Freiheitskampf der Völker in Europa

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imp
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von imp »

Ein Terraner hat geschrieben:(16 Nov 2017, 10:57)

Willst du Bayern zu einem Bundesstaat machen und die Kreise oder Regionen zu Bundesländern ?


Und die wären dann plötzlich die neue Landesoberhäupter, schöne Gruselgeschichte. :)
Die Bezirke entsprechen ungefähr Ö-Bundesländern. Dann gibt es einen Landeshauptmann für Oberfranken, Oberpfalz, ...
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Alexyessin
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Alexyessin »

Ein Terraner hat geschrieben:(16 Nov 2017, 10:57)

Willst du Bayern zu einem Bundesstaat machen und die Kreise oder Regionen zu Bundesländern ?
Durchaus, sowas schwebt mir vor ( also, keine Hybris, würde mir vorschweben wenn.
Ein Terraner hat geschrieben:(16 Nov 2017, 10:57)
Und die wären dann plötzlich die neue Landesoberhäupter, schöne Gruselgeschichte. :)
Kein Ding. Aber diesmal bist du mir in die Falle gelaufen. Natürlich ist das Schmarrn einen Wittelsbacher als König einzusetzen. Überhaupt einen König einsetzen. Aber grad noch einen von der Familie die überhaupt daran Schuld tragen, das Bayern nicht eigenständig ist - gwies ned.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Ein Terraner »

Alexyessin hat geschrieben:(16 Nov 2017, 12:30)

Durchaus, sowas schwebt mir vor ( also, keine Hybris, würde mir vorschweben wenn.
Du willst also genau das selbe wie wir es auch jetzt schon haben, halt nur ohne die anderen.

Alexyessin hat geschrieben:(16 Nov 2017, 12:30)

Kein Ding. Aber diesmal bist du mir in die Falle gelaufen. Natürlich ist das Schmarrn einen Wittelsbacher als König einzusetzen. Überhaupt einen König einsetzen. Aber grad noch einen von der Familie die überhaupt daran Schuld tragen, das Bayern nicht eigenständig ist - gwies ned.
Welche Falle? Und wie soll die Bayerische Regierung die dir so vorschwebt dann aufgebaut sein?
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Alexyessin »

Ein Terraner hat geschrieben:(16 Nov 2017, 13:14)

Du willst also genau das selbe wie wir es auch jetzt schon haben, halt nur ohne die anderen.
Nein, nicht das selbe, wenn dann das gleiche, aber selbst das nicht.
Ein Terraner hat geschrieben:(16 Nov 2017, 13:14)
Welche Falle? Und wie soll die Bayerische Regierung die dir so vorschwebt dann aufgebaut sein?
Weil ich wußte, das du auf das Kini Thema anspringen würdest.

Warum sollte ich mir die Mühe machen, dich näher mit meiner Vorstellung eines eigenen bayrischen Staates vertraut zu machen?
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Ein Terraner »

Alexyessin hat geschrieben:(16 Nov 2017, 13:50)

Nein, nicht das selbe, wenn dann das gleiche, aber selbst das nicht.
Ach so, und willst du das sofort, jetzt oder gleich ?


Weil ich wußte, das du auf das Kini Thema anspringen würdest.
Wahnsinn, deine Falle bestand also darin das ich dir Antworte. :rolleyes:


Na dann, ich muss jetzt wieder.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Alexyessin »

Ein Terraner hat geschrieben:(16 Nov 2017, 13:54)

Ach so, und willst du das sofort, jetzt oder gleich ?
Nein, hatte ich aber auch geschrieben. Kommt es mir nur so vor oder spielst du hier absichtlich den agent provocateur?
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Ein Terraner »

Alexyessin hat geschrieben:(16 Nov 2017, 16:23)

Nein, hatte ich aber auch geschrieben. Kommt es mir nur so vor oder spielst du hier absichtlich den agent provocateur?
Vielleicht unbewusst, liegt vielleicht daran das ich die Idee nicht gerade für gut und für nicht sehr ausgereift halte um es mal milde zu sagen.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Alexyessin »

Ein Terraner hat geschrieben:(16 Nov 2017, 16:25)

Vielleicht unbewusst, liegt vielleicht daran das ich die Idee nicht gerade für gut und für nicht sehr ausgereift halte um es mal milde zu sagen.
Naja, jemand der schon mit dem jetztigen bisserl Föderalismus ein Problem hat, dem ist eine Eigenenständigkeit natürlich suspekt.
Was verstehst du unter ausgereift?
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von schokoschendrezki »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Nov 2017, 08:04)
Naja, jemand der schon mit dem jetztigen bisserl Föderalismus ein Problem hat, dem ist eine Eigenenständigkeit natürlich suspekt.
Mir jedenfalls sind in diesem Zusammenhang andere Dinge "suspekt". Die Süddeutsche betitelte 2015 einen Artikel mit "Bayern, das deutsche Ungarn". Ein eigenständiges Bayern würde mit ziemlicher Gewissheit der aktuellen politischen Entwicklung in Österreich folgen und sich damit der Visegrád-Gemeinschaft annähern. Kannst du nicht verstehen, dass das völlig unabhängig vom Bekenntnis zu Förderalismus Beunruhigung auslöst? Wenn ich die Berechtigung zur Bildeinstellung hätte, würde ich an dieser Stelle ein Foto mit der herzlichen Umarmung von Seehofer und Orbán aus der Augsburger Allgemeinen hinzufügen: http://bilder.augsburger-allgemeine.de/ ... iertag.jpg. Ein Déjà-vu zu den Honecker-Breshniew-Küssen.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Fr 17. Nov 2017, 08:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von schokoschendrezki »

Und davon unabhängig: Jedesmal, wenn ich diesen seltsamen Threadtitel "Freiheitskampf der Völker in Europa" lese, überkommt mich ein leichtes Schaudern der Zurückversetztheit in die Mitte des vorletzten Jahrhunderts.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von relativ »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Nov 2017, 08:28)

Und davon unabhängig: Jedesmal, wenn ich diesen seltsamen Threadtitel "Freiheitskampf der Völker in Europa" lese, überkommt mich ein leichtes Schaudern der Zurückversetztheit in die Mitte des vorletzten Jahrhunderts.
Man muss auch kein Prophet sein um zu erkennen, daß wenn die Abspaltungsbemühungen in Europa so weiter gehen, wir evtl. bald wieder vermehrt unterschiedliche Blöcke haben werden.
Davon halte ich absolut gar nix, aber wenn sich die unterschiedlichen Richtungen weiter verhärten ist dieses Szenario wohl nicht zu verhindern.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Sextus Ironicus »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Nov 2017, 08:25)

Mir jedenfalls sind in diesem Zusammenhang andere Dinge "suspekt". Die Süddeutsche betitelte 2015 einen Artikel mit "Bayern, das deutsche Ungarn". Ein eigenständiges Bayern würde mit ziemlicher Gewissheit der aktuellen politischen Entwicklung in Österreich folgen und sich damit der Visegrád-Gemeinschaft annähern. Kannst du nicht verstehen, dass das völlig unabhängig vom Bekenntnis zu Förderalismus Beunruhigung auslöst? Wenn ich die Berechtigung zur Bildeinstellung hätte, würde ich an dieser Stelle ein Foto mit der herzlichen Umarmung von Seehofer und Orbán aus der Augsburger Allgemeinen hinzufügen: http://bilder.augsburger-allgemeine.de/ ... iertag.jpg.
Bedeutet aber nüchtern betrachtet unterm Strich, dass die Berechtigung von Menschen, in freier Entscheidung und Willensbekundung einen eigenständigen Staat zu bilden, von einem vorab festgelegten Wohl-/Wahlverhalten abhängt. Solche normativen Vorbehalte gegen das Selbstbestimmungsrecht scheinen immer attraktiver zu werden - im Kleinen wie im Großen. Und auch zusammen mit dem, was in Katalonien passiert ist, lautet die Botschaft ja dann: Da rechtliche und moralische Vorbehalte jede "Ausgründung" verhindern, bleibt nur Gewalt.
Übrigens: Aus Sicht Europas könnte man ja umgekehrt argumentieren, dass die Rücknahme der deutschen Reichsgründung von 1871 den wirtschaftlichen und moralischen Monolithen in der Mitte Europas auflösen würde.
… habe ich mich sorgsam bemüht, menschliche Tätigkeiten nicht zu verlachen, nicht zu beklagen und auch nicht zu verdammen, sondern zu begreifen. (Spinoza)
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von schokoschendrezki »

Sextus Ironicus hat geschrieben:(17 Nov 2017, 08:38)

Bedeutet aber nüchtern betrachtet unterm Strich, dass die Berechtigung von Menschen, in freier Entscheidung und Willensbekundung einen eigenständigen Staat zu bilden, von einem vorab festgelegten Wohl-/Wahlverhalten abhängt. Solche normativen Vorbehalte gegen das Selbstbestimmungsrecht scheinen immer attraktiver zu werden - im Kleinen wie im Großen. Und auch zusammen mit dem, was in Katalonien passiert ist, lautet die Botschaft ja dann: Da rechtliche und moralische Vorbehalte jede "Ausgründung" verhindern, bleibt nur Gewalt.
Übrigens: Aus Sicht Europas könnte man ja umgekehrt argumentieren, dass die Rücknahme der deutschen Reichsgründung von 1871 den wirtschaftlichen und moralischen Monolithen in der Mitte Europas auflösen würde.
Ich habe meinen Beitrag nicht umsonst mit "Mir jedenfalls" eingeleitet. Es handelt sich um eine vollkommen subjektive und damit auch völkerrechtlich irrelevante Sicht. Ich wollte lediglich deutlich machen, dass in den Köpfen von Skeptikern nicht nur "Antiföderalismus" herumgeistert.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Nov 2017, 08:28)

Und davon unabhängig: Jedesmal, wenn ich diesen seltsamen Threadtitel "Freiheitskampf der Völker in Europa" lese, überkommt mich ein leichtes Schaudern der Zurückversetztheit in die Mitte des vorletzten Jahrhunderts.
Naja, die Nationalstaatsbildung des 19. Jhd. hat eben nicht nur Nationen geschaffen sondern eben in selbigen auch vermeintlich unterdrückte Völker.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Nov 2017, 08:25)

Mir jedenfalls sind in diesem Zusammenhang andere Dinge "suspekt". Die Süddeutsche betitelte 2015 einen Artikel mit "Bayern, das deutsche Ungarn". Ein eigenständiges Bayern würde mit ziemlicher Gewissheit der aktuellen politischen Entwicklung in Österreich folgen und sich damit der Visegrád-Gemeinschaft annähern. Kannst du nicht verstehen, dass das völlig unabhängig vom Bekenntnis zu Förderalismus Beunruhigung auslöst? Wenn ich die Berechtigung zur Bildeinstellung hätte, würde ich an dieser Stelle ein Foto mit der herzlichen Umarmung von Seehofer und Orbán aus der Augsburger Allgemeinen hinzufügen: http://bilder.augsburger-allgemeine.de/ ... iertag.jpg. Ein Déjà-vu zu den Honecker-Breshniew-Küssen.
In einem eigenständigen Bayern wäre ja Herr Seehofer nicht wirklich zu finden.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von schokoschendrezki »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Nov 2017, 08:42)

Naja, die Nationalstaatsbildung des 19. Jhd. hat eben nicht nur Nationen geschaffen sondern eben in selbigen auch vermeintlich unterdrückte Völker.
Und völlig zurecht wird immer wieder die Frage gestellt, wie "völkisch" etwa Organisationen wie die UNPO oder die "Gesellschaft für bedrohte Völker" sind.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von schokoschendrezki »

relativ hat geschrieben:(17 Nov 2017, 08:37)

Man muss auch kein Prophet sein um zu erkennen, daß wenn die Abspaltungsbemühungen in Europa so weiter gehen, wir evtl. bald wieder vermehrt unterschiedliche Blöcke haben werden.
Davon halte ich absolut gar nix, aber wenn sich die unterschiedlichen Richtungen weiter verhärten ist dieses Szenario wohl nicht zu verhindern.
"Unterschiedliche Blöcke", eiserne Vorhänge wären eine sehr negative Entwicklung aber immer noch die zweitschlimmste. Die erstschlimmste haben wir doch erlebt und erleben sie immer noch: Kein Mensch möchte Jugoslawien oder gar die Sowjetunion wiederhaben. Aber das Autokratische dieser Systeme spielte sich auf der Ebene von Machtpolitik und staatlicher Unterdrückung ab. Auf der menschlichen Ebene hat es so gut wie niemand als Problem gesehen, dass eine Serbin und ein Kroate heiratete oder dass ukrainische und russische Kinder nebeneinander auf der Schulbank saßen. Ist es wirklich so viel besser bestellt, wenn sich Serben und Kroaten um der "Volksfreiheit" willen gegenseitig Kugeln in den Kopf schießen?
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Nov 2017, 09:15)

Und völlig zurecht wird immer wieder die Frage gestellt, wie "völkisch" etwa Organisationen wie die UNPO oder die "Gesellschaft für bedrohte Völker" sind.
Kommt darauf an, wie negativ besetzt du Volk lesen möchtest.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von schokoschendrezki »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Nov 2017, 11:15)

Kommt darauf an, wie negativ besetzt du Volk lesen möchtest.
Objektiv sehe ich, dass sich "Völker" als bewusst erlebte Gemeinschaften und politische Pseudosubjekte langfristig auflösen werden. Subjektiv sehe ich keinen Grund, dagegen aufzubegehren.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von relativ »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Nov 2017, 11:51)

Objektiv sehe ich, dass sich "Völker" als bewusst erlebte Gemeinschaften und politische Pseudosubjekte langfristig auflösen werden. Subjektiv sehe ich keinen Grund, dagegen aufzubegehren.
Solange es noch zu viele machtaffine Menschen auf dieser Erde gibt, wird es solche Abspaltungskostellationen wohl auch vermehrt geben. Den meisten ganz normalen Bürger ist sowas eigentlich völlig egal, diesem sind ganz andere Sachen wichtig, aber eben nicht den machtaffinen Menschen.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Nov 2017, 11:51)

Objektiv sehe ich, dass sich "Völker" als bewusst erlebte Gemeinschaften und politische Pseudosubjekte langfristig auflösen werden. Subjektiv sehe ich keinen Grund, dagegen aufzubegehren.
Das mag ein Anspruch von Gebildeten sein, viele Menschen haben aber nun mal diesen Zusammenhang. Internationalisierung wird es zumindest in den nächsten Dekaden nicht geben.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von schokoschendrezki »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Nov 2017, 12:19)

Das mag ein Anspruch von Gebildeten sein, viele Menschen haben aber nun mal diesen Zusammenhang. Internationalisierung wird es zumindest in den nächsten Dekaden nicht geben.
Bereits alles was über die eine nächste Dekade hinausgeht prognostizieren zu wollen, ist ziemlich spekulativ ...
Internationalisierung und tendezielle Auflösung von "Volkszugehörigkeit" ist auch nicht identisch. Die Arbeiterklasse, das Proleteriat als bewusste Zugehörigkeit mitsamt einer davon geprägten Kultur hat sich auch zusehens aufgelöst. Obwohl es den Industriearbeiter natürlich sehr wohl noch gibt.

Wenn ich es richtig mitbekommen habe, wird seit 2005 tarifrechtlich und renten- und krankenkassenverwaltungstechnisch nicht mehr zwischen Arbeitern und Angestellten unterschieden. Das ist doch eigentlich Symptom für weit mehr als eine verwalterische Reform. Steht das nicht auch für denselben gesellschaftlichen Wandel, der auch ursächlich für den tendenziellen Niedergang der SPD ist? Das Beispiel hat jetzt zwar nix direkt mit dem "Volks"-Begriff (als Singular zu "Völker") zu tun, zeigt aber, wie schnell es machmal gehen kann mit der Auflösung solcher Zugehörigkeiten.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von imp »

Volk ist das Gegenteil von Elite.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Alexyessin »

schokoschendrezki hat geschrieben:(17 Nov 2017, 13:07)

Bereits alles was über die eine nächste Dekade hinausgeht prognostizieren zu wollen, ist ziemlich spekulativ ...
Internationalisierung und tendezielle Auflösung von "Volkszugehörigkeit" ist auch nicht identisch. Die Arbeiterklasse, das Proleteriat als bewusste Zugehörigkeit mitsamt einer davon geprägten Kultur hat sich auch zusehens aufgelöst. Obwohl es den Industriearbeiter natürlich sehr wohl noch gibt.

Wenn ich es richtig mitbekommen habe, wird seit 2005 tarifrechtlich und renten- und krankenkassenverwaltungstechnisch nicht mehr zwischen Arbeitern und Angestellten unterschieden. Das ist doch eigentlich Symptom für weit mehr als eine verwalterische Reform. Steht das nicht auch für denselben gesellschaftlichen Wandel, der auch ursächlich für den tendenziellen Niedergang der SPD ist? Das Beispiel hat jetzt zwar nix direkt mit dem "Volks"-Begriff (als Singular zu "Völker") zu tun, zeigt aber, wie schnell es machmal gehen kann mit der Auflösung solcher Zugehörigkeiten.
Nur das eine Volkszugehörigkeit a bisserl ein anderesgelagertes Zugehörigkeit ist als die Arbeiterklasse ( die es auch so nie wirklich gab )
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Freiheitskampf der Flamen

Vor 50 Jahren haben flämische Studenten der Universität Löwen gegen den Machtanspruch der Wallonen rebelliert und letztendlich die Ausgliederung der französischen Abteilungen erzwungen.

http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance ... 28448.html
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Was da in der Threaderoeffnung steht ist quasi die Geschichte sehr weit zurueckdrehen . Meiner Meinung nach unrealistisch, unproduktiv und sinnlos.

Die Schotten haben uebrigens in einem Referendum Selbstaendigkeit abgelehnt.

Es faellt mir auch auf das hier fuer alle anderen gefordert wird aber nicht fuer sich selbst, sprich den Vielvoelkerstaat Deutschland. Vielleicht sollte man zu Hause anfangen und die Unabhaengigkeit von Bayern, Sachsen, dem alten Herzogtum Hannover usw fordern.

Voelkische Gedankenspiele sehe ich sehr misstrauisch.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(18 Feb 2018, 00:26)

Was da in der Threaderoeffnung steht ist quasi die Geschichte sehr weit zurueckdrehen . Meiner Meinung nach unrealistisch, unproduktiv und sinnlos.

Die Schotten haben uebrigens in einem Referendum Selbstaendigkeit abgelehnt.

Es faellt mir auch auf das hier fuer alle anderen gefordert wird aber nicht fuer sich selbst, sprich den Vielvoelkerstaat Deutschland. Vielleicht sollte man zu Hause anfangen und die Unabhaengigkeit von Bayern, Sachsen, dem alten Herzogtum Hannover usw fordern.

Voelkische Gedankenspiele sehe ich sehr misstrauisch.
Sie sind anscheinend mit deutscher Geschichte und mit unserem Föderalismus wenig vertraut.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Senexx hat geschrieben:(18 Feb 2018, 09:12)

Sie sind anscheinend mit deutscher Geschichte und mit unserem Föderalismus wenig vertraut.
In fact I am!

Genug um zu wissen das eine Unhabhaengigkeit von Katalonien einem vereinten Europas schaedigend ist denn die Idee von einem vereinten Europas sind weninger Nationalstaaten und am Ende eine europaeische Gemeinschaft ohne neue Grenzen mit gemeinschaftlicher Sozial, Steuer, Verteidigungs Politik und gesellschaftlichen Idealen. Was irgendwann zu irgendwas in 15 hundert und Tobak gefuehrt hat und die Verhaeltnisse von anno Tobak wiederherzustellen will hat in 2018 keinen Platz.

Ich war schon oft in Barcelona. Eine schoene Stadt, eine spanische Stadt kathalanischer Praegung. Fand keinen Einheimischen der sich unterdrueckt fuehlte oder meinte er muesse unbedingt sein eigenes Sueppchen kochen. Viva Espana! :thumbup: Viva Europa :thumbup:
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Deshalb wählen auch 46% die Parteien der Unabhängigkeit.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Misterfritz »

Senexx hat geschrieben:(18 Feb 2018, 10:58)

Deshalb wählen auch 46% die Parteien der Unabhängigkeit.
46% sind aber keine Mehrheit - und schon gar keine überwältigende Mehrheit.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Hinzu kommen noch 8% CeC-Podem, die für mehr Autonomie sind. Und auch der PSC würde einer echten Autonomie nicht im Wege stehen. Die reaktionären Parteien sind klar in der Minderheit und haben nur 30%.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Brainiac »

[MOD] Auch hier aufgeräumt. Welche exakte Herrschaftsformbezeichnung vor Jahrhunderten für Hannover zutreffend war, ist nicht wirklich relevant für diese Diskussion.
History doesn't repeat itself, but it often rhymes (Twain). Unfortunately, we can't predict the rhyme.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Heute findet in Wien eine Treffen von Außenminister un Innenministerin mit Vertretern Südtirols statt, um über den geplanten Doppelpass für Südtiroler und Ladiner zu sprechen. Der ebenfalls eingeladene Außenminister Italiens verweigert sich.

Ich finde die Absicht, einen Doppelpass einzuführen löblich und interessant. Könnten wir auch in Erwägung ziehen für Elsässer, Lothringer, Deutsche aus Eupen-Malmedy, Luxemburger.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Misterfritz »

Senexx hat geschrieben:(23 Mar 2018, 13:34)

Heute findet in Wien eine Treffen von Außenminister un Innenministerin mit Vertretern Südtirols statt, um über den geplanten Doppelpass für Südtiroler und Ladiner zu sprechen. Der ebenfalls eingeladene Außenminister Italiens verweigert sich.

Ich finde die Absicht, einen Doppelpass einzuführen löblich und interessant. Könnten wir auch in Erwägung ziehen für Elsässer, Lothringer, Deutsche aus Eupen-Malmedy, Luxemburger.
Ich denke, die würden uns was husten. Weshalb sollten sie das haben wollen?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Wer ist "sie"?
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Misterfritz
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Misterfritz »

Misterfritz hat geschrieben:(23 Mar 2018, 13:38)

Ich denke, die würden uns was husten. Weshalb sollten sie das haben wollen?
Die Du in Deinem Post aufgeführt hast.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft ;)
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von TheManFromDownUnder »

Senexx hat geschrieben:(23 Mar 2018, 13:34)

Heute findet in Wien eine Treffen von Außenminister un Innenministerin mit Vertretern Südtirols statt, um über den geplanten Doppelpass für Südtiroler und Ladiner zu sprechen. Der ebenfalls eingeladene Außenminister Italiens verweigert sich.

Ich finde die Absicht, einen Doppelpass einzuführen löblich und interessant. Könnten wir auch in Erwägung ziehen für Elsässer, Lothringer, Deutsche aus Eupen-Malmedy, Luxemburger.
Es ist idiotisch nicht loeblich. Oesterreichischer Pass und Italienische Pass sind beide EU-Paesse und gelten international gleichwertig. Doppelpass fuer Lothringer usw. Absurd. Warum auch nicht fuer Bayern, Sachsen, Ostfriesen usw usw usw
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Orbiter1
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(23 Mar 2018, 13:34)

Heute findet in Wien eine Treffen von Außenminister un Innenministerin mit Vertretern Südtirols statt, um über den geplanten Doppelpass für Südtiroler und Ladiner zu sprechen. Der ebenfalls eingeladene Außenminister Italiens verweigert sich.

Ich finde die Absicht, einen Doppelpass einzuführen löblich und interessant. Könnten wir auch in Erwägung ziehen für Elsässer, Lothringer, Deutsche aus Eupen-Malmedy, Luxemburger.
Die österreichische Regierung handelt hier vollkommen verantwortungslos. Sie treibt einen Keil zwischen den Volksgruppen die in Südtirol leben und schürt Revanchismus und Nationalismus. Der italienische Außenminister hat vor dem Treffen glasklar zum Ausdruck gebracht, dass Italien den Doppelpass entschieden ablehnt und sich um das friedliche Zusammenleben sorgt.

„Alfano verweist auf die "mustergültige" Südtirol-Autonomie, die "gelungene Umsetzung" des Gruber-DeGasperi-Abkommens und die "Gefahr" für das friedliche Zusammenleben in Südtirol, die durch diesen Vorschlag hervorgerufen werde. „In diesem Zusammenhang scheint uns der Vorschlag, die doppelte Staatsbürgerschaft auf die Südtiroler deutscher und ladinischer Muttersprache auszuweiten, völlig unverständlich“, lässt Angelino Alfano kaum Interpretationsspielraum. Und weiter: „Das Ganze könnte sich nachhaltig auf Südtirol auswirken und eine international anerkannte Erfolgsgeschichte in Gefahr bringen. Wir sind bereit,alle möglichen Maßnahmen gegen einen Akt zu prüfen, der nicht dem internationalen Recht entspricht.“ Angelino Alfano preist dann die Südtirol-Autonomie und das Recht auf den Schutz der Sprachminderheiten. „All das sind Grundprinzipien, die in unserer Verfassung festgeschrieben sind“, schreibt der Aussenminister, „zusammen - und das möchte ich unterstreichen - mit dem Prinzip der Einheit und der Unteilbarkeit des italienischen Staates." https://www.salto.bz/it/article/0703201 ... ombenjahre

Österreich kann man nur den Rat geben damit aufzuhören die Menschen in Südtirol aufzustacheln und Italien zu provozieren. Die werden da den Kürzeren ziehen.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Die Südtiroler wurden gegen ihren Willen nach Italien ausgegliedert. Seit 100 Jahren führen sie einen permanenten Kampf um die Bewahrung ihrer kulturellen Identität. Sie halten ihr Land mustergültig in Schuss, abseits des italienischen Chaos.

Hier wird dich immer gebelfert: Europa und so. Grenzen sind nicht mehr so wichtig. Wieso wird dann plötzlich so viel Wert auf die Aufrecterhaltung von Zwangsstaaten gelegt?

In Sardinien gibt es übrigens eine Bewegung mit 200000 Mitgliedern "Cantone Mediterraneo". Die wollen Sardinien der Schweiz anschließen.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von JJazzGold »

Senexx hat geschrieben:(24 Mar 2018, 08:33)

Die Südtiroler wurden gegen ihren Willen nach Italien ausgegliedert. Seit 100 Jahren führen sie einen permanenten Kampf um die Bewahrung ihrer kulturellen Identität. Sie halten ihr Land mustergültig in Schuss, abseits des italienischen Chaos.

Hier wird dich immer gebelfert: Europa und so. Grenzen sind nicht mehr so wichtig. Wieso wird dann plötzlich so viel Wert auf die Aufrecterhaltung von Zwangsstaaten gelegt?

In Sardinien gibt es übrigens eine Bewegung mit 200000 Mitgliedern "Cantone Mediterraneo". Die wollen Sardinien der Schweiz anschließen.
Was sagt die Schweiz dazu?
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Bisher wenig. Für die Schweizer ist es erstmal eine Frage möglicher finanzieller Belastungen. Aber Sarden sind hartnäckig und sturköpfig, wie Schweizer. Mit ihrem Jahrhunderte währenden Unabhängigkeitskampf sind sie Vorbild für die Sarden.
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Orbiter1
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(24 Mar 2018, 08:33)

Hier wird dich immer gebelfert: Europa und so. Grenzen sind nicht mehr so wichtig. Wieso wird dann plötzlich so viel Wert auf die Aufrecterhaltung von Zwangsstaaten gelegt?
Nennen sie doch einfach die Staaten deren Verfassung einen Passus enthält. „Die Grenzen unseres Staates und die Einheit der Nation sind nicht so wichtig“. In all diesen Ländern dürfen sich selbstverständlich Unabhängigkeitsbewegungen entwickeln und eine eigene Nation anstreben.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Tschechien und die Slowakei haben sich friedlich getrennt, Jugoslawien hat sich aufgelöst, Grönland hat sich von Dänemark gelöst, die Loslösung Schottlands ist nur knapp gescheitert, nach dem Brexit wäre das Ergebnis wohl ein anderes gewesen.

Es gibt keinen Grund, warum es nicht noch mehr Loslösungen geben sollte. Außer Gewalt gegen Freiheitsbestrebungen.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(25 Mar 2018, 08:35)

Tschechien und die Slowakei haben sich friedlich getrennt, Jugoslawien hat sich aufgelöst, Grönland hat sich von Dänemark gelöst, die Loslösung Schottlands ist nur knapp gescheitert, nach dem Brexit wäre das Ergebnis wohl ein anderes gewesen.

Es gibt keinen Grund, warum es nicht noch mehr Loslösungen geben sollte. Außer Gewalt gegen Freiheitsbestrebungen.
Keine Ahnung warum sie den Unterschied zwischen legalen und illlegalen Unabhängigkeitsbestrebungen nicht erkennen. Und warum für sie Verfassungen, die zum Teil unter unglaublichen Opfern erkämpft und erstritten wurden, nur wertloses bedrucktes Papier ist, das keinerlei Bedeutung hat.
Senexx

Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Verfassungen sind eine Zeitlang dienlich, wenn die Wirklichkeit sich weiterdreht, haben sie ausgedient und müssen modifiziert werden. Fast alle Staaten sind Zwangsgebilde. Es gibt nur wenige Staaten, die nicht mit Gewalt gefügt wurden.

In einer aufgeklärten Welt herrscht Vertragsfreiheit, und Staaten sollten auf dem freien Willen ihrer Bürger beruhen. Wenn ganze Gebiete selbständig werden wollen, ist das zu respektieren.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(25 Mar 2018, 10:06)

Verfassungen sind eine Zeitlang dienlich, wenn die Wirklichkeit sich weiterdreht, haben sie ausgedient und müssen modifiziert werden.
Das ist richtig und das passiert ja auch laufend. Auch die spanische Verfassung von 1978 ist bereits 2 mal geändert worden. Niemand hält die Protagonisten der katalanischen Unabhängigkeitsbestrebung davon ab dafür zu werben die Verfassung so zu ändern dass aus ihrem illegalem Anliegen ein legales wird. Die erforderlichen Mehrheiten in beiden politischen Kammern und der weitere Prozess sind ja soweit klar.
In einer aufgeklärten Welt herrscht Vertragsfreiheit
Ja, wenn ein rechtliches Vakuum vorliegt. Eine bestehende Verfassung ist das Gegenteil eines rechtlichen Vakuums.
und Staaten sollten auf dem freien Willen ihrer Bürger beruhen.
Nein, die sollten auf die Einhaltung von Recht und Gesetz beruhen. Und einem Staatsapparat der Recht und Gesetz durchsetzt.
Wenn ganze Gebiete selbständig werden wollen, ist das zu respektieren.
Aber nur solange dabei der Rechtsweg eingehalten wird.
Senexx

Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Sie biegen sich die Wahrheit mal wieder zurecht. Bitte verdummen Sie andere andernfors.

Rajoy hat den Kompromiss für ein neues Autonomiestatut für Katalonien im Verein mit rechtsextremen Verfassungsrichtern gekippt. Er wollte 114 von 223 Artikeln für verfassungswidrig erklären lassen. Nach vierjähriger Verhandlung wurden 14 Artikel als verfassungswidrig eingestuft, zahlreiche andere wurden eingeschränkt.

Das war der Auslöser für das Unabhängigkeitsverlangen.

Der spanische Staat hat Maß und Mitte verloren und sich auf einen neofranquistischen Pfad begeben.

Rajoys gescheiterter Versuch, während des Artikels 155 das katalanische Erziehungswesen zu ändern, ist ein weiteres Beispiel.

Am Donnerstag hat selbst ein zentralistischer Hardliner wie Felipe Gonzalez davor gewarnt, die Katalanen weiter zu demütigen.
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Orbiter1 »

Senexx hat geschrieben:(25 Mar 2018, 11:29)

Sie biegen sich die Wahrheit mal wieder zurecht. Bitte verdummen Sie andere andernfors.
Der einzige der hier was verbiegt sind sie. Ich habe über die Legalisierung der Unabhängigkeitsbestrebungen geschrieben. Dazu müsste die spanische Verfassung geändert werden. Es gab bisher aber keinerlei Aktivitäten der Unabhängigkeitsbewegung in diese Richtung. Sie schreiben über das katalanische Autonomiestatut, und dann auch noch wie üblich verzerrt.
Rajoy hat den Kompromiss für ein neues Autonomiestatut für Katalonien im Verein mit rechtsextremen Verfassungsrichtern gekippt.
Rajoys Partei, der PP, hatte erhebliche Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit des neu ausgehandelten katalonischen Autonomiestatut und hat deswegen, in Übereinstimmung mit dem Gesetz, beim spanischen Verfassungsgericht eine Normenkontrollklage eingereicht.
Er wollte 114 von 223 Artikeln für verfassungswidrig erklären lassen. Nach vierjähriger Verhandlung wurden 14 Artikel als verfassungswidrig eingestuft, zahlreiche andere wurden eingeschränkt.
Besonders weit ist der PP nicht gekommen. Von 114 beanstandeten Artikeln wurden gerade mal 14 als ganz oder teilweise verfassungswidrig eingestuft. Für weitere 27 Artikel bestimmte das Verfassungsgericht die Auslegung, damit sie verfassungskonform sind. Rechtsextreme Verfassungsrichter, wenn es sie denn wie von ihnen behauptet gegeben hätte, wären zu einem ganz anderen Urteil gekommen. Und die hätten schon gar nicht 4 Jahre dafür gebraucht.
Das war der Auslöser für das Unabhängigkeitsverlangen.
Von Seite der Unabhängigkeitsbewegung gab es anschließend nie den Versuch ihr Anliegen zu legalisieren.
Der spanische Staat hat Maß und Mitte verloren und sich auf einen neofranquistischen Pfad begeben.
Der spanische Staat verteidigt die spanische Verfassung. Und das ist auch gut so.
Senexx

Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Senexx »

Der spanische Staat verletzt die Verfassung und die Menschenrechte.
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Tom Bombadil
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Re: Freiheitskampf der Völker in Europa

Beitrag von Tom Bombadil »

JJazzGold hat geschrieben:(24 Mar 2018, 08:35)

Was sagt die Schweiz dazu?
Die Schweizer wird es freuen: endlich Zugang zum Meer :D Mallotze sollte auch endlich deutsch werden, der Freiheitskampf der deutschen Rentner gegen das spanische Unterdrückungsregime ist kaum noch zu ertragen :(
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
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