Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

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H2O
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(08 Aug 2017, 08:51)

sie können aber auch schußwaffen produzieren die NATO-standard entsprechen. vermutlich noch an anderen NATO-länder liefern.
bei einer gemeinsam entworfenen schießwaffe haben allen vorteil.
Vermutlich werden sich Fachlaute aus F, D, E und I zusammen setzen und viele wehrtechnische Bedarfe vereinheitlichen. Das ist ein Komplex mit ~250 Mio Europäern... das bringt schon einmal einen gehörigen Schub. BENELUX wird nicht abseits stehen und zusehen.
Flaschengeist
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Flaschengeist »

Nomen Nescio hat geschrieben:(08 Aug 2017, 08:51)

sie können aber auch schußwaffen produzieren die NATO-standard entsprechen. vermutlich noch an anderen NATO-länder liefern.
bei einer gemeinsam entworfenen schießwaffe haben allen vorteil.
Die Waffe würde dann vermutlich genauso gut funktionieren wie der NH 90 und der A400M. ;)
„Nur in Deutschland wird mir vorgeworfen, ich wäre deutschfreundlich“ :)

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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Ger9374 »

Flaschengeist hat geschrieben:(08 Aug 2017, 11:29)

Die Waffe würde dann vermutlich genauso gut funktionieren wie der NH 90 und der A400M. ;)

Die Startschwierigkeiten bei völlig neu zu entwickelnden Waffen ect sind peinlich und teuer. Die Lieferzeit dadurch unkalkulierbar. Der oder das
Konsortium das die Vorgaben nicht erfüllt sollte mit höheren Strafen zu belegen sein.Auch eine Beschränkung an weiteren Ausschreibungen als Druckmittel wäre anzuregen. Die Entwicklung und das now how müssen in Europa notfalls selbst neu wenn nötig zu schaffen sein. Eine abhängigkeit selbst von den USA ist inakzeptabel.
Zusammen ist die Europäische Rüstungsindustrie
mit Anlaufzeit sehr wohl konkurrenzfähig!
Die Entwicklung und Forschung braucht die Zusammenlegung über Ländergrenzen hinweg.
Hohe Stückzahlen senken die Stückkosten.
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Cobra9
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Cobra9 »

Flaschengeist hat geschrieben:(08 Aug 2017, 11:29)

Die Waffe würde dann vermutlich genauso gut funktionieren wie der NH 90 und der A400M. ;)
Jedes neue System hat Probleme. Egal wo gebaut.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

Genieße den Augenblick, denn der Augenblick ist dein Leben
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H2O
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

Cobra9 hat geschrieben:(08 Aug 2017, 22:13)

Jedes neue System hat Probleme. Egal wo gebaut.
Wenn man für ein Vorhaben die notwendigen technisch-wissenschaftlichen Experten zusammen zieht, sie fachliche und wirtschaftliche Verantwortung übernehmen läßt, dann sollte ein Projekt besser laufen, als wenn der Staat letztlich die Verantwortung übernimmt. Wenn die wesentlichen europäischen Partner sich beteiligen, dann sollten ausgewiesene Experten keine Mangelware sein.

Vor allem soll niemand sagen können, daß er die kritischen Punkte eines Vorhabens besser einschätzen kann als diese Experten.
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imp
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23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von imp »

Eine Euro-Militärunion fast aller EU-Staaten kommt.
http://m.spiegel.de/politik/ausland/bru ... 77685.html

Die 23 Teilnehmerländer wollen regional integrierte Armeen aufstellen und alles eng verzahnen, auch das Sanitätswesen. 47 teure Projekte sind derzeit im Vorschlag.
Logistik soll vereinheitlicht werden
spam entfernt

Das Europa der zwei Kaliber nimmt Gestalt an. Brauchen wir es denn?

NN, mod
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relativ
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von relativ »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Nov 2017, 15:10)

Eine Euro-Militärunion fast aller EU-Staaten kommt.
http://m.spiegel.de/politik/ausland/bru ... 77685.html

Die 23 Teilnehmerländer wollen regional integrierte Armeen aufstellen und alles eng verzahnen, auch das Sanitätswesen. 47 teure Projekte sind derzeit im Vorschlag.
Logistik soll vereinheitlicht werden, zudem sollen Teilnehmerländer leichter durchmarschieren dürfen.

Das Europa der zwei Kaliber nimmt Gestalt an. Brauchen wir es denn?
Ja sicher brauchen wir die Euro Armee, schon gerade aus Spargründen. Gerade das was du kritisierst wäre der Vorteil für Europa und die einzelnen Staaten. Im Einzelnen können die Nationalstaaten so viel Geld sparen und für andere Projekte einsetzen.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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imp
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von imp »

Es ist ausdrücklich eine regelmäßige Erhöhung des Budgets gefordert. Da fällt nichts ab zum sparen, im Gegenteil.
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von watisdatdenn? »

Ich will wieder ein bayrisches Militär, welches auch bayrische Grenzen verteidigen kann.
Das teutsche hat sich ja dazu nicht in der Lage gezeigt..

Von europäischer Grenzsicherung ganz zu schweigen..
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von Teeernte »

Jepp - bereits die Titelwahl des Strangeröffners sagt :

Löscht bitte den Strang. :D :D :D
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von think twice »

watisdatdenn? hat geschrieben:(13 Nov 2017, 18:46)

Ich will wieder ein bayrisches Militär, welches auch bayrische Grenzen verteidigen kann.
Das teutsche hat sich ja dazu nicht in der Lage gezeigt..

Von europäischer Grenzsicherung ganz zu schweigen..
Zieht euch doch ne bayrische Grenze. Könnt ja noch Sachsen mit dazu nehmen, damit ihr nicht so alleine seid. :p
Duldsamkeit heißt nicht, dass ich auch billige, was ich dulde.
(Mahatma Gandhi)
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von watisdatdenn? »

Teeernte hat geschrieben:(13 Nov 2017, 18:49)

Jepp - bereits die Titelwahl des Strangeröffners sagt :

Löscht bitte den Strang. :D :D :D
Mist ich bin ja im dreier Forum :s
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von imp »

watisdatdenn? hat geschrieben:(13 Nov 2017, 18:46)

Ich will wieder ein bayrisches Militär, welches auch bayrische Grenzen verteidigen kann.
Das teutsche hat sich ja dazu nicht in der Lage gezeigt..

Von europäischer Grenzsicherung ganz zu schweigen..
Inwiefern sind deutsche Grenzen bedroht? Bayern als Völkerrechtssubjekt gibt es gar nicht. Bayern sind nur eine regionale Variante der Deutschen. Deutschland ist in der Nato, Bayern ist eine Verwaltungseinheit. Als Defensivbündnis reicht die Nato. Diese Integrationsbemühung mit Mehrausgabengebot richtet sich erklärt auf andere Bedürfnisse.
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von Adam Smith »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Nov 2017, 19:24)

Inwiefern sind deutsche Grenzen bedroht? Bayern als Völkerrechtssubjekt gibt es gar nicht. Bayern sind nur eine regionale Variante der Deutschen. Deutschland ist in der Nato, Bayern ist eine Verwaltungseinheit. Als Defensivbündnis reicht die Nato. Diese Integrationsbemühung mit Mehrausgabengebot richtet sich erklärt auf andere Bedürfnisse.
Bayern ist auch eine Verwaltungseinheit wie z.B. Kroatien.
Das ist Kapitalismus:

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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von Adam Smith »

Teeernte hat geschrieben:(13 Nov 2017, 18:49)

Jepp - bereits die Titelwahl des Strangeröffners sagt :

Löscht bitte den Strang. :D :D :D
Vermutlich ändert ein Moderator den Strangtitel. So etwas nimmt immer den Pep aus dem Strang.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von imp »

Adam Smith hat geschrieben:(13 Nov 2017, 19:31)

Bayern ist auch eine Verwaltungseinheit wie z.B. Kroatien.
Kroatien ist ein Völkerrechtssubjekt. Es ist Teil der EU und kann an Pesco teilnehmen wenn gewünscht. Bayern wird nicht gefragt. Deutschland will.
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von Adam Smith »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Nov 2017, 19:37)

Kroatien ist ein Völkerrechtssubjekt. Es ist Teil der EU und kann an Pesco teilnehmen wenn gewünscht. Bayern wird nicht gefragt. Deutschland will.
Und eine Verwaltungseinheit.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

Ein guter Tag für das europäische Projekt! Aus der Verwirrung und -zig Vorschlägen für eine Verteidigungsgemeinschaft im Gefolge der Krim-Annektion durch Rußland ist nun ein Vertrag geworden, an dem sich 23 EU-Mitglieder beteiligen. Nur Malta, Portugal, Irland und Dänemark brauchen vermutlich mehr Bedenkzeit.

Die 23 Mitglieder wollen ihre Streitkräfte einheitlich ausrüsten, gemeinsame Wehrtechnik bereitstellen, Teilstreitkräfte zusammenfassen, die Verlegung von Streitkräften ohne diplomatische Absprachen über ihr Gebiet zulassen. Damit sind wir Europäer noch lange nicht bei einer europäischen Streitmacht angekommen, aber ein erster und unerlässlicher Schritt dahin wurde beschlossen.

Natürlich sind die Kosten für Verteidigung der wesentliche Antrieb. in der EU hat man voller Kummer festgestellt, daß die Europäer vergleichsweise 50% der Verteidigungslasten der USA tragen, aber das Endprodukt "äußere Sicherheit" noch nicht einmal 25% des US-Wirkungsgrads erreicht.

Zunächst einmal wird es vermutlich einen Kostensprung geben, wenn man die Partner auf einheitliche Ausrüstung umstellt, obwohl das "alte Zeug" es noch eine Zeitlang getan hätte. Aber danach müsste sich die Vereinheitlichung auszahlen in der gemeinsamen Logistik. Der Wahnsinn von -zig Waffensystemen mit unterschiedlichen Ersatzteilen, Werkstätten, Arsenalen, Erprobungsstellen, ein wahrer Rattenschwanz, schrumpft zusammen. Praktisch kann jeder Partner auf dem Gebiet eines anderen Partners Wartung und Pflege durch geschultes Fachpersonal abrufen.

Die Schlagkraft der NATO wird durch die Europäer erhöht und vermutlich auch zugleich an die derzeitige Bedrohungslage im Osten und Nahen Osten und Afrika angepaßt.

Wer hätte das gedacht, nachdem die EVG (Europäische Verteidigungsgemeinschaft) in den 1950er Jahren am Widerstand Frankreichs gescheitert war. Der Wermutstropfen: Die Briten vollziehen ihren BREXIT, und sie sind nicht an der neuen Gemeinschaft beteiligt.
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von imp »

Adam Smith hat geschrieben:(13 Nov 2017, 19:45)

Und eine Verwaltungseinheit.
Gewiss, das auch. Aber eine, die eigenständig an Pesco teilnehmen kann. Das kann Bayern nicht, weil es bloß ein Stück vom ganzen Deutschland ist.

Die Briten und Portugal lehnen eine Beteiligung an Pesco ab.
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von Kritikaster »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Nov 2017, 19:51)

Gewiss, das auch. Aber eine, die eigenständig an Pesco teilnehmen kann. Das kann Bayern nicht, weil es bloß ein Stück vom ganzen Deutschland ist.

Die Briten und Portugal lehnen eine Beteiligung an Pesco ab.
Die Briten und Portugiesen wären "im Fall des Falles" ja wahrscheinlich auch erst einmal weit ab vom Schuß. ;)
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Nov 2017, 19:59)

Die Briten und Portugiesen wären "im Fall des Falles" ja wahrscheinlich auch erst einmal weit ab vom Schuß. ;)
Auch nicht weiter weg als Kroatien oder Rumänien.
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von Kritikaster »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Nov 2017, 20:00)

Auch nicht weiter weg als Kroatien oder Rumänien.
Na, dann werfen wir gemeinsam vielleicht noch einmal einen Blick auf die Europakarte und beurteilen anschließend die Staaten, die ein realistisches Bedrohungspotential darstellen.
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von DarkLightbringer »

Den Strangtitel finde ich gut, weil gerade doch die Übertreibung zum Widerspruch reizt.

Sicherheit hat seinen Preis. Wenn Pesco dazu beitragen kann, erwachsen zu werden, ist es gut. Europa sollte nicht als Disney-World der Naivität wahrgenommen werden. Es darf sozusagen ein bißchen mehr sein.
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23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von imp »

DarkLightbringer hat geschrieben:(13 Nov 2017, 20:10)

Den Strangtitel finde ich gut, weil gerade doch die Übertreibung zum Widerspruch reizt.

Sicherheit hat seinen Preis. Wenn Pesco dazu beitragen kann, erwachsen zu werden, ist es gut. Europa sollte nicht als Disney-World der Naivität wahrgenommen werden. Es darf sozusagen ein bißchen mehr sein.
Positiv dran ist das Opt-in-Konzept. Neue EU-Staaten müssen nicht unbedingt und nicht sofort mit rein. Damit verbunden ist negativ, dass das EU-Parlament faktisch wenig dabei zu melden hat. Es ist ein Spielzeug der nationalen Regierungen und ihres Ausschusses in Brüssel. Man kann das Konzept sicher noch verfeinern und auf Bereiche wie Seuchenvorsorge oder ein EU-Sozialmodell anwenden. Gern auch mit einer Minderheit von EU-Staaten. Jedoch sollte das Parlament oder die Parlamentsdelegationen der beteiligten Staaten eine wichtige Rolle dabei spielen.
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Nov 2017, 20:09)

Na, dann werfen wir gemeinsam vielleicht noch einmal einen Blick auf die Europakarte und beurteilen anschließend die Staaten, die ein realistisches Bedrohungspotential darstellen.
Es gibt solche Staaten nicht. Weder USA noch China hätte ein Interesse an Krieg mit der EU. Der Rest der Welt hat dazu nicht mal die Möglichkeit. Die Erläuterungen zu Pesco sagen auch klar, dass Fähigkeiten für Szenarien jenseits des Nato-Verteidigungsfalls aufgebaut werden. Es wird wohl drum gehen, in Afrika mehr den Ton anzugeben.
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von Kritikaster »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Nov 2017, 20:20)

Es gibt solche Staaten nicht. Weder USA noch China hätte ein Interesse an Krieg mit der EU.
Naa jaa ... :rolleyes:
Sole.survivor@web.de hat geschrieben:Der Rest der Welt hat dazu nicht mal die Möglichkeit.
"Hüstel" ... Schliesse Dich dazu doch einfach mal mit den hiesigen ... nun ja, Verehrern der militärischen Potenz des Kremlzaren und seiner Lakeien kurz. ;)
Sole.survivor@web.de hat geschrieben:Die Erläuterungen zu Pesco sagen auch klar, dass Fähigkeiten für Szenarien jenseits des Nato-Verteidigungsfalls aufgebaut werden. Es wird wohl drum gehen, in Afrika mehr den Ton anzugeben.
An diesen Spekulationen beteilige ich mich nicht.
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Nov 2017, 20:26)

Naa jaa ... :rolleyes:

"Hüstel" ... Schliesse Dich dazu doch einfach mal mit den hiesigen ... nun ja, Verehrern der militärischen Potenz des Kremlzaren und seiner Lakeien kurz. ;)
Das ist hier nicht das AfD-Forum.

Russland fehlen Mittel und Motivation, mit der EU Krieg zu führen. Es fehlt ja schon heute an Ersatzteilen. Auch bei See und Luft ist da wenig Potential.

Theoretisch könnten sie natürlich die Welt einäschern, aber davon hat keiner was und dagegen hilft auch keine Militärallianz mit Malta und Holland.

Dieses Projekt dreht sich eher darum, in Zukunft auch mal die Liga Serbien, Libyen oder vergleichbare Kandidaten abzuschießen ohne sich gleich wieder lächerlich zu machen und dann auf die Amerikaner zu warten.
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von Watchful_Eye »

Sehe die Sache positiv. Einfach, damit wir Europäer langfristig unabhängiger von den USA werden können. Auch ist es vielleicht ganz gut, zu Zeiten der Euroskepsis ein gemeinsames Projekt zu starten, welches nicht nur auf finanzpolitischen Werten basiert.
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von Kritikaster »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Nov 2017, 20:35)

Das ist hier nicht das AfD-Forum.

:s
[Ironie]Ist das so?[/Ironie]
Sole.survivor@web.de hat geschrieben:Russland fehlen Mittel und Motivation, mit der EU Krieg zu führen. Es fehlt ja schon heute an Ersatzteilen. Auch bei See und Luft ist da wenig Potential.
Deren eigener und ihrer Trolle Einschätzung nach sieht das, zumindest das Potenzial betreffend, anders aus.
Sole.survivor@web.de hat geschrieben:Theoretisch könnten sie natürlich die Welt einäschern, aber davon hat keiner was und dagegen hilft auch keine Militärallianz mit Malta und Holland.
Weshalb Malta ja auch nicht mitmacht. :)
Sole.survivor@web.de hat geschrieben:Dieses Projekt dreht sich eher darum, in Zukunft auch mal die Liga Serbien, Libyen oder vergleichbare Kandidaten abzuschießen ohne sich gleich wieder lächerlich zu machen und dann auf die Amerikaner zu warten.
Ich mag das überlesen haben, deshalb gib mir bitte noch einmal einen Link auf die Erklärung, die das besagt.
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Nov 2017, 20:45)

:s
[Ironie]Ist das so?[/Ironie]

Deren eigener und ihrer Trolle Einschätzung nach sieht das, zumindest das Potenzial betreffend, anders aus.

Weshalb Malta ja auch nicht mitmacht. :)

Ich mag das überlesen haben, deshalb gib mir bitte noch einmal einen Link auf die Erklärung, die das besagt.

Hier mal der Artikel im Spiegel
Ähnlich äußerte sich von der Leyen: Die Nato werde immer für die Landes- und Bündnisverteidigung zuständig sein. Die EU könne aber zivile und militärische Instrumente zusammenfassen und damit Aufgaben erledigen, die nicht in die Zuständigkeit der Nato fallen .
Damit dürften klassische Selbstverteidigungs-Übungen nicht gemeint sein sondern eher die Einmischung in "Bürgerkriege".

Um das Thema Russland noch abzurunden, das ist eher ein politisches als ein militärisches Thema. Längerfristig ist ein mit Euroland vernetztes Russland besser für unsere Sicherheit und unser Einkommen als die aktuelle Bildzeitungspolitik.
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Re: Die Totschießunion kommt

Beitrag von Kritikaster »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Nov 2017, 20:54)

Damit dürften klassische Selbstverteidigungs-Übungen nicht gemeint sein sondern eher die Einmischung in "Bürgerkriege".
Das ist eine mögliche Interpretation.

Ich sehe u.a. auch die Möglichkeit, mit einer solchen Organisation europäische Staaten zu unterstützen, die, wie beispielsweise die Ukraine, von übermächtigen östlichen Nachbarn überfallen und Teilen ihres Staatsgebietes beraubt werden, rechtzeitig und "jenseits des NATO-Verteidigungsfalles" helfen zu können.
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Re: Die Totschießunion kommt

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Nov 2017, 21:10)

Das ist eine mögliche Interpretation.

Ich sehe u.a. auch die Möglichkeit, mit einer solchen Organisation europäische Staaten zu unterstützen, die, wie beispielsweise die Ukraine, von übermächtigen östlichen Nachbarn überfallen und Teilen ihres Staatsgebietes beraubt werden, rechtzeitig und "jenseits des NATO-Verteidigungsfalles" helfen zu können.
Das ist letztlich dasselbe.
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Re: Die Totschießunion kommt

Beitrag von Kritikaster »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Nov 2017, 21:15)

Das ist letztlich dasselbe.
Na ja, "Bürgerkrieg" wäre es zwar nicht, aber es fände jenseits des NATO-V-Falles statt.
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Re: Die Totschießunion kommt

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Nov 2017, 21:22)

Na ja, "Bürgerkrieg" wäre es zwar nicht, aber es fände jenseits des NATO-V-Falles statt.
Das Muster ist dasselbe. Die eine Fraktion wird gestärkt, die andere bekämpft. Das kann locker auch "das Volk" gegen die völkerrechtlich derzeit aktive Regierung sein. Oder irgendwelche Gegenregierungen. Oder die aktuelle Regierung gegen "die Terroristen". Letztlich belanglos. Dafür braucht es Budgeterhöhung und Synergie. Nicht zur Abwehr fantasierter Angriffe.
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Re: Die Totschießunion kommt

Beitrag von Kritikaster »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Nov 2017, 21:32)

Das Muster ist dasselbe. Die eine Fraktion wird gestärkt, die andere bekämpft. Das kann locker auch "das Volk" gegen die völkerrechtlich derzeit aktive Regierung sein. Oder irgendwelche Gegenregierungen. Oder die aktuelle Regierung gegen "die Terroristen". Letztlich belanglos. Dafür braucht es Budgeterhöhung und Synergie. Nicht zur Abwehr fantasierter Angriffe.
Und damit landen wir wieder bei dem, was relativ in seiner ersten Antwort schrieb:
relativ hat geschrieben:Ja sicher brauchen wir die Euro Armee, schon gerade aus Spargründen.
Wenn das Ganze mehr als die Summe seiner Teile ist, hat man im Falle des Funktionierens etwas gespart.
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Re: Die Totschießunion kommt

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Nov 2017, 21:50)

Und damit landen wir wieder bei dem, was relativ in seiner ersten Antwort schrieb:

Wenn das Ganze mehr als die Summe seiner Teile ist, hat man im Falle des Funktionierens etwas gespart.
Falls man dran interessiert ist. Sonst hat man nur mehr Müll.
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Re: Die Totschießunion kommt

Beitrag von Kritikaster »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Nov 2017, 22:00)

Falls man dran interessiert ist. Sonst hat man nur mehr Müll.
Realpolitik ist mit Idealismus allein leider nicht zu bezahlen.
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Re: Die Totschießunion kommt

Beitrag von imp »

Kritikaster hat geschrieben:(13 Nov 2017, 22:01)

Realpolitik ist mit Idealismus allein leider nicht zu bezahlen.
Es hat wenig mit Idealismus zu tun, die Interventionen von EU und Freunden für insgesamt problematisch zu halten.
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unity in diversity
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Re: 23 EU-Staaten gründen Militärunion

Beitrag von unity in diversity »

Watchful_Eye hat geschrieben:(13 Nov 2017, 20:44)

Sehe die Sache positiv. Einfach, damit wir Europäer langfristig unabhängiger von den USA werden können. Auch ist es vielleicht ganz gut, zu Zeiten der Euroskepsis ein gemeinsames Projekt zu starten, welches nicht nur auf finanzpolitischen Werten basiert.
Viele Köche verderben das Pfirsichkompott.
In Europa erreicht man nur 15% der Effizienz von vergleichbaren US-Einrichtungen.
Daher ist es naheliegend, die Organisationsstrukturen und Planungsabläufe zu reformieren.
Es wäre das Versprechen einer koordinierten Standortpolitik.
Genau das hat bislang nicht funktioniert. Man verteilt keine Standorte, sondern versucht sie zu konzentrieren. Man wickelt an der Peripherie ab und stellt alles zentrumsnah neu auf.
Das Konzept der kurzen Wege setzt sich durch.
Das Nachsehen haben jene, die nichts mehr produzieren, aber alles kaufen sollen.
Das verschärft das Problem der innereuropäischen „finanzpolitischen Werte“, weil kein Land beliebig Schulden aufnehmen darf, um eine imaginäre 2% Regel zu erfüllen.
Somit gibt es aktuell schon Skeptiker, deren Anzahl mit der Zeit wachsen wird.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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imp
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Die Totschießunion kommt

Beitrag von imp »

unity in diversity hat geschrieben:(14 Nov 2017, 00:14)

Viele Köche verderben das Pfirsichkompott.
In Europa erreicht man nur 15% der Effizienz von vergleichbaren US-Einrichtungen.
Daher ist es naheliegend, die Organisationsstrukturen und Planungsabläufe zu reformieren.
Es wäre das Versprechen einer koordinierten Standortpolitik.
Genau das hat bislang nicht funktioniert. Man verteilt keine Standorte, sondern versucht sie zu konzentrieren. Man wickelt an der Peripherie ab und stellt alles zentrumsnah neu auf.
Das Konzept der kurzen Wege setzt sich durch.
Das Nachsehen haben jene, die nichts mehr produzieren, aber alles kaufen sollen.
Das verschärft das Problem der innereuropäischen „finanzpolitischen Werte“, weil kein Land beliebig Schulden aufnehmen darf, um eine imaginäre 2% Regel zu erfüllen.
Somit gibt es aktuell schon Skeptiker, deren Anzahl mit der Zeit wachsen wird.
Es ist nicht nur eine Frage von Arbeitsplatz und Wertschöpfung. Gemeinsam einkaufen heißt auch, dass politische Rücksichten einzelner Länder auf Interessen auswärtiger Lieferanten nur noch im Rahmen aller zur Geltung kommen. Aber andererseits sind die meisten Teilbereiche des Abkommens freiwillig. Lediglich die 20 Grundpflichten sind für Teilnehmer verbindlich.
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frems
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von frems »

Und so schreitet die europäische Integration erfolgreich voran:
US-Regierung kritisiert EU-Zusammenarbeit

Für die Verteidigungsminister der EU sollte dieser Dienstag ein Tag der guten Nachrichten sein: Die Ministerrunde will in Brüssel den formellen Startschuss für 17 Projekte einer engen europäischen Militärkooperation (Pesco) geben, ein wichtiger Schritt hin zur Verteidigungsunion. Deutschland wird vier dieser Vorhaben anführen, darunter das geplante Hauptquartier für medizinische Versorgung bei künftigen EU-Einsätzen oder eine Logistik-Drehscheibe für den Transport von Truppen und Material. Die Zusammenarbeit von 25 Staaten gilt als Meilenstein und als einer der großen Erfolge der EU in letzter Zeit.

Doch jetzt wird die Freude getrübt durch Störfeuer aus den USA: Auf immer neuen Kanälen warnt die Regierung in Washington die Europäer vor dem Aufbau von Doppelstrukturen zur Nato.
https://www.swp.de/politik/inland/us-re ... 36914.html

Nicht verwunderlich, dass nicht nur Peking und Moskau, sondern auch Washington nicht sehr erfreut über "mehr Europa" ist. Und natürlich auch ein paar Putintrolle in Deutschland, aber das ist ja zu vernachlässigen.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

Ein weiterer Trippelschritt ist gelungen: Eine deutsche Luftabwehreinheit in Schleswig-Holstein wurde unter niederländische Führung gestellt. Damit wird die Luftabwehr beider Länder in Teilen zusammengefaßt, um die Luftabwehr beider Länder weniger verwundbar zu machen.

https://www.epochtimes.de/politik/deuts ... 92001.html

Ähnliche Verbindungen bestehen schon bei den Panzergrenadieren beider Länder, die in der Heide gemeinsam üben, und bei der deutschen Marineinfanterie, die in den Niederlanden ausgebildet wird.

Es geht voran, langsam aber stetig!
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Tom Bombadil
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Tom Bombadil »

Besser als nichts!
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(04 Apr 2018, 23:34)

Besser als nichts!
Das meine ich auch; weiterhin meine ich, daß die sehr enge Zusammenarbeit auch mit den anderen NATO-EU-Partnern mit einigem Druck voran getrieben werden sollte. Ich schiele dabei auf die allgemeine Bedrohungslage, von dreisten Giftmorden in London, von Grünen Männchen auf der Krim, von Überfällen auf Syrien und anstürmenden Flüchtlingsscharen aus Afrika... wenn das 'mal nicht Zeichen einer saft- und kraftlosen europäischen Wehrhaftigkeit sind.
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Tom Bombadil
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Tom Bombadil »

Wir brauchen wehrhaftere Demokratien in Europa, nicht nur inneren Feinden gegenüber, sondern auch äußeren. Ich bin immer noch der Meinung, dass sich mit einer EU-Armee viel Geld sparen lässt und man trotzdem eine schlagkräftigere Truppe hätte, auch da schmerzt der Brexit, die britische Marine wäre die Säule der EU-Marine gewesen.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

Sehe ich ganz genau so; natürlich sind die BREXITeers ein herber Verlust. Aber da ist wohl erst einmal nichts zu machen. Weitere Extrawürste für die Briten würden den übrigen Europäern auch nicht schmecken.

Ich fand den Grundgedanken hinter der deutsch-nierderländischen Zusammenarbeit auch ganz vernünftig: Die deutschen Soldaten stehen bei Bedarf für Projekte der Bundesregierung zur Verfügung, aber sie sind gut eingebaut in das jeweils deutsche oder niederländische Kommando. Daraus läßt sich im Laufe der Zeit mehr machen; vor allem bleibt der nationale Personalbeitrag noch sichtbar... und (hoffentlich !) nicht nur "Spießbürger", sondern richtige Soldaten.

So bleibt auch sichtbar, daß die Bundeswehr unzureichend mit Wehrmaterial versorgt ist, und sowohl dort als auch in der Zahl der Soldaten tüchtig nachgelegt werden muß.

Vernünftig wäre auch eine vergleichbare Zusammenarbeit mit Polen; aber dort sind die Befindlichkeiten nach den Schrecken des 2. Weltkriegs wohl noch zu sehr auf Abwehr eingerastet. Die brauchen noch 40 Jahre guter Nachbarschaft, die Niederländer und Deutsche inzwischen zu Partnern haben werden lassen.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von H2O »

Heute gibt es zur Abwechselung gleich zwei Nachrichten aus dem Verteidigungsministerium.

1.
Deutschland hätte sich von der Einsatzbereitschaft seiner Streitkräfte auch an dem Schlag gegen syrische Chemiewerke und -lager beteiligen können.
https://www.epochtimes.de/politik/deuts ... 06714.html

2.
Mit zunehmender Stärke der Bundeswehr sieht die Ministerin von der Leyen wachsende weltweite militärische Verantwortung im Rahmen der UNO.
https://www.epochtimes.de/politik/deuts ... 06727.html

Der Widerspruch zwischen 1. und 2. liegt doch auf der Hand: Einmal jammert die Bundeswehr über zu geringe Stärke, weil so noch nicht einmal die Landesverteidigung gewährleistet ist, dann läßt die deutsche Seite ihre europäischen Partner und ihren Hauptverbündeten allein die Last tragen. Darüber war ich sogar ein wenig stolz... so viel Unabhängigkeit!

Und dann soll der Rüstungsaufwand für Einsätze im Rahmen die UNO aufgebläht werden, damit der Platz im Weltsicherheitsrat errungen wird... wichtig, wie unsere Politiker sich wohl nehmen.

Merkwürdig, daß das Thema Landesverteidigung und europäische Armee so gar keine Rolle spielt, zumindest in der Nachrichtenlage, wo Rußland droht und Völkerrecht in Osteuropa bricht und in Syrien einen sowohl mordlustigen als auch gefügigen Diktator vor seinem sicheren Untergang bewahrt, und Iran und Türkei sich bewußt als Gegner aufstellen.

Ist denn der Schrotthaufen inzwischen wieder betriebsbereit und sind die notwendigen Ersatzbeschaffungen ausgelöst und terminlich gesichert? Und wann gibt es ein einsatzbereites Transportflugzeug und wärmefeste Hubschrauber? Wie kommt der personelle Aufbau voran? Das sind wohl die Mühen der Ebene, wie Politiker so gern sagen.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von Mehmet »

Der Schlag in Syrien war, laut Gutachten, nicht Rechtmäßig.

Gutachten zu Syrien
Luftangriff "grundsätzlich unzulässig"
Der Luftangriff auf mutmaßliche Chemiewaffeneinrichtungen in Syrien war ein Bruch des Völkerrechts. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages.

Quelle: https://www.tagesschau.de/ausland/syrie ... n-101.html

Ich hab auch gelesen gehabt, dass die Bundeswehr, laut Bundeswehr-Offiziers, für solch ein Einsatz in Syrien gar nicht tauglich wäre.
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Re: Zusammenschluss aller Streitkräfte zur europäischen Armee?

Beitrag von frems »

H2O hat geschrieben:(22 Apr 2018, 11:16)

Heute gibt es zur Abwechselung gleich zwei Nachrichten aus dem Verteidigungsministerium.
Ich habe auch noch eine vom Bundesragspräsidenten:
Schäuble sprach sich außerdem für eine enge Zusammenarbeit des Bundestags mit der französischen Nationalversammlung vor allem auf dem Feld der Verteidigungspolitik aus. „Wenn wir auf dem Gebiet der gemeinsamen Rüstungsbeschaffung ernsthaft vorankommen wollen, dann müssen wir unsere Rüstungsbeschaffungs- und -verkaufsrichtlinien ein Stück weit europäisieren. Das ist dann auch die Aufgabe der Parlamente, dies zu bewältigen. Am Ende stünde die Schaffung einer europäischen Armee.“ Schäuble ist überzeugt, Deutschland bräuchte dann die Bundeswehr nicht mehr.
Labskaus!

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