Landflucht in Deutschland und die Folgen

Moderator: Moderatoren Forum 4

Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

jack000 » Mi 5. Mär 2014, 18:58 hat geschrieben: Der Vergleich sieht so aus:
http://www.abendzeitung-muenchen.de/inh ... ac30a.html
Allerdings sagt das m.E. auch nicht sehr viel aus, da man es mit den Einkommen in Relation ziehen muss.
Und ist noch immer günstig. Übrigens: In dem Link geht's nur um Neuvermietungen. Sagt auch nichts über Sozialwohnungen, exklusive Lagen etc. pp. aus. Deshalb immer Vorsicht.
Man wird sich vermutlich auch mit weniger zufrieden geben. Während es in der Peripherie für ein Haus reichte, reicht es in den Kernstädten halt nur für eine Wohnung. Dafür spart man sich lange Arbeitswege mit den entsprechenden Kosten und Zeitverlust (Denn die meisten Abgewanderten werden ja nach wie vor in Hamburg gearbeitet haben).
Ging so. Wie gesagt, die Arbeitslosenquote war hoch, aber ja, viele pendelten anschließend. Wohnen in der Innenstadt hat damals ja auch keinen Spaß gemacht. Es war laut, dreckig, kriminell... wer konnte, der zog weg. Heute ist das nicht so problematisch. Weniger Verkehrsunfälle, Lärm und Abgase dank Fahrzeugtechnik, Tempolimits usw., haben da schon einiges gemacht, ebenso der Ausbau des ÖPNV. Statt einer rumpeligen Straßenbahn, saust man heute bequem schneller als mit MIV mit der U-Bahn von A nach B. Zudem ändern sich gesellschaftliche Prioritäten hin und wieder. Sieht vielleicht in 30 Jahren auch wieder anders aus, wer weiß das schon.
Dieses krasse Beispiel Hamburg (Was die hohen Wanderungen in doch recht kurzer Zeit betrifft) könnte auch bedeuten, dass sich der Trend mal umkehrt. Denn Löhne steigen ja nicht automatisch nur weil die Mieten steigen.
Wenn Fachkräfte nicht mehr nach Hamburg kommen aufgrund der Mietpreise, dann werden die Löhne steigen müssen. Ebenso führt eher eine höhere Kaufkraft auch zu höheren Mieten. Wobei der Wohnungsmarkt nicht so das Problem ist. Schwierig wird's in einigen, angesagten Vierteln. Und es stiegen ja nicht nur die Mieten leicht über die Jahre:
Der überwiegende Teil der Hamburger ist ökonomisch abgesichert. 83 Prozent der Eltern in Hamburg verfügen über mittlere bis gehobene Einkommen. Das mittlere verfügbare Einkommen bei Paaren mit Kindern erhöhte sich von 2770 Euro im Jahr 2000 auf 4110 Euro im Jahr 2010 (plus 48 Prozent). Auch bei Alleinerziehenden stieg das durchschnittliche Einkommen von 1590 auf 2140 Euro (plus 35 Prozent).
http://www.mopo.de/nachrichten/sozialbe ... 24196.html
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41392
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von jack000 »

frems » Mi 5. Mär 2014, 19:58 hat geschrieben: Und ist noch immer günstig. Übrigens: In dem Link geht's nur um Neuvermietungen. Sagt auch nichts über Sozialwohnungen, exklusive Lagen etc. pp. aus. Deshalb immer Vorsicht.
Ging so. Wie gesagt, die Arbeitslosenquote war hoch, aber ja, viele pendelten anschließend. Wohnen in der Innenstadt hat damals ja auch keinen Spaß gemacht. Es war laut, dreckig, kriminell... wer konnte, der zog weg. Heute ist das nicht so problematisch. Weniger Verkehrsunfälle, Lärm und Abgase dank Fahrzeugtechnik, Tempolimits usw., haben da schon einiges gemacht, ebenso der Ausbau des ÖPNV. Statt einer rumpeligen Straßenbahn, saust man heute bequem schneller als mit MIV mit der U-Bahn von A nach B. Zudem ändern sich gesellschaftliche Prioritäten hin und wieder. Sieht vielleicht in 30 Jahren auch wieder anders aus, wer weiß das schon.
Wenn Fachkräfte nicht mehr nach Hamburg kommen aufgrund der Mietpreise, dann werden die Löhne steigen müssen.
Bedingt ... irgendwann ist der Break-Even erreicht, bei dem die Firmen nicht mehr die Löhne erhöhen, sondern abhauen.

In Stuttgart ist es soweit, dass sich erhebliche Staus bilden wenn man zur Feierabendzeit nach Stuttgart fahren möchte, da offensichtlich viele Arbeitnehmer einen Arbeitsplatz außerhalb haben und Stuttgart eher nur noch "Wohnstadt" ist und außer Kneipen, Shopping-Center, Wohnhäuser und ein paar Büros keine Industriellen Arbeitsplätze mehr gibt.

Daher gehe ich davon aus, das mehr Stuttgarter im Umland arbeiten als umgekehrt.
Ebenso führt eher eine höhere Kaufkraft auch zu höheren Mieten.
=> Wie gewonnen so zerronnen!
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

jack000 » Mi 5. Mär 2014, 20:23 hat geschrieben: Bedingt ... irgendwann ist der Break-Even erreicht, bei dem die Firmen nicht mehr die Löhne erhöhen, sondern abhauen.
Wohin denn? Die Mieten sind ja nicht hoch. Da wird noch viel Wasser den Rhein runterlaufen bis jemand einen Job in Hamburg nicht annehmen kann, weil er keine Möglichkeit hat, eine bezahlbare Miete zu finden.
In Stuttgart ist es soweit, dass sich erhebliche Staus bilden wenn man zur Feierabendzeit nach Stuttgart fahren möchte, da offensichtlich viele Arbeitnehmer einen Arbeitsplatz außerhalb haben und Stuttgart eher nur noch "Wohnstadt" ist und außer Kneipen, Shopping-Center, Wohnhäuser und ein paar Büros keine Industriellen Arbeitsplätze mehr gibt.

Daher gehe ich davon aus, das mehr Stuttgarter im Umland arbeiten als umgekehrt.
Ist doch erstmal eine schöne Entwicklung. Da muß man notfalls mit guten Leitsystemen und Stärkung alternativer Verkehrsträger dafür sorgen, daß Leute umsteigen. Aber solange sie alle weiterhin mit dem Auto fahren wollen, scheint es ja nicht so schlimm zu sein. Und innenstadtnahe Arbeitsplätze wollen viele dann ja auch möglichst verhindern...
=> Wie gewonnen so zerronnen!
Nee, wieso? Ist ja nicht so als würde jede Lohnsteigerung von der Miete aufgefressen werden. Erst recht nicht, wenn man nur wie in Deinem Link Neuvermietungen heranzieht. Zudem steigt die Lebensqualität. Die Leute wollen ja nicht weg. :?:
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41392
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von jack000 »

Plötzlich kommen die Großstädter

Wanfried ist vielen ein Rätsel. Die Stadt in Osthessen verliert Einwohner, bringt aber mit Erfolg Fachwerkhäuser auf den Markt. Wie schafft sie das?
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/s ... 70377.html

Sicherlich ist nicht alles im Lot, aber aktuell kommen mehr Menschen als gehen. Sicherlich hängt das auch damit zusammen, dass man sich einen ruhigen Altersruhesitz sucht. Ab einer bestimmten Größe lohnt es sich auch wieder Einzelhandel zu betreiben, so das diese Ortschaften auch noch Lebensqualität besitzen.

Für alle "sterbenden" Ortschaften wird es aber keine Möglichkeiten geben, die Verhältnisse zu ändern ... für einige aber schon.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Rōnin

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Rōnin »

jack000 » Mo 3. Mär 2014, 21:47 hat geschrieben:Ländliche Regionen verrecken, in städtischen Regionen explodieren die Mieten:
http://www.spiegel.tv/filme/landflucht-der-deutschen/

- Wie kann dieser Trend gestoppt werden?
- Muss dieser Trend überhaupt gestoppt werden?
- Warum wird investiert in Wohn- und Gewerberaum der sehr teuer ist?
- Warum sind ländliche Regionen mit günstigen Preisen und guter Infrastruktur so unattraktiv für Investoren?
- Wird sich dieser Trend umkehren?

Das hört sich gut an. Wer will schon in der Stadt mitten zwischen Asozialen leben?

Viele Firmengründungen finden auch auf dem Land statt. Besonders das produzierende Gewerbe. Schon deshalb da die Grundstückspreise um einiges niedriger liegen und die Logistik besser funktioniert. Ein ordentlicher Straßen und Schienenanschluss vorausgesetzt.
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41392
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von jack000 »

Rōnin » Mo 31. Mär 2014, 21:20 hat geschrieben: Viele Firmengründungen finden auch auf dem Land statt. Besonders das produzierende Gewerbe. Schon deshalb da die Grundstückspreise um einiges niedriger liegen und die Logistik besser funktioniert. Ein ordentlicher Straßen und Schienenanschluss vorausgesetzt.
Am letzteren scheitert es häufig. Insgesamt sehe ich da kein allgemeines Verrecken von ländlichen Regionen, sondern eine "Winner/Looser"-Entwicklung.
=> Da die Einwohnerzahl in Deutschland trotz Zuwanderung sinken wird, werden manche Regionen sterben müssen.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Rōnin

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Rōnin »

jack000 » Mo 31. Mär 2014, 21:02 hat geschrieben: Am letzteren scheitert es häufig. Insgesamt sehe ich da kein allgemeines Verrecken von ländlichen Regionen, sondern eine "Winner/Looser"-Entwicklung.
=> Da die Einwohnerzahl in Deutschland trotz Zuwanderung sinken wird, werden manche Regionen sterben müssen.

Das ist doch schön. Da haben wir mehr Platz zum wandern. :thumbup:
Benutzeravatar
Helmuth_123
Beiträge: 8632
Registriert: Sa 31. Mär 2012, 19:51
Wohnort: Thüringen

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Helmuth_123 »

jack000 » Mo 3. Mär 2014, 22:47 hat geschrieben:Ländliche Regionen verrecken, in städtischen Regionen explodieren die Mieten:
http://www.spiegel.tv/filme/landflucht-der-deutschen/

- Wie kann dieser Trend gestoppt werden?
- Muss dieser Trend überhaupt gestoppt werden?
- Warum wird investiert in Wohn- und Gewerberaum der sehr teuer ist?
- Warum sind ländliche Regionen mit günstigen Preisen und guter Infrastruktur so unattraktiv für Investoren?
- Wird sich dieser Trend umkehren?
1. Ausbau der Infrastruktur (ÖPNV, Bahnverkehr, aber auch PKW und Krafträder sind wichtige Fortbewegungsmittel im ländlichen raum. Dazu gehört aber auch der sichere und schnelle Zugriff aufs Internet.
Föderung von Menschen die sich im ländlichen Raum ansiedeln wollen und dazu Grund erwerben oder Häuser bauen bzw. ausbauen/sanieren wollen/müssen.
Förderung regionaler Wirtschaft.
Förderung von ländlichen Apotheken, Arztpraxen etc.
Kulturangebote ausbauen bzw. besere Anbindung an die kulturellen Zentren (siehe Infrastruktur)
Moped-Führerschein mit 15.

2. JA!

3. Dazu kann ich kein Kommentar geben.

4. möglicherweise fehlende Arbeistkräfte, fehlende Kunden, fehlende Infrastruktur, keine Anbindung an andere Betriebe, Großhändler etc.

5. Ich hoffe es. Dafür muss man aber Geld in die Hand nehmen und es muss sich auch unsere Wirtschaft (hin zu mehr Regionalität und Dezentralität) und usnere Gesellschaft umstellen (Einbindung in eine Gemeinschaft vor individualistischer Lebensweise).
Benutzeravatar
Ach Gott
Beiträge: 3741
Registriert: Di 4. Mär 2014, 14:17
user title: Freiheit für Porthos!

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Ach Gott »

Auf manchen Dörfern regieren noch Kopftuch, Scharia und Haberfeldtreiben.
Gute Menschen sind keine Gutmenschen. Wer gutes tut, hat keine Zeigefinger frei.
Diese Benutzer lese oder beantworte ich nur sporadisch: Alexyessin Bakelit Darklightbringer IndianRunner Joker Marmelada Parchuchel Postix pikant dampflok99 hardliner capejazz tantis und der Stalker in blau.
Benutzeravatar
Thomas I
Beiträge: 40287
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 17:03
user title: EMPEREUR DES EUROPEENS

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Thomas I »

Rōnin » Mo 31. Mär 2014, 22:06 hat geschrieben:
Das ist doch schön. Da haben wir mehr Platz zum wandern. :thumbup:
Und können endlich ohne Gekreisch irgendwelcher NIMBYs die INfrastrukturen zwischen den Städten ausbauen.

Ich bin mit dem ICE in drei Stunden in Paris. Warum nicht auch in Hamburg, Berlin oder Dresden?
Benutzeravatar
nichtkorrekt
Beiträge: 6485
Registriert: So 19. Aug 2012, 12:10
Wohnort: Neufünfland

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von nichtkorrekt »

Alexander Zwo » Mi 5. Mär 2014, 08:52 hat geschrieben:Durch Planwirtschaft ist das ganz einfach erreichbar. Man schafft eben wohnortnahe Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Und wenn die Leute trotzdem nicht da bleiben wollen, erhöht man eben dort die Löhne und senkt sie dafür in den Städten.
Man baut schöne große Schulen und Bädern auch auf dem flachen Land, sorgt für Läden mit reichlich Auswahl etc...
Man steckt vereinfacht gesagt, soviel Geld in den ländlichen Raum, bis niemand mehr wegzieht!

Der Kapitalismus dagegen macht alles kaputt, da funktioniert das nicht.
Schonmal überlegt, dass das platte Land eben kein "Land" mehr ist, wenn man es mit Fabriken, Wohnungen, großen Schulen etc., zubetoniert?
Wer nicht AfD wählt, wählt Merkel.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Helmuth_123 » Do 3. Apr 2014, 13:55 hat geschrieben: 1. Ausbau der Infrastruktur (ÖPNV, Bahnverkehr, aber auch PKW und Krafträder sind wichtige Fortbewegungsmittel im ländlichen raum. Dazu gehört aber auch der sichere und schnelle Zugriff aufs Internet.
Föderung von Menschen die sich im ländlichen Raum ansiedeln wollen und dazu Grund erwerben oder Häuser bauen bzw. ausbauen/sanieren wollen/müssen.
Förderung regionaler Wirtschaft.
Förderung von ländlichen Apotheken, Arztpraxen etc.
Kulturangebote ausbauen bzw. besere Anbindung an die kulturellen Zentren (siehe Infrastruktur)
Moped-Führerschein mit 15.
Passiert doch alles schon. Die produktiven Orte pumpen Milliarden zu den Hinterwäldlern, damit die halbwegs eine Infrastruktur haben, die sie sich nie selbst leisten könnten. Wieso soll man da noch mehr reinpumpen statt dort zu investieren, wo es einen Mehrwert erzeugt? Aber gut, Moped-Führerschein. Dürfte den demographischen Wandel weiter beschleunigen. :|
2. JA!
NEIN!!

(sogar zwei Ausrufezeichen)
3. Dazu kann ich kein Kommentar geben.
Versuch's mal.
4. möglicherweise fehlende Arbeistkräfte, fehlende Kunden, fehlende Infrastruktur, keine Anbindung an andere Betriebe, Großhändler etc.
Sind einige der Gründe. Und nun müßte man überlegen, wieso Arbietskräfte etc. fehlen.
5. Ich hoffe es. Dafür muss man aber Geld in die Hand nehmen und es muss sich auch unsere Wirtschaft (hin zu mehr Regionalität und Dezentralität) und usnere Gesellschaft umstellen (Einbindung in eine Gemeinschaft vor individualistischer Lebensweise).
Passiert doch. Der gezogene Einheitsbrei führt derzeit dazu, daß Wachstum und Zukunft in vielen Städten Deutschlands stattfinden und das in sämtlichen Ecken der Republik. Desurbanisten mag keiner. :p
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Rōnin

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Rōnin »

Thomas I » Do 3. Apr 2014, 13:41 hat geschrieben: Und können endlich ohne Gekreisch irgendwelcher NIMBYs die INfrastrukturen zwischen den Städten ausbauen.

Ich bin mit dem ICE in drei Stunden in Paris. Warum nicht auch in Hamburg, Berlin oder Dresden?

Was wollen Sie denn in Paris?

Fahren Sie lieber nach Mekpom. :) Da ist die Luft viel besser.
Zuletzt geändert von Rōnin am Fr 4. Apr 2014, 00:52, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

An manchen Orten gibt's auch einen kleinen Gegentrend. Aber das ist natürlich die Ausnahme. ;)
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/s ... 70377.html
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Schon bei seiner Amtseinführung im Februar dieses Jahres hatte Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) erklärt, dass er sich als Wirtschaftsminister des ländlichen Raums verstehe. Wenig später verkündete er, wieder "Lust aufs Land" wecken zu wollen. Jetzt macht er sich daran, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen.

"Wir werden ein Bundesprogramm ländliche Entwicklung auflegen", sagte Schmidt der "Welt am Sonntag". Ziel sei es, zukunftsweisende Projekte zu fördern, die das Leben auf dem Land attraktiv machen sollen. Angefangen von Post- und Bankdienstleistungen über die Energieversorgung bis hin zu flexiblen Mobilitätsformen. Für das Programm sind im ersten Haushaltsentwurf der Bundesregierung zunächst zehn Millionen Euro im Jahr veranschlagt.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... erden.html

Immerhin nur zehn Mio., die pro Jahr verbrannt werden sollen.
Doch so mancher Politiker in der Provinz hofft offenbar immer noch, dass es irgendwann einmal wieder so wird wie früher. Die im Eichsfeld lebende grüne Politikerin Viola von Cramon hält dagegen: "Wir müssen uns endlich eingestehen, dass wir uns in einem Schrumpfungsprozess befinden. Und den müssen wir begleiten", fordert die ehemalige Bundestagsabgeordnete.

So sieht das auch Ulrich Harteisen von der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst. "Zehn Kilometer von der Stadt entfernt beginnt die Problemzone", erläutert er. Der Göttinger Professor kennt die Probleme des Eichsfelds ganz genau und hat die Probleme des Wandels in der Region über Jahre wissenschaftlich erforscht. Sein Fazit: "Wir brauchen eine aktive Schrumpfungsplanung" – und das bezieht er nicht nur auf Südniedersachsen, sondern auf ganz Deutschland.
http://www.welt.de/politik/deutschland/ ... erfer.html

So sieht's aus.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Bloß Niedersachsen entkommt dem Demografie-Desaster

Landflucht und niedrige Geburtenraten lassen viele Gegenden ausbluten. Bis zum Jahr 2030 werden fast überall Arbeitsplätze verschwinden. Doch für West-Niedersachsen erwarten Ökonomen rosige Zeiten.
http://www.welt.de/wirtschaft/article13 ... aster.html
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
NMA
Beiträge: 11636
Registriert: Mo 24. Mai 2010, 15:40
user title: Europa-Idealist
Wohnort: Franken

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von NMA »

Wichtig sind halt

a) Die Spreu vom Weizen trennen. Nicht mit der Förder-Gießkanne ins Grüne sondern genau schauen, was man tatsächlich aufgeben sollte und wo sichs lohnt.
b) und individuell lösen, was "aufgeben" denn nun heißen soll. "Nicht die Infrastruktur zum Menschen, sondern die Menschen zur Infrastruktur" bringen, und helfen statt ausbluten lassen, schließen sich nicht einander aus.
Zuletzt geändert von NMA am Fr 19. Sep 2014, 20:53, insgesamt 1-mal geändert.
Pulse of Europe
https://pulseofeurope.eu/de/

Weniger Klimaschutz wird teurer als mehr Klimaschutz!
HugoBettauer

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von HugoBettauer »

Heutzutage sind immer mehr Arbeiten unabhängig davon, wo man gerade ist. Eine große Chance für ländliche Gemeinden, sofern die lächerlichen Investitionen in Kommunikation irgendwie bezahlt werden. Wasser, Strom und Scheiße liegen ja überall a.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Die urbanen Zentren: wachsend, wirtschaftsstark, jung und dienstleistend. Das Land: schrumpfend, wirtschaftsschwach, alt und agrarisch. Ist das unsere Zukunft - oder doch nur Statistik?
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/d ... 82332.html
SoleSurvivor hat geschrieben:Heutzutage sind immer mehr Arbeiten unabhängig davon, wo man gerade ist. Eine große Chance für ländliche Gemeinden, sofern die lächerlichen Investitionen in Kommunikation irgendwie bezahlt werden. Wasser, Strom und Scheiße liegen ja überall a.
Schon. Die Frage ist aber, ob die gesuchten Arbeiter aufs Land ziehen wollen. Und das tun gerade nachgefragte Fachkräfte, z.B. junge Akademiker, eher selten: http://www.spiegel.de/unispiegel/jobund ... 89303.html

Da kann man auf dem Land auch mehr verdienen und/oder günstiger leben. Die Lebensqualität schätzen viele anders ein und die Flucht aufs Land, wie wir sie vor 50 Jahren hatten, gilt nicht mehr als prestigeträchtig. Da macht sich ein "Ich wohn in Frankfurt, Berlin, Köln, München, ..." meist besser als das Dorf im Nirgendwo.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Kanzlerqualle

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Kanzlerqualle »

jack000 » Mo 3. Mär 2014, 21:47 hat geschrieben:Ländliche Regionen verrecken, in städtischen Regionen explodieren die Mieten:
http://www.spiegel.tv/filme/landflucht-der-deutschen/
... die Landflucht ist doch eine Folgeerscheinung der Landwirtschaft ... die Landwirtschaft (Bauern, Farmer, Tierzüchter und Tierhalter ) benötigen immer weniger Arbeitskräfte , weil Maschinen die Arbeitskraft übernehmen ... also dementsprechend suchen sich die Leute eine Arbeit in der nächsten größeren Stadt , auf dem Land gibt es ja keine Arbeit mehr ... außer Trecker fahren ...
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Eben-t. Zumal der Immobilienmarkt sich selbst an Angebot und Nachfrage orientiert, und Menschen deutschlandweit ähnlich viel von ihrem Gehalt abdrücken würden. Steigen die Löhne, gehen halt auch die Mieten hoch: http://www.handelsblatt.com/finanzen/im ... 84604.html

Ein langsames Bevölkerungswachstum von evtl. 0,5-1,0% im Jahr ist da nicht sonderlich ausschlaggebend.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Eigentlich längst bekannt, aber offenbar müssen einige immer wieder daran erinnert werden:
Studie zur Landflucht: "Wir brauchen ein generelles Umdenken"

Die Menschen in Deutschland zieht es immer stärker in die Städte, die ländlichen Räume veröden. Der Chef des Berlin-Instituts plädiert im Interview für einen neuen Umgang mit der Situation: Schluss mit der Vollversorgung.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 12486.html
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
Gilmoregirl
Beiträge: 507
Registriert: Mo 6. Jan 2014, 21:37

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Gilmoregirl »

frems:
Zitat:
In Brandenburg ist die Diskussion um eine Wegzugsprämie für Dörfler neu entbrannt. Der Demografie-Experte und Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, Reiner Klingholz, schlug vor, älteren Menschen eine Prämie zu zahlen, wenn sie bereit sind, in die nächste Stadt zu ziehen. In einer Stadt seien die Senioren besser versorgt, zudem fänden sie dort eher eine barrierefreie Wohnung.

http://www.morgenpost.de/brandenburg-ak ... erden.html

Man merkt wohl vor allem in jenen Länder, wo die Bevölkerung am stärksten schrumpft, daß man endlich mit den Subventionen der Peripherie aufhören muß zum Wohle der Allgemeinheit.
Ich wohne auch in einem ländlichen Raum Brandenburgs. Wir haben hier jedoch das umgekehrte "Problem".
Gute Infrastruktur, die Nähe zu potsdam und Berlin, Kita & Schule im Ort lassen gerade junge Familien her ziehen.
Zuletzt geändert von Gilmoregirl am So 18. Jan 2015, 21:47, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Gilmoregirl » So 18. Jan 2015, 21:44 hat geschrieben:frems:

Ich wohne auch in einem ländlichen Raum Brandenburgs. Wir haben hier jedoch das umgekehrte "Problem".
Gute Infrastruktur, die Nähe zu potsdam und Berlin, Kita & Schule im Ort lassen gerade junge Familien her ziehen.
Wenn man von dort bequem mit Auto oder S-Bahn nach Berlin pendeln kann, dann handelt es sich ja nicht um das, was dort mit ländlicher Raum gemeint ist. Ohne Potsdam und Berlin würd's da dann sicherlich anders aussehen. Daß es ein paar Ausnahmen gibt und einige Menschen durchaus gezielt in die Pampa ziehen, steht ja selbst im verlinkten Interview ("Minderheit" heißt ja nicht "niemand"). In der Breite wird's das aber erstmal nicht geben, wenn der gesellschaftliche Trend nicht umgekehrt wird. Mal sehen, wann die Pendlerpauschale zu einer Pendlerabgabe wird. :?

Schönen Gruß aus der Hauptstadt. :|
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41392
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von jack000 »

Gilmoregirl » So 18. Jan 2015, 21:44 hat geschrieben:frems:

Ich wohne auch in einem ländlichen Raum Brandenburgs. Wir haben hier jedoch das umgekehrte "Problem".
Gute Infrastruktur, die Nähe zu potsdam und Berlin, Kita & Schule im Ort lassen gerade junge Familien her ziehen.
Das ist ja auch nicht ungewöhnlich ... wenn nach 10-15 Jahren nach dem Kinderkriegen das Geld für das Haus auf dem Land da ist, ziehen die Eltern aufs Land und die Kinder (10-15 Jahre alt) haben das Nachsehen ...

Diese Kids stehen dann am Trampen an der Strasse ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Odin1506
Beiträge: 2441
Registriert: Mi 16. Jul 2014, 21:45
user title: Mensch
Wohnort: Auf dieser Welt

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Odin1506 »

Gilmoregirl » So 18. Jan 2015, 21:44 hat geschrieben:frems:

Ich wohne auch in einem ländlichen Raum Brandenburgs. Wir haben hier jedoch das umgekehrte "Problem".
Gute Infrastruktur, die Nähe zu potsdam und Berlin, Kita & Schule im Ort lassen gerade junge Familien her ziehen.
Kann ich nur bestätigen, A10 20 min. Fahrt und schon ist man in Potsdam im Sterncenter .
Und es ist schön ruhig da :D
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

jack000 » So 18. Jan 2015, 22:03 hat geschrieben: Das ist ja auch nicht ungewöhnlich ... wenn nach 10-15 Jahren nach dem Kinderkriegen das Geld für das Haus auf dem Land da ist, ziehen die Eltern aufs Land und die Kinder (10-15 Jahre alt) haben das Nachsehen ...

Diese Kids stehen dann am Trampen an der Strasse ...
Wollen viele Eltern ja nicht mehr. Das Einfamilienhaus oder die Wohnung in der Stadt wird eher nachgefragt. Irgendwo muß ja auch gearbeitet werden. Und Umland heißt nicht Peripherie, auch wenn's so aussieht. :|
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Teeernte »

In 50 Jahren leben 70% der Weltbevölkerung in Großstädten.

Kurz vor Anklam ist der Verkaufspreis je qm genau so hoch wie der Mietpreis in München im Monat (Zentrale Lage).

Rechnet man den Verkaufspreis einer Mietwohnung in Stuttgart (Mittlere Lage) bezahlt die am Markt mögliche Miete die Wohnung erst in 20 Jahren (ROI) . ...mit Zinsen - dann bei 2 % ....fast 30 Jahre ....mit Rücklage und Neuinvestment ? Nicht mehr machbar.

Über kurz oder lang wird es die Arme Bevölkerung aus der Stadt rauswringen wie aus einem nassen Handtuch.

Anfahrtszeiten zur Arbeit sind in Geld umzurechnen. - der Speckgürtel wird bald zu den Städten gehören....

.......................................................................
Andererseits - geht der Käufer nach Postleitzahl und Namen. Berlin Köpenik letzte Ecke oder Schulzendorf... da gibts dann eben einen deutlichen Unterschied.
Die Städte MÜSSEN also das Umland aufsaugen - um sozial überhaupt noch bezahlbar zu bleiben.

Andererseits KANN ich mir vorstellen - dass sozial Schwache und Zuwanderer vom Land ein Stück Scholle und Häuschen zur Nutzung überlassen bekommen - ....um das Dorf überhaupt zu halten..

Bei den Kosten und den Problemen bin ich mir noch nicht ganz einig..... Vergleicht man Hamburg mit Mc Pomm. (Ungefähr gleiche Bevölkerungszahl) ...Hamburg braucht zB, mehr Polizei als ganz Mc Pomm.... Aldi hat ungefähr die gleiche Anzahl Häuser - aber mehr Kosten durch die Umherfahrerei im Mc P.

Der Dörfli muss für sich selbst sorgen - die "freiwillige" Feuerwehr zu stellen... weite Wege zur Verwaltung zu absolvieren..und eine Besch....eidene Infrastruktur zu haben ( inkl. lahmem Internet)...aber auch die Chance einen Teil "Selbstversorgung" zu organisieren...


(Gibt es in der Stadt mehr Sonderangebote als im Dorf ??)
Zuletzt geändert von Teeernte am So 18. Jan 2015, 22:43, insgesamt 1-mal geändert.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Quatschki »

Teeernte » 18. Jan 2015, 23:43 hat geschrieben: Andererseits KANN ich mir vorstellen - dass sozial Schwache und Zuwanderer vom Land ein Stück Scholle und Häuschen zur Nutzung überlassen bekommen - ....um das Dorf überhaupt zu halten..
Wohl kaum.
Erstens gehören dem Land diese Flächen und Höfe überhaupt nicht
Zweitens wird landwirtschaftliche Nutzfläche immer teurer und wertvoller, auch und gerade in den dünnbesiedelten Regionen, wo riesige Flächen mit Hightech-Landmaschinen fast schon automatisch bewirtschaftet werden und Menschen, die eventuell gegen bestimmte Großanlagen oder Anbaumethoden protestieren könnten, eigentlich nur stören.
Zuletzt geändert von Quatschki am So 18. Jan 2015, 23:05, insgesamt 1-mal geändert.
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Teeernte » So 18. Jan 2015, 22:43 hat geschrieben: Anfahrtszeiten zur Arbeit sind in Geld umzurechnen. - der Speckgürtel wird bald zu den Städten gehören....
Vor allem muß man die Mobilitätskosten berücksichtigen. Und das kriegen viele Menschen in Deutschland nicht hin. Da weiß ich noch, wie mir jemand mit stolzer Heldenbrust sagte, daß er ein ausgebuffter Fuchs sei, da er (mit Frau und Kind) nun in Schleswig-Holstein ein Haus kaufen möchte und der Quadratmeter dort fast die Hälfte von einem vergleichbaren Haus (Größe, soziales Umfeld, etc.) in Hamburg kostet. Mit der Bank sei auch alles so geklärt und die Zinsen ja so schön günstig derzeit. Als ich ihn fragte, wie die Tilgungsrate denn aussieht, konnte er es mir nicht beantworten, da er monatlich nun nur die Zinskosten einkalkuliert hatte. Rücklagen für Reparaturen hatte er natürlich auch nicht auf dem Schirm, obwohl man normalerweise als Faustregel mit etwa 1% des Kaufpreises pro Jahr rechnet. Da kommt was über die Jahrzehnte jedenfalls zusammen.

Wie auch immer, Mobilitätskosten. In Hamburg, wo sie vorher lebten, hatten sie zusammen ein Auto, das nur für Einkäufe benutzt wurde. Zur Arbeit ging's mit dem Fahrrad oder, je nach Wetter, mit der U-Bahn. Das Kind konnte zu Fuß zur Schule gehen und kleinere Einkäufe machte man auch zu Fuß oder per Rad im Viertel, genau wie Restaurants besuchen oder ins Fitneßcenter zu gehen. Nun haben sie zwei Autos, die jeden Tag benutzt werden. Er fährt rund 100km am Tag. Was ihm ein Kilometer kostet, wenn man neben Sprit auch Versicherung, Steuern, Anschaffung, Reparaturen etc. mit einberechnet? Weiß er nicht so genau. Wie viel seine Frau nun ausgibt, weil sie für quasi alles das Auto benutzt, ob Einkaufen, Freunde treffen, zum Sport fahren, Kind zur Schule bringen, ...? Darüber hat man sich keine Gedanken gemacht. Ob man für Mobilität der dreiköpfigen Familie 200 oder 800 Euro ausgibt, was heißt das nach 20 Jahren schon? Ups, fast 150.000 Euro Unterschied. :|

Der Zeitaufwand (langer Arbeitsweg, Taxiunternehmen Mama im Dauerbetrieb, ...) kommt natürlich noch hinzu. Mich wundert es immer wieder, mit was für Leuten Banken Geschäfte machen.

Aber nun gut, da wäre das Thema auch eher "Umland", nicht "Ländlicher Raum". Bis nach Dithmarschen sind sie ja nicht gezogen. Im Umland von Großstädten ist mit einem Preisverfall des Bodens jedenfalls nicht zu rechnen, weshalb es eine attraktive Wertanlage ist. Anklams Umland eher nicht.
Bei den Kosten und den Problemen bin ich mir noch nicht ganz einig..... Vergleicht man Hamburg mit Mc Pomm. (Ungefähr gleiche Bevölkerungszahl) ...Hamburg braucht zB, mehr Polizei als ganz Mc Pomm.... Aldi hat ungefähr die gleiche Anzahl Häuser - aber mehr Kosten durch die Umherfahrerei im Mc P.
Nicht vergessen, daß administrative Grenzen keine unüberwindbaren Mauern sind. Die ganzen Tagesgäste, Pendler etc. machen auch Arbeit, auch wenn sie ihren Wohnsitz im Speckgürtel haben. Da müßtest Du schon Agglomerationen vergleichen, um festzustellen, daß die Unterschiede gegen Null gehen.
Zuletzt geändert von frems am So 18. Jan 2015, 23:11, insgesamt 2-mal geändert.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Benutzeravatar
Teeernte
Beiträge: 32036
Registriert: Do 11. Sep 2014, 18:55
user title: Bedenkenträger

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Teeernte »

Quatschki » Mo 19. Jan 2015, 00:04 hat geschrieben: Wohl kaum.
Erstens gehören dem Land diese Flächen und Höfe überhaupt nicht
Zweitens wird landwirtschaftliche Nutzfläche immer teurer und wertvoller, auch und gerade in den dünnbesiedelten Regionen, wo riesige Flächen mit Hightech-Landmaschinen fast schon automatisch bewirtschaftet werden und Menschen, die eventuell gegen bestimmte Großanlagen oder Anbaumethoden protestieren könnten, eigentlich nur stören.
...die 300 qm um das Haus wird mit dem Trecker bestellt ? (Die Höfe verfallen - und müssen von der Gemeinde gehalten werden... Fehlende Grundsteuern...Sicherungskosten - da kann das Grundstück bei Interesse der Gemeinde auch an die Gemeinde fallen..)
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
Benutzeravatar
Quatschki
Beiträge: 13178
Registriert: Mi 4. Jun 2008, 09:14
Wohnort: Make Saxony great again

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Quatschki »

Teeernte » 19. Jan 2015, 00:23 hat geschrieben:
...die 300 qm um das Haus wird mit dem Trecker bestellt ? (Die Höfe verfallen - und müssen von der Gemeinde gehalten werden... Fehlende Grundsteuern...Sicherungskosten - da kann das Grundstück bei Interesse der Gemeinde auch an die Gemeinde fallen..)
Und du meinst, dass man als Arbeitsloser so eine Bude unterhalten kann?
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
MN7
Beiträge: 547
Registriert: Sa 3. Jan 2015, 05:38
user title: Glory to Arstotzka

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von MN7 »

jack000 » Mo 3. Mär 2014, 21:47 hat geschrieben:
- Wie kann dieser Trend gestoppt werden?
Straßennetz ausbauen, Mobilitätssteuern abschaffen. Je mobiler die Bürger sind, desto eher lassen sie sich in der Peripherie nieder.
jack000 » Mo 3. Mär 2014, 21:47 hat geschrieben: - Muss dieser Trend überhaupt gestoppt werden?
Nein, wozu?
jack000 » Mo 3. Mär 2014, 21:47 hat geschrieben: - Warum wird investiert in Wohn- und Gewerberaum der sehr teuer ist?
Weil er etwas wert ist.
jack000 » Mo 3. Mär 2014, 21:47 hat geschrieben: - Warum sind ländliche Regionen mit günstigen Preisen und guter Infrastruktur so unattraktiv für Investoren?
Extrem niedrige Kundendichte - Lächerliche Umsätze
Miese Anbindung an Märkte und Verkehrsnetze - Alles, was man nicht im Dorfladen kaufen kann (also eigentlich alles), muss in der Stadt erledigt werden, dauert Stunden. Der nächste Fernbahnhof ist Stunden entfernt, vom Flughafen ganz zu schweigen.
Keine Kultur - Dorfkneipe, Kirche und irgendwo drei Dörfer weiter ein 2-Zimmer-Heimatmuseum. Und das war's. Das Fernsehgerät ist das wertvollste Kulturgut in 50km Umkreis. In so einer Region will man nicht einmal begraben liegen.
Korruption - Jeder ist mit jedem verwandt, sogar der Hund. Die wirtschaftlichen Machtverhältnisse sind alt und unflexibel. Klüngelwirtschaft und Nepotismus blühen, Zugezogene werden diskriminiert.
Rassismus und Fremdenfeindlichkeit - Wie der Dorfadel weiß, gibt es jenseit der Dorfgrenzen nur Diebe und Strolche. Die Schlimmsten leben im jeweiligen Nachbardorf, die müsste man alle totschlagen. Und in der Stadt ist es richtig schlimm, dort leben nur noch Moslems und Neger. Als Deutscher kann man sich da gar nicht mehr hintrauen. Die stechen einen gnadenlos ab.
jack000 » Mo 3. Mär 2014, 21:47 hat geschrieben: - Wird sich dieser Trend umkehren?
Ja. Und die Dörfler werden sich wütend darüber beklagen, dass wegen der Neuzugereisten alles anders als früher ist. Und wie furchtbar ungerecht das doch sei.
Benutzeravatar
frems
Beiträge: 47101
Registriert: Sa 4. Apr 2009, 14:43
user title: Hochenergetisch
Wohnort: Hamburg, Europa

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von frems »

Niedersachsen steht vor einer Zerreißprobe. Eine Studie gibt der bekannten Sorge weitere Nahrung, wonach der ländliche Raum immer mehr ausblutet. Junge Leute und Zuwanderer zieht es in die Metropolen.
http://www.welt.de/regionales/niedersac ... riche.html
Das neue Urban Age, das Stadtplaner heraufziehen sehen, kennt viele solche Episoden. Immer mehr Menschen ziehen in die Städte, 2007 lebte erstmals die Hälfte der Weltbevölkerung in ihnen – 1900 waren es noch ganze zehn Prozent gewesen. Bis 2050 rechnen die UN gar mit einem Anstieg auf 75 Prozent. Zwar sind es vor allem Metropolen in Asien, Afrika und Lateinamerika, die den größten Zuzug verkraften müssen. Doch auch in Europa und Nordamerika nimmt der Druck auf die Städte wieder zu.
http://www.zeit.de/zeit-wissen/2014/05/ ... e-wachstum
Die Prognosen für den ländlichen Raum in Brandenburg sind nicht gerade rosig: In den nächsten 15 Jahren wird die Bevölkerung dort voraussichtlich schrumpfen und im Schnitt immer älter. Der Landtag hat jetzt eine Enquete-Kommission eingesetzt. Sie soll untersuchen, wie sich die Situation auf dem Land entwickelt - und wie man sie verbessern kann.
http://www.rbb-online.de/politik/beitra ... lucht.html

Im European gab's vor einiger Zeit auch noch mal urbane Räume als Themenschwerpunkt mit vielen Kommentaren aus verschiedensten Ecken: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10 und 11.

Vor allem die Links 2 und 3 find ich ganz interessant, weil mir diese Machtverschiebung auch immer häufiger aufgefallen ist.
Labskaus!

Ob Mailand oder Madrid -- Hauptsache Europa.
Dingo
Beiträge: 1576
Registriert: Sa 18. Apr 2015, 20:24
user title: olle Tante

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von Dingo »

Die medizinische Versorgung ist auf dem Land häufig auch schlechter als in der Stadt. Nicht jedes Dorf hat eine eigene Apotheke oder auch nur einen Arzt. Und öffentliche Verkehrsmittel fahren oft nur ein- oder zweimal in Richtung der Stadt, in der der nächste Arzt praktiziert. Sollte man sonntags krank werden und den Notdienst der Apotheken in Anspruch nehmen müssen, muß man oft in den nächsten oder vielleicht übernächsten Ort - quasi eine Weltreise, vor allem wenn man krank ist.

Ich habe mal einen Freund auf dem Land besucht. Das nächste Taxi-Unternehmen war 30 km entfernt, der Bus fuhr nur einmal am Tag in die eine und einmal in die andere Richtung - in den Schulferien gar nicht. Wer da ohne eigenen fahrbaren Untersatz war, war quasi verloren.
Ich bin ein Flüchtlingskind.

Sollten weiterführende Links auf Seiten, die ich verlinke, zu Inhalten führen, die als Gewaltaufruf verstanden werden könnten, so mache ich mir diese ausdrücklich nicht zu eigen.
steve1974
Beiträge: 1926
Registriert: Do 14. Mai 2015, 19:17

Re: Landflucht in Deutschland und die Folgen

Beitrag von steve1974 »

-
1990 wärs ne Kleinigkeit gewesen, für ein Handgeld ein alten Herrensitz
auf dem Lande in Mc Pom , Sachsen poder BB zu erwerben.

Die paar Tausend an die Straßenbauämter für eine Verlegung der
Bundesstrasse, die bitte nicht in Hörweite von meinem Haus vorbeiführen soll,
hätte ich schon gezahlt .

Nur der weite Anmarschweg zu Arbeit, zum Einkaufen,
zum Zahnarzt etc . wäre geblieben .

Heute bin ich froh, daß ich in HH bin und ohne Sorge vor rechtem Mob
und ohne mein Haus von privaten Sicherheitsdiensten bewachen lassen zu müssen,
schlafen gehen kann.

-
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 72990
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

firlefanz11 hat geschrieben:(25 Apr 2016, 15:16)

Nö, die kriegen geförderte Wohnungen.
Nicht wenn es nach den Eltern von zollagent ginge: "Ich habe nur von meinen Eltern gelernt, daß man sich seine Wohnung auch selbst leisten können muß."
firlefanz11 hat geschrieben:(25 Apr 2016, 15:18)

...und wenn sie nen Job haben u. dementsprechend verdienen können sie in eine Stadt bzw. bessere Wohnug ziehen...
Und den Job nehmen sie dann einfach mit in die Stadt? Warum gibt es deiner Meinung nach Landflucht? Wo sollen die vielen Jobs für die ökonomische Unterschicht auf dem Land herkommen?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
William
Beiträge: 4382
Registriert: Di 19. Jan 2016, 17:36

Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von William »

zollagent hat geschrieben:(25 Apr 2016, 14:31)

Gegen ihren Willen? Heißt das, wir müssen den unbedingten Wunsch, im Ballungszentrum zu leben, auch noch subventionieren?
Mir ist zwar keine Statistik dazu bekannt, aber wenn sowohl Deutsche als auch Migranten dies mehrheitlich befürworten, so würde ich das auch sehr begrüßen.
Benutzeravatar
relativ
Beiträge: 38269
Registriert: Di 17. Jul 2012, 10:49
user title: Relativitätsversteher
Wohnort: Pott

Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von relativ »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Apr 2016, 15:32)

Nicht wenn es nach den Eltern von zollagent ginge: "Ich habe nur von meinen Eltern gelernt, daß man sich seine Wohnung auch selbst leisten können muß."


Und den Job nehmen sie dann einfach mit in die Stadt? Warum gibt es deiner Meinung nach Landflucht? Wo sollen die vielen Jobs für die ökonomische Unterschicht auf dem Land herkommen?
Landflucht hat auch nicht nur mit Jobsuche zu tun, in einigen Regionen ist auch die Überalterung Ursache für eine Landflucht der Jüngeren.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Benutzeravatar
jack000
Vorstand
Beiträge: 41392
Registriert: So 1. Jun 2008, 18:21
Wohnort: Stuttgart

Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von jack000 »

relativ hat geschrieben:(26 Apr 2016, 09:23)

, in einigen Regionen ist auch die Überalterung Ursache für eine Landflucht der Jüngeren.
Ist es nicht eher umgekehrt?
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von zollagent »

Tom Bombadil hat geschrieben:(25 Apr 2016, 15:32)

Nicht wenn es nach den Eltern von zollagent ginge: "Ich habe nur von meinen Eltern gelernt, daß man sich seine Wohnung auch selbst leisten können muß."


Und den Job nehmen sie dann einfach mit in die Stadt? Warum gibt es deiner Meinung nach Landflucht? Wo sollen die vielen Jobs für die ökonomische Unterschicht auf dem Land herkommen?
Sich künstlich naiv stellen, sehe ich nicht als Argumentationsstil an. Ich wohne auch auf dem Land und arbeite in der Stadt.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 72990
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

zollagent hat geschrieben:(26 Apr 2016, 10:08)

Sich künstlich naiv stellen, sehe ich nicht als Argumentationsstil an.
Warum machst du es dann?
Ich wohne auch auf dem Land und arbeite in der Stadt.
Bist du repräsentativ für prekär Beschäftigte die sich die Miete in der Stadt nicht mehr leisten können? Nutzt du denn auch konsequent den ÖPNV? Wie weit außerhalb zB. Münchens ist einem prekär Beschäftigen denn eine Anfahrt mit Bus und Bahn zuzumuten, zeitlich gesehen?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 15077
Registriert: Mo 10. Sep 2012, 13:18

Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von firlefanz11 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Apr 2016, 10:12)
Wie weit außerhalb zB. Münchens ist einem prekär Beschäftigen denn eine Anfahrt mit Bus und Bahn zuzumuten, zeitlich gesehen?
So weit es eben sein muss, damit er eine bezahlbare Wohnung bewohnen kann...
Ich kenne einen Oracle DB Admin der wohnt bei Fulda u. fährt jeden Tag nach FFM u. zurück...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 72990
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

firlefanz11 hat geschrieben:(26 Apr 2016, 10:39)

So weit es eben sein muss, damit er eine bezahlbare Wohnung bewohnen kann...
Nur sagt der prekär Beschäftigte dann irgendwann auch "Dann leckt mich doch am Ar..." und beantragt ALG, wenn er statt täglich 20 Minuten Anfahrt plötzlich 2 Stunden und mehr hat, nur um sich eine Wohnung leisten zu können.
Ich kenne einen Oracle DB Admin der wohnt bei Fulda u. fährt jeden Tag nach FFM u. zurück...
Der ist prekär beschäftigt und macht das erzwungenermaßen?
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von zollagent »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Apr 2016, 10:43)

Nur sagt der prekär Beschäftigte dann irgendwann auch "Dann leckt mich doch am Ar..." und beantragt ALG, wenn er statt täglich 20 Minuten Anfahrt plötzlich 2 Stunden und mehr hat, nur um sich eine Wohnung leisten zu können.


...
..was für die Gesellschaft vielleicht sogar eine Ersparnis bedeuten könnte gegenüber der Finanzierung einer teuren Wohnung im Ballungsgebiet.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
firlefanz11
Beiträge: 15077
Registriert: Mo 10. Sep 2012, 13:18

Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von firlefanz11 »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Apr 2016, 10:43)
Der ist prekär beschäftigt und macht das erzwungenermaßen?
Nö. Aber wenn der das kann, ist das einem prekär Beschäftigten auch zuzumuten...

Deine Argumentation ist genau die gleiche wie von Denen die ewig arbeitslos sind aber durchaus in einer anderen Gegend sofort einen Job bekommen könnten den sie aber nicht nehmen weil sie keinen Bock haben umzuziehen. Bloss keine Unanehmlichkeiten inkaufnehmen... Mein Job hat gefälligst um die Ecke zu sein, und das Gehalt das eines Managers...
Am Rande des Wahnsinns stehen keine Geländer!
Benutzeravatar
Tom Bombadil
Beiträge: 72990
Registriert: Sa 31. Mai 2008, 16:27
user title: Non Soli Cedit

Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Tom Bombadil »

zollagent hat geschrieben:(26 Apr 2016, 11:14)

..was für die Gesellschaft vielleicht sogar eine Ersparnis bedeuten könnte gegenüber der Finanzierung einer teuren Wohnung im Ballungsgebiet.
Nur wird dir das nichts nutzen, weil die Wohnung im teuren Ballungsgebiet dann vom Amt bezahlt wird.
firlefanz11 hat geschrieben:Nö. Aber wenn der das kann, ist das einem prekär Beschäftigten auch zuzumuten...
Zum Glück leben wir noch in einem freien Land.
Deine Argumentation ist genau die gleiche wie von Denen die ewig arbeitslos sind aber durchaus in einer anderen Gegend sofort einen Job bekommen könnten den sie aber nicht nehmen weil sie keinen Bock haben umzuziehen. Bloss keine Unanehmlichkeiten inkaufnehmen... Mein Job hat gefälligst um die Ecke zu sein, und das Gehalt das eines Managers...
Ziemlich dumme Unterstellung, nur weil ich die Prinzipien unseres Grundgesetzes gut finde. Wer in einer Stadt arbeitet, sollte es sich auch leisten können dort zu wohnen und nicht in Kauf nehmen zu müssen, jeden Tag x Stunden unterwegs zu seinem beschissen bezahlten Job zu sein, nur um sich irgendwo in der Pampa eine Wohnung leisten zu können.
The tree of liberty must be refreshed from time to time with the blood of patriots and tyrants. It is its natural manure.
Thomas Jefferson
---
Diffamierer der Linken.
Wildermuth
Beiträge: 3239
Registriert: Mo 18. Apr 2016, 14:37

Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von Wildermuth »

Wie funktioniert denn nun eine ballungsgebiet ohne geringverdiener? Wer macht denn dann den ganzen dreck weg?
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Sammelstrang Flüchtlinge in Deutschland

Beitrag von zollagent »

Tom Bombadil hat geschrieben:(26 Apr 2016, 11:30)

Nur wird dir das nichts nutzen, weil die Wohnung im teuren Ballungsgebiet dann vom Amt bezahlt wird.


Zum Glück leben wir noch in einem freien Land.


Ziemlich dumme Unterstellung, nur weil ich die Prinzipien unseres Grundgesetzes gut finde. Wer in einer Stadt arbeitet, sollte es sich auch leisten können dort zu wohnen und nicht in Kauf nehmen zu müssen, jeden Tag x Stunden unterwegs zu seinem beschissen bezahlten Job zu sein, nur um sich irgendwo in der Pampa eine Wohnung leisten zu können.
Vielleicht sollte man mal darauf hin weisen, daß nicht alles an Wohnung vom Amt bezahlt wird. Das Stichwort heißt Angemessenheit. Und da wird auch mal - vernünftigerweise - ein Wohnungswechsel vom Stadtzentrum in die Vorstadt verlangt werden.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Antworten