revisionismus - revisionisten

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Kritikaster
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Kritikaster »

Edmund hat geschrieben:(24 Feb 2017, 15:51)

Und was hat das nun damit zu tun, daß die Briten mit Hilfe der Amerikaner über 600.000 deutsche Frauen, Kinder und Greise absichtlich umgebracht haben?
Es war der Anfang, was Du beklagst war das Echo der Geister, die man selbst rief! :rolleyes:
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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Nomen Nescio
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

Edmund hat geschrieben:(24 Feb 2017, 15:51)

Und was hat das nun damit zu tun, daß die Briten mit Hilfe der Amerikaner über 600.000 deutsche Frauen, Kinder und Greise absichtlich umgebracht haben?
genauso wenig wie daß die nazis mit hilfe von polizisten aus zig länder eine menge menschen wie vieh auftrieben und diese menschen umbrachten. nur weil sie - laut der nazis - unrein waren. nicht edelgermanisch. bastarde.

es ist so leicht solche sachen zu sagen. wieviel nicht-deutsche frauen, kinder und greise sowie männer in der blüte ihres lebens sind durch die SCHULD nazis - direkt und indirekt - getötet worden? willst du jene rechnung mal aufmachen? und uns sagen wie groß die zahl ist?
ich bedauere jetzt, daß ich dich meckern höre über deine 600.000. besser wäre es gewesen wenn es 6x600.000 deutschen gewesen. vorausgesetzt daß der krieg viel eher beendet wäre. vllt hätte die A-bombe in einem früheren stadium aushilfe bieten können.

einer mußte ja den preis bezahlen. stellvertretend für AH waren das dann mehrheitlich unschuldige deutschen.
nathan über mich: »er ist der unlinkste Nicht-Rechte den ich je kennengelernt habe. Ein Phänomen!«
blues über mich: »du bist ein klassischer Liberaler und das ist auch gut so.«
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Schnitter »

Edmund hat geschrieben:(24 Feb 2017, 15:51)

Und was hat das nun damit zu tun, daß die Briten mit Hilfe der Amerikaner über 600.000 deutsche Frauen, Kinder und Greise absichtlich umgebracht haben?
Im Krieg den Deutschland über die Welt gebracht hat sind deutsche Frauen und Kinder gestorben.

Da kommen mir doch glatt die Tränen.
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Nomen Nescio
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

ich habe speziell für diese jammereule was aufgesucht.
Dass gerade die Endphase des Zweiten Weltkriegs solche Verluste forderte, hatten bislang nicht einmal die Experten vermutet. Tatsächlich aber starben in den letzten zehn Monaten des Krieges so viele deutsche Soldaten wie in den vier Jahren zuvor, allein im August 1944 350 000, im Januar 1945 dann sogar 450 000.
Aufschlussreich sind auch die Berechnungen zur durchschnittlichen Überlebenschance eines Wehrmachtssoldaten. Die verkürzte sich während des Krieges dramatisch. 1939 hatte ein frisch eingezogener Rekrut noch Aussicht auf eine Lebenszeit von 4,1 Jahren, 1941 auf 2,6, 1943 auf 1,2 und 1945 schließlich auf 0,1 Jahre.
insgesamt starben in WK II ± 6.350.000 deutschen. davon 1.170.000 zivilisten. an soldaten starben aber 5.180.000 männer. mehr als 2,5 millionen in den letzten 10 kriegsmonaten.

das war nicht nötig. es war sinnlos weiter zu kämpfen. klage also bei dem geliebten führer.

ich werde auch noch nachsuchen wieviel nicht-deutsche zivilisten in WK II starben. um alles im richtigen perspektive zu sehen. :mad2: m.e. ganz sicher mindestens 20 mal soviel. durch die netten arischen nazis in ihren schwarzen und grünen uniformen (grüne polizei).
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von busse »

Firlefanzdetektor hat geschrieben:(24 Feb 2017, 10:52)

Es geht ja schon einmal mit der Frage los, auf welcher internationalen Rechtsgrundlage der Einsatz der Legion Condor in Spanien eigentlich stattfand? Es hatte ja einen Grund, weshalb deren Existenz durch die Nazis bis 1939 geleugnet wurde.
In neuerer Zeit kennt man solch völkerrechtswidrig eingesetzte Truppen als "grüne Männchen" ...

:rolleyes: Dumm gelaufen für unsere Geschichtsrevisionisten.

Das war vieles, nur kein "Abriegelungsangriff".

Und selbst wenn in Guernica "nur" 200 - 300 Zivilisten getötet worden sein sollten (wegen unregistrierter Flüchtlinge dürfte die tatsächliche Opferzahl höher liegen), stellt dies eine neue "Qualität" in den Folgen der Luftkriegsführung dar.
Die Frage kann ich Dir gut beantworten, es ist die Frage der Freiwilligkeit ! Noch nichts davon gehört im Spanienkrieg oder in anderen Kriegen ? Was Kommunisten, Sowjets u.a. durften, kann ja wohl Deutschen und Italienern nicht verwehrt werden. Da ihr alles solche militärischen Schlauköpfe seit, wird Euch ja der Name Legion in diesem Zusammenhange nicht ungeläufig erscheinen. Es sei denn Du kannst nachweisen, das irgendein Wehrdienstleistender da vor Ort war. Hast Du das wieder bei Wikipedia gelesen, das man die Existenz der Legion verheimlichte ?
Ein Glück das es Flohmärkte gibt, wo man alte Zeitungen erstehen kann, in denen mit Fotos die Verwundeten der Legion Condor und ihre Ehrung schon 1937 (Dezember Ausgabe der Berliner Illustrierten) sehr gut bestaunen kann, natürlich nur wenn man feslsenfest der Meinung ist Wikipedia ist das Maß aller Dinge. Dumm gelaufen für die Siegergeschichtsinterpreten.
Selbstverständlich war es militärisch gesehen ein Abriegelungsangriff, nur muß man von der Materie Ahnung haben und nicht nachquasseln was man vorgesetzt bekommt.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von busse »

Schnitter hat geschrieben:(24 Feb 2017, 18:56)

Im Krieg den Deutschland über die Welt gebracht hat sind deutsche Frauen und Kinder gestorben.

Da kommen mir doch glatt die Tränen.
Empathie ist nicht so Deine Sache was ?
Kommst aus der Provinz und spielst Dich als kleiner Linker auf.
Wenn Du mal in einer Großstadt bist empfehle ich Dir mal ein Gang auf einen Friedhof und wenn Du gut im Koopfrechnen bist , dann bekommst Du bei den Bombentoten mit, dass es sich um Frauen, Kinder und Alte handelte und dann gehe wider nach Hause an den PC ,. Du Held.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von busse »

Nomen Nescio hat geschrieben:(24 Feb 2017, 20:11)

ich habe speziell für diese jammereule was aufgesucht.

insgesamt starben in WK II ± 6.350.000 deutschen. davon 1.170.000 zivilisten. an soldaten starben aber 5.180.000 männer. mehr als 2,5 millionen in den letzten 10 kriegsmonaten.

das war nicht nötig. es war sinnlos weiter zu kämpfen. klage also bei dem geliebten führer.

ich werde auch noch nachsuchen wieviel nicht-deutsche zivilisten in WK II starben. um alles im richtigen perspektive zu sehen. :mad2: m.e. ganz sicher mindestens 20 mal soviel. durch die netten arischen nazis in ihren schwarzen und grünen uniformen (grüne polizei).
Für Dich , Du holländischer Militärexperte *lach* sind das Fakten. Für ganz normal gebildete und geschulte militär-historisch Bewanderte sind das Normalitäten. Wenn eine Armee im Rückmarsch ist (Defensive) und zahlenmässig unterlegen ist gegen einen mehrfachen Gegner sind das größere Verluste , als in Offensive oder gar im hinhaltenden Kampf. Da gibt es in der ganzen Kriegsgeschichte wohl sehr wenig Ausnahmen.
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Kritikaster
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Kritikaster »

busse hat geschrieben:(26 Feb 2017, 10:21)

Was Kommunisten, Sowjets u.a. durften, kann ja wohl Deutschen und Italienern nicht verwehrt werden.
LOL!

Dein dümmlich-geschichtsrevisionistisches Auf-Schlau-Machen hilft dir natürlich auch hier wieder nicht weiter. :rolleyes:

Die Legion Condor WAR selbstverständlich Teil der deutschen Luftwaffe, auch wenn für deren Einsatz auf Hoheitszeichen und Uniformen verzichtet wurde. Du willst uns hier ernsthaft weis machen, dass Du selbst die Mär von den "freiwilligen Zivilisten" glaubst?
Die brachten die neuesten deutschen Flugzeugmodelle nach Deiner beschränkten Sicht dann ja wohl gleich staffelweise aus ihrem Privatbesitz mit in den Einsatz ...
Wie dumm muss ein Revisionist sein, wenn er meint, mit solchem Schwachsinn durchzukommen!

Dein Versuch, den Unterstützern des faschistischen Putsches gegen die gewählte spanische Linksregierung dieselbe Legitimität zugestehen zu wollen wie denjenigen, die sich diesem Staatsstreich entgegen stellten, zeigt deutlich Dein Problem mit der Wahrnehmung und Einordnung rechtmässigen Handelns.
Dir bleibt als Nazifreund natürlich gar keine andere Wahl, als solch irrsinnige Rechtfertigungsversuche zu unternehmen, und Du magst bei historisch ebenso einseitig schlecht informierten Zeitgenossen, wie Du selbst offenbar einer bist, damit auch punkten können. In diesem Forum hast Du es allerdings nicht (nur) mit Deinesgleichen zu tun, sondern triffst auf Menschen, die zu selbstständigem Denken fähig sind und eben genau nicht das tun, was unter EUCH Rechtsknallern üblich ist: Kritiklos nachquasseln, was man an brauner Propaganda vorgesetzt bekommt. :cool:
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Schnitter »

busse hat geschrieben:(26 Feb 2017, 10:27)

Empathie ist nicht so Deine Sache was ?
Das Rechtsknaller sich über deutsche Kriegstote mokieren hat schon etwas extrem fremdschämiges.
Folxfeindt

Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Folxfeindt »

Schnitter hat geschrieben:(26 Feb 2017, 16:18)

Das Rechtsknaller sich über deutsche Kriegstote mokieren hat schon etwas extrem fremdschämiges.
Sie wollten den totalen Krieg. Man hat ihnen gegeben, worum sie gebettelt haben.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von busse »

Schnitter hat geschrieben:(26 Feb 2017, 16:18)

Das Rechtsknaller sich über deutsche Kriegstote mokieren hat schon etwas extrem fremdschämiges.
Wer sich wirklich schämen sollte, überlasse das mal Deinen wohlgesonnen Usern, Du Linksknaller.
busse
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von busse »

Firlefanzdetektor hat geschrieben:(26 Feb 2017, 11:23)

LOL!

Dein dümmlich-geschichtsrevisionistisches Auf-Schlau-Machen hilft dir natürlich auch hier wieder nicht weiter. :rolleyes:

Die Legion Condor WAR selbstverständlich Teil der deutschen Luftwaffe, auch wenn für deren Einsatz auf Hoheitszeichen und Uniformen verzichtet wurde. Du willst uns hier ernsthaft weis machen, dass Du selbst die Mär von den "freiwilligen Zivilisten" glaubst?
Die brachten die neuesten deutschen Flugzeugmodelle nach Deiner beschränkten Sicht dann ja wohl gleich staffelweise aus ihrem Privatbesitz mit in den Einsatz ...
Wie dumm muss ein Revisionist sein, wenn er meint, mit solchem Schwachsinn durchzukommen!

Dein Versuch, den Unterstützern des faschistischen Putsches gegen die gewählte spanische Linksregierung dieselbe Legitimität zugestehen zu wollen wie denjenigen, die sich diesem Staatsstreich entgegen stellten, zeigt deutlich Dein Problem mit der Wahrnehmung und Einordnung rechtmässigen Handelns.
Dir bleibt als Nazifreund natürlich gar keine andere Wahl, als solch irrsinnige Rechtfertigungsversuche zu unternehmen, und Du magst bei historisch ebenso einseitig schlecht informierten Zeitgenossen, wie Du selbst offenbar einer bist, damit auch punkten können. In diesem Forum hast Du es allerdings nicht (nur) mit Deinesgleichen zu tun, sondern triffst auf Menschen, die zu selbstständigem Denken fähig sind und eben genau nicht das tun, was unter EUCH Rechtsknallern üblich ist: Kritiklos nachquasseln, was man an brauner Propaganda vorgesetzt bekommt. :cool:
Oh Gott, andere der Dummheit bezichtigen aber selbst hier argumentativ so daneben zu liegen, nein das hat schon was !
Selten so gelacht , über soviel geschichtliches Unwissen.
In einer Armee kann es Freiwillige für Einsätze geben, das Du das nicht begreifst ist die eine Sache, die andere ist das Du in sehr dümmlicher Weise anderen die Argumentation absprechen willst.
Nirgendwo habe ich von freiwilligen Zivilisten geschrieben, sondern von Wehrdienstleistenden . Das ist nämlich die Grundlage jeder Armee.
Du hast ja geschichtlich Null Ahnung, von Militärhistorik ganz zu Schweigen.
Berufssoldaten die sich Freiwillig melden für ein Kriegseinsatz in dem das eigene Land nicht verwickelt war, gab es vor der Nazizeit, in der Nazizeit, nach der Nazizeit. So dumm kann man doch gar nicht sein, das man das nicht begreift.
Du, der ja hier behauptet der Bildung (wahrscheinlich Wiki*lach*) mächtig zu sein, gebe Dir eine Denkaufgabe, was waren die Cubaner eigentlich, die in der Zeit des angolanischen Bürgerkrieges auf Seiten der MPLA eingriffen ?
Wie dumm und ideologisch vernagelt muß ein Mensch sein, der da keine Parallelen sieht .
Dein Versuch , Du Linksknaller mit roter Propaganda die Geschichte umzuschreiben, ist wieder einmal kläglich gescheitert.
busse
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Kritikaster »

busse hat geschrieben:(27 Feb 2017, 09:30)

Dein Versuch , Du Linksknaller mit roter Propaganda die Geschichte umzuschreiben, ist wieder einmal kläglich gescheitert.
busse
:)

Und den "Linksknaller" machst Du "Schlaureichsmeier" sicher an meinem vehementen Einsatz gegen die hiesigen Kommunisten und Sozialisten fest ... :D
busse hat geschrieben:Wie dumm und ideologisch vernagelt muß ein Mensch sein
In der Tat, wie dumm und ideologisch vernagelt muss ein busse sein, wenn er wegen seiner eigenen Ansiedlung am extremen rechten, antidemokratischen Flügel des Spektrums, so überhaupt nicht in der Lage ist, politische Zuordnungen zu treffen?

Vom Rand Deines zerbrochenen Tellers aus ist bei Deinem überaus schlichten Weltbild natürlich ALLES links. :D Das ist nur, wie Dein gesamtes pseudohistorisches Gesülze, weit von der Realität entfernt.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Alter Stubentiger »

busse hat geschrieben:(26 Feb 2017, 10:21)

Die Frage kann ich Dir gut beantworten, es ist die Frage der Freiwilligkeit ! Noch nichts davon gehört im Spanienkrieg oder in anderen Kriegen ? Was Kommunisten, Sowjets u.a. durften, kann ja wohl Deutschen und Italienern nicht verwehrt werden. Da ihr alles solche militärischen Schlauköpfe seit, wird Euch ja der Name Legion in diesem Zusammenhange nicht ungeläufig erscheinen. Es sei denn Du kannst nachweisen, das irgendein Wehrdienstleistender da vor Ort war. Hast Du das wieder bei Wikipedia gelesen, das man die Existenz der Legion verheimlichte ?
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Ich bitte dich. Die Legion Condor war kein improvisierter Haufen wie die internationalen, roten, Brigaden. Dort gab es wirkliche Freiwillige. Sogar aus Deutschland waren welche dabei.

Die Legion Condor wurde mit voller Ausrüstung bewußt von Nazideutschland dorthin geschickt um Waffen und Taktiken zu erproben. Kann ja sein das Hitler dafür Freiwillige genommen hat die sich gemeldet haben als der Führer dies wünschte. Aber eine richtige Freiwilligentruppe so wie du uns das weismachen willst war das nicht.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Alexyessin »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(27 Feb 2017, 10:37)

Ich bitte dich. Die Legion Condor war kein improvisierter Haufen wie die internationalen, roten, Brigaden. Dort gab es wirkliche Freiwillige. Sogar aus Deutschland waren welche dabei.

Die Legion Condor wurde mit voller Ausrüstung bewußt von Nazideutschland dorthin geschickt um Waffen und Taktiken zu erproben. Kann ja sein das Hitler dafür Freiwillige genommen hat die sich gemeldet haben als der Führer dies wünschte. Aber eine richtige Freiwilligentruppe so wie du uns das weismachen willst war das nicht.
Natürlich nicht.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Quatschki »

Wenn man mal überlegt - jahrzehntelang waren alle drei Spitzenämter des Unterdrückungsapparates der DDR mit ehemaligen rotkommunististschen Spanienkämpfern besetzt

Armeegeneral Heinz Hoffmann, Verteidigungsminister der DDR 1960-1985
Armeegeneral Erich Mielke, Minister für Staatssicherheit der DDR 1957-1989
Armeegeneral Friedrich Dickel, Innenminister der DDR und Chef der Deutschen Volkspolizei 1963-1989
alle drei politische Funktionäre bei den "internationalen Brigaden", zugleich waren sie damals bereits NKWD-Leute
Ihr linker Idealismus der Weimarer Zeit diente als Einstieg in eine ganz finstere Vita

Angesichts der massiven Einflußnahme solcher Typen können die Spanier nur froh sein, dass Franco die Sache zusammen mit den Italienern und Deutschen geregelt und Spanien danach aus allen Kriegen herausgehalten hat.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Kritikaster »

Quatschki hat geschrieben:(27 Feb 2017, 20:07)

Angesichts der massiven Einflußnahme solcher Typen können die Spanier nur froh sein, dass Franco die Sache zusammen mit den Italienern und Deutschen geregelt und Spanien danach aus allen Kriegen herausgehalten hat.
Das sah die halbe Million Insassen in Francos KZs sicher genauso.

Und weil das alles so Klasse war, hat man das System nach dem Tod des Diktators ja auch fortgesetzt.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Schnitter »

busse hat geschrieben:(27 Feb 2017, 09:15)

Wer sich wirklich schämen sollte, überlasse das mal Deinen wohlgesonnen Usern, Du Linksknaller.
busse
Gibts das auch auf deutsch ?
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von busse »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(27 Feb 2017, 10:37)

Ich bitte dich. Die Legion Condor war kein improvisierter Haufen wie die internationalen, roten, Brigaden. Dort gab es wirkliche Freiwillige. Sogar aus Deutschland waren welche dabei.

Die Legion Condor wurde mit voller Ausrüstung bewußt von Nazideutschland dorthin geschickt um Waffen und Taktiken zu erproben. Kann ja sein das Hitler dafür Freiwillige genommen hat die sich gemeldet haben als der Führer dies wünschte. Aber eine richtige Freiwilligentruppe so wie du uns das weismachen willst war das nicht.
Ich mache gar nichts weis, sondern sage das es keine Wehrdienstleistenden waren und auch keine geringen Mannschaftsdienstgrade . Mehr habe ich nicht gesagt, damit ist bis zum Gegenbeweis die Behauptung real, das es sich um deutsche Freiwillge handelte.
Wirklich Freiwillige aus Moskau unter Stalin *lach* ? NKWD und Militärexperten, Ausbilder der UdSSR gaben sich die Hand bei den bis zu 40 000 Freiwilligen aus allen Ländern.
Die von der Legion überstiegen nie die 10 000 und im Schnitt waren ca. 5000 da.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Alter Stubentiger »

busse hat geschrieben:(28 Feb 2017, 13:37)

Ich mache gar nichts weis, sondern sage das es keine Wehrdienstleistenden waren und auch keine geringen Mannschaftsdienstgrade . Mehr habe ich nicht gesagt, damit ist bis zum Gegenbeweis die Behauptung real, das es sich um deutsche Freiwillge handelte.
Wirklich Freiwillige aus Moskau unter Stalin *lach* ? NKWD und Militärexperten, Ausbilder der UdSSR gaben sich die Hand bei den bis zu 40 000 Freiwilligen aus allen Ländern.
Die von der Legion überstiegen nie die 10 000 und im Schnitt waren ca. 5000 da.
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Die meisten Brigadisten waren Franzosen, Deutsche und Italiener. Auch 2000 Amerikaner. Das waren Freiwillige. Und die wurden mit ihrer miesen Ausrüstung auch ziemlich verheizt.
Die Russen waren aktiv. Ohne Frage. Aber viel zu wenig. Es waren nie mehr als 850 gleichzeitig im Land.
Deutschland hat Franco dagegen von Anfang an massiv unterstützt. Ohne die deutsche Marine und die deutsche Lufthansa hätte Franco nicht mal die spanische Küste erreicht.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Edmund »

Firlefanzdetektor hat geschrieben:(27 Feb 2017, 20:47)
Das sah die halbe Million Insassen in Francos KZs sicher genauso.
In der DDR gab es im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung mehr politische Gefangene als in Spanien.

Westliche Demokratien wie Frankreich und die USA haben nach 1945 diverse Kriege mit Millionen von Toten geführt. Spanien hat sich in dieser Hinsicht nichts vorzuwerfen.
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Zunder
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Zunder »

Edmund hat geschrieben:(01 Mar 2017, 20:00)

In der DDR gab es im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung mehr politische Gefangene als in Spanien.
Politische Gefangene in der DDR:

"Die Historikerin Brigitte Oleschinski schätzte 1993 auf Grundlage der Zentralen Entlassungskartei von Strafgefangenen der ehemaligen Verwaltung Strafvollzug der DDR die Zahl der politischen Häftlinge auf rund 200.000. Das Bundesministerium der Justiz ging 1994 von 180.000 politisch Inhaftierten aus, nahm bei dieser Zahl jedoch ausdrücklich die Lagerinternierten der sowjetischen Besatzungsmacht aus. Klaus Schroeder nannte 1998 die Zahl von 200.000 politischen Häftlingen. Falco Werkentin ging im selben Jahr von mindestens 250.000 Opfern politischer Strafjustiz aus und gab an, dass in dieser Zahl nicht jene rund 100.000 Personen eingeschlossen sind, die in den 1950er Jahren aufgrund ihrer Klassenherkunft als Wirtschaftsverbrecher verurteilt wurden. Jens Gieseke grenzte 2009 die Zahl der politischen Strafgefangenen zwischen 170.000 und 280.000 ein."
https://de.wikipedia.org/wiki/Politisch ... in_der_DDR

Die Maximalzahl wäre demnach rund 350.000.

Die Bevölkerung der DDR:
https://de.statista.com/statistik/daten ... g-der-ddr/

Maximum: 18,79 Mio
Minimum: 16,43 MIo

Politische Gefange in Franco-Spanien:
"Er ließ in seinen ersten Herrschaftsjahren im Zuge einer nationalistischen und traditionalistischen Doktrin Autonomiebestrebungen in den spanischen Regionen unterdrücken, mehrere hunderttausend vermeintliche und tatsächliche Gegner exekutieren und rund 1,5 Millionen politische Häftlinge in insgesamt 190 verschiedene Konzentrationslager internieren."
https://de.wikipedia.org/wiki/Francisco_Franco

Bevölkerung Spaniens:
1930 23.677.095
1940 26.014.278
1950 28.117.873
1960 30.582.936
1970 33.956.047
http://www.spanien-bilder.com/lexikon/b ... inzeit.htm

Großzügig gerechnet war die Bevölkerung Franco-Spaniens doppelt so hoch wie die der DDR.
Die Anzahl der politischen Gefangenen war, zugunsten Spaniens gerechnet, gut viermal so hoch wie in der DDR.

Daraus folgt nach der toitschen Mathematik:
"In der DDR gab es im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung mehr politische Gefangene als in Spanien."
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Europa2050
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Europa2050 »

Edmund hat geschrieben:(01 Mar 2017, 20:00)

Westliche Demokratien wie Frankreich und die USA haben nach 1945 diverse Kriege mit Millionen von Toten geführt. Spanien hat sich in dieser Hinsicht nichts vorzuwerfen.
Francos anerkannt geschicktes außenpolitisches Handeln vor allem während, aber auch nach dem WK2 ändert aber nichts daran, dass er in Spanien eine faschistische Diktatur errichtete.

Oder würdest Du ähnlich freundliche Worte für Lukaschenkas spätstalinistisches Arbeiterparadies finden, nur weil Lukaschenka ebenfalls eine ausgleichende, ja sogar friedensfördernde Außenpolitik fährt?
Почему, Россия? (Warum, Russland?)
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von busse »

Zunder hat geschrieben:(02 Mar 2017, 01:08)

Politische Gefangene in der DDR:

"Die Historikerin Brigitte Oleschinski schätzte 1993 auf Grundlage der Zentralen Entlassungskartei von Strafgefangenen der ehemaligen Verwaltung Strafvollzug der DDR die Zahl der politischen Häftlinge auf rund 200.000. Das Bundesministerium der Justiz ging 1994 von 180.000 politisch Inhaftierten aus, nahm bei dieser Zahl jedoch ausdrücklich die Lagerinternierten der sowjetischen Besatzungsmacht aus. Klaus Schroeder nannte 1998 die Zahl von 200.000 politischen Häftlingen. Falco Werkentin ging im selben Jahr von mindestens 250.000 Opfern politischer Strafjustiz aus und gab an, dass in dieser Zahl nicht jene rund 100.000 Personen eingeschlossen sind, die in den 1950er Jahren aufgrund ihrer Klassenherkunft als Wirtschaftsverbrecher verurteilt wurden. Jens Gieseke grenzte 2009 die Zahl der politischen Strafgefangenen zwischen 170.000 und 280.000 ein."
https://de.wikipedia.org/wiki/Politisch ... in_der_DDR

Die Maximalzahl wäre demnach rund 350.000.

Die Bevölkerung der DDR:
https://de.statista.com/statistik/daten ... g-der-ddr/

Maximum: 18,79 Mio
Minimum: 16,43 MIo

Politische Gefange in Franco-Spanien:
"Er ließ in seinen ersten Herrschaftsjahren im Zuge einer nationalistischen und traditionalistischen Doktrin Autonomiebestrebungen in den spanischen Regionen unterdrücken, mehrere hunderttausend vermeintliche und tatsächliche Gegner exekutieren und rund 1,5 Millionen politische Häftlinge in insgesamt 190 verschiedene Konzentrationslager internieren."
https://de.wikipedia.org/wiki/Francisco_Franco

Bevölkerung Spaniens:
1930 23.677.095
1940 26.014.278
1950 28.117.873
1960 30.582.936
1970 33.956.047
http://www.spanien-bilder.com/lexikon/b ... inzeit.htm

Großzügig gerechnet war die Bevölkerung Franco-Spaniens doppelt so hoch wie die der DDR.
Die Anzahl der politischen Gefangenen war, zugunsten Spaniens gerechnet, gut viermal so hoch wie in der DDR.

Daraus folgt nach der toitschen Mathematik:
"In der DDR gab es im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung mehr politische Gefangene als in Spanien."
Na klar und nach Deinem Wikipediaabgeschreibsel ohne Sinn und Verstand denkst Du , das wäre richtig ? Nach einem Bürgerkrieg Leute zu internieren und ins Gefängnis zu stecken ist wohl weltweit , egal in welchen politischen Richtungen, völlig normal. Der Unterschied Spanien zur DDR ist, das dieser Staat DDR dauerhaft bis zum Mauerfall politische Häftlinge hatte in Massen. Ich habe keinen spanischen Gastarbeiter getroffen in den '70ighern, der mir etwas von KZ unter Franco in seiner Zeit erzählt hat.
Diese ganzen Zahlenspielereien und das Herabwürdigen des Arguments mit "toitscher Mathematik" kann man ganz einfach begegnen, nämlich im Vergleich ab der Staatlichkeit der DDR und zwar ab 1949. Da allerdings sieht dann Dein Geschreibsel ziemlich öde aus. Und noch etwas, Du blendender Mathematiker, die Historiker beziehen sich auf politische Urteile die explizit so ausgerichtet waren. Die meisten internierten in Spanien waren gar nicht verurteilt und wurden nach und nach entweder den Verurteilungen zugeführt oder freigelassen. Die DDR aber verurteilte unter ihrer Politik noch Hunderttausende für andere Tatbestände die es im Kapitalismus gar nicht gibt, wie z.B. den Widerstand gegen ihre Wirtschaftsreformen, sprich meistens Enteignungen . Diese galten als "Wirtschaftsverbrechen" und werden schon lange zu den politischen Verurteilungen zugezählt, weil rehabilitiert. Die Opferverbände in der DDR gehen allerdings von 1 Million Betroffenen aus von 1949-1989.
Nur unsere Historiker haben hier teilweise geschlafen, beim Zählen.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Kritikaster »

busse hat geschrieben:(02 Mar 2017, 08:34)

Nach einem Bürgerkrieg Leute zu internieren und ins Gefängnis zu stecken ist wohl weltweit , egal in welchen politischen Richtungen, völlig normal.
Vor allen Dingen stellen solche Vorgänge für Faschimusrelativierer und Geschichtsrevisionisten "Normalität" dar. :rolleyes:
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Quatschki »

Zunder hat geschrieben:(02 Mar 2017, 01:08)

Daraus folgt nach der toitschen Mathematik:
"In der DDR gab es im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung mehr politische Gefangene als in Spanien."
Solche Vergleiche sind problematisch,
weil im Fall Ostdeutschlands die Phase der Festigung der Macht in die Zeit der sowjetischen Besatzungsmacht fällt,
ein Teil der vormaligen politischen Eliten unmittelbar beim Einmarsch 1945 niedergemacht wurden, sich selbst das Leben nahmen oder zu den Amerikanern flohen; ein weiterer Teil als Kriegsgefangene formal keine politischen Gefangenen waren (obwohl die sowjetischen Kriegsgefangenenlager schlimmer waren als Francos KZ's und zwei, drei Jahre nach Kriegsende die Legitimation, jemanden immer noch als Kriegsgefangenen einzubehalten, nicht mehr gegeben war, so dass alle, die teilweise bis 1956 gefangen gehalten wurden, eben dann auch als politische Gefangene zu betrachten sind.
Kurzum kann man sagen, dass der Großteil der "Drecksarbeit" der Abrechnung mit dem politischen Gegner und der Auslöschung und Vertreibung von NS-Elite sowie Bourgeoisie und Adel als potentiell unzuverlässiger Bevölkerungsschicht von den Sowjets erledigt worden war und den Machtorganen der DDR nur die Bestandspflege und Bekämpfung neu entstehender Opposition überlassen blieb. So dass unter diesen Umständen keine so hohen Inhaftierungsraten zu erwarten waren, zumal der Überwachungsstaat selbst so beschaffen war, dass jeder Bürger unter permanenter Bewährungsaufsicht gehalten wurde!

Zu Spanien kursieren Zahlen von 300.000 Kriegstoten, dazu etwa 50.000 von den Republikanern ermordet, besonders in der ersrten Phase des Bürgerkrieges und 140.000-190.000 von den Putschisten ermordete besonders in der letzten Phase und unmittelbar nach Ende des Bürgerkrieges.
Niemand kann sagen, wie sich Spanien bei einem Sieg der "Roten" entwickelt hätte. Fakt ist, dass sich die Arbeitermilizen der Anarchisten und Kommunisten nicht auf die Verteidigung der Republik beschränkten, sondern ihrerseits die Situation nutzten, um eine Revolution voranzutreiben mit Enteignungen, Kollektivierungen. Massenrepressalien gegen die Gegner dieser Politik sowie ganz allgemein Angehörige von Bourgeoisie, Adel und Klerus, später auch untereinander gegen Trotzkisten und andere "Abweichler", wobei es kaum unblutiger zuging als bei den großen "Säuberungen", die zur selben Zeit in der Sowjetunion abliefen.

Zu bedenken ist auch, dass Francos Konzentrationslager, (die auch so hießen), eher den Charakter von Arbeitslagern hatten, also nichts mit unseren landläufigen Vorstellungen vom KZ als Mord- und Sterbelager gemein hatten,
und dass die politische Inhaftierungsrate mit fortschreitender Festigung des Regimes spätestens ab Mitte der 40er Jahre schnell zurückging.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Alexyessin »

Quatschki hat geschrieben:(02 Mar 2017, 09:39)

und dass die politische Inhaftierungsrate mit fortschreitender Festigung des Regimes spätestens ab Mitte der 40er Jahre schnell zurückging.
weil sich keiner mehr traute den Mund aufzumachen. :)
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Edmund »

Alexyessin hat geschrieben:(02 Mar 2017, 14:04)
weil sich keiner mehr traute den Mund aufzumachen. :)
Immerhin konnte jeder das Land verlassen, dem es dort mit der Regierung nicht gefiel.

Die DDR war dagegen ein großes Freiluftgefängnis für 17 Millionen Menschen, die hinter Mauern und Stacheldraht in einem stalinistischen Zwangsstaat eingesperrt waren.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Alexyessin »

Edmund hat geschrieben:(02 Mar 2017, 15:19)

Immerhin konnte jeder das Land verlassen, dem es dort mit der Regierung nicht gefiel.
Jeder nicht. Die Gefangenen nicht.
Edmund hat geschrieben:(02 Mar 2017, 15:19)
Die DDR war dagegen ein großes Freiluftgefängnis für 17 Millionen Menschen, die hinter Mauern und Stacheldraht in einem stalinistischen Zwangsstaat eingesperrt waren.
Das wiederum ist nicht von der Hand zu weisen.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Quatschki »

Edmund hat geschrieben:(02 Mar 2017, 15:19)
Die DDR war dagegen ein großes Freiluftgefängnis für 17 Millionen Menschen, die hinter Mauern und Stacheldraht in einem stalinistischen Zwangsstaat eingesperrt waren.
... und wurden als Jugendliche in Tarnklamotten durch die Dresdner Heide gejagt und mußten als Marschlied singen:
"Spaniens Himmel breitet seine Sterne über unseren Schützengräben aus...",
obwohl für uns überhaupt nicht vorgesehen war, diesen spanischen Himmel jemals zu Gesicht zu bekommen.
Aber die alten Antifa-Opas bekamen jedesmal feuchte Augen, weil sie ihren Traum von Rotspanien in der DDR verwirklicht sahen
Und 2017 kandidieren gleich vier von den Mädels, die damals mit Stolz das blaue Halstuch trugen, als Spitzenkandidatinnen für das Amt der deutschen Bundeskanzlerin!
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von busse »

Firlefanzdetektor hat geschrieben:(02 Mar 2017, 09:24)

Vor allen Dingen stellen solche Vorgänge für Faschimusrelativierer und Geschichtsrevisionisten "Normalität" dar. :rolleyes:
Vor allen Dingen sind das Fakten , mit dem widerlegen hast Du es schwer , wir wissen. Also, wenn Du die Normalität widerlegen kannst im 20. Jhr. dann zu. Aber bitte nicht mit irgendeiner schwarzafrikanischen Auseinandersetzung im Dschungel.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Alexyessin »

Quatschki hat geschrieben:(02 Mar 2017, 16:39)

... und wurden als Jugendliche in Tarnklamotten durch die Dresdner Heide gejagt und mußten als Marschlied singen:
"Spaniens Himmel breitet seine Sterne über unseren Schützengräben aus...",
obwohl für uns überhaupt nicht vorgesehen war, diesen spanischen Himmel jemals zu Gesicht zu bekommen.
Aber die alten Antifa-Opas bekamen jedesmal feuchte Augen, weil sie ihren Traum von Rotspanien in der DDR verwirklicht sahen
Und 2017 kandidieren gleich vier von den Mädels, die damals mit Stolz das blaue Halstuch trugen, als Spitzenkandidatinnen für das Amt der deutschen Bundeskanzlerin!
Merkel, Göring, Petry und wer noch?
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Quatschki »

Alexyessin hat geschrieben:(03 Mar 2017, 08:48)

Merkel, Göring, Petry und wer noch?
Sahra.
Man kann sogar noch die Bundesvorsitzende der Linken hinzuzählen und hat dann fünf Ost-"Muttis", die nach der Macht im Staate streben. Die Kipping war allerdings zu jung für die FDJ und hat damals höchstens Altpapier zugunsten des Freiheitskampfes von Nicaragua gesammelt.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Kritikaster »

busse hat geschrieben:(03 Mar 2017, 08:10)

Vor allen Dingen sind das Fakten , mit dem widerlegen hast Du es schwer , wir wissen.
Oh, Pluralis Majestatis. :D
busse hat geschrieben:Aber bitte nicht mit irgendeiner schwarzafrikanischen Auseinandersetzung im Dschungel
[Ironie]Und Majestät möchten auch noch vorgeben, was hier als Argument zu gelten hat. :rolleyes:

Nö, Eure Hohlheit, allmählich wird es echt zu dumm![/Ironie]
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Alexyessin »

Quatschki hat geschrieben:(03 Mar 2017, 08:58)

Sahra.
Man kann sogar noch die Bundesvorsitzende der Linken hinzuzählen und hat dann fünf Ost-"Muttis", die nach der Macht im Staate streben. Die Kipping war allerdings zu jung für die FDJ und hat damals höchstens Altpapier zugunsten des Freiheitskampfes von Nicaragua gesammelt.
Stimmt, die hatte ich nicht auf dem Schirm. Danke.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Helmuth_123 »

Firlefanzdetektor hat geschrieben:(02 Mar 2017, 09:24)

Vor allen Dingen stellen solche Vorgänge für Faschimusrelativierer und Geschichtsrevisionisten "Normalität" dar. :rolleyes:
War Franco Faschist? War der Franquismus faschistisch? Eine interessante Frage für Politikwissenschaftler. In Teilen vielleicht. Die Falange war sicherlich faschistisch, aber Franco war dort nie Mitglied, es gab sogar später Differenzen zwischen Franco und der Falange. Und der Movimiento Nacional bestand auch nicht nur aus der Falange. Franco würde ich auf Grund seiner Sozialisation eher als konservativ-autoritären Monarchisten bezeichnen, der es verstand, die verschiedenen Interessengruppen der Rechten in seinem Sinne zu lenken, aber das ist nur meine subjektive Einschätzung.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Ammianus »

Firlefanzdetektor hat geschrieben:(03 Mar 2017, 09:05)

Oh, Pluralis Majestatis. :D

[Ironie]Und Majestät möchten auch noch vorgeben, was hier als Argument zu gelten hat. :rolleyes:

Nö, Eure Hohlheit, allmählich wird es echt zu dumm![/Ironie]
Nun, wir glauben, dass es noch mehrere andere plurale gibt ...
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Kritikaster »

Ammianus hat geschrieben:(03 Mar 2017, 22:18)

Nun, wir glauben, dass es noch mehrere andere plurale gibt ...
Euer Glaube sei Euch unbenommen! ;)
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Ammianus »

Firlefanzdetektor hat geschrieben:(03 Mar 2017, 22:23)

Euer Glaube sei Euch unbenommen! ;)
Oh falsch, wir wissen es sogar.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Kritikaster »

Ammianus hat geschrieben:(03 Mar 2017, 22:26)

Oh falsch, wir wissen es sogar.
Wir alle tun das. :)

Nur ist's im konkreten Fall ... Pluralis Majestatis, weil alles andere keinen Sinn macht! :cool:
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

ich las etwas, das m.e. für viel user bekannt ist, aber eher latent als manifest. darum hier ein zitat vom ard
So funktionieren Verschwörungstheorien

Das Ignorieren von Originalquellen hat bei Verschwörungstheoretikern Methode. Alles, was in ihre Auffassung passt, wird referiert. Alles, was in diese Auffassung nicht passt, wird weggelassen. Thomas Grüter hält das zwar für eine generelle menschliche Eigenschaft. Doch bei Verschwörungstheoretikern sei diese Vorgehensweise besonders auffällig: „Bestimmte Beweise, die nicht in ihr Weltbild passen, ignorieren sie einfach. Sie müssen sie ignorieren, denn sonst würde ihre Theorie zusammen fallen."

Das "Rezept" einer Verschwörungstheorie ist einfach: Es werden scheinbar plausible Fragen aufgeworfen, die sich der Leser bzw. Zuhörer dann selbst beantworten soll – die ihn aber schon auf eine bestimmte Fährte schicken. Außerdem zitieren sich Verschwörungstheoretiker häufig gegenseitig. Dagegen werden Primärquellen wie Augenzeugen oder Experten von ihnen meist gar nicht befragt. So bauen sie ein Konstrukt aus ominösen Vermutungen und angeblich ungeklärten Fragen auf. Dabei gibt es aber - wenn man ganz genau hinsieht - für die Vermutungen keine Beweise und für die "offenen Fragen" schon längst plausible Erklärungen. Die aber werden ignoriert.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

beim stöbern durch alte dateien fand ich einen artikel, daß ich die mühe wert finde hier einzustellen
Zum 70. Jahrestag der britischen Kriegserklärung an Deutschland: Vielleicht das größte Desaster der Weltgeschichte

von Sean Gabb

Ein Brief von einem englischen Libertären an einen deutschen Publizisten

Lieber André,

heute ist der 70. Jahrestag unserer Kriegserklärung an Deutschland. Meine eigene Meinung ist, dass dies die größte Einzelkatastrophe in der Geschichte Großbritanniens und vielleicht der Welt war. Schlimmer als die Entscheidung im Jahr 1914, gegen Deutschland in den Krieg zu ziehen. Das war in sich eine Katastrophe, bedeutete aber nicht notwendigerweise die Zerstörung der westlichen Zivilisation. 1945 waren ungefähr 50 Millionen Europäer im Kampf gefallen oder ermordet, ausgehungert oder unter einem Bombenhagel begraben worden, und das bolschewistische Russland beherrschte den halben Kontinent. Der britische Liberalismus und die britische Weltmacht waren zusammengebrochen. Ihr bester Ersatz war der amerikanische Korporatismus mit seinen zunehmend lächerlichen Feigenblättern „Menschenrechte“ und „Demokratie“. Nichts davon wäre passiert, wenn wir uns aus einem weiteren europäischen Krieg herausgehalten hätten.

Ich sehe, dass die Zeitungen hier wieder einmal den Churchill-Kult forcieren. Der Mann wurde vor einigen Jahren in einer Umfrage der BBC zum größten aller Briten ernannt. Ich schätze, er hatte solidere Eigenschaften als die verstorbene Princess Diana. Aber ich wünsche mir immer mehr, die Wuschelköpfe hätten sich bei Omburman im Sudan etwas mehr angestrengt und ihm einen Speer in den Bauch gestoßen. Ohne seine Dschihad-Predigten gegen Deutschland hätte das 20. Jahrhundert leicht eine Fortsetzung des 19. gewesen sein können, statt einer kopflosen Flucht vor einer liberalen Weltordnung auf dem Fundament des Pax Britannica.

Vor ungefähr sechs Jahren verfasste ich einen Artikel über Neville Chamberlain und die Appeasement-Politik. Dort schrieb ich:

Es ist möglich, dass ein Sieg im Osten Hitlers Streben nach Westen verstärkt hätte. Wir können nicht sicher sein, dass dies nicht der Fall gewesen wäre. Aber wir können uns auch nicht sicher sein, dass er bei seiner Invasion Russlands erfolgreicher gewesen wäre als er es nach dem Juni 1941 tatsächlich war. Ohne uns als Gegner hätte er seine Kräfte nicht zwischen Frankreich, Nordafrika und dem Balkan aufteilen müssen. Gleichzeitig hätte er weder in diesen Feldzügen kampferprobten Truppen gehabt, noch den Nimbus der Unbesiegbarkeit, der für eine Weile seine internen Kritiker zum Schweigen brachte. Und die russischen Winter wären nicht weniger vernichtend für Eindringlinge gewesen als zuvor schon. Er hätte wahrscheinlich Moskau und Leningrad erobert. Aber ich weiß nicht, wie weit er noch in die eurasische Landmasse hätte eindringen können. Er hätte dem selben Abnutzungskrieg mit den Partisanen gegenübergestanden, und hätte wahrscheinlich eine gewaltige Besatzungsarmee im Osten halten müssen, bevor er für die Besiedlung durch Deutsche gesichert gewesen wäre. Es ist sehr gut möglich, dass er keinerlei Bedrohung für den Westen dargestellt hätte. Sein Kontakt mit uns hätte sich vielleicht allein auf Bitten um Kredite beschränkt, sowie darauf, sich über unseren Unwillen zu beschweren, uns an seinem Kreuzzug gegen den Bolschewismus zu beteiligen.

Selbst wenn nicht, hätte er ungefähr den selben Raum beherrscht wie Stalin nach 1945, und zwar verhältnismäßig zu seinem Nachteil. Am offensichtlichsten ist, dass er nicht der anerkannte Kopf einer internationalen Verschwörung zur Verbreitung seiner Macht war. Er hatte keine Banden überzeugter Anhänger, die überall von China bis Peru Unruhe stifteten. Wie der Name schon sagt war der Nationalsozialismus keine Exportideologie. Er war eine Ideologie der Dominanz der Arier. Selbst in anderen arischen Ländern hatte er wenig Anhang. Oswald Mosely machte hierzulande eine Zeit lang etwas Lärm, aber wahltechnisch errang er niemals die geringste Bedeutung. Unter sowjetischer Herrschaft nach 1945 gingen die Slaven Osteuropas in ihre Fabriken und Filmstudios und arbeiteten, eine Zeit lang, mit so etwas wie freiwilliger Dankbarkeit für ihre Herren. Unter Hitler hätten sie von Anfang an gezwungen werden müssen.

Es stimmt, dass seine Wirtschaftspolitik nicht ganz so verrückt zerstörerisch war. Gleichzeitig waren die Erwartungen seines Volkes höher und es hatte weniger Angst vor seiner Tyrannei, sie zum Ausdruck zu bringen. Und er war ein Sozialist. Er hatte zwar während der Erholung von der Weltwirtschaftskrise die Führung inne, doch diese Erholung geriet nach 1938 in Schwierigkeiten. Die Inflation konnte nur mittels Lohn- und Preiskontrollen versteckt werden und war statt dessen am Mangel an Konsumgütern zu erkennen – man siehe, zum Beispiel, wie die deutschen Truppen, die im März 1939 ins Land der Tschechen geschickt wurden, Dinge wie Rasierklingen und Übermäntel aus den Läden Prags plünderten. Die rasende Rhetorik der ganzen Welt hätte nicht verhindern können, dass Hitlers Revolution nach 1940 an Schwung verloren hätte. Nur aufgrund des Krieges konnte bis zur Mitte des Jahrzehnts ein Anschein an Wohlstand aufrecht gehalten werden.

Eine deutsche Vorherrschaft im Osten hätte uns vielleicht allmählich in einen kalten Krieg hineingezogen. Aber unser Großbritannien und unser britisches Empire wäre unverbraucht, zahlungsfähig und eben nicht gedemütigt gewesen. Es hätte keine amerikanische Unterstützung gegeben. Es hätte aber auch keinen Bedarf dafür gegeben.

Zwei weitere Argumente könnten gegen mich erhoben werden. Das erste wurde mir letzte Woche von einem Freund vorgetragen, als wir zusammensaßen und über das stritten, was ich soeben geschrieben habe. Angenommen, fragte er, Hitler wäre nicht nur bei der Eroberung Russlands gescheitert, sondern hätte ganz verloren. Angenommen, Stalin hätte Hitler ganz alleine besiegt und Deutschland ganz erobert. Wäre das nicht schlimmer für uns gewesen? Das Ansehen des Kommunismus wäre grenzenlos gewesen, und jeder Komintern-Agitator in der ganzen Welt hätte eine herrliche Zeit gegen die liberale Zivilisation gehabt. Im realen Krieg wurde der Sieg wenigstens zwischen uns und ihnen geteilt.

Ich habe im Moment keine Antwort darauf. Dafür ist eine gründlichere Kenntnis der relativen Kräfte in hypothetischen Umständen zwischen Russland und Deutschland nötig, als ich sie habe. Aber während es mir vernünftig erscheint zu sagen, dass Hitler nicht mit Leichtigkeit gewonnen hätte, finde ich schwer zu glauben, dass er gegen Stalin verloren hätte.

Das zweite Argument sind die von den Deutschen begangen Greueltaten. Diese werden oft als Rechtfertigung für die Kriegserklärung herangezogen. Sind sie mir gleichgültig? Meine Antwort ist, dass sie an und für sich kein Grund für einen Krieg waren. Ein Individuum hat eine Reihe von verschiedenen moralischen Verantwortungen, und sie zu beachten wird nicht immer in seinem eigenen Interesse sein. Eine Regierung hingegen ist ein Treuhänder der Nation, der gegenüber ihr verantwortlich ist. Die Regierung darf nur die Interessen dieser Nation beachten. Es wäre falsch von unserer Regierung, Ausländern böses zuzufügen. Es wäre richtig von der Regierung, zu ihren Gunsten Handlungen durchzuführen, die uns nicht viel kosten. Aber sie hat weder die Pflicht noch das Recht, wie ein fahrender Ritter in der Weltgeschichte herumzukutschieren, der die Bösen niederschlägt und die Guten fördert. Wenn wir über die britische Regierung sprechen, ist das Adjektiv so wichtig wie das Substantiv.

Es muss auch gesagt werden, dass die schlimmsten Greueltaten gegen Ende des allgemeinen Krieges stattfanden und nicht lange im Voraus geplant gewesen zu sein scheinen. Sie fanden zu einer Zeit statt, als Angst vor der Niederlage und der Wunsch nach Rache das normale moralische Empfinden ausgelöscht hatten, und an Orten, die weit entfernt von den Schlachtfeldern waren, für die sich der Westen am meisten interessierte. Ich zweifle nicht daran, dass ein Überfall auf Russland ungefähr nach 1943 schlimme Greueltaten bedeutet hätte. Aber ich bezweifle, dass ihr Blutzoll so groß gewesen wäre wie jener, der tatsächlich stattgefundenen hat.

Dr. Sean Gabb ist Direktor der britischen Libertarian Alliance

Übersetzung: Robert Grözinger
ich werde nur ein kommentar geben, auch wenn ich viel mahr sagen könnte. GB hat den nazis nicht den krieg erklärt ! GB hatte ein ultimatum gestellt. AH negierte das ultimatum und akzeptierte daß dann krieg mit GB käme.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Cat with a whip »

Interessanter Artikel heute in der FR über einen kroatischen Faschisten, der ein kroatisches Vernichtungslager als harmloses Sammellager bzw. Durchgangslager filmisch verkaufen will und wie dieser Mythos heute noch in Kroatien offiziell verbreitet wird.
http://www.fr.de/kultur/kino/jasenovac- ... -a-1281531
"Die Erde ist ein Irrenhaus. Dabei könnte das bis heute erreichte Wissen der Menschheit aus ihr ein Paradies machen." Joseph Weizenbaum
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Ammianus »

Nomen Nescio hat geschrieben:(15 May 2017, 10:36)

beim stöbern durch alte dateien fand ich einen artikel, daß ich die mühe wert finde hier einzustellen

ich werde nur ein kommentar geben, auch wenn ich viel mahr sagen könnte. GB hat den nazis nicht den krieg erklärt ! GB hatte ein ultimatum gestellt. AH negierte das ultimatum und akzeptierte daß dann krieg mit GB käme.
Großbritannien hat selbstverständlich Deutschland den Krieg erklärt. Was nichts daran ändert, dass Deutschland Polen überfallen hat und die Briten als Verbündete im Recht waren.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Alter Stubentiger »

Nomen Nescio hat geschrieben:(15 May 2017, 10:36)

beim stöbern durch alte dateien fand ich einen artikel, daß ich die mühe wert finde hier einzustellen

ich werde nur ein kommentar geben, auch wenn ich viel mahr sagen könnte. GB hat den nazis nicht den krieg erklärt ! GB hatte ein ultimatum gestellt. AH negierte das ultimatum und akzeptierte daß dann krieg mit GB käme.
Nun ja. Die Katastrophe war so oder so unvermeidlich. Sein System beruhte auf Beute. Ohne Beute bricht es zusammen.
Niemand hat vor eine Mauer zu errichten (Walter Ulbricht)
...und die Mauer wird noch in 50 oder 100 Jahren stehen (Erich Honecker)
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

Ammianus hat geschrieben:(19 May 2017, 16:24)

Großbritannien hat selbstverständlich Deutschland den Krieg erklärt. Was nichts daran ändert, dass Deutschland Polen überfallen hat und die Briten als Verbündete im Recht waren.
eine reine semantische sache. es ist genau wie bei uns. chamberlain hat nicht erklärt, sondern KONSTATIERT, daß es krieg gab zwischen GB und D.

laut dem NL gesetz kann nur krieg erklärt werden mit zustimmung des NL-parlaments. als am 10.5.1940 die nazis mein land überfielen, konnte unser außenminster keinen krieg erklären. darum sagte er, genau wie chamberlain 1939, daß es ein kriegzustand gab zwischen D und NL.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

Alter Stubentiger hat geschrieben:(19 May 2017, 17:24)

Nun ja. Die Katastrophe war so oder so unvermeidlich. Sein System beruhte auf Beute. Ohne Beute bricht es zusammen.
sein system hätte lange gehalte, als er nach münchen mehrere jahre nicht so habsüchtig gewesen war.
fast sicher hätte er GB und F soweit bringen können, daß sie auch für polen eine nazifreundliche lösung gefunden hatten.
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Ammianus »

Nomen Nescio hat geschrieben:(19 May 2017, 17:33)

eine reine semantische sache. es ist genau wie bei uns. chamberlain hat nicht erklärt, sondern KONSTATIERT, daß es krieg gab zwischen GB und D.

laut dem NL gesetz kann nur krieg erklärt werden mit zustimmung des NL-parlaments. als am 10.5.1940 die nazis mein land überfielen, konnte unser außenminster keinen krieg erklären. darum sagte er, genau wie chamberlain 1939, daß es ein kriegzustand gab zwischen D und NL.
Nein, nicht rein semantisch. Am 3. September erklärten England und Frankreich Deutschland den Krieg. Ist halt so ...
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Europa2050
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Europa2050 »

Nomen Nescio hat geschrieben:(19 May 2017, 17:35)

sein system hätte lange gehalte, als er nach münchen mehrere jahre nicht so habsüchtig gewesen war.
fast sicher hätte er GB und F soweit bringen können, daß sie auch für polen eine nazifreundliche lösung gefunden hatten.
Sein System wäre in kürzester Zeit bankrott gewesen. Die Milliarden geraubtes Vermögen der Juden, der Staatsschatz von Österreich und vor allem der ČSR hatte ihn seit 1937 über die Runden gerettet. Um die Pleite abzuwenden musste er entweder mit der UdSSR Polen plündern oder mit Polen die UdSSR. Bei letzterem machten aber die Polen nicht mit.
Eine Verhandlungslösung für den Korridor oder auch ein paar Kredite aus GB hätten ihn nicht wirklich gerettet.
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Nomen Nescio
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Re: revisionismus - revisionisten

Beitrag von Nomen Nescio »

Europa2050 hat geschrieben:(19 May 2017, 21:01)

Sein System wäre in kürzester Zeit bankrott gewesen. Die Milliarden geraubtes Vermögen der Juden, der Staatsschatz von Österreich und vor allem der ČSR hatte ihn seit 1937 über die Runden gerettet. Um die Pleite abzuwenden musste er entweder mit der UdSSR Polen plündern oder mit Polen die UdSSR. Bei letzterem machten aber die Polen nicht mit.
Eine Verhandlungslösung für den Korridor oder auch ein paar Kredite aus GB hätten ihn nicht wirklich gerettet.
ja, aber da räume ich etwas ein. wenn er nicht die resttschechei besetzte, brauchte er auch nicht (mehr) eine derartig angekürbelte kriegswirtschaft. und dann konnten zivilen güter produziert werden, die D eine entlastung der leistungsbilanz gebracht hätten.
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