Sorry, das kenne ich anders: Die Menschheit hatte bekanntlich vor ca. 70.000 Jahren nur aus einer kleinen Population von mehreren tausend Individuen bestanden, die im Rahmen eines großen Vulkanausbruchs, der irgendwo bei Indonesien stattfand, überleben musste. Sie taten es dann auch in ihrer Heimat im südlichen Afrika, sonst wären wir alle nicht hier. Die sogenannte Fitness ihrer Überlebenskunst bestand aber darin, dass sie untereinander extrem kooperativ sein konnten, auch über Stammesgrenzen hinweg. Wenn Hitler und seine Anhänger das "Survival of the fittest" damit übersetzen wollten, dass nur die stärksten und unkooperativsten Menschen sich durchsetzen sollten, dann hatte er sich nachweislich geirrt. Anstatt dass seine starken "Arier" alles niedermetzelten und vergasten, was nicht ihren Stärkerichtlinien entsprach, gab es ja im Zweiten Weltkrieg eine Koalition der vielen, die selbst über ideologische Grenzen hinweg seinem Reich den Garaus machten. Kooperation zahlt sich also mehr aus als der Wunsch, alle anderen zu "Unter"-Menschen zu erklären und ihnen den totalen Krieg zu erklären.Nomen Nescio hat geschrieben:(11 Sep 2016, 17:40)
man ist die allgemeinheit. nicht die mehrheit der experten auf dieses gebiet.
deine konklusion »afrikaner seien zurückgeblieben in ihrer entwicklung« zeigt daß du nicht verstanden hast was ich sagte. bei afrikaner (lese neger, hottentotten, usw) zeigt sich daß die ursprüngliche genmasse mäßigend auf änderungen reagierte.
die »extreme« variationen sind viel kleiner als bei den menschen in anderen kontinenten. man findet dort (noch ?) genen die anderswo verloren sind.
In diesem Sinne sollten sich im Übrigen auch die Neoliberalen warm anziehen. Denn auch sie irren sich! Diese sind ja von der gleichen Wahnidee besessen, dass nur die Starken alleine das Bruttosozialprodukt erwirtschaften würden. Alle Schwachen dagegen wären bloß unnützer Balast. Doch das Gegenteil ist wahr: Das Bruttosozialprodukt wird von allen Arbeitnehmern zusammen erwirtschaftet. Ohne die scheinbar Schwachen würde die ganze Wirtschaft zusammenbrechen!
Sowohl Nazis als auch Neoliberale träumen also davon, dass die Alphamännchen bestimmen, wo es lang geht. Dies ist aber eine Regression auf Gorilla-Niveau. Bei dieser Menschenaffenart setzen sich tatsächlich nur die stärksten Männchen durch. Bei den Vorfahren des Menschen dagegen -wie bei den Schimpansen und Bonobos- konnten sich die Betamännchen immer zusammentun und heimlich -oder öffentlich- die Weibchen schwängern. Die Alphamännchen dagegen hatten das Nachsehen gegenüber den Betamännchen, die untereinander Allianzen bilden konnten. Wenn in unserer Gesellschaft also jemand mit dem Recht des Stärkeren kokettiert, dann solle er sich doch bitte die Gorillas angucken und sehen, wo sie wohnen. Diese leben nämlich immer noch im Urwald! Die Betamännchenkultur dagegen hat sich aus vor Jahrmillionen aus den Urwäldern aufgeschwungen und den heutigen Menschen hervorgebracht.
Wobei wir wieder beim jetzigen Thema wären: Nachdem die Menschheit vor ca. 70.000 Jahren sich über ganz Afrika ausbreitete, entwickelte sich sehr wohl eine breite genetische Varianz. Nach der akutellen "Out-of-Africa"-Theorie gelang es jedoch nur einer kleinen Gruppe von vielleicht 20 Personen, die Meerenge zwischen Ostafrika und dem heutigen Jemen mit primitiven Flößen zu überqueren. Von dort hangelte man sich zuerst über Indien an der Küste entlang, bis die ersten Urmenschen Australien erreichten. Spätere Generationen schafften es dann auch, den Rest Asiens, Europa und zuletzt über die zugefrorene Beringstraße Amerika zu erreichen. Natürlich gab es innerhalb dieser vielen Gruppen, die sich dann herausgebildet hatten, irgendwann Unterschiede im Farbton der Haut sowie in der Form der Augen bei Ostasiaten. Ebenso wird es richtig sein, dass die heutigen Europäer einen winzigen Teil Neandertalergene in sich tragen. Die Mutation der Augenfarbe von braun zu blau ist allerdings meines Wissens erst vor ca. 5-7.000 Jahren im heutigen Osteuropa entstanden.
Aber, was ich damit sagen will, ist:
1. Alle heutigen Nichtafrikaner stammen aus einer kleinen Gruppe von zwanzig Frühmenschen ab, die mal vor vielleicht 65.000 Jahren ihren Heimatkontinent verlassen haben. Die genetische Varianz untereinander ist also trotz unterschiedlichen Aussehens geringer als zwischen beispielsweise ost- und westafrikanischen Völkergruppen.
2. Da sich die Menschheit aus einer wenigen tausend Leute umfassenden Gruppe von Südafrikanern entwickelt hatte, ist die genetische Varianz untereinander dennoch auch nach 70.000 Jahren viel zu gering, um beispielsweise signifikante intellektuelle Unterschiede oder sogenannte "überlegene und minderwertige" Rassen zu konstruieren, da alle Menschen nachweislich untereinander viel zu sehr verwandt sind. Die Gemeinsamkeiten überwiegen das Trennende.
So also stellt sich mein eigener Wissensstand dar. Oder gibt es Einwände?
Da sind wir einer Meinung.was hast du gegen meine frage? ich behaupte nicht, noch denke ich, daß bestimmte menschen»rassen« unter- oder überlegen sind.