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NMA
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Beitrag von NMA »

Ich werfe jetzt mal einen Nebenaspekt des SPD-Mitgliedervotums in der Ring. Ich meine die hohe Wahlbeteiligung.

Wahlbeteiligungen anderer Wahlen, selbst BTW, stagnieren bekanntlich auf erschreckend niedrigem Niveau und nehmen ab. Manchmal wird gar die demokratische Legitimation von Personen oder Entscheidungen in Frage gestellt, weil aus der Menge der Wahlberechtigten so wenige Leute den Ausschlag geben (Zahlen liefere ich, wenn jemand darauf besteht, ich setze das erst mal als allgemein bekannt voraus).

Gemeinhin wird die Politik dafür gerügt. Sie erreiche die Leute nicht mehr und es gäbe keine Unterschiede mehr zwischen den Parteien, alles sei das Gleiche und beliebig.

Ich möchte mich jetzt aber an die Seite von Christian Lindner stellen, der vor einigen Monaten - nach dem Scheitern der Jamaika-Verhandlungen, wenn ich mich richtig erinnere – meinte (sinngemäß): An alle, die da glauben, es gäbe keine Unterschiede zwischen den Parteien, ist das Scheitern der Verhandlungen ein Lehrstück. Denn die Tatsache, dass sich nicht geeinigt wurde zeigt, dass es sehr wohl unüberbrückbare Unterschiede gibt ...

... zwischen denen gewählt, wofür oder wogegen entschieden werden muss.

Die Tragödie, in welche sich die SPD (mal wieder) mehr oder weniger ungeschickt hat reißen lassen, ist ein anderes Thema. Aber wir haben auch mitbekommen, wie mühsam die Vorgespräche, die Sondierungen und die Koalitionsverhandlungen verlaufen sind, welche erheblichen Zugeständnisse Merkel machen musste und wir konnten beobachten, wie die SPD dem Volk prinzipiell die Gelegenheit gibt, basisdemokratisch mitzureden! Politisch engagierte, bewusste, verantwortungsvolle Bürger (=Mitglieder und Kurzzeitmitglieder) haben das auch getan.

Also frage ich mich jetzt erneut schon, was das Volk denn eigentlich will, wenn es sich nicht beteiligt. Es mag eine legitime Form des allgemeinen Protest sein, aber diese Pauschalverurteilung ... ist die jetzt allein verschuldet von einer angeblichen Beliebigkeit der Politiker, oder nicht auch ein wenig undankbare Dummheit der Leute, die gar nicht beobachten wollen, ob es Unterschiede gibt? Ich rüge meine 5-jährige Tochter manchmal, wenn sie vor dem Essen sagt "Das schmeckt mir nicht", indem ich sage: Du kannst gar nicht wissen, ob es dir schmeckt, du hast es nämlich noch gar nicht probiert.
Ist es ein mangelnder Bildungsstand oder mangelnde Bildungsbereitschaft, wenn man nur pauschal auf "die da oben" schimpft, nur weil man die Demokratie mit einem Wunschkonzert verwechselt und sich dann, weil man nicht bekommt, was man sich einbildet, eingeschnappt wie eine 5-jährige verhält?

Leute, die auf "die da oben" ( :rolleyes: ) schimpfen, zeigen sowieso, dass sie unser politisches System und den Demokratiegedanken noch überhaupt nicht verstanden haben. Unsere Politiker sind nicht als Herrscher oder Führer zu begreifen. Eigentlich sind sie eher Dienstleister für uns, zumindest sehe ich das so. Ein vergleichsweise unterbezahlter Scheißjob ist Politiker sowieso.
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Kritikaster
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Kritikaster »

NMA hat geschrieben:(05 Mar 2018, 09:30)

Ich werfe jetzt mal einen Nebenaspekt des SPD-Mitgliedervotums in der Ring. Ich meine die hohe Wahlbeteiligung.

Wahlbeteiligungen anderer Wahlen, selbst BTW, stagnieren bekanntlich auf erschreckend niedrigem Niveau und nehmen ab. Manchmal wird gar die demokratische Legitimation von Personen oder Entscheidungen in Frage gestellt, weil aus der Menge der Wahlberechtigten so wenige Leute den Ausschlag geben (Zahlen liefere ich, wenn jemand darauf besteht, ich setze das erst mal als allgemein bekannt voraus).

Gemeinhin wird die Politik dafür gerügt. Sie erreiche die Leute nicht mehr und es gäbe keine Unterschiede mehr zwischen den Parteien, alles sei das Gleiche und beliebig.

Ich möchte mich jetzt aber an die Seite von Christian Lindner stellen, der vor einigen Monaten - nach dem Scheitern der Jamaika-Verhandlungen, wenn ich mich richtig erinnere – meinte (sinngemäß): An alle, die da glauben, es gäbe keine Unterschiede zwischen den Parteien, ist das Scheitern der Verhandlungen ein Lehrstück. Denn die Tatsache, dass sich nicht geeinigt wurde zeigt, dass es sehr wohl unüberbrückbare Unterschiede gibt ...

... zwischen denen gewählt, wofür oder wogegen entschieden werden muss.

Die Tragödie, in welche sich die SPD (mal wieder) mehr oder weniger ungeschickt hat reißen lassen, ist ein anderes Thema. Aber wir haben auch mitbekommen, wie mühsam die Vorgespräche, die Sondierungen und die Koalitionsverhandlungen verlaufen sind, welche erhebliche Zugeständnisse Merkel machen musste und wir konnten beobachten, wie die SPD dem Volk prinzipiell die Gelegenheit gibt, basisdemokratisch mitzureden! Politisch engagierte Bürger (=Mitglieder und Kurzzeitmitglieder) haben das auch getan.

Also frage ich mich jetzt erneut schon, was das Volk denn eigentlich will, wenn es sich nicht beteiligt. Es mag eine legitime Form des allgemeinen Protest sein, aber diese Pauschalverurteilung ... ist die jetzt allein verschuldet von einer angeblichen Beliebigkeit der Politiker, oder nicht auch ein wenig undankbare Dummheit der Leute, die gar nicht beobachten wollen, ob es Unterschiede gibt? Ich rüge meine 5-jährige Tochter manchmal, wenn sie vor dem Essen sagt "Das schmeckt mir nicht", indem ich sage: Du kannst gar nicht wissen, ob es dir schmeckt, du hast es nämlich noch gar nicht probiert.
Ist es ein mangelnder Bildungsstand oder mangelnde Bildungsbereitschaft, wenn man nur pauschal auf "die da oben" schimpft, nur weil man die Demokratie mit einem Wunschkonzert verwechselt und sich dann, weil man nicht bekommt, was man sich einbildet, eingeschnappt wie eine 5-jährige verhält?

Leute, die auf "die da oben" ( :rolleyes: ) schimpfen, zeigen sowieso, dass sie unser politisches System und den Demokratiegedanken noch überhaupt nicht verstanden haben. Unsere Politiker sind nicht als Herrscher oder Führer zu begreifen. Eigentlich sind sie eher Dienstleister für uns, zumindest sehe ich das so. Ein vergleichsweise unterbezahlter Scheißjob ist Politiker sowieso.
Die Dauerschimpfer haben in der Tat nicht begriffen, dass Demokratie von Mitmachen lebt.

Aber es ist halt bequem, für das angebliche Versagen eines Systems mit dem Finger auf diejenigen zu zeigen, die mit oft großem persönlichen Einsatz zumindest VERSUCHEN, politische Weichenstellungen zum Wohle der Allgemeinheit und, ja, auch im eigenen Interesse zu beeinflussen.
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Teekanne
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Teekanne »

Naja, wenn man sich mal anschaut, das in der westlichen Welt die Demokratie immer mehr an Boden verliert,verwundert es kaum. Man will wie ein 5 jähriges Kind alles hier und jetzt und wenn man es nicht bekommt, fängt man an zu kreischen.
Autokraten (Diktatoren) sind wieder schwer im kommen und populär wie seit 80 Jahren nicht mehr. In unserem Wohlstand haben viele wohl keinen richtigen Durchblick mehr, wie wertvoll Demokratie doch ist. Stattdessen brüllt man nach einem Führer der lenkt, einem das Denken abnimmt und einem vorschreibt was man zu glauben hat .
In der Hoffnung an etwas "Großem" beteiligt zu sein, vergessen sie doch glatt, das Diktatur ein Gefängnis auf Lebenszeit ist und man niemals widersprechen sollte.

Ich denke es liegt gar nicht mal so an einem einzelnem Politiker, sondern an der Trägheit der Demokratie in der alles etwas länger dauert und man auf andere Rücksicht nehmen muß.
Einfacher wäre doch der eine der alles macht und vorgibt. Dumm nur wenn dann die Ideologie nicht stimmt......Dann brüllt man nie mehr.
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H2O
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von H2O »

Meine Vermutung: Die große Zahl der Wähler beschäftigt sich kaum mit Gesellschaftsfragen, weil sie mit ihrem Broterwerb und ihrer Aufgabe als Familienmitglieder schon mehr als ausgelastet sind. Dann ist es auch so, daß sich in Parteien Menschen sammeln, die von der Wiege bis zur Bahre keine anderen Aufgaben mehr bewegen als die Gesellschaftspolitik. Des höheren Ansehens wegen gleich noch unterlegt mit dem passenden Studium, mit oder ohne Abschluß, mit oder ohne akademischen Titel. Die Sprache dieser Leute ist dann durchsetzt mit derart vielen Fachbegriffen und völlig unnötigen Fremdworten, daß Otto Normalverbraucher die Lust verliert, dort kritisch (auch noch!) hinein zu hören. Er versteht "Bahnhof" und erkennt eben "die da oben".

Vermutlich liegt in dieser Klassenbildung der Grund, daß sich Normalbürger von der Politik abwenden. Denn in der Diskussion mit den gerade beschriebenen Parteileuten ziehen sie selbst dann den Kürzeren, wenn sie gar nicht so ganz Unrecht haben. Der Politiker holt sie dann dort ab und bringt sie dahin, wo sie nicht hingehen wollten.

Vielleicht gab es in der Anfangszeit der Bonner Republik mehr Seiteneinsteiger in die Politik, die sich im "richtigen Leben" noch mit dem Überleben ihres Betriebs als Eigentümer oder Führungskraft oder Wissenschaftler befassen mußten. Nehmen wir doch aus jüngstem Erleben den JUSO-Anführer: Ob der wohl schon einmal im Wettbewerb um einen bezahlten Arbeitsplatz gestanden hat?

Nun gut, das kann man in wiki nachschlagen. Ein Leben für die Politik! Eine weitere Vermutung: Diese Klasse zieht weitere Mitglieder der Klasse an. Das sind die Leute, die immer wieder an der Spitze stehen.

Dann erscheint es mir wenig überraschend, wenn Normalverbraucher von "denen da oben" reden und sich am politischen Leben nicht beteiligen... bis hin zur Wahlverweigerung.

Ja, das ist eine schlimme Entwicklung, die aus meiner Sicht auch einer klaren Logik folgt... aber wie soll sie systematisch gebessert werden? Vielleicht hilft es, vor diesem Hintergrund den Erfolg der AfD zu betrachten. Haben in dieser recht jungen Partei doch weniger glatt geschliffene Politiker das Wort?
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Arcturus
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Arcturus »

H2O hat geschrieben:(05 Mar 2018, 10:34)

Meine Vermutung: Die große Zahl der Wähler beschäftigt sich kaum mit Gesellschaftsfragen, weil sie mit ihrem Broterwerb und ihrer Aufgabe als Familienmitglieder schon mehr als ausgelastet sind. Dann ist es auch so, daß sich in Parteien Menschen sammeln, die von der Wiege bis zur Bahre keine anderen Aufgaben mehr bewegen als die Gesellschaftspolitik. Des höheren Ansehens wegen gleich noch unterlegt mit dem passenden Studium, mit oder ohne Abschluß, mit oder ohne akademischen Titel. Die Sprache dieser Leute ist dann durchsetzt mit derart vielen Fachbegriffen und völlig unnötigen Fremdworten, daß Otto Normalverbraucher die Lust verliert, dort kritisch (auch noch!) hinein zu hören. Er versteht "Bahnhof" und erkennt eben "die da oben".

Vermutlich liegt in dieser Klassenbildung der Grund, daß sich Normalbürger von der Politik abwenden. Denn in der Diskussion mit den gerade beschriebenen Parteileuten ziehen sie selbst dann den Kürzeren, wenn sie gar nicht so ganz Unrecht haben. Der Politiker holt sie dann dort ab und bringt sie dahin, wo sie nicht hingehen wollten.

Vielleicht gab es in der Anfangszeit der Bonner Republik mehr Seiteneinsteiger in die Politik, die sich im "richtigen Leben" noch mit dem Überleben ihres Betriebs als Eigentümer oder Führungskraft oder Wissenschaftler befassen mußten. Nehmen wir doch aus jüngstem Erleben den JUSO-Anführer: Ob der wohl schon einmal im Wettbewerb um einen bezahlten Arbeitsplatz gestanden hat?

Nun gut, das kann man in wiki nachschlagen. Ein Leben für die Politik! Eine weitere Vermutung: Diese Klasse zieht weitere Mitglieder der Klasse an. Das sind die Leute, die immer wieder an der Spitze stehen.

Dann erscheint es mir wenig überraschend, wenn Normalverbraucher von "denen da oben" reden und sich am politischen Leben nicht beteiligen... bis hin zur Wahlverweigerung.

Ja, das ist eine schlimme Entwicklung, die aus meiner Sicht auch einer klaren Logik folgt... aber wie soll sie systematisch gebessert werden? Vielleicht hilft es, vor diesem Hintergrund den Erfolg der AfD zu betrachten. Haben in dieser recht jungen Partei doch weniger glatt geschliffene Politiker das Wort?
Das ich ihnen einmal von oben bis unten zustimmen muss, hätte ich nie erwartet :thumbup:
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Kritikaster
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Kritikaster »

H2O hat geschrieben:(05 Mar 2018, 10:34)

Meine Vermutung: Die große Zahl der Wähler beschäftigt sich kaum mit Gesellschaftsfragen, weil sie mit ihrem Broterwerb und ihrer Aufgabe als Familienmitglieder schon mehr als ausgelastet sind. Dann ist es auch so, daß sich in Parteien Menschen sammeln, die von der Wiege bis zur Bahre keine anderen Aufgaben mehr bewegen als die Gesellschaftspolitik. Des höheren Ansehens wegen gleich noch unterlegt mit dem passenden Studium, mit oder ohne Abschluß, mit oder ohne akademischen Titel. Die Sprache dieser Leute ist dann durchsetzt mit derart vielen Fachbegriffen und völlig unnötigen Fremdworten, daß Otto Normalverbraucher die Lust verliert, dort kritisch (auch noch!) hinein zu hören. Er versteht "Bahnhof" und erkennt eben "die da oben".

Vermutlich liegt in dieser Klassenbildung der Grund, daß sich Normalbürger von der Politik abwenden. Denn in der Diskussion mit den gerade beschriebenen Parteileuten ziehen sie selbst dann den Kürzeren, wenn sie gar nicht so ganz Unrecht haben. Der Politiker holt sie dann dort ab und bringt sie dahin, wo sie nicht hingehen wollten.

Vielleicht gab es in der Anfangszeit der Bonner Republik mehr Seiteneinsteiger in die Politik, die sich im "richtigen Leben" noch mit dem Überleben ihres Betriebs als Eigentümer oder Führungskraft oder Wissenschaftler befassen mußten. Nehmen wir doch aus jüngstem Erleben den JUSO-Anführer: Ob der wohl schon einmal im Wettbewerb um einen bezahlten Arbeitsplatz gestanden hat?

Nun gut, das kann man in wiki nachschlagen. Ein Leben für die Politik! Eine weitere Vermutung: Diese Klasse zieht weitere Mitglieder der Klasse an. Das sind die Leute, die immer wieder an der Spitze stehen.

Dann erscheint es mir wenig überraschend, wenn Normalverbraucher von "denen da oben" reden und sich am politischen Leben nicht beteiligen... bis hin zur Wahlverweigerung.

Ja, das ist eine schlimme Entwicklung, die aus meiner Sicht auch einer klaren Logik folgt... aber wie soll sie systematisch gebessert werden? Vielleicht hilft es, vor diesem Hintergrund den Erfolg der AfD zu betrachten. Haben in dieser recht jungen Partei doch weniger glatt geschliffene Politiker das Wort?
Hast Du diese Erfahrungen so selbst schon gemacht oder beruhen Deine Ausführungen auf Beobachtungen als außenstehender Dritter?
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Der General
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Der General »

NMA hat geschrieben:(05 Mar 2018, 09:30)

Ich werfe jetzt mal einen Nebenaspekt des SPD-Mitgliedervotums in der Ring. Ich meine die hohe Wahlbeteiligung.

Wahlbeteiligungen anderer Wahlen, selbst BTW, stagnieren bekanntlich auf erschreckend niedrigem Niveau und nehmen ab. Manchmal wird gar die demokratische Legitimation von Personen oder Entscheidungen in Frage gestellt, weil aus der Menge der Wahlberechtigten so wenige Leute den Ausschlag geben (Zahlen liefere ich, wenn jemand darauf besteht, ich setze das erst mal als allgemein bekannt voraus).

Gemeinhin wird die Politik dafür gerügt. Sie erreiche die Leute nicht mehr und es gäbe keine Unterschiede mehr zwischen den Parteien, alles sei das Gleiche und beliebig.

Ich möchte mich jetzt aber an die Seite von Christian Lindner stellen, der vor einigen Monaten - nach dem Scheitern der Jamaika-Verhandlungen, wenn ich mich richtig erinnere – meinte (sinngemäß): An alle, die da glauben, es gäbe keine Unterschiede zwischen den Parteien, ist das Scheitern der Verhandlungen ein Lehrstück. Denn die Tatsache, dass sich nicht geeinigt wurde zeigt, dass es sehr wohl unüberbrückbare Unterschiede gibt ...

... zwischen denen gewählt, wofür oder wogegen entschieden werden muss.

Die Tragödie, in welche sich die SPD (mal wieder) mehr oder weniger ungeschickt hat reißen lassen, ist ein anderes Thema. Aber wir haben auch mitbekommen, wie mühsam die Vorgespräche, die Sondierungen und die Koalitionsverhandlungen verlaufen sind, welche erheblichen Zugeständnisse Merkel machen musste und wir konnten beobachten, wie die SPD dem Volk prinzipiell die Gelegenheit gibt, basisdemokratisch mitzureden! Politisch engagierte, bewusste, verantwortungsvolle Bürger (=Mitglieder und Kurzzeitmitglieder) haben das auch getan.

Also frage ich mich jetzt erneut schon, was das Volk denn eigentlich will, wenn es sich nicht beteiligt. Es mag eine legitime Form des allgemeinen Protest sein, aber diese Pauschalverurteilung ... ist die jetzt allein verschuldet von einer angeblichen Beliebigkeit der Politiker, oder nicht auch ein wenig undankbare Dummheit der Leute, die gar nicht beobachten wollen, ob es Unterschiede gibt? Ich rüge meine 5-jährige Tochter manchmal, wenn sie vor dem Essen sagt "Das schmeckt mir nicht", indem ich sage: Du kannst gar nicht wissen, ob es dir schmeckt, du hast es nämlich noch gar nicht probiert.
Ist es ein mangelnder Bildungsstand oder mangelnde Bildungsbereitschaft, wenn man nur pauschal auf "die da oben" schimpft, nur weil man die Demokratie mit einem Wunschkonzert verwechselt und sich dann, weil man nicht bekommt, was man sich einbildet, eingeschnappt wie eine 5-jährige verhält?

Leute, die auf "die da oben" ( :rolleyes: ) schimpfen, zeigen sowieso, dass sie unser politisches System und den Demokratiegedanken noch überhaupt nicht verstanden haben. Unsere Politiker sind nicht als Herrscher oder Führer zu begreifen. Eigentlich sind sie eher Dienstleister für uns, zumindest sehe ich das so. Ein vergleichsweise unterbezahlter Scheißjob ist Politiker sowieso.
Also ich weiß jetzt gar nicht genau über was Du eigentlich diskutieren möchtest ?

Als Überschrift "78% Wahlbeteiligung" dann geht es um die Tragödie der SPD, über Deine Tochter die das Essen nicht mag bis hin zum Demokratie-Verständnis und einer allgemeinen Systemfrage :?:

Da ich aber in Deinem Beitrag dennoch eine präzise Frage sehe nämlich, "Also frage ich mich jetzt erneut schon, was das Volk denn eigentlich will, wenn es sich nicht beteiligt. Es mag eine legitime Form des allgemeinen Protest sein, aber diese Pauschalverurteilung" ...

kannst Du hier, anhand einer Seriösen Quelle erkennen, dass es eine große Mehrheit gibt, die auf Demokratie gar keinen besonderen Fokus legt. Das Volk legt am meisten Wert auf ARBEIT-SOLIDARITÄT und SICHERHEIT. Das sind die Drei Hauptpfeiler also das Hauptsächliche, der Rest spielt eher eine untergeordnete Rolle.

80% Ostdeutsche und 72% Westdeutsche, könnten sich sogar eine Zukunft in einem Sozialistischen Staat vorstellen.

Repräsentative Umfrage von Emnid :

http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 83548.html

Und das Leute die schimpfen "die da oben" zu wenig verstehen würden was ein politisches System überhaupt bedeutet, finde ich eine sehr Steile These von Dir.

Gründe, warum die Politikverdossenheit bzw. die Unzufriedenheit zunimmt ist schon längst anhand von Studien begründet.

Die zwei schlimmsten Ursachen liegen darin, dass sich sehr viele (68%) durch Wahlversprechen die dann nicht eingehalten werden belogen fühlen und 61% sehen in Politikern keine moralischen Vorbilder mehr. Im Jahr 2010 stimmten 94 Prozent der Befragten der Aussage zu, sie hätten sowieso keinen Einfluss darauf, was die Regierung tut.

https://de.statista.com/statistik/daten ... utschland/

PS. Mich wundert es überhaupt nicht, dass in den USA ein Trump gewählt wurde, eben so wenig das Protestparteien wie die AfD erstarken. Gut finde ich das nicht, die Entwicklung war jedoch vorhersehbar, wenn man solche und andere Studien vom "Volk" nicht bzw. zu wenig berücksichtigt!

grüsse
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von H2O »

Kritikaster hat geschrieben:(05 Mar 2018, 10:45)

Hast Du diese Erfahrungen so selbst schon gemacht oder beruhen Deine Ausführungen auf Beobachtungen als außenstehender Dritter?
Als noch sehr junger Mann habe ich als Gast einige kleine Parteiversammlungen besucht (CDU und FDP). Das war nichts für mich als Ingenieur. Aber ich habe als Staatsbürger natürlich diese Dinge weiter beobachtet. Aus dem hohlen Bauch habe ich diese Anmerkungen nicht geschöpft. Vor allem aber mache ich niemandem einen Vorwurf, daß Parteien in solche Entwicklungen hinein schlittern. Deshalb bleibt ja auch die Frage, wie diese aus meiner Sicht logische Entwicklung systematisch verbessert werden kann.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Kritikaster »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 10:49)

80% Ostdeutsche und 72% Westdeutsche, könnten sich sogar eine Zukunft in einem Sozialistischen Staat vorstellen.
Kein Wunder, wenn nur 28% respektive 42% der Befragten Freiheit für ein wichtiges politisches Ziel halten. Leute, die solche Antworten geben, wissen halt nicht, was sie sagen und tun, träumen von einem Schlaraffenland, das es nie geben kann.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Der General »

Kritikaster hat geschrieben:(05 Mar 2018, 10:57)

Kein Wunder, wenn nur 28% respektive 42% der Befragten Freiheit für ein wichtiges politisches Ziel halten. Leute, die solche Antworten geben, wissen halt nicht, was sie sagen und tun, träumen von einem Schlaraffenland, das es nie geben kann.
Du machst den gleichen Fehler wie die Politiker bzw. Parteien die massiv Stimmen verlieren und nicht wissen warum !

Das Ganze war doch eine Repräsentative Umfrage, genau so wie die Zahlen der "Sonntagsfrage" entstehen. Es ist einfach nur Naiv zu argumentieren, diejenigen seien dumm und würden nur träumen. Es ist die Meinung der Mehrheit, dass sollte man akzeptieren und Politiker bzw. Parteien berücksichtigen !
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von twilight »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 11:10)

Du machst den gleichen Fehler wie die Politiker bzw. Parteien die massiv Stimmen verlieren und nicht wissen warum !

Das Ganze war doch eine Repräsentative Umfrage, genau so wie die Zahlen der "Sonntagsfrage" entstehen. Es ist einfach nur Naiv zu argumentieren, diejenigen seien dumm und würden nur träumen. Es ist die Meinung der Mehrheit, dass sollte man akzeptieren und Politiker bzw. Parteien berücksichtigen !
Deine Umfrage ist 8 Jahre alt.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Der General »

twilight hat geschrieben:(05 Mar 2018, 11:15)

Deine Umfrage ist 8 Jahre alt.
UND ? Kommt jetzt die alberne Masche wieder, die Umfrage sei doof weil bla bla bla ?

8 Jahre ist gar nichts im Gegenteil, in Sachen Sicherheit dürfte sich einer dieser Drei Gründe sogar noch wesentlich verstärkt haben wenn man die Flüchtlingswelle und den ganzen Terrorkram mit einbezieht, der ja 2010 noch nicht vorhanden war.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von twilight »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 11:27)

UND ? Kommt jetzt die alberne Masche wieder, die Umfrage sei doof weil bla bla bla ?

8 Jahre ist gar nichts im Gegenteil, in Sachen Sicherheit dürfte sich einer dieser Drei Gründe sogar noch wesentlich verstärkt haben wenn man die Flüchtlingswelle und den ganzen Terrorkram mit einbezieht, der ja 2010 noch nicht vorhanden war.
Wo stand die AfD vor 8 Jahren und wo heute ?
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Kritikaster »

twilight hat geschrieben:(05 Mar 2018, 11:34)

Wo stand die AfD vor 8 Jahren und wo heute ?
Die gab es noch nicht.

Das erklärt vielleicht die damalige Tendenz zum linken Totalitarismus. Wobei zu klären wäre, ob nicht ein ähnliches Ergebnis bei der Frage nach einer "guten" rechten Diktatur heraus gekommen wäre.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Der General »

twilight hat geschrieben:(05 Mar 2018, 11:34)

Wo stand die AfD vor 8 Jahren und wo heute ?
Was hat die AfD mit der Studie zu tun :?:

Die Drei Hauptpfeiler von eine Mehrheit besteht aus ARBEIT-SOLIDARITÄT-SICHERHEIT ob in einer Demokratie oder in einem Sozialismus ist der Mehrheit egal.

Warum sollten sich diese Drei Haupt-Schwerpunkte in 8 Jahren geändert haben ?
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von twilight »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 11:41)

Was hat die AfD mit der Studie zu tun :?:

Die Drei Hauptpfeiler von eine Mehrheit besteht aus ARBEIT-SOLIDARITÄT-SICHERHEIT ob in einer Demokratie oder in einem Sozialismus ist der Mehrheit egal.

Warum sollten sich diese Drei Haupt-Schwerpunkte in 8 Jahren geändert haben ?
"80% Ostdeutsche und 72% Westdeutsche, könnten sich sogar eine Zukunft in einem Sozialistischen Staat vorstellen." - Das wird wohl heute nicht mehr zutreffen.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Der General »

twilight hat geschrieben:(05 Mar 2018, 11:51)

"80% Ostdeutsche und 72% Westdeutsche, könnten sich sogar eine Zukunft in einem Sozialistischen Staat vorstellen." - Das wird wohl heute nicht mehr zutreffen.
Kannst Du das auch begründen oder gefällt Dir nur diese Umfrage nicht ?

Im übrigen, sieht auch eine Überwältigende Mehrheit den Kapitalismus als sehr kritisch an:

Von 2017

https://yougov.de/news/2017/08/24/mehrh ... ieht-kapi/

Der Kapitalismus ist im übrigen auch eine starke Begründung, warum man sich vom Etablissement abwendet. Nicht nur in Europa, sondern Weltweit werden die Reichen immer Reicher und die Ärmeren immer ärmer! In Europa hungern die Menschen und das nicht in Rumänien oder Bulgarien, sondern in Griechenland, Spanien und Italien.... Der Kapitalismus spielt dabei eine große Rolle.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von BlueMonday »

Nun, vorstellen kann man sich vieles... auch grässliche Dystopien, etwa die Rückkehr eines totalitären Staates wie die DDR. Man sollte diese Vorstellung sehr eindringlich machen. Vor allem das trieste DDR-Grau sollte man dabei nicht vergessen, die Umweltverschmutzung, die schlechte krankmachende Luft, der ganze Muff, auch die geistige Enge, die völlige Unfähigkeit eines Systems Kritik zu ertragen, die langen Schlangen vor den Läden, die plattgedrückten Nasen an den "Intershops", die absurde Mauer, die Menschen an der Flucht hindern sollte, die potemkinschen Dörfer, die jeden Abend in der "Aktuellen Kamera" gebaut wurden, diese unangreifbaren Euphemismen in der offiziellen Sprache, die drögen Paraden, die ganze Verlogenheit, die würdelose Bespitzelung der eigenen Bevölkerung... Einen großen nassen kratzigen Lappen daraus machen und jenen immer wieder tüchtig ins Gesicht reiben, die sich da völlig verschlafen diesen Dreck zurückwünschen.
ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Der General »

BlueMonday hat geschrieben:(05 Mar 2018, 12:24)

Nun, vorstellen kann man sich vieles... auch grässliche Dystopien, etwa die Rückkehr eines totalitären Staates wie die DDR. Man sollte diese Vorstellung sehr eindringlich machen. Vor allem das trieste DDR-Grau sollte man dabei nicht vergessen, die Umweltverschmutzung, die schlechte krankmachende Luft, der ganze Muff, auch die geistige Enge, die völlige Unfähigkeit eines Systems Kritik zu ertragen, die langen Schlangen vor den Läden, die plattgedrückten Nasen an den "Intershops", die absurde Mauer, die Menschen an der Flucht hindern sollte, die potemkinschen Dörfer, die jeden Abend in der "Aktuellen Kamera" gebaut wurden, diese unangreifbaren Euphemismen in der offiziellen Sprache, die drögen Paraden, die ganze Verlogenheit, die würdelose Bespitzelung der eigenen Bevölkerung... Einen großen nassen kratzigen Lappen daraus machen und jenen immer wieder tüchtig ins Gesicht reiben, die sich da völlig verschlafen diesen Dreck zurückwünschen.
Auch wenn das nur wenig mit dem Thema zu tun hat und ich persönlich das nicht bewerten kann weil ich nicht in der DDR gelebt habe.

49% Ostdeutsche meinten die DDR hätte mehr gute als schlechte Seiten.

Umfrage 2018

https://de.statista.com/statistik/daten ... n-der-ddr/
Polibu

Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Polibu »

In der Schweiz gibt es eine richtige Demokratie. In Deutschland bekommt man ausser ein paar Halbwahrheiten und viel Lügen kaum Wahrheiten vor der Wahl aufgetischt. Man wählt dann die Katze im Sack und bekommt zwischendurch nicht mal mehr die Chance per Volksentscheid verschiedene Themen mit beeinflussen zu können. Ist doch klar, dass die Leute dann anfangen zu motzen. Erst wird man belogen und dann darf man nicht mal mehr mitreden. Die Schweiz zeigt uns was eine richtige Demokratie ist.
Zuletzt geändert von Polibu am Mo 5. Mär 2018, 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Kritikaster »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 12:31)

Auch wenn das nur wenig mit dem Thema zu tun hat und ich persönlich das nicht bewerten kann weil ich nicht in der DDR gelebt habe.

49% Ostdeutsche meinten die DDR hätte mehr gute als schlechte Seiten.

Umfrage 2018

https://de.statista.com/statistik/daten ... n-der-ddr/
Gehabte Schmerzen waren immer schon gute Schmerzen.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Der General »

Kritikaster hat geschrieben:(05 Mar 2018, 12:33)

Gehabte Schmerzen waren immer schon gute Schmerzen.
Weißt Du, es ist schon sehr Erstaunlich wenn man solche Erhobenen Studien betrachtet, diese versteht und zur Kenntnis nimmt und gleichzeitig die Meinungen von sogenannten Welterklärern und Selbsternannten Vollblutdemokraten liest, da kommt man sich vor wie in einer Parallelwelt :rolleyes:

Die Politiker der sogenannten Volksparteien scheinen in so einer Parallelwelt zu leben. Man betreibt sogar, wenn man es genau nimmt, Politik entgegen den Interessen des Volkes. Es werden die Bedürfnisse oder Ängste usw. kaum bis gar nicht mehr berücksichtigt und wundert sich später warum man bei Wahlen massive Verluste einfährt.

Im übrigen ist es ein Armutszeugnis einer Demokratie, wenn die Zwei größten Parteien Deutschlands, beide Ihr Historisch schlechteste Ergebnis erzielt haben, vom Wähler also abgelehnt wurden, nun trotzdem wieder die Regierung stellt :x

Da darf man sich dann nicht wundern, wenn es noch mehr Protest und frustrierte Nichtwähler gibt. Neuwahlen, wäre die wesentlich bessere Alternative gewesen und von mir aus auch solange bis es passt !
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von zollagent »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 12:53)

Weißt Du, es ist schon sehr Erstaunlich wenn man solche Erhobenen Studien betrachtet, diese versteht und zur Kenntnis nimmt und gleichzeitig die Meinungen von sogenannten Welterklärern und Selbsternannten Vollblutdemokraten liest, da kommt man sich vor wie in einer Parallelwelt :rolleyes:

Die Politiker der sogenannten Volksparteien scheinen in so einer Parallelwelt zu leben. Man betreibt sogar, wenn man es genau nimmt, Politik entgegen den Interessen des Volkes. Es werden die Bedürfnisse oder Ängste usw. kaum bis gar nicht mehr berücksichtigt und wundert sich später warum man bei Wahlen massive Verluste einfährt.

Im übrigen ist es ein Armutszeugnis einer Demokratie, wenn die Zwei größten Parteien Deutschlands, beide Ihr Historisch schlechteste Ergebnis erzielt haben, vom Wähler also abgelehnt wurden, nun trotzdem wieder die Regierung stellt :x

Da darf man sich dann nicht wundern, wenn es noch mehr Protest und frustrierte Nichtwähler gibt. Neuwahlen, wäre die wesentlich bessere Alternative gewesen und von mir aus auch solange bis es passt !
Die Interessen des Volkes werden gleichgesetzt mit den Bauchschmerzen von Extremisten. Ist aber gottseidank nicht so. Und ob die diversen extremistischen Parteien Wähler austauschen oder nicht, es betrifft, wie die Wahlergebnisse zeigen, die Mehrheit des Volkes eher nicht.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von pikant »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 11:27)



8 Jahre ist gar nichts im Gegenteil, in Sachen Sicherheit dürfte sich einer dieser Drei Gründe sogar noch wesentlich verstärkt haben wenn man die Flüchtlingswelle und den ganzen Terrorkram mit einbezieht, der ja 2010 noch nicht vorhanden war.
8 Jahre ist in der Politik eine Ewigkeit!
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Kritikaster »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 12:53)

Weißt Du, es ist schon sehr Erstaunlich wenn man solche Erhobenen Studien betrachtet, diese versteht und zur Kenntnis nimmt und gleichzeitig die Meinungen von sogenannten Welterklärern und Selbsternannten Vollblutdemokraten liest, da kommt man sich vor wie in einer Parallelwelt :rolleyes:

Die Politiker der sogenannten Volksparteien scheinen in so einer Parallelwelt zu leben. Man betreibt sogar, wenn man es genau nimmt, Politik entgegen den Interessen des Volkes. Es werden die Bedürfnisse oder Ängste usw. kaum bis gar nicht mehr berücksichtigt und wundert sich später warum man bei Wahlen massive Verluste einfährt.

Im übrigen ist es ein Armutszeugnis einer Demokratie, wenn die Zwei größten Parteien Deutschlands, beide Ihr Historisch schlechteste Ergebnis erzielt haben, vom Wähler also abgelehnt wurden, nun trotzdem wieder die Regierung stellt :x

Da darf man sich dann nicht wundern, wenn es noch mehr Protest und frustrierte Nichtwähler gibt. Neuwahlen, wäre die wesentlich bessere Alternative gewesen und von mir aus auch solange bis es passt !
Du unterliegst einem grundsätzlichen Irrtum, General: Die Tatsache, dass sich ein großer Teil der Beteiligten an einer Umfrage auch ein Leben im Sozialismus "vorstellen" kann, ist ja nun so überhaupt kein Beleg für die These, dass sich die Politik einer aus freien Wahlen hervor gegangenen Regierung gegen die Interessen und Bedürfnisse des Volkes richtet, das sie gewählt hat.

Im Gegenteil zeigt die Verteilung der Stimmen bei Wahlen regelmäßig, dass sich das Wahlvolk immer dann, wenn es konkret wird, GEGEN solche Fantastereien entscheidet. Warum wohl?
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von pikant »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 12:31)

Auch wenn das nur wenig mit dem Thema zu tun hat und ich persönlich das nicht bewerten kann weil ich nicht in der DDR gelebt habe.

49% Ostdeutsche meinten die DDR hätte mehr gute als schlechte Seiten.

Umfrage 2018

https://de.statista.com/statistik/daten ... n-der-ddr/
als Westdeutscher bin ich froh, dass dies dort nur 13% so sehen!
Darum war auch die Neigung in die DDR zu ziehen, nahezu null!
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Der General »

zollagent hat geschrieben:(05 Mar 2018, 12:56)

Die Interessen des Volkes werden gleichgesetzt mit den Bauchschmerzen von Extremisten. Ist aber gottseidank nicht so. Und ob die diversen extremistischen Parteien Wähler austauschen oder nicht, es betrifft, wie die Wahlergebnisse zeigen, die Mehrheit des Volkes eher nicht.
Hallo zolli, so Richtig verstanden habe ich das jetzt nicht, was meinst Du mit Interessen des Volkes die gleichgesetzt mit den Bauchschmerzen von Extremisten sind ?

Die Wahlergebnisse "unserer" großen Volksparteien, bewerte ich als eine große Katastrophe und Selbstverständlich auch als ein Politik-Versagen und man könnte vor Deiner Aussage das dieses Wahlergebnis die Mehrheit des Volkes wiederspiegelt durchaus ein "NOCH" einfügen. Die AfD beispielsweise ist doch fast schon so stark wie die SPD, dass sollte zu denken geben.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von pikant »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 12:53)



Im übrigen ist es ein Armutszeugnis einer Demokratie, wenn die Zwei größten Parteien Deutschlands, beide Ihr Historisch schlechteste Ergebnis erzielt haben, vom Wähler also abgelehnt wurden, nun trotzdem wieder die Regierung stellt :x
!
in einer Demokratie entscheidet immer eine Mehrheit und das kann kein Armutszeugnis sein, wenn im Bundestag die Mehrheit regiert!
die beiden grossen Parteien sind doch vom Buerger nicht abgelehnt worden in der MEHRHEIT :D - SPD, CDU mit CSU im Gepaeck sind von einer Mehrheit gewaehlt worden
Ablehnung sieht in einer Demokratie anders aus.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von pikant »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 13:09)

Hallo zolli, so Richtig verstanden habe ich das jetzt nicht, was meinst Du mit Interessen des Volkes die gleichgesetzt mit den Bauchschmerzen von Extremisten sind ?

Die Wahlergebnisse "unserer" großen Volksparteien, bewerte ich als eine große Katastrophe und Selbstverständlich auch als ein Politik-Versagen und man könnte vor Deiner Aussage das dieses Wahlergebnis die Mehrheit des Volkes wiederspiegelt durchaus ein "NOCH" einfügen. Die AfD beispielsweise ist doch fast schon so stark wie die SPD, dass sollte zu denken geben.
die Linkspartei ist viel schwaecher als die AfD - das sollte zu denken geben und das vor dem Hintergrund, dass sich so viele Buerger einen Sozialismus vorstellen l koennen und die beiden sozialistischen Parteien nicht mal auf 30% Zustimmung kommen.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Der General »

Kritikaster hat geschrieben:(05 Mar 2018, 13:04)

Du unterliegst einem grundsätzlichen Irrtum, General: Die Tatsache, dass sich ein großer Teil der Beteiligten an einer Umfrage auch ein Leben im Sozialismus "vorstellen" kann, ist ja nun so überhaupt kein Beleg für die These, dass sich die Politik einer aus freien Wahlen hervor gegangenen Regierung gegen die Interessen und Bedürfnisse des Volkes richtet, das sie gewählt hat.

Im Gegenteil zeigt die Verteilung der Stimmen bei Wahlen regelmäßig, dass sich das Wahlvolk immer dann, wenn es konkret wird, GEGEN solche Fantastereien entscheidet. Warum wohl?
Darum geht es ja auch gar nicht.

Diese Studie habe ich auf den Eingangsbeitrag verlinkt, da der Strang-Ersteller meinte, einige würden das Politische System einer Demokratie nicht verstehen.

In Wirklichkeit, verstehen sie es schon, dennoch legen Sie auf Demokratie gar nicht so einen großen Wert, darum ging es mir, um diese Tatsache zu verdeutlichen. Es spielt dabei gar keine Rolle ob man das gut oder schlecht bewertet.

Zu Deinem zweiten Absatz, kann man die These das die Regierung gegen die Interessen des Volkes gehandelt hat, durchaus mit dem Niederschmetternden Wahlergebnis aufrecht erhalten. Was wären denn Deine Gründe, warum beide Volksparteien so stark an Zuspruch verloren haben?
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von zollagent »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 13:09)

Hallo zolli, so Richtig verstanden habe ich das jetzt nicht, was meinst Du mit Interessen des Volkes die gleichgesetzt mit den Bauchschmerzen von Extremisten sind ?

Die Wahlergebnisse "unserer" großen Volksparteien, bewerte ich als eine große Katastrophe und Selbstverständlich auch als ein Politik-Versagen und man könnte vor Deiner Aussage das dieses Wahlergebnis die Mehrheit des Volkes wiederspiegelt durchaus ein "NOCH" einfügen. Die AfD beispielsweise ist doch fast schon so stark wie die SPD, dass sollte zu denken geben.
Vielleicht wäre es verständlicher gewesen, wenn ich von den "vermeintlichen Interessen des Volkes" geschrieben hätte. Denn sowohl die sehr Linken als auch die sehr Rechten reden von "Interessen des Volkes" und meinen doch nur die Interessen ihrer Splittergruppen. Es ist diese Gleichsetzung, die dir das Verständnis erschwert, und die schlichtweg nicht zutrifft.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von pikant »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 12:00)
/

Der Kapitalismus ist im übrigen auch eine starke Begründung, warum man sich vom Etablissement abwendet. Nicht nur in Europa, sondern Weltweit werden die Reichen immer Reicher und die Ärmeren immer ärmer!
fuer mich aber sehr interessant, dass man sich angeblich vom Kapitalismus abwendet, aber die Linkspartei als sozialistische Alternative nur zu einem kleinen Teil waehlt.
der Buerger waehlt stattdessen Afd, die ja nun wirklich fuer einen Raubtierkapitalismus steht und in anderen Laendern werden auch rechte Parteiein gewaehlt, die nun wirklich kein Interesse daran haben, dass die Reichen aermer und die Armen reicher werden.....
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von zollagent »

pikant hat geschrieben:(05 Mar 2018, 13:31)

fuer mich aber sehr interessant, dass man sich angeblich vom Kapitalismus abwendet, aber die Linkspartei als sozialistische Alternative nur zu einem kleinen Teil waehlt.
der Buerger waehlt stattdessen Afd, die ja nun wirklich fuer einen Raubtierkapitalismus steht und in anderen Laendern werden auch rechte Parteiein gewaehlt, die nun wirklich kein Interesse daran haben, dass die Reichen aermer und die Armen reicher werden.....
...was sich dadurch erklärt, daß die Wirtschaftsform nicht die Begründung für die Abwendung ist, sondern eher das Gefühl, zu kurz zu kommen und Dinge nicht zu bekommen, die vermeintlich einem selbst eher "zustehen" als anderen. Es handelt sich hier um den typischen Futterneid, der unter rechts Gesinnten häufig zu finden ist.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von pikant »

NMA hat geschrieben:(05 Mar 2018, 09:30)



Ich möchte mich jetzt aber an die Seite von Christian Lindner stellen, der vor einigen Monaten - nach dem Scheitern der Jamaika-Verhandlungen, wenn ich mich richtig erinnere – meinte (sinngemäß): An alle, die da glauben, es gäbe keine Unterschiede zwischen den Parteien, ist das Scheitern der Verhandlungen ein Lehrstück. Denn die Tatsache, dass sich nicht geeinigt wurde zeigt, dass es sehr wohl unüberbrückbare Unterschiede gibt ...

... zwischen denen gewählt, wofür oder wogegen entschieden werden muss.
da hat Christian Lindner schon recht und natuerlich gibt es grosse Unterschiede auch zwischen CDU, SPD, CSU, FDP und den Gruenen - da will ich von den Randparteien gar nicht reden.

ich finde es toll, dass sich so viele SPD-Mitglieder an der Abstimmung beteiligt haben und das Ergebnis hat mich in dieser Klarheit schon ueberrascht.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Der General »

zollagent hat geschrieben:(05 Mar 2018, 13:24)

Vielleicht wäre es verständlicher gewesen, wenn ich von den "vermeintlichen Interessen des Volkes" geschrieben hätte. Denn sowohl die sehr Linken als auch die sehr Rechten reden von "Interessen des Volkes" und meinen doch nur die Interessen ihrer Splittergruppen. Es ist diese Gleichsetzung, die dir das Verständnis erschwert, und die schlichtweg nicht zutrifft.
Das ist so nicht ganz korrekt. Richtig ist, dass die Meinungen von ganz rechts, bis ganz links überproportional sind. Allgemein gesehen gibt es aber eine Mehrheit von 53% die der Ansicht ist Deutschland sei keine Herrschaft, also Demokratie !

Wenn noch im Jahre 2010 eine große Mehrheit für sich meinte, ARBEIT-SOLIDARITÄT-SICHERHEIT wäre das aller wichtigste, so hat man diese Interessen in den vergangenen Jahren mit Füssen getreten.

Solidarität und Sicherheit ist mit der Flüchtlingspolitik völlig abhanden gekommen, nun zahlt man den Preis ! Nicht weil die AfD so schlau ist, denn die macht selbst so gut wie gar nichts, sondern weil speziell Merkel völlig falsch gehandelt hat und die Politik im Allgemeinen.

Kluge Köpfe, hätten schon zu Beginn des "Arabischen Frühlings" einen Plan B erschaffen müssen für solch eine mögliche Flüchtlingswelle. Nur darauf zu hoffen, dass die Italiener oder Griechen die Drecksarbeit übernehmen und keinen Plan B für den Fall der Fälle in der Schublade zu haben, ist schlicht und ergreifend Politik-Versagen !

grüsse
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Kritikaster »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 13:23)

Darum geht es ja auch gar nicht.

Diese Studie habe ich auf den Eingangsbeitrag verlinkt, da der Strang-Ersteller meinte, einige würden das Politische System einer Demokratie nicht verstehen.

In Wirklichkeit, verstehen sie es schon, dennoch legen Sie auf Demokratie gar nicht so einen großen Wert, darum ging es mir, um diese Tatsache zu verdeutlichen. Es spielt dabei gar keine Rolle ob man das gut oder schlecht bewertet.

Zu Deinem zweiten Absatz, kann man die These das die Regierung gegen die Interessen des Volkes gehandelt hat, durchaus mit dem Niederschmetternden Wahlergebnis aufrecht erhalten. Was wären denn Deine Gründe, warum beide Volksparteien so stark an Zuspruch verloren haben?
Sie vertreten nach wie vor mehr als die Hälfte der Wählerschaft, und keine andere Kombination ergibt nun mal eine realistische parlamentarische Mehrheit. Daran gibt es ja nun überhaupt nichts herum zu deuteln.

Dass gerade Große Koalitionen stark unter schwindendem Zuspruch zu leiden haben, lässt sich nicht erst seit der Kanzlerschaft von Frau Merkel feststellen. Diese Kombination sollte natürlich immer nur dann zum Einsatz kommen, wenn gar nichts anderes mehr geht. Aber genau diese Situation wird sich bei einer steigenden Zahl von im Parlament vertretenen Parteien immer häufiger ergeben. Eine Verteilung von etwa 53% Regierungsfraktionen gegenüber 47% Opposition ist ja nun soooo schlecht nicht für das Hohe Haus.

Den Rückgang an Zuspruch kann ICH nun gerade nicht nachvollziehen, habe ich selbst doch bei der BT-Wahl erstmalig mein Kreuz für die Zweitstimme bei der CDU gemacht (ja, stimmt tatsächlich). :cool:
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Der General »

zollagent hat geschrieben:(05 Mar 2018, 13:34)

...was sich dadurch erklärt, daß die Wirtschaftsform nicht die Begründung für die Abwendung ist, sondern eher das Gefühl, zu kurz zu kommen und Dinge nicht zu bekommen, die vermeintlich einem selbst eher "zustehen" als anderen. Es handelt sich hier um den typischen Futterneid, der unter rechts Gesinnten häufig zu finden ist.
Doch, die Wirtschaftsform ist ganz entscheidend Verantwortlich für die aktuelle Misere in ganz Europa, aber auch der Grund warum ein Donald in den USA gewählt wurde.

Informiere Dich bitte wie es in Europa aussieht und wie prekär die Situation ist. Griechenland, Italien, Spanien, früher alles mal tolle Länder mit Zufriedenen Menschen. Heute gibt es sehr viele die dort Regelrecht ums überleben kämpfen und sogar hungern oder sogar verhungern !

Das alles hat Selbstverständlich nichts mit Neid zutun, sondern mit der Wirtschaftsform Kapitalismus, dieses System ist zum scheitern verurteilt !

Der Grund warum "Rechte Parteien" die EU. erstarken, liegt an der Hoffnungslosigkeit der Menschen die als letzten Ausweg diesen Weg wählen, mit der Hoffnung es ändert sich etwas zum Guten !

Dank Niedriglöhne und Export ist es in Deutschland noch nicht ganz so schlimm und vielen ist es auch egal was in anderen Ländern passiert, solange wie es einem selbst gut geht. Ich befürchte allerdings, dass es hierzulande auch nicht mehr all zu lange dauert, schon jetzt gibt es Anzeichen Stichwort "Handelskrieg" usw...
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von pikant »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 13:44)

Das ist so nicht ganz korrekt. Richtig ist, dass die Meinungen von ganz rechts, bis ganz links überproportional sind. Allgemein gesehen gibt es aber eine Mehrheit von 53% die der Ansicht ist Deutschland sei keine Herrschaft, also Demokratie !

Wenn noch im Jahre 2010 eine große Mehrheit für sich meinte, ARBEIT-SOLIDARITÄT-SICHERHEIT wäre das aller wichtigste, so hat man diese Interessen in den vergangenen Jahren mit Füssen getreten.

Solidarität und Sicherheit ist mit der Flüchtlingspolitik völlig abhanden gekommen, nun zahlt man den Preis ! Nicht weil die AfD so schlau ist, denn die macht selbst so gut wie gar nichts, sondern weil speziell Merkel völlig falsch gehandelt hat und die Politik im Allgemeinen.

Kluge Köpfe, hätten schon zu Beginn des "Arabischen Frühlings" einen Plan B erschaffen müssen für solch eine mögliche Flüchtlingswelle. Nur darauf zu hoffen, dass die Italiener oder Griechen die Drecksarbeit übernehmen und keinen Plan B für den Fall der Fälle in der Schublade zu haben, ist schlicht und ergreifend Politik-Versagen !

grüsse
in der Opposition kann man sich halt einen 'schlanken Fuss' machen und offene Grenzen fordern, wie es die Linkspartei tut.

In der Realitaet scheitert man dann schon bei ueber einer Million, die bei offenen Grenzen innerhalb von 2 Jahren ins Land kommen - Waere man den Ratschlaegen der Linkspartei gefollgt, haetten wir heute womoeglich mehr AfD Abgeordnete im Bundestag sitzen. 1050 Euro im Monat fuer jeden, der nach Deutschland kommen will, waere ein Beschleunigungsprogramm fuer die Rechtsaussen - ja!

nein da muss man realistisch sein, Asyl gewaehren, aber dann nur einen geordneten Zuzug erlauben, der die wirtschaftlichen Inter'essen des Landes beruecksichtigt.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von pikant »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 14:00)

Heute gibt es sehr viele die dort Regelrecht ums überleben kämpfen und sogar hungern oder sogar verhungern !

Das alles hat Selbstverständlich nichts mit Neid zutun, sondern mit der Wirtschaftsform Kapitalismus, dieses System ist zum scheitern verurteilt !

in Deutschland muss niemand verhungern und jeder bekommt Grundsicherung, der dies will.
gerade das kapitalistische System in Deutschland macht unseren Sozialstaat so fest mit Hartz4 von ueber 400 Euro, dazu eine warme Wohnung. Hunger muss in Deutschland niemand schieben und das ist richtig gut so.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Der General »

Kritikaster hat geschrieben:(05 Mar 2018, 13:48)

Sie vertreten nach wie vor mehr als die Hälfte der Wählerschaft, und keine andere Kombination ergibt nun mal eine realistische parlamentarische Mehrheit. Daran gibt es ja nun überhaupt nichts herum zu deuteln.

Dass gerade Große Koalitionen stark unter schwindendem Zuspruch zu leiden haben, lässt sich nicht erst seit der Kanzlerschaft von Frau Merkel feststellen. Diese Kombination sollte natürlich immer nur dann zum Einsatz kommen, wenn gar nichts anderes mehr geht. Aber genau diese Situation wird sich bei einer steigenden Zahl von im Parlament vertretenen Parteien immer häufiger ergeben. Eine Verteilung von etwa 53% Regierungsfraktionen gegenüber 47% Opposition ist ja nun soooo schlecht nicht für das Hohe Haus.

Den Rückgang an Zuspruch kann ICH nun gerade nicht nachvollziehen, habe ich selbst doch bei der BT-Wahl erstmalig mein Kreuz für die Zweitstimme bei der CDU gemacht (ja, stimmt tatsächlich). :cool:
Warum die Volksparteien Deiner Meinung nach stark an Zuspruch verloren haben war die Frage.

Es ist jetzt nicht wirklich ein überzeugendes Argument von Dir, wenn du als Begründung anführst,: Große Koalitionen verlieren automatisch, weil es eine Große Koalition ist. Wir sprechen ja hier von Ergebnissen die seit dem 2 WK. so schlecht waren ! :rolleyes:

Wie dem auch sei, die Politik braucht dringend bessere, kompetentere Politiker ! Desweiteren muß man sich viel mehr um die Interessen der Mehrheit kümmern. Ist eine Mehrheit gegen Flüchtlinge aus welchen Gründen auch immer, muß man das ernst nehmen und entsprechend handeln und nicht das Feld einer AfD als einzige Partei überlassen.

Die neue GrKo sehe ich zum scheitern verurteilt, ob man nun in 2 Jahren oder gleich Neu-gewählt hätte wäre das selbe gewesen.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Der General »

pikant hat geschrieben:(05 Mar 2018, 14:05)

in Deutschland muss niemand verhungern und jeder bekommt Grundsicherung, der dies will.
gerade das kapitalistische System in Deutschland macht unseren Sozialstaat so fest mit Hartz4 von ueber 400 Euro, dazu eine warme Wohnung. Hunger muss in Deutschland niemand schieben und das ist richtig gut so.
Von Deutschland war auch gar nicht die Rede. Bitte besser aufpassen bzw. lesen !
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von pikant »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 14:13)

Von Deutschland war auch gar nicht die Rede. Bitte besser aufpassen bzw. lesen !
das zeigt, dass unser kapitalistisches System sich in Deutschland bewaehrht hat und wir ein sozilaes Netz aufweisen koennen, wo uns viele Laender auch in der EU beneiden!
nicht umsonst stagniert die Linkspartei seit Jahren bei 10%, weil es den Buergern hier im Kapitalismus in der grossen Mehrheit recht gut geht :).
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Der General »

pikant hat geschrieben:(05 Mar 2018, 14:01)

in der Opposition kann man sich halt einen 'schlanken Fuss' machen und offene Grenzen fordern, wie es die Linkspartei tut.

In der Realitaet scheitert man dann schon bei ueber einer Million, die bei offenen Grenzen innerhalb von 2 Jahren ins Land kommen - Waere man den Ratschlaegen der Linkspartei gefollgt, haetten wir heute womoeglich mehr AfD Abgeordnete im Bundestag sitzen. 1050 Euro im Monat fuer jeden, der nach Deutschland kommen will, waere ein Beschleunigungsprogramm fuer die Rechtsaussen - ja!

nein da muss man realistisch sein, Asyl gewaehren, aber dann nur einen geordneten Zuzug erlauben, der die wirtschaftlichen Inter'essen des Landes beruecksichtigt.
DIE LINKE war die einzige Partei, die schon vor mehr als 10 Jahren darauf hingewiesen hat, wie Wichtig es ist mögliche Flucht Ursachen zu bekämpfen.

Hier was zum lesen:

DIE LINKE will die Ursachen von Flucht und Vertreibung bekämpfen, anstatt Flüchtende zu bekämpfen und deren Fluchtwege zu blockieren. Im Zentrum steht: das Recht, »nicht migrieren zu müssen«. Fluchtursachen sind vielfältig. Fast immer hängen sie mit der weltweiten Ungleichheit zwischen Arm und Reich zusammen. Diese Ungleichheit wächst durch Ausbeutung in unfairen Handelsbeziehungen, das Erstarken der großen Agrarkonzerne, rücksichts los agierende transnationale Konzerne und den durch die Industrieländer in erster Linie zu verantwortenden Klimawandel.

DIE LINKE kämpft für eine solidarische gerechte Weltwirtschaftsordnung, gegen Krieg und Rüstungsexporte, gegen Landraub, für faire Produktionsverhältnisse, für Demokratie und Menschenrechte, weltweit.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von pikant »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 14:22)

DIE LINKE war die einzige Partei, die schon vor mehr als 10 Jahren darauf hingewiesen hat, wie Wichtig es ist mögliche Flucht Ursachen zu bekämpfen.

Hier was zum lesen:

DIE LINKE will die Ursachen von Flucht und Vertreibung bekämpfen, anstatt Flüchtende zu bekämpfen und deren Fluchtwege zu blockieren. Im Zentrum steht: das Recht, »nicht migrieren zu müssen«. Fluchtursachen sind vielfältig. Fast immer hängen sie mit der weltweiten Ungleichheit zwischen Arm und Reich zusammen. Diese Ungleichheit wächst durch Ausbeutung in unfairen Handelsbeziehungen, das Erstarken der großen Agrarkonzerne, rücksichts los agierende transnationale Konzerne und den durch die Industrieländer in erster Linie zu verantwortenden Klimawandel.

DIE LINKE kämpft für eine solidarische gerechte Weltwirtschaftsordnung, gegen Krieg und Rüstungsexporte, gegen Landraub, für faire Produktionsverhältnisse, für Demokratie und Menschenrechte, weltweit.
ja und deshalb will sie 1050 Euro fuer Jeden in Deutschland jeden Monat , auch fuer Fluechtlinge und Menschen die nach Deutschland kommen wegen wirtschaftlicher Not.
solch eine Forderung macht die Rechten richtig stark und sie ist auch bekloppt zu nennen um es mal auf Deutsch und deutlich zu sagen.
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Der General »

pikant hat geschrieben:(05 Mar 2018, 14:21)

das zeigt, dass unser kapitalistisches System sich in Deutschland bewaehrht hat und wir ein sozilaes Netz aufweisen koennen, wo uns viele Laender auch in der EU beneiden!
...
Das Kapitalistische System sehen die Deutschen kritisch !

Für 52 Prozent der Deutschen ist der Begriff Kapitalismus negativ behaftet.

Nur 16 Prozent geben an, dass sie positive Gedanken mit dem Begriff Kapitalismus verbinden. 27 Prozent sind bei dem Thema neutral eingestellt. Besonders kritisch sehen es die Frauen (55 Prozent) im Vergleich zu den Männern (50 Prozent).

Daher verwundert es auch nicht, dass die häufigsten Assoziationen mit Kapitalismus negativ behaftet sind. 60 Prozent sagen, dass beim Kapitalismus die Reichen reicher werden und die Armen ärmer. Auch finden zwei von fünf Deutschen, dass Kapitalismus für die Ausbeutung der Schwächeren steht. 21 Prozent verstehen unter dem Begriff außerdem einen unfairen Wettbewerb.

Einen fairen Wettbewerb hingegen sieht nur gut jeder Zehnte (12 Prozent). Auf der anderen Seite betont immerhin ein Drittel die Möglichkeit, mit einer guten Idee reich zu werden (32 Prozent) und ein Viertel hebt die wirtschaftlichen Chancen für ein Land hervor.


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Re: 78 % Wahlbeteiligung

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pikant hat geschrieben:(05 Mar 2018, 14:25)

ja und deshalb will sie 1050 Euro fuer Jeden in Deutschland jeden Monat , auch fuer Fluechtlinge und Menschen die nach Deutschland kommen wegen wirtschaftlicher Not.
solch eine Forderung macht die Rechten richtig stark und sie ist auch bekloppt zu nennen um es mal auf Deutsch und deutlich zu sagen.
Sagt ausgerechnet ein ehemaliger aktiver Grünenpolitiker PIKANT aus dem Saarland :D :thumbup:
pikant
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von pikant »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 14:28)

Das Kapitalistische System sehen die Deutschen kritisch !

Für 52 Prozent der Deutschen ist der Begriff Kapitalismus negativ behaftet.

Nur 16 Prozent geben an, dass sie positive Gedanken mit dem Begriff Kapitalismus verbinden. 27 Prozent sind bei dem Thema neutral eingestellt. Besonders kritisch sehen es die Frauen (55 Prozent) im Vergleich zu den Männern (50 Prozent).

Daher verwundert es auch nicht, dass die häufigsten Assoziationen mit Kapitalismus negativ behaftet sind. 60 Prozent sagen, dass beim Kapitalismus die Reichen reicher werden und die Armen ärmer. Auch finden zwei von fünf Deutschen, dass Kapitalismus für die Ausbeutung der Schwächeren steht. 21 Prozent verstehen unter dem Begriff außerdem einen unfairen Wettbewerb.

Einen fairen Wettbewerb hingegen sieht nur gut jeder Zehnte (12 Prozent). Auf der anderen Seite betont immerhin ein Drittel die Möglichkeit, mit einer guten Idee reich zu werden (32 Prozent) und ein Viertel hebt die wirtschaftlichen Chancen für ein Land hervor.


Umfrage aus 2017
eine Quelle fehlt!
sollte man schon angeben - Danke
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twilight
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von twilight »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 14:28)

Das Kapitalistische System sehen die Deutschen kritisch !

Für 52 Prozent der Deutschen ist der Begriff Kapitalismus negativ behaftet.

Nur 16 Prozent geben an, dass sie positive Gedanken mit dem Begriff Kapitalismus verbinden. 27 Prozent sind bei dem Thema neutral eingestellt. Besonders kritisch sehen es die Frauen (55 Prozent) im Vergleich zu den Männern (50 Prozent).

Daher verwundert es auch nicht, dass die häufigsten Assoziationen mit Kapitalismus negativ behaftet sind. 60 Prozent sagen, dass beim Kapitalismus die Reichen reicher werden und die Armen ärmer. Auch finden zwei von fünf Deutschen, dass Kapitalismus für die Ausbeutung der Schwächeren steht. 21 Prozent verstehen unter dem Begriff außerdem einen unfairen Wettbewerb.

Einen fairen Wettbewerb hingegen sieht nur gut jeder Zehnte (12 Prozent). Auf der anderen Seite betont immerhin ein Drittel die Möglichkeit, mit einer guten Idee reich zu werden (32 Prozent) und ein Viertel hebt die wirtschaftlichen Chancen für ein Land hervor.


Umfrage aus 2017
Fuer 90,8% der Deutschen ist der Begriff "Die Linke" negativ behaftet.
pikant
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von pikant »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 14:30)

Sagt ausgerechnet ein ehemaliger aktiver Grünenpolitiker PIKANT aus dem Saarland :D :thumbup:
ich kann mich nicht daran erinnern, dass die Gruenen fuer offene Grenzen bei Wirtschaftsfluechtlingen sind und 1050 Euro fuer jeden im Land versprechen.
die Gruenen waren schon vor Jahren fuer ein Einwanderungsgesetz, da wir nicht jeden aufnehmen koennen, der sich in wirtschaflticher Not befindet.

wer 1050 Euro fordert im Monat, der laedt ja fast jeden ein ins Land zu kommen, dem es woanders schlechter geht - das verkraftet Deutschland nicht.
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Kritikaster
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Re: 78 % Wahlbeteiligung

Beitrag von Kritikaster »

Der General hat geschrieben:(05 Mar 2018, 14:12)

Warum die Volksparteien Deiner Meinung nach stark an Zuspruch verloren haben war die Frage.

Es ist jetzt nicht wirklich ein überzeugendes Argument von Dir, wenn du als Begründung anführst,: Große Koalitionen verlieren automatisch, weil es eine Große Koalition ist. Wir sprechen ja hier von Ergebnissen die seit dem 2 WK. so schlecht waren ! :rolleyes:

Wie dem auch sei, die Politik braucht dringend bessere, kompetentere Politiker ! Desweiteren muß man sich viel mehr um die Interessen der Mehrheit kümmern. Ist eine Mehrheit gegen Flüchtlinge aus welchen Gründen auch immer, muß man das ernst nehmen und entsprechend handeln und nicht das Feld einer AfD als einzige Partei überlassen.

Die neue GrKo sehe ich zum scheitern verurteilt, ob man nun in 2 Jahren oder gleich Neu-gewählt hätte wäre das selbe gewesen.
Da liegst Du eindeutig falsch.

Ein echter Demokrat wird nicht so lange wählen lassen, "bis es passt", wie Du es vorgeschlagen hast (wann "passt" es denn für Dich?), solange es noch Möglichkeiten zu einer stabilen Regierungsbildung gibt.

"Bessere, kompetentere Politiker" ist auch so eine Phrase. So lange für manche nicht die Politik gemacht wird, die sie selbst gerne hätten, sind es "schlechte" Politiker, die regieren. Subjektiver zu urteilen ist kaum möglich.

Und ausgerechnet als jemand, der hier eine 8 Jahre alte Umfrage anführt, die geradezu den Eindruck erwecken soll, in den Vorstellungen der Deutschen spiele der Traum von einem sozialistischen Vaterland eine wesentliche Rolle, darüber Klage zu führen, dass die Politik in der Zuwanderungs- und Asylantenfrage der AfD das Feld überlasse, entbehrt einer gewissen Komik nicht.
Der am höchsten entwickelte Sinn ist der Unsinn. (Peter E. Schumacher)
Wo der Sinn aufhört, beginnt der Wahnsinn. (Erhard Horst Bellermann)
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