Situation Afrika

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immernoch_ratlos
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Re: Situation Afrika

Beitrag von immernoch_ratlos »

Watchful_Eye hat geschrieben:Mir wurde mal erklärt, dass der Grund, warum man so verfährt, der sei, dass wir (= Europa) unsere Landwirtschaft unabhängig und somit krisensicher behalten wollen. Die Gefahr sei die, dass sobald ein freier Markt dafür sorgen würde, dass die landwirtschaftliche Produktion eines Tages überwiegend nach Afrika ausgewandert ist, unsere Versorgungssicherheit z.B. im Falle von dortigen Bürgerkriegen direkt gefährdet sei.
Hältst du die Gefahr für überschätzt oder für eine, die wir aus humanitären Gründen eingehen sollten? Mein Eindruck ist auch, dass man da sicherlich noch einen Mittelweg gegenüber dem Ist-Zustand gehen könnte..
Diese "Gefahr" halte ich für ein eher unzulässiges Konstrukt. Eine weitgehend auf die Versorgung des innereuropäischen Wirtschaftsraum ausgerichtete Landwirtschaft, hätte zum einen den Vorteil, "man" würde a) so exakt und ständig den Grad der möglichen Eigenversorgung kennen, b) würden alle Umweltbeeinflussungen auf das dann "unvermeidbare notwendige" Maß beschränkt werden, c) hätten andere landwirtschaftliche Produkte, die in Europa nicht oder nur mit großem Aufwand produziert werden können, eine ganz normale Chance, die eben nicht in unsinniger und wie man erkennen kann "unfaire" Handelsmethoden ausarten müssen.

Wenn es den afrikanischen, noch weitgehend kleinteiligen landwirtschaftlichen Betrieben gelingt a) die lokale und überregionale Versorgung sicherzustellen, b) einen Gutteil der vorhanden "Humankapazitäten" aka Menschen im normalen erwerbsfähigen Alter zu binden, c) so Werte die lokalen Handel und Substitution ermöglichen, währen eine ganze Reihe der nun durch einseitigen sog. "Freihandel" hervorgerufenen oder zu mindest verschärften Probleme weitgehend erledigt.

Dieser "Freihandel" ist in Wahrheit eine verfeinerte Methode, das entstehende Aufkommen von Eigenversorgung - alle Formen der Autarkie - wenn nicht gleich völlig zu verhindern, dann doch zu Gunsten der eigenen, teils heftig subventionierten Produkte wenigstens zu behindern.

Da im Leben alles "bezahlt" werden muss, "zahlen" wir (und nicht die eigentlichen Verursacher des Dilemmas) über eine ständig wachsende hauptsächlich wirtschaftlich befeuerte "zwanghafte" Migration in unsere Länder diese offene Rechnung. Wir "zahlen" u.a. mit dem verstärkten Aufkommen fremdenfeindlichem Verhaltens wachsender Bevölkerungsteile, welche mit Recht ihre Rechte hier nach Gusto zu leben, in Gefahr sehen.

Was dabei von den "Gewinnern" bewusst und nach außen geradezu betrügerisch "ausgeblendet" wird, sind die teilweise einfachen, aber auch komplexen Zusammenhänge. Längst sind wirtschaftliche und andere Fluchtursachen kaum noch zu trennen. Es ist aber vital für Europa, welches weitgehend seine Bevölkerungsdichte den realen Verhältnissen angepasst hat, nur eine sehr geringe Zuwanderung - gleich aus welchen Gründen - zuzulassen.

Der "einfachste Weg" (theoretisch ! ) ist den Menschen vor Ort, ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Das kann ganz "einfach" dadurch erreicht werden, dass lokale Preise (mit denen die lokale Bevölkerung zu leben weiß) nicht durch als "Freihandel" maskierte Dumpingpreise massiv unterboten werden können. Sprich, die revidierten "Freihandelsverträge" müssen es zulassen, dass lokale Preise speziell für alle Nahrungsmittel, über Einfuhrzölle solange geschützt sind, bis sich ein "robuster" konkurrenzfähiger lokaler Markt in den jeweiligen Staaten etabliert hat. Alles andere ist lediglich ein neokolonialer Aufguss bekannter Unterdrückungsmethoden. Einseitige "Scheinliberalität" ist langfristig zerstörerisch.

Der "Mittelweg" ist fairer Freihandel, der die lokalen Bedingungen vertraglich solange sichert, bis diese auf "Augenhöhe" tatsächlich einem konkurrierenden Handel gewachsen sind. Alles andere "fällt uns in der schon bekannten Weise umso heftiger auf die Füße". Sicherheit für unsere Versorgung - es sei denn Raub von Ressourcen sind Teil unserer Sicherheitspolitik - ist auf Dauer nur mit vernünftigem und fairen Handel möglich.

In "meiner Vorstellung" von globalem Handel, ist vernünftige natürliche Konkurrenz, aber nicht einseitig ausbeuterisches Handeln über sog. "Freihandelsabkommen", wo nur dem Stärkeren (für den Moment uns) Rechte eingeräumt werden, der Grundgedanke. Dabei glaube ich, wird mir die Mehrheit derer die ebenso behandelt werden wollen - fair und menschlich - sicher zustimmen. An den Details müssen alle noch arbeiten.... :(
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Alpha Centauri »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(15 Apr 2018, 11:03)

Diese "Gefahr" halte ich für ein eher unzulässiges Konstrukt. Eine weitgehend auf die Versorgung des innereuropäischen Wirtschaftsraum ausgerichtete Landwirtschaft, hätte zum einen den Vorteil, "man" würde a) so exakt und ständig den Grad der möglichen Eigenversorgung kennen, b) würden alle Umweltbeeinflussungen auf das dann "unvermeidbare notwendige" Maß beschränkt werden, c) hätten andere landwirtschaftliche Produkte, die in Europa nicht oder nur mit großem Aufwand produziert werden können, eine ganz normale Chance, die eben nicht in unsinniger und wie man erkennen kann "unfaire" Handelsmethoden ausarten müssen.

Wenn es den afrikanischen, noch weitgehend kleinteiligen landwirtschaftlichen Betrieben gelingt a) die lokale und überregionale Versorgung sicherzustellen, b) einen Gutteil der vorhanden "Humankapazitäten" aka Menschen im normalen erwerbsfähigen Alter zu binden, c) so Werte die lokalen Handel und Substitution ermöglichen, währen eine ganze Reihe der nun durch einseitigen sog. "Freihandel" hervorgerufenen oder zu mindest verschärften Probleme weitgehend erledigt.

Dieser "Freihandel" ist in Wahrheit eine verfeinerte Methode, das entstehende Aufkommen von Eigenversorgung - alle Formen der Autarkie - wenn nicht gleich völlig zu verhindern, dann doch zu Gunsten der eigenen, teils heftig subventionierten Produkte wenigstens zu behindern.

Da im Leben alles "bezahlt" werden muss, "zahlen" wir (und nicht die eigentlichen Verursacher des Dilemmas) über eine ständig wachsende hauptsächlich wirtschaftlich befeuerte "zwanghafte" Migration in unsere Länder diese offene Rechnung. Wir "zahlen" u.a. mit dem verstärkten Aufkommen fremdenfeindlichem Verhaltens wachsender Bevölkerungsteile, welche mit Recht ihre Rechte hier nach Gusto zu leben, in Gefahr sehen.

Was dabei von den "Gewinnern" bewusst und nach außen geradezu betrügerisch "ausgeblendet" wird, sind die teilweise einfachen, aber auch komplexen Zusammenhänge. Längst sind wirtschaftliche und andere Fluchtursachen kaum noch zu trennen. Es ist aber vital für Europa, welches weitgehend seine Bevölkerungsdichte den realen Verhältnissen angepasst hat, nur eine sehr geringe Zuwanderung - gleich aus welchen Gründen - zuzulassen.

Der "einfachste Weg" (theoretisch ! ) ist den Menschen vor Ort, ein menschenwürdiges Leben zu ermöglichen. Das kann ganz "einfach" dadurch erreicht werden, dass lokale Preise (mit denen die lokale Bevölkerung zu leben weiß) nicht durch als "Freihandel" maskierte Dumpingpreise massiv unterboten werden können. Sprich, die revidierten "Freihandelsverträge" müssen es zulassen, dass lokale Preise speziell für alle Nahrungsmittel, über Einfuhrzölle solange geschützt sind, bis sich ein "robuster" konkurrenzfähiger lokaler Markt in den jeweiligen Staaten etabliert hat. Alles andere ist lediglich ein neokolonialer Aufguss bekannter Unterdrückungsmethoden. Einseitige "Scheinliberalität" ist langfristig zerstörerisch.

Der "Mittelweg" ist fairer Freihandel, der die lokalen Bedingungen vertraglich solange sichert, bis diese auf "Augenhöhe" tatsächlich einem konkurrierenden Handel gewachsen sind. Alles andere "fällt uns in der schon bekannten Weise umso heftiger auf die Füße". Sicherheit für unsere Versorgung - es sei denn Raub von Ressourcen sind Teil unserer Sicherheitspolitik - ist auf Dauer nur mit vernünftigem und fairen Handel möglich.

In "meiner Vorstellung" von globalem Handel, ist vernünftige natürliche Konkurrenz, aber nicht einseitig ausbeuterisches Handeln über sog. "Freihandelsabkommen", wo nur dem Stärkeren (für den Moment uns) Rechte eingeräumt werden, der Grundgedanke. Dabei glaube ich, wird mir die Mehrheit derer die ebenso behandelt werden wollen - fair und menschlich - sicher zustimmen. An den Details müssen alle noch arbeiten.... :(
Deine Vorstellungen gehen auch in meine Richtung und auch ich sehe die Freihandelsabkommen NAFTA CETA und Co. mitunter kritisch, zumal ein freier Handel nicht zwangsläufig auch einen fairen Handel bedeutet.
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Tom Bombadil
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Tom Bombadil »

Mal was Lustiges aus Afrika: https://www.bild.de/politik/inland/poli ... .bild.html

Merkel im Senegal oder „Schöne Maid, hast Du heut' für mich Zeit“ :D
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Re: Situation Afrika

Beitrag von rain353 »

Denkst ihr, dass es Merkel gelingt , die "Ursachen" zu bekämpfen? Sie ist ja immer für "Überraschungen" gut...
Und z.B. freien Handel macht ohne Subventionen und fertig?
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Re: Situation Afrika

Beitrag von ThorsHamar »

rain353 hat geschrieben:(29 Aug 2018, 21:33)

Denkst ihr, dass es Merkel gelingt , die "Ursachen" zu bekämpfen? Sie ist ja immer für "Überraschungen" gut...
Und z.B. freien Handel macht ohne Subventionen und fertig?
Ja, das wäre mal eine Idee .... :thumbup:
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Re: Situation Afrika

Beitrag von ThorsHamar »

Tom Bombadil hat geschrieben:(29 Aug 2018, 21:24)

Mal was Lustiges aus Afrika: https://www.bild.de/politik/inland/poli ... .bild.html

Merkel im Senegal oder „Schöne Maid, hast Du heut' für mich Zeit“ :D
Das war doch mal eine Hymne aus irgendwo in Polynesien ( Bora Bora? ), welcher unter der Rubrik "Verbrechen auf Schallplatte" von diesem unsäglichen Kasper Tony Marschall missbraucht wurde ....

PS: ... es war Tahiti und bei der Gelegenheit habe ich auch den original Namen von Toni erfahren, womit ich diesen kleinen Abstecher beenden möchte:
Herbert Anton Bloeth

Ehrlich, mehr geht nicht .... :p
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Mahmoud »

Könnte es sein, daß die Situation in Afrikas vor allem den Bewohnern Afrikas zuzuschreiben ist? :cool: :cool:

Nicht den bösen Kolonialisten, nicht der Hitze oder der Dürre oder der Wüste oder den menschenfressenden Löwen, sondern einfach den Bewohnern?
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Humelix33 »

Ich halte nicht viel von Merkel, aber dass die Medien sie jetzt angreifen, weil sie in Afrika ist, und nicht in Chemnitz, zeigt, wie limitiert die Sichtweise solcher Schreiber ist.

Ich gehe davon aus, dass Merkel sich die Situation dort anschaut, und auch im Bezug auf die Wirtschaftsflüchtlinge Rückschlüsse ziehen möchte.

Vielleicht kehrt sie ja mit entsprechenden Erkenntnissen zurück, und kann mit entsprechenden Maßnahmen Demonstrationen, wie in Chemnitz, unnütz machen.
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Boracay »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Aug 2018, 22:35)

Könnte es sein, daß die Situation in Afrikas vor allem den Bewohnern Afrikas zuzuschreiben ist? :cool: :cool:

Nicht den bösen Kolonialisten, nicht der Hitze oder der Dürre oder der Wüste oder den menschenfressenden Löwen, sondern einfach den Bewohnern?
Das ist leider die zutreffende Ursache. Korruption (nicht durch pöse westliche Konzerne, sonder durch die lokale Verwaltung) + 0 Produktivität und Zuverlässigkeit + keinerlei Infrastruktur + undurchschaubare Stammesstrukturen...

Keine Firma investiert da freiwillig.

China und Südostasien haben es geschafft in sehr kurzer Zeit aus der Armut zu kommen. In Afrika läuft absolut gar nichts wo nicht Chinesen, Inder oder der Weiße Mann mit drin hängen.
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Tom Bombadil »

ThorsHamar hat geschrieben:(29 Aug 2018, 22:28)

Ehrlich, mehr geht nicht .... :p
Geil: Wusste ich auch noch nicht :thumbup:
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Alpha Centauri »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Aug 2018, 22:35)

Könnte es sein, daß die Situation in Afrikas vor allem den Bewohnern Afrikas zuzuschreiben ist? :cool: :cool:

Nicht den bösen Kolonialisten, nicht der Hitze oder der Dürre oder der Wüste oder den menschenfressenden Löwen, sondern einfach den Bewohnern?
Es könnte auch genauso gut sein dass du ziemlich falsch liegst.
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Re: Situation Afrika

Beitrag von rain353 »

Humelix33 hat geschrieben:(29 Aug 2018, 22:48)

Ich halte nicht viel von Merkel, aber dass die Medien sie jetzt angreifen, weil sie in Afrika ist, und nicht in Chemnitz, zeigt, wie limitiert die Sichtweise solcher Schreiber ist.

Ich gehe davon aus, dass Merkel sich die Situation dort anschaut, und auch im Bezug auf die Wirtschaftsflüchtlinge Rückschlüsse ziehen möchte.

Vielleicht kehrt sie ja mit entsprechenden Erkenntnissen zurück, und kann mit entsprechenden Maßnahmen Demonstrationen, wie in Chemnitz, unnütz machen.
Wieso kann sie nicht zurücktreten, bevor die Bayernwahlen ihr den Rest geben werden!
Merkels Stil einfach alles auszusitzen und dann zu Notfall tätig zu werden, wenn es nicht mehr verfängt nicht mehr....

Die wird das Ruder damit nicht mehr rumreißen können...
Und viele kommen ja zu uns, weil Merkels Einladung in Kombination zu unseren Sozialstaat mit offenen Grenzen wie ein Magnet wirkt...
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Re: Situation Afrika

Beitrag von zollagent »

Humelix33 hat geschrieben:(29 Aug 2018, 22:48)

Ich halte nicht viel von Merkel, aber dass die Medien sie jetzt angreifen, weil sie in Afrika ist, und nicht in Chemnitz, zeigt, wie limitiert die Sichtweise solcher Schreiber ist.

Ich gehe davon aus, dass Merkel sich die Situation dort anschaut, und auch im Bezug auf die Wirtschaftsflüchtlinge Rückschlüsse ziehen möchte.

Vielleicht kehrt sie ja mit entsprechenden Erkenntnissen zurück, und kann mit entsprechenden Maßnahmen Demonstrationen, wie in Chemnitz, unnütz machen.
Die Demo in Chemnitz war auch ohne solche Erkenntnisse unnütz. Gewaltbereiter Mob muß nicht wirklich in Deutschland die Straßen beherrschen.
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Re: Situation Afrika

Beitrag von zollagent »

rain353 hat geschrieben:(30 Aug 2018, 01:50)

Wieso kann sie nicht zurücktreten, bevor die Bayernwahlen ihr den Rest geben werden!
Merkels Stil einfach alles auszusitzen und dann zu Notfall tätig zu werden, wenn es nicht mehr verfängt nicht mehr....

Die wird das Ruder damit nicht mehr rumreißen können...
Und viele kommen ja zu uns, weil Merkels Einladung in Kombination zu unseren Sozialstaat mit offenen Grenzen wie ein Magnet wirkt...
Wieder mal die simple Welt der simplen Geister. :rolleyes:
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Re: Situation Afrika

Beitrag von zollagent »

Mahmoud hat geschrieben:(29 Aug 2018, 22:35)

Könnte es sein, daß die Situation in Afrikas vor allem den Bewohnern Afrikas zuzuschreiben ist? :cool: :cool:

Nicht den bösen Kolonialisten, nicht der Hitze oder der Dürre oder der Wüste oder den menschenfressenden Löwen, sondern einfach den Bewohnern?
Begründe das doch bitte mal!
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Re: Situation Afrika

Beitrag von 51423benam »

rain353 hat geschrieben:(30 Aug 2018, 01:50)

Wieso kann sie nicht zurücktreten, bevor die Bayernwahlen ihr den Rest geben werden!
Merkels Stil einfach alles auszusitzen und dann zu Notfall tätig zu werden, wenn es nicht mehr verfängt nicht mehr....

Die wird das Ruder damit nicht mehr rumreißen können...
Und viele kommen ja zu uns, weil Merkels Einladung in Kombination zu unseren Sozialstaat mit offenen Grenzen wie ein Magnet wirkt...
Vielleicht auch, weil die allgemeine Situation in deren Ländern oft nicht sehr toll ist?
roadrunner

Re: Situation Afrika

Beitrag von roadrunner »

Humelix33 hat geschrieben:(29 Aug 2018, 22:48)

Ich gehe davon aus, dass Merkel sich die Situation dort anschaut, und auch im Bezug auf die Wirtschaftsflüchtlinge Rückschlüsse ziehen möchte.
Vielleicht kehrt sie ja mit entsprechenden Erkenntnissen zurück, und kann mit entsprechenden Maßnahmen Demonstrationen, wie in Chemnitz, unnütz machen.
Hier sind einige Beispiele für die wesentlichen Ursachen der Flüchtlingswelle aus Afrika (Aufzählung ohne Wichtung der Reihenfolge), die "Mutti" bestens kennt:
- extreme Armut durch Ausbeutung durch eigene Politiker/Stammesfürsten/Verbrechersyndikate,
- Bürgerkriege
- Vernichtung des innerstaatlichen Agrarmarktes durch Einfuhr hoch subventionierter Lebensmittel aus der EU,
- die Lügen der Schlepperbanden:
--"Deutschland hat 800.000 Plätze alleine für afghanische Flüchtlinge reserviert."
--"Jeder Flüchtling erhält ein Willkommensgeld von 2.000 Euro."
--"Deutschland schenkt jedem Flüchtling ein Haus."
--"Wenn es Dir in Deutschland nicht gefällt, geben Sie Dir einfach ein Visum für Kanada."
etc.
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Re: Situation Afrika

Beitrag von zollagent »

roadrunner hat geschrieben:(03 Oct 2018, 14:26)

Hier sind einige Beispiele für die wesentlichen Ursachen der Flüchtlingswelle aus Afrika (Aufzählung ohne Wichtung der Reihenfolge), die "Mutti" bestens kennt:
- extreme Armut durch Ausbeutung durch eigene Politiker/Stammesfürsten/Verbrechersyndikate,
- Bürgerkriege
- Vernichtung des innerstaatlichen Agrarmarktes durch Einfuhr hoch subventionierter Lebensmittel aus der EU,
- die Lügen der Schlepperbanden:
--"Deutschland hat 800.000 Plätze alleine für afghanische Flüchtlinge reserviert."
--"Jeder Flüchtling erhält ein Willkommensgeld von 2.000 Euro."
--"Deutschland schenkt jedem Flüchtling ein Haus."
--"Wenn es Dir in Deutschland nicht gefällt, geben Sie Dir einfach ein Visum für Kanada."
etc.
Wo hast du diese Aufzählung her und warum sollte "Mutti" die "bestens kennen"?
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Watchful_Eye »

roadrunner hat geschrieben:(03 Oct 2018, 14:26)

Hier sind einige Beispiele für die wesentlichen Ursachen der Flüchtlingswelle aus Afrika (Aufzählung ohne Wichtung der Reihenfolge), die "Mutti" bestens kennt: [...]
Gerade wenn man weniger Flüchtlinge aufnehmen will, sollte man Afrika helfen - und überlegen, wie man das am besten erreicht. Soviel Verantwortung sollten wir schon übernehmen.
"In a world where I feel so small, I can't stop thinking big." (Rush - Caravan)
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Re: Situation Afrika

Beitrag von H2O »

Watchful_Eye hat geschrieben:(06 Oct 2018, 20:47)

Gerade wenn man weniger Flüchtlinge aufnehmen will, sollte man Afrika helfen - und überlegen, wie man das am besten erreicht. Soviel Verantwortung sollten wir schon übernehmen.
Bei diesem Vorgehen fühle ich mich aber ziemlich unwohl: Da stellen wir uns nun als verantwortungsbewußte Europäer hin, und gestalten gesellschaftliche Verhältnisse in Afrika. Müssen das die Afrikaner nicht selbst in ihre Hände nehmen? 50 bis 60 Jahre wohlmeinender Hilfen sind sehr weitgehend verpufft. Das chinesische Vorgehen, sich mehr oder weniger als Entscheidungs- und Wirtschaftsschicht über das beglückte Land zu legen, wird auch scheitern... wie eine wohlmeinende Kolonialherrschaft der Europäer.

In Afrika gibt es Staaten mit guter Regierungsführung; dort ist Zusammenarbeit auf Augenhöhe möglich und sollte nachdrücklich gepflegt werden. Vielleicht kann man einige Staaten auf dem erkennbaren Weg dorthin noch wirtschaftlich und politisch fördern... das war es denn aber. Korruptokratien sind ein Faß ohne Boden... nicht nur in Afrika; auch in Europa und sogar innerhalb der EU.
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Quatschki »

H2O hat geschrieben:(06 Oct 2018, 21:02)

Bei diesem Vorgehen fühle ich mich aber ziemlich unwohl: Da stellen wir uns nun als verantwortungsbewußte Europäer hin, und gestalten gesellschaftliche Verhältnisse in Afrika. Müssen das die Afrikaner nicht selbst in ihre Hände nehmen?
Man kann Bildung und Ausbildung fördern. Ganz pragmatisch.
Von dem, was sich Deutschland einen minderjähriger Unbegleiteten kosten lässt, kannst du in Afrika drei Lehrerstellen finanzieren. Oder eine Professorenstelle.
Ist doch eine Schande, dass in den ärmsten Ländern für alles Schulgeld gezahlt werden muß.
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Re: Situation Afrika

Beitrag von H2O »

Quatschki hat geschrieben:(07 Oct 2018, 11:48)

Man kann Bildung und Ausbildung fördern. Ganz pragmatisch.
Von dem, was sich Deutschland einen minderjähriger Unbegleiteten kosten lässt, kannst du in Afrika drei Lehrerstellen finanzieren. Oder eine Professorenstelle.
Ist doch eine Schande, dass in den ärmsten Ländern für alles Schulgeld gezahlt werden muß.
Ja, alles ganz richtig und dennoch fast unmöglich.

Wenn wir ein armes Land mit guter Regierungsführung betrachten, dann landet jeder Euro-Cent dort, wo er auch landen sollte. Also, wir können dort sofort Gutes tun.

Wenn wir eine Korruptokratie betrachten, dann versickert der weitaus größere Teil unserer Zuwendung in der "Verwaltung", an der niemand vorbei kommt, ohne "die Wege geebnet" zu haben. Je korrupter, desto mehr. Da gibt es für wohlmeinende Helfer kein Entrinnen.

Das ist das Problem in Afrika und in Teilen Europas, auch in der EU. Mir fallen dann sofort "Fakelakis" ein, oder Bulgarien und Rumänien, oder abkassierende Mafia-Banden. Das hohe europäische Roß ist also nicht angebracht.

Dann besser die Menschen hier ausbilden; dann kennen wir das Ziel der Ausbildung und die Qualität der Ausbildung.
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Alpha Centauri »

Wie wär es mal statt immer die Korruptokratien zu brandmarken die eigene unfaire Handelspolitik gegenüber Afrika kritisch zu hinterfragen und dem Raub und der Ausplünderung der Ressourcen und Rohstoffen des Kontinents sich einseitig zu bereichern auf Kosten der Einheimischen?

Wen Chinesen ,Russen und Europäer z.b. die Küsten vor Afrika leer fischen , wie kann es einem da noch ernsthaft verwundern das Menschen dann aus Hunger und Armut fliehen?

Sich dann hinzustellen Grenzen dicht machen.und zu sagen damit haben wir rein gar nichts zu tun ist mehr als Scheinheilig.
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Re: Situation Afrika

Beitrag von immernoch_ratlos »

Quatschki hat geschrieben:Man kann Bildung und Ausbildung fördern. Ganz pragmatisch.
Von dem, was sich Deutschland einen minderjähriger Unbegleiteten kosten lässt, kannst du in Afrika drei Lehrerstellen finanzieren. Oder eine Professorenstelle.
Ist doch eine Schande, dass in den ärmsten Ländern für alles Schulgeld gezahlt werden muß.
Das klingt nicht nur gut das isses auch.

Nur hat leider die Berufsausbildung "vor Ort" einen nicht unwichtigen Haken. Die Ausbildung erfolgt "sozusagen auf dem Trockenen". Nicht umsonst ist unser "duales System" so erfolgreich. Es verbindet blanke Theorie mit ständig anwachsender praktischer Erfahrung. Nur so kommt eine guter Handwerker heraus. Ich sollte das wissen, habe mich jahrelang im Ausland (auch in Afrika besonders dort) um die Ausbildung der "Ausbilder" bemüht. "Nebenher" sollte ich dann noch lokale Firmen finden, welche diese "Auszubildenden" beschäftigen - ganz wie das bei uns meist einwandfrei funktioniert.

"Dort" hat dieser Ansatz gleich mehrere Haken. Weder stehen wirklich gut ausgebildete Berufsschullehrer in den dortigen Einrichtungen zur Verfügung, noch gibt es in den Betrieben jemanden, der eine gezielte praktische Ausbildung leisten kann. Improvisation und die Dinge "irgendwie geregelt zu bekommen" - daran mangelt es nun überhaupt nicht. Was fehlt ist ein starker Stamm von guten Facharbeitern, die ihrerseits die Ausbildung fortführen können.

Es wäre daher sicher eine gute Idee vor Ort (in 1 ... 2 Jahren) nur die notwendigen Grundlagen (dt. Sprache) zu schaffen - auch um präzise "auswählen zu können" - danach hier in D eine volle Ausbildung in den Handwerksberufen mit anschließender 2 Jahren Praxis nach bestandenen Prüfungen. Danach läuft die notwendige Aufenthaltsgenehmigung unausweichlich ab. Wer sehr gut ist - das kann man prüfen - erhält zinsloses Startkapital um "Zuhause" und nur da, einen eigenen Betrieb aufzubauen - frühestens 3 Jahre danach kann (dann vor Ort) eine Meisterausbildung folgen, der ein faires aber anspruchsvolles Auswahlverfahren vorausgeht.

Das dies Geld kostet - unser Steuergeld - ist wohl klar, aber damit ließe sich mit der Zeit ein "Nukleus" von dort dringend benötigten Fachleuten schaffen. Fachleute, die nur zu gern bereit sind, "unsere" ausgezeichnete Technologie zu verwenden und weiter zu verbreiten. Dümmer als unsere Jugend sind die dort auf keinen Fall - dafür meist um einiges lernwilliger und fleißiger (wenn man sie nur lässt).
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
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Re: Situation Afrika

Beitrag von streicher »

Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Nov 2018, 10:23)

Wie wär es mal statt immer die Korruptokratien zu brandmarken die eigene unfaire Handelspolitik gegenüber Afrika kritisch zu hinterfragen und dem Raub und der Ausplünderung der Ressourcen und Rohstoffen des Kontinents sich einseitig zu bereichern auf Kosten der Einheimischen?

Wen Chinesen ,Russen und Europäer z.b. die Küsten vor Afrika leer fischen , wie kann es einem da noch ernsthaft verwundern das Menschen dann aus Hunger und Armut fliehen?

Sich dann hinzustellen Grenzen dicht machen.und zu sagen damit haben wir rein gar nichts zu tun ist mehr als Scheinheilig.
Produkten aus Afrika hat zum Beispiel die Europäische Union auch noch nicht wirklich den eigenen Markt geöffnet. Die Markt- und Ressourcenlage ist noch längst nicht fair. Ebenso darf problematischer Müll nicht mehr den Weg nach Afrika finden (Computerschrott und Co.). Wir sollten damit selbst fertig werden und haben in Sachen Abfallvermeidung und Abfallentsorgung noch Entwicklungsbedarf.
Die Zukunft ist Geschichte.
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Quatschki
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Quatschki »

streicher hat geschrieben:(21 Nov 2018, 17:28)

Produkten aus Afrika hat zum Beispiel die Europäische Union auch noch nicht wirklich den eigenen Markt geöffnet. Die Markt- und Ressourcenlage ist noch längst nicht fair. Ebenso darf problematischer Müll nicht mehr den Weg nach Afrika finden (Computerschrott und Co.). Wir sollten damit selbst fertig werden und haben in Sachen Abfallvermeidung und Abfallentsorgung noch Entwicklungsbedarf.
Wenn nun aber Schrottcomputer das einzige sind, das die sich leisten können?
Zu Vorwendezeiten wäre eine Ladung (unverpresster) Müll aus Westberlin für die Leute in Brandenburg auch Gold wert gewesen!

Was diese Ausschlachtplätze in Westafrika brauchen, ist eine umweltgerechte Restmüllentsorgung.
Am besten wieder rein in die Container und zurück nach Europa in die Müllverbrennung.
Maikel
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Maikel »

streicher hat geschrieben:(21 Nov 2018, 17:28)

Produkten aus Afrika hat zum Beispiel die Europäische Union auch noch nicht wirklich den eigenen Markt geöffnet.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/m ... 28321.html
Daraus
"„Alle Produkte, einschließlich landwirtschaftlicher Produkte, außer Waffen und Munition, können aus den 32 ärmsten Ländern Afrikas und den 12 Ländern, mit denen die EU Wirtschaftspartnerschaftsabkommen hat, zollfrei und unbegrenzt importiert werden“, sagte eine Beamtin der Europäischen Kommission gegenüber FAZ.NET."
und weiter
"Nur zehn afrikanische Länder können nicht komplett zollfrei in die EU importieren. Das sind vor allem die nordafrikanischen Länder. Auch mit ihnen hat die EU aber Abkommen, die für die meisten Produkte den zollfreien Import in die EU garantieren, wenn auch nicht für alle."
Die menschliche Sprache ist einzigartig, aber nicht eindeutig.
Jeder Versuch, sich mitzuteilen, kann nur mit dem Wohlwollen der anderen gelingen.
Troh.Klaus
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Troh.Klaus »

Maikel hat geschrieben:(21 Nov 2018, 18:35)
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/m ... 28321.html
Daraus
"„Alle Produkte, einschließlich landwirtschaftlicher Produkte, außer Waffen und Munition, können aus den 32 ärmsten Ländern Afrikas und den 12 Ländern, mit denen die EU Wirtschaftspartnerschaftsabkommen hat, zollfrei und unbegrenzt importiert werden“, sagte eine Beamtin der Europäischen Kommission gegenüber FAZ.NET."
und weiter
"Nur zehn afrikanische Länder können nicht komplett zollfrei in die EU importieren. Das sind vor allem die nordafrikanischen Länder. Auch mit ihnen hat die EU aber Abkommen, die für die meisten Produkte den zollfreien Import in die EU garantieren, wenn auch nicht für alle."
Das "Unfaire" daran ist, dass das keine Einbahnstraße ist ...
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Re: Situation Afrika

Beitrag von streicher »

Maikel hat geschrieben:(21 Nov 2018, 18:35)

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/m ... 28321.html
Daraus
"„Alle Produkte, einschließlich landwirtschaftlicher Produkte, außer Waffen und Munition, können aus den 32 ärmsten Ländern Afrikas und den 12 Ländern, mit denen die EU Wirtschaftspartnerschaftsabkommen hat, zollfrei und unbegrenzt importiert werden“, sagte eine Beamtin der Europäischen Kommission gegenüber FAZ.NET."
und weiter
"Nur zehn afrikanische Länder können nicht komplett zollfrei in die EU importieren. Das sind vor allem die nordafrikanischen Länder. Auch mit ihnen hat die EU aber Abkommen, die für die meisten Produkte den zollfreien Import in die EU garantieren, wenn auch nicht für alle."
Danke für den Link. Und immernoch sind also die altbekannten Subventionen ein Kernproblem, da sie heimische Märkte kaputt machen - so wird es dort beziffert. Wenn die Märkte schon daheim am Tropf hängen, wie sollen sie im internationalen Wettkampf an Konkurrenzfähigkeit gewinnen...
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Re: Situation Afrika

Beitrag von streicher »

Quatschki hat geschrieben:(21 Nov 2018, 17:54)

Wenn nun aber Schrottcomputer das einzige sind, das die sich leisten können?
Zu Vorwendezeiten wäre eine Ladung (unverpresster) Müll aus Westberlin für die Leute in Brandenburg auch Gold wert gewesen!

Was diese Ausschlachtplätze in Westafrika brauchen, ist eine umweltgerechte Restmüllentsorgung.
Am besten wieder rein in die Container und zurück nach Europa in die Müllverbrennung.
Wenn die Computer wieder- und weiterverwendet werden, ist eigentlich nicht groß was auszusetzen, aber exportiert wird/wurde größerenteils Schrott anstatt alter noch funktionierender PCs.

Doch in der Praxis ist es schwierig, gebrauchsfähige Geräte von Elektroschrott zu unterscheiden: Der Zoll macht an den Häfen in Rotterdam oder Hamburg Stichproben, steckt einen Teil der Geräte in Steckdosen und überprüft, ob sie funktionieren. Ist das der Fall, wird der Rest auch verschifft.
Der Trick dabei ist allerdings oft: Die funktionierenden Geräte stehen vorne, der Schrott hinten. Aus Deutschland werden nach Angaben des Bundesumweltministeriums mehr als 155.000 Tonnen ausgedienter Geräte ins außereuropäische Ausland gebracht.
Neue EU-Richtlinie und stärkere Kontrollen
Hoffnung für die Menschen und die Umwelt in Ghana gibt eine neue Richtlinie der Europäischen Union (EU) über Elektro-Altgeräte. Die Exporteure müssen in Zukunft nachweisen, dass ihre Waren im Ausland wiederverwertet werden – die Beweislast wird damit umgedreht und macht die Kontrollen für den Zoll einfacher.
Ist halt die Frage, ob diese Rechnung in letzter Zeit besser aufgegangen ist.

Aus dem Artikel: Giftiger Elektromüll

Ghana galt übrigens als Hoffnungsfall in Afrika. Ist es noch so?
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Re: Situation Afrika

Beitrag von ThorsHamar »

Alpha Centauri hat geschrieben:(17 Nov 2018, 10:23)

Wie wär es mal statt immer die Korruptokratien zu brandmarken die eigene unfaire Handelspolitik gegenüber Afrika kritisch zu hinterfragen und dem Raub und der Ausplünderung der Ressourcen und Rohstoffen des Kontinents sich einseitig zu bereichern auf Kosten der Einheimischen?

Wen Chinesen ,Russen und Europäer z.b. die Küsten vor Afrika leer fischen , wie kann es einem da noch ernsthaft verwundern das Menschen dann aus Hunger und Armut fliehen?

Sich dann hinzustellen Grenzen dicht machen.und zu sagen damit haben wir rein gar nichts zu tun ist mehr als Scheinheilig.
Die afrikanischen Gesellschaften sind mehrheitlich Ur-Gesellschaften, der Entwicklung der Moderne um hunderte bis zig tausende Jahre hinterher ....
Die Staaten sind keine gewachsenen Strukturen, haben willkürlich gezogene Grenzen und die Stämme und Clans bringen ohne europäische oder asiatische Hilfe allein nichts und noch weniger auf die Reihe.
Ohne Kolonialzeit blickten wir in weiten Teilen Afrikas in noch fernere Vergangenheit der gesellschaftlichen Einwicklung der Menschheit zurück.
Wer das nicht kapiert, kann die Situation niemals verändern!!

Die Afrikaner müssten sich grundsätzlich selbst bewegen .... und das passiert in hunderten von Jahren nicht ....
Die Aufgaben lauten nämlich:
Stammesdenken von tausenden verschiedenen Stämmen und Gruppen und damit den Hass gegen Andere sofort beenden!!!,
Gemeinsamkeit in einem Staatswesen als Notwendig erkennen und entsprechend demokratisch legitimierte Vertreter wählen,
gemeinsame Ziele festlegen und auch gemeinsam erreichen wollen,
einfachste kulturelle Errungenschaften wie Gas-Wasser-Scheisse annehmen und die daraus resultierenden Fortschritte in punkto Gesundheit und Kindersterblichkeit erkennen,
letztendlich verlässliche Partner für Hilfsprojekte und Industriealisierung vor Ort werden und nicht nur Lieferanten -Region .....usw ...
Bislang ist es jedenfalls unmöglich, funktionierende Infrastruktur für Sozialstaaten zu installieren, wenn zu viele Afrikaner involviert sind. Sie können es einfach nicht !!!!

oder
... sich vor Ort, also zu Hause, als Azubis in die Hände von Europäern oder Chinese begeben.
Und auch das funktioniert bis heute nicht, wenn nicht praktisch alle Führungskräfte Nicht-Afrikaner sind ....
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Re: Situation Afrika

Beitrag von streicher »

Armut, Enge und Hunger, mangelnde medizinische Versorgung und weitere Epidemien erschweren den Kampf gegen Corona in Afrika. Einige afrikanischen Länder greifen wegen der erlassenen Ausgangsbeschränkungen nun hart durch.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 053557e8d2
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Re: Situation Afrika

Beitrag von zollagent »

ThorsHamar hat geschrieben:(22 Nov 2018, 18:01)

...
Stammesdenken von tausenden verschiedenen Stämmen und Gruppen und damit den Hass gegen Andere sofort beenden!!!,
....
Vielleicht sollte das zivilisierte Europa mit seinen Parallelgesellschaften da mal als Vorbild voraus gehen..... ;)
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Re: Situation Afrika

Beitrag von streicher »

Die Afrikanische Union formuliert klare Worte wegen der Vorgänge in Minneapolis und kritisiert die USA: https://www.sueddeutsche.de/politik/geo ... -1.4922906
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Quatschki »

streicher hat geschrieben:(29 May 2020, 21:36)

Die Afrikanische Union formuliert klare Worte wegen der Vorgänge in Minneapolis und kritisiert die USA: https://www.sueddeutsche.de/politik/geo ... -1.4922906
Die könnten es wie Israel machen und ihre Leute zurück in die alte Heimat holen?
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Re: Situation Afrika

Beitrag von streicher »

Quatschki hat geschrieben:(29 May 2020, 22:14)

Die könnten es wie Israel machen und ihre Leute zurück in die alte Heimat holen?
Es erstaunt eigentlich, dass die AU so schnell und "einheitlich" reagiert hat. Afrika ist mit vielen internationalen Organisationen durchsetzt, die nicht einheitlich sind oder agieren. Die AU hat allerdings schnell reagiert.
Überhaupt ist Afrika sehr vielfältig. Aber ich finde den Gedanken interessant, dass Afrika einen Status eines Einwanderkontinents werden könnte.
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Re: Situation Afrika

Beitrag von zollagent »

Quatschki hat geschrieben:(29 May 2020, 22:14)

Die könnten es wie Israel machen und ihre Leute zurück in die alte Heimat holen?
Damit die USA auch "negerfrei" werden?
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Meruem »

zollagent hat geschrieben:(01 Jun 2020, 21:31)

Damit die USA auch "negerfrei" werden?
Warum holt nicht auch dann auch Europa die europäisch stämmigen Amerikaner heim? dann können wieder die Ur Einwohner Amerikas die sonst in Reservaten Leben wieder " ihr " Land zurückbekommen. :D
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Quatschki »

zollagent hat geschrieben:(01 Jun 2020, 21:31)

Damit die USA auch "negerfrei" werden?
Eher so wie der Auszug aus Ägypten.
Nur echte Sklavenseelen werden die Fleischtöpfe Amerkas einem freien, selbstbestimmten rassismus- und polizeigewaltfreien Leben in Schwarzafrika vorziehen!
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Re: Situation Afrika

Beitrag von zollagent »

Quatschki hat geschrieben:(01 Jun 2020, 22:09)

Eher so wie der Auszug aus Ägypten.
Nur echte Sklavenseelen werden die Fleischtöpfe Amerkas einem freien, selbstbestimmten rassismus- und polizeigewaltfreien Leben in Schwarzafrika vorziehen!
Die Denkwelt von "White Power" kommt hier zum Vorschein. Vorgebliche "Fürsorge", die eigentlich nur eine Vertreibung kaschieren soll.
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Quatschki »

zollagent hat geschrieben:(02 Jun 2020, 02:43)

Die Denkwelt von "White Power" kommt hier zum Vorschein. Vorgebliche "Fürsorge", die eigentlich nur eine Vertreibung kaschieren soll.
Findest du es nicht obskur, wenn die "Afrikanische Union" die USA anprangert?
Diese 55 "Rechtsstaaten", wo überall Polizeiwillkür, Korruption und Prügelstrafe herrschen?
Und wer es wagt, sich darüber vor Gericht zu beschweren, bekommt noch eine Extra Tracht Stockhiebe verschrieben oder landet in einem jener überfüllten finsteren Knastlöcher, die nichtmal die US-amerikanischen Mindeststandards für Tierhaltung erfüllen!
Und solche feinen Länder, deren Staatshaushalt zur Hälfte aus Entwicklungshilfe und zur anderen Hälfte aus Überweisungen von Wirtschaftsflüchtlingen bestritten wird, sind dann immer vornedran, wenn es gilt die USA oder Israel wegen "Menschenrechtsverletzungen" anzuprangern...
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Re: Situation Afrika

Beitrag von zollagent »

Quatschki hat geschrieben:(02 Jun 2020, 12:25)

Findest du es nicht obskur, wenn die "Afrikanische Union" die USA anprangert?
Diese 55 "Rechtsstaaten", wo überall Polizeiwillkür, Korruption und Prügelstrafe herrschen?
Und wer es wagt, sich darüber vor Gericht zu beschweren, bekommt noch eine Extra Tracht Stockhiebe verschrieben oder landet in einem jener überfüllten finsteren Knastlöcher, die nichtmal die US-amerikanischen Mindeststandards für Tierhaltung erfüllen!
Und solche feinen Länder, deren Staatshaushalt zur Hälfte aus Entwicklungshilfe und zur anderen Hälfte aus Überweisungen von Wirtschaftsflüchtlingen bestritten wird, sind dann immer vornedran, wenn es gilt die USA oder Israel wegen "Menschenrechtsverletzungen" anzuprangern...
Ich finde vor allem obskur, daß gerade UNSERE Menschenfeinde immer andere brauchen, die angeblich oder tatsächlich die gleichen Vorbehalte haben, um für diese Auffassungen so was wie eine Legitimation herbeizureden. Das gemischt mit deinen altbekannten aus dem rechtsradikalen Millieu stammenden abwertenden Behauptungen ergibt in der Tat ein obskures Bild, nämlich eines von deinen Auffassungen.
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Quatschki »

https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... ismus-mord

Wenn schwarze Polizisten Schwarze wegen der Verletzung der Corona-Regeln ermorden, gibt es keine weltweiten Demos...
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Re: Situation Afrika

Beitrag von zollagent »

Quatschki hat geschrieben:(11 Jun 2020, 08:42)

https://www.zeit.de/politik/ausland/202 ... ismus-mord

Wenn schwarze Polizisten Schwarze wegen der Verletzung der Corona-Regeln ermorden, gibt es keine weltweiten Demos...
Dein Link gibt nichts zu deiner Behauptung her. Weshalb sollte man wegen Hirngespinsten demonstrieren?
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Quatschki »

Oder nehme wir Eduard Neumeister, einen friedlichen Migranten, der mit der Machete zerhackt wurde:

https://www.dailymail.co.uk/news/articl ... bbery.html

Keine spontanen Kundgebungen, keine idolisierende Graffitis mit seinem Portrait.
Weil er die falsche Hautfarbe hat!
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Re: Situation Afrika

Beitrag von zollagent »

Quatschki hat geschrieben:(12 Jun 2020, 09:44)

Oder nehme wir Eduard Neumeister, einen friedlichen Migranten, der mit der Machete zerhackt wurde:

https://www.dailymail.co.uk/news/articl ... bbery.html

Keine spontanen Kundgebungen, keine idolisierende Graffitis mit seinem Portrait.
Weil er die falsche Hautfarbe hat!
Lies noch mal nach, WO das geschehen ist. Vielleicht fällt dir ja was auf.
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Teeernte »

zollagent hat geschrieben:(12 Jun 2020, 09:33)

Dein Link gibt nichts zu deiner Behauptung her.
Präsident Ramaphosa kündigte zudem Massentests an.

Seine Regierung erntet Lob für ihr entschlossenes Handeln. Doch Polizei und Armee in Südafrika gehen beim Versuch, die Ausgangssperre durchzusetzen, teils mit brutaler Härte vor. Mehr als 17.000 Menschen wurden während der ersten Woche wegen Verstößen gegen die Ausgangssperre verhaftet. Bürger wurden auf den Straßen geschlagen, gedemütigt und sogar erschossen.

Sie müssen sehen, dass es die Polizei ernst meint.


Auch im ostafrikanischen Kenia setzt die Polizei die abendliche Ausgangssperre mit Gewalt durch. Bereits am ersten Tag der neuen Corona-Präventionsrichtlinie, nach der die Menschen von sieben Uhr abends bis fünf Uhr morgens zu Hause bleiben sollen, kam es zu Ausschreitungen.

Tausende Pendler in Mombasa wurden am Freitag der vergangenen Woche von Polizisten mit Tränengas beschossen und nach Medienangaben auch geschlagen. Anschließend mussten sie sich dicht gedrängt auf den Boden legen. Vielen tränten die Augen, viele mussten husten.
https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 053557e8d2
Am ersten Abend der Ausgangssperre in Kapstadt stand Maria, die in Wirklichkeit anders heißt, in einem Township vor dem Haus ihrer Cousine, in dem sie mit ihrer fünfjährigen Tochter den Tag verbracht hatte. "Die Polizei patrouillierte und begann Leute zu schlagen, wahllos, alle rannten weg", erzählt sie.

Maria lief zurück in das Haus ihrer Cousine, in deren Wohnzimmer sie auf einen Stuhl sank, ängstlich, erschrocken. Die Cousine hielt ihre Tochter. "Dann traten sie gegen die Tür." So lange, bis sie nachgab. Männer ohne Namensschilder an den Uniformen, Sturmhauben über die Köpfe gezogen, drängten in den Raum. Marias Cousine versuchte, die Tochter zu schützen, die Polizisten schlugen Maria und ihre Cousine trotzdem. So berichtet sie es.


Dann zerrten sie Maria vor die Tür, damit alle es sehen konnten, und schlugen sie weiter. "Mehr als 40 Mal", sagt sie und zeigt auf ihre Arme und Beine, die von roten Striemen und offenen Wunden übersät sind. Schließlich zerrten die Polizisten Maria wieder ins Haus und schlugen sie mit einem Sjambok, einer Nilpferdpeitsche aus Plastik. Dann gingen sie.
....nicht rassistisch - aber auch Tote.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: Situation Afrika

Beitrag von streicher »

Die Corona-Pandemie greift auch in Afrika stark um sich.
Offiziell haben sich mehr als 400.000 Menschen in Afrika mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 10.000 starben. Doch die offiziellen Zahlen geben das Infektionsgeschehen nur unvollständig wieder. Nach wie vor ist unklar, was dem Kontinent infolge der Seuche droht.
Pandemie in Afrika außer KontrolleMehrere Millionen Tote erwartet: Die schlimmste Corona-Epidemie droht der Welt erst noch

Die afrikanischen Länder gehen sehr unterschiedlich mit der Pandemie um. Lockdown-Maßnahmen mussten aufgrund der Armut teilweise schnell wieder gelockert werden.
Die Regierung von Tansania negiert das Virus:
Anfang Juni erklärte Präsident John Magufuli das ostafrikanische Land als Corona-frei – dank der Gebete seiner Bürger, zu denen er zuvor aufgefordert hatte. „Die Krankheit wurde durch die Macht Gottes eliminiert“, sagte Magufuli bei einem Gottesdienst in der Hauptstadt Dodoma.
Folgerichtig hob seine Regierung das bis dahin herrschende Verbot für internationale Flüge auf und verfügte, dass die wegen der Pandemie geschlossenen Schulen wieder öffnen, wie zuvor schon Universitäten und andere Bildungseinrichtungen.
(...)
Weil die Fallzahlen beständig sinken, gäbe es keinen Grund mehr für Schließungen, argumentierte er.
(…)
Den Beweis dafür blieb die Regierung schuldig, denn sie meldete einfach keine Fallzahlen mehr an die ACDC. Die letzte Meldung erfolgte am 29. April mit 509 Fällen, 21 Todesopfern und 183 Heilungen. Seither sind die Zahlen gleichsam eingefroren.
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Re: Situation Afrika

Beitrag von schokoschendrezki »

Gestern gab es in der Reihe "Das Feature" unter dem Titel "Kampf gegen die Vorhaut" bei DLF eine Reportage über die Beschneidungskampagnen US-amerikanischer Organisationen in Afrika. Millionen von Dollar fließen da. Was steckt eigentlich dahinter?

Es handelt sich keineswegs (nur) um irgendwie religiöse Eiferer oder private Fimen, die damit verdienen wollen. Von George Bush über Hillary Clinton, Obama. Trump sind hohe US-Politiker dabei und pro. Natürlich auch reiche Privatleute wie Bill Gates.

Argumentiert wird, dass die Vorhautbeschneidung der AIDs-Prävention in Afrika dient. Es gibt zahlreiche Stimmen dafür und dagegen. Summa summarum kann man sagen: Man weiß es nicht. Die einen sagen so, die andern sagen so.

Der Bericht handelt vorwiegend in Kenia. DOrt und in anderen afrikanischen Ländern geht es einerseits um Geld. Die US-Organisationen zahlen praktisch "Beschneidungsprämien" und finanzieren entsprechenden Events mit afrikanischen Popstars. ANdererseits ist die Beschneidungsfrage dort zu einer Art Kulturkampf ausgeartet.

Die Leidtragenden sind sehr oft kleine, gerade mal 9 oder 10jährige JUngs, die bei den oftmals massenartigen Beschneidungen wegen der mangelnden
Hygiene und Sorgfalt nicht selten schwere Verletzungen und/oder psychische Traumata davontragen. Der Natur der Sache nach gibts in einem Radiofeature nix zu sehen. Aber was zu hören ist, ist streckenweise schon schwer erträglich.

Welches Interesse steckt tatsächlich und wirklich hinter diesen Kampagnen? In der Sendung hat man den Eindruck, der Autor, obwohl vor Ort und in alle realen Einzelheiten eingeweiht, weiß es selbst nicht. Hat es selbst nicht herausbekommen.

https://www.deutschlandfunkkultur.de/di ... _id=478217
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Situation Afrika

Beitrag von Umetarek »

Naja, in den USA ist Vorhautbeschneidung ja auch gang und gäbe, vielleicht eine Selbstbestätigung?
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
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