Einer Untersuchung "Glücksatlas" zufolge sind die Deutschen zufrieden wie noch nie. Schon 2016 gab es einen großen Sprung nach vorn, heuer blieb es weitgehend konstant bei der Zufriedenheit. Ost und West nähern sich bei den Werten an. Entscheidend sind der wirtschaftliche Ausblick und die gefühlte Sicherheit. Niedrige Arbeitslosenquote und reale Lohnzuwächse, das hätte noch vor zehn Jahren kaum jemand vermutet für unsere Zeit. Terrorismus und Zuwanderung sind für die Lebenszufriedenheiten der Deutschen in Ost und West ebenfalls keine entscheidenden Faktoren. Die Integration des Ostens schreitet voran, die Zufriedenheit ist mit 7,11 West, 6,89 Ost nur marginal verschieden. Drei Jahrzehnte nach der Einheit hat der Jammerossi als Typus ausgedient.
Opfernarrative verlieren an Zugkraft und Zustimmung. Das wird auch Folgen haben für Parteien, die mit Underdog-Klientelismus Wahlen gewinnen wollen, seien sie nun links oder rechts. Ebenfall schwieriger wird es, Minderheiten gegeneinander auszuspielen, etwa Ossis mit Abstiegssorgen gegen Zuwanderer.
Das indessen stürzt auch Politiker in Nöte. Das Frustpotential Ost, das zur Erklärung radikaler Wahlergebnisse gern hergenommen wird, ist als dominanter Grund offenbar nicht mehr haltbar.
Übrigens liegt Deutschland europaweit gesehen nur auf Platz 9. Besonders glücklich sind Dänen, denen man Gemütlichkeit und Selbstgenügsamkeit zuschreibt.
Verbesserungspotential sehen Forscher bei Schule und Bildungs-Chancen. Hier gäbe es noch Defizite.
Bemerkenswert fanden die Wissenschaftler, dass Minijobs im Alter offenbar positiv auf die Lebenszufriedenheit wirken. Wichtig für eine Gesellschaft, die derzeit immer älter wird.
Glaubt ihr, dass eine besondere Sozialisation Ost, die die Integration in die Gesellschaft erschweren kann, schon heute nur noch als Fantasie oder Erinnerung existiert? Mehr ein Thema über die Ossis als ein Thema der Ossis ist?
Die Glücksformel für Dänemark sind die hohen Steuersätze...
...dass den Deutschen Ökologie sehr wichtig ist, fast jeder Befragte wünscht sich ....
Zwei Drittel finden es wichtig, im ökologischen oder sozialen Bereich einen persönlichen Beitrag zu leisten.
und Weltfrieden..
Die Befragung scheint im Ökoladen stattgefunden zu haben....
Ach ich habs.... hier:
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Re: Schlechte Zeiten für Jammerossis!
Verfasst: Di 7. Nov 2017, 13:49
von imp
Die meisten Menschen finden Ökologie wichtig. Das heißt nicht, dass sie auch bereit sind, etwas dafür zu tun oder Geld auszugeben. Ist wie mit anderen Dingen.
Re: Schlechte Zeiten für Jammerossis!
Verfasst: Di 7. Nov 2017, 13:50
von Liegestuhl
Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(07 Nov 2017, 13:35)
Die Integration des Ostens scheitert voran,...
Hihi. Danke. Aber es ist ja nicht ganz verkehrt, das Thema hat sich zu Tode gescheitert. Jahr für Jahr scheitern die Ossis immer besser. Wer Wert drauf legt, sagt, dass sie immer noch scheitern. Der Rest sagt, der Unterschied ist marginal.
Die meisten Menschen finden Ökologie wichtig. Das heißt nicht, dass sie auch bereit sind, etwas dafür zu tun oder Geld auszugeben. Ist wie mit anderen Dingen.
Jepp....10 Paar Schuhe / Monat - mit essbarer Farbe und Leder aus BabyZiegenhaut...
Hauptsache eben Öko. - da kann mann dann mehr weg werfen von....
Jepp....10 Paar Schuhe / Monat - mit essbarer Farbe und Leder aus BabyZiegenhaut...
Hauptsache eben Öko. - da kann mann dann mehr weg werfen von....
Na, es gibt schon gewisse Trends zum Kopfschütteln. Die Stromsparfüchse bauen überall LED rein, aber statt einer Lampe haben sie jetzt fünf an. Übrigens auch das Ost/West kaum unterschiedlich. Der durchschnittliche Zählerstand einer Familie Ost liegt bei 4300 kWh, Bundesdurchschnitt 4600 kWh - man beachte, dass aufgrund der DDR-Vergangenheit die Wohnungsgrößen Ost geringfügig kleiner sind, folglich weniger Platz, um überall LEDs und Riesenfernseher aufzuhängen als in der Durchschnittswohnung der Deutschen.
Na, es gibt schon gewisse Trends zum Kopfschütteln. Die Stromsparfüchse bauen überall LED rein, aber statt einer Lampe haben sie jetzt fünf an. Übrigens auch das Ost/West kaum unterschiedlich. Der durchschnittliche Zählerstand einer Familie Ost liegt bei 4300 kWh, Bundesdurchschnitt 4600 kWh - man beachte, dass aufgrund der DDR-Vergangenheit die Wohnungsgrößen Ost geringfügig kleiner sind, folglich weniger Platz, um überall LEDs und Riesenfernseher aufzuhängen als in der Durchschnittswohnung der Deutschen.
Das dürfte eine Abweichung im Rahmen des statistischen Fehlers sein.
explizit so ausgeworfen....
Sachsen-Anhalt
Indikatoren für hohe Lebenszufriedenheit
+ Höchste Arbeitslosenquote von allen Regionen
Das Plus an Lebenszufriedenheit - durch höchste Arbeitslosenquote...
Wer lesen kann - ist klar im Vorteil.
Re: Jammern Ostdeutsche doch zuviel ?
Verfasst: Mi 15. Nov 2017, 21:05
von Ammianus
Man sollte nicht vergessen, dass seit dem Untergang der DDR nun schon fast 3 Jahrzehnte vergangen sind. Die noch die volle Ostsozialisation einschließlich Dienst in der NVA durchgemacht haben gehe locker auf die 50 zu beziehungsweise sind schon drüber. Bei den meisten dürfte die Normalität längst angekommen sein.
Vor kurzem unterhielt ich mich mit einem Kumpel - auch Ostler - und wir stellten fest, dass wir es gar nicht besser hätten treffen können. Denn im Prinzip leben wir, verglichen mit all unseren Vorfahren, in einem Paradies. Keine Kriege, genug zu essen, ein Dach über den Kopf, auf Wunsch jede Bildungsmöglichkeit - nur die ganzen Nichtraucherkneipen gehen uns auf den Sack - besonders im Winter.
Jammern ist neben Pünktlichkeit und Disziplin.eine deutsche Grundmentalität, nur glücklich macht dass nicht. Ich empfehle ein bisschen kubanische Gelassenheit.
Wie sagen die Kubaner so schön:.Hay mas tiempo que vida.
Jammern ist neben Pünktlichkeit und Disziplin.eine deutsche Grundmentalität, nur glücklich macht dass nicht. Ich empfehle ein bisschen kubanische Gelassenheit.
Wie sagen die Kubaner so schön:.Hay mas tiempo que vida.
Sind Ossis die deutscheren Deutschen? Was heisst fremdsprachige Satz in die deutsche Sprache?
Sind Ossis die deutscheren Deutschen? Was heisst fremdsprachige Satz in die deutsche Sprache?
Einfach mal Spanisch anfangen zu lernen, dann fällt dir vieles leichter und du verstehst mehr, dann kommt dir auch nicht immer alles so fremd , ungewohnt und Spanisch vor .
Drei Jahrzehnte nach der Einheit hat der Jammerossi als Typus ausgedient.
Opfernarrative verlieren an Zugkraft und Zustimmung. Das wird auch Folgen haben für Parteien, die mit Underdog-Klientelismus Wahlen gewinnen wollen, seien sie nun links oder rechts.
In den östlichen Bundesländern kommen die Protestparteien von rechts und links auf über 40% der Wählerschaft.
Wir haben also im Osten eine Situation, wo die Gegner des Systems fast in der Mehrheit sind. Ich sehe da keinen Anlass für Entwarnung.
In den östlichen Bundesländern kommen die Protestparteien von rechts und links auf über 40% der Wählerschaft.
Wir haben also im Osten eine Situation, wo die Gegner des Systems fast in der Mehrheit sind. Ich sehe da keinen Anlass für Entwarnung.
AfD-Wähler sind überwiegend radikale Anhänger von Marktwirtschaft und in Teilen auch Sozialstaat, die auf Kosten von Rechten oder Chancen Dritter Deutschland im Außenverhältnis stärken und im Innenverhältnis mehr auf Konkurrenz trimmen wollen. Sie sind trotz guter Lage mit den deutschen Erfolgen unzufrieden und haben Abstiegsängste.
Linke-Anhänger sind überwiegend Idealisten des Sozialstaates, der Teilhabe schwacher und des Hedonismus. Klassische Komponenten unserer Ordnung, sozialdemokratisch betont. Systemgegner musst du in diesem handzahmen Reformpopulismus mit der Lupe suchen.
Die Bundesrepublik hat nur wenige echte Gegner im Elektorat. Sie sind überwiegend Nichtwähler mit nat.-soz. oder religiös fundamentalistischen Ideen, ein paar Reichsbürger, eine Hand voll Kommunisten und Autonome, ein paar demokratiefeindliche Technokraten, sonstige. Sie haben keine Relevanz bei Wahlen, allenfalls bei Straftaten. Ob einzelne von denen bei Linke oder AfD taktische Kreuze machen oder sogar im Vorstand sind, ist unerheblich.
Ich gebe aber zu, dass der Jammerossi, wenn er auch kein Staatsfeind ist, als Thema hier und da noch durchguckt.
Beispiel: Ein Mittvierziger Berufsschullehrer will nicht Lügenpresse sagen, aber doch den Eindruck vermitteln. Pegida mitmachen, aber nicht kritisiert werden. Jammert über die freie Meinung von Journalisten und zugleich über gelenkte Medienkampagnen. Über Ausländer sowieso, in Dresden!
Naja, da brauchen wir nur dieses Forum nehmen und finden reichlich Westdeutsche, die herumjaulen und jammern.
Also mal davon endlich wegkommen und dann allenfalls fragen, ob der Deutsche zuviel jammert. Die Mauer im Kopf abbauen. Viel Erfolg dabei!
Schade nur, dass diese Entwicklung an unserem Kater vorbeigegangen ist. Der jammert wie eh und je. Obwohl er wahrhaftig keinen Grund hat. Und obwohl er häufig mit angebissenen Ohren morgens nach Hause kommt und sich offensichtlich gern mal herumprügelt.
Aber mal im Ernst: Ist diese jüngste "Kulturalisierung" der Gesellschaft und vor allem der letzten Bundestagswahl, die manche vielleicht der Rede von der Zufriedenheit entgegensetzen wollen, nicht - ganz ähnlich wie bei dem Kater - ein Symptom eben grade von Zufriedenheit? Noch stärker hatte ich den Eindruck bei den letzten Wahlen in Österreich. Die haben objektiv einfach nichts oder fast nichts zu meckern. Ja, da sucht man sich halt was ...
Noch stärker hatte ich den Eindruck bei den letzten Wahlen in Österreich. Die haben objektiv einfach nichts oder fast nichts zu meckern. Ja, da sucht man sich halt was ...
naja ... in Österreich wird gejammert, dass man in Deutschland besser verdient und noch dazu alles billiger ist ...