Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

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jack000
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Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von jack000 »

Eritrea ist der jüngste Staat in Afrika und hat seine Existenz erst durch einen jahrzehntelangen Krieg zu verdanken.
Insgesamt leben 9 verschiedene Bevölkerungsgruppen/Religionen in diesem Staat. Ein friedliches zusammenleben dieser Bevölkerungsgruppen/Religionen ist ohne Probleme möglich, allerdings steht diese Staatsform unter Kritik.
Insgesamt aber kann Eritrea trotz aller Kritik sehr große Erfolge im Bereich Entwicklungsfortschritt aufweisen und die Bedingungen dort zu leben sind nicht die schlechtesten in Afrika:

Der Sender "ARTE" hat einen Bericht zusammengestellt, der die Situation im Land aufzeigt (Es handelt sich um 1 Artikel den ich aufgestückelt habe):

Die veraltete ÖPNV Technik vergammelt nicht, sondern wird gepflegt und genutzt:


Eritrea ist vielfältig:


Religionsfreiheit:


Freiher Handel ist möglich:


Umweltschutz wird sehr streng gehandhabt:


Entwicklungshilfe ist sehr erfolgreich:


Lokale Demokratie wird gelebt:


Es gibt sehr fähige Handwerker:


Es werden alte Gotteshäuser renoviert:


Archäologen können ihre Arbeit machen:


Ein freier Markt findet statt:


Tiere werden respektiert:


Auch kleinere Städte überzeugen:


Moslems und Christen können ohne Probleme zusammenleben:


Handwerkliche Fähigkeiten sind vorhanden, eine Selbstständigkeit für Frauen ist kein Problem:


Die Regierung ist durchsetzungsfähig:


Es gibt Ausbildungsplätze im Handwerk:


Frauen sind nicht rechtlos:


Plastiktüten sind verboten, Umweltverschmutzung wird bestraft:


Ein Zusammenleben in der Hauptstadt (ca. 400.000 Einwohner) ist zwischen Christen und Moslems kein Problem:


Die Hauptstadt ist sehr sauber und Kriminalität wie z.B. Taschendiebstahl kommt quasi nicht vor:


Eine Alleinerziehende kann von Taxifahren leben und 2 Kinder erziehen die in die Schule gehen:


Recycling wird großgeschrieben:


Nach der Arbeit stehen Vergnügungsstätten zur Verfügung:


=> Es ist nicht so, dass alles i.O. ist in diesem Land, aber die Lage wird doch medial schlechter rübergebracht als diese eigentlich ist?
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Adam Smith »

jack000 » Sa 18. Apr 2015, 21:42 hat geschrieben: => Es ist nicht so, dass alles i.O. ist in diesem Land, aber die Lage wird doch medial schlechter rübergebracht als diese eigentlich ist?
Viele Reporter mögen Eritrea nicht. Auch die UNO beurteilt das Land negativ.

https://www.reporter-ohne-grenzen.de/fi ... t_2015.pdf

http://de.wikipedia.org/wiki/Human_Development_Index
Das ist Kapitalismus:

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jack000
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von jack000 »

Adam Smith » Sa 18. Apr 2015, 22:08 hat geschrieben:
Viele Reporter mögen Eritrea nicht. Auch die UNO beurteilt das Land negativ.

https://www.reporter-ohne-grenzen.de/fi ... t_2015.pdf

http://de.wikipedia.org/wiki/Human_Development_Index
Ich würde auch Eritrea nicht als einen Staat ansehen bei dem alles in Ordnung ist, aber man sollte sich als Deutscher da nicht auf so ein hohes Ross setzen.
Es ist nicht lange her, als es in Deutschland noch 2 Jahre Wehrdienst gab. Wer daran nicht teilnehmen wollte kam ins Gefängnis.

Insgesamt sitzen 0,16% aller Eritreaer im Gefängnis, in den USA sind es 1% => Also fast 10 mal soviel! Aber niemand aus den USA bekommt in Deutschland Asyl und niemand aus Deutschland bekam damals irgendwo weltweit Asyl.

Ein Video aus der Schweiz zum Thema "National Service":
[youtube][/youtube]

Was ich am "National Service" nicht verstehe warum Menschen aus Eritrea in Bereichen eingesetzt werden die auch privatwirtschaftlich eingesetzt werden würden (u.a. warum muss ein unterbezahlter Beamter in einem Hotel arbeiten? )
=> Generell spricht aber nichts gegen einen "National Service" und sowas würde ich mir auch für Deutschland wünschen (Allerdings mit Auswahlmöglichkeit).
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Marie-Luise »

Deutschland hat extrem viele Eriträer aufgenommen.

Laufend werden weitere aufgenommen, weil sie angeblich im eigenen Land so verfolgt würden.

Ich glaube das nicht.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Blickwinkel »

Marie-Luise » So 19. Apr 2015, 19:44 hat geschrieben:Deutschland hat extrem viele Eriträer aufgenommen.

Laufend werden weitere aufgenommen, weil sie angeblich im eigenen Land so verfolgt würden.

Ich glaube das nicht.
Ich schon! Der letzte Bericht aus Eritrea hat gezeigt, dass dort die Menschen so eingeschüchtert sind, dass niemand mit den ausländischen Journalisten (ARD) reden wollte. Niemand! Es gibt einen Fernsehsender und eine Zeitung (alles staatlich). Ein Traumland oder etwa nicht? Wäre doch was für dich, keine Lügenpresse, keine Demokratie, keine nervigen Debatten usw.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Marie-Luise »

Blickwinkel » So 19. Apr 2015, 20:08

Wäre doch was für dich, keine Lügenpresse, keine Demokratie, keine nervigen Debatten usw.
Du kannst es wohl nicht lassen, immer gleich unverschämt zu werden.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Blickwinkel »

Marie-Luise » So 19. Apr 2015, 20:12 hat geschrieben:
Du kannst es wohl nicht lassen, immer gleich unverschämt zu werden.
Wieso unverschämt? Für dich ist Eritrea doch ein Land, aus dem es keinen Grund gibt, zu fliehen. Also nehme ich doch an, dass du auch in den dortigen Verhältnissen problemlos leben würdest.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von JJazzGold »

jack000 » Sa 18. Apr 2015, 21:42 hat geschrieben:Eritrea ist der jüngste Staat in Afrika und hat seine Existenz erst durch einen jahrzehntelangen Krieg zu verdanken.
Insgesamt leben 9 verschiedene Bevölkerungsgruppen/Religionen in diesem Staat. Ein friedliches zusammenleben dieser Bevölkerungsgruppen/Religionen ist ohne Probleme möglich, allerdings steht diese Staatsform unter Kritik.
Insgesamt aber kann Eritrea trotz aller Kritik sehr große Erfolge im Bereich Entwicklungsfortschritt aufweisen und die Bedingungen dort zu leben sind nicht die schlechtesten in Afrika:

Der Sender "ARTE" hat einen Bericht zusammengestellt, der die Situation im Land aufzeigt (Es handelt sich um 1 Artikel den ich aufgestückelt habe):



=> Es ist nicht so, dass alles i.O. ist in diesem Land, aber die Lage wird doch medial schlechter rübergebracht als diese eigentlich ist?
Ganz im Gegenteil, es lebte sich schon wesentlich besser in Eritrea, als es heute der Fall ist. Industrie, soweit sie überhaupt vorhanden war, wurde nachhaltig zerstört, ebenso wie die Landwirtschaft. Das Land kann seine Bewohner nicht mehr ernähren, die Dikatur dieses debilen Generals Afewerki zwangrekrutiert für ihr Militär, und zwar direkt von der Straße auf Lastwägen, junge Männer, die damit nicht mehr zum Familienerhalt beitragen können. Die UNO wurde aus dem Land geworfen. Geht man über den früher von einheimischen Produkten geprägten Markt in Asmara, findet man heute nur noch billige "Made in China" Waren. Für Millionen wurde in Massawa ein ausgezeichneter Airport errichtet, der nicht genutzt wird. Wie auch, im jetzigen Eritrea lohnt sich weder Invest, noch Tourismus. Der Abbau des Goldes erfolgt zwar über eine ausländische Firma, aber die staatlichen 40% des Ertrags fliessen ausschliesslich in die Kassen Afewekis und Konsorten. Schulen verrotten, trotz ausländischer Hilfgelder.

Dabei ist Eritrea eines der schönsten afrikanischen Länder, mit sehr sanftmütigen Menschen, wahrscheinlich der Grund weshalb dieser verachtenswerte Diktator noch an der Macht ist, mit einer unbeschreibliche schönen und unverbauen Landschaft, UNO
Weltnaturebene, einer exzellenten Küche, so die Zutaten zu bekommen sind, interessantem kulturellen Erbe der itlienischen Besatzungszeit und in der Tat einem unproblematischen Zusammenleben unterschiedlicher Religionen, wobei die ursprüngliche jüdische Gemeinde heute auf fünf Familien reduziert ist.

Die Eriträer haben lange daran geglaubt einen erfolgreichen eigenständigen Staat aufbauen zu können. Israel war ihnen dabei ein Beispiel und sie sind heute noch mit Israel freundschaftlich und, wenn auch nur marginal geschäftlich verbunden. Dank dieses menschenverachtenden Bastards Afeweki ist daraus nichts geworden. Heute hungern die Eriträer und zwar in jedem Aspekt, von Nahrung bis zu Bildung, und ich kann jeden Eriträer verstehen, der sein Land verlässt, in der Hoffnung eines Tages zu veränderten lebenswerten Zuständen zurückkehren zu können.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Alexyessin »

Eritrea ist übrigens nicht der jüngste Staat Afrikas - das ist Südsudan. Nur mal nebenbei bemerkt.

Und ja, Eritrea ist wie der Rest vom Horn von Afrika mit Sicherheit nicht gerade friedvoll. Und ich denke ebenfalls, das es sich da um einen Unrechtsstaat handelt. Leider ist auch hier das Postkoloniale Erbe spürbar und die Nähe zu dem, was sich Somalia nennt macht den ganzen Staatskomplex nicht gerade sicherer.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Platon »

lustig war die Aktion, als die gesamte Fußballnationalmannschaft nach einem Turnier das Weite gesucht hatte. Das ist wohl mittlerweile 2mal passiert, 2009 und 2012.
18 Spieler der eritreischen Nationalmannschaft sind während eines Fußball-Turniers in Uganda geflohen. Die Polizei vermutet, dass sie sich wegen der schlechten Menschenrechtslage in ihrem Heimatland in den Vororten von Ugandas Hauptstadt Kampala verstecken.

Die Beamten begannen am Dienstag mit der Suche nach den Fußballern, sagte ein Sprecher der Polizei.

Die Mannschaft war bei dem Turnier in Uganda ausgeschieden und sollte am Dienstag in ihre Heimat zurückfliegen. Eine Flucht sei für die eritreischen Spieler nicht ungewöhnlich, berichtete die lokale Zeitung "Daily Monitor". Nach einem Turnier im Jahr 2009 in Kenia sei nur der Trainer nach Eritrea zurückgekehrt.

Nach Angaben der Menschenrechtsgruppe Human Rights Watch regiert in Eritrea eines der repressivsten Regimes der Welt.

Die Menschenrechtslage in dem nordostafrikanischen Land sei bedenklich, die Bürger müssten oft willkürliche Festnahmen, Folter sowie Einschränkungen der Rede- und Relegionsfreiheit hinnehmen.
http://www.welt.de/sport/fussball/artic ... ganda.html

daran erkennt man, dass die Leute offenbar sehr motiviert sind das Land zu verlassen, 2014 haben sie in den Niederlanden Asyl erhalten
Dieser Beitrag ist sehr gut.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von bakunicus »

tja nun ...
jack ist zwar ein hardliner, und doch ein aufrechter charakter ...
und das schätze ich bei ihm ...

und doch ...
wer von uns hat schon alle länder besucht ?
wer von uns kann sich über weltspiegel und auslandsjournal ein urteil erlauben ?

niemand oder alle ?
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von jack000 »

bakunicus » Mi 22. Apr 2015, 03:38 hat geschrieben:und doch ...
wer von uns hat schon alle länder besucht ?
wer von uns kann sich über weltspiegel und auslandsjournal ein urteil erlauben ?

niemand oder alle ?
Genau das ist doch der Punkt. Die 2 verlinkten Berichte sind doch keine freie Erfindung oder Propaganda.
Es heisst ja, das Eritrea das "Nordkorea" Afrikas wäre, aber wenn ein Staat sich nachvollziehbar stärker verteidigen (Viele Jahre Krieg hat es gegeben um diesen Staat überhaupt zu schaffen) muss als eigentlich notwendig, ist es klar das in einer aufwendigeren Weise (gerade wenn man sich mal die Nachbarn anschaut) dieser Staat sich schützen will.
=> Daher sehe ich Eritrea nicht als das "Nordkorea" Afrikas an, sondern als das "Singapur" Afrikas!

Insgesamt bin ich mit Vorurteilen bei der Suche nach Informationen über Eritrea ins Netz gegangen, wurde aber überrascht mit (positiven) Informationen über dieses Land die ich so nicht erwartet hätte ...
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Adam Smith »

jack000 » Mi 22. Apr 2015, 05:29 hat geschrieben: => Daher sehe ich Eritrea nicht als das "Nordkorea" Afrikas an, sondern als das "Singapur" Afrikas!
...
Singapur steht für Handel und Wohlstand. Bei Eritrea erscheint bei Google beim Stichwort Handel nur dieses:
Vom Horn von Afrika zum Nahen Osten: grenzüberschreitender Menschenhandel mit eritreischen Asylsuchenden
http://menschenhandelheute.net/2014/02/ ... rea-sinai/

Und hier mal dazu im Vergleich Singapur:
Mumbai. Bis auf Reis, Autos, Benzin, Zigaretten und Alkohol gibt es kaum Produkte, die in Singapur grundsätzlich nur mit Einschränkungen oder gegen Zoll eingeführt werden können. Der Hafen des Landes und seine Zollbehörde zählen zu den effizientesten der Welt. Und die Regierung legt großen Wert auf ihre 18 bisher abgeschlossenen bilateralen Freihandelsabkommen, die sie als „Schnellverbindungen“ zu wichtigen Volkswirtschaften und neuen Märkten bezeichnet.
http://www.handelsblatt.com/unternehmen ... 08038.html
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von JJazzGold »

jack000 » Mi 22. Apr 2015, 05:29 hat geschrieben: Genau das ist doch der Punkt. Die 2 verlinkten Berichte sind doch keine freie Erfindung oder Propaganda.
Es heisst ja, das Eritrea das "Nordkorea" Afrikas wäre, aber wenn ein Staat sich nachvollziehbar stärker verteidigen (Viele Jahre Krieg hat es gegeben um diesen Staat überhaupt zu schaffen) muss als eigentlich notwendig, ist es klar das in einer aufwendigeren Weise (gerade wenn man sich mal die Nachbarn anschaut) dieser Staat sich schützen will.
=> Daher sehe ich Eritrea nicht als das "Nordkorea" Afrikas an, sondern als das "Singapur" Afrikas!

Insgesamt bin ich mit Vorurteilen bei der Suche nach Informationen über Eritrea ins Netz gegangen, wurde aber überrascht mit (positiven) Informationen über dieses Land die ich so nicht erwartet hätte ...

Eritrea als das Singapur Afrikas? Das ist angesichts der dort herrschenden Verhältnisse reiner Hohn. Die Eriträer stellen seit Jahren eine der größten Gruppe der Asylsuchenden, das machen sie wahrscheinlich, weil sie den Wohlstand in ihrem Land nicht ertragen. Sarkasmus off.

Davon ausgehend, dass Ihnen weder Singapur noch Eritrea ausserhalb des Internets bekannt sind, schlage ich Ihnen vor erst den Stadtstaat Singapur zu besuchen und dann Eritrea von Asmara bis Massawa mitsamt allem was dazwischen liegt, damit Ihnen der gravierende Unterschied vor Augen geführt wird. Das fängt bei der Erreichbarkeit und der Hotelsuche an und hört beim Essensangebot und der staatlichen Genehmigung die man benötigt um sich von Asmara nach Massawa zu bewegen auf.

Kein Wunder, dass selektive Information dazu führt, dass sich ein pauschales "die lügen doch alle" in Köpfen mit wenig Bildung und Erfahrungen vor Ort festsetzt und in Pagida Applaus fortsetzt, wenn hier solche Falschmeldungen kursieren.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von JJazzGold »

Alexyessin » Mi 22. Apr 2015, 02:15 hat geschrieben:Eritrea ist übrigens nicht der jüngste Staat Afrikas - das ist Südsudan. Nur mal nebenbei bemerkt.

Und ja, Eritrea ist wie der Rest vom Horn von Afrika mit Sicherheit nicht gerade friedvoll. Und ich denke ebenfalls, das es sich da um einen Unrechtsstaat handelt. Leider ist auch hier das Postkoloniale Erbe spürbar und die Nähe zu dem, was sich Somalia nennt macht den ganzen Staatskomplex nicht gerade sicherer.

Die Besetzung und Verwaltung Eritreas durch die Italiener wird von den Eritäern hoch geschätzt. Die Italiener brachten Schulen, wirtschaftlichen Aufschwung und Kultur, die bis heute in architektonischen Resten erkennbar ist. Man kann sich nach wie vor mit vielen Eriträern auf italienisch verständigen und findet nach wie vor italienischen Einfluß beim Essen, wenn auch zunehmend weniger. Was nicht an zunehmender Ablehnung liegt, sondern in der Kamikazepolitik Afewerkis, die das vormalige Angebot an Nahrungsmitteln durch Einfuhrverbote und schwachsinnige landwirtschaftliche Gesetze deutlich minimiert hat. Wer in einem Land mit drei Kilmazonen gesetztlich einen einzigen Termin für alle drei Zonen zur Saatausbringung und einen weiteren für die Ernte vorschreibt, der darf sich nicht wundern, dass die Ausbeute nicht zur Deckung des Bedarfs reicht.

Unsicherheit exitiert weniger zu Somalia, als zu Äthiopien und wenn Afewerki so weitermacht, dann werden die Eriträer letzendlich lieber wieder zu Äthiopien gehören, als unter diesem Drecksregime zu verhungern. Äthiopien schielt ohnehin konstant nach Eritrea, irgendwann in naher Zukunft wird man ein leichtes Spiel haben und dann wird Afewerkis Kopf rollen und ausser seiner korrupten Entourage wird das niemanden betrüben.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von jack000 »

JJazzGold » Mi 22. Apr 2015, 07:50 hat geschrieben:Eritrea als das Singapur Afrikas? Das ist angesichts der dort herrschenden Verhältnisse reiner Hohn. Die Eriträer stellen seit Jahren eine der größten Gruppe der Asylsuchenden, das machen sie wahrscheinlich, weil sie den Wohlstand in ihrem Land nicht ertragen. Sarkasmus off.
Armut war in den von ARTE erstellten Bericht nicht erwähnt. Als Problem wurden staatlich verordnete Jobs (Die ich ja selbst für Blödsinn halte, z.B. wozu denn in einem Hotel??) genannt, die zu geringem Einkommen verrichtet werden müssen, aber nicht generell von der Bevölkerung abgelehnt werden.
Ich selbst habe in Deutschland auch 13 Monate Zivildienst geleistet und wäre ins Gefängnis gekommen wenn ich das nicht gemacht hätte.
Zu Zeiten der deutschen Teilung sind auch viele Wehrpflichtige nach West-Berlin geflohen, da es dort keine Wehrpflicht gab. Asyl aber bekam kein Deutscher in irgendeinem Land auf der Welt!

Singapur ist ein anerkannter, demokratisch legitimierter und akzeptierter Staat mit einer extrem hohen Quote an Ausländern und einer trotzdem vorhandenen Einheitsregierung (wie z.B. die CSU in Bayern):
Die Politik Singapurs wurde seit der Unabhängigkeit 1965 von der People’s Action Party (PAP) dominiert. Von Kritikern wird Singapur daher auch als Einparteienstaat eingeordnet, und der PAP werden rigide Handlungen gegen die Oppositionsparteien vorgeworfen. Dabei soll die PAP manipulierend einwirken oder durch zivilrechtliche Klagen (Verleumdung) unliebsame Gegner aus dem Weg schaffen. Auch das strikte Mehrheitswahlrecht trägt zur dominanten Stellung der PAP bei. Ebenso sind die Restriktionen im öffentlichen und Privatleben zu nennen. Des Weiteren behaupten Kritiker, dass Singapurs Gerichte auf Seiten der Regierung stünden, auch wenn einige Verfahren von der Opposition gewonnen wurden. Westliche Demokratien betrachten Singapurs Regierungsform daher manchmal dem Autoritarismus näher als einer Demokratie im westlichen Sinne.
http://de.wikipedia.org/wiki/Singapur#Religion
Davon ausgehend, dass Ihnen weder Singapur noch Eritrea ausserhalb des Internets bekannt sind, schlage ich Ihnen vor erst den Stadtstaat Singapur zu besuchen und dann Eritrea von Asmara bis Massawa mitsamt allem was dazwischen liegt, damit Ihnen der gravierende Unterschied vor Augen geführt wird.
Singapur werde ich in jedem Fall mal besuchen und Eritrea wohl ebenso. Dieser Schweizer Bürger hat zumindest nichts zu meckern:
[youtube][/youtube]
Das fängt bei der Erreichbarkeit und der Hotelsuche an und hört beim Essensangebot und der staatlichen Genehmigung die man benötigt um sich von Asmara nach Massawa zu bewegen auf.

Es gibt in Eritrea weder Hunger, noch einen Mangel am Hotelangebot. Für die Staatliche Genehmigung sich von A-B zu bewegen hast du eine Quelle?
Aber allgemein ist es nun mal so, dass die Gesetze vor Ort halt gelten müssen. Ob man diese für Schwachsinn hält oder nicht.
Wenn ich in Deutschland am Sonntag z.B. eine Packung Toastbrot im Einzelhandel verkaufe kann ich dafür eine Strafe von 500.000€ erhalten oder ins Gefängnis gehen.
=> Trotzdem sieht (noch) eine Mehrheit der Deutschen so, dass das alles so seine Richtigkeit hat.

Vor allem geht es mir darum, das nicht alles schlechter geredet werden soll als es ist aber nicht darum irgendwas schön zu reden was im Argen liegt!
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Alexyessin »

[quote="jack000 » Mi 22. Apr 2015, 20:11
Singapur ist ein anerkannter, demokratisch legitimierter und akzeptierter Staat mit einer extrem hohen Quote an Ausländern und einer trotzdem vorhandenen Einheitsregierung (wie z.B. die CSU in Bayern):![/quote]

Ähm, nein.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Adam Smith »

Alexyessin » Mi 22. Apr 2015, 20:16 hat geschrieben: Ähm, nein.
Singapur ist eine illiberale Demokratie. Singapur befindet sich auf Platz 81 beim Demokratie-Index. Die Bürger sind wohlhabend und die Gesellschaft ist genauso modern wie hier. Nur werden dort auch geringe Vergehen hart bestraft. Aus dem Grund ist es dort ausgesprochen sauber und sicher. Aber darunter leidet auch die Freiheit.
Das ist Kapitalismus:

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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von jack000 »

Adam Smith » Mi 22. Apr 2015, 21:02 hat geschrieben: Nur werden dort auch geringe Vergehen hart bestraft. Aus dem Grund ist es dort ausgesprochen sauber und sicher. Aber darunter leidet auch die Freiheit.
Welche Freiheit vermisst man denn in Singapur?
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von JJazzGold »

jack000 » Mi 22. Apr 2015, 20:11 hat geschrieben: Armut war in den von ARTE erstellten Bericht nicht erwähnt. Als Problem wurden staatlich verordnete Jobs (Die ich ja selbst für Blödsinn halte, z.B. wozu denn in einem Hotel??) genannt, die zu geringem Einkommen verrichtet werden müssen, aber nicht generell von der Bevölkerung abgelehnt werden.
Ich selbst habe in Deutschland auch 13 Monate Zivildienst geleistet und wäre ins Gefängnis gekommen wenn ich das nicht gemacht hätte.
Zu Zeiten der deutschen Teilung sind auch viele Wehrpflichtige nach West-Berlin geflohen, da es dort keine Wehrpflicht gab. Asyl aber bekam kein Deutscher in irgendeinem Land auf der Welt!

Singapur ist ein anerkannter, demokratisch legitimierter und akzeptierter Staat mit einer extrem hohen Quote an Ausländern und einer trotzdem vorhandenen Einheitsregierung (wie z.B. die CSU in Bayern):

http://de.wikipedia.org/wiki/Singapur#Religion


Singapur werde ich in jedem Fall mal besuchen und Eritrea wohl ebenso. Dieser Schweizer Bürger hat zumindest nichts zu meckern:
[youtube][/youtube]


Es gibt in Eritrea weder Hunger, noch einen Mangel am Hotelangebot. Für die Staatliche Genehmigung sich von A-B zu bewegen hast du eine Quelle?
Aber allgemein ist es nun mal so, dass die Gesetze vor Ort halt gelten müssen. Ob man diese für Schwachsinn hält oder nicht.
Wenn ich in Deutschland am Sonntag z.B. eine Packung Toastbrot im Einzelhandel verkaufe kann ich dafür eine Strafe von 500.000€ erhalten oder ins Gefängnis gehen.
=> Trotzdem sieht (noch) eine Mehrheit der Deutschen so, dass das alles so seine Richtigkeit hat.

Vor allem geht es mir darum, das nicht alles schlechter geredet werden soll als es ist aber nicht darum irgendwas schön zu reden was im Argen liegt!

Ich kapituliere vor Ihren umfassenden Wissen Eritrea betreffend. Da kann ich nicht mitreden, ich war nur mehrfach vor Ort. Deshalb glauben Sie auch besser dem Auswärtigen Amt.

"Beschränkungen der Bewegungsfreiheit

Eritrea hat gegen alle Ausländer seit dem 1. Juni 2006 Beschränkungen der Bewegungsfreiheit verfügt. Sie benötigen für Reisen außerhalb der Hauptstadt Asmara eine Reiseerlaubnis, die für Touristen beim eritreischen Tourismusministerium, für Geschäftsreisende beim zuständigen Ministerium und für ansässige ausländische Arbeitnehmer über ihren eritreischen Arbeitgeber bei der zuständigen Behörde beantragt werden muss. Im Antrag sind Reiseziel, -weg, -dauer und –zweck genau zu benennen. Diese Reiseerlaubnis wird nicht immer erteilt."

Noch ein wohlmeinender Tipp, wenn Sie in Asmara in eins der beiden Hotels gehen, die diesen Namen verdienen, dann gehen Sie ins Albergo Italia, das ist nicht nur im Stadtzentrum, sondern auch nicht verstaatlicht, dementprechend liebevoll und qualitativ hochwertiger eingerichtet und bietet ein besseres Frühstück. Ins Asmara Palace gehen inzwischen nicht einmal mehr die Saudis, die u.a. die Freizügigkeit am Pool genossen. Auch das Buffet dort lässt inzwischen deutlich zu wünschen übrig. Es gibt schönere Plätze mit akzeptablem Essen.

Falls Sie noch ein paar Tipps brauchen, melden Sie sich.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von jack000 »

JJazzGold » Mi 22. Apr 2015, 23:05 hat geschrieben:

Ich kapituliere vor Ihren umfassenden Wissen Eritrea betreffend. Da kann ich nicht mitreden, ich war nur mehrfach vor Ort. Deshalb glauben Sie auch besser dem Auswärtigen Amt.
Dann erzähle doch was du weist und lasse uns an deinem Wissen teilhaben ...
- Wann warst du dort?
- Was hast du dort gemacht?
- Warum warst du dort?
- Wo warst du dort?
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von JJazzGold »

jack000 » Mi 22. Apr 2015, 23:14 hat geschrieben: Dann erzähle doch was du weist und lasse uns an deinem Wissen teilhaben ...
- Wann warst du dort?
- Was hast du dort gemacht?
- Warum warst du dort?
- Wo warst du dort?
Es ist wenig sinnvoll zu erzählen, wenn Sie ohnehin alles besser wissen. Aber ich bin gerade schläfrig und deshalb sanftmütig.

In den letzen Jahren mehrfach, zuletzt vor zwei Jahren..
Gearbeitet und Urlaub drangehängt, da, wie ich bereits schrieb, Eritrea für mich landschaftlich und mit seinen Menchen zu den reizvollsten Ländern Afrikas gehört.
Vorwiegend aus beruflichen Gründen.
Im ganzen Land, von Asmara bis zum Roten Meer, so groß ist Eritrea ja nicht.

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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von jack000 »

JJazzGold » Mi 22. Apr 2015, 23:36 hat geschrieben:
In den letzen Jahren mehrfach, zuletzt vor zwei Jahren..
Gearbeitet und Urlaub drangehängt, da, wie ich bereits schrieb, Eritrea für mich landschaftlich und mit seinen Menchen zu den reizvollsten Ländern Afrikas gehört.
Vorwiegend aus beruflichen Gründen.
Im ganzen Land, von Asmara bis zum Roten Meer, so groß ist Eritrea ja nicht.
Nun, ich selbst würde gar nicht auf die Idee kommen für Verbrecher zu arbeiten, aber wieso warst du in Eritrea und hast für ein angebliches und aus deiner Sicht extendierendes Verbrecherregime gearbeitet?
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von jack000 »

JJazzGold » Mi 22. Apr 2015, 23:36 hat geschrieben:In den letzen Jahren mehrfach, zuletzt vor zwei Jahren..
Gearbeitet und Urlaub drangehängt,
Ach, und dann auch noch Urlaub dort gemacht, das wird ja immer lustiger hier ...
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
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Platon
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Platon »

jack000 » So 19. Apr 2015, 19:39 hat geschrieben: Ich würde auch Eritrea nicht als einen Staat ansehen bei dem alles in Ordnung ist, aber man sollte sich als Deutscher da nicht auf so ein hohes Ross setzen.
Es ist nicht lange her, als es in Deutschland noch 2 Jahre Wehrdienst gab. Wer daran nicht teilnehmen wollte kam ins Gefängnis.

Insgesamt sitzen 0,16% aller Eritreaer im Gefängnis, in den USA sind es 1% => Also fast 10 mal soviel! Aber niemand aus den USA bekommt in Deutschland Asyl und niemand aus Deutschland bekam damals irgendwo weltweit Asyl.

Ein Video aus der Schweiz zum Thema "National Service":
[youtube][/youtube]

Was ich am "National Service" nicht verstehe warum Menschen aus Eritrea in Bereichen eingesetzt werden die auch privatwirtschaftlich eingesetzt werden würden (u.a. warum muss ein unterbezahlter Beamter in einem Hotel arbeiten? )
=> Generell spricht aber nichts gegen einen "National Service" und sowas würde ich mir auch für Deutschland wünschen (Allerdings mit Auswahlmöglichkeit).
Es ist schon ziemlich ahnungslos was du hier schreibst, der "National Service" soll offenbar dazu dienen die Bevölkerung zu kontrollieren. Der Wehrdienst ist in vielen Ländern mit autoritären und diktatorischen System ein zentrales Element wie die Bevölkerung durch den Staat bürokratisch verwaltet wird. Alle Menschen werden registriert und für einige Monate oder Jahre einkaserniert und müssen für den Staat und die die diesen Beherrschen arbeiten. Der Wehrdienst wie er bei uns üblich war, war diesbezüglich unnötig und konnte abgeschafft werden, weil die Bundesrepublik in den Augen der deutschen Bevölkerung, mal abgesehen von ein paar Spinnern, Legitimität besitzt und nicht in Frage gestellt wird. In einem Land in dem die Macht im Staate von einer kleinen Gruppe monopolisiert wird, sieht das ein wenig anders aus. Darauf weist ja auch JJazzGold hin, wenn sie meint, dass sich womöglich sogar Leute die Äthopier zurück wünschen.
Der Schweizer in dem Video ist der typische Diktatorenfreund, welcher aufgrund seiner Position sich gegenüber dem Staat und seinen Herrschern positiv äußern muss um selbst noch Handlungsfreiheit zu haben und nicht aus dem Land geworfen zu werden. Das was er da im Video erzählt, glaubt er ja doch selber nicht. Ähnliche Typen gibt es übrigens auch in Nordkorea (meine da mal so Dokus gesehen zu haben, war glaube ich auch so ein Reiseleiter oder Botschafter oder so irgendwas), die gehören dort zur Oberschicht und genießen alle Freiheiten solange sie Lippenbekenntnisse zum Diktator, der ihn unterstützenden Oberschicht und den Herrschaftsinstitutionen äußert und womöglich noch ein wenig vom Selbstbild und Ideologie nachplappert. Daran, dass es sich um einen Herrschaft handelt in dem jede Opposition brutal unterdrückt, die Sicherheitspolizei alles kontrolliert und der Wehrdienst ein zentraler Pfeiler der Kontrolle der Bevölkerung ist, das steht außer Frage bzw. wird klar wenn man sich ein wenig mit den Verhältnissen beschäftigt. Das gilt übrigens für Länder wie Nordkorea, Eritrea oder Assad-Syrien gleichermaßen. Ist überall dasselbe Muster, eine kleine Gruppe die alles kontrolliert, eine Oberschicht die profitiert und einen mit riesiger Armee und allmächtigen Geheimdiensten aufgeblasenem Staat der von heute auf morgen zusammen brechen kann, wenn dem Diktator die Puste ausgeht, die Sicherheitsinstitutionen in Unordnung geraten, da die breite Bevölkerung völlig vom System und dem Staat entfremdet ist und sie ohne weiteres, wenn nicht gar gerne, bereit sind sich neuen Herrschern unterzuordnen.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Platon »

jack000 » Do 23. Apr 2015, 00:06 hat geschrieben: Ach, und dann auch noch Urlaub dort gemacht, das wird ja immer lustiger hier ...
Was spricht denn dagegen?
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Blickwinkel »

jack000 » Do 23. Apr 2015, 00:06 hat geschrieben: Ach, und dann auch noch Urlaub dort gemacht, das wird ja immer lustiger hier ...
Na wieso denn nicht? Du redest doch pausenlos davon, wie schön und toll es in Eritrea ist und jetzt sollen die Leute das Land boykottieren? Irgendwie ist da keine klare Linie in der Argumentation erkennbar.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Alexyessin »

jack000 » Mi 22. Apr 2015, 21:06 hat geschrieben: Welche Freiheit vermisst man denn in Singapur?
Die Freiheit, die du nicht kennst.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von JJazzGold »

jack000 » Mi 22. Apr 2015, 23:56 hat geschrieben: Nun, ich selbst würde gar nicht auf die Idee kommen für Verbrecher zu arbeiten, aber wieso warst du in Eritrea und hast für ein angebliches und aus deiner Sicht extendierendes Verbrecherregime gearbeitet?
Mir ist verständlich, dass es für Sie ein völlig abwegiger Gedanke ist, das ich in Deutschland wohnend für eine deutsche Firma gearbeitet habe. Wenn Sie über mich, statt über Eritrea plaudern wollen, dann empfehle ich Ihnen dazu einen eigenen Thread aufzumachen. Da bietet sich hier bestimmt ein Forum an.
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Beitrag von JJazzGold »

jack000 » Do 23. Apr 2015, 00:06 hat geschrieben: Ach, und dann auch noch Urlaub dort gemacht, das wird ja immer lustiger hier ...
Länder entdeckt man nun einmal am besten, wenn man sich dort nicht all inclusive aufhält.
Man kann natürlich auch ein wenig im Internet blättern und sich hinterher einbilden man hätte ein Land erforscht.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Furby »

jack000 » Mi 22. Apr 2015, 21:06 hat geschrieben: Welche Freiheit vermisst man denn in Singapur?
Singapur ist nicht als Staat mit unserem Deutschland zu vergleichen. Dort geht es sehr viel strenger zu und wer gegen Gesetze auch in geringem Umfang verstösst kann sehr heftig bestraft werden. Also im Vergleich zu unseren Euros als Strafe wenn man eine Kippe wegwirft auf den Boden. Dazu ist alles mehr den Regeln unterworfen. Man kann dort gut leben bei Einhaltung der Regeln.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Furby »

Blickwinkel » Do 23. Apr 2015, 08:24 hat geschrieben:
Na wieso denn nicht? Du redest doch pausenlos davon, wie schön und toll es in Eritrea ist und jetzt sollen die Leute das Land boykottieren? Irgendwie ist da keine klare Linie in der Argumentation erkennbar.
Ist wie mit jedem Land nach meiner Meinung das eine instabible Phase durchgemacht hat. Eritrea hat vieles richtig gemacht bis 2015. Nun muss es langsam ein Staat werden wo Menschenrechte mehr gelten, die Politik wieder mehr Demokratie erfährt.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von JJazzGold »

Platon » Do 23. Apr 2015, 02:07 hat geschrieben: Es ist schon ziemlich ahnungslos was du hier schreibst, der "National Service" soll offenbar dazu dienen die Bevölkerung zu kontrollieren. Der Wehrdienst ist in vielen Ländern mit autoritären und diktatorischen System ein zentrales Element wie die Bevölkerung durch den Staat bürokratisch verwaltet wird. Alle Menschen werden registriert und für einige Monate oder Jahre einkaserniert und müssen für den Staat und die die diesen Beherrschen arbeiten. Der Wehrdienst wie er bei uns üblich war, war diesbezüglich unnötig und konnte abgeschafft werden, weil die Bundesrepublik in den Augen der deutschen Bevölkerung, mal abgesehen von ein paar Spinnern, Legitimität besitzt und nicht in Frage gestellt wird. In einem Land in dem die Macht im Staate von einer kleinen Gruppe monopolisiert wird, sieht das ein wenig anders aus. Darauf weist ja auch JJazzGold hin, wenn sie meint, dass sich womöglich sogar Leute die Äthopier zurück wünschen.
Der Schweizer in dem Video ist der typische Diktatorenfreund, welcher aufgrund seiner Position sich gegenüber dem Staat und seinen Herrschern positiv äußern muss um selbst noch Handlungsfreiheit zu haben und nicht aus dem Land geworfen zu werden. Das was er da im Video erzählt, glaubt er ja doch selber nicht. Ähnliche Typen gibt es übrigens auch in Nordkorea (meine da mal so Dokus gesehen zu haben, war glaube ich auch so ein Reiseleiter oder Botschafter oder so irgendwas), die gehören dort zur Oberschicht und genießen alle Freiheiten solange sie Lippenbekenntnisse zum Diktator, der ihn unterstützenden Oberschicht und den Herrschaftsinstitutionen äußert und womöglich noch ein wenig vom Selbstbild und Ideologie nachplappert. Daran, dass es sich um einen Herrschaft handelt in dem jede Opposition brutal unterdrückt, die Sicherheitspolizei alles kontrolliert und der Wehrdienst ein zentraler Pfeiler der Kontrolle der Bevölkerung ist, das steht außer Frage bzw. wird klar wenn man sich ein wenig mit den Verhältnissen beschäftigt. Das gilt übrigens für Länder wie Nordkorea, Eritrea oder Assad-Syrien gleichermaßen. Ist überall dasselbe Muster, eine kleine Gruppe die alles kontrolliert, eine Oberschicht die profitiert und einen mit riesiger Armee und allmächtigen Geheimdiensten aufgeblasenem Staat der von heute auf morgen zusammen brechen kann, wenn dem Diktator die Puste ausgeht, die Sicherheitsinstitutionen in Unordnung geraten, da die breite Bevölkerung völlig vom System und dem Staat entfremdet ist und sie ohne weiteres, wenn nicht gar gerne, bereit sind sich neuen Herrschern unterzuordnen.

So ist es, gut erkannt, Platon. Die jungen Männer werden zwangsrekrutiert, sie werden direkt von der Straße gepflück und sehen ihre Familien auf Jahre hinaus nicht mehr wieder. Wann sie aus dem Militärdienst entlassen, werden, wenn überhaupt, steht in den Sternen. Das ist mit einem Ableisten von ein paar Monaten Ersatzdienst oder Wehrdienst, der einem erlaubt die Familie zu besuchen nicht vergleichbar. Damit fehlt dann auch ein paar junge Hände, die zupacken müssen, um die Familie notdürftig zu ernähren.

Die Eriträer sind nun einmal kein aufmüpfiges Volk, es war schon erstaunlich, dass sie vor ca. zwei Jahren kurz den Aufstand probten, mit wenig Erfolg und nachhaltigen negativen Folgen für die Demonstrierenden und deren Familien. Was viele Familien über Wasser hält sind die im Ausland lebenden Eriträer, die regelmäßige Geldtransfers nach Hause vornehmen, wobei das Regime, so diese Transfers legal erfolgen sollen, natürlich die Hand weit aufhält.

Äthiopien ist nicht wirklich das Paradies auf Erden, aber es wäre immer noch besser wieder zu Äthiopien zu gehören und eine Chance zu haben überleben zu können. Kein Wunder dass sich viele Eriträer nach Deutschland wenden. In vielen Familien leben noch Menschen, oder lebt die Erinnerung daran, wie es sich in Deutschland leben und arbeiten liess, zur Zeit als der Krieg mit Äthiopien tobte, vor dem viele flohen. Insofern ist es verachtenswert darstellen zu wollen, wie wundervoll und gemütlich es sich doch in Eritrea lebt, um zu suggerieren, die eriträischen Flüchtlinge wollten hier nur absahnen.
Zuletzt geändert von JJazzGold am Do 23. Apr 2015, 10:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von JJazzGold »

Furby » Do 23. Apr 2015, 09:56 hat geschrieben:
Ist wie mit jedem Land nach meiner Meinung das eine instabible Phase durchgemacht hat. Eritrea hat vieles richtig gemacht bis 2015. Nun muss es langsam ein Staat werden wo Menschenrechte mehr gelten, die Politik wieder mehr Demokratie erfährt.

Was exakt haben Afewerki und sein Regime bis 2015 "richtig gemacht"?
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Blickwinkel »

Furby » Do 23. Apr 2015, 09:56 hat geschrieben:
Ist wie mit jedem Land nach meiner Meinung das eine instabible Phase durchgemacht hat. Eritrea hat vieles richtig gemacht bis 2015. Nun muss es langsam ein Staat werden wo Menschenrechte mehr gelten, die Politik wieder mehr Demokratie erfährt.
Ich finde deine Ansicht sehr naiv, angesichts der dortigen Menschenrechtssituation.
Nichts ist in der Regel unsozialer als der sogenannte Wohlfahrtsstaat, der die menschliche Verantwortung erschlaffen und die individuelle Leistung absinken läßt. (Ludwig Erhard)
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Marie-Luise »

Furby » Do 23. Apr 2015, 09:54

Singapur ist nicht als Staat mit unserem Deutschland zu vergleichen. Dort geht es sehr viel strenger zu und wer gegen Gesetze auch in geringem Umfang verstösst kann sehr heftig bestraft werden. Also im Vergleich zu unseren Euros als Strafe wenn man eine Kippe wegwirft auf den Boden. Dazu ist alles mehr den Regeln unterworfen. Man kann dort gut leben bei Einhaltung der Regeln.
Der kürzlich verstorbene Präsident Singapurs, Lee Kuan Yew, musste seine Chinesen erst einmal erziehen. Sie waren besonders ekelhaft beim Spucken auf die Straße. Seine Zero-Toleranz-Politik hat sich ausgezahlt. Singapur ist eine Stadt, die man nur empfehlen kann.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Weltregierung »

jack000 » Mi 22. Apr 2015, 21:06 hat geschrieben: Welche Freiheit vermisst man denn in Singapur?
Wenn einem Redefreiheit, unzensierte Medien und körperliche Unversehrtheit nicht so wichtig sind, vermutlich keine.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von steve1974 »

-
ich habe gelesen, daß in Eritrea sehr langer Miltärdienst Pflicht ist .
Dem wollen viele junge Männer entgehen.

Und ja,
Totalitäre Staaten haben sich schon immer darauf verstanden ,
westlichen Besuchern die nur die ausgewählten Schokoladenseiten zu zeigen .

Ein Ausländer kann, wenn überhaupt, nur mit sehr guten Beziehungen hinter
die Kulissen blicken.

-
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von jack000 »

Die offizielle Situation in Eritrea wird in Frage gestellt:
Alles gar nicht so schlimm in Eritrea?

Zehntausende sind im vergangenen Jahr aus Eritrea nach Europa geflohen. Das Land gilt wegen seines repressiven Systems als „Nordkorea Afrikas“. Doch jetzt stellen europäische Diplomaten den UN-Bericht zur dortigen Menschenrechtslage in Frage.
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... 06109.html
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Ebiker »

Blickwinkel hat geschrieben:(19 Apr 2015, 20:08)

Ich schon! Der letzte Bericht aus Eritrea hat gezeigt, dass dort die Menschen so eingeschüchtert sind, dass niemand mit den ausländischen Journalisten (ARD) reden wollte. Niemand! Es gibt einen Fernsehsender und eine Zeitung (alles staatlich). Ein Traumland oder etwa nicht? Wäre doch was für dich, keine Lügenpresse, keine Demokratie, keine nervigen Debatten usw.
Zumindest die Tatsache das viele sogenannte Asylbewerber anläßlich der Feierlichkeiten zum Staatsjubiläum völlig unbehelligt dort ein und wieder ausreisen konnten sollte zu denken geben
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von H2O »

Weltregierung hat geschrieben:(25 Apr 2015, 11:58)

Wenn einem Redefreiheit, unzensierte Medien und körperliche Unversehrtheit nicht so wichtig sind, vermutlich keine.


Wenn Sie dort ganz brav Ihren alltäglichen Geschäften nachgehen und Ihre Steuern bezahlen, dann ist das Leben auf Singapur ganz gut aus zu halten... wenn nur diese Hitze nicht wäre. Bei Mord, Raubmord, Drogenschmuggel sollte man sich besser nicht erwischen lassen. Diebstahl, Vandalismus und Raubüberfälle kommen ebenfalls vor; Wiederholungstäter sind äußerst selten.

In diesem Forum beobachte ich eine stark ablehnende Haltung gegenüber dem Ordnungsprinzip dieses wirtschaftlich erfolgreichen und wohlhabenden Stadtstaats. Deshalb erinnere ich daran, daß unseren hoch geachteten Kanzler Helmut Schmidt eine sehr herzliche persönliche Freundschaft mit dem ersten Premierminister Singapurs Lee Kuan Yew verband. Lee Kuan Yew übte sein Amt 31 Jahre aus... da kann Frau Merkel noch eine ganze Weile zur Wiederwahl antreten.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Billie Holiday »

H2O hat geschrieben:(06 Jan 2017, 16:51)

Wenn Sie dort ganz brav Ihren alltäglichen Geschäften nachgehen und Ihre Steuern bezahlen, dann ist das Leben auf Singapur ganz gut aus zu halten... wenn nur diese Hitze nicht wäre. Bei Mord, Raubmord, Drogenschmuggel sollte man sich besser nicht erwischen lassen. Diebstahl, Vandalismus und Raubüberfälle kommen ebenfalls vor; Wiederholungstäter sind äußerst selten.

In diesem Forum beobachte ich eine stark ablehnende Haltung gegenüber dem Ordnungsprinzip dieses wirtschaftlich erfolgreichen und wohlhabenden Stadtstaats. Deshalb erinnere ich daran, daß unseren hoch geachteten Kanzler Helmut Schmidt eine sehr herzliche persönliche Freundschaft mit dem ersten Premierminister Singapurs Lee Kuan Yew verband. Lee Kuan Yew übte sein Amt 31 Jahre aus... da kann Frau Merkel noch eine ganze Weile zur Wiederwahl antreten.
Ich selbst war noch nie in Singapur und kenne mich daher nicht aus. Was ich bis jetzt gelesen habe, erweckt den Eindruck, dass der unbescholtene Bürger ganz normal sein Leben lebt ohne drangsaliert zu werden, nur der Kriminelle hat unter Konsequenzen zu leiden, ist das richtig? Und da die Konsequenzen ungemütlich sind, gibt es kaum Wiederholungstäter? :?:
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von H2O »

Billie Holiday hat geschrieben:(06 Jan 2017, 17:02)

Ich selbst war noch nie in Singapur und kenne mich daher nicht aus. Was ich bis jetzt gelesen habe, erweckt den Eindruck, dass der unbescholtene Bürger ganz normal sein Leben lebt ohne drangsaliert zu werden, nur der Kriminelle hat unter Konsequenzen zu leiden, ist das richtig? Und da die Konsequenzen ungemütlich sind, gibt es kaum Wiederholungstäter? :?:
Der Eindruck trügt Sie da kaum. Ein unpolitischer Mensch kann in Singapur von Staats wegen völlig unbehelligt seinen Geschäften nachgehen. Im Gegenteil stellt sich sehr bald auch unter Europäern ein Gefühl der unbedingten Sicherheit ein. Das mag etwas ungemütlicher werden, wenn man sich vor Ort in politische Fragen einmischt, ohne der einen großen Partei an zu gehören, oder der etwas kleineren anderen... und dort kann es wohl auch schon einmal Ärger geben. Aber wozu soll das notwendig sein; der Staat funktioniert nach erkennbaren Regeln. Und wer die beachtet, der hat so viele Freiheiten wie in kaum einem anderen Staat in dieser Gegend. Hindus, Buddhisten, Moslems, Christen leben zusammen ohne erkennbare Spannungen.

Ich konnte den Stadtstaat aus dienstlichen Gründen einige Male einige Wochen erleben, hatte mit Familien vor Ort sehr freundlichen privaten Kontakt... also gastfreundlich sind diese Leute dort schon! Und man konnte über Gott und die Welt frei reden, ohne daß sich die Stimmlage senkte. Für Leute von Geschmack und Welt gibt es keinen nachvollziehbaren Grund, um diese Stadt (Insel) einen großen Bogen zu machen.

Im Gegenteil kann man tropische Natur im Inselinneren erleben (schweißtreibend für Europäer!), entdeckt plötzlich frei laufende Affen (nicht füttern!) und anderes Getier. Für oberflächliche Menschen ist Singapur das riesige klimatisierte Shopping-Center, wo man zu erträglichen Preisen so ziemlich alles bekommt, was in Südostasien angebaut und hergestellt wird. Da werden die Durchreisenden nach Australien und Neuseeland kräftig abgemolken. ;)
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Weltregierung »

H2O hat geschrieben:(06 Jan 2017, 16:51)

Wenn Sie dort ganz brav Ihren alltäglichen Geschäften nachgehen und Ihre Steuern bezahlen, dann ist das Leben auf Singapur ganz gut aus zu halten... wenn nur diese Hitze nicht wäre. Bei Mord, Raubmord, Drogenschmuggel sollte man sich besser nicht erwischen lassen. Diebstahl, Vandalismus und Raubüberfälle kommen ebenfalls vor; Wiederholungstäter sind äußerst selten.
Ich bestreite ja nicht, dass das Leben in Singapur durchaus seine Vorzüge hat. Ich habe es vor einigen Jahren selbst besucht und es hat mir sehr gut gefallen, abgesehen von der Hitze und den stets auf Kühlschranktemparatur eingestellten Klimaanlagen, die mir eine fiese Nasennebenhöhlenentzündung beschert haben. Dadurch konnte ich mich allerdings selbst von dem sehr guten Gesundheitssystem dort überzeugen. :thumbup:

Leben wollte ich dort allerdings nicht, wegen den fehlenden persönlichen Freiheiten. Aber das muss jeder selber wissen.
H2O hat geschrieben:(06 Jan 2017, 16:51)
In diesem Forum beobachte ich eine stark ablehnende Haltung gegenüber dem Ordnungsprinzip dieses wirtschaftlich erfolgreichen und wohlhabenden Stadtstaats. Deshalb erinnere ich daran, daß unseren hoch geachteten Kanzler Helmut Schmidt eine sehr herzliche persönliche Freundschaft mit dem ersten Premierminister Singapurs Lee Kuan Yew verband. Lee Kuan Yew übte sein Amt 31 Jahre aus... da kann Frau Merkel noch eine ganze Weile zur Wiederwahl antreten.
Bedaure, aber von Helmut Schmidt halte ich überhaupt nichts.
Frau Merkel hat gegenüber Lee Kuan Yew eben den Nachteil, dass sie sich regelmäßig demokratisch wiederwählen lassen muss. ;)
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von jack000 »

Weltregierung hat geschrieben:(07 Jan 2017, 12:43)Leben wollte ich dort allerdings nicht, wegen den fehlenden persönlichen Freiheiten. Aber das muss jeder selber wissen.
Nun, das mit der Pressefreiheit ist in der Tat ein Thema. Aber man muss das ja nicht mit übernehmen, sondern der Law & Order Staat reicht ja völlig aus.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von H2O »

Weltregierung hat geschrieben:(07 Jan 2017, 12:43)

Ich bestreite ja nicht, dass das Leben in Singapur durchaus seine Vorzüge hat. Ich habe es vor einigen Jahren selbst besucht und es hat mir sehr gut gefallen, abgesehen von der Hitze und den stets auf Kühlschranktemparatur eingestellten Klimaanlagen, die mir eine fiese Nasennebenhöhlenentzündung beschert haben. Dadurch konnte ich mich allerdings selbst von dem sehr guten Gesundheitssystem dort überzeugen. :thumbup:

Leben wollte ich dort allerdings nicht, wegen den fehlenden persönlichen Freiheiten. Aber das muss jeder selber wissen.



Bedaure, aber von Helmut Schmidt halte ich überhaupt nichts.
Frau Merkel hat gegenüber Lee Kuan Yew eben den Nachteil, dass sie sich regelmäßig demokratisch wiederwählen lassen muss. ;)
Bitte nun ernsthaft sagen, bei welchem spontanen Gelüst auf Meinungsäußerung Sie sich auf Singapur eingeengt gefühlt haben. Ich gehe davon aus, daß Sie wie 99,9% unserer Mitbürger auch nicht Kaugummis oder Büchsen oder Zigarettenstummel in die Gegend werfen, anderer Leute Eigentum nicht durch Graffiti verschandeln oder beschädigen. Im persönlichen Gespräch habe ich nie irgend eine Einschränkung gefühlt; die internationale Presse ist frei verkäuflich. Wo es vielleicht Ärger geben könnte, das wäre bei einer politischen Ansprache von einer Trittleiter herunter mit Lautsprecher. Ich glaube aber, daß Sie das hier in Deutschland auch nicht ohne Anmeldung machen sollten.

Es ist übrigens nicht ganz richtig, daß der erste Premier ohne Wahlen seine 31 Dienstjahre abgesessen hätte. Im Abstand von 4 Jahren wird gewählt; aber die Auswahl ist dort schon sehr mager. Die Opposition war auch schon einmal dran, wenn auch mit wenig Ruhm. Vielleicht sollte man die Verhältnisse dort so sehen wie die in Bayern. Da führt auch eine Partei seit Jahrzehnten die Landesgeschäfte. Aber so richtig undemokratisch geht es dort auch wieder nicht zu. Oder hier in Bremen: Da führt eine Partei seit 1945 (1949) die Stadtregierung. Tja, wenn die Politiker stets den Nerv der Wähler treffen...

Tja, Helmut Schmidt gilt (galt) doch in weiten politischen Kreisen als Lichtgestalt; na ja, so ganz daneben fand ich ihn auch nicht, aber manchmal dachte ich schon: "Mann, Mann, überschätzt Du Deine Fähigkeiten nicht?" Zu viel Selbstsicherheit macht unmenschlich... und genau da ist unsere Kanzlerin auch aus ganz anderem Holz geschnitzt.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von jack000 »

H2O hat geschrieben:(07 Jan 2017, 18:21)Es ist übrigens nicht ganz richtig, daß der erste Premier ohne Wahlen seine 31 Dienstjahre abgesessen hätte. Im Abstand von 4 Jahren wird gewählt; aber die Auswahl ist dort schon sehr mager. Die Opposition war auch schon einmal dran, wenn auch mit wenig Ruhm. Vielleicht sollte man die Verhältnisse dort so sehen wie die in Bayern. Da führt auch eine Partei seit Jahrzehnten die Landesgeschäfte. Aber so richtig undemokratisch geht es dort auch wieder nicht zu. Oder hier in Bremen: Da führt eine Partei seit 1945 (1949) die Stadtregierung. Tja, wenn die Politiker stets den Nerv der Wähler treffen...
In Baden-Württemberg hat auch 53 Jahre lang die CDU (Teilweise mit der FDP) regiert und ohne Fokushima und S21 wäre das bis heute noch so.
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von H2O »

jack000 hat geschrieben:(07 Jan 2017, 18:37)

In Baden-Württemberg hat auch 53 Jahre lang die CDU (Teilweise mit der FDP) regiert und ohne Fokushima und S21 wäre das bis heute noch so.
Meine politische Welt ist nicht auf alle Zeit festgelegt; im Gegenteil meine ich, daß von Zeit zu Zeit doch ein Machtwechsel sinnvoll ist, um Erstarrung und Beziehungsfilz nicht übermächtig werden zu lassen. Insofern haben Sie aus meiner Sicht in BaWü Glück durch anderer Leute Unglück gehabt. Mit dem amtierenden Personal der DIE GRÜNEN haben Sie respektable Personen gestellt, von denen viel früher kaum jemand etwas wußte. Natürlich rede ich nicht einem Wechsel das Wort, nur weil Wechsel gut sein könnte. In BaWü schien mir die Zeit dazu reif zu sein. Das Wahlvolk ist so dumm nicht, wie es manche Zeitgenossen verkaufen wollen. Ein grüner MP in einem Regierungsbündnis mit der SPD, der im allergrößten Geschrei der Kanzlerin Kraft und Nervenstärke wünscht... wo gibt es das schon? Meine Hochachtung hat der Mann!
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von Weltregierung »

H2O hat geschrieben:(07 Jan 2017, 18:21)

Bitte nun ernsthaft sagen, bei welchem spontanen Gelüst auf Meinungsäußerung Sie sich auf Singapur eingeengt gefühlt haben. Ich gehe davon aus, daß Sie wie 99,9% unserer Mitbürger auch nicht Kaugummis oder Büchsen oder Zigarettenstummel in die Gegend werfen, anderer Leute Eigentum nicht durch Graffiti verschandeln oder beschädigen. Im persönlichen Gespräch habe ich nie irgend eine Einschränkung gefühlt; die internationale Presse ist frei verkäuflich. Wo es vielleicht Ärger geben könnte, das wäre bei einer politischen Ansprache von einer Trittleiter herunter mit Lautsprecher. Ich glaube aber, daß Sie das hier in Deutschland auch nicht ohne Anmeldung machen sollten.
Ich habe mich überhaupt nicht eingeschränkt gefühlt. Ich war allerdings auch in Singapur, um Urlaub zu machen, und nicht, um gegen die Regierung zur demonstrieren oder meine Meinung sonstwie öffentlich kundzutun. Wenn ich dort leben würde, sähe das allerdings anders aus: https://en.wikipedia.org/wiki/Human_rig ... ssociation
H2O hat geschrieben:(07 Jan 2017, 18:21)
Es ist übrigens nicht ganz richtig, daß der erste Premier ohne Wahlen seine 31 Dienstjahre abgesessen hätte.
Das habe ich auch nicht geschrieben. Bitte richtig lesen.
H2O hat geschrieben:(07 Jan 2017, 18:21)Im Abstand von 4 Jahren wird gewählt; aber die Auswahl ist dort schon sehr mager. Die Opposition war auch schon einmal dran, wenn auch mit wenig Ruhm.
Regelmäßige Wahlen gibt es sogar in Nordkorea. Das alleine sagt also nicht besonders viel aus. Ich hatte bewusst von demokratischen Wahlen gesprochen, und ob die Wahlen, die Herr Yew in seinen 31 Jahren als Premierminister gewonnnen hat, wirklich demokratisch waren, dahinter würde ich schon ein großes Fragezeichen machen.
From Singapore's independence in 1965 to 1981, the People's Action Party won every single seat in every election held, forming a parliament with no elected opposition MP for almost two decades. In Singapore, opposition politicians and trade unionists were detained in prison without trial before in the 1960s and early 1970s. Many such as Lim Chin Siong, Said Zahari and Lim Hock Siew were accused by the government of being involved in subversive communist struggles. Among them, Chia Thye Poh was detained the longest; he was detained for 23 years without any trial.
https://en.wikipedia.org/wiki/Elections ... _elections
H2O hat geschrieben:(07 Jan 2017, 18:21)
Vielleicht sollte man die Verhältnisse dort so sehen wie die in Bayern. Da führt auch eine Partei seit Jahrzehnten die Landesgeschäfte. Aber so richtig undemokratisch geht es dort auch wieder nicht zu. Oder hier in Bremen: Da führt eine Partei seit 1945 (1949) die Stadtregierung. Tja, wenn die Politiker stets den Nerv der Wähler treffen...
Mit dem Unterschied, dass in Bayern und Bremen Oppositionspolitiker nicht ohne Anklage in den Knast geworfen werden.
H2O hat geschrieben:(07 Jan 2017, 18:21)
Tja, Helmut Schmidt gilt (galt) doch in weiten politischen Kreisen als Lichtgestalt; na ja, so ganz daneben fand ich ihn auch nicht, aber manchmal dachte ich schon: "Mann, Mann, überschätzt Du Deine Fähigkeiten nicht?" Zu viel Selbstsicherheit macht unmenschlich... und genau da ist unsere Kanzlerin auch aus ganz anderem Holz geschnitzt.
Zum Glück gehört nicht ein jeder zu "weiten politischen Kreisen". Nicht wahr? :)
ich sprenge eure demo und es regnet hackepeter
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Re: Eritrea - Ein Unrechtsstaat?

Beitrag von AndyO »

Alexyessin hat geschrieben:(22 Apr 2015, 02:15)

Eritrea ist übrigens nicht der jüngste Staat Afrikas - das ist Südsudan. Nur mal nebenbei bemerkt.

Und ja, Eritrea ist wie der Rest vom Horn von Afrika mit Sicherheit nicht gerade friedvoll. Und ich denke ebenfalls, das es sich da um einen Unrechtsstaat handelt. Leider ist auch hier das Postkoloniale Erbe spürbar und die Nähe zu dem, was sich Somalia nennt macht den ganzen Staatskomplex nicht gerade sicherer.
Dort wo masslose Überbevölkerung herrscht wird es bei den zwangsläufig entehenden Verteilungskämpfen nicht "friedvoll" zugehen. Das braucht man doch nicht zu erklären, oder?

Die regulierenden Faktoren steigern sich von Diskriminierung, Vertreibung bis hin zu Mord- und Todschlag. Eine logische Konsequenz, wenn man auf hohes Bevölkerungswachstum setzt. Wenn Syrien jetzt wieder neu anfängt, haben die erst mal 2 Mio. weniger zu versorgen, weil der Rest keinen Bock hat, aus dem Ausland zurück zu kehren. Das sind, wie bei uns nach dem 2. WK, gute Startbedingungen die mittelfristig durch Bevölkerungszuwachs wieder zerstört werden.

Diesen Sachverhalt zu vermitteln, war eine Aufgabe der Entwicklungshilfe. Und was haben die Jungs in 40 Jahren geschafft? Das hier:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 45920.html

Und dafür sollen wir jetzt im Kollektiv haften? Da bleibt mir die Sprache weg... :mad:

Wenn ses so schön finden, Kinder zu zeugen, dann sollen diese Stattsbürger auch ihren Hunger im Kollektiv teilen. Weil am Ende bleibt nicht mehr als Hunger für alle oder eben ein 3. WK. Kann man sich dann aussuchen, wie man es gerne hätte.
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