors.
Der einzige der hier was verbiegt sind sie. Ich habe über die Legalisierung der Unabhängigkeitsbestrebungen geschrieben. Dazu müsste die spanische Verfassung geändert werden. Es gab bisher aber keinerlei Aktivitäten der Unabhängigkeitsbewegung in diese Richtung. Sie schreiben über das katalanische Autonomiestatut, und dann auch noch wie üblich verzerrt.
Rajoy hat den Kompromiss für ein neues Autonomiestatut für Katalonien im Verein mit rechtsextremen Verfassungsrichtern gekippt.
Rajoys Partei, der PP, hatte erhebliche Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit des neu ausgehandelten katalonischen Autonomiestatut und hat deswegen, in Übereinstimmung mit dem Gesetz, beim spanischen Verfassungsgericht eine Normenkontrollklage eingereicht.
Er wollte 114 von 223 Artikeln für verfassungswidrig erklären lassen. Nach vierjähriger Verhandlung wurden 14 Artikel als verfassungswidrig eingestuft, zahlreiche andere wurden eingeschränkt.
Besonders weit ist der PP nicht gekommen. Von 114 beanstandeten Artikeln wurden gerade mal 14 als ganz oder teilweise verfassungswidrig eingestuft. Für weitere 27 Artikel bestimmte das Verfassungsgericht die Auslegung, damit sie verfassungskonform sind. Rechtsextreme Verfassungsrichter, wenn es sie denn wie von ihnen behauptet gegeben hätte, wären zu einem ganz anderen Urteil gekommen. Und die hätten schon gar nicht 4 Jahre dafür gebraucht.
Das war der Auslöser für das Unabhängigkeitsverlangen.
Von Seite der Unabhängigkeitsbewegung gab es anschließend nie den Versuch ihr Anliegen zu legalisieren.
Der spanische Staat hat Maß und Mitte verloren und sich auf einen neofranquistischen Pfad begeben.
Der spanische Staat verteidigt die spanische Verfassung. Und das ist auch gut so.
Senexx

Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Der spanische Staat verletzt die Verfassung und die Menschenrechte.
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Tom Bombadil
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Mar 2018, 08:35)

Was sagt die Schweiz dazu?
Die Schweizer wird es freuen: endlich Zugang zum Meer :D Mallotze sollte auch endlich deutsch werden, der Freiheitskampf der deutschen Rentner gegen das spanische Unterdrückungsregime ist kaum noch zu ertragen :(
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Senexx

Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Nachtrag: Die sardische Initiative für den Anschluss Sardiniens an die Schweiz nennt sich übrigens "Canton Marittimo", nicht "Mediterraneo", wie ich versehentlich gepostet habe. Sie hat inzwischen auch in der Schweiz eine Aktivistengruppe.
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