EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die May Regierung scheint ausser Pannen nichts konstruktives zustande zu bringen.
Hoffen wir mal für die Briten das ihnen ihr so britischer Humor hilft diese Regierung weiterhin Jahre zu ertragen. Selbst der glühendste verfechter des Brexit dürfte inzwischen ahnen das die May Regierung sehr laienhaft agiert.
Hoffen wir mal für die Briten das ihnen ihr so britischer Humor hilft diese Regierung weiterhin Jahre zu ertragen. Selbst der glühendste verfechter des Brexit dürfte inzwischen ahnen das die May Regierung sehr laienhaft agiert.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die EU-Verhandler verhalten sich sehr vernünftig: Kein Schimpfen oder Drohen. Nur: "Verhandlungen über künftige Zusammenarbeit nicht vor Einigung über gemeinsame Lasten aus der Mitgliedschaft!" Wozu neue Verträge ansteuern, wenn noch nicht einmal gültige alte Verträge erfüllt werden?Ger9374 hat geschrieben:(10 Nov 2017, 09:26)
Die May Regierung scheint ausser Pannen nichts konstruktives zustande zu bringen.
Hoffen wir mal für die Briten das ihnen ihr so britischer Humor hilft diese Regierung weiterhin Jahre zu ertragen. Selbst der glühendste verfechter des Brexit dürfte inzwischen ahnen das die May Regierung sehr laienhaft agiert.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
40 konservative britische palamentarier haben offensichtlich premier may gefordert abzutreten. wenn noch acht dazu kommen, kann eine gültige stimmung über ihr gehalten werden.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Aussicht auf einen harten BREXIT wird sich in der Planungssicherheit der britischen Wirtschaft verheerend auswirken. Wie soll ein Unternehmen seine zukünftigen Märkte und Kundenwünsche einplanen, wenn der Marktzugang erschwert wird und neue Märkte erst noch entwickelt werden müssen? Wäre ich Unternehmer, ich würde mein Unternehmen auf das nackte Überleben ausrichten, bis Klarheit über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen herrscht. Was das dann für Einkünfte und Sozialleistungen bedeutet... eine gruselige Vorstellung.Nomen Nescio hat geschrieben:(12 Nov 2017, 07:03)
40 konservative britische palamentarier haben offensichtlich premier may gefordert abzutreten. wenn noch acht dazu kommen, kann eine gültige stimmung über ihr gehalten werden.
Die EU muß ja nicht unter allen Umständen lieb und nett und in jeder Hinsicht zuvorkommend mit einem Partner umgehen, der im Takt von 14 Tagen unfreundliche Botschaften aussendet. Dann läßt man doch die Verhandlungskiste weiter laufen bis sie endgültig fest sitzt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
das bedeutet also (massenhafte) aufkundigungen.H2O hat geschrieben:(12 Nov 2017, 11:12)
Wäre ich Unternehmer, ich würde mein Unternehmen auf das nackte Überleben ausrichten, bis Klarheit über die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen herrscht.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
In meinem Bundesland sagt man dazu: Watt mutt, datt mutt! Oder "Rette sich wer kann!"
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Gewiss werden ohne Planungssicherheit Investitionen verschoben oder gekippt.
Neue Arbeitsplätze nicht geschaffen.
Steuereinnahmen des Staates brechen dann auch weg.Eine verheerende Sogwirkung droht.
Unsicherheit über Arbeitsplätze schwächt den Konsum. Es kann durchaus hart werden für alle beteiligten. Schließlich ist GB ein Absatzmarkt auch für Deutschland!
Neue Arbeitsplätze nicht geschaffen.
Steuereinnahmen des Staates brechen dann auch weg.Eine verheerende Sogwirkung droht.
Unsicherheit über Arbeitsplätze schwächt den Konsum. Es kann durchaus hart werden für alle beteiligten. Schließlich ist GB ein Absatzmarkt auch für Deutschland!
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das UK ist sicher ein wichtiger Kunde für unsere Wirtschaft. Natürlich schadet unserer Wirtschaft ein erschwerter Zugang zum Markt im UK. Aber bitte: Unsere deutsche Wirtschaft ist ständig bemüht, sich neue Märkte zu erschließen. Das wird geschehen, weil eben die Unsicherheit in einem begrenzten UK-Markt dazu zwingt. Dabei geht es auch nicht um Sein oder Nicht-Sein, aber um nennenswerte Anteile. Ich traue unserer Wirtschaft zu, in kurzer Zeit auf bisher vernachlässigten Märkten Anteile zu gewinnen. Bedauerliche Notwendigkeit.Ger9374 hat geschrieben:(12 Nov 2017, 11:58)
Gewiss werden ohne Planungssicherheit Investitionen verschoben oder gekippt.
Neue Arbeitsplätze nicht geschaffen.
Steuereinnahmen des Staates brechen dann auch weg.Eine verheerende Sogwirkung droht.
Unsicherheit über Arbeitsplätze schwächt den Konsum. Es kann durchaus hart werden für alle beteiligten. Schließlich ist GB ein Absatzmarkt auch für Deutschland!
Halten Sie dann aber UK daneben, dann geht es dort um Sein oder Nicht-Sein. Ein EU-Riesenmarkt gerät in Gefahr, und der müßte weltweit neu errungen werden. Da müßte ein "Glücksfall" eintreten; etwa UK als Haus- und Hoflieferant für China oder die USA. Na ja, da schläft der Wettbewerb auch nicht.
Das so ungefähr bedeutet "harter BREXIT". Eine nützliche Erfahrung für die europäische Zukunft.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Und das wirklich Verwunderliche ist, dass z.B. die Separatisten in Katalonien sich diese Entwicklungen und Diskussionen darüber, wie wohl die Zukunft für GBs Wirtschaft un Bevölkerung aussehen wird, anscheinend nicht angesehen haben oder das nicht auf sich gemünzt haben.H2O hat geschrieben:(12 Nov 2017, 13:08)Das so ungefähr bedeutet "harter BREXIT". Eine nützliche Erfahrung für die europäische Zukunft.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Vermutlich ist es eine allzumenschliche Eigenschaft, in der ersten Begeisterung für einen glitzernden Wunschtraum die Folgen nicht zu bedenken oder sie als Miesmacherei zu verspotten.Misterfritz hat geschrieben:(12 Nov 2017, 13:14)
Und das wirklich Verwunderliche ist, dass z.B. die Separatisten in Katalonien sich diese Entwicklungen und Diskussionen darüber, wie wohl die Zukunft für GBs Wirtschaft un Bevölkerung aussehen wird, anscheinend nicht angesehen haben oder das nicht auf sich gemünzt haben.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Wenn es um Emotionen und Wunschträume geht bleibt die Sachliche Realität stets auf der Strecke.H2O hat geschrieben:(12 Nov 2017, 13:27)
Vermutlich ist es eine allzumenschliche Eigenschaft, in der ersten Begeisterung für einen glitzernden Wunschtraum die Folgen nicht zu bedenken oder sie als Miesmacherei zu verspotten.
Die Einpeitscher der Massen sorgen so wie beim Brexit dafür das nur das ihnen genehme an Infos die Menschen erreicht. Oft wollen die Menschen auch keine unangenehmen Wahrheiten unter die Nase gerieben bekommen. Da sind Scheuklappen das treffende Utensil der aufgeheizten Massen.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Da ist alles dabei. Linke Träumer, kurzsichtige Wirtschaftschauvinisten, Ausländerfeinde, Kulturalisten, unzufriedene Jugendliche...Misterfritz hat geschrieben:(12 Nov 2017, 13:14)
Und das wirklich Verwunderliche ist, dass z.B. die Separatisten in Katalonien sich diese Entwicklungen und Diskussionen darüber, wie wohl die Zukunft für GBs Wirtschaft un Bevölkerung aussehen wird, anscheinend nicht angesehen haben oder das nicht auf sich gemünzt haben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Kurzum: Eine Ansammlung liebenswerter MenschenSole.survivor@web.de hat geschrieben:(12 Nov 2017, 19:52)
Da ist alles dabei. Linke Träumer, kurzsichtige Wirtschaftschauvinisten, Ausländerfeinde, Kulturalisten, unzufriedene Jugendliche...
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Manche mehr, manche weniger.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Lieber ein paar bekiffte Linke als ne Horde brüllender "Wir sind soo voll, wir sind soo voll!"
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
ha, die britische MdP werden vorläufig kaum ruhe genießen. 12.000 EU-regelungen müssen in britische regelungen umgesetzt werden. dazu dürfen parlamentarier auch mit eigenen ideen kommen. minister davis hat gesagt, daß sie über alles reden können, dürfen und abstimmen.
mancher findet das aber eine giftpille. denn die chance ist nicht klein daß es so ein harter brexit wird. denn die EU muß wieder akzeptieren daß GB bestimmte regeln einführt die gegen EU-regeln sind und nicht akzeptabel für die EU. unehrliche konkurrenz z.b.
mancher findet das aber eine giftpille. denn die chance ist nicht klein daß es so ein harter brexit wird. denn die EU muß wieder akzeptieren daß GB bestimmte regeln einführt die gegen EU-regeln sind und nicht akzeptabel für die EU. unehrliche konkurrenz z.b.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
ich hoffe daß ich alles gut erinnere, denn es war sehr viel daß ich auch GB hörte.
es begann damit daß gesagt wurde »GB ist ein haus das völlig mit benzin besprüht wurde. das einzige was fehlt ist ein brennendes zündholz«. darum merken die durchschnitt briten noch gar nichts. die briten haben die wahl zwischen schlimm, sehr schlimm und katastrophal.
als bush jr den 2. irakkrieg begann, hatte er keine idee wie zu handeln und warum, als berater ihn warnten und sagten »du kannst damit einen krieg zwischen sunniten und shiiten entfachen«. bush sollte geantwortet haben »was sind shiiten«?
weder er noch minister rumsfeld hatten eine idee was getan werden mußte noch warum. planlos wurde der krieg geführt.
planlos auch war die englische politik der letzten jahre. cameron dachte den menschen mit einem brexitreferendum zu verführen. oh schreck, das referendum wies aus daß es einen brexit geben würde. damit hatte der nicht gerechnet. ade, cameron.
labour dachte »lassen wir die lefties zufrieden stellen und einen ausgesprochenen linksextremisten auch als kandidat kandidieren lassen«. das haben sie gemerkt. ihre kalkulation mißlang völlig.
dann kam may. die dachte »ich kann meine mehrheit vergrößern wenn ich jetzt neue wahlen ausschreibe«. wieder falsch, denn sie verlor.
schon 40 konservative MdP haben einen dokument unterzeichnet, worin sie may aufrufen zu verzichten. drollig, denn wer will zwischenpapst sein. denn jetzt beginnen die schweren zeiten für die briten. wer auch PM ist, er wird darauf abgerechnet.
noch schlimmer: welcher parlamentarier (boris johnson !!) wagt zu sagen »ich habe euch damals belogen«? ich wußte nicht daß die EU inzwischen ein »schwarzbuch« über die brexitlügen veröffentlicht hat. wo ist es zu finden ??
johnson dachte »ich werde für den brexit plädieren, denn dann kann ich später PM werden. dann sind alle brexitbefürwörter sowieso für mich«. auch wieder daneben denn der brexit gewann. jetzt muß er sehen wie er das löst.
die frage ist natürlich ob GB das ganze noch stoppen kann. vermutlich wird darüber das EU-hof urteilen müssen, denn die verträge haben dafür keine klausel.
das dumme ist, daß es eine nicht kleine menge diplomaten gibt die sagt »laß GB doch einfach gehen. sie haben uns dauernd erpreßt und gesagt "sonst gehen wir". laß sie jetzt gehen«.
auch dieses benehmen der briten rächt sich jetzt: »enough is enough«. es könnte sein, das die EU zu GB sagt »hier haben wir die bedingungen. take it or leave it«. dann brennt garantiert das ganze britische haus.
es begann damit daß gesagt wurde »GB ist ein haus das völlig mit benzin besprüht wurde. das einzige was fehlt ist ein brennendes zündholz«. darum merken die durchschnitt briten noch gar nichts. die briten haben die wahl zwischen schlimm, sehr schlimm und katastrophal.
als bush jr den 2. irakkrieg begann, hatte er keine idee wie zu handeln und warum, als berater ihn warnten und sagten »du kannst damit einen krieg zwischen sunniten und shiiten entfachen«. bush sollte geantwortet haben »was sind shiiten«?
weder er noch minister rumsfeld hatten eine idee was getan werden mußte noch warum. planlos wurde der krieg geführt.
planlos auch war die englische politik der letzten jahre. cameron dachte den menschen mit einem brexitreferendum zu verführen. oh schreck, das referendum wies aus daß es einen brexit geben würde. damit hatte der nicht gerechnet. ade, cameron.
labour dachte »lassen wir die lefties zufrieden stellen und einen ausgesprochenen linksextremisten auch als kandidat kandidieren lassen«. das haben sie gemerkt. ihre kalkulation mißlang völlig.
dann kam may. die dachte »ich kann meine mehrheit vergrößern wenn ich jetzt neue wahlen ausschreibe«. wieder falsch, denn sie verlor.
schon 40 konservative MdP haben einen dokument unterzeichnet, worin sie may aufrufen zu verzichten. drollig, denn wer will zwischenpapst sein. denn jetzt beginnen die schweren zeiten für die briten. wer auch PM ist, er wird darauf abgerechnet.
noch schlimmer: welcher parlamentarier (boris johnson !!) wagt zu sagen »ich habe euch damals belogen«? ich wußte nicht daß die EU inzwischen ein »schwarzbuch« über die brexitlügen veröffentlicht hat. wo ist es zu finden ??
johnson dachte »ich werde für den brexit plädieren, denn dann kann ich später PM werden. dann sind alle brexitbefürwörter sowieso für mich«. auch wieder daneben denn der brexit gewann. jetzt muß er sehen wie er das löst.
die frage ist natürlich ob GB das ganze noch stoppen kann. vermutlich wird darüber das EU-hof urteilen müssen, denn die verträge haben dafür keine klausel.
das dumme ist, daß es eine nicht kleine menge diplomaten gibt die sagt »laß GB doch einfach gehen. sie haben uns dauernd erpreßt und gesagt "sonst gehen wir". laß sie jetzt gehen«.
auch dieses benehmen der briten rächt sich jetzt: »enough is enough«. es könnte sein, das die EU zu GB sagt »hier haben wir die bedingungen. take it or leave it«. dann brennt garantiert das ganze britische haus.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Nomen Nescio hat geschrieben:(14 Nov 2017, 13:16)
ich hoffe daß ich alles gut erinnere, denn es war sehr viel daß ich auch GB hörte.
es begann damit daß gesagt wurde »GB ist ein haus das völlig mit benzin besprüht wurde. das einzige was fehlt ist ein brennendes zündholz«. darum merken die durchschnitt briten noch gar nichts. die briten haben die wahl zwischen schlimm, sehr schlimm und katastrophal.
als bush jr den 2. irakkrieg begann, hatte er keine idee wie zu handeln und warum, als berater ihn warnten und sagten »du kannst damit einen krieg zwischen sunniten und shiiten entfachen«. bush sollte geantwortet haben »was sind shiiten«?
weder er noch minister rumsfeld hatten eine idee was getan werden mußte noch warum. planlos wurde der krieg geführt.
planlos auch war die englische politik der letzten jahre. cameron dachte den menschen mit einem brexitreferendum zu verführen. oh schreck, das referendum wies aus daß es einen brexit geben würde. damit hatte der nicht gerechnet. ade, cameron.
labour dachte »lassen wir die lefties zufrieden stellen und einen ausgesprochenen linksextremisten auch als kandidat kandidieren lassen«. das haben sie gemerkt. ihre kalkulation mißlang völlig.
dann kam may. die dachte »ich kann meine mehrheit vergrößern wenn ich jetzt neue wahlen ausschreibe«. wieder falsch, denn sie verlor.
schon 40 konservative MdP haben einen dokument unterzeichnet, worin sie may aufrufen zu verzichten. drollig, denn wer will zwischenpapst sein. denn jetzt beginnen die schweren zeiten für die briten. wer auch PM ist, er wird darauf abgerechnet.
noch schlimmer: welcher parlamentarier (boris johnson !!) wagt zu sagen »ich habe euch damals belogen«? ich wußte nicht daß die EU inzwischen ein »schwarzbuch« über die brexitlügen veröffentlicht hat. wo ist es zu finden ??
johnson dachte »ich werde für den brexit plädieren, denn dann kann ich später PM werden. dann sind alle brexitbefürwörter sowieso für mich«. auch wieder daneben denn der brexit gewann. jetzt muß er sehen wie er das löst.
die frage ist natürlich ob GB das ganze noch stoppen kann. vermutlich wird darüber das EU-hof urteilen müssen, denn die verträge haben dafür keine klausel.
das dumme ist, daß es eine nicht kleine menge diplomaten gibt die sagt »laß GB doch einfach gehen. sie haben uns dauernd erpreßt und gesagt "sonst gehen wir". laß sie jetzt gehen«.
auch dieses benehmen der briten rächt sich jetzt: »enough is enough«. es könnte sein, das die EU zu GB sagt »hier haben wir die bedingungen. take it or leave it«. dann brennt garantiert das ganze britische haus.
Aus meiner Sicht sollten wir Kontinentaleuropäer den Briten weder im Guten noch im Bösen dazu raten, was sie denn nun tun sollten. Das sind zumindest formal mündige Bürger mit einem reichhaltigen Nachrichtenangebot. Das Thema BREXIT ist inzwischen auch kein überraschend neuer Gegenstand der Politik... also gab es hinreichend Gelegenheit, sich selbst so weit zu unterrichten, daß man sich urteilsfähig an der Diskussion beteiligen könnte.
Lassen wir die Karre laufen; wenn den Briten nach Umkehr zumute sein sollte: Auch gut. Aber niemals wieder mit Sonderrechten und "opt out", sondern als Mitglied wie D, F, I, NL auch. Das muß man in diesem unwahrscheinlichen Fall freundlich aber bestimmt vermitteln. Das halte ich für ein Gebot der Fairness, die angeblich die Briten im Umgang miteinander erfunden haben.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Dass man mündigen keinen Rat gibt, ist doch albern. Vom Zahnarzt bis zum Vertreter gibt jeder seinen Rat.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ich gehe davon aus, daß ein mündiger Mensch selbst über seine Lebenseinstellungen nachdenkt; ich wäre jedenfalls "angefaßt", wenn mir jemand seine womöglich weitaus weniger überlegten Gedanken wiederholt warm ans Herz legen wollte. Es gab gerade zu Beginn der BREXIT-Überlegungen genügend viele ausländische Kommentare zum BREXIT. Bewirkt haben sie praktisch gar nichts. Die Leute müssen von selbst darauf kommen, daß sie auf dem Holzweg wandeln. Oder durch Schaden klug werden.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Nov 2017, 19:02)
Dass man mündigen keinen Rat gibt, ist doch albern. Vom Zahnarzt bis zum Vertreter gibt jeder seinen Rat.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Kommentare im Ausland schaden nichts. Sie sind ja auch mehr für uns als für die Brietn geschrieben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Gut, in Einzelfällen wird man einigen EU-Regeln zu Leibe rücken. Aber die verkündete Strategie ist am Ende doch, die EU-Regeln kurzerhand zu britischen Regeln zu erklären und sie ein zu frieren für den Fall, daß die EU die eingefrorenen Regeln weiter entwickeln sollte. Auf diese Weise hält sich die Mühe der britischen Juristen doch vorläufig in engen Grenzen. Sogar ein kurzfristiger EXIT vom BREXIT wird auf diese Weise weniger anstrengend.Nomen Nescio hat geschrieben:(14 Nov 2017, 09:45)
ha, die britische MdP werden vorläufig kaum ruhe genießen. 12.000 EU-regelungen müssen in britische regelungen umgesetzt werden. dazu dürfen parlamentarier auch mit eigenen ideen kommen. minister davis hat gesagt, daß sie über alles reden können, dürfen und abstimmen.
mancher findet das aber eine giftpille. denn die chance ist nicht klein daß es so ein harter brexit wird. denn die EU muß wieder akzeptieren daß GB bestimmte regeln einführt die gegen EU-regeln sind und nicht akzeptabel für die EU. unehrliche konkurrenz z.b.
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Nun ja, was japanische Investoren sehr öffentlich in britischen Blättern mit zu teilen hatten, das ließ an Deutlichkeit keine Wünsche offen. Bewirkt haben diese Warnungen gar nichts. Japanische Investitionen wurden entwertet, weil sie zu großen Teilen mit Blick auf den EU-Binnenmarkt freigegeben wurden. Nun suchen Japaner nach Lösungen, wie sie weiter ihren Zugang zum EU-Binnenmarkt organisieren können.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(14 Nov 2017, 19:58)
Die Kommentare im Ausland schaden nichts. Sie sind ja auch mehr für uns als für die Brietn geschrieben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die Japaner werden, wenn sie wie gewohnt, am Binnenmarkt teilnehmen wollen, umziehen müssen oder zumindest neue Werke in Europa hinstellen müssen.H2O hat geschrieben:(14 Nov 2017, 20:06)
Nun ja, was japanische Investoren sehr öffentlich in britischen Blättern mit zu teilen hatten, das ließ an Deutlichkeit keine Wünsche offen. Bewirkt haben diese Warnungen gar nichts. Japanische Investitionen wurden entwertet, weil sie zu großen Teilen mit Blick auf den EU-Binnenmarkt freigegeben wurden. Nun suchen Japaner nach Lösungen, wie sie weiter ihren Zugang zum EU-Binnenmarkt organisieren können.
Und da die britische Regierung im Moment dabei ist, sich selbst zu zerlegen, statt sich auf die Verhandlungen zu konzentrieren, wird das dringender denn je.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Nach meinem Verständnis haben die Japaner in den Industrieruinen des UK Fachleute finden können, mit denen ein neuer Anfang möglich war. Was jetzt droht, das ist der zweite und vielleicht entscheidende Abbruch des industriellen Kerns. Der ist ja nicht im UK allein aufrecht zu erhalten.Misterfritz hat geschrieben:(14 Nov 2017, 20:25)
Die Japaner werden, wenn sie wie gewohnt, am Binnenmarkt teilnehmen wollen, umziehen müssen oder zumindest neue Werke in Europa hinstellen müssen.
Und da die britische Regierung im Moment dabei ist, sich selbst zu zerlegen, statt sich auf die Verhandlungen zu konzentrieren, wird das dringender denn je.
Ich vermute, daß in wenigen Jahren zahlreiche "britische" Polen, Rumänen, Bulgaren und... Briten in der EU industrielle Beschäftigung suchen werden. Für EU-Bürger ein einfacher Weg; für Briten dann etwas schwieriger.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ja, das wird sicherlich eine Konkurrenz zu den Ost- und Süd-Ost-Europäern, die sich die Briten so sicherlich nicht vorgestellt haben. Wobei mir wirklich schleierhaft ist, was sich die Briten wirklich vorgestellt haben, was auch nur andeutungsweise realistisch wäre.H2O hat geschrieben:(14 Nov 2017, 20:55)
Nach meinem Verständnis haben die Japaner in den Industrieruinen des UK Fachleute finden können, mit denen ein neuer Anfang möglich war. Was jetzt droht, das ist der zweite und vielleicht entscheidende Abbruch des industriellen Kerns. Der ist ja nicht im UK allein aufrecht zu erhalten.
Ich vermute, daß in wenigen Jahren zahlreiche "britische" Polen, Rumänen, Bulgaren und... Briten in der EU industrielle Beschäftigung suchen werden. Für EU-Bürger ein einfacher Weg; für Briten dann etwas schwieriger.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
ich hatte vor ± 10 jahren englische (nun ja, wales) nachbarn. er war mahler und in GB arbeitslos. bei uns bekam er ohne viel probleme eine stelle. später gingen sie zurück, weil die tochter, die mit ihrem gatte auch in NL gekommen war, ein kind erwartete.H2O hat geschrieben:(14 Nov 2017, 20:55)
Ich vermute, daß in wenigen Jahren zahlreiche "britische" Polen, Rumänen, Bulgaren und... Briten in der EU industrielle Beschäftigung suchen werden. Für EU-Bürger ein einfacher Weg; für Briten dann etwas schwieriger.
durch sie weiß ich daß viel mehr briten auf dem kontinent arbeiteten. mit was glück/pech kommen jetzt noch viel mehr und wird GB merken daß sie die besten leute weggejagt haben.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ein Artikel in SPON Plus zeigt, dass es in GB etwas verwirrend zugeht. Anscheinend rüsten sich die Brexit-Gegner zum Kampf.
Das ist aber ein echt schräger Wunsch ..Brexit ist Brexit? Die Premierministerin ist so schwach, die Verhandlungen sind so kompliziert, dass der Austritt nun leise infrage gestellt wird. Sogar bei den Konservativen.
Die Königliche Gesellschaft für Vogelschutz in Bedfordshire ist eine sehr britische Institution. Seit 128 Jahren kümmert sie sich mit Hingabe um bedrohte Arten wie die Dreizehenmöwe, den Haubentaucher oder den Waldlaubsänger. Nun soll die über eine Million Mitglieder zählende Organisation auch noch den Brexit stoppen.
Die Initiative geht auf Nick Clegg zurück, einst Vizepremier, Chef der Liberalen und einer der prominentesten Pro-Europäer im Königreich. Der 50-Jährige hat gerade eine 140-seitige Anleitung zum zivilen Ungehorsam veröffentlicht. „How To Stop Brexit“ heißt das Werk, und Cleggs Antwort ist eigentlich ganz einfach: Wer den Brexit noch verhindern wolle, solle einer großen Organisation beitreten und den anderen Mitgliedern einbläuen, dass am Horizont gerade eine menschengemachte Katastrophe für Großbritannien heraufzieht. Vogelschützer, Landschaftspfleger, karitative Gruppen, so Clegg, seien „eine gebrauchsfertige Armee“, die es zu nutzen gelte.
[....]
Der Brexit sei zu bedeutend, um ihn einer konservativen Partei zu überlassen, die zunehmend im Chaos versinke, sagt er. Und schon gar nicht dürfe man Boris Johnson an die Macht lassen. Der amtierende Außenminister hat sich dafür ausgesprochen, die EU ohne jeden Deal zu verlassen, sollten die anderen Europäer nicht endlich einlenken. Was für Großbritannien ein Desaster wäre.
„Johnsons Ego ist so unersättlich, dass er den Wagen lieber gegen die Wand fährt, als irgendwelche Kompromisse einzugehen“, sagt Clegg. Deshalb sei es so wichtig, den Briten klarzumachen, dass der Brexit noch zu stoppen sei.
[....]
Umfragen in Großbritannien ergeben in diesen Tagen ein chaotisches Bild. Einerseits ist eine wachsende Zahl der Menschen unzufrieden damit, wie ihre Regierung die Brexit-Aufgabe bewältigt beziehungsweise nicht bewältigt. Andererseits gibt es keine Mehrheit für ein neues Referendum. Sollte eine neue Abstimmung über den Brexit stattfinden, wäre der wahrscheinliche Ausgang ein weiteres Kopf-an-Kopf-Rennen.
Unter den EU-Feinden sind inzwischen fast zwei Drittel bereit, einen „merkbaren Schaden“ für die Wirtschaft hinzunehmen, solange es nur rausgeht aus der EU. Und immerhin 20 Prozent der EU-Freunde würden sich auf das Chaos nach dem Brexit freuen, damit den Ausstiegsfanatikern „eine Lektion erteilt wird“.
Vollends verwirrend ist schließlich eine Umfrage, der zufolge eine deutliche Mehrheit der Briten nach dem Brexit gern EU-Bürger bleiben möchten – mit allen Rechten zu arbeiten und zu leben, wo sie wollen. Irgendjemand scheint da etwas nicht verstanden zu haben.
https://magazin.spiegel.de/SP/2017/47/1 ... index.html
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Man darf gespannt sein, wo die beiden Agenturen EBA und EMA, die derzeit noch in London beheimatet sind, eine neue Heimat findet. Das Verfahren für die Wahlentscheidung ist ganz interessant:
http://www.sueddeutsche.de/politik/euro ... -1.3756208Zwei EU-Behörden verlassen London nach dem Brexit, über die neuen Standorte stimmen die Mitgliedstaaten ab. Frankfurt und Bonn hoffen auf den Zuschlag, doch die Konkurrenz ist groß.
Das Verfahren erinnert an einen europäischen Singwettbewerb. An diesem Montag fällt in Brüssel die Entscheidung, wohin die Europäische Bankenaufsicht (EBA) und die Europäische Arzneimittel-Behörde (EMA) nach dem Brexit von London aus umziehen. Deutschland bewirbt sich mit Frankfurt für die EBA und Bonn für die EMA, wobei nur Frankfurt ernsthafte Chancen eingeräumt werden. Beide Behörden beschäftigen zusammen knapp 1100 Mitarbeiter.
Insgesamt gibt es 27 Bewerbungen, Ausgang ungewiss. Die EU-Staaten können für die Kandidaten zunächst drei, zwei und eine Stimme vergeben. Aus der Not, sehr schnell für den Umzug von EBA und EMA sorgen zu müssen, hat die EU eine Tugend gemacht und eine völlig offene und vor allem geheime Abstimmung angesetzt. Die Ortswahl wird also nicht langwierig zwischen den Regierungschefs ausgekungelt.
Labskaus!
Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Habe gelesen, dass datt Merkel mit Tsipras gemauschelt hat, dass die EMA nach Athen soll.frems hat geschrieben:(19 Nov 2017, 21:03)
Man darf gespannt sein, wo die beiden Agenturen EBA und EMA, die derzeit noch in London beheimatet sind, eine neue Heimat findet. Das Verfahren für die Wahlentscheidung ist ganz interessant:
http://www.sueddeutsche.de/politik/euro ... -1.3756208
Edit: hier: http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 78477.html
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Oh, ist mir glatt ergangen. Danke. Und zum Inhalt: warum auch nicht?Misterfritz hat geschrieben:(19 Nov 2017, 21:38)
Habe gelesen, dass datt Merkel mit Tsipras gemauschelt hat, dass die EMA nach Athen soll.
Edit: hier: http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 78477.html
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Naja, mir ist das im Prinzip egal, wer nun welche Institutionen bekommt.frems hat geschrieben:(19 Nov 2017, 21:40)
Oh, ist mir glatt ergangen. Danke. Und zum Inhalt: warum auch nicht?
Solange Athen das gut macht, ok. Wenn nicht, muss halt wieder umgezogen werden.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Na, das ist halt das übliche politische Gekungel. Ich persönlich hoffe, dass die EBA nach Frankfurt und die EMA nach Wien kommt; damit hätten die Behörden gute Arbeitsbedingungen und die Mitarbeiter könnten damit auch leben, wenn auch Frankfurt einen deutlichen Abstieg gegenüber London darstellt. Aber welche Stadt in der dann kleineren EU könnte schon etwas Ähnliches bieten wie London, vielleicht abgesehen von Paris?frems hat geschrieben:(19 Nov 2017, 21:03)
Man darf gespannt sein, wo die beiden Agenturen EBA und EMA, die derzeit noch in London beheimatet sind, eine neue Heimat findet. Das Verfahren für die Wahlentscheidung ist ganz interessant:
http://www.sueddeutsche.de/politik/euro ... -1.3756208
Es gibt offenbar eine Liste, wo die Mitarbeiter der EMA am liebsten hinziehen würden:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung. ... /chapter:2Wie vom Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller (BAH) zu erfahren war, würde ein Großteil der Mitarbeiter in Städte wie Amsterdam (81%), Wien (76%), Barcelona (73%), Mailand (69%) oder Kopenhagen (65%) umziehen. Als unpopuläre Standorte werden Bewerbungen aus Rumänien, Bulgarien oder der Slowakei bewertet. Ursprung dieser Mitteilung wie auch diverser Presseberichte ist offenbar eine Meldung der Nachrichtenagentur "Reuters". Demnach dürften die Chancen für Bonn erheblich sinken.
Alles andere als Amsterdam, Wien, Barcelona, Mailand oder Kopenhagen wäre also eine mittlere Katastrophe. Wie man da Bonn ins Rennen schicken kann und nicht Berlin, ist unverständlich, außer, es ist schon Teil des Plans, die EBA nach Frankfurt zu holen und deswegen auf die EMA zu verzichten. Aber vielleicht wird es ja doch Bratislava - das ehemalige Pressburg hat als entscheidenden Vorteil, als kleinster gemeinsamer Nennen fungieren zu können und immerhin nur eine Stunde von Wien entfernt zu liegen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Seit wann entscheiden Pharmavertreter über Standorte von EU-Institutionen?Julian hat geschrieben:(19 Nov 2017, 22:04)
Es gibt offenbar eine Liste, wo die Mitarbeiter der EMA am liebsten hinziehen würden:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung. ... /chapter:2
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Na, das wäre ja eine super Regionalförderung - zwar auf Kosten der Effizienz der Arzneimittelzulassung, aber wen interessiert das schon?frems hat geschrieben:(19 Nov 2017, 21:40)
Oh, ist mir glatt ergangen. Danke. Und zum Inhalt: warum auch nicht?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das sind keine "Pharmavertreter", sondern die Mitarbeiter der EMA, der europäischen Zulassungsbehörde. Und nein, die entscheiden nicht über den Standort, sondern nur darüber, ob sie mit umziehen oder sich nicht lieber einen anderen Job suchen. Wenn die EMA an einen äußerst unattraktiven oder schlecht erreichbaren Ort zieht, könnte sie wichtige Mitarbeiter in großer Zahl verlieren und zumindest vorübergehend funktionsunfähig sein.Misterfritz hat geschrieben:(19 Nov 2017, 22:09)
Seit wann entscheiden Pharmavertreter über Standorte von EU-Institutionen?
Man könnte aber auch gleich die weiße Flagge hissen und einfach die Entscheidungen der FDA unbesehen mittragen.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Nein, eben nicht. Die britische Hinterzimmerpolitik ist glücklicherweise Geschichte.
Größe ist nicht alles. Städte wie Wien, Kopenhagen und Amsterdam sind bei Führungskräften seit vielen Jahren schon sehr beliebt, weil sie eine hohe Lebensqualität vorweisen können. Beim Londoner The Economist sind drei Städte Europas in den Top 10: Wien (Platz 2), Helsinki (9) und Hamburg (10). London ist nicht dabei und gehört sogar zu den Städten, die einen Abstieg zu verzeichnen haben: https://www.economist.com/blogs/graphic ... y-chart-14Aber welche Stadt in der dann kleineren EU könnte schon etwas Ähnliches bieten wie London, vielleicht abgesehen von Paris?
Klar, methodisch kann man solche Rankings nun kritisieren, weil dort viele subjektive Faktoren mit reinspielen. Aber so entscheiden die Mitarbeiter ja auch, ob sie einen Umzug wagen wollen oder nicht.
Labskaus!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das wird man abwarten müssen. Alle Institutionen zentralistisch an einem Ort zu bündeln, passt nicht ganz zum Europa der Vielfalt. Das sorgt vielerorts auch für neue Probleme, unter denen vor allem der Normalbürger leidet, weshalb Entzerrungen wieder angestrebt werden.Julian hat geschrieben:(19 Nov 2017, 22:13)
Na, das wäre ja eine super Regionalförderung - zwar auf Kosten der Effizienz der Arzneimittelzulassung, aber wen interessiert das schon?
Labskaus!
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Naja Wien, Kopenhagen,London oder Amsterdam finde ich persönlich jetzt nicht so reizvoll und interessant wie Venedig, Florenz, Kyoto, Paris, Rom, Granada, Gizeh, Maputo Havanna oder Rio de Janeiro.frems hat geschrieben:(19 Nov 2017, 22:17)
Nein, eben nicht. Die britische Hinterzimmerpolitik ist glücklicherweise Geschichte.
Größe ist nicht alles. Städte wie Wien, Kopenhagen und Amsterdam sind bei Führungskräften seit vielen Jahren schon sehr beliebt, weil sie eine hohe Lebensqualität vorweisen können. Beim Londoner The Economist sind drei Städte Europas in den Top 10: Wien (Platz 2), Helsinki (9) und Hamburg (10). London ist nicht dabei und gehört sogar zu den Städten, die einen Abstieg zu verzeichnen haben: https://www.economist.com/blogs/graphic ... y-chart-14
Klar, methodisch kann man solche Rankings nun kritisieren, weil dort viele subjektive Faktoren mit reinspielen. Aber so entscheiden die Mitarbeiter ja auch, ob sie einen Umzug wagen wollen oder nicht.
Aber Geschmäcker sind verschieden. Und da hast du recht Größe ist bei weitem nicht alles.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
GB wird der EU-sitz fur medizin entnommen. 4x wurde gestimmt. am ende gab es ein 13-13 patt zwischen mailand und amsterdam.
durchs ziehen eines zündholzes wurde es schließlich amsterdam.
fur GB ist es ein bedeutsamer verlust.
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fur GB ist es ein bedeutsamer verlust.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Na ja, der Verlust war ja als Folgeentwicklung des BREXITs ab zu sehen; ich finde die Entscheidung aber noch zu früh. Man hätte den endgültigen Abschluß des BREXITs abwarten sollen. Insofern verstehe diese Hast überhaupt nicht. Oder ist das Verfahren so angelegt, daß mit der Unterschrift unter dem BREXIT der Umzug beginnen soll?Nomen Nescio hat geschrieben:(20 Nov 2017, 18:40)
GB wird der EU-sitz fur medizin entnommen. 4x wurde gestimmt. am ende gab es ein 13-13 patt zwischen mailand und amsterdam.
durchs ziehen eines zündholzes wurde es schließlich amsterdam.
fur GB ist es ein bedeutsamer verlust.
Die gleiche Überlegung gilt doch für die Bankenaufsicht, die London verlassen soll. Ist der Untergang des Abendlandes gewiß, wenn man damit wartet, bis der BREXIT "amtlich" vollzogen wurde?
Was macht man denn, wenn die Briten in letzter Minute den BREXIT in den Mülleimer treten?
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das hindert doch keinen Auszug aus dem teuren London.H2O hat geschrieben:(20 Nov 2017, 19:09)
Na ja, der Verlust war ja als Folgeentwicklung des BREXITs ab zu sehen; ich finde die Entscheidung aber noch zu früh. Man hätte den endgültigen Abschluß des BREXITs abwarten sollen. Insofern verstehe diese Hast überhaupt nicht. Oder ist das Verfahren so angelegt, daß mit der Unterschrift unter dem BREXIT der Umzug beginnen soll?
Die gleiche Überlegung gilt doch für die Bankenaufsicht, die London verlassen soll. Ist der Untergang des Abendlandes gewiß, wenn man damit wartet, bis der BREXIT "amtlich" vollzogen wurde?
Was macht man denn, wenn die Briten in letzter Minute den BREXIT in den Mülleimer treten?
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Es ist keineswegs übereilt. Es gibt genug konkurrierende Städte auf dem Kontinent die sich um solche Institutionen reissen.Brüssel muss da wohl entscheiden, das braucht auch Zeit.
Der Brexit steht, davon bin ich überzeugt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Man kann schon verstehen, dass die Briten aus dieser Union rauswollen. Entscheidungsprozesse wie beim Eurovision Song Contest, und dann zieht die EBA nicht, wie es doch einfach logisch gewesen wäre, in die Stadt um, in der auch die EZB sitzt, sondern nach Paris.
Bitter für Frankfurt. So wird's nicht mit dem europäischen Finanzzentrum in der deutschen Provinz. So richtig schade finde ich aber, dass Wien so chancenlos bei der Vergabe der EMA war. Und so bleibt es halt beim alten: Die meisten und wichtigsten EU-Institutionen bleiben in Frankreich und Benelux; die EZB in Frankfurt bleibt eine Ausnahme.
Bitter für Frankfurt. So wird's nicht mit dem europäischen Finanzzentrum in der deutschen Provinz. So richtig schade finde ich aber, dass Wien so chancenlos bei der Vergabe der EMA war. Und so bleibt es halt beim alten: Die meisten und wichtigsten EU-Institutionen bleiben in Frankreich und Benelux; die EZB in Frankfurt bleibt eine Ausnahme.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ja shit nicht war. Man will es halt dezentral.Julian hat geschrieben:(20 Nov 2017, 21:12)
Man kann schon verstehen, dass die Briten aus dieser Union rauswollen. Entscheidungsprozesse wie beim Eurovision Song Contest, und dann zieht die EBA nicht, wie es doch einfach logisch gewesen wäre, in die Stadt um, in der auch die EZB sitzt, sondern nach Paris.
Bitter für Frankfurt. So wird's nicht mit dem europäischen Finanzzentrum in der deutschen Provinz. So richtig schade finde ich aber, dass Wien so chancenlos bei der Vergabe der EMA war. Und so bleibt es halt beim alten: Die meisten und wichtigsten EU-Institutionen bleiben in Frankreich und Benelux; die EZB in Frankfurt bleibt eine Ausnahme.
Warum Dich das allerdings ärgert, ist mir nicht ganz so klar. Bei Spanien wird doch auch immer moniert, dass alles von Madrid aus diktiert wird und die Freiheit der "Völker" unterdrückt wird.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Welchen Sinn macht es, EBA und EZB in verschiedenen Städten anzusiedeln? Aber egal, um Effizienz geht es ja nicht.Misterfritz hat geschrieben:(20 Nov 2017, 21:27)
Ja shit nicht war. Man will es halt dezentral.
Warum Dich das allerdings ärgert, ist mir nicht ganz so klar. Bei Spanien wird doch auch immer moniert, dass alles von Madrid aus diktiert wird und die Freiheit der "Völker" unterdrückt wird.
Dezentral wäre im übrigen etwas anderes gewesen, beispielsweise eine Ansiedlung in Osteuropa (die ich auch nicht unterstützt hätte).
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Ob der steht oder nicht, er kostet die Briten so oder so echtes Geld.Ger9374 hat geschrieben:(20 Nov 2017, 20:44)
Es ist keineswegs übereilt. Es gibt genug konkurrierende Städte auf dem Kontinent die sich um solche Institutionen reissen.Brüssel muss da wohl entscheiden, das braucht auch Zeit.
Der Brexit steht, davon bin ich überzeugt.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Die räumliche nähe ist bei der heutigen infrastruktur unbedeutend. Förderale strukturen zeigen dies ganz klar. Es wird ein Politikum werden. Natürlich ist nur ein E.U land mit dem € als Sitz so einer Institution logisch.Julian hat geschrieben:(20 Nov 2017, 21:34)
Welchen Sinn macht es, EBA und EZB in verschiedenen Städten anzusiedeln? Aber egal, um Effizienz geht es ja nicht.
Dezentral wäre im übrigen etwas anderes gewesen, beispielsweise eine Ansiedlung in Osteuropa (die ich auch nicht unterstützt hätte).
Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
Das die Briten ohne € diesen zuschlag erhielten wieder mal Politik.Ger9374 hat geschrieben:(20 Nov 2017, 21:47)
Die räumliche nähe ist bei der heutigen infrastruktur unbedeutend. Förderale strukturen zeigen dies ganz klar. Es wird ein Politikum werden. Natürlich ist nur ein E.U land mit dem € als Sitz so einer Institution logisch.
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Re: EU-Mitgliedsschaft Großbritanniens
ich denke daß alle städte die überhaupt je etwas bekommen, wann denn auch, dafür sorgen müssen daß am tag X alles betriebsfertig ist und sofort von daraus (weiter) gearbeitet werden kann.H2O hat geschrieben:(20 Nov 2017, 19:09)
Na ja, der Verlust war ja als Folgeentwicklung des BREXITs ab zu sehen; ich finde die Entscheidung aber noch zu früh. Man hätte den endgültigen Abschluß des BREXITs abwarten sollen. Insofern verstehe diese Hast überhaupt nicht. Oder ist das Verfahren so angelegt, daß mit der Unterschrift unter dem BREXIT der Umzug beginnen soll?
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
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