EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

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Misterfritz
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Eiskalt hat geschrieben:(09 Jan 2018, 17:35)

Auch lustig:



http://www.zeit.de/politik/ausland/2018 ... nternehmen

Verstehe ich nicht. Ich dachte Großbritannien würde nach einem harten Brexit aufblühen?? :cool:
Sicherlich,
blühende Landschaften auf Industirebrachen ;)

Ich bin immer wieder verwundert darüber, was aus London kommt. Ist man dort so dumm oder aber arrogant?
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Europa2050
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Europa2050 »

Misterfritz hat geschrieben:(09 Jan 2018, 18:16)

Sicherlich,
blühende Landschaften auf Industirebrachen ;)

Ich bin immer wieder verwundert darüber, was aus London kommt. Ist man dort so dumm oder aber arrogant?
Dummheit und Arroganz paart sich gerne.
Gibt‘s in Deutschland auch, ist aber nicht mehrheitsfähig.

Und in GB steht man nun vor dem Problem, das schon so viele andere hatten - und meistens das Falsche gemacht haben:

Zugeben, dass man einen Fehler gemacht hat und sich blamieren/lächerlich machen

Oder

Durchziehen bis zum bitteren Ende und sich ruinieren.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Europa2050 hat geschrieben:(09 Jan 2018, 18:29)
...

Zugeben, dass man einen Fehler gemacht hat und sich blamieren/lächerlich machen
Oder
Durchziehen bis zum bitteren Ende und sich ruinieren.
Als Europäer würde ich eine Umkehr aus Einsicht eher für eine Verstandesleistung halten als für das Eingeständnis einer leichtfertigen Entscheidung mit Wut im Bauch.

Aber ich meine auch, daß diese Umkehr in eine ganz gewöhnliche Mitgliedschaft über gehen muß, ohne erneute Sonderrechte und mit der Einführung des Euros als Landeswährung. Wenn das so nicht zu machen ist, dann heißt es eben geduldig abwarten, bis diese Einsicht gewachsen ist. Meinetwegen 20 Jahre. Eine Fast-Mitgliedschaft wie Norwegen wäre ja auch nicht schlecht während dieser Bedenkzeit.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Alpha Centauri »

Misterfritz hat geschrieben:(09 Jan 2018, 18:16)

Sicherlich,
blühende Landschaften auf Industirebrachen ;)

Ich bin immer wieder verwundert darüber, was aus London kommt. Ist man dort so dumm oder aber arrogant?
Womöglich beides?
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Eiskalt
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

, dass Großbritannien nicht einerseits aus der Union austreten könne, andererseits aber alle Vorteile einer Mitgliedschaft genießen könne. „Die Prioritäten der EU sind aber nicht unvereinbar mit den unsrigen: einer tiefen und besonderen Partnerschaft mit unseren engsten Handelspartnern und Verbündeten“, so Hammond und Davis.

Bei der Neugestaltung der Beziehungen zwischen Großbritannien und dem Kontinent gehe es darum, „phantasievoll und erfinderisch“ zu sein und sich nicht auf anderswo praktizierte Rezepte zu verlassen.
http://m.faz.net/aktuell/politik/auslan ... 83107.html

Phantasievoll und erfinderisch.....
Sie geben nicht auf. Das passiert wenn man jemanden zuviele Sonderwünsche in der Vergangenheit gewährt hat.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Eiskalt hat geschrieben:(09 Jan 2018, 21:37)

http://m.faz.net/aktuell/politik/auslan ... 83107.html

Phantasievoll und erfinderisch.....
Sie geben nicht auf. Das passiert wenn man jemanden zuviele Sonderwünsche in der Vergangenheit gewährt hat.

Na ja da scheint es doch noch Leute mit Ideen zu geben, dann muss einen um GB ja nicht bang sein.
Die Briten haben in der Tat nicht die konsequenzen ihres brexit voll durchdacht.
Warscheinlich hat Frau May neben einem Bild von Königin Elizabeth gleich noch als zeichen ihres Regierungsstils die drei Affen aufgestellt.
Sie sieht nicht die folgen ihres handelns,
sie spricht nicht darüber, sie hört nicht auf ihre Ratgeber!?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ger9374 hat geschrieben:(09 Jan 2018, 21:48)

Na ja da scheint es doch noch Leute mit Ideen zu geben, dann muss einen um GB ja nicht bang sein.
Die Briten haben in der Tat nicht die konsequenzen ihres brexit voll durchdacht.
Warscheinlich hat Frau May neben einem Bild von Königin Elizabeth gleich noch als zeichen ihres Regierungsstils die drei Affen aufgestellt.
Sie sieht nicht die folgen ihres handelns,
sie spricht nicht darüber, sie hört nicht auf ihre Ratgeber!?
Auf PM May stürmen doch gleichzeitig ganze Chöre an Ratgebergesängen ein. Wenn die Frau nicht die Nervenstärke aufbringt, endlich ihrem eigenen Plan zu folgen, dann kommt sie noch ins Irrenhaus! Für das Ergebnis ist sie am Ende doch immer verantwortlich. Dann taucht ein Boris Johnson ganz elegant ab, oder ein Tony Blair.

Ansonsten hat Frau Sturgeon/Schottland die richtigen Worte gefunden: Die Unterhändler können nicht gelegentlich von "hard BREXIT" schwadronieren und zugleich erwarten, daß die EU sich nicht auch darauf einstellt. So eine Gemeinheit aber auch!
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Misterfritz
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Eiskalt hat geschrieben:(09 Jan 2018, 21:37)

http://m.faz.net/aktuell/politik/auslan ... 83107.html

Phantasievoll und erfinderisch.....
Sie geben nicht auf. Das passiert wenn man jemanden zuviele Sonderwünsche in der Vergangenheit gewährt hat.
Du meinst, sie wollen ihren alten EU-Schnuller behalten? Aber irgendwann muss man sich vom Schnuller lösen können :D
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(09 Jan 2018, 22:05)

Du meinst, sie wollen ihren alten EU-Schnuller behalten? Aber irgendwann muss man sich vom Schnuller lösen können :D
Die beiden hatten den Eindruck, daß man ihnen die versprochene Übergangszeit nicht gewähren wollte, weil eben EU-Papiere bei Unternehmen auf den "hard BREXIT" abhoben... den die beiden auch gelegentlich im Munde führten. Die Menschen sind ja so etwas von gemein! :(
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Charles »

Der Brexit könnte die EU jährlich bis zu 13 Milliarden kosten – so viel zahlen die Briten in den EU-Haushalt ein. Haushaltskommissar Günther Oettinger will die Lücke rasch schließen. Sein Plan: Die EU soll in vielen Bereichen sparen, etwa bei der Landwirtschafts- und der Regionalförderung. Aber die Mitgliedsländer sollen auch mehr zahlen – das könnte besonders für Deutschland teuer werden.
http://www.waz-online.de/Nachrichten/Wi ... r-Bruessel

Die deutsche Melk-Kuh wird es schon richten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ove Haithabu »

Eiskalt hat geschrieben:(09 Jan 2018, 21:37)

http://m.faz.net/aktuell/politik/auslan ... 83107.html

Phantasievoll und erfinderisch.....
Sie geben nicht auf. Das passiert wenn man jemanden zuviele Sonderwünsche in der Vergangenheit gewährt hat.
Es ist ja nicht falsch, phantasievoll und erfinderisch zu sein. Es gab schon den ein oder anderen Punkt, wo die EU ein wenig flexibler sein könnte.

Zum Beispiel war es den Briten sehr wichtig, den zukünftigen Handelsstatus verhandeln zu dürfen während andere Dinge wie austehende Zahlungen geregelt werden und nicht erst hinterher. Da hätte man schon auf die Briten zugehen können anstatt zu sagen "ist halt so". Die Briten hätten das zuhause als Erfolg verkaufen können und es hätte die Angelegenheit ein wenig entspannt. Auch dass die Briten nicht während der Gespräche auch mit anderen Staaten verhandeln dürfen ist nicht wirklich gerechtfertigt und trägt nur dazu bei, dass die Briten die EU als "Gegner" sehen und damit ist niemanden geholfen. Austritt oder nicht, Handelsabkommen oder nicht, die Briten sind nach wie vor unsere Freunde und Verbündete und man soll sie auch als solche behandeln.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Eiskalt hat geschrieben:(09 Jan 2018, 21:37)

http://m.faz.net/aktuell/politik/auslan ... 83107.html

Phantasievoll und erfinderisch.....
Sie geben nicht auf. Das passiert wenn man jemanden zuviele Sonderwünsche in der Vergangenheit gewährt hat.
das war doch schon einige zeit bekannt. 2 jahre übergangszeit munkelt man.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Ove Haithabu hat geschrieben:(09 Jan 2018, 23:24)

Es ist ja nicht falsch, phantasievoll und erfinderisch zu sein. Es gab schon den ein oder anderen Punkt, wo die EU ein wenig flexibler sein könnte.

Zum Beispiel war es den Briten sehr wichtig, den zukünftigen Handelsstatus verhandeln zu dürfen während andere Dinge wie austehende Zahlungen geregelt werden und nicht erst hinterher. Da hätte man schon auf die Briten zugehen können anstatt zu sagen "ist halt so".
du machst einen großen fehler. die briten brechen die verbindung, nicht die EU. die briten kommen jetzt als bittsteller, nicht die EU.
daraufhin beharrt die EU bei »zuerst müssen die konsequenzen geregelt sein, bevor über vergünstigung geredet wird«. denn mit bereitwilligkeit von GB hat die EU keine gute erfahrungen.

außerdem, ein »quid pro quo« für ein land das einseitig sagt »ade«? ja, wir sollen es noch belohnen! und wer bezahlt die zeche? die EU, i.c. wir.
ich verstehe deine denkweise nicht.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ove Haithabu »

Nomen Nescio hat geschrieben:(10 Jan 2018, 01:00)

du machst einen großen fehler. die briten brechen die verbindung, nicht die EU. die briten kommen jetzt als bittsteller, nicht die EU.
daraufhin beharrt die EU bei »zuerst müssen die konsequenzen geregelt sein, bevor über vergünstigung geredet wird«. denn mit bereitwilligkeit von GB hat die EU keine gute erfahrungen.
Konsequenzen und Vergünstigungen gehören zusammen wenn man überlegen will ob das Abgebot gut ist oder nicht. Wenn ich ein Auto kaufe so darf ich mir auch die Ausstattung aussuchen bevor ich mich zur Zahlung des Preises verpflichte. Es wäre von der EU eine große Geste gewesen und Frau May hätte das Luft zuhause verschafft. Es hätte die Verhandlungen entspannt und von Entspannung hätten beide Seiten profitiert. So hat man Zeit vergeudet und jetzt wundert man sich warum die Zeit knapp wird. Als nächstes schiebt man sich gegenseitig die Schuld zu warum so viel Zeit ohne Fortschritte vergeudet wurde. Damit steigen die Chancen auf einen "hard Brexit" und das macht beide Seiten zu Verlierern.
Nomen Nescio hat geschrieben:(10 Jan 2018, 01:00)
außerdem, ein »quid pro quo« für ein land das einseitig sagt »ade«? ja, wir sollen es noch belohnen! und wer bezahlt die zeche? die EU, i.c. wir.
ich verstehe deine denkweise nicht.
Die Denkweise ist, dass Großbritannien kein "Feind" ist. Warum sollte man denen verbieten mit andern Staaten ein Handelspakt für "danach" auszuhandeln ? Wenn ich einen neuen Job möchte kann mir der Arbeitgeber auch nicht die Suche während meiner Kündigungszeit verbieten und sagen ich darf erst nach meinem letzten Arbeitstag einen neuen Job suchen. Für Großbritannien ist es wirtschaftlich schlecht, ohne ein Abkommen dazustehen. Es geht Europa aber nicht besser dadurch dass es Großbritannien schlechter geht. Mich ärgert es auch dass die Briten gehen aber man hat nichts davon, noch einmal nachzutreten. Im Gegenteil, wenn man als einziges Argument "so sind halt die Regeln" hat, so spielt man den Brexiteers in die Karten die die EU als unflexibles Monster darstellen. Und es erschwert denjenigen, die die EU befürworten, die Argumentation daheim. Dabei ist die EU genau auf diese angewiesen wenn man eine Lösung mit GB im Binnenmarkt anstrebt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ove Haithabu »

Ove Haithabu hat geschrieben:(10 Jan 2018, 02:32)
Warum sollte man denen verbieten mit andern Staaten ein Handelspakt für "danach" auszuhandeln ?
Und davon mal ganz abgesehen könnten die Briten sich so Handelsangebote von allen Staaten der Welt einholen und dann gegeneinander abwiegen. Dann wird denen ganz schnell klar dass kein Abkommen der Welt so profitabel ist wie die Mitgliedschaft im europäischen Binnenmarkt. Nun spekulieren die wie toll es doch als Mitglied im NAFTA oder im TPP oder im Afrikanischen Erdnußrat sein wird. Aber verspekuliert haben die sich schon als die für den Austritt gestimmt haben "Toll, dann haben wir ja alle Vorteile der EU ohne dafür zahlen zu müssen. Let's go.".

Was den Briten leider fehlt ist der Sinn für Realität. Man sollte die ruhig international verhandeln lassen; dann sehen die schon dass auch andere Staaten nichts zu verschenken haben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von garfield336 »

Ove Haithabu hat geschrieben:(10 Jan 2018, 02:32)
Damit steigen die Chancen auf einen "hard Brexit" und das macht beide Seiten zu Verlierern.
.
Herr Juncker hat Frau May ja bereits zu dem Thema geantwortet als sie sagte, Lets make Brexit a success.

Er sagte, dabei kann es keinen Gewinner geben, und auhc kein success, für niemanden.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ove Haithabu hat geschrieben:(10 Jan 2018, 02:32)

Konsequenzen und Vergünstigungen gehören zusammen wenn man überlegen will ob das Abgebot gut ist oder nicht. Wenn ich ein Auto kaufe so darf ich mir auch die Ausstattung aussuchen bevor ich mich zur Zahlung des Preises verpflichte. Es wäre von der EU eine große Geste gewesen und Frau May hätte das Luft zuhause verschafft. Es hätte die Verhandlungen entspannt und von Entspannung hätten beide Seiten profitiert. So hat man Zeit vergeudet und jetzt wundert man sich warum die Zeit knapp wird. Als nächstes schiebt man sich gegenseitig die Schuld zu warum so viel Zeit ohne Fortschritte vergeudet wurde. Damit steigen die Chancen auf einen "hard Brexit" und das macht beide Seiten zu Verlierern.


Die Denkweise ist, dass Großbritannien kein "Feind" ist. Warum sollte man denen verbieten mit andern Staaten ein Handelspakt für "danach" auszuhandeln ? Wenn ich einen neuen Job möchte kann mir der Arbeitgeber auch nicht die Suche während meiner Kündigungszeit verbieten und sagen ich darf erst nach meinem letzten Arbeitstag einen neuen Job suchen. Für Großbritannien ist es wirtschaftlich schlecht, ohne ein Abkommen dazustehen. Es geht Europa aber nicht besser dadurch dass es Großbritannien schlechter geht. Mich ärgert es auch dass die Briten gehen aber man hat nichts davon, noch einmal nachzutreten. Im Gegenteil, wenn man als einziges Argument "so sind halt die Regeln" hat, so spielt man den Brexiteers in die Karten die die EU als unflexibles Monster darstellen. Und es erschwert denjenigen, die die EU befürworten, die Argumentation daheim. Dabei ist die EU genau auf diese angewiesen wenn man eine Lösung mit GB im Binnenmarkt anstrebt.
Die EU muß ihren Regeln folgen. Und die besagen eben, daß es Kosten für eingegangene Verpflichtungen des ausscheidenden Mitglieds gibt. Ist doch klar, daß nur ein Esel zukünftige Bedingungen verhandelt, während er die Vergangenheit abwickeln muß.

Das Vorgehen der EU ist ganz in Ordnung. Wenn die Briten dieses Vorgehen nicht hinnehmen wollen, dann könnten sie den Verhandlungen fern bleiben. Ende des Jahres fällt der Hammer, weil die Briten ihre Mitgliedschaft Mitte 2016 gekündigt haben. Und wenn sie umgänglich bleiben, dann gibt es eine Übergangszeit bis Ende 2019, weil von da an ein neuer EU-Haushalt geführt wird. Das alles ist bekannt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Ove Haithabu hat geschrieben:(10 Jan 2018, 02:32)

Konsequenzen und Vergünstigungen gehören zusammen wenn man überlegen will ob das Abgebot gut ist oder nicht. Wenn ich ein Auto kaufe so darf ich mir auch die Ausstattung aussuchen bevor ich mich zur Zahlung des Preises verpflichte. Es wäre von der EU eine große Geste gewesen und Frau May hätte das Luft zuhause verschafft. Es hätte die Verhandlungen entspannt und von Entspannung hätten beide Seiten profitiert. So hat man Zeit vergeudet und jetzt wundert man sich warum die Zeit knapp wird. Als nächstes schiebt man sich gegenseitig die Schuld zu warum so viel Zeit ohne Fortschritte vergeudet wurde. Damit steigen die Chancen auf einen "hard Brexit" und das macht beide Seiten zu Verlierern.
du machst noch immer denselben fehler. wenn die EU zugeständnisse machen würde, müßte das ohne gewähr sein. und das ist politisch, weder in GB noch in der EU, zu verkaufen.
um beim beispiel von auto zu bleiben: du kannst aussuchen und feilschen was du willst, aber bevor der kauf entschieden wird muß erst festgestellt sein was der endgültige preis ist.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Misterfritz hat geschrieben:(09 Jan 2018, 22:05)

Du meinst, sie wollen ihren alten EU-Schnuller behalten? Aber irgendwann muss man sich vom Schnuller lösen können :D
Die Bauern sprechen selber vom harten Brexit.
Wollen aber eine Übergangsphase und ja ein Freihandelsabkommen (auf UK zugeschnitten natürlich).
Man will also den harten Brexit und alles positive behalten, ohne aber etwas dafür zu bieten.

Rosinenpicken deluxe.
Die sind total irre sage es schon lange und ich sage es wieder.
Einfach fallenlassen, sich auf den harten Brexit vorbereiten und die Briten richtig hart über die Klinge springen lassen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Ove Haithabu hat geschrieben:(10 Jan 2018, 02:32)

Konsequenzen und Vergünstigungen gehören zusammen wenn man überlegen will ob das Abgebot gut ist oder nicht. Wenn ich ein Auto kaufe so darf ich mir auch die Ausstattung aussuchen bevor ich mich zur Zahlung des Preises verpflichte.
Das ist aber falsch,
die Briten haben das Auto längst gekauft (Mitgliedschaft) und müssen die Zahlungen bedienen, zu denen sie sich schon vor längerem vertraglich verpflichtet haben.
Wenn sie jetzt ein neues Auto (Kooperation mit der EU) kaufen wollen, können sich ja die möglichen Varianten ansehen und entscheiden, was sie denn wollen. Je nach dem fällt dann der Preis für ihr neues Auto aus ;)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Der britische Schatzkanzler Philip Hammond wünscht sich mehr Vorschläge aus Brüssel für die künftige Beziehung seines Landes mit der EU. Das sagte Hammond bei einer Konferenz der Zeitung "Die Welt" in Berlin.

Zwar gebe es aus Brüssel Beschwerden darüber, dass Großbritannien sich noch nicht entschieden habe, welche Art von Beziehungen es wolle, sagte Hammond. Es gebe aber auch nur wenige Ideen aus den EU-Ländern dazu, wie diese sich die Beziehungen vorstellen würden.
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/br ... n-100.html

Die Briten wollten doch raus und was anderes haben....
Ist das Taktik?
Hoffen?
Sind nur noch Idioten auf der Insel?

Oder wie soll man das noch verstehen??
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Eiskalt hat geschrieben:(10 Jan 2018, 21:01)

https://www.zdf.de/nachrichten/heute/br ... n-100.html

Die Briten wollten doch raus und was anderes haben....
Ist das Taktik?
Hoffen?
Sind nur noch Idioten auf der Insel?

Oder wie soll man das noch verstehen??
Ich wundere mich auch nur noch.
Den Briten geht doch was verloren (Binnenmarkt) und sie wollen eine neue Beziehung. Dann sollen sie mal vorlegen, die EU kann sich dann dazu äussern.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von rain353 »

Misterfritz hat geschrieben:(10 Jan 2018, 21:05)

Ich wundere mich auch nur noch.
Den Briten geht doch was verloren (Binnenmarkt) und sie wollen eine neue Beziehung. Dann sollen sie mal vorlegen, die EU kann sich dann dazu äussern.
Margaret Thatcher wäre gegen den Austritt gewesen, hat sie sich ja damals beim vom Labour eingeleiteten Referendum für die EU eingesetzt... Labour war dagegen...
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

rain353 hat geschrieben:(10 Jan 2018, 21:18)

Margaret Thatcher wäre gegen den Austritt gewesen, hat sie sich ja damals beim vom Labour eingeleiteten Referendum für die EU eingesetzt... Labour war dagegen...
Die alten Geschichten helfen doch aber niemandem. Die rechtmäßig amtierende britische Regierung hat in 2016 den BREXIT beschlossen und in Brüssel die Austritterklärung abgegeben. Das Verfahren läuft nun bis Anfang 2019, und dann ist der Austritt rechtswirksam.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Misterfritz hat geschrieben:(10 Jan 2018, 21:05)

Ich wundere mich auch nur noch.
Den Briten geht doch was verloren (Binnenmarkt) und sie wollen eine neue Beziehung. Dann sollen sie mal vorlegen, die EU kann sich dann dazu äussern.
Das vereinfacht aber gar nichts. Dann kommt doch die große Liste der gewünschten Möglichkeiten und der unerwünschten Bedingungen, und die EU hält dazu ein Preisschild hoch nach dem Grundsatz: Diese abgelehnte Bedingung kostet diese gewünschte Möglichkeit. Die EU hat die Möglichkeiten "Norwegen" oder "Kanada" im Vorrat. Die Möglichkeiten "Norwegen" zu den Bedingungen "Kanada" wird die EU bestimmt nicht einräumen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ger9374 »

Punkt 1 die Briten wollen raus aus der E.U
Punkt 2 die Mehrheit der Briten ist dafür
Punkt 3 bis 2019 soll alles gelaufen sein

Das steht fest. Der Kassenzettel wird jetzt geschrieben, die briten agieren planlos, brüssel
braucht blos auf die nächsten ideen aus London zu warten und wieder den kopf zu schütteln.
Die britische wirtschaft rotiert ja bereits , nichts ist planbar.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

ich hörte von einem sprecher von einer bank daß GB jetzt schon pro tag zig millionen durch brexit verliert. leider hab ich vergessen wieviel.

nicht umsonst sind britische minister nach berlin gezogen. ohne zweifel werden sie auch andere länder besuchen, denn sie wollen das einheitsfront durchbrechen.
offensichtlich wird jetzt geredet über »the city«. london will das handhaben. inzwischen vermehren sich die anzeichen daß die bänke tatsächlich the city verlassen werden. ein betrieb sollte schon in frankfurt 70 plätze auf einem internationalen school reserviert haben. ominöse zeichen.

wie fremd die ideen von london sind, merkt man, wenn man eine vergleichung macht. stell mal vor daß frankfurt ausmacht wie das finanzielle leben der briten verlauft. das geschrei wäre in moskau und peking zu hören.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(11 Jan 2018, 13:01)
...

nicht umsonst sind britische minister nach berlin gezogen. ohne zweifel werden sie auch andere länder besuchen, denn sie wollen das einheitsfront durchbrechen.

...
Eine Vorhersage dieser Art hatte EU-Präsident Juncker ja in einer Zeit großer Niedergeschlagenheit gemacht... nämlich daß die Briten sich Mitglied für Mitglied vorknöpfen würden, um denen jeweils verlockende Angebote zu machen. Der Zeitpunkt war ungefähr dann, als EU-Präsident Juncker seine 5 Entwicklungskonzepte für die EU vorgestellt hatte.

Aber bisher haben sämtliche EU-Mitglieder in dieser Sache eisern die gemeinsame Linie durchgehalten, daß nämlich die BREXIT-Musik in Brüssel spielt. Selbst Polen hat sich höflich heraus gehalten, obwohl doch besonders viele seiner Staatsbürger in GB vom BREXIT betroffen wären.

Vielleicht haben die Briten ja gar nichts an zu bieten, was nicht ohnehin mit dem BREXIT der EU zufallen wird?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

H2O hat geschrieben:(12 Jan 2018, 12:04)

Eine Vorhersage dieser Art hatte EU-Präsident Juncker ja in einer Zeit großer Niedergeschlagenheit gemacht... nämlich daß die Briten sich Mitglied für Mitglied vorknöpfen würden, um denen jeweils verlockende Angebote zu machen. Der Zeitpunkt war ungefähr dann, als EU-Präsident Juncker seine 5 Entwicklungskonzepte für die EU vorgestellt hatte.

Aber bisher haben sämtliche EU-Mitglieder in dieser Sache eisern die gemeinsame Linie durchgehalten, daß nämlich die BREXIT-Musik in Brüssel spielt. Selbst Polen hat sich höflich heraus gehalten, obwohl doch besonders viele seiner Staatsbürger in GB vom BREXIT betroffen wären.

Vielleicht haben die Briten ja gar nichts an zu bieten, was nicht ohnehin mit dem BREXIT der EU zufallen wird?
Nee die ollen Polen spielen nicht mit.
Gleich mit rauswerfen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Eiskalt hat geschrieben:(12 Jan 2018, 13:19)

Nee die ollen Polen spielen nicht mit.
Gleich mit rauswerfen.
Oooch nein, wer nimmt die denn noch? :)
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

H2O hat geschrieben:(12 Jan 2018, 13:37)

Oooch nein, wer nimmt die denn noch? :)
Die Russen...
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Eiskalt hat geschrieben:(12 Jan 2018, 17:04)

Die Russen...
Das stimmt so aber nicht. Ich habe zwar nichts von "Geschwür am Hintern" gehört, aber so ganz weit weg davon war das nicht. :eek:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Nomen Nescio »

Eiskalt hat geschrieben:(12 Jan 2018, 17:04)

Die Russen...
ich denke es nicht, aber putin wird sie garantiert genre kommen sehen. sie bekommen sofort eine vergünstigung der energiekosten.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Nomen Nescio hat geschrieben:(12 Jan 2018, 18:59)

ich denke es nicht, aber putin wird sie garantiert genre kommen sehen. sie bekommen sofort eine vergünstigung der energiekosten.
Versorgungsleitung aber über Rostock! :) So zu sagen Treuepunkte!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Eiskalt »

Neues aus der Anstalt:

London wirft Europa „Paranoia“ vor.


Indirekt droht er, sich anderen Partnern zuzuwenden. „Wir hören in den USA und vielen anderen Ländern aus aller Welt Willen und gar Enthusiasmus, mit uns Freihandelsverträge abzuschließen“, sagte Hammond. „Das hören wir aus Europa nicht. Aus Europa hören wir nur Rückwärtsgerichtetes.“

https://www.welt.de/wirtschaft/article1 ... a-vor.html


Gute Reise und auf Wiedersehen!!!! :thumbup:
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Auf diesem Erdball gibt es Länder, die sich im Mittelpunkt des Universums sehen. Mir fallen gleich etliche davon ein. GB ist schon einmal gesetzt!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ove Haithabu »

Misterfritz hat geschrieben:(13 Jan 2018, 09:57)
Jetzt will sogar Farage ein neues Referendum
Es ist völlig egal was Herr Farage will denn der hat gar nichts zu melden. Seine Partei hat nur einen Punkt auf dem Programm und dieser Punkt hat sich durch den Brexit erledigt. Und er selber wird durch den Brexit arbeitslos.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ove Haithabu »

H2O hat geschrieben:(10 Jan 2018, 10:16)

Die EU muß ihren Regeln folgen. Und die besagen eben, daß es Kosten für eingegangene Verpflichtungen des ausscheidenden Mitglieds gibt. Ist doch klar, daß nur ein Esel zukünftige Bedingungen verhandelt, während er die Vergangenheit abwickeln muß.

Das Vorgehen der EU ist ganz in Ordnung. Wenn die Briten dieses Vorgehen nicht hinnehmen wollen, dann könnten sie den Verhandlungen fern bleiben. Ende des Jahres fällt der Hammer, weil die Briten ihre Mitgliedschaft Mitte 2016 gekündigt haben. Und wenn sie umgänglich bleiben, dann gibt es eine Übergangszeit bis Ende 2019, weil von da an ein neuer EU-Haushalt geführt wird. Das alles ist bekannt.
Die EU muss tun was das Beste für die EU ist. Bei Regeln muss man Flexibilität und Kreativität beweisen und nicht nur die Regel befolgen was die Regeln sind. Genau das haben die Briten ja angemängelt und in diesem Punk haben die Briten auch nicht unrecht.

Es bringt der EU überhaupt nichts wenn die Briten den Verhandlungen fern bleiben. Es spricht nichts gegen parallele Verhandlungen über den zukünftigen Handelsstatus denn vom zukünftigen Handel profitieren beide Seiten. Die EU soll ausloten was da für die EU rauszuholen ist und nicht auf irgendwelchen Paragraphen rumreiten die besagen dass man unter den gegenwärtigen Umständen gar nicht verhandeln darf. Dieses Rumeiern, diese Inflexibilität und diese Rechthaberei ist ein großes Mako in der EU. Und das war schon vor dem Brexit ein Manko und hat sicher zum Brexit beigetragen.

Großbritannien wird Deutschland in der EU noch fehlen. Nicht nur wirtschaftlich sondern auch politisch. Politisch gesehen hat sich Großbritannien schon imer sehr pragmatisch gezeigt - ganz im Gegentei zu den regulierungsfreudigen Franzosen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ove Haithabu »

Nomen Nescio hat geschrieben:(10 Jan 2018, 10:19)

du machst noch immer denselben fehler. wenn die EU zugeständnisse machen würde, müßte das ohne gewähr sein. und das ist politisch, weder in GB noch in der EU, zu verkaufen.
um beim beispiel von auto zu bleiben: du kannst aussuchen und feilschen was du willst, aber bevor der kauf entschieden wird muß erst festgestellt sein was der endgültige preis ist.
Dem Briten wird es aber feilschen und aussuchen verboten. Der Briten muss erst den Preis akzeptieren bevor er sich sein Auto aussuchen darf. Und zu einem andern Autohändler darf der Brite auch nicht gehen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ove Haithabu »

Misterfritz hat geschrieben:(10 Jan 2018, 13:33)

Das ist aber falsch,
die Briten haben das Auto längst gekauft (Mitgliedschaft) und müssen die Zahlungen bedienen, zu denen sie sich schon vor längerem vertraglich verpflichtet haben.
Wenn sie jetzt ein neues Auto (Kooperation mit der EU) kaufen wollen, können sich ja die möglichen Varianten ansehen und entscheiden, was sie denn wollen. Je nach dem fällt dann der Preis für ihr neues Auto aus ;)
Es ist aber eher so dass die Briten erst den Preis akzeptieren müssen bevor sie sich aller möglichen Varianten ansehen dürfen. Und zudem verbietet die EU den Briten mit anderen Autohändlern zu verhandeln.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ove Haithabu »

H2O hat geschrieben:(11 Jan 2018, 00:18)

Das vereinfacht aber gar nichts. Dann kommt doch die große Liste der gewünschten Möglichkeiten und der unerwünschten Bedingungen, und die EU hält dazu ein Preisschild hoch nach dem Grundsatz: Diese abgelehnte Bedingung kostet diese gewünschte Möglichkeit. Die EU hat die Möglichkeiten "Norwegen" oder "Kanada" im Vorrat. Die Möglichkeiten "Norwegen" zu den Bedingungen "Kanada" wird die EU bestimmt nicht einräumen.
Auch hier zeigt sich, wie unflexibel die EU wirklich ist. Die EU hat die Möglichkeiten "Norwegen" oder "Kanada" im Vorrat, warum ist die EU nicht bereit die Möglichkeit "Großbritannien" auszuhandeln ?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Ove Haithabu hat geschrieben:(13 Jan 2018, 14:11)

Es ist aber eher so dass die Briten erst den Preis akzeptieren müssen bevor sie sich aller möglichen Varianten ansehen dürfen. Und zudem verbietet die EU den Briten mit anderen Autohändlern zu verhandeln.
Nein, sie müssen den Preis für das 1. Auto akzeptieren - jetzt wollen sie ja ein neues, bevor sie die Betriebskosten des alten beglichen haben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ove Haithabu hat geschrieben:(13 Jan 2018, 14:03)

Die EU muss tun was das Beste für die EU ist. Bei Regeln muss man Flexibilität und Kreativität beweisen und nicht nur die Regel befolgen was die Regeln sind. Genau das haben die Briten ja angemängelt und in diesem Punk haben die Briten auch nicht unrecht.

Es bringt der EU überhaupt nichts wenn die Briten den Verhandlungen fern bleiben. Es spricht nichts gegen parallele Verhandlungen über den zukünftigen Handelsstatus denn vom zukünftigen Handel profitieren beide Seiten. Die EU soll ausloten was da für die EU rauszuholen ist und nicht auf irgendwelchen Paragraphen rumreiten die besagen dass man unter den gegenwärtigen Umständen gar nicht verhandeln darf. Dieses Rumeiern, diese Inflexibilität und diese Rechthaberei ist ein großes Mako in der EU. Und das war schon vor dem Brexit ein Manko und hat sicher zum Brexit beigetragen.

Großbritannien wird Deutschland in der EU noch fehlen. Nicht nur wirtschaftlich sondern auch politisch. Politisch gesehen hat sich Großbritannien schon imer sehr pragmatisch gezeigt - ganz im Gegentei zu den regulierungsfreudigen Franzosen.
Mit "flexiblem Umgang mit Regeln" ist aber eher das Verhalten einer Bananenrepublik beschrieben als das Verhalten eines Bundes von 27 Staaten. Nichts spricht gegen einsichtige Änderungen von Regeln... dann aber für alle und auf Dauer... und schon gar nicht, wenn plötzlich ein ausscheidendes Mitglied die bestehenden Regeln für seine Belange nicht praktisch findet.

Ich halte noch weniger von einem speziellen deutschen Bündnis mit den Briten in einer Zeit, in der sie aus der Gemeinschaft ausscheiden. Mit Frankreich verbinden uns seit nunmehr 50 Jahren Verträge und meist sehr gute Erfahrungen. Derzeit sieht es sowohl auf französischer Seite als auch auf deutscher Seite ganz danach aus, daß diese ganz besonderen Verbindungen noch weiter vertieft werden. Da liegt ganz offensichtlich unsere absehbare Zukunft.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von H2O »

Ove Haithabu hat geschrieben:(13 Jan 2018, 14:18)

Auch hier zeigt sich, wie unflexibel die EU wirklich ist. Die EU hat die Möglichkeiten "Norwegen" oder "Kanada" im Vorrat, warum ist die EU nicht bereit die Möglichkeit "Großbritannien" auszuhandeln ?
Wozu denn? Sind Norwegen oder Kanada denn so weit ab von möglichen Regelungen? Mit ihrer Rosinenpickerei sind uns diese Partner lange genug auf die Nerven gegangen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ove Haithabu »

Misterfritz hat geschrieben:(13 Jan 2018, 14:23)

Nein, sie müssen den Preis für das 1. Auto akzeptieren - jetzt wollen sie ja ein neues, bevor sie die Betriebskosten des alten beglichen haben.
Die EU hatte aber mehr Bedingungen als den Preis für das alte Auto. So wollte sie den zukünftigen Status von Nordirland und die Zukunft de EU-Bürger in Großbritannien vorab geregelt haben. Das sind Teile der Zukunft und keine ungeregelte Restschulden. Und selbst die ungeregelten Restschulden könnte man locker zeitgleich zu einem neuen Handelspakt verhandeln. Man kann ja alles gleichzeitig in einem neuen Handelsvertrag unterzeichnen aber gegen Verhandlungen spricht nichts. Zumal die Zeit kanpp ist.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ove Haithabu »

H2O hat geschrieben:(13 Jan 2018, 14:54)

Wozu denn? Sind Norwegen oder Kanada denn so weit ab von möglichen Regelungen? Mit ihrer Rosinenpickerei sind uns diese Partner lange genug auf die Nerven gegangen.
Jedes Land hat bestimmte Prioritäten. So ist Großbritannien zum Beispiel der Handel mit finanziellen Dienstleistungen wichtiger als Kanada. Großbritannien ist viel zu wichtig als dass man sagen kann dass man kein Bock hat, einen eigenen Deal auszuhandeln. Großbritannien ist als Handelspartner der EU sogar noch wichtiger als Kanada und Norwegen zusammen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Misterfritz »

Ove Haithabu hat geschrieben:(13 Jan 2018, 15:49)

Jedes Land hat bestimmte Prioritäten. So ist Großbritannien zum Beispiel der Handel mit finanziellen Dienstleistungen wichtiger als Kanada. Großbritannien ist viel zu wichtig als dass man sagen kann dass man kein Bock hat, einen eigenen Deal auszuhandeln. Großbritannien ist als Handelspartner der EU sogar noch wichtiger als Kanada und Norwegen zusammen.
Es gibt aber die Vorgabe, dass kein Drittstaat besser als Schweiz, Norwegen und Canada durch Verträge gestellt sein darf - das wissen auch die Briten.
Wenn die Briten denn mal endlich in die Pötte kämen, könnte man ja über die weiteren Verhältnisse verhandeln, aber nicht vorher.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ove Haithabu »

H2O hat geschrieben:(13 Jan 2018, 14:51)

Mit "flexiblem Umgang mit Regeln" ist aber eher das Verhalten einer Bananenrepublik beschrieben als das Verhalten eines Bundes von 27 Staaten. Nichts spricht gegen einsichtige Änderungen von Regeln... dann aber für alle und auf Dauer... und schon gar nicht, wenn plötzlich ein ausscheidendes Mitglied die bestehenden Regeln für seine Belange nicht praktisch findet.

Ich halte noch weniger von einem speziellen deutschen Bündnis mit den Briten in einer Zeit, in der sie aus der Gemeinschaft ausscheiden. Mit Frankreich verbinden uns seit nunmehr 50 Jahren Verträge und meist sehr gute Erfahrungen. Derzeit sieht es sowohl auf französischer Seite als auch auf deutscher Seite ganz danach aus, daß diese ganz besonderen Verbindungen noch weiter vertieft werden. Da liegt ganz offensichtlich unsere absehbare Zukunft.
Ich halte auch nichts von einen speziellen deutschen Bündnis mit den Briten. Ich sagte lediglich dass Deutschland der britische Pragmatismus in der EU noch fehlen wird. Wenn die Briten bemängeln dass die EU zu unflexibel is dann sollte man das nicht einfach als Spinnerei abtun. Die EU hat in Bezug auf Flexibilität in der Tat noch Kapazitäten, sich zu verbessern. Kritik sollte man sich anhören und entweder widerlegen oder sich verbessern. Egal von wem die Kritik kommt. Wenn in unserer Firma Mitarbeiter kündigen will ich auch wissen warum. Ich tue den ihre Bedenken auch nicht einfach als Spinnerei ab weil es von Leuten kommt die eh gehen. Manchmal ist gerade den ihre Meinung interessant.

Und wir reden auch nicht von EU-Grundwerten wenn wir von "flexiblem Umgang mit Regeln" spechen sondern vom Ablauf wann was verhandelt wird. Wir reden auch nicht von Zugeständnissen sondern nur von Verhandlungen. Das Paket muss dann immer noch von allen abgesegnet werden. Großbritannien ist ein sehr gespaltenes Land im Bezug auf den Brexit. Es besteht kein Zweifel daran, dass der Brexit geschehen wird aber dennoch ist im zukünftigen Beziehungsstatus zwischen EU und GB noch viel für beide Seiten zu holen. Wenn man sich unflexibel zeigt so spielt man nur den Brexit-Befürwortern in die Hände.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens

Beitrag von Ove Haithabu »

Misterfritz hat geschrieben:(13 Jan 2018, 15:56)
Es gibt aber die Vorgabe, dass kein Drittstaat besser als Schweiz, Norwegen und Canada durch Verträge gestellt sein darf - das wissen auch die Briten.
Jeder Deal ist anders, welcher "besser" ist kann man nicht sagen. Was für Kanada und Norwegen gut ist muss nicht automatisch für Großbritannien gut sein. Und bevor etwas ausgehandelt ist, kann man sowieso nicht sagen ob es besser oder schlechter ist.
Misterfritz hat geschrieben:(13 Jan 2018, 15:56)
Wenn die Briten denn mal endlich in die Pötte kämen, könnte man ja über die weiteren Verhältnisse verhandeln, aber nicht vorher.
Genauso sagen die Briten dass die EU mal endlich in die Pötte kommen soll wenn es um den Handel geht. Dazu waren die Briten schon zu Beginn bereit und die EU hat gesagt dass sie noch nicht über Handel sprechen will weil in anderen Punte noch nicht genug gemacht wurde.
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