Neubauten in Berlin

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jack000
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Neubauten in Berlin

Beitrag von jack000 »

Ein neues Projekt entsteht in Berlin, Nähe Kurfürstendamm:
Bild
http://www.baywobau.de/achilleion/

Auch dieses Projekt ist wie zahlreiche andere Bauprojekte in Berlin äusserst gelungen, passt sich in die Umgebung ein und hat den Charakter einer Berliner Architektur.

Häufig ist doch in Städten zu beobachten, dass Neubauten völlig in sich isolierte Eigenheiten sind, die sich von der Umgebung sondieren.:
Bild
http://www.neumarkt-dresden.de/Neustaed ... -gross.jpg

In Berlin aber ist mir bei Besuchen immer wieder aufgefallen, dass Bauprojekte/Neugestaltungen in den meisten Fällen wirklich ein Gewinn für die Stadt sind.

Warum klappt das in Berlin so gut?
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Tantris
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Tantris »

jack » Mo 18. Jun 2012, 19:24 hat geschrieben:Ein neues Projekt entsteht in Berlin, Nähe Kurfürstendamm:
*bild gelöscht wegen: Du darfst bestimmte BBCodes nicht verwenden: [img].*

Auch dieses Projekt ist wie zahlreiche andere Bauprojekte in Berlin äusserst gelungen, passt sich in die Umgebung ein und hat den Charakter einer Berliner Architektur.
Stimmt. Es hat sogar einen hauch albert speer. Meine ich durchaus positiv.
Hoffentlich kann sich der normal-berliner sowas auch leisten...
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von enfant_terrible »

Tantris » Mo 18. Jun 2012, 19:32 hat geschrieben: Hoffentlich kann sich der normal-berliner sowas auch leisten...
Damit dann überall Glasscherben rumliegen, Blumentöpfe von den Balkonen fliegen? In den Hausflur gepisst und gekackt wird? Briefkästen aufgebrochen und die Wände mit Graffiti vollgeschmiert werden?

Nein, mein linksautonomer Kamerad, diese Klientel wird da nicht einziehen. :)
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jack000
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von jack000 »

Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Wasteland
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Wasteland »

Ich als Berliner Pflanze habe da so gemischte Gefühle, so wie wohl die Mehrheit der Berliner.

Einerseits ist es ja nicht schlecht wenn das Stadtbild aufgewertet wird. Allerdings sind im Moment Verhältnisse eingekehrt die untragbar sind. In Kreuzberg steigen die Mieten teilweise um 30-40% auf einen Schlag, Mietshäuser werden so saniert das sie sich ein normaler Bürger nicht mehr leisten kann, auf Wohnungsbesichtigungen kommen oft 40-50 Bewerber und den Zuschlag bekommt dann der reiche Yuppie aus Hessen, der eine Zweitwohnung für seine Affäre braucht oder zum rumhängen, während die normalen Berliner, Studenten u.a. leer ausgehen.
Endgültig bekommt man das kotzen, wenn historische Monumente wie die Eastside Gallery abgerissen werden (wenn auch nur zum Teil) damit irgendwer dort Designer-Parkhäuser für die Superreichen bauen kann, damit diese dann nach einer Champagner-Sauftour im Adlon darauf urinieren können.
Da schlägts dann 13.
Eine Stadt muss bewohnbar sein für die Menschen die dort leben und nicht für irgendeine Elite die von sonstwo kommt.
Unter dieser Voraussetzung habe ich nichts gegen die Neubauten.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

In Jena würden auch teure neue Wohnhäuser helfen, den Marktdruck auf die günstigen alten Wohnungen zu senken. Dann können die reichen Juppies dort wohnen und den Vermieter reich machen und die Normalbevölkerung muss nicht umziehen ins Umland.
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jack000
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von jack000 »

Wasteland » Mo 8. Apr 2013, 13:17 hat geschrieben: Eine Stadt muss bewohnbar sein für die Menschen die dort leben und nicht für irgendeine Elite die von sonstwo kommt.
Das ist in der Tat zu beachten. Berlin hat da eine Wende vollzogen. Die Mieten waren u.a. durch viele Neubauten und Abwanderungen nach der Maueröffnung m.W. sogar gesunken. Nun ist Berlin in einigen Stadtteilen "hip" geworden und das zieht entsprechendes Publikum an.

Aber Neubauten sind m.E. nicht das Problem, da diese den Wohnungsbestand für geringe Einkommen ja nicht ändert ... Die Verteuerungen für für die Bestandsmieter resultieren aus Renovierungen.
Ich selbst habe für ein paar Tage in einer WG in Berlin (Prenzelberg) gewohnt und ca. 1/3 der Wohnungen war saniert, der Rest entweder Baustelle oder Ruine. In einer solchen Ruine wohnte ich und es war seit Kriegsende nicht ein Pinselstrich mehr investiert worden (Die Miete allerdings sehr günstig). Das kann es doch auch nicht sein.
Die Frage stellt sich: Was tun? Ein Altbaubestand wie auf dem Prenzelberg eignet sich m.E. nicht für günstigen Wohnraum zum Preis dafür, dass alles extrem vergammelt.
http://www.welt.de/img/kultur/crop10598 ... nallee.jpg

http://www.muhs.de/data/media/409/26699MUHS.JPG

Aus meiner Sicht geht das ganze auch in Richtung Immobilienblase und wenn diese platzt, regulieren sich die Preise auch wieder nach unten.
Zuletzt geändert von jack000 am Mo 8. Apr 2013, 18:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Fadamo
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Fadamo »

enfant_terrible » Di 10. Jul 2012, 19:22 hat geschrieben: Damit dann überall Glasscherben rumliegen, Blumentöpfe von den Balkonen fliegen? In den Hausflur gepisst und gekackt wird? Briefkästen aufgebrochen und die Wände mit Graffiti vollgeschmiert werden? :)

In welcher gegend wohnst du denn :?:
Solche zustände kann es nur in westteil berlins geben.
Politik ist wie eine Hure,die kann man nehmen wie man will
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Adam Smith »

jack » Mo 18. Jun 2012, 19:24 hat geschrieben:
Warum klappt das in Berlin so gut?
Vermutlich, weil die Hochhäuser der Innenstadt so misslungen sind.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Antisozialist »

Wasteland » Mo 8. Apr 2013, 14:17 hat geschrieben:Ich als Berliner Pflanze habe da so gemischte Gefühle, so wie wohl die Mehrheit der Berliner.

Einerseits ist es ja nicht schlecht wenn das Stadtbild aufgewertet wird. Allerdings sind im Moment Verhältnisse eingekehrt die untragbar sind. In Kreuzberg steigen die Mieten teilweise um 30-40% auf einen Schlag, Mietshäuser werden so saniert das sie sich ein normaler Bürger nicht mehr leisten kann, auf Wohnungsbesichtigungen kommen oft 40-50 Bewerber und den Zuschlag bekommt dann der reiche Yuppie aus Hessen, der eine Zweitwohnung für seine Affäre braucht oder zum rumhängen, während die normalen Berliner, Studenten u.a. leer ausgehen.
Endgültig bekommt man das kotzen, wenn historische Monumente wie die Eastside Gallery abgerissen werden (wenn auch nur zum Teil) damit irgendwer dort Designer-Parkhäuser für die Superreichen bauen kann, damit diese dann nach einer Champagner-Sauftour im Adlon darauf urinieren können.
Da schlägts dann 13.
Eine Stadt muss bewohnbar sein für die Menschen die dort leben und nicht für irgendeine Elite die von sonstwo kommt.
Unter dieser Voraussetzung habe ich nichts gegen die Neubauten.
Berlin braucht aber dringend Eliten, um sich auch ohne riesige innerstaatliche Transfers finanzieren zu können. Rentner, Arbeitslose und arme Künstler allein können keinen Staat finanzieren.
Pudding: "Sollte ein Sklavenhalter versuchen bei uns in der Ferttigung Werbung für seine Sklavenhaltung zu machen würde er einen Unfall haben."
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Adam Smith »

Antisozialist » Mo 8. Apr 2013, 20:46 hat geschrieben:
Berlin braucht aber dringend Eliten, um sich auch ohne riesige innerstaatliche Transfers finanzieren zu können. Rentner, Arbeitslose und arme Künstler allein können keinen Staat finanzieren.
New York hat sich auch auf diese Art und Weise saniert.
Eine halbwegs bezahlbare Wohnung zu finden, ist die größte Herausforderung. New Yorker geben zwischen 40 und 60 Prozent ihres Einkommens für ihre Miete aus. Eine Einzimmer-Wohnung mit Kochnische in Manhattan südlich der 110ten Straße kostet in der Regel um die 1800 Dollar pro Monat. Ein Fenster gehört nicht immer dazu - und vor Ratten und Bettwanzen ist man auch nicht sicher.
http://www.spiegel.de/unispiegel/studiu ... 14572.html
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Antisozialist » Mo 8. Apr 2013, 19:46 hat geschrieben: Berlin braucht aber dringend Eliten, um sich auch ohne riesige innerstaatliche Transfers finanzieren zu können. Rentner, Arbeitslose und arme Künstler allein können keinen Staat finanzieren.
Eliten bringen den Müll nicht raus und bauen keine Häuser. Was in Berlin fehlt, sind nicht Eliten, sondern Leute, die harte Arbeit termingerecht erledigen.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Adam Smith »

SoleSurvivor » Mo 8. Apr 2013, 20:53 hat geschrieben:
Eliten bringen den Müll nicht raus und bauen keine Häuser. Was in Berlin fehlt, sind nicht Eliten, sondern Leute, die harte Arbeit termingerecht erledigen.
Eliten sind Top-Manager, reiche Unternehmer, Wissenschaftler usw. Die bringen Geld rein und schaffen Arbeitsplätze.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Adam Smith » Mo 8. Apr 2013, 19:56 hat geschrieben:
Eliten sind Top-Manager, reiche Unternehmer, Wissenschaftler usw. Die bringen Geld rein und schaffen Arbeitsplätze.
Nie im leben. Dieses Drecksgesindel kostet regelmäßig nur Staatsknete, also Steuereinnahmen = Lohnabzüge.
In Berlin leben schon genug Beamte, Direktoren und andere, die zum Produkt nichts beitragen. Es wird Zeit, dass die Wohnungen endlich wieder frei werden für Kreative und Arbeiter, die wirklich etwas erschaffen.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Adam Smith »

SoleSurvivor » Mo 8. Apr 2013, 20:58 hat geschrieben: Nie im leben. Dieses Drecksgesindel kostet regelmäßig nur Staatsknete, also Steuereinnahmen = Lohnabzüge.
In Berlin leben schon genug Beamte, Direktoren und andere, die zum Produkt nichts beitragen. Es wird Zeit, dass die Wohnungen endlich wieder frei werden für Kreative und Arbeiter, die wirklich etwas erschaffen.
Wobei Arbeiter Unternehmer brauchen, die sie einstellen. Und Künstler brauchen Bürger, die sich für Kunst interessieren.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Adam Smith » Mo 8. Apr 2013, 20:07 hat geschrieben:Wobei Arbeiter Unternehmer brauchen, die sie einstellen. Und Künstler brauchen Bürger, die sich für Kunst interessieren.
Ein weit verbreitetes Vorurteil. Was Arbeiter brauchen, sind Produktionsanlagen. Den Unternehmer können sie dabei beliebig herauskürzen, etwa mittels Schraubzwinge. Das Problem Berlins ist nicht, dass es zu wenig Schmarotzer gibt, die sich auf Kosten von Arbeitern einen Lenz machen, sondern dass es zu viele von denen gibt. Wenn man die verjagt, sinken auch die Mieten wieder.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Adam Smith »

SoleSurvivor » Mo 8. Apr 2013, 21:14 hat geschrieben: Ein weit verbreitetes Vorurteil. Was Arbeiter brauchen, sind Produktionsanlagen. Den Unternehmer können sie dabei beliebig herauskürzen, etwa mittels Schraubzwinge. Das Problem Berlins ist nicht, dass es zu wenig Schmarotzer gibt, die sich auf Kosten von Arbeitern einen Lenz machen, sondern dass es zu viele von denen gibt. Wenn man die verjagt, sinken auch die Mieten wieder.
Und dann ist der Kommunismus 1989 zusammengebrochen.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Was für ein Kommunismus? Du hast es vielleicht nicht mitgekriegt, aber 1989 ist heutzutage für Science Fiction zu spät. Wir haben 2013. Erst willst du uns irgendwelche Unternehmerparasiten andrehen und nun auch noch Kommunisten.
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Thomas I
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Thomas I »

SoleSurvivor » Mo 8. Apr 2013, 19:53 hat geschrieben:
Eliten bringen den Müll nicht raus und bauen keine Häuser. Was in Berlin fehlt, sind nicht Eliten, sondern Leute, die harte Arbeit termingerecht erledigen.
Echt? Bei der Arbeitslosenquote sollte man doch denken, dass es davon ein Überangebot gäbe?
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Thomas I » Mo 8. Apr 2013, 20:31 hat geschrieben:
Echt? Bei der Arbeitslosenquote sollte man doch denken, dass es davon ein Überangebot gäbe?
Es gibt doch faktisch keine Arbeitslosen mehr, die tatsächlich noch arbeitsfähig sind.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Adam Smith »

SoleSurvivor » Mo 8. Apr 2013, 21:34 hat geschrieben:
Es gibt doch faktisch keine Arbeitslosen mehr, die tatsächlich noch arbeitsfähig sind.
Die Arbeitslosenquote in Bayern ist z.B. viel niedriger als in anderen Bundesländern.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Adam Smith » Mo 8. Apr 2013, 20:36 hat geschrieben: Die Arbeitslosenquote in Bayern ist z.B. viel niedriger als in anderen Bundesländern.
Das ist nicht das Problem der Berliner. Sollen sich die Bayern halt ein paar Griechen ins Land holen, wenn sie neidisch sind.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Thomas I »

SoleSurvivor » Mo 8. Apr 2013, 20:34 hat geschrieben:
Es gibt doch faktisch keine Arbeitslosen mehr, die tatsächlich noch arbeitsfähig sind.
Ich glaube kaum, dass von den 220.000 Arbeitslosen in Berlin alle nicht arbeitsfähig sind.
Und warum sollte in Berlin der Anteil der Arbeitsunfähigen da so viel höher sein als z.B. in Baden-Württemberg oder Rheinland-Pfalz?
Das sind doch die typischen Berliner Ausreden wie man sie seit 1870 kennt um zu rechtfertigen, dass man dem Rest des Landes auf der Tasche liegt...
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Es ist fakt, dass viele der derzeit nicht in Arbeit stehenden einfach nicht zu gebrauchen sind. Und du nennst ja nur die offiziellen Zahlen. Beamte und Rentiers blendest du aus.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Thomas I »

SoleSurvivor » Mo 8. Apr 2013, 20:56 hat geschrieben:Es ist fakt, dass viele der derzeit nicht in Arbeit stehenden einfach nicht zu gebrauchen sind. Und du nennst ja nur die offiziellen Zahlen. Beamte und Rentiers blendest du aus.
Und, hat Berlin denn überhaupt freie Arbeitsplätze für Leute, die harte Arbeit termingerecht erledigen?
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Thomas I » Mo 8. Apr 2013, 20:59 hat geschrieben:
Und, hat Berlin denn überhaupt freie Arbeitsplätze für Leute, die harte Arbeit termingerecht erledigen?
Jederzeit. Aber keinen Wohnraum. Der wird großenteils von verweichlichten Yuppies belegt, darunter viele Schwaben und andere Ausländer.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Thomas I »

SoleSurvivor » Mo 8. Apr 2013, 21:02 hat geschrieben: Jederzeit. Aber keinen Wohnraum. Der wird großenteils von verweichlichten Yuppies belegt, darunter viele Schwaben und andere Ausländer.
So, so, - ich dachte immer Berlin mangele es an produktiven Arbeitsplätzen wie sie in Industrie, Gewerbe und Handwerk anfallen?

Ich glaube du machst dir da was vor. Berlin hat 1945 und 1990 massiv an Arbeitsplätzen im produzierenden Gewerbe verloren und diese Verluste bis heute nur marginalst ausgleichen können.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von odiug »

SoleSurvivor » Mo 8. Apr 2013, 21:02 hat geschrieben: Jederzeit. Aber keinen Wohnraum. Der wird großenteils von verweichlichten Yuppies belegt, darunter viele Schwaben und andere Ausländer.
Der Schwabe bevorzugt eigentlich Potsdam ... so wie Friedrich der zweite von Hohenzollern :p
Er mag es lieber gruen und ruhig, abseits des Gestanks und Laerms der Grossstadt.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Dann soll der Schwabe dort hingehen und sich mit Jauch rumärgern. In Berlin stört er nur.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Thomas I »

SoleSurvivor » Mo 8. Apr 2013, 21:13 hat geschrieben:Dann soll der Schwabe dort hingehen und sich mit Jauch rumärgern. In Berlin stört er nur.
Nur die fetten Zahlungen im Länderfinanzausgleich, die nimmt man da gerne von den störenden Schwaben gell?
Zuletzt geändert von Thomas I am Mo 8. Apr 2013, 22:15, insgesamt 1-mal geändert.
HugoBettauer

Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Thomas I » Mo 8. Apr 2013, 21:14 hat geschrieben:
Nur die fetten Zahlungen im Länderfinanzausgleich, die nimmt man da gerne von den störenden Schwaben gell?
Wenn die Schwaben nach Potsdam gehen, ist wieder Platz für Leute in der Stadt, die wirklich arbeiten können und wollen. Leute, die Städte groß machen. Ihr Almosen können sie dann in Potsdam beim Jauch abladen.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Wasteland »

Thomas I » Mo 8. Apr 2013, 22:06 hat geschrieben:
So, so, - ich dachte immer Berlin mangele es an produktiven Arbeitsplätzen wie sie in Industrie, Gewerbe und Handwerk anfallen?

Ich glaube du machst dir da was vor. Berlin hat 1945 und 1990 massiv an Arbeitsplätzen im produzierenden Gewerbe verloren und diese Verluste bis heute nur marginalst ausgleichen können.
Gut erkannt. Das ist ein Teil des Problems.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Wasteland »

Antisozialist » Mo 8. Apr 2013, 20:46 hat geschrieben:
Berlin braucht aber dringend Eliten, um sich auch ohne riesige innerstaatliche Transfers finanzieren zu können. Rentner, Arbeitslose und arme Künstler allein können keinen Staat finanzieren.
Berlin braucht nicht irgendwelche Eliten die sich eine Wohnung für die Sommerferien mieten und Manolo Blahniks in der Friedrichstrasse kaufen, sondern Arbeitsplätze und bezahlbare Wohnungen.
Die Schickimicki Entourage kann meinetwegen in St. Tropez absteigen.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Wasteland » Di 9. Apr 2013, 14:15 hat geschrieben:
Berlin braucht nicht irgendwelche Eliten die sich eine Wohnung für die Sommerferien mieten und Manolo Blahniks in der Friedrichstrasse kaufen, sondern Arbeitsplätze und bezahlbare Wohnungen.
Die Schickimicki Entourage kann meinetwegen in St. Tropez absteigen.
Jepp, aber man darf nicht vergessen, daß "Luxusneubauten" nicht zwangsläufig den Druck auf die normalen Mieten erhöhen. Eher werden sie dadurch genommen. Also Neubau, nicht teure Sanierungen.

Zwar kenne ich den Immobilienmarkt in Berlin nicht sonderlich, aber bei uns in Hamburg sind die Mieten in den letzten Jahren auch stark gestiegen. Das lag zum Teil daran, daß Sozialwohnungen ausgelaufen sind und/oder normale Mietwohnungen als Eigentum verkauft wurden, um diese anschließend teurer durch Private vermieten zu lassen. Neubauten nehmen dann den Druck bzw. Anreiz auf solche Umwidmungen. Unbegrenzt viele teure Mietwohnungen kann es nicht geben. Natürlich muß im selben Atemzug günstiger neuer Wohnraum geschaffen werden, wenn die Einwohnerzahl weiter steigt.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Wasteland »

frems » Di 9. Apr 2013, 14:23 hat geschrieben: Jepp, aber man darf nicht vergessen, daß "Luxusneubauten" nicht zwangsläufig den Druck auf die normalen Mieten erhöhen. Eher werden sie dadurch genommen. Also Neubau, nicht teure Sanierungen.

Zwar kenne ich den Immobilienmarkt in Berlin nicht sonderlich, aber bei uns in Hamburg sind die Mieten in den letzten Jahren auch stark gestiegen. Das lag zum Teil daran, daß Sozialwohnungen ausgelaufen sind und/oder normale Mietwohnungen als Eigentum verkauft wurden, um diese anschließend teurer durch Private vermieten zu lassen. Neubauten nehmen dann den Druck bzw. Anreiz auf solche Umwidmungen. Unbegrenzt viele teure Mietwohnungen kann es nicht geben. Natürlich muß im selben Atemzug günstiger neuer Wohnraum geschaffen werden, wenn die Einwohnerzahl weiter steigt.
Was vor allem ein Problem ist sind die Luxussanierungen. Da steigt die Miete schonmal auf einen Schlag um 200-300 Euro.
So geschehen in der ehemaligen Wohnung meiner besten Freundin in Kreuzberg, nähe Hermannplatz.
Das ist ein weitreichendes Phänomen und bei den Mietpreisen kann sich das kaum noch ein normaler Mensch leisten.
Ich glaube in Hamburg sind die Mieten doch eh schon etwas teurer, oder nicht? Berlin war ja immer spottbillig.
In Neukölln hat ein guter Freund von mir eine 35 qm Wohnung für 170 Euro warm bekommen vor ein paar Jahren noch.
Die Berliner werden in die Aussenbezirke verdrängt, während sich in den zentralen Bezirken das Leben kaum noch bezahlen lässt und dort nur eine Schickeria rumhängt die mit der Stadt nicht am Hut hat und dort ist, weil sie eben denkt es wäre gerade hip dort zu sein.
Das ist für Berlin und die Berliner natürlich eine bittere Pille, man ist als Otto-Normal Berliner häufig eine Minderheit und das Stadtbild mit dem man gross geworden ist hat sich radikal verändert.
Ich denke allerdings das das unvermeidbar war, denn Berlin war eben 50 Jahre lang eine Insel, mit allen Nebenerscheinungen.
Nun sind die Flutklappen eben geöffnet und es entwickelt sich wie jede Großstadt der Welt.
Was sich daraus noch so für Probleme ergeben werden wir erst in ein paar Jahren sehen.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Wasteland » Di 9. Apr 2013, 13:15 hat geschrieben:
Berlin braucht nicht irgendwelche Eliten die sich eine Wohnung für die Sommerferien mieten und Manolo Blahniks in der Friedrichstrasse kaufen, sondern Arbeitsplätze und bezahlbare Wohnungen.
Die Schickimicki Entourage kann meinetwegen in St. Tropez absteigen.
Ganz deiner Meinung. Wer das Mietniveau versaut, stürzt die Berliner ins Elend.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von frems »

Wasteland » Di 9. Apr 2013, 14:45 hat geschrieben: Was vor allem ein Problem ist sind die Luxussanierungen. Da steigt die Miete schonmal auf einen Schlag um 200-300 Euro.
So geschehen in der ehemaligen Wohnung meiner besten Freundin in Kreuzberg, nähe Hermannplatz.
Das ist ein weitreichendes Phänomen und bei den Mietpreisen kann sich das kaum noch ein normaler Mensch leisten.
Ich glaube in Hamburg sind die Mieten doch eh schon etwas teurer, oder nicht? Berlin war ja immer spottbillig.
Joa, aber in Bezug auf Kaufkraft sind die Unterschiede nicht so groß. Die Preissteigerungen waren zumindest nicht weniger hoch. Hauptproblem war bei uns aber in der Tat nicht das Thema Sanierungen, sondern Wohnungsmangel. Das ist halt das Problem, wenn Politik auf eine wachsende Stadt setzt, aber gleichzeitig den Wohnungsbau vernachlässigt und nicht in Auge behält, wie viele Sozialwohnungen nach und nach auslaufen.

Hier setzt man zumindest beim Neubau meist auf den "Drittelmix", also kein Neubau (ab 20 Wohneinheiten) ohne ein Drittel Sozialbau, ein Drittel Eigentums- und ein Drittel freifinanzierte Mietwohnungen. Ob's hilft, weiß man aufgrund des Schweinezyklus erst nach einigen Jahren.
In Neukölln hat ein guter Freund von mir eine 35 qm Wohnung für 170 Euro warm bekommen vor ein paar Jahren noch.
Die Berliner werden in die Aussenbezirke verdrängt, während sich in den zentralen Bezirken das Leben kaum noch bezahlen lässt und dort nur eine Schickeria rumhängt die mit der Stadt nicht am Hut hat und dort ist, weil sie eben denkt es wäre gerade hip dort zu sein.
Das ist für Berlin und die Berliner natürlich eine bittere Pille, man ist als Otto-Normal Berliner häufig eine Minderheit und das Stadtbild mit dem man gross geworden ist hat sich radikal verändert.
Ich denke allerdings das das unvermeidbar war, denn Berlin war eben 50 Jahre lang eine Insel, mit allen Nebenerscheinungen.
Nun sind die Flutklappen eben geöffnet und es entwickelt sich wie jede Großstadt der Welt.
Was sich daraus noch so für Probleme ergeben werden wir erst in ein paar Jahren sehen.
Betrifft es in Berlin wirklich so viele innerstädtische Quartiere? Oder eher nur einige wenige Szeneviertel, wo die Nachfrage stark stieg? Von Neukölln und Kreuzberg hatte ich auch schon häufiger gehört, aber wie sieht's da mit Wedding, Friedrichshain, Tiergarten, Tempelhof usw. aus? :?:
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Das Problem ist, dass in Berlin alle Nase lang was andere "hip" ist (außer Hellersdorf und Charlottenburg) und damit die Mieten systematisch fast überall steigen, wo es zentral ist und Altbauten gibt.
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Claud
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Claud »

frems » Di 9. Apr 2013, 19:46 hat geschrieben: Joa, aber in Bezug auf Kaufkraft sind die Unterschiede nicht so groß. Die Preissteigerungen waren zumindest nicht weniger hoch. Hauptproblem war bei uns aber in der Tat nicht das Thema Sanierungen, sondern Wohnungsmangel. Das ist halt das Problem, wenn Politik auf eine wachsende Stadt setzt, aber gleichzeitig den Wohnungsbau vernachlässigt und nicht in Auge behält, wie viele Sozialwohnungen nach und nach auslaufen.

Hier setzt man zumindest beim Neubau meist auf den "Drittelmix", also kein Neubau (ab 20 Wohneinheiten) ohne ein Drittel Sozialbau, ein Drittel Eigentums- und ein Drittel freifinanzierte Mietwohnungen. Ob's hilft, weiß man aufgrund des Schweinezyklus erst nach einigen Jahren.


Betrifft es in Berlin wirklich so viele innerstädtische Quartiere? Oder eher nur einige wenige Szeneviertel, wo die Nachfrage stark stieg? Von Neukölln und Kreuzberg hatte ich auch schon häufiger gehört, aber wie sieht's da mit Wedding, Friedrichshain, Tiergarten, Tempelhof usw. aus? :?:
Im Falle Berlins gibt es mehre Faktoren, die problematisch sind.

Die Stadt war vor zehn Jahren noch auf bevölkerungstechnischen Schrumpfkurs eingestellt, viele Wohnungen wurden abgerissen und der soziale Wohnungsbau wurde, auch aufgrund des generellen Sparkurses des Senats, eingestampft. Seitdem ist die Stadt um ca 120.000 Einwohner gewachsen, ohne das bisher eine adäquate Reaktion im Wohnungsmarkt erfolgte, welchen der Situation gerecht wird.
Sowohl Wirtschaft, als auch die Politik, waren von dem plötzlichen Wandel vollkommen überfordert und schaffen es jetzt erst langsam, auf diese Entwicklung zu reagieren und neue Wohnungen zu bauen, die auf einen akzeptablen Preisniveau liegen.

Gleichzeitig sind die gewachsenen Strukturen am aufbrechen, einige Kieze entwickeln sich entgegen dessen, was sie früher repräsentierten. Bekanntestes Beispiel ist Prenzlauer Berg, in der es Ecken gibt, wo inzwischen nicht mal mehr 1/5 an jenen Bewohnern vorhanden sind, die vor 15 Jahren noch da wahren. Hier ist es vor allen deshalb so massiv, weil früher dort, selbst für Berliner Verhältnisse, eher präker wohnende Menschen lebten, was sich inzwischen ins Gegenteil kehrte.

Auch beim demographischen Wandel kommt man nicht mehr hinterher. Die Stadt hat sich zur Singlehauptstadt (54% Einpersonenhaushalten) entwickelt, weil der Anteil an alleinstehenden Rentnern steigt, jedoch auch junge Menschen massiv in die Stadt drängen, welche vor allen nach 1 und 2 Zimmer Wohnungen suchen. Der vorhandene Wohnraum ist zu großen teilen hier falsch strukturiert.

Von Bezirk zu Bezirk ist dies jedoch höchst unterschiedlich und es macht auch nicht vor Neubauvierteln halt.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Cobra9 »

SoleSurvivor » Mo 8. Apr 2013, 22:18 hat geschrieben: Wenn die Schwaben nach Potsdam gehen, ist wieder Platz für Leute in der Stadt, die wirklich arbeiten können und wollen. Leute, die Städte groß machen. Ihr Almosen können sie dann in Potsdam beim Jauch abladen.
Almosen zu denen man uns Schwaben aber gezwungen hat. Aber gut gründen wir eben in Stuttgart auch ne Gruppe "Berliner raus "....hab ja sonst nix zu tun als so nen Mist zu betreiben.

Edit:

Wir müssen dann jeweils in Berlin und Stuttgart noch Gruppen gründen mit " andere EU Bürger" raus die unsere Wohnungen wegkaufen !
Zuletzt geändert von Cobra9 am Mi 10. Apr 2013, 13:58, insgesamt 1-mal geändert.
Andrij Melnyk nennt Rolf Mützenich den „widerlichsten deutschen Politiker“..wo Er Recht hat...

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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Antisozialist »

Adam Smith » Mo 8. Apr 2013, 20:51 hat geschrieben:
New York hat sich auch auf diese Art und Weise saniert.



http://www.spiegel.de/unispiegel/studiu ... 14572.html
Der wirtschaftliche Aufschwung verteuert natürlich auch den Wohnraum für Rentner, Studenten und Berufsarbeitslose.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Antisozialist »

SoleSurvivor » Mo 8. Apr 2013, 20:53 hat geschrieben:
Eliten bringen den Müll nicht raus und bauen keine Häuser. Was in Berlin fehlt, sind nicht Eliten, sondern Leute, die harte Arbeit termingerecht erledigen.
1. Eliten finanzieren und planen aber Immobilienprojekte.
2. Probleme mit der privaten Müllentsorgung treten doch eher in prekären Haushalten auf.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Antisozialist »

SoleSurvivor » Mo 8. Apr 2013, 21:14 hat geschrieben: Ein weit verbreitetes Vorurteil. Was Arbeiter brauchen, sind Produktionsanlagen. Den Unternehmer können sie dabei beliebig herauskürzen, etwa mittels Schraubzwinge. Das Problem Berlins ist nicht, dass es zu wenig Schmarotzer gibt, die sich auf Kosten von Arbeitern einen Lenz machen, sondern dass es zu viele von denen gibt. Wenn man die verjagt, sinken auch die Mieten wieder.
Ohne Kapital- und Wissenseinsatz sowie Führung durch Manager ginge aber die Arbeitsproduktivität und in Folge auch die Vergütung des einfachen Arbeiters enorm in den Keller.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Antisozialist »

Thomas I » Mo 8. Apr 2013, 21:59 hat geschrieben:
Und, hat Berlin denn überhaupt freie Arbeitsplätze für Leute, die harte Arbeit termingerecht erledigen?
Eher weniger, da Agrarwirtschaft, Bergbau und produzierenden Gewerbe wenig bzw. gar nicht vorhanden sind. Der Bauboom in Berlin ist auch schon lange vorbei.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Thomas I »

SoleSurvivor » Mo 8. Apr 2013, 21:18 hat geschrieben: Wenn die Schwaben nach Potsdam gehen, ist wieder Platz für Leute in der Stadt, die wirklich arbeiten können und wollen. Leute, die Städte groß machen. Ihr Almosen können sie dann in Potsdam beim Jauch abladen.
Du glaubst doch wirklich nicht den Unsinn den du hier erzählst, dass Berlin wirtschaftlich darbt weil Arbeitnehmer angeblich dort keinen bezahlbaren Wohnraum finden?
Was soll das Berliner Geplärr? Nach der Logik müssten Hamburg, Stuttgart, Frankfurt, München oder Köln ja schon wirtschaftlich ganz am Ende sein.
In Berlin gibt es genug Wohnraum in Preisklasen bei denen man in Hamburg, Stuttgart, Frankfurt, München oder Köln vom Glauben abfallen würden weil so preiswert doch garnicht sein kann.
Das sind doch alles nur abstruse Ausreden um zu verschleiern das sämtliche eurer Stadtregierungen in den letzten 20 Jahren versagt haben was die Wirtschafts- und Standortpolitik angeht.
HugoBettauer

Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Antisozialist » Mi 10. Apr 2013, 21:58 hat geschrieben:
1. Eliten finanzieren und planen aber Immobilienprojekte.
Das können sie auch von auswärts tun, beispielsweise von Potsdam aus. Oder Königstein, ist doch auch ganz nett. Radebeul vielleicht?
Clark

Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Clark »

Thomas I » Do 11. Apr 2013, 12:00 hat geschrieben:
Du glaubst doch wirklich nicht den Unsinn den du hier erzählst, dass Berlin wirtschaftlich darbt weil Arbeitnehmer angeblich dort keinen bezahlbaren Wohnraum finden?
Was soll das Berliner Geplärr? Nach der Logik müssten Hamburg, Stuttgart, Frankfurt, München oder Köln ja schon wirtschaftlich ganz am Ende sein.
In Berlin gibt es genug Wohnraum in Preisklasen bei denen man in Hamburg, Stuttgart, Frankfurt, München oder Köln vom Glauben abfallen würden weil so preiswert doch garnicht sein kann.
Das sind doch alles nur abstruse Ausreden um zu verschleiern das sämtliche eurer Stadtregierungen in den letzten 20 Jahren versagt haben was die Wirtschafts- und Standortpolitik angeht.
Ich sitze gerade in einem Viersternehotel nahe der Berliner Gropiusstadt. Das Zimmer kostet weniger als 50 Euro die Nacht. Nach so etwas suche ich in anderen deutschen Grossstädten vergeblich, nur selten bekomme ich mal ein schlichtes *** Sternezimmer in der Preisklasse.
In FFM, München oder Düsseldorf aussichtslos.
Die Hotelpreise korrelieren direkt mit den Mietpreisen in der Stadt. Und es ist Fakt, dass in Berlin ebenso wie im kompletten Osten die Löhne im Keller sind.
Es war ein Fehler, dass bei der Einführung des Euro Löhne und Mieten in ehemals Ostdeutschland nicht komplett angeglichen wurden, sondern es einen Umrechnungsfaktor gab. Darauf ist viel zurückzuführen, was da wirtschaftlich nicht funktioniert.
HugoBettauer

Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Die Spekulation führt in Berlin zu stark steigenden Mietpreisen, was auch damit zusammenhängt, dass der Staat lange lieber privaten Wohnungsbau förderte statt eigene Wohnungen zu bauen. Jetzt ist er, auch wegen des Berliner Bankenskandals (das war vor der Finanzkrise), ziemlich gebeutelt. Klassische Genossenschaftswohnungen gibt es zwar, aber die machen nur einen kleinen Teil des Kuchens her.

Sinnvoll wäre eine Vereinigung Berlins mit Brandenburg und in dem Zuge eine Eingemeindung einiger Randgebiete nebst Planung eines urbanen Wohngebietes für normale Leute. Dafür gibt es aber derzeit kaum jemanden, der Geld hat und hergeben will.
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Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von Thomas I »

SoleSurvivor » Do 11. Apr 2013, 12:17 hat geschrieben:Die Spekulation führt in Berlin zu stark steigenden Mietpreisen, was auch damit zusammenhängt, dass der Staat lange lieber privaten Wohnungsbau förderte statt eigene Wohnungen zu bauen. Jetzt ist er, auch wegen des Berliner Bankenskandals (das war vor der Finanzkrise), ziemlich gebeutelt. Klassische Genossenschaftswohnungen gibt es zwar, aber die machen nur einen kleinen Teil des Kuchens her.

Sinnvoll wäre eine Vereinigung Berlins mit Brandenburg und in dem Zuge eine Eingemeindung einiger Randgebiete nebst Planung eines urbanen Wohngebietes für normale Leute. Dafür gibt es aber derzeit kaum jemanden, der Geld hat und hergeben will.
Die Berliner Miet- und Immobilienpreisepreise waren einfach jahrelang unterdurchschnittlich niedrig. Noch 2006 hat man mir in Steglitz-Zehlendorf freistehende Einfamilienhäuser für ein Geld angeboten, dafür hätte ich hier in den Vororten von Ludwigshafen nichtmal ein Reihenhaus bekommen.
HugoBettauer

Re: Neubauten in Berlin

Beitrag von HugoBettauer »

Thomas I » Do 11. Apr 2013, 14:36 hat geschrieben:
Die Berliner Miet- und Immobilienpreisepreise waren einfach jahrelang unterdurchschnittlich niedrig. Noch 2006 hat man mir in Steglitz-Zehlendorf freistehende Einfamilienhäuser für ein Geld angeboten, dafür hätte ich hier in den Vororten von Ludwigshafen nichtmal ein Reihenhaus bekommen.
Damit ist es längst vorbei. Für immer mehr Berliner wird ein Umzug zur Notwendigkeit, wobei es an bezahlbarem Wohnraum mangelt. Zwar ist Berlin im Vergleich zu anderen, ebenfalls überteuerten Gegenden noch günstig, aber das kann ja kein Grund sein, dem tatenlos zuzusehen.

Ich jedenfalls würde derzeit nicht nach Berlin oder Hamburg ziehen wollen.
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