Aldemarin hat geschrieben:Während der zur Zeit herrschenden Kältewelle in Süddeutschland kommt es immer wieder zu Spannungsschwankungen im Stromnetz, die zur Helligkeitsänderung von Lampen und sogar den kurzzeitigen Aussetzern von Fernsehern und Leuchtstofflampen führen. Früher gab es so etwas nicht. Erste Folge der Energiewende?!
Hier die Erklärung wie sie eben erklärten EE Feinden sofort und ohne nachzudenken einfällt
:
Ebiker hat geschrieben:Natürlich, mit Zappelstrom kann man nun mal kein stabiles Netz fahren.
Oder einfach mal nachsehen, ob es da womöglich andere Ursachen gibt - die überaus EE-freundliche FAZ meint schon vor vier Tagen dazu :Quelle hat geschrieben:Engpässe in Frankreich - Französischer Winter macht dem deutschen Stromnetz zu schaffen
Die Kälte in Frankreich spüren auch die deutschen Netzbetreiber. Wegen Engpässen muss mehr Strom importiert werden. Das liegt auch an einer französischen Eigenheit.
Besonders prickelnd das Resümee :
Stromengpässe durch die anhaltende Kälte und den Ausfall von Atommeilern in Frankreich halten auch die deutschen Netzbetreiber auf Trab. Doch die Unternehmen bekommen solche Lagen immer besser in den Griff. Die Bundesnetzagentur sprach am Wochenende zwar von einer „herausfordernden“ Situation - aber diese sei gut beherrschbar.
Das ist doch mal eine gute Nachricht, das dt. Netz stützt das fr. Netz, weil dort die ach so geliebten und verlässlichen AKW ausfallen - wieso eigentlich ? Haben die doch eigentlich 58 AKW "mehr oder weniger" am Netz ?
Nun ja, wer sich mit dem Thema auskennt oder wenigstens mal befasst, weiß, jedes AKW (auch alle fossilen Kraftwerke) benötigt um volle Leistung zu produzieren,
ungefähr die 3fache Kühllast, was in etwa die
3 x 58fache Nettoleistung der betroffenen AKW (= 174 mal die Nettoleistung aller fr. AKW ) erforderlich macht. Dumm, gerade im Winter ist der Wasserstand der genutzten Flüsse eher suboptimal. Womit die erforderliche Kühlleistung (trotz kalter Luft !) - die Betreiber zur Drosselung zwingt. Leider auch im Sommer, doch da heizt zum Glück ja keiner und da schadet ein oder mehrere "ungeplante Abschaltungen" eher nicht allzusehr....
Das ist allerdings keineswegs das ganze Problem. Wer ein AKW betreibt, kann es nicht beliebig ab- und wieder einschalten, auch der unteren Leistungsgrenze sind da deutliche Grenzen gesetzt
Außerdem, wer betreibt schon eine der teuersten Einrichtungen, um sie Nachts zu drosseln ? Nein, man animiert möglichst viele Haushalte, ihre Bude elektrisch zu heizen. Zu meist sehr verführerisch günstigen "Nacht-Tarifen" und Nachlademöglichkeiten am Tag, wenn die üblichen Verbraucher weniger abnehmen.
Dumm, allerdings, wenn so ein Haushalt ohne entsprechende Dämmmaßnahmen auf "elektrisch" umstellt. Dann kommt dies dabei heraus - sozusagen alle Jahre wieder, wenn die minimale Durchschnittstemperatur unterschritten wird - übrigen nun wirklich nicht zum ersten mal (damals, auch ohne AKW-Ausfälle in F) doch diesmal :
Mehrere Atommeiler liefern keinen Strom
Fällt die Temperatur um ein Grad, entsteht landesweit im Schnitt eine zusätzliche Last von 2400 Megawatt. Das entspricht in etwa der Leistung eines großen Braunkohle-Kraftwerks. Verschärfend kam hinzu, dass in Frankreich mehrere Atommeiler derzeit keinen Strom liefern. Um den Engpass zu beheben, wurde im hohen Maße Strom aus dem Ausland importiert. Dabei kamen erhebliche Mengen aus Deutschland.
Also nix mit den üblichen Verschwörungstheorien - ganz im Gegenteil -
die Bilanz des Nettostromexports aus D wird dann eben noch günstiger ausfallen als schon im Vorjahr. Da im Winter "turnusgemäß" die Wintkraft höher verfügbar ist, auch beinahe eine Woche lang in Süddeutschland PV deutlich über dem "normalen Soll" liegt (jahreszeitlich bedingt zwar niedrigere Ergebnisse aufweist), wurde das Äquivalent dieser so generierten Energie den frierenden Nachbarn abgegeben.
Hierdurch habe es hohe Lastflüsse im deutschen Netz gegeben. Um Überlastungen besonders an den „Flaschenhälsen“ der Netze zu vermeiden, mussten die Betreiber mit Noteingriffen die Einspeisung von Strom kurzfristig anpassen - Fachleute sprechen von „redispatch“.
Business as usual - von kleineren Störungen durch die Nachbarn mal abgesehen...
Wirklich dumm gelaufen -
zu kalt = mehr Strombedarf -
zu wenig Flusswasser = weniger Leitung -
"ungeplanter Ausfall" mehrerer größerer Versorgungseinheiten -
punktuelle Belastungen an den Stromverbindungen nach F - einfach mal nachdenken oder recherchieren bevor wieder mal der "Zappelstrom" an allem Schuld sein soll