Verbot von Plastik. PET betroffen?

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Gremlin

Verbot von Plastik. PET betroffen?

Beitrag von Gremlin »

Guten Tag,

die EU will ja das Plastik verbieten.

Jedoch frage ich mich, ob Schalen aus CPET für die Lebensmittelindustrie auch verboten sein werden? Es handelt sich dabei um eine Schale, in der Lebensmittel beim Endverbraucher erhitzt werden und dann in den Müll wandert. Danach wird diese recycelt. Oder handelt es sich bei dem Verbot nur um unrecycelbare Gegenstände.

Ist das Material ausschlaggebend oder die Art wofür es gebraucht wird?

Danke
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Tom Bombadil
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Re: Verbot von Plastik. PET betroffen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Es wird auf die Macht und den Einfluß der Lobby ankommen.
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Gremlin

Re: Verbot von Plastik. PET betroffen?

Beitrag von Gremlin »

Das mag wohl sein.

Ich hab hier mal ein Beispiel, wir haben über 2 Jahre an einer Verpackung aus CPET entwickelt, welche voll reyclebar ist und bestimmte Eigenschaften besitzt. Jedoch würde Sie, wenn es nur um den Gegenstand geht, unter "Einweggeschirr" wahrscheinlich fallen.

Eine andere Möglichkeit, dass so Herzustellen, wie wir es geschafft haben, ist nicht möglich. Das funkoniert weder aus Papier oder anderen Werkstoffen. Schuld sind die hygienischen Bestimmungen der EU.

Also wenn das so kommt, werden viele kleinere Hersteller schließen müssen.

Ein Verbot für Einweggeschirr aus billigster Plaste kann ich nachvollziehen, aber nicht für recyclebare Kunststoffe. Da ist der Mensch doch eher das Problem, der es in den Wald wirft anstatt in den Müll. Kann man irgendwo den Gesetzes Entwurf nachlesen oder gibt es eine Anlaufstelle?
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imp
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Re: Verbot von Plastik. PET betroffen?

Beitrag von imp »

Die Verbotsliste umfasst nur substituierbare Produkte und Verpackungen.
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Tom Bombadil
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Re: Verbot von Plastik. PET betroffen?

Beitrag von Tom Bombadil »

Am besten schließt ihr euch einem großen Verband an.
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Cat with a whip
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Re: Verbot von Plastik. PET betroffen?

Beitrag von Cat with a whip »

Gremlin hat geschrieben:(12 Nov 2018, 20:12)

Guten Tag,

die EU will ja das Plastik verbieten.
Völlig falsch.
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Alana4
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Re: Verbot von Plastik. PET betroffen?

Beitrag von Alana4 »

Cat with a whip hat geschrieben:(13 Nov 2018, 13:24)

Völlig falsch.
und zudem auf (noch) lange Sicht völlig unmöglich.
Ich beherrsche die deutsche Rechtschreibung! Aber meine Tastatur hat damit manchmal Probleme.
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Kamikaze
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Re: Verbot von Plastik. PET betroffen?

Beitrag von Kamikaze »

So wie ich das verstanden habe geht es aktuell nur um einige wenige Artikel, die verboten werden sollen: https://www.tagesschau.de/ausland/eu-pl ... e-103.html
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

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Jo33
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Re: Verbot von Plastik. PET betroffen?

Beitrag von Jo33 »

Gremlin hat geschrieben:(12 Nov 2018, 20:12)
Guten Tag,
die EU will ja das Plastik verbieten.
Jedoch frage ich mich, ob Schalen aus CPET für die Lebensmittelindustrie auch verboten sein werden? Es handelt sich dabei um eine Schale, in der Lebensmittel beim Endverbraucher erhitzt werden und dann in den Müll wandert. Danach wird diese recycelt. Oder handelt es sich bei dem Verbot nur um unrecycelbare Gegenstände.
Ist das Material ausschlaggebend oder die Art wofür es gebraucht wird?
Danke
Im Grunde geht es um 4 Dinge, das Material (gibt es bereits gute günstige Alternativen), den Verwendungszweck/Nutzen/Sinn, die Dauer der Verwendung, die Recyclingquote.

Bis 2030 will man hier Kunststoffe die nicht unbedingt nötig sind bzw. nur sehr kurzfristig gebraucht werden sehr in der Benutzung einschränken bzw. verbieten oder bepfanden bzw. die Hersteller dafür bezahlen lassen.

Aktuell auf der Verbotsliste welche in den nächsten 2 Jahren aus dem Verkehr gezogen werden, sind:
1. Plastikwattestäbchen als Alternative schon lange zu kaufen Wattestäbchen aus Recyclingpapier.
2. Strohhalme gibt es Mehrweg Alternativen aus Metall oder Holz bzw. Bambus.
3. Plastikparty Einweggeschirr/-Besteck, gibts alternativ Mehrweggeschirr/-Besteck was man nach der Party aber spülen muss.

Dies wird aber wohl erst der Anfang sein.

Die EU reagiert wohl eben auch indirekt darauf, dass wir unseren Plastikmüll nicht mehr wie in der Vergangenheit nach China entsorgen können, da China mittlerweile die Annahme verweigert aus Umweltschutzgründen und wir auf unserem Müll buchstäblich sitzen bleiben, da China mittlerweile was Umwelt angeht scheinbar in Zukunft eher eine Vorreiterrolle spielen wird, als Deutschland oder die EU. Verkehrte Welt, aber mittlerweile Realität. Die EU und Deutschland ist was Umweltthemen angeht, längst auf einem sehr schlechten Kurs, sie versucht eher China hinterherzurudern, damit der Vorsprung von China am Ende nicht zu groß wird.
Stichwort Gelber Sack über ein Drittel der Gelben Säcke landet unrecycelt einfach in der Müllverbrennungsanlagen, teils zahlen die Verbrennungsanlagen sogar dafür, weil Plastik sehr gut brennt, das Öko auf dem gelben Sack ist leider nur vorgekaukelt und hat in der Realität wenig mit Öko zu tun.

Daher ich bekenne mich auch dazu, vorallem auch aus Bequemlichkeit und Komfort und kleiner Haushalt, finde ich es toll wenn heute Kekse oder Minischokoriegel als Bsp. in der Verkaufspackung selbst nochmals in einzelne Portionen verpackt sind, wiederum in Plastik. Allerdings muss man sich halt auch fragen ob dies wirklich nötig ist, wurde gerade für die Portionspackung nicht auch Papier oder Cellophan reichen, beides ist kompostierbar oder als Papier, Karton wieder recyclbar, jedenfalls weniger aufwändig und umweltschädlich als die heutige Verpackung. Oder muss die Gurke wirklich jede einzelne noch zusätzlich einfoliert sein, wurde auch hier nicht alternativ cellophan reichen, oder komplett ohne? Dies sind nur 2 Bsp. aber ich denke jeder wird selbst welche finden, wo er selbst denkt, muss dass sein? Und da wo es Alternativen eben schon gibt, die nur geringfügig teurer sind, könnte die Alternative gesetzlich verpflichtend kommen. Oder der immer wieder kehrende Sünder Coffe to go Becher, wie wäre es wenn man den Einwegbecher nicht mehr kostenlos bekommt, sondern nur noch gegen Gebühr von 0,5 €, wurde vermutlich nicht allen, aber zumindest einigen den Weg zu Mehrweg ebnen. Was ich neulich in Prag kennen gelernt habe, ein simpler Pizzakarton, wird bepreist, zwar nur mit 0,3 €, aber denn gibt es nicht kostenlos, sonder muss gekauft werden, wenn man einen will. Solche Dinge könnte man auch EU weit einführen, eben weg von der Philosophie alles kostenlos, sondern Verpackung kostet.
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H2O
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Re: Verbot von Plastik. PET betroffen?

Beitrag von H2O »

Warum geht man denn nicht über zu einem Pfandsystem für eingesetzte Plastikverpackungen, das zumindest bei Getränkedosen dazu geführt hat, daß die früher üblichen bunten Säume an Straßen heute nicht mehr beobachtet werden können... jedenfalls nicht in Deutschland... leider immer noch in anderen EU-Ländern.

Es muß sich ganz einfach lohnen, diese Verpackungen im weitesten Sinne wieder an den Vertreiber zurück zu liefern. Es muß sich lohnen, daß Kinder, Schüler und Erwerbslose regelrecht Jagd auf "herrenlose" Verpackungen machen, wenn einzelne Schmutzfinken diese Stoffe in die Umwelt entsorgen.

Der Handel wird dann schon zur Sicherung seiner Gewinne dafür sorgen, daß sich sinnvolle Grenzen in der Vielfalt der verwendeten Materialien durchsetzen.

Der Vorrang sollte immer auf stofflicher Wiederverwertung der Materialien liegen, möglichst auch durch ein Vergütungssystem gefördert. Auch das muß sich ja lohnen.

Aber einen ernsten Zielkonflikt erkenne ich nicht darin, diese Materialien zur Energiegewinnung ein zu setzen, wenn sie damit herkömmliche Brennstoffe ohne zusätzliche Umweltbelastung ersetzen. Allerdings sollte die Vergütung dann entfallen, um den Anreiz zur stofflichen Wiederverwertung zu erhöhen.
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imp
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Re: Verbot von Plastik. PET betroffen?

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(15 Nov 2018, 22:36)

Warum geht man denn nicht über zu einem Pfandsystem für eingesetzte Plastikverpackungen, das zumindest bei Getränkedosen dazu geführt hat, daß die früher üblichen bunten Säume an Straßen heute nicht mehr beobachtet werden können... jedenfalls nicht in Deutschland... leider immer noch in anderen EU-Ländern.

Es muß sich ganz einfach lohnen, diese Verpackungen im weitesten Sinne wieder an den Vertreiber zurück zu liefern.
Ich soll mit Joghurtverpackungen zurück zum Edeka, Fleischsalatdosen zurück zum Metzger? Das Zeug stinkt im Sommer schon als verpackter Haufen, nun soll ich es sortiert in den passenden Laden bringen für Kleingeld?
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H2O
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Re: Verbot von Plastik. PET betroffen?

Beitrag von H2O »

imp hat geschrieben:(15 Nov 2018, 22:43)

Ich soll mit Joghurtverpackungen zurück zum Edeka, Fleischsalatdosen zurück zum Metzger? Das Zeug stinkt im Sommer schon als verpackter Haufen, nun soll ich es sortiert in den passenden Laden bringen für Kleingeld?
Tja, das ist ein ernstes Problem! Wenn diese Mühe zu groß und unangenehm erscheint, dann muß die Verpackungsart geändert werden. Es wäre ja auch denkbar, diese Verpackungen zu reinigen, wenn man die leeren Verpackungen längere Zeit aufbewahren möchte.

Im Grunde ist der Zielkonflikt gar nicht so sehr viel anders als beim hochaktuellen Dieselthema. Wir wollen verhindern, daß unsere Umwelt zunehmend geschädigt wird, unsere Meere und Meeresufer vermüllen, unsere Nahrung vergiftet wird, das Leben im Meer vernichtet wird. Die Antwort darauf kann und darf nicht sein, daß das zu viel Mühe bereitet. Wir müssen ein Konzept entwickeln, wie wir die Plastikflut kanalisieren und nach Gebrauch wieder aufbereiten zu weiterer Nutzung.

Dazu sollten wir Lösungsvorschläge diskutieren. Mein Vorschlag ist ein erster Versuch in dieser Richtung... vielleicht bald abgelöst durch einen zweckmäßigeren Vorschlag. Einfach "weiter so" geht wohl nicht mehr.
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Re: Verbot von Plastik. PET betroffen?

Beitrag von imp »

H2O hat geschrieben:(15 Nov 2018, 23:02)

Tja, das ist ein ernstes Problem! Wenn diese Mühe zu groß und unangenehm erscheint, dann muß die Verpackungsart geändert werden. Es wäre ja auch denkbar, diese Verpackungen zu reinigen, wenn man die leeren Verpackungen längere Zeit aufbewahren möchte.
Das wäre aus Sicht des Energie- und Wasserverbrauchs erst Recht ungünstig. Die großtechnische Sortierung und Reinigung von Müll nach Wertstoffgruppen ist in der Energie- und Wasserbilanz effizienter und bequemer für den Privathaushalt. Nachsortiert wird sowieso - soweit nicht einfach verbrannt wird - da die Qualität der gamzen Mülltrennerei von Hand eher gering ist. Die Lizenzgebühr für den grünen Punkt zahle ich beim Kauf implizit mit. Durch die kostenlose Entsorgung im gelben Sack statt im teuren Restmüll hole ich sie wieder zurück. Am Ende landen beide zu weiten Teilen im Kraftwerk.
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Re: Verbot von Plastik. PET betroffen?

Beitrag von H2O »

imp hat geschrieben:(15 Nov 2018, 23:10)

Das wäre aus Sicht des Energie- und Wasserverbrauchs erst Recht ungünstig. Die großtechnische Sortierung und Reinigung von Müll nach Wertstoffgruppen ist in der Energie- und Wasserbilanz effizienter und bequemer für den Privathaushalt. Nachsortiert wird sowieso - soweit nicht einfach verbrannt wird - da die Qualität der gamzen Mülltrennerei von Hand eher gering ist. Die Lizenzgebühr für den grünen Punkt zahle ich beim Kauf implizit mit. Durch die kostenlose Entsorgung im gelben Sack statt im teuren Restmüll hole ich sie wieder zurück. Am Ende landen beide zu weiten Teilen im Kraftwerk.
Wenn diese Sache durchweg so abliefe, dann wäre aus meiner Sicht die Welt ganz in Ordnung. Ist sie aber leider nicht, wie die vermüllte Landschaft und insbesondere auch die Meeresküsten zeigen, wo sich wahre Wälle von achtlos weggeworfenen Plastikmaterialien auftürmen. (Das war mir schon 1985 an der Biskaya unangenehm aufgefallen! In den Schneisen der Dünen bergeweise Plastikmaterial, in dem zuvor alle möglichen Haushaltsflüssigkeiten vertrieben worden waren.)

Gefühlt hat sich die Menge an Plastikmaterialien für Verkaufspackungen verfünffacht. Das kann man vermutlich auch nachlesen.

Inzwischen hat der Handel zumindest für Plastikflaschen für Getränke ein Rücknahmesystem installiert. Was aus meiner Sicht fehlt, das sind Rücknahmesysteme für Plastikflaschen und Blechdosen für Waschmittel aller Art und für den Verzehr von verpackter Nahrung unterwegs geeignete Verpackungen.

Der Hinweis auf "kleines Geld" ließe sich durch höhere Pfandgelder sicher entkräften. Dazu muß uns etwas einfallen. Es darf einfach keinen Spaß mehr machen, diese Materialien einfach liegen zu lassen oder sie weg zu werfen, anstatt sie ordentlich zu sammeln und dann professionell zu entsorgen, stofflich oder energetisch.
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Re: Verbot von Plastik. PET betroffen?

Beitrag von imp »

Höheres Pfand ist auch wieder Krampf. Waschmittelflaschen sind in der Regel mit dem grünen Punkt bereits bepfandet. Es gibt einen Nachteil beim wegwerfen im Hausmüll, jedoch keinen Nachteil bei wilder Entsorgung. Jedoch wüsste ich nicht, wozu man die aus dem Haus tragen sollte, um sie dann in die Natur zu werfen. Das ist doch nicht bequem. An der Müll-Lawine aus Fastfoodrestaurants ist nominell viel Papier beteiligt, trotzdem auch nicht gerade verträglich.
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