Neubauten in Berlin

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Adam Smith
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Adam Smith »

SoleSurvivor » Fr 12. Apr 2013, 18:40 hat geschrieben:Die Flucht in die Städte wird sich fortsetzen, schon weil den Dörfern und Kleinstädten in Zukunft nicht nur die Uni fehlt
Die Städte wachsen doch seit Jahrzehnten kaum noch in Deutschland.
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frems
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

SoleSurvivor » Fr 12. Apr 2013, 18:40 hat geschrieben: Aktuell haben wir vor Ort die Situation, dass beides nicht in ausreichendem Maß vorhanden ist.
In den Plattenbausiedlungen Berlins gibt's keinen Wohnraum mehr? :?:
Es ist für das Raumangebot einer Stadt, die heute schon platzt, herzlich egal ob irgendwo im Dorf Bauernhäuser verfallen.
Wenn die Dörfer aber 50 bis 100k Einwohner haben, sieht's wieder anders aus.
Das mag ja so allgemein dahergesagt stimmen, hat mit dem genannten Fall aber nichts zu tun. Das ist schließlich nicht Berlin-Kreuzberg oder Dresden-Hecht.
Niemand investiert in teure Sanierungen, wenn er keine Anzeichen hat, daß dort zahlkräftige Käufer und Mieter hinziehen werden. Es ist immer eine Entwicklung.

Ja, vielleicht mal über fünf Jahre. Aber davon reden wir hier nicht. Wir reden davon, dass über die nächsten Jahrzehnte was passieren muss.
Die Geburtenzahlen gehen auch zurück. In den 90ern Jahren gab's noch teilweise über 800.000 Neugeborene, heute sind es 650.000. Da müssen ganz schön viele ausländische Studenten angelockt werden, um die jetzigen Zahlen auch nur zu halten.
Der Widerspruch sollte dir ins Auge fallen.
Die Flucht in die Städte wird sich fortsetzen, schon weil den Dörfern und Kleinstädten in Zukunft nicht nur die Uni fehlt, sondern auch das Theater, der Sportclub, der Musikclub, das Kino und so weiter. Mit der sinkenden Attraktivität des Standorts werden die verbleibenden Unternehmen im Nichts auch nur noch schwer Spezialisten für die Arbeit finden. Das ist ja nicht nur in Deutschland so.
Das ist kein Widerspruch. Das Problem ist, daß beim Wohnungsmangel stets von Teilmärkten die Rede ist. Daß Berlin wächst und es noch einige Jahre tun wird, ist absehbar. Aber eben nicht auf 50 Jahre, um Großwohnsiedlungen fernab der jetzigen Stadt zu errichten. Zudem: Selbst wenn Berlin in 50 Jahren noch wächst, sind solche Siedlungen nicht erstrebenswert. Berlin mit seiner niedrigen Dichte hat noch viel Potential für städtischen Wohnungsbau und eine kompaktere Bauweise. Und siehe da: Genau dort wird investiert. Und nicht in Großprojekten. Wenn Marzahn aus allen Nähten platzt und man dort 15 Euro kalt fürn Quadratmeter zahlt, kann man nochmal darüber nachdenken.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Wenn die Dörfer aber 50 bis 100k Einwohner haben, sieht's wieder anders aus.
Ja? Ob Greiz, Suhl, Gera, Plauen oder wie auch immer die Städtchen heißen: Es geht abwärts, wenn nicht was halbwegs großes und wichtiges um die Ecke hockt.
Niemand investiert in teure Sanierungen, wenn er keine Anzeichen hat, daß dort zahlkräftige Käufer und Mieter hinziehen werden. Es ist immer eine Entwicklung.
Ich würde nicht behaupten, dass man bei komplett neu gebauten Straßenzügen von "einer Entwicklung" oder "Sanierungen" sprechen sollte.

Die Geburtenzahlen gehen auch zurück. In den 90ern Jahren gab's noch teilweise über 800.000 Neugeborene, heute sind es 650.000. Da müssen ganz schön viele ausländische Studenten angelockt werden, um die jetzigen Zahlen auch nur zu halten.
Nach Deutschland muss man niemanden locken. Im Gegenteil, die Politiker lassen sich ja immer neue Wege einfallen, wie man die Leute möglichst schon im Heimatland aufhält. Deutschlands Großstädte mit weiteren Menschen vollzukriegen wäre nicht das Problem.
Aber eben nicht auf 50 Jahre, um Großwohnsiedlungen fernab der jetzigen Stadt zu errichten.
???
Wenn Marzahn aus allen Nähten platzt und man dort 15 Euro kalt fürn Quadratmeter zahlt, kann man nochmal darüber nachdenken.
Dann ist es schon ein paar Jahre zu spät. Dann ist ein Großteil der voll arbeitenden Geringverdiener längst im Wohngeld.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Adam Smith »

SoleSurvivor » Fr 12. Apr 2013, 19:16 hat geschrieben:Nach Deutschland muss man niemanden locken.
Wenn wir Werbung in Afrika oder Indien machen, dann könnten wir es schaffen mehr Menschen nach Deutschland zu locken.
Zuletzt geändert von Adam Smith am Fr 12. Apr 2013, 19:25, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Adam Smith » Fr 12. Apr 2013, 18:25 hat geschrieben:
Wenn wir Werbung in Afrika oder Indien machen, dann könnten wir es schaffen mehr Menschen nach Deutschland zu locken.
Viele Afrikaner würden auch ohne Einladung kommen - man müsste nur aufhören, die Anreise so lebensgefährlich zu gestalten. Oder hier so Syrer - die sind bestimmt aktuell auch nicht böse.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

SoleSurvivor » Fr 12. Apr 2013, 19:16 hat geschrieben: Ja? Ob Greiz, Suhl, Gera, Plauen oder wie auch immer die Städtchen heißen: Es geht abwärts, wenn nicht was halbwegs großes und wichtiges um die Ecke hockt.
Richtig. Städte in ganz Deutschland wachsen, während andere schrumpfen. Es geht halt bloß niemand davon aus, daß das ewig der Fall sein wird.
Ich würde nicht behaupten, dass man bei komplett neu gebauten Straßenzügen von "einer Entwicklung" oder "Sanierungen" sprechen sollte.
Um Luxussanierungen, die Mieten extrem steigen lassen, ging's doch. Und nicht um SimCity-Spiele. Der Preisanstieg in nachgefragten Stadtteilen fällt ja nicht vom Himmel. Bloß hat niemand ein Anrecht darauf, eine Wohnung in jedem Stadtteil seines Wunsches zu erhalten.
Nach Deutschland muss man niemanden locken. Im Gegenteil, die Politiker lassen sich ja immer neue Wege einfallen, wie man die Leute möglichst schon im Heimatland aufhält. Deutschlands Großstädte mit weiteren Menschen vollzukriegen wäre nicht das Problem.
Aber die Universitäten, um die es ging. Oder denkst Du, daß die 650.000 Neugeboren alle die Hochschulreife anstreben/erreichen und alle anschließend in Deutschland studieren? Zur Info: Zur Zeit sind es 500.000 Erstsemester. Und das lag nun einmal weitestgehend an der Aussetzung der Wehrpflicht und den doppelten Abiturjahrgängen in vielen (teils bevölkerungsstarken) Bundesländern. Da muß man schon gut Gründe haben, um davon auszugehen, daß "normale" Jahrgänge die Zahlen an Hochschulen weiter steigen lassen. Ob irgendein kleines Bundesland schon vorher das Abi nach 12 Jahren hatte, ist dagegen unerheblich.
???
Du wolltest Großwohnsiedlungen im jetzigen Brandenburg errichten. Der Druck auf dem Wohnungsmarkt ist aber in Kreuzberg, Neukölln, Prenzlauer Berg und so weiter. Nicht an der jetzigen Grenze des Bundeslandes. Es ist ja eben der Trend, daß Menschen heute, wo die Lebensqualität in vielen Innenstädten deutlich stieg, wieder zurück in urbane Viertel ziehen möchte und nicht in Einfamilienhaussiedlungen am Stadtrand. Wenn all jene, die verzweifelt Wohnraum in Kreuzberg usw. suchen, schon nicht in die Plattenbausiedlungen am Stadtrand ziehen möchten, muß Deine Siedlung schon gute Argumente haben, um dort eine Bleibe zu suchen und die Preise anzukurbeln.
Dann ist es schon ein paar Jahre zu spät. Dann ist ein Großteil der voll arbeitenden Geringverdiener längst im Wohngeld.
Oder zieht nach Brandenburg, wo es günstiger ist. Kann er ja jetzt schon. Bloß ist Berlin nicht in der Situation, daß man von einem flächendeckenden Wohnungsmangel sprechen könnte oder von zu wenig Raum, deren Probleme sich nur durch eine Länderfusion lösen lassen. Beides ist in Berlin nicht gegeben. Da wird meist auf hohem Niveau gejammert.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Adam Smith »

SoleSurvivor » Fr 12. Apr 2013, 19:28 hat geschrieben: Viele Afrikaner würden auch ohne Einladung kommen - man müsste nur aufhören, die Anreise so lebensgefährlich zu gestalten. Oder hier so Syrer - die sind bestimmt aktuell auch nicht böse.
Im Moment kommen die Afrikaner noch nicht so stark. Das könnte sich aber bald ändern. Aber trotzdem sollte Deutschland anfangen mal Anzeigen zu schalten.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Adam Smith » Fr 12. Apr 2013, 19:25 hat geschrieben:
Wenn wir Werbung in Afrika oder Indien machen, dann könnten wir es schaffen mehr Menschen nach Deutschland zu locken.
Naja, zur Zeit holen wir ja fleißig aus anderen europäischen Ländern Nachschub.

Momentan geht man bloß davon aus, daß Deutschland in 50 Jahren zwischen 65 und 70 Millionen Einwohner haben wird: https://www.destatis.de/DE/Publikatione ... cationFile

Kann natürlich sein, daß sich die Gesellschaft wandelt und die Geburtenrate pro Frau auf über 2,1 steigt. Bei solchen Spekulationen würde der normale Investor aber wohl kaum Millionen in Projekte reinbuttern. Vielerorts reißt man ja ganze Stadtteile schon wieder ab. Nicht nur in der Zone, sondern auch im Ruhrpott beispielsweise.
Zuletzt geändert von frems am Fr 12. Apr 2013, 19:57, insgesamt 3-mal geändert.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Claud »

frems » Fr 12. Apr 2013, 14:58 hat geschrieben:...

Gibt's eigentlich was Neues zur Schinkel-Akademie oder wie das Ding da unweit des Humboldtforums heißen soll? :?:

...
Leider nein. Seitdem die Ausschreibung erfolglos gescheitert ist und die Gespräche mit Hans Wall als Geldgeber im Sande verliefen, ist eigentlich nichts mehr vom Thema zu hören. Ich vermute mal, es wird erst was werden, wenn die Bauarbeiten am Humboldtforum sich dem Ende nähern.

Aber ein anderes Unternehmen plant direkt nebenan einen umstrittenen Bürokomplex. Könnte hier noch recht interessant werden. Thyssen Krupp hatte seinen geplanten Neubau am Schlossplatz ja auch aufgegeben, nachdem das Gezeter groß wurde.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Claud » Fr 12. Apr 2013, 21:58 hat geschrieben:
Leider nein. Seitdem die Ausschreibung erfolglos gescheitert ist und die Gespräche mit Hans Wall als Geldgeber im Sande verliefen, ist eigentlich nichts mehr vom Thema zu hören. Ich vermute mal, es wird erst was werden, wenn die Bauarbeiten am Humboldtforum sich dem Ende nähern.
Haben die überhaupt schon angefangen? War zuletzt vor einem Jahr in Berlin und da hat man noch nach Resten des alten Schlosses gebuddelt.
Aber ein anderes Unternehmen plant direkt nebenan einen umstrittenen Bürokomplex. Könnte hier noch recht interessant werden. Thyssen Krupp hatte seinen geplanten Neubau am Schlossplatz ja auch aufgegeben, nachdem das Gezeter groß wurde.
Interessant! Wobei ich die Aufregung beim ersten Bau nicht ganz nachvollziehen kann. Klar, ziemlich schlicht, keine Rekonstruktion, aber nun auch nichts, was völlig aus der Reihe tanzt. Die meisten Berliner fahren da doch eh nur dran vorbei. Der Thyssen-Krupp-Bau ist da schon etwas fragwürdiger an dieser Stelle. :?
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Daylight »

frems » Fr 12. Apr 2013, 19:09 hat geschrieben: In den Plattenbausiedlungen Berlins gibt's keinen Wohnraum mehr? :?:


Wenn die Dörfer aber 50 bis 100k Einwohner haben, sieht's wieder anders aus.


Niemand investiert in teure Sanierungen, wenn er keine Anzeichen hat, daß dort zahlkräftige Käufer und Mieter hinziehen werden. Es ist immer eine Entwicklung.



Die Geburtenzahlen gehen auch zurück. In den 90ern Jahren gab's noch teilweise über 800.000 Neugeborene, heute sind es 650.000. Da müssen ganz schön viele ausländische Studenten angelockt werden, um die jetzigen Zahlen auch nur zu halten.


Das ist kein Widerspruch. Das Problem ist, daß beim Wohnungsmangel stets von Teilmärkten die Rede ist. Daß Berlin wächst und es noch einige Jahre tun wird, ist absehbar. Aber eben nicht auf 50 Jahre, um Großwohnsiedlungen fernab der jetzigen Stadt zu errichten. Zudem: Selbst wenn Berlin in 50 Jahren noch wächst, sind solche Siedlungen nicht erstrebenswert. Berlin mit seiner niedrigen Dichte hat noch viel Potential für städtischen Wohnungsbau und eine kompaktere Bauweise. Und siehe da: Genau dort wird investiert. Und nicht in Großprojekten. Wenn Marzahn aus allen Nähten platzt und man dort 15 Euro kalt fürn Quadratmeter zahlt, kann man nochmal darüber nachdenken.
Die Geburtenrate in Berlin wächst seit einigen Jahren.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Daylight » Sa 13. Apr 2013, 01:53 hat geschrieben: Die Geburtenrate in Berlin wächst seit einigen Jahren.
Es geht aber vor allem um den Zuzug nach Berlin und die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland. Kontext und so, nicht nur Nebensätze herauspicken. Abgesehen davon: In Berlin beträgt die Geburtenrate 1,31 Kinder pro Frau, was in etwa auf dem Niveau des Bundesdurchschnitts von 1,36 ist: http://de.statista.com/statistik/daten/ ... -und-2008/
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Daylight »

frems » Sa 13. Apr 2013, 02:04 hat geschrieben: Es geht aber vor allem um den Zuzug nach Berlin und die Bevölkerungsentwicklung in Deutschland. Kontext und so, nicht nur Nebensätze herauspicken. Abgesehen davon: In Berlin beträgt die Geburtenrate 1,31 Kinder pro Frau, was in etwa auf dem Niveau des Bundesdurchschnitts von 1,36 ist: http://de.statista.com/statistik/daten/ ... -und-2008/
Das war als reine Info verstanden,..Zahlen aus den Statistiken sind mir ohnehin bekannt. Ich könnte diese Geburtszahlen aus Berlin weiter differenzieren auf Jahr und einzelne Klinik.
Aktualität beachten.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Daylight »

Thyssen-Krupp steht derzeit unter erheblichem Druck, in Duisburg halten sie die Bälle flach.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Daylight » Sa 13. Apr 2013, 02:11 hat geschrieben: Das war als reine Info verstanden,..Zahlen aus den Statistiken sind mir ohnehin bekannt. Ich könnte diese Geburtszahlen aus Berlin weiter differenzieren auf Jahr und einzelne Klinik.
Aktualität beachten.
Die Info hilft in dem Zusammenhang bloß leider gar nicht. Erst recht nicht aus einzelnen Kliniken. Und mit Daten aus dem Jahre 2011 kann man arbeiten. Bei diesem Thema geht's ja um längere Zeiträume. Da braucht man die relevanten Prognosen.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Daylight »

frems » Sa 13. Apr 2013, 02:18 hat geschrieben: Die Info hilft in dem Zusammenhang bloß leider gar nicht. Erst recht nicht aus einzelnen Kliniken. Und mit Daten aus dem Jahre 2011 kann man arbeiten. Bei diesem Thema geht's ja um längere Zeiträume. Da braucht man die relevanten Prognosen.
Auch 2011 wies der Trend bereits einen Anstieg gegenüber vorher auf. Entscheidend für Eure Fragestellung aber mag dieser Aspekt gar nicht so sehr sein.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Daylight » Sa 13. Apr 2013, 02:22 hat geschrieben: Auch 2011 wies der Trend bereits einen Anstieg gegenüber vorher auf. Entscheidend für Eure Fragestellung aber mag dieser Aspekt gar nicht so sehr sein.
Eine "Babyflut" ist halt nicht das Problem des Wohnungsmangel in einigen Vierteln Berlins. Und auch nicht, daß "zu viele" Berliner studieren wollen.

Es ist ja nicht zu leugnen, daß es Probleme in einigen Stadtteilen gibt und man dort etwas mit einem differenzierten Wohnungs(neu)bau tun sollte. Aber gegen den Vorschlag von Großwohnsiedlungen sprechen halt viele Argumente. Die Demographie ist nur einer, der auch nicht einmal ausschlaggebend ist. Selbst mit einer anderen Tendenz spricht nicht viel für solche Vorhaben.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Daylight »

frems » Sa 13. Apr 2013, 02:27 hat geschrieben: Eine "Babyflut" ist halt nicht das Problem des Wohnungsmangel in einigen Vierteln Berlins. Und auch nicht, daß "zu viele" Berliner studieren wollen.

Es ist ja nicht zu leugnen, daß es Probleme in einigen Stadtteilen gibt und man dort etwas mit einem differenzierten Wohnungs(neu)bau tun sollte. Aber gegen den Vorschlag von Großwohnsiedlungen sprechen halt viele Argumente. Die Demographie ist nur einer, der auch nicht einmal ausschlaggebend ist. Selbst mit einer anderen Tendenz spricht nicht viel für solche Vorhaben.
Neue Geschäftsideen verschlimmern die zunehmende Wohnungsnot stattdessen in Berlin.
Ein Beispiel: Investoren kaufen insbesondere am Prenzlauer Berg voluminös Wohnhäuser, bauen die Wohnungen um (z. B. aus 90 m² mache 3 x rund 30 m²) und bieten neu entstandene 30-m²-Appartements mit pantry als Ferienwohnungen erfolgreich an. Preise pro Nacht mind. 75,-- bis ohne Ende, je nach Ausbauqualität...
Belegung, wie man hört und liest, über 85%. Nun will der Senat dagegen steuern. Aber wie ist die Frage.

Das Problem an sich: Jahre wurden verpennt. Bezahlbarer Wohnraum knapp.
Zuletzt geändert von Daylight am Sa 13. Apr 2013, 03:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Daylight » Sa 13. Apr 2013, 02:48 hat geschrieben: Neue Geschäftsideen verschlimmern die zunehmende Wohnungsnot stattdessen in Berlin.
Ein Beispiel: Investoren kaufen insbesondere am Prenzlauer Berg voluminös Wohnhäuser, bauen die Wohnungen um (z. B. aus 90 m² mache 3 x rund 30 m²) und bieten neu entstandene 30-m²-Appartements mit Bentry als Ferienwohnungen erfolgreich an. Preise pro Nacht mind. 75,-- bis ohne Ende, je nach Ausbauqualität...
Belegung, wie man hört und liest, über 85%. Nun will der Senat dagegen steuern. Aber wie ist die Frage.
Klar, Zweckentfremdung. Dagegen sollte man auch was tun. Wobei ein Umbau nicht per se schlecht ist, da die Zahl an Singlehaushalten ja steigt und die wenigsten Singles wohl eine 90m²-Wohnung benötigen.
Das Problem an sich: Jahre wurden verpennt. Bezahlbarer Wohnraum knapp.
Schweinezyklus. Erst wenn's angespannt ist, wird investiert. Und irgendwann entsteht ggf. ein Überangebot. Ob Berlin in einigen Jahrzehnten die heute gebauten Wohneinheiten benötigt, weiß man ja nicht: http://gl.berlin-brandenburg.de/raumbeo ... index.html

Auch eventuell interessant: http://de.wikipedia.org/wiki/Einwohnere ... in#Ab_1950

So sank die Einwohnerzahl Berlins in den 90ern und ein konstantes Wachstum ist eigentlich erst wirklich seit nicht einmal zehn Jahren erkennbar. Bloß baut man, wie gesagt, für gerne mindestens 50 Jahre, nicht fünf. Der Wohnungsmangel ist halt punktuell und nicht flächendeckend. Deshalb meinte ich ja, daß nicht nachgefragter Wohnraum das Problem weniger lösen würde. Wer jetzt nach Neukölln ziehen möchte statt in eine Plattenbausiedlung, wird auch keine Wohnung in einer neuen Großwohnsiedlung in Brandenburg aufsuchen wollen.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Daylight »

frems » Sa 13. Apr 2013, 02:58 hat geschrieben: Klar, Zweckentfremdung. Dagegen sollte man auch was tun. Wobei ein Umbau nicht per se schlecht ist, da die Zahl an Singlehaushalten ja steigt und die wenigsten Singles wohl eine 90m²-Wohnung benötigen.


Schweinezyklus. Erst wenn's angespannt ist, wird investiert. Und irgendwann entsteht ggf. ein Überangebot. Ob Berlin in einigen Jahrzehnten die heute gebauten Wohneinheiten benötigt, weiß man ja nicht: http://gl.berlin-brandenburg.de/raumbeo ... index.html

Auch eventuell interessant: http://de.wikipedia.org/wiki/Einwohnere ... in#Ab_1950

So sank die Einwohnerzahl Berlins in den 90ern und ein konstantes Wachstum ist eigentlich erst wirklich seit nicht einmal zehn Jahren erkennbar. Bloß baut man, wie gesagt, für gerne mindestens 50 Jahre, nicht fünf. Der Wohnungsmangel ist halt punktuell und nicht flächendeckend. Deshalb meinte ich ja, daß nicht nachgefragter Wohnraum das Problem weniger lösen würde. Wer jetzt nach Neukölln ziehen möchte statt in eine Plattenbausiedlung, wird auch keine Wohnung in einer neuen Großwohnsiedlung in Brandenburg aufsuchen wollen.
Yepp. alles richtig. Bloß kommen die Bauaktivitäten für einen neuen sozialen Wohnungsbau in Berlin viel zu spät. Bis das greift, wird speziell dieses Problem noch deutlich angewachsen sein.

Und in Bezug auf die fünfzig Jahre solltest Du je nach Funktion des Gebäudes differenzieren, heute. Ich würde diesbezüglich keinen Zeirahmen über dreißig Jahre angeben.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Daylight » Sa 13. Apr 2013, 03:11 hat geschrieben: Yepp. alles richtig. Bloß kommen die Bauaktivitäten für einen neuen sozialen Wohnungsbau in Berlin viel zu spät. Bis das greift, wird speziell dieses Problem noch deutlich angewachsen sein.
Je nachdem. Ich weiß nicht, wie viele Sozialwohnungen in Berlin jährlich auslaufen und wie viele man errichtet bzw. neu bindet. An sich dauert der Neubau dort nicht länger als in anderen Bereichen bzw. geschieht parallel. Die meisten Bundesländer handhaben es ja so, daß sie einem Investor (egal ob Privatperson oder Genossenschaft) x Euro einmalig geben und dieser sich dazu verpflichtet, eine bestimmte Anzahl an Wohneinheiten für die Kostenmiete -- anstelle der Vergleichsmiete in den restlichen Wohnungen -- anzubieten. Würde mich wundern, wenn's in Berlin anders abläuft.
Und in Bezug auf die fünfzig Jahre solltest Du je nach Funktion des Gebäudes differenzieren, heute. Ich würde diesbezüglich keinen Zeirahmen über dreißig Jahre angeben.
Wohnraum. Im Einzelhandel und Bürosegment rechnet man natürlich mit anderen Zeiträumen, bis sich ein Gebäude amortisiert hat. Aber da gibt's ja weniger Probleme als beim Wohnen, oder? Zumindest ging's hier in der Diskussion bisher um den Wohnungsbau.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Daylight »

frems » Sa 13. Apr 2013, 03:20 hat geschrieben: Je nachdem. Ich weiß nicht, wie viele Sozialwohnungen in Berlin jährlich auslaufen und wie viele man errichtet bzw. neu bindet. An sich dauert der Neubau dort nicht länger als in anderen Bereichen bzw. geschieht parallel. Die meisten Bundesländer handhaben es ja so, daß sie einem Investor (egal ob Privatperson oder Genossenschaft) x Euro einmalig geben und dieser sich dazu verpflichtet, eine bestimmte Anzahl an Wohneinheiten für die Kostenmiete -- anstelle der Vergleichsmiete in den restlichen Wohnungen -- anzubieten. Würde mich wundern, wenn's in Berlin anders abläuft.


Wohnraum. Im Einzelhandel und Bürosegment rechnet man natürlich mit anderen Zeiträumen, bis sich ein Gebäude amortisiert hat. Aber da gibt's ja weniger Probleme als beim Wohnen, oder? Zumindest ging's hier in der Diskussion bisher um den Wohnungsbau.
Betrachte einmal Labor. Forschung. Klinik. Versammlungsstätten. Viele mehr. Dreißig Jahre, maximal. Tendenz sinkend.
Was den sozialen Wohnungsbau betrifft, ist faktisch festzuhalten, dass die Nachfrage zweifellos gestiegen ist in den vergangenen Jahren, während das "Angebot" in der gleichen Zeit stetig gesunken ist. Das Problem ist bereits überaus greifbar und zur Realität geworden. In Berlin, wohlgemerkt.
Zuletzt geändert von Daylight am Sa 13. Apr 2013, 03:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Daylight hat geschrieben: Betrachte einmal Labor. Forschung. Klinik. Versammlungsstätten. Viele mehr. Dreißig Jahre, maximal. Tendenz sinkend.
Die haben aber nicht nur auf dem Markt, sondern auch rechtliche eine andere Grundlage. Würde jetzt wohl etwas abschweifen, aber hat schon seine Gründe, wieso es wenige Unternehmen gibt, die Gebäude mit verschiedenen Funktionen betreiben.
Was den sozialen Wohnungsbau betrifft, ist faktisch festzuhalten, dass die Nachfrage zweifellos gestiegen ist in den vergangenen Jahren, während das "Angebot" in der gleichen Zeit stetig gesunken ist. Das Problem ist bereits überaus greifbar und zur Realität geworden. In Berlin, wohlgemerkt.
Ich wollte das Problem auch nicht leugnen und hatte an anderer Stelle ja schon erwähnt, daß der soziale Wohnungsbau in nachgefragten Stadtteilen eins von vielen Instrumenten ist. Aber nicht reine Großwohnsiedlungen am Stadtrand oder in Brandenburg. Da schafft man sich auf sozialer und ökologischer Ebene vor allem Probleme. (Die ökonomischen Risiken mal ausgenommen)

Netter Aufsatz über andere Probleme im Wohnungsbau: http://www.zeit.de/gesellschaft/2013-04 ... mietpreise
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Claud »

frems hat geschrieben:Haben die überhaupt schon angefangen? War zuletzt vor einem Jahr in Berlin und da hat man noch nach Resten des alten Schlosses gebuddelt.
Die eigentliche Bauarbeiten gehen erst nächstes Jahr los, da erstmal am neuen U-Bahnhof bzw. der Streckenerweiterung der U5 gebastelt wird. Auf den Schlossplatz wird gerade so ein 180m Megakran aufgebaut, welcher die Vortriebmaschine für den Tunnel absenken soll.
Interessant! Wobei ich die Aufregung beim ersten Bau nicht ganz nachvollziehen kann. Klar, ziemlich schlicht, keine Rekonstruktion, aber nun auch nichts, was völlig aus der Reihe tanzt. Die meisten Berliner fahren da doch eh nur dran vorbei. Der Thyssen-Krupp-Bau ist da schon etwas fragwürdiger an dieser Stelle. :?
Die Aufregung ruht daher, weil in der Ecke der historische Kern mühsam rekonstruiert werden soll und ein solcher Bau hier für viele deplatziert erscheint. Thyssen hat ja deshalb auch von seinen Kubusbau abgesehen.
Zuletzt geändert von Claud am Sa 13. Apr 2013, 13:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Hab grad einen Kommentar gefunden, der sich mit dem Thema Bauen in Berlin beschäftigt. Ganz interessant. Mir selbst waren die damaligen Pläne noch nicht bekannt:

Baut zehn Wolkenkratzer an den Alexanderplatz!
Das sah der Sieger eines Architekturwettbewerbs vor 20 Jahren vor. Die Pläne wurden auf Eis gelegt – aber sollte man angesichts der Wohnungsnot im Berliner Zentrum nicht wieder auf sie zurück kommen?

http://www.welt.de/kultur/kunst-und-arc ... platz.html
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Claud »

frems » So 14. Apr 2013, 18:44 hat geschrieben:Hab grad einen Kommentar gefunden, der sich mit dem Thema Bauen in Berlin beschäftigt. Ganz interessant. Mir selbst waren die damaligen Pläne noch nicht bekannt:

Baut zehn Wolkenkratzer an den Alexanderplatz!
Das sah der Sieger eines Architekturwettbewerbs vor 20 Jahren vor. Die Pläne wurden auf Eis gelegt – aber sollte man angesichts der Wohnungsnot im Berliner Zentrum nicht wieder auf sie zurück kommen?

http://www.welt.de/kultur/kunst-und-arc ... platz.html
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Die Kolhoff Pläne sind ja wirklich uralt und waren damals in Berlin ein großes Ding, man kann sie aber inzwischen als schlichtweg überholt betrachten. Teilweise wurden ja vor Ort schon neue Fakten geschaffen, mit der Erweiterung des Kaufhof Gebäudes, der Sanierung des ehemaligen Forum Hotels und des Baus von Hines, der dort am Platz ja jetzt ebenfalls ein Wohnhochhauses hochziehen möchte. Die Pläne waren damals einfach zu fett aufgetragen, die Stadt hatte niemals Bedarf für solche Bauten und die früher oftmals genannten Punkte für mögliche Hochhauscluster (Alexanderplatz, Zoo, Potsdamer Platz) sind bis heute nicht anhähernd ausgereizt. Erst recht nicht in anbetracht der Tatsache, wie fleißig woanders in Berlin gebaut wird.
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Claud » So 14. Apr 2013, 22:41 hat geschrieben:
Oha!

Die Kolhoff Pläne sind ja wirklich uralt und waren damals in Berlin ein großes Ding, man kann sie aber inzwischen als schlichtweg überholt betrachten. Teilweise wurden ja vor Ort schon neue Fakten geschaffen, mit der Erweiterung des Kaufhof Gebäudes, der Sanierung des ehemaligen Forum Hotels und des Baus von Hines, der dort am Platz ja jetzt ebenfalls ein Wohnhochhauses hochziehen möchte. Die Pläne waren damals einfach zu fett aufgetragen, die Stadt hatte niemals Bedarf für solche Bauten und die früher oftmals genannten Punkte für mögliche Hochhauscluster (Alexanderplatz, Zoo, Potsdamer Platz) sind bis heute nicht anhähernd ausgereizt. Erst recht nicht in anbetracht der Tatsache, wie fleißig woanders in Berlin gebaut wird.
Noch als weitere Info hierzu.

http://www.rbb-online.de/stadt_land/bei ... platz.html
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Thomas I
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Thomas I »

frems » Fr 12. Apr 2013, 15:42 hat geschrieben: Und: Die Studentenzahlen werden auch nicht ewig steigen, sondern voraussichtlich sinken.
SoleSurvivor » Fr 12. Apr 2013, 16:43 hat geschrieben: Auch in Zukunft wird sich der Trend fortsetzen, dass die meisten neuen Tätigkeiten mehrjährige Hochschulqualifikation benötigen, während Ausbildungsberufe weiter sinken. Das hat mit dem 12jährigen Abi gar nichts zu tun - das haben wir schließlich seit 1990 so.
Mag sein. Aber die Geburtenraten sind ein harter Faktor den auch du nicht wegreden kannst. Es kann in Zukunft keine steigenden Studentenzahlen geben, einfach weil es insgesamt deutlich weniger Menschen gibt die vom Alter her überhaupt ins Schema passen.
Und dass die Abiturquote deutlich steigt sehe ich jetzt auch nicht. Warum auch?
Ergo geben eben geringfügig höhere Abiturientenquote bei merklich geringerer Anzahl an zur Schule gehenden jungen Menschen unter dem Strich abnehmende Studentenzahlen.
Zuletzt geändert von Thomas I am Mo 15. Apr 2013, 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Wasteland »

Joker » Fr 12. Apr 2013, 14:28 hat geschrieben: Naja
Der Hartz4 Punk aus einen Meckpomm Dorf geht nach Berlin.
Der Ingenieur aus dem gleichen Dorf geht nach München.
Äh nee. Vor allem aus Süddeutschland kommen viele nach Berlin. Schwaben und so.
Zudem noch irgendwelche anderen Vögel die sich für besonders angesagt und trendy halten.
Zuletzt geändert von Wasteland am Mo 15. Apr 2013, 13:17, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Die Ossis gehen doch mehrheitlich nach Hamburg, Stuttgart, Dresden und München. Arm und sexy können sie schließlich auch zuhause bleiben.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Wasteland »

SoleSurvivor » Mo 15. Apr 2013, 13:34 hat geschrieben:Die Ossis gehen doch mehrheitlich nach Hamburg, Stuttgart, Dresden und München. Arm und sexy können sie schließlich auch zuhause bleiben.
Jup, sehr viele Ossis gibts auch hier in Franken. Sogar ein paar Hartz4 Punks aus Ost-Berlin habe ich hier vor dem Nürnberger Hauptbahnhof getroffen, als ich dort auf den Bus wartete.
Zuletzt geändert von Wasteland am Mo 15. Apr 2013, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Wasteland » Mo 15. Apr 2013, 12:37 hat geschrieben:
Jup, sehr viele Ossis gibts auch hier in Franken. Sogar ein paar Hartz4 Punks aus Ost-Berlin habe ich hier vor dem Nürnberger Hauptbahnhof getroffen, als ich dort auf den Bus wartete.
Die waren ja vielleicht nur zu Besuch da. Die Franken sind quasi die Ossis Bayerns, auch finanziell. Jetzt will das ossiriche Sonneberg nach Bayern, Franken und die Welt eingemeindet werden.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Wasteland »

SoleSurvivor » Mo 15. Apr 2013, 13:42 hat geschrieben: Die waren ja vielleicht nur zu Besuch da. Die Franken sind quasi die Ossis Bayerns, auch finanziell. Jetzt will das ossiriche Sonneberg nach Bayern, Franken und die Welt eingemeindet werden.
Nee die haben hier gelebt. Viele Berliner gehen in alle Welt, seit 1990 betrug die Abwanderung 2 Millionen, wenn ich mich recht erinnere.
(Zu- und Rückwanderung allerdings ebenso hoch)
Zuletzt geändert von Wasteland am Mo 15. Apr 2013, 15:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Mal nur zwei Links, die ich heute in einem Newsletter entdeckt hab:

Am Berliner Alexanderplatz will man Hochhäuser mit Luxuswohnungen bauen. Dagegen wird protestiert - dabei könnte hier Luxus einmal die soziale Stadt retten.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/b ... 47588.html

Am Alexanderplatz sollten zehn Türme ein Gefühl von Weltstadt vermitteln, doch die Investoren mauerten. Jetzt rückt auch Baudirektorin Lüscher von den alten Plänen ab. Und die Opposition im Abgeordnetenhaus ist begeistert.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/maste ... 54424.html
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Paßt hier wohl halbwegs rein. Am Sonntag ist in Berlin also der Volksentscheid zur Frage, ob das Tempelhofer Feld so erhalten bleiben soll wie jetzt -- oder ob es an den Rändern zu einer Bebauung kommen soll, bei der es aber bisher nur grobe Absichtserklärungen gibt. Zur Unterhaltung mal ein alternativer Vorschlag:
http://www.zeit.de/reisen/2014-05/tempe ... -flughafen
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Claud »

frems » Fr 23. Mai 2014, 17:04 hat geschrieben:Paßt hier wohl halbwegs rein. Am Sonntag ist in Berlin also der Volksentscheid zur Frage, ob das Tempelhofer Feld so erhalten bleiben soll wie jetzt -- oder ob es an den Rändern zu einer Bebauung kommen soll, bei der es aber bisher nur grobe Absichtserklärungen gibt. Zur Unterhaltung mal ein alternativer Vorschlag:
http://www.zeit.de/reisen/2014-05/tempe ... -flughafen
Ich bin sehr gespannt auf das Abstimmungsergebnis und hoffe, die Initiative 100% Tempelhofer Feld scheitert. Es kann einfach nicht sein, dass einige wenige Einzelinteressen, die über Kitesurfen, Grillen und auf ner Wiese hocken nicht hinaus gehen, so ein Areal für eine wichtige Bebauung verschließen. Die Stadt braucht Wohnraum, das Tempelhofer Feld ist hierfür ideal und die Pläne gehen über nicht mehr als eine Randbebauung hinaus, schon weil die meiste Freifläche für die Stadt als städtische Abkühlungszone benötigt wird.

Berlin ist eine sehr grüne Stadt und wird es in nächster Zukunft auch weiterhin bleiben. Wer aber der Meinung ist, er muss Grün bis zum Horizont sehen können, der muss seinen Hintern halt nach Brandenburg raus bewegen.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von krokodol »

@ claud
Ich mache mir das einfacher. Dort, wo das Volk konkreten Bebauungen gesellschaftlichen Maßstabs ohne echten Einfluß gegenüber steht, sollte abgelehnt werden. Das mache ich auch morgen und muss aufpassen, den irreführenden Stimmzettel richtig in meinem Sinne anzukreuzen. Also Zustimmung zum Begehren.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Claud »

krokodol » Sa 24. Mai 2014, 12:09 hat geschrieben:@ claud
Ich mache mir das einfacher. Dort, wo das Volk konkreten Bebauungen gesellschaftlichen Maßstabs ohne echten Einfluß gegenüber steht, sollte abgelehnt werden. Das mache ich auch morgen und muss aufpassen, den irreführenden Stimmzettel richtig in meinem Sinne anzukreuzen. Also Zustimmung zum Begehren.
Ja ne, is klar.

Etappen der Öffentlichkeitsbeteiligung



2007

Internetdialog zur Nachnutzung des Flughafens Tempelhof



2008

Bürgerbefragung / Fokusgruppen



2009

Bürgerbeteiligungsveranstaltung



2010

Start des Auswahlverfahrens für Zwischen- und Pioniernutzungen

Dialogwochenende zum Landschaftsplanerischen Wettbewerb



2011 und 2012

Bürgergespräche zur Entwicklung der Parklandschaft



2013

Standortkonferenzen und Stadtwerkstätten zum Masterplan, Integrierten Stadtteilentwicklungskonzept INSEK und zum Flughafengebäude

Nutzerbeirat Parklandschaft

frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit im Rahmen der B-Planverfahren

Planungszelle / Bürgergutachten



2014

Ausstellungen und Standortkonferenzen



2015

Förmliche Beteiligung der Öffentlichkeit im Rahmen der Bebauungsplanverfahren Quartier Tempelhofer Damm und Südring



2016 ff.

Weitere Beteiligungsformate
Quelle: http://www.tempelhoferfreiheit.de/planu ... tlichkeit/

Die Öffentlichkeit wurde ordentlich eingebettet, aber natürlich kann sie letztendlich nicht jede kleine Einzelfallentscheidung treffen oder beeinflussen, schon weil das in einer Großstadt und der dazugehörigen Meinungsvielfalt kaum möglich ist. Davon abgesehen, entscheiden auch viele Normalbürger mit, wie dort gebaut wird. Beispielsweise über die Genossenschaften, welche dort auch Wohnungen bauen möchten.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von krokodol »

Ein großer Teil der genannten Auflistung musste erst einmal erkämpft werden.
Unabhängig davon reichen die formalen Beteiligungen nicht aus. Ich habe einen höheren demokratischen Anspruch und kann Dir das auch begründen: Die ganzen Versprechen von Senator Müller, dass zum Beispiel nur Sozialwohnungen mit 6-8 Euro Miete entstehen - was in Ordnung wäre - wurden mittlerweile auf nur 50% Prozent des Neubaubestandes geschrumpft. Jetzt ist schon von Kostenmiete die Rede beim Durchschnitt von 10 Euro. Am Ende wird vielleicht Eigentumswohnungsbau verhindert, aber die soziale Komponente ist nicht genügend erfüllt.
Der Beirat mit Vetorecht (Grüne) ist auch abgeblockt worden. Mit der fadenscheinigen Begründung, dass dann nicht frühzeitig gebaut werden könne. Als ob bei solchen Dimensionen ein Jahr früher oder später wichtiger wäre, als optimale Bebauung in demokratischem Kontext.
Die Finanzmachenschaften im Hintergrund des Projektes sind sehr auffällig. Transparenz fehlt.
Keine einzige konkrete Bebauung ist wirklich bekannt ihrer Form und Ausmaß.
Nein ... :s ich will das nicht und werde damit wahrscheinlich zur Minderheit gehören.
Zuletzt geändert von krokodol am Sa 24. Mai 2014, 14:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

krokodol » Sa 24. Mai 2014, 13:09 hat geschrieben:@ claud
Ich mache mir das einfacher. Dort, wo das Volk konkreten Bebauungen gesellschaftlichen Maßstabs ohne echten Einfluß gegenüber steht, sollte abgelehnt werden. Das mache ich auch morgen und muss aufpassen, den irreführenden Stimmzettel richtig in meinem Sinne anzukreuzen. Also Zustimmung zum Begehren.
Die vier Wahlszenarien – und was sie bedeuten
http://www.tagesspiegel.de/berlin/volks ... 36426.html

Mag manch einen geistig überfordern, aber genau so irritierend kann man die Sätze der Initiative nennen, für die ein Kreuz nicht weniger kompliziert ist als für den Senat. Nur weil man in Umfragen von keinem sicheren Sieg ausgehen kann, muß man sich doch nicht jetzt schon Gründe dafür herbeispinnen, nur weil Menschen anders wählen als man selbst.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Claud » Sa 24. Mai 2014, 12:59 hat geschrieben: Ich bin sehr gespannt auf das Abstimmungsergebnis und hoffe, die Initiative 100% Tempelhofer Feld scheitert. Es kann einfach nicht sein, dass einige wenige Einzelinteressen, die über Kitesurfen, Grillen und auf ner Wiese hocken nicht hinaus gehen, so ein Areal für eine wichtige Bebauung verschließen. Die Stadt braucht Wohnraum, das Tempelhofer Feld ist hierfür ideal und die Pläne gehen über nicht mehr als eine Randbebauung hinaus, schon weil die meiste Freifläche für die Stadt als städtische Abkühlungszone benötigt wird.

Berlin ist eine sehr grüne Stadt und wird es in nächster Zukunft auch weiterhin bleiben. Wer aber der Meinung ist, er muss Grün bis zum Horizont sehen können, der muss seinen Hintern halt nach Brandenburg raus bewegen.
Wenn ich mich nicht irre, bleibt das Feld ja weitestgehend unberührt und nur am Rande entstehen ein paar Wohnungen sowie evtl. eine Bibliothek.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Antisozialist »

Claud » Sa 24. Mai 2014, 12:59 hat geschrieben: Ich bin sehr gespannt auf das Abstimmungsergebnis und hoffe, die Initiative 100% Tempelhofer Feld scheitert. Es kann einfach nicht sein, dass einige wenige Einzelinteressen, die über Kitesurfen, Grillen und auf ner Wiese hocken nicht hinaus gehen, so ein Areal für eine wichtige Bebauung verschließen. Die Stadt braucht Wohnraum, das Tempelhofer Feld ist hierfür ideal und die Pläne gehen über nicht mehr als eine Randbebauung hinaus, schon weil die meiste Freifläche für die Stadt als städtische Abkühlungszone benötigt wird.

Berlin ist eine sehr grüne Stadt und wird es in nächster Zukunft auch weiterhin bleiben. Wer aber der Meinung ist, er muss Grün bis zum Horizont sehen können, der muss seinen Hintern halt nach Brandenburg raus bewegen.
München braucht dringend zusätzlichen Wohnraum, während Berlin eher zusätzliche private Arbeitsplätze braucht.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Antisozialist » Sa 24. Mai 2014, 15:31 hat geschrieben: München braucht dringend zusätzlichen Wohnraum, während Berlin eher zusätzliche private Arbeitsplätze braucht.
Du magst zwar keine Zahlen und Fakten, ja, aber mach doch mal eine Ausnahme:
Die Wohnungsnot in Berlin steigt: Es stehen so wenige Wohnungen leer wie schon seit fast 20 Jahren nicht mehr. Selbst in Stadtteilen am Rande Berlins wie Hellersdorf sieht es schlecht aus.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/wohnu ... 36676.html

Berücksichtigt man, daß der Wohnungsmarkt sehr heterogen ist, gibt es in manchen Segmenten quasi nichts mehr, während die Stadt im letzten Jahr 50.000 neue Einwohner gewann.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Claud »

krokodol » Sa 24. Mai 2014, 13:39 hat geschrieben:Ein großer Teil der genannten Auflistung musste erst einmal erkämpft werden.
Unabhängig davon reichen die formalen Beteiligungen nicht aus. Ich habe einen höheren demokratischen Anspruch und kann Dir das auch begründen: Die ganzen Versprechen von Senator Müller, dass zum Beispiel nur Sozialwohnungen mit 6-8 Euro Miete entstehen - was in Ordnung wäre - wurden mittlerweile auf nur 50% Prozent des Neubaubestandes geschrumpft. Jetzt ist schon von Kostenmiete die Rede beim Durchschnitt von 10 Euro. Am Ende wird vielleicht Eigentumswohnungsbau verhindert, aber die soziale Komponente ist nicht genügend erfüllt.
Der Beirat mit Vetorecht (Grüne) ist auch abgeblockt worden. Mit der fadenscheinigen Begründung, dass dann nicht frühzeitig gebaut werden könne. Als ob bei solchen Dimensionen ein Jahr früher oder später wichtiger wäre, als optimale Bebauung in demokratischem Kontext.
Die Finanzmachenschaften im Hintergrund des Projektes sind sehr auffällig. Transparenz fehlt.
Keine einzige konkrete Bebauung ist wirklich bekannt ihrer Form und Ausmaß.
Nein ... :s ich will das nicht und werde damit wahrscheinlich zur Minderheit gehören.
Ein großer Teil der Auflistungen fand statt, da gab es die Initiativen noch nicht. Und ebenso hat sich ein großer Teil dieser Veranstaltungen aus dem Baugesetz ergeben, welches Öffentlichkeitsarbeit fordert. Ob das genügt, darüber kann man sicher gut streiten, persönlich glaube ich aber, man kann einer Großstadt eben nicht gerecht werden, wenn in solchen Verfahren jedwede mögliche Meinung im kleinklein berücksichtigt und durchexerziert wird. Hier muss es genügen, wenn die Bürger ihre Meinung im groben kundtun, indem sie ihnen genehme Entscheider an die Macht wählen oder eine anders lautenden Meinung, in einen Volksentscheid (der ist ja morgen) durchsetzen. Dieses sollte dann aber konstruktiv verlaufen, was es in dem Fall nicht ist. Bei diesen Volksentscheid geht es letztendlich um nicht mehr, als einen dumpfen dagegen sein, welches vor allen wohl deshalb entstanden ist, weil sich die Verschiedenen Bürgerinitiativen ja nicht mal selbst einigen konnten, was genau sie eigentlich möchten.


Und weder Müller, noch vorher Junge-Reyer, haben je versprochen, dort solle allein sozialer Wohnungsbau entstehen. Es gab dahingehend auch nie Planungen. Was aber immer gewünscht war, ist die möglichst große Beteiligung der öffentlichen Wohnungsgesellschaften oder Wohnungsbaugenossenschaften, was so auch im aktuellen Masterplan steht. Davon abgesehen, die Stadt wollte sich nie massig verschulden für das Projekt, weshalb immer eine Art Quersubvention angedacht war, wo die teuren Mieten die günstigen mitfinanzieren. Und die derzeit angesetzten Kaltmieten von 6€-8€ je m², sind relativ günstig, hält man sich vor Augen, dass diese Bauten erst ab ca 2017 auf den Markt kommen werden.

Und die lässige Aussage darüber, es sei egal, ob solche Projekte 1 Jahr später fertig werden, lässt sich natürlich leicht äußern, wenn man nicht zu denjenigen Betroffenen gehört, welche eben krampfhaft auf günstigen Mietraum angewiesen sind, wenn sie in der Stadt leben möchte oder müssen. Es wirkt aber irgendwie deplatziert, angesichts der Diskussionen, die in der Stadt tagtäglich zum Thema Mietwohnungen ablaufen. Kein Wunder, angesichts von knapp 50.000 Zuzügen jährlich. Sollen die halt alle an den Rand ziehen, da ist es wenigstens schön grün.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Claud »

frems » Sa 24. Mai 2014, 14:12 hat geschrieben: Wenn ich mich nicht irre, bleibt das Feld ja weitestgehend unberührt und nur am Rande entstehen ein paar Wohnungen sowie evtl. eine Bibliothek.
Jo!

Der derzeitige Masterplan ist eigentlich sehr zurückhaltend, wenn es um die Bebauung geht.

Aber Teile der Initiativen, welche dagegen sind, stören sich ja schon am legen des Wasserauffangbeckens, welches dann als See dienen sollte.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Dampflok94 »

Ich werde jedenfalls mit zweimal Nein stimmen. Ich halte beide Vorschläge für Mist. Die Randbebauung sollte möglich sein, aber die Ideen des Senats sind auch untauglich.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von jack000 »

Dampflok94 » Sa 24. Mai 2014, 20:56 hat geschrieben:Ich werde jedenfalls mit zweimal Nein stimmen. Ich halte beide Vorschläge für Mist. Die Randbebauung sollte möglich sein, aber die Ideen des Senats sind auch untauglich.
Was wäre denn dein Vorschlag? Ich selbst stecke da nicht so tief drin als das ich das bewerten könnte, aber (wenn ich es richtig gelesen habe) geht es um 4.500 Wohnungen, Randbebaung => Grünfläche bleibt ausreichend frei, lt. Zeichnung scheint sich das alles auch gut in die Bestehende Umgebung einzufügen.
=> Was kann man besser/anders machen?
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Dampflok94 »

Ich verweise da mal auf den Link von frems aus dem Tagesspiegel:
NEIN und NEIN

Der Berliner Mieterverein ist weder mit einem Bauverbot, noch mit dem Masterplan des Senats zufrieden und ruft seine Mitglieder auf, mit einem doppelten Nein zu stimmen. Für den Verein entstehen laut Senatsplänen zu wenige günstige Wohnungen, eine absolute Nicht-Bebauung komme aber nicht infrage.

Reiner Wild, Geschäftsführer des Vereins, fordert „mindestens 50 Prozent Sozialwohnungen“. Anders als eine Enthaltung können diese Stimmen zumindest konkret ausgerechnet werden, damit will der Verein bewirken, dass noch mehr Wohnungen zu günstigen Mieten auf dem ehemaligen Flughafen entstehen.
Wichtig ist jedenfalls die Möglichkeit der Bebauung. Das Tempelhofer Feld hat 300 ha. Davon sollen über 200 übrig bleiben. Immer noch eine sehr große Erholungsfläche.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von krokodol »

Quersubvention angedacht war, wo die teuren Mieten die günstigen mitfinanzieren. Und die derzeit angesetzten Kaltmieten von 6€-8€ je m², sind relativ günstig, hält man sich vor Augen, dass diese Bauten erst ab ca 2017 auf den Markt kommen werden.
Ich denke da radikaler. Alle Wohnungen zum tiefstmöglichen Sozialpreis, und garantiert per Gesetz auf 100 Jahre, dann hätte ich wenigstens eine Grundlage der Diskussion.
Würde aber noch lange nicht die Argumentation des NABU enthebeln.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Claud »

Tja! Die Initiative 100% Tempelhofer Feld scheint sich durchgesetzt zu haben.
...

21.00 Uhr: Die ersten Hochrechnungen zum Tempelhofer Feld sind da: 64,5 Prozent der Berliner stimmten demnach für die Initiative "100 Prozent Tempelhofer Feld", 35,5 Prozent dagegen. 40,5 Prozent der Bürger machten ihr Kreuz für den Vorschlag des Abgeordnetenhauses, 59,5 Prozent lehnten diesen ab. Das ergab die Auszählung von über 75 Prozent der Stimmen. Die Abstimmungsbeteiligung lag bei 46,5 Prozent. Diesen Hochrechnungen zufolge haben mindestens 30 Prozent der Wahlberechtigen für den Volksentscheid gestimmt - Voraussetzung für einen erfolgreichen Entscheid wäre ein Quorum von 25 Prozent gewesen.

...
Quelle: Tagesspiegel

Dann wird da wohl das große Nichts bleiben.
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