mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

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Teeernte
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(02 Dec 2018, 20:33)


Was beim Strom aus EE in vielen Einzelheiten bekannt ist, das wird sehr sorgfältig bei Kohle nicht nur verschwiegen, sondern all das fällt ziemlich derb unterm Tisch.
...den Preis von 14 Cent je kWh für Privat ...aus Kohle ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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H2O
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(02 Dec 2018, 20:44)

...den Preis von 14 Cent je kWh für Privat ...aus Kohle ?
Was ist denn das für eine schräge Rechnung? Wo sind die "Ewigkeitskosten"? Wo sind die Kosten für die Erderwärmung durch immer weitere CO2-Abgabe?
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TheManFromDownUnder
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben:(02 Dec 2018, 11:10)

Natürlich gibt es in unserem Leben Zeitabschnitte mit recht unterschiedlichen Bedürfnissen. Wenn wir das Elternhaus verlassen, dann brauchen wir eine möglichst preisgünstige Unterkunft in der Nähe der Arbeitsstelle, der Lehranstalt. Einige Jahre später brauchen wir eine Wohnung für ein junges Paar. Dann folgt für 15 bis 25 Jahre eine Zeit, in der wir eine Wohnung oder gleich ein Haus für unsere Familie benötigen. Der nächste Abschnitt läßt sich mit einer Wohnung mit gelegentlich Gästen am besten gestalten, etwa 15 Jahre bis zum Ende unserer Berufstätigkeit. Zum Schluß unserer Selbständigkeit tut es wieder eine kleine Wohnung für unsere Paarbeziehung... eine Wohnung, die wir noch gut bewohnbar halten können, möglichst altengerecht.

Mir leuchtet ein, daß diese Lebensabschnitte meist auch an ganz unterschiedlichen Orten angesiedelt sind. Es ist natürlich schlimm, wenn man jedesmal erneut mit grundlegenden energetischen Sanierungsarbeiten anfangen muß. Das kann ja nur überlegt werden, wenn eine längere Lebensspanne in einer Wohnung oder einem Haus verbracht werden soll. Kein Thema für einen Menschen am Beginn seiner Berufstätigkeit/Studium, auch kein Thema für ein junges Paar, das noch gar nicht abschätzen kann, ob seine Beziehung dauerhaft hält. Mit der Familiengründung dürfte auch die Lust auf berufliche und oder örtliche Veränderung sinken... für die Familienzeit sind solche Anstrengungen zumutbar und sinnvoll...das Ende der Berufstätigkeit ist da wohl der Wendepunkt.

Immerhin dauert dieser Lebensabschnitt inzwischen fast 40 Jahre, der, wenn Schicksalsschläge uns erspart bleiben (Verlust oder notwendiger Wechsel des Arbeitsortes, Scheitern der Ehebeziehung), auf jeden Fall eine hohe Investition in die energetische Sanierung einer Wohnung oder eines Hauses rechtfertigt. Mehr Geld kann man in dieser Zeit kaum einsparen und zugleich ein gutes Gewissen mit Blick auf unseren ökologischen Fußabdruck haben. Viele dieser Einrichtungen haben nach dieser Nutzungsdauer auch ihr Ende erreicht, haben ihre Wirkung zum Teil verloren, sind neue technische Entwicklungen über sie hinweg gegangen. Zeit für eine neue Familie mit ihren Investitionen in eine längere Zukunft in dieser Wohnung!

Wer für die alten Tage möglichst lange selbständig sein Leben gestalten will, der wird eine kleinere Wohnung beziehen, die möglichst altengerecht hergerichtet ist... ohne Treppen und Schwellen in einer Ebene, mit geräumigem Bad und geräumigem Schlafraum. Denn leider muß man mit körperlichen Einschränkungen rechnen (Rollstuhl!), ohne deshalb die Wohnung wechseln zu müssen. Die notwendigen Investitionen in die energetische Sanierung/Modernisierung müssen schon vor dem Einzug abgeschlossen sein, denn älteren Menschen sind viele Monate Leben auf einer Baustelle nicht zu zu muten... worüber ein junges Paar lachend hinweg geht. Einen Menschen im Ruhestand belasten die wiederkehrenden Wohnkost für Heizung, Warmwasser, und Miete meist stark. Umso mehr zahlen sich die Investitionen vor dem Einzug aus, auch mit Blick auf die stetige Geldentwertung.

Ich meine, daß wir unser Leben ziemlich nüchtern an einem solchen Plan ausrichten müssen, der jederzeit durch Schicksalsschläge gestört werden kann. Dadurch wird aber der Plan nicht zu Unsinn... er muß dann eben ersetzt werden durch einen neuen Plan.

Wir leben jetzt in einer Zeit, in der offenbar die Haustechnik mit Heizung/Warmwasser vor großen Veränderungen steht. Erdgas, Öl, Kohle stehen nicht mehr zur Verfügung, oder sie dürfen nicht mehr zur Heizenergiegewinnung verbrannt werden. Strom-Wärmekopplung aus neuzeitlichen Kraftwerken wird keine Fernwärme mehr zulassen. Ländliche Insellagen ausgenommen, die oft mit Biogasanlagen Strom und Wärme bereitstellen. Für Millionenstädte wohl kaum vorstellbar.

Wer wie Sie, TheManFromDownUnder, schon heute absehen kann, daß er in den kommenden 10 Jahren seine Wohnung wechseln wird... vermutlich doch aus Altersgründen, der sollte sich beizeiten mit einem durchführbaren Plan befassen. Gerade in Australien sollte ein Leben mit Solarkraft und elektrischem Energiepuffer möglich sein. Das wäre eine Investition in die kommenden 20 Jahre. Da wetteifert Ihre Lebenserwartung mit der Garantiezeit der Investition. Ich will Ihnen wünschen, daß sie mit Ihrer Lebenserwartung gewinnen.

Ich stolpere in diesen letzten Lebensabschnitt auf jeden Fall nicht ungeplant hinein. Solarwärme und Solarstrom sind installiert oder geplant, sehr weit gehende Wärmedämmung des Gebäudes ist erledigt. Verbraucher sind durchweg im Bereich höchster Energieausnutzung beschafft: LED-Lampen, Pumpen höchsten Wirkungsgrads eingebaut. In der Winterzeit bin ich auf Fremdstrom angewiesen, es sei denn, daß mir gestattet wird, ein eigenes Windrad mit 2 kW zu betreiben. Unwahrscheinlich in einem Landschaftsschutzgebiet. Ersatzweise heize ich mit Fallholz aus der näheren Umgebung.
Entschuldigung fuer deine ganze Antwort zu zitieren. Ich habe lediglich ein paar Bemerkungen dazu.


Die Zeitabschnitte des Lebens sind keine festgelegten Zeitabschnitte oder Lebensabschnitte sondern indivduell. Kurzum man kann sie nicht pauschalisieren und auf uns alle anwenden. In unserer Zeit ist es fuer die juengeren Leute und Familien absolut wichtig flexibel zu sein und nicht ortsgebunden. Man folgt opportunities und laesst sich dort nieder wo es die besten Verdienstmoeglichkeiten gibt. Ich habe das Zeitlebens so gehalten und irgendwann kam ich auf einen 10 Jahre Rythmus. Zufall? GFut moeglich! Bei "design" Nein! Immer richtige Nase? Leider nein!


Unser derzeitiges Haus ist Baujahr 2014 und solar panels sowie Regenwasser Speicher sind alles ad ons und einfach deshalb weil es Sinn macht aber nur deshalb weil es Sinn macht heisst es nicht das ich als "Kaufmich" nicht darauf achte das ich keine Nutzen/Kosten Rechnung aufmache.

Ich sehe nicht ab das ich in den naechsten 10 Jahren unser Haus verkaufe aber es ist moeglich, nicht unbedingt wegen Alter! Wenn dann will ich natuerlich mit moeglichst viel Profit verkaufen. Das ist so in Australien. Fuer uns ist real estate auch wenn wir darin wohnen eine Investition und wir haetten uns nie unser jetziges Haus leisten koennen ohne in der Vergangenheit mehrere Haueser gekauft und verkauft zu haben. Jedesmal mit gutem Profit das Geld in der Bank niemals bringen kann.


Unsere Investition in solar energy ist wie gesagt ein feel good factor, die in Regenwasser Kollektion eine "Gartenerhaltende" Notwenigkeit und seit letztes Jahr haben wir eine "spear pump" und Grundwasser fuer den Garten. Das ist erlaubt dort wo wir leben und umweltlich unbedenklich.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von TheManFromDownUnder »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(02 Dec 2018, 12:09)

TheManFromDownUnder - Geld ist Dir wichtig - keine Frage - in einer Welt, wo alles am Geld gemessen wird ist das "eben so". Dumm nur Geld ist nichts als eine kollektive Vereinbarung. Dessen Wert kann sich von jetzt auf gleich verändern. Das dies so ist mussten vor uns, aber parallel zu uns schon viele erfahren.

Was wirklich zählt sind "all die Dinge zum Anfassen" - wobei ich dringlich davon abrate stromführende Dinge anzufassen.

Wenn bei den EE nur Einzelne etwas unternehmen, wird das nix. Du überlässt es also zum überwiegenden Teil irgendwelchen Dir unbekannten Menschen über Dich und Deine Familie zu entscheiden. Das ist völlig normal. Nicht normal ist es, wenigsten da wo die meisten durchaus eine Möglichkeit haben sich ein Stück Selbständigkeit zu erhalten, es nicht konsequent zu tun.

Hier in D gelingt es einer zähe und überbordende Bürokratie möglichst jede Regung nach Autonomie zu unterdrücken. Am liebsten würden sie auch die selbsterzeugten Tomaten nicht nur versteuern, sondern sie "dem bürokratischen Markt" in einer Weise zuzuführen, wie das bei einer Energieform von der alles abhängt in D gerade geschieht.

Dank solcher Einstellung wie Du sie mit sehr vielen gemeinsam hast, wurde in D dieses System von völlig einseitiger "Selbstsubvention" geschaffen. "Es muss in erster Linie Geld bringen" sonst braucht man es nicht. Den Wert von Energie - noch dazu völlig kostenloser Energie - ausschließlich in Geld zu messen hat das einfach zu bekämpfende System in D erst hervorgebracht.

So gesehen hättest Du nicht auswandern müssen - bei Deiner Einstellung wärst Du überall in D ganz normal und glücklich gewesen.

Was die solare Energie in Australien angeht soll die : "- Maximum an Sonneneinstrahlung: 2.200 kWh/m²a (Gebiete in Australien, Süd- und Zentralafrika, Amerika)" liegen - abgesehen von den Nebenwirkungen von zuviel Sonne - würde ich mir so leichtes Spiel an kostenlose Energie heranzukommen, hier im Bereich des Weißwurstäquators schon wünschen.

Zu Deinen Vorstellungen was ein Haus bieten muss - einige Dinge die hältst Du sicher für unverzichtbar - dagegen eine zumindest teilweise Unabhängigkeit von "Fremdenergie" ist Dir suspekt ? Warum haben Häuser überhaupt Dächer - warum überhaupt Häuser ? Von der Höhle ins Haus, das vor allen "Fremdeinwirkungen" schützt, das begleitet doch Homo sapiens seit der einigermaßen geradeaus denken kann.

Nun kommt dank technischer Entwicklung neben einer inzwischen besser verstandenen "Dämmung" (bis hin zum "Passivhaus") noch die Möglichkeit hinzu, wenigstens einen Teil der immer noch benötigten Energie selbst "abzugreifen" und, wenn auch noch relativ teuer zu speichern, man muss schon sehr rückständig sein um diese Möglichkeiten nicht zu nutzen.

Das nur deswegen abzulehnen, weil Du und Deine Familie den Standort öfters wechselt - vermutlich dann auch das nächste Haus kaufst / mietest ? - soll am "Vorgänger Haus" keine derartigen Installationen vorhanden sein ? Weil Du öfter mal ein Auto kaufst / wechselst, soll das immer so schlecht wie möglich ausgestattet sein, wäre da die adäquate Logik ;)

Ist Geld fuer dich unwichtig?


Desweiteren bemerke ich das du zu denen gehoerst die glauben deren Autonomie wuerde "Von Denen Da Oben" unterdrueckt und hast Alptraueme ueber versteuerte Tomaten aus dem eigenen Garten. Niemand hat die Idee oder den Willen meine Papayas, Bananen, Tomaten, Chillies und sonstiges zu versteuern,


Was du bei deiner australischen Sonnenergie Rechnung vergisst ist das es auch bei uns Nacht gibt und sogar Wolken. Letztere leider nicht genug. Wuerde gerne 3 Tage Sonnenschein gegen Regen eintauschen.

Und der ewige Auto Vergleich! Gaehn! Aber gut! Ich kaufe ein Auto mit der bestmoeglichen Ausstattung und mit dem bestmoeglichen Wiederverkaufswert! Beispiel. Ich kann einen Hyundai mit toller Ausstattung preisguenstiger als einen Toyot mit weniger Ausstattung kaufen aber nch 5 Jahren krieg ich fuer den Hyundai weniger als fuer den Toyota im Vergleich zum Kaufpreis. Deshalb Toyota! Mit mehr Geld kann ich einen besseren Toyota kaufen mit mehr Ausstattung. Kannst du folgen!


Ich haette kein Problem mir einen Hybrid Lexus SUV zuzulegen (2 Ltr auf 100km) aber leider nicht in meiner Preislage. MazdaCX 5 AWD Turbo Diesel tut es ! Warum kein Toyota? Mag Mazda!
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von imp »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(02 Dec 2018, 20:33)

Diese unsinnige Zuspitzung auf eine - meine Person - dann noch garniert mit den üblichen Zehntelwahrheiten - wirst Du dessen niemals müde ?

Was beim Strom aus EE in vielen Einzelheiten bekannt ist, das wird sehr sorgfältig bei Kohle nicht nur verschwiegen, sondern all das fällt ziemlich derb unterm Tisch. Wüsstest Du das nicht, könnte man das Dir kommentarlos einfach durchgehen lassen.
Kohlestrom kommt ganz überwiegend aus abgeschriebenen Kraftwerken. Ein Neubau ist nur an wenigen Standorten wirtschaftlich.
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H2O
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(03 Dec 2018, 10:48)

...

Die Zeitabschnitte des Lebens sind keine festgelegten Zeitabschnitte oder Lebensabschnitte sondern indivduell. Kurzum man kann sie nicht pauschalisieren und auf uns alle anwenden.

....
Das ist doch klar; jeder muß sich zwangsläufig mehreren Zwängen stellen.

Der erste davon dürfte eine Ausbildung sein, um einen nachgefragten Beruf ausüben zu können. Darauf kann man pfeifen, wird aber einen Preis dafür bezahlen.

Dann kommt die Zeit der Selbstfindung, beruflich und privat. Da wechselt man oft den Ort, vielleicht die Art der Beschäftigung und das Projekt. Gehört zum gelingenden Leben dazu. Berufsanfang, Stellenwechsel, Partner, Kinder, fester Wohnsitz... so ungefähr jedenfalls. Oder man will das alles nicht... soll es öfter geben als man glaubt!

Dann kommt die Zeit der Entfaltung und des beruflichen Aufstiegs; danach ist Ausklang und am Ende Ruhestand. Dem entgeht kaum jemand, es sei den man verzichtet auf berufliche Verantwortung für große Vorhaben.

Dahinter steht ganz einfach unsere biologische Uhr. Mir ist diese Kette auch erst während meines Ruhestands klar geworden.

Ich habe aus unterschiedlichen Gründen 7-mal meinen Wohnort gewechselt. Vier davon in der Zeit nachdem Auszug aus dem Elternhaus, als junger Ehemann und Familienvater. Von den 7 Umzügen habe ich während der letzten 3 jedes Mal mit energetischer Sanierung begonnen. Das ist heute in Mitteleuropa ein Muß... oder man hat hohe Energiekosten allein für das Wohnen. Das war früher anders.

Ich mußte also damit rechnen und die Mittel für solche Maßnahmen aufbringen. Der Wert einer Immobilie erhöht sich dadurch, selbstverständlich. Denn solche Dinge wie Heizkosten, Kosten für Beleuchtung und Haushalt, Pflegezustand des Hauses vom Dach bis in den Keller, gehen schon in den Preis einer Immobilie ein. Und natürlich (!) die Lage... auch gleich mit Blick auf tägliche Verkehrswege in Ballungsgebieten.

Mit Blick auf meine ehemaligen Kollegen und Freunde ist das wohl der "stinknormale" Ablauf eines Menschenlebens in Mitteleuropa. Oder man schert aus, verzichtet auf Ausbildung und Positionierung im Arbeitsleben, auf Familienleben mit Verantwortung für eigene Kinder. Dann entfallen viele der genannten Schritte, ist mehr Unstetigkeit die Regel. Nur eine Sache kann wohl niemand so richtig gut: Seiner biologischen Uhr ein Bein stellen. Dieser Sache muß man sich bewußt stellen... kann sich davon aber auch überraschen lassen. :)
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben:(03 Dec 2018, 16:18)

Das ist doch klar; jeder muß sich zwangsläufig mehreren Zwängen stellen.

Der erste davon dürfte eine Ausbildung sein, um einen nachgefragten Beruf ausüben zu können. Darauf kann man pfeifen, wird aber einen Preis dafür bezahlen.

Dann kommt die Zeit der Selbstfindung, beruflich und privat. Da wechselt man oft den Ort, vielleicht die Art der Beschäftigung und das Projekt. Gehört zum gelingenden Leben dazu. Berufsanfang, Stellenwechsel, Partner, Kinder, fester Wohnsitz... so ungefähr jedenfalls. Oder man will das alles nicht... soll es öfter geben als man glaubt!

Dann kommt die Zeit der Entfaltung und des beruflichen Aufstiegs; danach ist Ausklang und am Ende Ruhestand. Dem entgeht kaum jemand, es sei den man verzichtet auf berufliche Verantwortung für große Vorhaben.

Dahinter steht ganz einfach unsere biologische Uhr. Mir ist diese Kette auch erst während meines Ruhestands klar geworden.

Ich habe aus unterschiedlichen Gründen 7-mal meinen Wohnort gewechselt. Vier davon in der Zeit nachdem Auszug aus dem Elternhaus, als junger Ehemann und Familienvater. Von den 7 Umzügen habe ich während der letzten 3 jedes Mal mit energetischer Sanierung begonnen. Das ist heute in Mitteleuropa ein Muß... oder man hat hohe Energiekosten allein für das Wohnen. Das war früher anders.

Ich mußte also damit rechnen und die Mittel für solche Maßnahmen aufbringen. Der Wert einer Immobilie erhöht sich dadurch, selbstverständlich. Denn solche Dinge wie Heizkosten, Kosten für Beleuchtung und Haushalt, Pflegezustand des Hauses vom Dach bis in den Keller, gehen schon in den Preis einer Immobilie ein. Und natürlich (!) die Lage... auch gleich mit Blick auf tägliche Verkehrswege in Ballungsgebieten.

Mit Blick auf meine ehemaligen Kollegen und Freunde ist das wohl der "stinknormale" Ablauf eines Menschenlebens in Mitteleuropa. Oder man schert aus, verzichtet auf Ausbildung und Positionierung im Arbeitsleben, auf Familienleben mit Verantwortung für eigene Kinder. Dann entfallen viele der genannten Schritte, ist mehr Unstetigkeit die Regel. Nur eine Sache kann wohl niemand so richtig gut: Seiner biologischen Uhr ein Bein stellen. Dieser Sache muß man sich bewußt stellen... kann sich davon aber auch überraschen lassen. :)

Ja, ich stimme mit deinen Ausfuehrungen weitgehensd ueberein.


Ich habe meine Wohnort wie du mehrfach gewechselt nicht nur innerhalb eines Landes sondern zwichen Kontinenten. Ich verlies das elterliche Nest mit 17 zwecks internationaler Ausbildung ausserhalb Deutschlands und kehrte quasi nie mehr zurueck. Zuerst internationale Positionen in 2 bayrischen Regionen inklusive gerscheiderter Ehe, dann nach Australien ohne eine rationale Begruendung sondern lediglich eine spotane Beziehungssache die nach cirka 30 Jahren noch besteht und zwichedurch etliche Jahre Aufenthalt in Suedostasien, die fuer mich persoenlich zu den besten meines Lebens gehoerten und innerhalb Australiens als Abschluss von der Weltmetropole Sydney nach Queensland back water noerdlich von Brisbane.


Keiner meiner ehemaligen Kollegen weder in D noch hier fanden mein Leben als "stinknormal" .


Zurueck zum Thema:


In Australien ist fuer Immobilien in erster Linie die Position entscheidend. Du kannst in Sydney ein Abruch reifes Haus fuer Millionen verscherbeln wenn es "Waterfront" ist. Position, Position, Position! Das ist was eine gute Immobilei ausmacht. Dann kommt die Super Ausstattung mit Miele Kueche usw. Die Solar Zellen auf dem Dach, die Regenwasserspeicher usw. sind lediglich ein Bonus.


Ein anderer wichtiger Unterschied zwichen Deutschland und hier ist, das Eigentum weit mehr verbreitet ist als Mieten und sein eigenes Haus oder Wohnung ist die wichtigste Investition und eine Versicherung fuer einen angenehmen Ruhestand. Wir in Australien vermehren unser privates Vermoegen durch den Kauf und Verkauf unserer Hauser und Wohnungen. Wir haben in Sydney mehrer Male gekauft und verkauft und jedesmal mit gutem Profit und das letzte mal mit genug Profit um ein neues Haus mit allem Komfort noerdlich von Brisbane zu kaufen.


Abgesehen davon haben wir in den nicht vorhanden Garten investiert, Rasen gesaeht, einheimische Baume gepflanzt um die Voegle happy zu machen, und um uns moeglichst viel direkten Sonnenschutz zu geben, ceiling fans installiert um die Abhaengigkeit von der Klimaanlage im Sommer zu verringern, solar panels fuer Strom und Regenwasserspeicher fuer den Garten und die Klos. Ob ich jemals einen return on investment bei Verkauf bekomme steht in den Sternen aber im Moment tun wir eben das was wir glauben innerhalb unserer Moeglichkeiten tun zu koennen um der Umwelt zu helfen.


Natuerlich haben wir energiesparende Gluehbirnen und Geschirrspueler, AC, Waschmaschine etc haben alle ein hohe Energie Rating. Alle Steckdosen die nicht staendig gebraucht werden (ausser PC, TV, WiFi modem, Keuhlschrank) sind ausgeschaltet.


Beim Auto koennten wir mehr tun aber leider kann ich mir einen Lexus AWD Hybrid Antrieb nicht leisten. ($ 75,000) und wegen unserer Weiten brauchtman einen groesseren Wagen vorzugsweise 4 wheel drive SUV. Ein Mann muss ja auch ein bisschen Spass haben oder?

Was die Seefahrt betrift bin ich Segler! Der Wind treibt mich an!. Wuerde niemals in eine motor yacht investieren.
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H2O
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

@TheManFromDownUnder

Auf Ihre Weise haben Sie mehrfach "von vorn angefangen". Das schafft ein Famlienvater nicht so leicht! Dafür haben Sie mehr Freiheit in Entscheidungen. Australien scheint für tüchtige Leute mehr Lebenschancen zu bieten als unser Europa. Das ist der Lohn des nicht gebunden Seins. Ansonsten... natürlich habe ich meine Häuser verkaufen müssen und können, um näher am Arbeitsplatz zu leben oder näher an der Natur. Auch hier gilt: Lage! Lage! Lage! In einem Falle hatte ich das Glück, daß politisch noch ungewöhnliche Bedingungen herrschten, so daß ich günstig an eine wunderschöne Lage heran gekommen bin.

Aber, um zum Thema zurück zu kommen: Die energetische Sanierung war immer wieder zu planen und durch zu führen. Vermutlich ist das im warmen Australien nicht so wichtig wie hier im nördlichen Mitteleuropa! Hier muß man heizen und lüften, braucht warmes Wasser. also möglichst preisgünstige Energie bei sparsamstem Verbrauch. Deshalb machen wir hier auch ein solches Aufheben um dieses Thema!
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von immernoch_ratlos »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:Ist Geld fuer dich unwichtig?
Desweiteren bemerke ich das du zu denen gehoerst die glauben deren Autonomie wuerde "Von Denen Da Oben" unterdrueckt und hast Alptraueme ueber versteuerte Tomaten aus dem eigenen Garten. Niemand hat die Idee oder den Willen meine Papayas, Bananen, Tomaten, Chillies und sonstiges zu versteuern,

Was du bei deiner australischen Sonnenergie Rechnung vergisst ist das es auch bei uns Nacht gibt und sogar Wolken. Letztere leider nicht genug. Wuerde gerne 3 Tage Sonnenschein gegen Regen eintauschen.
Und der ewige Auto Vergleich! Gaehn! Aber gut! Ich kaufe ein Auto mit der bestmoeglichen Ausstattung und mit dem bestmoeglichen Wiederverkaufswert! Beispiel. Ich kann einen Hyundai mit toller Ausstattung preisguenstiger als einen Toyot mit weniger Ausstattung kaufen aber nch 5 Jahren krieg ich fuer den Hyundai weniger als fuer den Toyota im Vergleich zum Kaufpreis. Deshalb Toyota! Mit mehr Geld kann ich einen besseren Toyota kaufen mit mehr Ausstattung. Kannst du folgen!
"Ist Geld fuer dich unwichtig? Von Denen Da Oben unterdrueckt" ? Wenn das alles ist was Du da herausliest, gibt es nur zwei Möglichkeiten - Du hältst mich für einen weltfremden Idioten oder Du kannst / oder willst nicht verstehen um was ich damit sagen will. Ich tippe mal auf Letzteres.

Eine in diesem Forum sehr weitverbreitete Form andere zu diskreditieren. Wird wohl am Ende einer der Gründe sein, warum ich zu der Erkenntnis komme, es ist pure Zeitverschwendung sich mit jemanden zu "unterhalten", der sich im Grund nicht für das Thema interessiert oder schlicht aus politischen Gründen jeden, auch noch so kleinen "Lernprozess" verweigert.

Was die "Tomaten" angeht, das (EEG 2017) "Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien" ist im Prinzip eine "Tomatensteuer". Es dürfte hoffnungslose Zeitverschwendung sein, das jemanden wie Dir erklären zu wollen - nützt ja sowieso nix - in Australien gibt es so was nicht....
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(02 Dec 2018, 21:20)

Was ist denn das für eine schräge Rechnung? Wo sind die "Ewigkeitskosten"? Wo sind die Kosten für die Erderwärmung durch immer weitere CO2-Abgabe?
Durch Lobbyismus hat nicht der Verbraucher - sondern der Erzeuger die CO2 Konzession "geschenkt" bekommen ....und muss diese verringern.

Die Verringerung soll der Kunde also 3Fach zahlen ? ( Steuer, EEAbgabe und hohere direkte Kosten)

Wer zahlt heute die Ewigkeitskosten ??

KEINER... oder kennst Du da jemand ?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von TheManFromDownUnder »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(04 Dec 2018, 20:44)

"Ist Geld fuer dich unwichtig? Von Denen Da Oben unterdrueckt" ? Wenn das alles ist was Du da herausliest, gibt es nur zwei Möglichkeiten - Du hältst mich für einen weltfremden Idioten oder Du kannst / oder willst nicht verstehen um was ich damit sagen will. Ich tippe mal auf Letzteres.

Eine in diesem Forum sehr weitverbreitete Form andere zu diskreditieren. Wird wohl am Ende einer der Gründe sein, warum ich zu der Erkenntnis komme, es ist pure Zeitverschwendung sich mit jemanden zu "unterhalten", der sich im Grund nicht für das Thema interessiert oder schlicht aus politischen Gründen jeden, auch noch so kleinen "Lernprozess" verweigert.

Was die "Tomaten" angeht, das (EEG 2017) "Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien" ist im Prinzip eine "Tomatensteuer". Es dürfte hoffnungslose Zeitverschwendung sein, das jemanden wie Dir erklären zu wollen - nützt ja sowieso nix - in Australien gibt es so was nicht....
Hoppla. Bist du resistent gegenueber anderen Meinung und so abgehoben ueberheblich, das du von "Lernprozess verweigern" schreibst und Mitforisten quasi als Idioten bezeichnest (siehe deinen Kommentar fett)

Nein in Australien gibt es lediglich ein renewable energy target und zwar 33000 GWh bei 2020 und 25 - 28% Reduzierung der emissions bei 2030 basierend auf den emissions von 2005.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben:(04 Dec 2018, 13:31)

@TheManFromDownUnder

Auf Ihre Weise haben Sie mehrfach "von vorn angefangen". Das schafft ein Famlienvater nicht so leicht! Dafür haben Sie mehr Freiheit in Entscheidungen. Australien scheint für tüchtige Leute mehr Lebenschancen zu bieten als unser Europa. Das ist der Lohn des nicht gebunden Seins. Ansonsten... natürlich habe ich meine Häuser verkaufen müssen und können, um näher am Arbeitsplatz zu leben oder näher an der Natur. Auch hier gilt: Lage! Lage! Lage! In einem Falle hatte ich das Glück, daß politisch noch ungewöhnliche Bedingungen herrschten, so daß ich günstig an eine wunderschöne Lage heran gekommen bin.

Aber, um zum Thema zurück zu kommen: Die energetische Sanierung war immer wieder zu planen und durch zu führen. Vermutlich ist das im warmen Australien nicht so wichtig wie hier im nördlichen Mitteleuropa! Hier muß man heizen und lüften, braucht warmes Wasser. also möglichst preisgünstige Energie bei sparsamstem Verbrauch. Deshalb machen wir hier auch ein solches Aufheben um dieses Thema!

Bei uns ist es nicht anders. Wir muessen zwar weniger heizen, es sei denn man lebt in Tassie oder den Snowy Mountains aber wir muessen kuehlen! Und kuehlen erfolgt zu 90% mit Strom. Deshalb ist es wichtig das man bei Hauskauf oder Bau auf eine gute natuerliche Ventilation (cross ventilation) achtet. Ausserdem vorzugsweise ein Haus mit noerdlicher Ausrichtung, also Hauptlebensbereiche fuer wohnen und schlafen mit noerdlichem Aspekt. Helles Dach mit guter Isolation. Schattenspendender Baum und Pflanzenbestand. Geflieste Boeden (sind kuehler als Teppich und ausserdem gesuender - kein Staub eingebunden-keine Bakterien und leicht zu reinigen). Effiziente reverse cycle A/C mit geringem Stromverbrauch. Wir benoetigen in unserem Haus die A/C sehr selten. Nur bei extremen Temperaturen fuer ein paar Stunden am Abend um das Haus abzukuehlen ansonsten sind alle Tueren zu den outdoor lebensbereichen, sprich Terassen oder Al Fresco wie wir es nennen offen und cirkulieren die Luft wenn notwendig mit ceiling fans.


Soweit die Privatsphere aber man muss bedenken das jedes Shopping Centre, jedes Buero, jedes Krankenhaus, jedes oeffentliche Gebauede und alle Nahverkehrsmittel in der heissen Jahreszeit die A/C auf vollen Touren fahren und der Elektrizitaetsbedarf dadurch in die Hoehe schnellt.
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Kamikaze
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Teeernte hat geschrieben:(04 Dec 2018, 23:09)
Wer zahlt heute die Ewigkeitskosten ??

KEINER... oder kennst Du da jemand ?
Die beste Rechnung seit langem! :D :thumbup:
Wie wäre es denn, wenn du jetzt dein Haus/deine Wohnung anzündest, damit du dir die Heizkosten sparst?
JETZT zahlst du dafür ja nicht, und was die Konsequenzen für die nahe Zukunft sind, ist ja egal. :thumbup:

Manchmal ist es schon irgendwie putzig, wie kurzsichtig doch ein paar cent machen können. :?
Nein - erschreckend. Erschreckend ist das richtige Wort dafür. :dead:
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von immernoch_ratlos »

Tja TheManFromDownUnder Du machst das schon hervorragend - einfach mal den wichtigen Teil einer Aussage weglassen und schon passt Deine falsche Beschuldigung bestens :
i_r hat geschrieben:Was die "Tomaten" angeht, das (EEG 2017) "Gesetz für den Ausbau erneuerbarer Energien" ist im Prinzip eine "Tomatensteuer". Es dürfte hoffnungslose Zeitverschwendung sein, das jemanden wie Dir erklären zu wollen - nützt ja sowieso nix - in Australien gibt es so was nicht....
Einen Beitrag später schwärmst Du von der guten Durchlüftung Deines Hauses. Würdest Du so - "gute natuerliche Ventilation (cross ventilation)" auch in Städten in D empfehlen :?: Da leben inzwischen mehr als 70 % der immerhin 82 Millionen Einwohner. Fläche ca. 357.386 km²

Ganz Australien hat ca. 25 Millionen Einwohner - die zum Teil sicher auch in Städten leben - in einem Land das 7.692.024 km² Fläche hat, dessen "normal bewohnbare" Flächen durchaus großzügiger bebaubar sind. Grundstückgrößen in D - bei gleichzeitig dichter Bebauung - gewachsene und damit nahezu unveränderbaren Strukturen, dem Verbot sein Dach weiß zu gestalten usw. usf.

Einige Deiner Darstellungen was Du für wichtig und richtig hältst, zeigen sooo weit bist Du von meiner Vorstellung wie "Wohnen" besser gestaltet wird doch nicht entfernt. Warum dann dieser unsinnige Widerstand, die einzige kostenlose Energie die dieser Planet zur Verfügung hat so abzutun. Auch Australien ist unlösbar mit allem was auf diesem Planeten passiert verbunden. Es dauert nur länger bis dort die Auswirkungen menschlicher Dummheit ankommen werden.

Ich wünsche übrigens viel Vergnügen, wenn es den asiatischen Nachbarn eines Tages einfällt, das da quasi vor ihrer Tür viel Platz zum siedeln "zur Verfügung" steht. Es ist nichtmehr 1945, wo Amerika die Japaner erfolgreich davon abhalten konnte Australien zu okkupieren. Die sind längst nur noch mit sich selbst beschäftigt. China (damals in einem armseligen, schwachen Zustand) ist heute eine Weltmacht.

Die zukünftigen Kriege werden um Wasser und Überlebensraum geführt. Jede positive Veränderung - speziell in der Beschaffung von Energie schiebt diese Probleme weiter hinaus. Zeitgewinn, um womöglich doch noch zu vernünftigen Lösungen zu finden. Weil Dir das sosehr aufgestoßen ist mit dem "Geld" (man muss da schon unterscheiden können) - z.B. eine Ölquelle, deren Ausbeutung plus der späteren Wandlung in Kraftstoffe, Kunststoff usw. mehr ENERGIE "kostet", als daraus noch gewonnen werden kann, kann auch mit allem Geld der Welt nicht dazu gebracht werden, auch nur 1 Wh mehr zu produzieren. In einer solchen Situation ist Geld schlicht wertlos weil es keinerlei Verbindung zur realen physischen Welt hat.

Es mag ja noch ein, zwei Generationen dauern, bis der Mangel an verfügbarer Energie unübersehbar wird. Nur ist das Verbrennen von fossilen Brennstoffen auch für die größten Optimisten wohl auch eine Angelegenheit die nicht wirklich endlos stattfinden kann. Da ist nicht irgendwann einfach mal Schluss, nein davor werden die davon Abhängigen versuchen sich der letzten Vorräte zu bemächtigen. Es wird zu immer massiveren Störungen des Welthandels kommen usw. usf.

Schon daher wäre es mehr als vernünftig, heute in möglichst breiter Front auf EE umzuschwenken. Aber offensichtlich ist das auch für ansonsten völlig normale Menschen nicht verständlich zu machen. Was allerdings der "Natur" völlig am Arsch vorbeigeht - die hat keinerlei "Regungen" - ist nicht "nachsichtig" oder sonst etwas, was nur in unseren Köpfen existiert. Es gibt aus der Vergangenheit jede Menge Beweise die den Untergang ganzer Bevölkerungen nachweisen. Bevölkerungen, die schlicht ihre "Lebensumgebung" verbraucht haben und dann untergegangen sind. Das waren Kulturen die keineswegs derartig mit andern verknüpft waren, wie das die heutige Erdbevölkerung tatsächlich ist. "Diesmal" geht nicht irgendwo, irgend eine Kultur mal eben zu Grunde. Diesmal sind es 7,5 Milliarden Menschen, die sich ganz gewiss nicht einfach in ihre Ecke setzen und abnibbeln. Je nach militärischen "Fähigkeiten" werden die ums Überleben kämpfen. So gesehen bin ich froh am Ende meines Lebens schon angekommen zu sein. Einige hier und ganz gewiss deren Kinder, spätestens ihre Enkel werden in einer solchen Welt leben - überleben müssen - da wünsche ich viel Vergnügen für die dann 8 ? 9 ? Milliarden oder gar mehr Menschen die sich die heute schon abzählbaren Vorräte teilen müssen. Auch wenn es schwerfällt, es ist einzig die Energie die wirklich zählt....

So nun darf jeder seinen Hohn und Spott über meine Meinung auskippen. Mir soll´s gleichgültig sein. Das einzige was ich bitter bereue angesichts solcher Menschen, ist die Tatsache, dass ich selbst ein "Kind" zurücklassen werde.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(04 Dec 2018, 23:09)

Durch Lobbyismus hat nicht der Verbraucher - sondern der Erzeuger die CO2 Konzession "geschenkt" bekommen ....und muss diese verringern.

Die Verringerung soll der Kunde also 3Fach zahlen ? ( Steuer, EEAbgabe und hohere direkte Kosten)

Wer zahlt heute die Ewigkeitskosten ??

KEINER... oder kennst Du da jemand ?
https://www.deutschlandfunk.de/ende-des ... _id=419609

Bei Steinkohlebergbau ist das die RAG-Stiftung "die künftig benötigten 220 Millionen pro Jahr", und die nimmt das Geld aus dem Stiftungskapital, das vermutlich aus den Fördermitteln des Bundes für die Steinkohle aufgebaut wurde. Wer hat also tatsächlich vorgesorgt?

Hat schon jemand dafür vorgesorgt, daß infolge der Erderwärmung in vielen Bereichen der Welt das Überleben nicht mehr möglich ist? Das sind die nächsten "Ewigkeitskosten". Die legen Sie bitte auf "Ihre" privaten 19 ct/kWh oben drauf.

Aus meiner Sicht ist das Verbrennen fossiler Kraftstoffe (Gas, Öl, Kohle) mit dem heute verfügbaren Wissen ein Verbrechen an der Zukunft der Menschheit. Steht ganz nahe neben dem Kunststoffwahnsinn.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(04 Dec 2018, 23:56)

Bei uns ist es nicht anders. Wir muessen zwar weniger heizen, es sei denn man lebt in Tassie oder den Snowy Mountains aber wir muessen kuehlen! Und kuehlen erfolgt zu 90% mit Strom. Deshalb ist es wichtig das man bei Hauskauf oder Bau auf eine gute natuerliche Ventilation (cross ventilation) achtet. Ausserdem vorzugsweise ein Haus mit noerdlicher Ausrichtung, also Hauptlebensbereiche fuer wohnen und schlafen mit noerdlichem Aspekt. Helles Dach mit guter Isolation. Schattenspendender Baum und Pflanzenbestand. Geflieste Boeden (sind kuehler als Teppich und ausserdem gesuender - kein Staub eingebunden-keine Bakterien und leicht zu reinigen). Effiziente reverse cycle A/C mit geringem Stromverbrauch. Wir benoetigen in unserem Haus die A/C sehr selten. Nur bei extremen Temperaturen fuer ein paar Stunden am Abend um das Haus abzukuehlen ansonsten sind alle Tueren zu den outdoor lebensbereichen, sprich Terassen oder Al Fresco wie wir es nennen offen und cirkulieren die Luft wenn notwendig mit ceiling fans.


Soweit die Privatsphere aber man muss bedenken das jedes Shopping Centre, jedes Buero, jedes Krankenhaus, jedes oeffentliche Gebauede und alle Nahverkehrsmittel in der heissen Jahreszeit die A/C auf vollen Touren fahren und der Elektrizitaetsbedarf dadurch in die Hoehe schnellt.
Ja, da habe ich Ihre europäische Prägung erwischt! :D Muß der Lebensbereich eines australischen Hauses nicht nach Süden zeigen, also weg vom Äquator?
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von immernoch_ratlos »

Tja H2O Du kannst gerne "einer Kuh ins Horn petzen" - sie wird das nichteinmal bemerken... :(

So ähnlich ist das auch bei so manchem Menschen - hier im "Handelsblatt" sicher ein "grünversivtes Blatt der notorischen Weltverbesser" kann man einen ganz guten Eindruck davon bekommen was wohl "Ewigkeitskosten" sind. Ich vermute das war auch Deine Quelle :
Quelle hat geschrieben:EssenEnde 2018 ist endgültig Schluss mit der Förderung von Steinkohle in Deutschland. Dann schließt die allerletzte Zeche, Prosper-Haniel in Bottrop. Dann wird sich die RAG-Stiftung, die 2007 gegründet wurde, endlich ihrem eigentlichen Zweck zuwenden: Sie muss langfristig die Finanzierung der so genannten Ewigkeitslasten des Bergbaus gewährleisten – unter anderem die Haftung für Bergschäden, das permanente Abpumpen von Grubenwasser oder die Rekultivierung.

Auf den ersten Blick steht die Stiftung vor einer kaum zu bewältigenden Aufgabe: Wegen der anhaltend niedrigen Zinsen ist der Barwert der langfristigen Pflichten geradezu explodiert.

2007, bei der Gründung, war der Rückstellungsbedarf noch mit sechs Milliarden Euro veranschlagt worden.

Ende 2015 waren es schon 37 Milliarden Euro,
Ende 2016 rund 81 Milliarden Euro und
Ende 2017 wird der Wert nach den Worten von Stiftungschef Werner Müller zwischen 400 und 500 Milliarden Euro liegen.
Das dieses Geld nicht vom Himmel fällt, sondern aus den Taschen ALLER Einwohner dieses Landes kommt, scheint einfach nicht in gewissen Köpfen anzukommen. Gut versteckt in dem allgemeinen Steueraufkommen, entgeht das völlig all denen, dies sich dann am EEG abarbeiten, wo ja auch auf geradezu betrügerische Weise mit Subventionen in die Taschen einer Industrie fließt, damit diese geradezu "ermuntert wird" keinesfalls den steigenden Kosten durch mehr Effizienz und eigene Beteiligungen an EE zu begegnen.

Nun das wundert mich schon lange nicht mehr. Ist halt so das einige Teile ihres Verstands der Ideologie opfern. Da kann man vorrechnen was immer man möchte, dies Typen werden alles daran setzen, mit den immer gleichen Lügen jeden Beweis zu verdrängen - wörtlich und tatsächlich - hier im Forum z.B. ist das einfach - nochmal eine Beitrag mit de3n selben unsinnigen Behauptungen "darüberlegen" und so lässt sich problemlos mit drei ... vier Halbsätzen jede vernünftige Diskussion ersticken. Wichtigster Punkt, niemals auf die Problematik selbst eingehen ! So kann man mit wenig Aufwand hundertmal den selben Mist dazwischenwerfen. Bloß keine sachlich Diskussion - niemals !
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben:(05 Dec 2018, 10:56)

Ja, da habe ich Ihre europäische Prägung erwischt! :D Muß der Lebensbereich eines australischen Hauses nicht nach Süden zeigen, also weg vom Äquator?
Nein! Nach Norden!

Vor allem nicht nach Westen! Auch bei uns geht die Sonne im Westen unter und somit hat diese Seite die laengste Sonneneinstrahlung des Tages.

Norden bzw Nordosten Orientierung ist die beste Hausorientierung in Australien.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

TheManFromDownUnder hat geschrieben:(05 Dec 2018, 12:28)

Nein! Nach Norden!

Vor allem nicht nach Westen! Auch bei uns geht die Sonne im Westen unter und somit hat diese Seite die laengste Sonneneinstrahlung des Tages.

Norden bzw Nordosten Orientierung ist die beste Hausorientierung in Australien.
Für mich kommt das sehr überraschend. Zu Mittag steht die Sonne doch auf der Südhalbkugel im Norden! Oder steht die Sonne in der Sommerzeit praktisch senkrecht über Australien? (Wendekreis 23° Süd im südlichen Sommer). Allzu weit weg vom Äquator liegt die Insel ja nicht. Die bevorzugte Ausrichtung der Wohngebäude in Australien wäre für uns Nordlichter eine spannende Quiz-Frage! Ich habe immer noch Schwierigkeiten, mir das auf der Erdkugel vor zu stellen.

Mein Neubau in Pommern liegt mit seiner Längsachse nach Nord-West mit Blick auf den Sonnenuntergang. Das war aber keine kalte Berechnung, sondern die Bauordnung, die verlangt, daß das Gebäude entweder senkrecht oder parallel zum (Feld-)Weg steht. :?: Und der Feldweg führt am Fluß entlang... den hat Kaiser Wilhelm oder der Alte Fritz schon so angelegt. Ab 11:00 Uhr volle Sonneneinstrahlung auf der südlichen Dachhälfte. Im Sommer Warmwasser ohne Ende... Wir haben aber auch 54° nördliche Breite.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von immernoch_ratlos »

Das "Problem" ist die flache Karte die man gewöhnlich vor Augen hat :s

Mit einer Kugel - was der Planet ja eigentlich ist - kann man schon die Übersicht verlieren. Blöd auch - die "Erdachse" ist um 23° geneigt. wäre das nicht so, stünde die Sonne nur über dem Äquator senkrecht. So "pendelt" dieser Fokus innerhalb eines Jahre zwischen Nord und Süd. Je nachdem bekommt so mal der eine Teil des Planeten mehr und mal weniger ab.

Die Wendekreise liegen (nicht zufällig !) jeweils 23°26´ (Breitengrade) parallel vor oder hinter dem Äquator - alle halbe Jahre wechseln sich die Zonen ab, wo dann die Sonne kräftiger scheint und auch um Mittags (an bestimmten Orten) auf dem jeweiligen Wendekreis genau senkrecht steht.

In den Kugelsegmenten über / unter den jeweiligen Wendekreisen steht die Sonne niemals senkrecht. Australien, Teile Afrikas, Südamerikas und ein bisschen von Asien das Malaiische Archipel kommen in den "Genuss" beider Sonnenstände.

Wenn ich das nicht falsch verstanden habe, steht die Sonne am 21. Dezember (unser Winteranfang) auf dem südlichen Wendekreis mittags genau senkrecht (Höhenwinkel 90°) - sozusagen entlang der Zeitzonen. Dafür "bricht" die Nacht dann geradezu herein. Bei uns (in Bayern) steht die Sonne dann mit nur 18,5° Höhenwinkel über "uns". Zwischen dem 21 und 22 Dezember ist das (natürlich bei uns) die "Wintersonnenwende".

Nun ich war schon mal sozusagen "unter beiden Wendekreisen" temporär zuhause.

Was die "solare Ausbeute" angeht, ist Australien mit ordentlich Energie "gesegnet". Der "schlechtere" Teil hat immer noch "spanisch-italienisch-griechische" Sonnenstände. Nördlich vom Südlichen Wendekreis herrschen (wie auch in Neuseeland) sehr steile Sonnenwinkel vor. Einfach flach "hinlegen" die PV genügt schon um die volle Dröhnung zu bekommen. Auch dürften die Tage durchschnittlich länger sein, als die bei uns übers Jahr der Fall ist.

Australien ist das "klassische Land" für sog. "Inselanlagen" (bei den großen Entfernungen zwischen den Siedlungen sind Leitungsverbindungen zu teuer) - aber auch für größere "Solarfarmen" die ja auch tatsächlich gebaut werden. Bei solchen Werten "Sonneneinstrahlung: 2.200 kWh/m²a (Gebiete in Australien, Süd- und Zentralafrika, Amerika)" ist es völlig unverständlich warum da vergleichsweise wenig passiert : In Australien ist 2018 erstmals die Marke von 10.000 MW installierter PV-Leistung überschritten worden.

Das vergleichsweise wenig "sonnenverwöhnte D" kommt am 31.07.2018 lt Bundesnetzagentur auf 44,59 GW "Nennleistung" (44.590 GW) Auch wenn die "Ausbeute" in Australien mindestens doppelt so hoch liegen dürfte (höhere Einstrahlung und längere Sonnenscheindauer) ist das ein sehr dürftiger Wert, besonders wenn man die geringeren Baukosten in der PV-Fläche berücksichtigt. Seit Juli 2012 hat Australien eine Energiesteuer bzw. CO2-Steuer eingeführt, die für jede Tonne Kohlendioxid ca. 23 australische $ vorsieht. Da lohnt es sich schon von dieser Seite her doch solare Energie zu nutzen.

Auch Speicher sind eine sehr lukrative Sache
Quelle hat geschrieben:Now McKinsey and Co partner Godart van Gendt presented new data at the Australian Energy Week conference in Melbourne this week and claimed that Tesla’s battery has now taken over 55% of the FCAS services and reduced cost by 90%.

van Gendt said (via Reneweconomy):
“In the first four months of operations of the Hornsdale Power Reserve (the official name of the Tesla big battery, owned and operated by Neoen), the frequency ancillary services prices went down by 90 per cent, so that’s 9-0 per cent. And the 100MW battery has achieved over 55 per cent of the FCAS revenues in South Australia. So it’s 2 per cent of the capacity in South Australia achieving 55 per cent of the revenues in South Australia.”

South Australia is reportedly the only state that has seen a decline in FCAS costs over the period. Some estimates put the savings at over $30 million in just a few months.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

@immernoch_ratlos:
Auch dürften die Tage durchschnittlich länger sein, als die bei uns übers Jahr der Fall ist.
Damit habe ich auch ein Problem; nicht nur damit, daß die Nordausrichtung (Firstlinie) der Wohnhäuser so günstig sein soll. Beides muß ich ja glauben, weil mir diese Erfahrung fehlt. Ok, beim Wohnhaus hat mich vielleicht mein Bau in Pommern irre geführt. Der hat Fenster nur in Südost und Nordwest. Dann knallt die Sonne in Australien aber tüchtig in diesen Haustyp hinein. In einem anderen Haustyp liegen die Fensterfronten an den Seiten des Hauses... also in Australien nach Osten und Westen. Dann sollten die Räume zum Osten hin die angenehmeren Temperaturen bieten... das wird es wohl sein!

Für mich ist ein Merkmal unserer mitteleuropäischen Breitengrade, daß wir im Sommer (Juni/Juli) mehr als 16 Stunden Tageslicht haben und im Winter (Dez/Jan) vielleicht noch nicht einmal 7 Stunden. Oberhalb des Nordkreises gibt es dann keine Sonneneinstrahlung mehr... nur noch trübes Licht. Aber der Nordkreis liegt noch weit von uns weg. Und im Sommer geht dort die Sonne nicht unter... ein dolles Ding, wenn man das unvorbereitet erlebt!

Australien liegt doch viel näher am Äquator. Da sollten die Unterschiede von Tag und Nacht in Sommer und Winter geringer sein. Auch wird das Sonnenlicht abends ziemlich energisch ausgeknipst... so kam mir das in Rio de Janeiro jedenfalls vor, und in Singapur auch.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von TheManFromDownUnder »

H2O hat geschrieben:(05 Dec 2018, 16:04)

Für mich kommt das sehr überraschend. Zu Mittag steht die Sonne doch auf der Südhalbkugel im Norden! Oder steht die Sonne in der Sommerzeit praktisch senkrecht über Australien? (Wendekreis 23° Süd im südlichen Sommer). Allzu weit weg vom Äquator liegt die Insel ja nicht. Die bevorzugte Ausrichtung der Wohngebäude in Australien wäre für uns Nordlichter eine spannende Quiz-Frage! Ich habe immer noch Schwierigkeiten, mir das auf der Erdkugel vor zu stellen.

Mein Neubau in Pommern liegt mit seiner Längsachse nach Nord-West mit Blick auf den Sonnenuntergang. Das war aber keine kalte Berechnung, sondern die Bauordnung, die verlangt, daß das Gebäude entweder senkrecht oder parallel zum (Feld-)Weg steht. :?: Und der Feldweg führt am Fluß entlang... den hat Kaiser Wilhelm oder der Alte Fritz schon so angelegt. Ab 11:00 Uhr volle Sonneneinstrahlung auf der südlichen Dachhälfte. Im Sommer Warmwasser ohne Ende... Wir haben aber auch 54° nördliche Breite.

Natuerlich steht die Sonne in Australien nicht senkrecht am Himmel. Geht gar nicht wegen der Erdneigung.


Dann kommen Faktoren wie Wind und wo man in Australien lebt hinzu. Wir haben sehr unterschiedliche Klimazonen. Gemaessigt, sub tropisch und tropisch. Ein Haus in Darwin oder Cairns hat andere Notwendigkeiten als ein Haus in Hobart (Tasmania) oder in Melbourne. Perth hat voellig andere Aspekte. Dort geht die Sonne ueber dem Inland auf und am Abend ueber dem Meer unter. Bei uns an der Ostkueste ist das genau umgekehrt. An der Ostkueste kommen die kuehlenden Winde im Sommer von Nordosten. Diese see breezes sind hervorragend zum kuehlen des Hauses. Allerdings sind diese Winde nur im nahen Kuestenbereich, schon 40 km westlich kann es windstill sein und um 7-10 Grade heisser. Im Gegensatz sind Winde aus dem Sueden kalt und wenn sie wehen oft sehr stark und boehig. Wir reden vom "Southerly Change" oder "Cool Change". Winde aus dem Westen (an der Ostkueste) sind im Sommer heiss und trocken und im Winter kalt und trocken.


Heute haben wir einen "Southerly Blowing". Im Hauptlebensbereich Richtung Nord-Osten alle Fenster und Tueren auf und man spuert nichts vom Wind. Empfindlich kuehl heute nur 23 Grad.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von TheManFromDownUnder »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(05 Dec 2018, 18:18)

Seit Juli 2012 hat Australien eine Energiesteuer bzw. CO2-Steuer eingeführt, die für jede Tonne Kohlendioxid ca. 23 australische $ vorsieht. Da lohnt es sich schon von dieser Seite her doch solare Energie zu nutzen.

Auch Speicher sind eine sehr lukrative Sache

Diese "Carbon Tax" wurde nach Abwahl von Julia Gillard in 2014 aufgehoben. Vor der Wahl versprach sie "There will be no carbon tax under the government I lead" und dann schwups fuehrte sie die bei uns Waehlern verhasste carbon tax ein. Sie bekam die Quittung und ihr Vorgaenger Kevin Rudd, den sie absaegte" wurde wieder PM und der wurde dann bei den naechsten Wahlen auf den Mond geschickt und die Liberals loesten Labour ab und das PM Karusell dreht sich munter weiter. Kasperle Theater.

Suedaustralien baute gerade einen in Kooperation mit Tesla. Der Bundesstaat South Australia hat lediglich 1.7 Millionen Einwohner davon davon Leben circa 1.3 Millionen im Grossraum Adelaide. Kosten fuer den Speicher A$ 90 Mios. Der suedaustralische Steuerzahler wird dafuer zahlen muessen.

https://www.abc.net.au/news/2018-09-27/ ... t/10310680
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

Etwas "Propaganda" ???
Wie uns Braunkohle als Ökostrom verkauft wird


In Deutschland wird die Produktion von Ökostrom vor allem über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) finanziert. Dabei bekommen die Grünstrom-Erzeuger eine feste Vergütung, die über die sogenannte EEG-Umlage von den Stromkunden bezahlt wird (derzeit 6,24 Cent pro Kilowattstunde). Der Ökostrom fließt dann genau wie Kohle- oder Atomstrom ins Netz. Er darf allerdings nicht mehr gesondert als Ökostrom vermarktet werden – damit die Produzenten nicht doppelt kassieren. Sie haben ja schließlich bereits EEG-Geld erhalten.

Um die hohe Nachfrage zu befriedigen gehen viele Ökostrom-Anbieter folgendermaßen vor: Statt grünem Strom kaufen sie lediglich sogenannte Herkunftsnachweise (HKN). Diese Nachweise bestätigen, dass eine bestimmte Menge Ökostrom produziert wurde – egal wo. Wer die Nachweise besitzt, kann die entsprechende Energiemenge in Deutschland als Ökostrom verkaufen.
Besonders günstig sind HKN aus Skandinavien, weil dort Strom aus Wasserkraft im Überfluss vorhanden ist. Die Preise liegen laut der Umweltamt-Studie bei rund 0,02 bis 0,03 Cent pro Kilowattstunde. Die billigen Skandinavien-Papiere „ermöglichen so das Angebot von günstigem Ökostrom“, schreiben die Forscher.

Weiter so ! :D :D :D Es hat sich NICHTS geändert seit dem EE-G.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Kamikaze »

Teeernte hat geschrieben:(06 Dec 2018, 12:50)

Etwas "Propaganda" ???

Weiter so ! :D :D :D Es hat sich NICHTS geändert seit dem EE-G.
...und wieder mal ist keine Quelle angegeben, damit man diese Aussage(n) möglichst nicht nachvollziehen und den Kontext lesen kann. :thumbup: :rolleyes:
Wie war das noch gleich mit Zitaten ohne Quellenangabe? :? (Meine Dozenten damals hätten den Passus durchgestrichen und sowas wie "nicht wertbar" daneben geschrieben.)
Energiewende: https://graslutscher.de/how-to-energiew ... herkommen/
PV-Forum: https://www.photovoltaikforum.com/

ignoriert: Realist2014, JJazzgold, Dieter W.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

Kamikaze hat geschrieben:(06 Dec 2018, 22:26)

...und wieder mal ist keine Quelle angegeben, damit man diese Aussage(n) möglichst nicht nachvollziehen und den Kontext lesen kann. :thumbup: :rolleyes:
Wie war das noch gleich mit Zitaten ohne Quellenangabe? :? (Meine Dozenten damals hätten den Passus durchgestrichen und sowas wie "nicht wertbar" daneben geschrieben.)
Hach ich dachte ......Du kennst Dich beim EEG guuuut aus.
Gemäß Doppelvermarktungsverbot in § 56 EEG 2012 darf dieser bereits durch das EEG geförderte Strom nicht separat verkauft oder anderweitig überlassen werden. Strom, der eine feste Einspeisevergütung nach § 16 EEG 2012 erhält oder nach dem Marktprämienmodell nach § 33b Nr. 1 EEG direkt vermarktet wird, darf folglich nicht als Ökostrom verkauft werden.
DEIN Bundesumweltamt.

Weiter in HKNR ....HkNDV..
Die Daten des HKNR für den Austausch von EDIFACT-Nachrichten mit den Netzbetreibern lauten:

GLN: 4399902157025
E-Mail: edifact(at)hknr.de

Gesetzgebung zum Herkunftsnachweisregister
Das Herkunftsnachweisregister wurde am 1. Januar 2013 in Betrieb genommen. Die Herkunftsnachweis-Durchführungsverordnung trat am 21. Oktober 2012 in Kraft. Die Herkunftsnachweis-Gebührenverordnung trat am 31. Dezember 2012 in Kraft.

Gesetze
Der § 55 Absatz 4 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes regelt gemeinsam mit der Verordnung über Herkunftsnachweise für Strom aus erneuerbaren Energien (Herkunftsnachweisverordnung – HkNV) vom 28. November 2011, die am 8. Dezember 2011 im Bundesgesetzblatt (BGBl. I, 2447) veröffentlicht wurde, die Einrichtung des Herkunftsnachweisregisters im Umweltbundesamt. Für Fragen und weitere Informationen wenden Sie sich an das Herkunftsnachweisregister.

Anerkennung ausländischer Herkunftsnachweise
Juristische und energiewirtschaftliche Untersuchung zu Herkunftsnachweisen einzelner Staaten
Herkunftsnachweise für Strom aus erneuerbaren Energien sollen international handelbar sein. Welchen Standards die Herkunftsnachweise hierzu genügen müssen, steht im Artikel 15 der EU-Richtlinie 2009/28/EG. So müssen zum Beispiel das Ausstellungsdatum und die Energiequelle angegeben sein. Doch nicht alle Kriterien sind schnell und eindeutig überprüfbar. Deshalb ließ das UBA für ausgewählte Staaten klären, ob Herkunftsnachweise aus diesen Ländern grundsätzlich anerkennungsfähig sind. Diese juristische und energiewirtschaftliche Untersuchung erfolgte durch Becker Büttner Held Rechtsanwälte (BBH) und das Öko-Institut e. V. in einem Forschungsvorhaben im Auftrag des Bundesumweltministeriums.
DEIN Bundesumweltamt.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(06 Dec 2018, 12:50)

Etwas "Propaganda" ???




Weiter so ! :D :D :D Es hat sich NICHTS geändert seit dem EE-G.
Läuft diese Diskussion nicht völlig aus dem Ruder? Ich beziehe 100% Ökostrom aus dem allgemeinen Stromnetz. Entscheidend ist doch wohl, daß dort meine Verbrauchsmenge eingespeist wird, und nicht, ob dieser eingespeiste Strom nun ausgerechnet meinen Wasserkocher aufheizt. Erst dann, wenn nachweislich diese Strommenge nicht ins Netz eingespeist und verbraucht wird, muß von Mißbrauch der Bezeichnung "Ökostrom" gesprochen werden.

Natürlich wäre es ganz wunderbar, wenn unsere Versorgungsnetze uns Verbrauchern nur noch Ökostrom anböten. Eines fernen Tages wird das wohl auch so sein.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von immernoch_ratlos »

Das ist mal wieder eine typische Teeernte.

Agitprop vom Feinsten - außerdem eine Rechteverletzung, weil ein Link der gesetzt werden muss wiedermal fehlt. Das kann den Forenbetreibern sehr übel aufstoßen mal so ganz nebenbei bemerkt...

Nun zu der Methodik - ich zitiere aus Quelle : UBA (01.04.2016) "Was ist das Herkunftsnachweisregister?
UBA hat geschrieben:Mit den Herkunftsnachweisen können Sie sich sicher sein: Die Strommenge aus erneuerbaren Energien, die Ihnen Ihr Energieversorger als Ökostrom liefert, wurde tatsächlich erzeugt und Ihnen und niemandem anderem verkauft. Bisher ließ sich nicht sicher ausschließen, dass der Stromerzeuger durch verschiedene Zertifikate dieselbe Menge „Ökostrom“ mehrfach vermarktet hat bzw. dieselbe Menge an Ökostrom in verschiedene Bilanzen eingeflossen ist.

Der Energieversorger sendet Ihnen mit der Stromrechnung auch die sogenannte Stromkennzeichnung. Dies ist eine gesetzliche Verpflichtung zum Nachweis über den Strom, den er Ihnen geliefert hat. Weist Ihnen Ihr Energieversorger direkt vermarkteten Strom aus erneuerbaren Energien aus (also nicht EEG-Strom), darf er dies nur, wenn er für die entsprechende Menge an Strom Herkunftsnachweise beim Herkunftsnachweisregister des UBA entwertet hat.
Wenn also mein Versorger, mit dem ich einen rechtsgültigen Vertrag habe, der mit die Lieferung von 100% aus EE generierten Strom garantiert, betrügerisch davon abweicht, würde er wegen Betrug und weiteren Verstößen die sich aus den entsprechenden Rechtsbereichen ergeben strafgerichtlich verfolgt. In einem solchen Fall stünde es mir darüber hinaus zu, gegen zivilrechtlich dieses Unternehmen vorzugehen.

Den Eindruck den Teeernte zu erwecken sucht, ist schlicht ein bewusste Täuschung. Durch Einbringung von Passagen aus einem umfangreichen Gesetzeswerk OHNE entsprechende Verlinkung, wird der falsche Eindruck erweckt, es handle sich bei dem sog. "Ökostrom" um einen großangelegtes Betrug. Dabei wir "lediglich" der ungeschützte Begriff "Ökostrom" auch dann genutzt, wenn es sich dabei um sog "Graustrom" handelt, der schlicht und einfach zugekauft und strafrechlich unbedenklich umediketiert wurde :mad:

Sehr durchsichtig. Allerdings nur, wenn man die näheren Zusammenhänge kennt.
UBA hat geschrieben:Gemäß Doppelvermarktungsverbot in § 56 EEG 2012 darf dieser bereits durch das EEG geförderte Strom nicht separat verkauft oder anderweitig überlassen werden. Strom, der eine feste Einspeisevergütung nach § 16 EEG 2012 erhält oder nach dem Marktprämienmodell nach § 33b Nr. 1 EEG direkt vermarktet wird, darf folglich nicht als Ökostrom verkauft werden.
Das lässt sich relativ einfach und verständlich erklären :
Quelle hat geschrieben:Gros der Ökostrom-Tarife ohne echten Umweltnutzen

So lautet zumindest die Theorie. Doch bei weitem nicht mit jedem Ökostromtarif beeinflusst der Stromkunde tatsächlich die Nachfrage nach sauberer Energie und somit das Mischungsverhältnis des Stromsees: denn Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom.

Zwar bietet mittlerweile fast jeder Energieversorger seinen Kunden einen eigenen Öko-Tarif an. Viele dieser Stromprodukte verfügen jedoch über keinen allzu großen Umweltnutzen. Denn häufig erwerben die Energieversorger für ihren Tarif lediglich Herkunftsnachweise, welche die Ökostromerzeugung im Ausland, zum Beispiel in alten Wasserkraftwerken in Norwegen, bescheinigen. Da dort rund 98 Prozent des Stroms aus Wasserkraft stammen und somit ein Überangebot an den billigen Herkunftsnachweisen herrscht, wird durch den Wechsel in solche Ökostromtarife keine zusätzliche Nachfrage nach Ökostrom erzeugt, zu deren Deckung hierzulande neue Wind- oder Solaranlagen gebaut werden müssten.

Und die mittlerweile mehr als 1,5 Mio. Öko-Kraftwerke in Deutschland? Die allermeisten von ihnen wurden bislang unabhängig von der konkreten Kundennachfrage gebaut. Denn im Erneuerbare-Energien-Gesetz ist geregelt, dass der produzierte Strom mit einem bestimmten Betrag je erzeugter Kilowattstunde vergütet und vom Netzbetreiber oder einem spezialisierten Dienstleister an der Strombörse weiterverkauft wird.

An der Strombörse geht der Ökostrom im großen Pool zusammen mit Atom- und Kohlestrom unter und steht somit für die gezielte Belieferung von Kunden, die Ökostrom beziehen möchten, nicht mehr zur Verfügung.
naturstrom hat geschrieben:Ökostrom aus Kohle?
Zusätzlich zu der Frage, welche Art Anbieter – und somit welche energiepolitische Vision – der Kunde über seine Stromrechnung unterstützen möchte, gibt es deutliche Qualitätsunterschiede. Zwar kommt aus der Steckdose immer der gleiche Strom – nämlich der des nächstgelegenen Kraftwerks – dennoch ist es nicht egal, woher die Anbieter ihren Strom beziehen.

Versorger, die es mit dem Engagement für die Energiewende nicht so genau nehmen, erwerben Herkunftsnachweise, die die Erzeugung von Ökostrom irgendwo in Europa bescheinigen – meist in Norwegen, da es dort viele und große Wasserkraftwerke gibt. Mit diesen Nachweisen können die Versorger ihren an der Strombörse gekauften Kohle- und Atomstrom in Ökostrom umetikettieren, also „grün färben“. Das ist höchst intransparent, der Umweltnutzen dieser Tarife tendiert zudem gegen null.
naturstrom hat geschrieben:Sauberer Strom: besser direkt vom Erzeuger
Glaubwürdige Anbieter gehen einen anderen Weg und beziehen ihren Strom direkt vom Erzeuger. Meist schließen sie Verträge mit Wasserkraftwerkbetreibern in Österreich oder der Schweiz ab. Ökostrom aus Deutschland ist aber dennoch in kaum einem Grünstromtarif enthalten. Der Grund: Der hierzulande erzeugte Ökostrom wird fast ausschließlich über das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu festgelegten Tarifen vergütet oder über das sog. „Marktprämienmodell“ von einem Dienstleister vermarktet. In beiden Fällen wird der Ökostrom über die Leipziger Strombörse weiterverkauft, wo er als sogenannter „Graustrom“ nicht mehr von Strom aus konventionellen Kraftwerken zu unterscheiden ist. Damit ist der Strom aus diesen Öko-Kraftwerken für die Belieferung von Stromkunden, die reinen Ökostrom beziehen möchten, verloren.
Nun bedeutet dieser Etikettenschwindel aber nicht, das wie geschildert dieser "Graustrom" nicht immer größere Anteile aus EE enthält.

Wer warum auch immer keinerlei elektrotechnische Kenntnisse hat, kann sich all das nur sehr schwer vorstellen. Doch, nur Strom der vom jeweiligen Generator in all die "Verbraucher" abfließt, ist tatsächlich auch generiert und zur Anwendung gekommen. Meine Zähler (ich habe zwei), zählen entsprechend der Eichgesetze einmal die Summen der von der PV-Anlage generierten Leistung (in kWh) danach fließt der Strom zunächst in mein Hausstromnetz um meine gerade eingeschalteten Geräte zu versorgen.

Je nach "Last" fließt der so nicht eigengenutzte Strom über den 2. Zähler als sog. "Überschusseinspeisung" ins Ortsnetz der Zähler stand beider Zähler bestimmt also sowohl die total generierte, als auch die ins Netz eingespeiste Leistung. Der selbst genutzte Strom wird durch Subtrahieren (Stand Zähler 1 - minus Stand Zähler 2 - des Überschussregisters) errechnet. Neben diesem "Überschussregister" hat der Zähler 2, noch je ein Register für HT-Bezugsstrom und NT-Bezugsstrom.

Wenn man Lust und Zeit hat, kann man auf dem Display von Zähler 2 auch sehen wieviel Bezugsstrom bzw. PV-Strom gerade ins Hausnetz fließt. Je nach dem was die PV gerade leistet, kann es notwendig werden, gleichzeitig auch Strom aus dem Ortsnetz zu beziehen. Das hängt davon ab, welche Lasten im Hausnetz gerade eingeschaltet sind. Beide Zähler sind sog. "Smartmeter" die bei allen Neuanlagen oder bei Veränderungen die den Bestandsschutz aufheben seit einigen Jahren Plicht sind. Leider konnten sich die EVU noch nicht auf eine übergreifende Vernetzung der Zähler einigen. So muss ich stets alle 4 Zählerstände "händisch" ablesen (was ich gewöhnlich am Ende jeden Monats auch tue). Eine gute Idee, besonders für eher nicht reiche Nutzer, so behält man "im Auge" was ansonsten zu einer unangenehmen Überraschung bei der Jahresabrechnung führen kann.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(07 Dec 2018, 21:03)

Das ist mal wieder eine typische Teeernte.

Agitprop vom Feinsten - außerdem eine Rechteverletzung, weil ein Link der gesetzt werden muss wiedermal fehlt. Das kann den Forenbetreibern sehr übel aufstoßen mal so ganz nebenbei bemerkt...
Hab ichs dran geschrieben ?
Besonders günstig sind HKN aus Skandinavien, weil dort Strom aus Wasserkraft im Überfluss vorhanden ist. Die Preise liegen laut der Umweltamt-Studie bei rund 0,02 bis 0,03 Cent pro Kilowattstunde. Die billigen Skandinavien-Papiere „ermöglichen so das Angebot von günstigem Ökostrom“, schreiben die Forscher.
Für die Stromanbieter ist das höchst attraktiv: Privatkunden zahlen für eine Kilowattstunde Ökostrom derzeit rund 28 Cent.


....und das war 2014 ....geändert hat sich ....NICHTS.

Man kauft "Zertifikate" (HKN) ...und verscherbelt die an Interessenten....

Ach >> dein googel klemmt ?? >>>kaum-strom-aus-deutschland-die-grosse-oekostrom-luege

https://www.focus.de/immobilien/energie ... 94770.html
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von immernoch_ratlos »

Bei mir klemmt garnix.

Was sagt das aus - jemand nutzt schlicht und einfach eine rechtlich ungeschützten Begriff - es liegt schlich am Käufer sich schlau zu machen. Ich kaufe eben echten "Grünstrom" den mein Provider direkt beim Erzeuger kauft und mit wachsenden Kapazitäten selbst generiert ;)

Dafür zahle ich für jede kWh des Bezugsstroms 1 €-Cent zusätzlich - das sind im Jahr allein von mir mindestens 125 € - und das völlig freiwillig - verzichte auf mtl. 6 € - also weitere 72 € die mir mein örtliches EVU nachlassen würde, wenn ich dort Strom UND den Internetanschluss beziehen würde.

Ich hätte das jetzt ändern können, ab 01.01.2019 haben sich meine Bezugspreise auf Brutto "+ 1,2 €-Cent = HT 27,55 €-Cent" und "+ 1,2 €-Cent = NT 25,35 €-Cent" nach oben (wohin den sonst) verändert. Obwohl die EEG Umlage leicht gesunken ist. Damit hätte ich ein Sonderkündigungsrecht gehabt.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(07 Dec 2018, 22:20)

Bei mir klemmt garnix.

zahle ich für jede kWh des Bezugsstroms 1 €-Cent zusätzlich - das sind im Jahr allein von mir mindestens 125 € - und das völlig freiwillig ..
12500 kWh im Jahr...34 kWh am Tag. DAS ZEHNFACHE eines normalHAUSHALTS...

Wofür Verbrummst Du sooooo viel Strooooom ? ...bei DER Menge - ist es egal ...welche SORTE Strom Du nimmst.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Radiomeldung im DLF am 3. Januar 2019: In 2018 wurden 40% des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien gewonnen. Der Zuwachs aus Photovoltaik betrug wegen des anhaltenden Sonnenscheins 16%.

Ich finde, daß wir allen Grund zur Freude haben: Unser Land geht in Richtung Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien... und gewinnt zukunftssichere Arbeitsplätze in einem zukunftssicheren Arbeitsbereich.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Arcturus »

H2O hat geschrieben:(03 Jan 2019, 10:28)

Radiomeldung im DLF am 3. Januar 2019: In 2018 wurden 40% des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien gewonnen. Der Zuwachs aus Photovoltaik betrug wegen des anhaltenden Sonnenscheins 16%.

Ich finde, daß wir allen Grund zur Freude haben: Unser Land geht in Richtung Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien... und gewinnt zukunftssichere Arbeitsplätze in einem zukunftssicheren Arbeitsbereich.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(03 Jan 2019, 10:28)

Radiomeldung im DLF am 3. Januar 2019: In 2018 wurden 40% des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien gewonnen. Der Zuwachs aus Photovoltaik betrug wegen des anhaltenden Sonnenscheins 16%.

Ich finde, daß wir allen Grund zur Freude haben: Unser Land geht in Richtung Selbstversorgung mit erneuerbaren Energien... und gewinnt zukunftssichere Arbeitsplätze in einem zukunftssicheren Arbeitsbereich.
PV "Putzer" ?
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Arcturus hat geschrieben:(03 Jan 2019, 11:47)

Und wenn die Sonne wieder weniger scheint? ;)
Dann weht der Wind steifer... hoffe ich. Bis 2030 dürften 100% möglich sein, wenn die großen Speicher an Netz gehen.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Teeernte hat geschrieben:(03 Jan 2019, 12:58)

PV "Putzer" ?
Auch das ist eine ehrenwerte Tätigkeit. Vielleicht fallen Ihnen ja noch ein paar andere aufregende Jobs auf dem Gebiet ein :)
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Teeernte »

H2O hat geschrieben:(03 Jan 2019, 14:09)

Auch das ist eine ehrenwerte Tätigkeit. Vielleicht fallen Ihnen ja noch ein paar andere aufregende Jobs auf dem Gebiet ein :)
Propagandisten....Vorhersager, ....jeder Job macht das Produkt teuer.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

H2O hat geschrieben:(03 Jan 2019, 14:06)

Bis 2030 dürften 100% möglich sein, wenn die großen Speicher an Netz gehen.
Rein interessehalber: welche großen Speicher sind das?
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von odiug »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Jan 2019, 18:25)

Rein interessehalber: welche großen Speicher sind das?
https://www.deutscher-zukunftspreis.de/ ... 018/team-3
Die Zukunft heißt organisch gebundener, flüssiger Wasserstoff, oder Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC)... etwas, was mal wieder an deutschen Universitäten entwickelt wurde, und von Amerikanern und Chinesen aufgekauft wird.
Nur die deutschen Manager verpennen das mal wieder :eek:
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Danke, interessanter link zu einer interessanten Technologie. Da steht aber nichts von großen Speichern, die den dt. Bedarf zu 100% abdecken. Die GmbH der Forscher wurde schon aufgekauft?
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von odiug »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Jan 2019, 19:05)

Danke, interessanter link zu einer interessanten Technologie. Da steht aber nichts von großen Speichern, die den dt. Bedarf zu 100% abdecken. Die GmbH der Forscher wurde schon aufgekauft?
Das ist ja das schöne daran ... du brauchst gar keine großen Speicher mehr.
Du kannst den Wasserstoff unmittelbar verwenden ... zB im Verkehr.
Einfache Tanks, wie heute für Benzin oder Heizöl genügen.
Das Problem von Wasserstoff war bisher, dass man diesen nur sehr aufwendig speichern oder transportieren konnte.
Das ist mir dieser Technologie nun gelöst.
Du kannst sogar große Windparks in der Nordsee bauen, ohne teuren Netzanschluss.
Die produzieren nur Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC) und reichern diesen mit Wasserstoff an für Tankstellen oder kleine Kraftwerke.
Und das ganz tolle ist, der organische Trägerstoff, meist ein Öl, ist zu 100% wiederverwertbar :thumbup:
Damit ist das Wasserstoff getriebene Auto mit Brennstoffzelle nun im Bereich des Möglichen und man kann dafür die bereits bestehende Infrastruktur in Form von Tankstellen verwenden.
Weiter gedacht, du brauchst nicht einmal mehr Stromtrassen.
Du produzierst Liquid Organic Hydrogen Carrier (LOHC) im Norden und baust kleine Kraftwerke dort, wo der Strom benötigt wird.
Sobald diese Firma eine Aktiengesellschaft wird, steige ich da ein :p
Und nein ... ist eine Auslagerung der Universität Nürnberg Erlangen ... kann man leider nicht kaufen :(
Nur die Chinesen und Amis sponsern fleißig und erwerben so natürlich auch die Rechte auf die Patente.
Wenn die deutsche Industrie nicht schnell reagiert, wird das so ein FAX oder MP3 Desaster, wo wir mit Steuergeldern die Technologie entwickeln und die anderen den Reibach machen.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Ja, das ist richtig und war von mir falsch ausgedrückt, man bräuchte dann, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint Wasserstoffkraftwerke, die anspringen und den Stromhunger decken. Ob man da mit kleinen Kraftwerken hinkommt? Prinzipiell könnte man damit ja auch jedes Haus und jedes Unternehmen autark betreiben, zB. für Wohnhäuser https://www.viessmann.de/de/wohngebaeud ... valor.html damit ersetzt man dann gleichzeitig die fossile Heizung.

Die Technologie liest sich jedenfalls sehr spannend.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von odiug »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Jan 2019, 20:51)

Ja, das ist richtig und war von mir falsch ausgedrückt, man bräuchte dann, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint Wasserstoffkraftwerke, die anspringen und den Stromhunger decken. Ob man da mit kleinen Kraftwerken hinkommt? Prinzipiell könnte man damit ja auch jedes Haus und jedes Unternehmen autark betreiben, zB. für Wohnhäuser https://www.viessmann.de/de/wohngebaeud ... valor.html damit ersetzt man dann gleichzeitig die fossile Heizung.

Die Technologie liest sich jedenfalls sehr spannend.
Die Kraftwerke, die bereits heute hergestellt werden, sind ca so groß wie ein Container.
Professoren mit Gutmenschengen halt, die das für unterversorgte Entwicklungsländer entwarfen :p
Größer machen ist denke ich kein Problem ... kleiner hingegen schon eher.
Also bis du sowas in einen PKW einbauen kannst, wird noch ein bisschen Wasser die Pegnitz und Regnitz hinab Richtung Main laufen.
Aber lass da ein paar gute Ingenieure mal ein bisschen werkeln, dann funzt auch das.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von odiug »

Wenn das funktioniert im industriellen Maßstab, ist das das Ende der auf Öl/Kohle basierten Wirtschaft.
Dann können sowohl die Russen wie auch die Saudis einpacken.
Stell dir das mal vor verbunden mit einer CO2 'Steuer, die Sünder, die sich den Klimazielen verweigern mit Strafzöllen belegt ... :eek:
Das stellt das Bretton Woods System auf den Kopf :cool:
Na ja ... nicht ganz ... aber geo-strategisch ändert sich einiges.
Die Abhängigkeit von kohlenstoffbasierten Energieträgern und das darauf aufgebaute Welthandelssystem steht vor einer Revolution, vergleichbar mit der Umstellung von Kohle auf Öl.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Tom Bombadil »

Erdöl und dessen Produkte werden nicht von jetzt auf gleich verschwinden und dazu kommt es ja auch auf die Wirtschaftlichkeit an, die Energie, um den Wasserstoff herzustellen, gibt es ja auch nicht kostenlos, CO2-Steuer gut und schön, am Ende muss es aber der Bürger zahlen. Und es ist ja jetzt auch nicht so, als hätten alle ölproduzierenden Staaten plötzlich einen riesen Nachteil, in der Wüste brennt die Sonne ja ganz ordentlich. Russland hätte allerdings ein größeres Problem.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von odiug »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Jan 2019, 23:30)

Erdöl und dessen Produkte werden nicht von jetzt auf gleich verschwinden und dazu kommt es ja auch auf die Wirtschaftlichkeit an, die Energie, um den Wasserstoff herzustellen, gibt es ja auch nicht kostenlos, CO2-Steuer gut und schön, am Ende muss es aber der Bürger zahlen. Und es ist ja jetzt auch nicht so, als hätten alle ölproduzierenden Staaten plötzlich einen riesen Nachteil, in der Wüste brennt die Sonne ja ganz ordentlich. Russland hätte allerdings ein größeres Problem.
Ja eh nicht ... ich habe letztens zu viele geo-politische Vorträge diverser US Unis und Thinktanks gesehen und gelesen ... deren Dummgeschwätz färbt leider ab :D
Im Moment ist es so, dass die Wirtschaftlichkeit dieses Verfahrens nur gegeben ist, wenn Stromspitzen das Netz überlasten und man die Windräder abstellen muss.
Die Effizienz der Gewinnung von Wasserstoff durch 'Elektrolyse ist derzeit bei ca 70% und bei den momentanen Ölpreisen nicht wirtschaftlich ...
Es handelt sich eher um ein Abfallprodukt bei Stromspitzen bei starken Winden, bzw, wenn zu viel Strom im Netz ist, zB Nachts.
Der CO2 Zertifikathandel wird reformiert werden müssen ... die Debatte läuft ja schon länger und wird an Fahrt aufnehmen, je mehr die Klimadaten brenzlig werden.
Ich denke bei Strafzöllen dabei noch nicht einmal an die USA und Trump, denn trotz dessen desaströse Umweltpolitik sind die USA auf einem guten Weg.
Das lustigste finde ich immer wieder, wenn man den Leuten hier erzählt, dass in Sachen Klimaschutz ausgerechnet Texas in den USA eine Vorreiterrolle einnimmt.
Glaubt hier keiner, aber die Geographie von Texas spielt da eine große Rolle und es rentiert sich einfach.
Was mir mehr Sorgen bereitet ist zB Brasilien und andere Schwellenländer, deren Aufschwung mit radikalem Raubbau an der Umwelt erkauft wird, vor allem deshalb, weil dort zu oft auf Technologien gesetzt wird, die sich zwar bewährten, aber eigentlich als veraltet gelten.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Tom Bombadil hat geschrieben:(03 Jan 2019, 18:25)

Rein interessehalber: welche großen Speicher sind das?
Im einen Fall hat ein japanisches Unternehmen (!) einen sehr großen Batteriespeicher
mit folgenden Eigenschaften bei Wilhelmshaven in Betrieb genommen. Ein sehr großer Langzeitspeicher mit dem Nachteil träger Stromentnahme und einen mittelgroßen Batteriespeicher auf Grundlage Lithium Ionen. Bau- und Einrichtungszeit betrug 1 Jahr, deutsche Betreiber haben nun die Steuerung und Wartung übernommen.
https://www.nwzonline.de/wirtschaft/wes ... 52245.html

Im anderen Fall wird ein sehr großer Redox-Flow Speicher aufgebaut, bei dem im Großmaßstab ein Elektrolyt als elektrischer Speicher eingesetzt wird. Der wurde/wird ebenfalls in Norddeutschland bei Wilhelmshaven aufgebaut. Der Elektrolyt wird in einer Salzkaverne gespeichert.
https://www.nwzonline.de/wirtschaft/ber ... 81180.html

Die geographische Lage ist durch die Nähe zu Offshore-Windrädern bestimmt.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von Raul71 »

H2O hat geschrieben:(04 Jan 2019, 01:38)

Im einen Fall hat ein japanisches Unternehmen (!) einen sehr großen Batteriespeicher
mit folgenden Eigenschaften bei Wilhelmshaven in Betrieb genommen. Ein sehr großer Langzeitspeicher mit dem Nachteil träger Stromentnahme und einen mittelgroßen Batteriespeicher auf Grundlage Lithium Ionen. Bau- und Einrichtungszeit betrug 1 Jahr, deutsche Betreiber haben nun die Steuerung und Wartung übernommen.
https://www.nwzonline.de/wirtschaft/wes ... 52245.html

Im anderen Fall wird ein sehr großer Redox-Flow Speicher aufgebaut, bei dem im Großmaßstab ein Elektrolyt als elektrischer Speicher eingesetzt wird. Der wurde/wird ebenfalls in Norddeutschland bei Wilhelmshaven aufgebaut. Der Elektrolyt wird in einer Salzkaverne gespeichert.
https://www.nwzonline.de/wirtschaft/ber ... 81180.html

Die geographische Lage ist durch die Nähe zu Offshore-Windrädern bestimmt.
Immerhin, Probleme der Windenergie erkannt. Aber noch ganz extrem in der Versuchsphase.
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

@ odiug:
Die Effizienz der Gewinnung von Wasserstoff durch 'Elektrolyse ist derzeit bei ca 70% und bei den momentanen Ölpreisen nicht wirtschaftlich ...
Vor einiger Zeit hatte ich einen verfahrenstechnischen Bericht gefunden, die bei hoher Temperatur den Wirkungsgrad für H2 auf über 85% anhebt. In einer nachfolgenden Stufe wird unter Zugabe von CO2 daraus CH4 = Methan erzeugt, so daß das unmittelbar verwendbare synthetische Methan wie natürliches Methan in die bestehenden Gasleitungen und Gasspeicher eingespeist werden kann.

Dieser Bericht verführte mich zu der Annahme, daß man mit diesem Gas auch das Treibstoffproblem für den Kraftverkehr lösen könnte, also man zunächst also weiter mit Verbrennungsmotoren für Lastwagen und schwere Fahrzeuge der Landwirtschaft und vielleicht auch PKW, Fernbusse... arbeiten könnte. Man hätte dann weniger Eile mit den Brennstoffzellen, die mit H2 vernünftig arbeiten, und die mit vorgeschaltetem Reformer auch mit Methan betrieben werden können.

Der Wirkungsgrad elektrische Energie -> H2 (gespeicherte Energie) -> CH4 (gespeicherte Energie) wurde mit >75% angegeben.

Ich muß jetzt nach dem Bericht suchen, um ihn wieder zu finden. Las sich wie das Ei des Kolumbus!

Und hier ist er: https://www.iwr.de/news.php?id=35044
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Re: mehr Strom durch erneuerbare Energie als durch Kohle

Beitrag von H2O »

Raul71 hat geschrieben:(04 Jan 2019, 02:13)

Immerhin, Probleme der Windenergie erkannt. Aber noch ganz extrem in der Versuchsphase.
Daran ist doch aber nichts zu tadeln; immerhin sind zwei riesige Speicher hergestellt worden und sie werden im großen Maßstab auf vorhandene Mängel untersucht. Das Potential ist also vorhanden. Verbesserte Systeme dieser Art sind nur eine Frage von Jahren... nicht Jahrzehnten. Man kann also auch auf schnelle Verteilungsnetze verzichten und die Energie vor Ort halten... damit wird ein weiteres Problem der Netzstabilität gelöst werden können.

Nun ist das Thema nicht gerade meins, aber es besteht ganz offensichtlich sehr viel Anlaß zur Zuversicht, daß unsere Verfahrenstechniker, Physiker und Ingenieure die Energiewende wuppen werden. Die Bausteine dazu entstehen "just in time"!
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