Bleibtreu hat geschrieben:(11 May 2017, 22:17)
Richtig. Interessant ist es sich mit sehr gut integrierten Migranten zu unterhalten, kann ich nur jedem empfehlen. Die haben Null Verstaednis fuer die WischiWaschiNummern der europaeischen Einwanderungslaender, ebenso fuer die Rueckstandigkeiten und Faulheiten anderer Migranten, ueber die sie sich sehr empoeren. Die reden Tacheles, und wie!
Ich habe mich vor nicht allzu langer Zeit mit einer Frau aus dem Orient unterhalten, die eine neue Heimat in Nordamerika gefunden hat. Die Kinder sind z.T. dort geboren, alle integriert mit Ausbildung bzw. Studium. Sie selbst arbeitet als Frisöse in einem Salon. Eines Tages, so erzählte sie mir, kam eine Muslima in den Salon. Soweit kein Problem. Sie war verschleiert (ob Kopftuch oder Niqab, weiß ich nicht mehr). Soweit auch kein Problem. Es wurde dann für die Frisöse zum Problem, als die Kundin verlangte, daß ihr die Haare in einem Nebenraum, der nicht einsehbar wäre frisiert werden sollte. Da rastete die Frisöse aus. Sie wäre genau wegen "solchen Leuten" gezwungen worden ihre Heimat zu verlassen, weil sie sich mit dieser Haltung nicht anfreunden konnte. Und nun kämen genau diese Leute in ihre neue Heimat und würden wieder dasselbe verlangen.
Die Kundin wurde unter diesen Umständen und Wünschen nicht bedient. Später kam der Chef, da es wohl eine Beschwerde gab und fragte was denn passiert sei. Die Frisöse meinte, das er sehr naiv gewesen wäre. Das ist eine Haltung, die viele "gut integrierte" Immigranten, auch Muslime, haben. Die Einwanderungsländer wären naiv in vielen Fragen. Würden zuviel zulassen. Wenn sie wüßten, wie der gelebte Alltag solcher Kunden in ihren Herkunftsländern wäre, der jetzt schleichend "hier" eingeschleppt werden würde, dann würden sie nicht so naiv damit umgehen. Nun ja, mag bei einer offenen Gesellschaft eben so sein. Aber dieses Geschehnis zeigt das Dilemma um eine Leitkultur. Soll das üblich werden? Z.B. Geschlechtertrennung aufgrund der Religion im offenen Raum? Kann das verlangt werden? Ähnliche Fragen bei Beamtentum usw. Wenn nicht, wäre die Kundin wegen einer "Bagatelle" kriminalisiert? Ich finde, die Kundin hätte, wenn sie sicher sein will, sich zuhause die Haare frisieren lassen können. Z.B. in der Küche. Ich habe das öfters gemacht. Das spart Geld und man kann einen Kaffee trinken. Wozu man sich ohnehin die Haare in einem Frisiersalon aufwendig machen lassen muß und dann wieder die Haare verhüllt?
Manchmal weiß ich nicht, ob ich lachen oder Mitleid haben soll, wenn ich so manche junge Frau oder Mädchen auf der Straße sehe. Kopftuch und hautenge Leggings. Ist das Unkenntnis oder Heuchelei? Wer sexy herumläuft (ja, leggings, ich weiß), aber meint, die Haare verhüllen zu müssen... Lächerlich. Dann sind die Frauen mit Vollverschleierung wirklich authentischer. Eine Frau mit hautenger Kleidung, dann aber Kopftuch ist totaler Blödsinn. Auf der anderen Seite kann man Mitleid haben. Sie müssen Kopftuch tragen und versuchen untenherum das zu unterlaufen.
Wie dem auch sei, so etwas wie eine Leitkultur ist für jedes Land sehr wichtig. Und die Leitkultur in Deutschland ist eben eine deutsche Leitkultur. Dazu gehören - meiner Meinung nach - neben rechtsstaatlichen Aspekten eine abendländisch geprägte Kultur. Nicht mal die (besser intergrierten) Immigranten verstehen, warum man sich als Biodeutscher damit so schwer tut. Auch nicht in Nordamerika. Viele Immigranten haben Angst und Sorge, daß die Umstände, die sie bewogen haben ihre Heimatländer zu verlassen sie jetzt hier einholen. Diesen Punkt sollte man ernst nehmen, denn sie wissen wovon sie reden. Das ist keine theoretische Utopie.