frems » Do 15. Mär 2012, 00:25 hat geschrieben:
Teils, teils, ja. Die haben auch nur umgesetzt, was an Leitlinien von der Politik vorgegeben waren. Und bis in die Auffangplanung hinein waren in den Ämtern hauptsächlich Architekten und Geographen auf solchen Plätzen. Mit dem "Zeitgeist" trifft es Speer schon ganz gut, da damals die Gesellschaft, wie Du schon sagtest, abgekoppelt war.
Das lag nicht nur am mangelnden Angebot (in)formeller Beteiligung, sondern auch am Verständnis von Stadt und Eigentum. Mal überspitzt gesagt: Wenn Politik/Verwaltung das beschließen, dann wird es schon seine Richtigkeit haben. Kritische Stimmen gab's natürlich immer, aber daß sich soviele Bewegungen mit direktem Raumbezug mal entwickeln, war damals undenkbar. In den politischen Diskussionen ging's da viel mehr um die Systemfragen als irgendein Gebäude, das durch ein anderes ersetzt wird.
Leitlinien der Politik sind, insbesondere was Gestaltung angeht, nicht sonderlich belastbar.
Selbst wenn es um denkmalgeschützte Gebäude geht (Letzteres ist allerdings von Land zu Land verschieden).
Im Zweifelsfalle gibt es immer Möglichkeiten, der Beseitigung nachzuhelfen.
Ob der Mannemer Wasserturm nun so ein erhaltenswertes Gebäude sei, drüber mag man trefflich streiten.
Meinetwegen auch die Bevölkerung fragen.
Meineserachtens würde die Abwesenheit dieses Klotzes nicht negativ auffallen (außer bei Menschen, denen es an Orientierungslosigkeit mangelt).
Der Zeitgeist beinhaltet mehr und mehr finanzielle Aspekte.
Und da die Stadtplanung über das recht angreifbare Konstrukt "Bebauungsplan" kaum hinausreicht, wenigstens nicht in Gebieten, denen nicht ein Enseble-Schutz zugrundeliegt, ist gestalterischem Wildwuchs da allzufreie Bahn gesetzt.
Sind die ersten Entwürfe für die Freigabe noch recht ambitioniert, kann man bei
allen größeren Projekten darauf warten, daß spätestens 2 Monate nach Baubeginn eine vereinfachte (billigere) Lösung als Änderungsantrag vor den Bauausschuss kommt.
Je nach Größe des Bauvorhabens auch mehrfach.