Das ist manchmal garnicht soo schlecht wenn man das letzte Wort hatpikant hat geschrieben:(18 Oct 2017, 13:53)
die Linkspartei hat doch bei der BTW zugelegt, musste aber den Oppositionsfuehrer jetzt der SPD ueberlassen und kommt bei Debatten nun immer als Letzter oder Vorletzter das Wort.
auf die Bundeskanzlerin wird jetzt Nahles antworten anstatt Wagenknecht oder Bartsch.
das ist doch verschmerzbar und jetzt geht es darum, dass man eine bessere Oppositon macht, als die SPD.
Machtkampf bei den Linken
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Naja, Machtkampf würde ich es nicht gerade nennen, von einen Machtkampf würde ich erst dann reden, wenn jemand den Vorsitz übernehmen will.Alexyessin hat geschrieben:(18 Oct 2017, 14:06)
Wenn sich ein schwacher Bundesvorsitzender in der Fraktion mehr Redezeit gegen die Fraktionsführung erstreiten möchte ist das ein Machtkampf und nix anderes. Naja, zum Glück wissen die Linken Bundestagsabgeordneten durchaus, was sie sowohl an Bartsch wie an Wagenknecht haben.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Das kann jetzt natürlich passieren. Ich hoffe auch, das das passiert.Odin1506 hat geschrieben:(18 Oct 2017, 14:20)
Naja, Machtkampf würde ich es nicht gerade nennen, von einen Machtkampf würde ich erst dann reden, wenn jemand den Vorsitz übernehmen will.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
fuer 1.5 Millionen kann ich mir in einer Grossstadt keine Villa leisten und dieser Fall gibt es oft, wenn vererbt wird.Odin1506 hat geschrieben:(18 Oct 2017, 14:16)
Ähm kein Arbeiter oder Angestellter besitzt eine Villa im Wert von 1,5 mio. €. Also ein bisschen realistisch wollen wir doch bleiben.
Was Du richtig geschrieben hast, ist die Tatsache, dass die Linkspartei Vermoegen ueber 1 Millionen mit 5% besteuern will, unabhaengig wie das Einkommen dieser Person ist.
das kann dazu fuehren, dass man dann Vermoegen verauessern muss, um diese Steuern bezahlen zu koennen.
Beim Einkommen kommt dann der naechste Fakt - 75% ab einer Million Jahreseinkommen
Fussballbundesliga kann dann geschlossen werden, weil die Vereine ihre Spieler nicht mehr bezahlen koennen, oder diese schnell die Koffer packen und dorthin gehen, wo sie netto mehr verdienen.
der Vermoegensaufbau wird faktisch nicht mehr stattfinden koennen bei solchen Zahlen und ja 63% ab 260 000 Euro Jahreseinkommen - immer noch 5.5% Soli hinzurechnen
Wenn ich ein solches Einkommen haette, wurde ich sofort das Weite suchen, wenn sowas Gesetz werden wuerde und so denken bestimmt sehr viele Reiche und am Ende hat dann der Staat weniger als wenn sie alle bleiben und man 40% nimmt.
Zuletzt geändert von pikant am Mi 18. Okt 2017, 14:26, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Riexinger und die rote Hexe müssen abgelöst werden.Odin1506 hat geschrieben:(18 Oct 2017, 14:20)
Naja, Machtkampf würde ich es nicht gerade nennen, von einen Machtkampf würde ich erst dann reden, wenn jemand den Vorsitz übernehmen will.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
stimmt, Katja Kipping hat rote Haare.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(18 Oct 2017, 14:25)
Riexinger und die rote Hexe müssen abgelöst werden.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Niemand der ein bisschen was von der Thematik versteht will eigentlich eine Vermögenssteuer, schon gar nicht die Finanzverwaltung. Zu viel ist ungelöst. Das fängt bei der Erfassung und Bewertung des Vermögens an, was letztendlich im Vergleich zu anderen Steuerarten einen überproportional hohen Erhebungsaufwand zur Folge hat. Desweiteren ist nicht klar, wer die Steuer am Ende des Tages tatsächlich zahlt. Im dümmsten Fall, der der sie heute fordert.pikant hat geschrieben:(18 Oct 2017, 14:25)
das kann dazu fuehren, dass man dann Vermoegen verauessern muss, um diese Steuern bezahlen zu koennen.
Und wer 5% fordert hat sowieso nicht alle Tassen im Schrank. Wie soll das gehen? Der Großteil des Vermögens der Deutschen besteht nach wie vor aus Immobilienvermögen. Mietwohnungen haben heute vielleicht eine Rendite von 5 oder 6%. Ist wohl klar was passiert, wenn jetzt noch eine Vermögenssteuer kommt. Am Ende des Tages zahlt die der Mieter über eine Erhöhung der Miete.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Eher am Ende des übernächsten Jahres.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Jeder Geringverdiener der in der Umgebung einer Großstadt ein Haus geerbt hat hat ein Millionenvermögen.Odin1506 hat geschrieben:(18 Oct 2017, 13:36)
Wie du schon richtig geschrieben hast, 5% Steuer ab einem Vermögen von einer million €uro, das bedeutet nicht Verdienst oder Umsatz. Und 50.000€ im Jahr tut den Millionären bestimmt nicht weh.
Die Vermögenssteuer wie sie die Linke fordert würde Deutschland innerhalb weniger Wochen ruinieren. Sie fordern eine Bestandsbesteuerung von Unternehmen in Höhe von 5% (Vermögenssteuer auf Betriebsvermögen) ab 5 Millionen Euro. Ein Mittelständischer Betrieb mit 10 Millionen Wert und einem Umsatz von einer Million müsste dann 250.000€ Vermögenssteuer abdrücken. Wen er 10% Marge hat (das ist schon gut) dann zahlt er also 150.000€ im Jahr Strafe dafür dass er die Firma hat und Mitarbeitern einen Arbeitsplatz bietet. Das ist total krank!
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Neeiiiin, natürlich wird hier nicht gegen Die Linke gebasht, Selbstverständlich nichtAlexyessin hat geschrieben:(18 Oct 2017, 10:37)
Was hat es mit Bashen zu tun, wenn diese Vorgänge besprochen werden. Das ist doch eh nur ein weiterer Burgfrieden, wobei ich denke, das der Rixinger jetzt nicht mehr lange Vorsitzender sein wird.
Über was für Vorgänge sollte denn hier diskutiert werden ?
Das in einer Partei nach einer Wahl über neue Positionen und auch über Köpfe diskutiert und gestritten wird, ist Selbstverständlich und findet in jeder anderen Partei auch statt.
Was hier so manche für Vorstellungen haben, ist schon erschreckend
Fakt ist, die Partei wird sich nicht auflösen, wird die SPD weiter treiben, bis endlich ein Rot/Rot/Grünes Bündnis machbar ist!
Daran wird man nun gemeinsam in der Opposition arbeiten und die schlimmste Vorstellung der Neoliberalen hat sehr Gute Chancen verwirklicht zu werden.
Die größte Angst der Politischen Gegner, besonders in der Union ist nämlich solch ein Bündnis da man sehr genau weiß, dass solch ein starkes Bündnis großen Erfolg auf Mehrheiten hat, zudem wird Mutti Merkel zur nächsten Amtszeit nicht mehr antreten
Da nun allen wieder den Wind aus den Segeln genommen wurde, könnte man diesen Unsinnigen Strang, eigentlich auch wieder entsorgen
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Wenn die Parteispitze gegen die Fraktionsspitze schießt ist das etwas anderes, als "um neue Köpfe" zu diskutieren. Der Rest deines Postings geht auf diesen internen Machtkampf nicht ein sondern beschäftigt sich um irgendwas anders.Der General hat geschrieben:(19 Oct 2017, 01:36)
Neeiiiin, natürlich wird hier nicht gegen Die Linke gebasht, Selbstverständlich nicht
Über was für Vorgänge sollte denn hier diskutiert werden ?
Das in einer Partei nach einer Wahl über neue Positionen und auch über Köpfe diskutiert und gestritten wird, ist Selbstverständlich und findet in jeder anderen Partei auch statt.
Was hier so manche für Vorstellungen haben, ist schon erschreckend
Fakt ist, die Partei wird sich nicht auflösen, wird die SPD weiter treiben, bis endlich ein Rot/Rot/Grünes Bündnis machbar ist!
Daran wird man nun gemeinsam in der Opposition arbeiten und die schlimmste Vorstellung der Neoliberalen hat sehr Gute Chancen verwirklicht zu werden.
Die größte Angst der Politischen Gegner, besonders in der Union ist nämlich solch ein Bündnis da man sehr genau weiß, dass solch ein starkes Bündnis großen Erfolg auf Mehrheiten hat, zudem wird Mutti Merkel zur nächsten Amtszeit nicht mehr antreten
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Also das würde ich nicht beschreien, die Merkel ist wie ein Kaugummi, den man sich in die Sohle eingetreten hat, den wird man auch nicht mehr losDer General hat geschrieben:(19 Oct 2017, 01:36)
Neeiiiin, natürlich wird hier nicht gegen Die Linke gebasht, Selbstverständlich nicht
Über was für Vorgänge sollte denn hier diskutiert werden ?
Das in einer Partei nach einer Wahl über neue Positionen und auch über Köpfe diskutiert und gestritten wird, ist Selbstverständlich und findet in jeder anderen Partei auch statt.
Was hier so manche für Vorstellungen haben, ist schon erschreckend
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Daran wird man nun gemeinsam in der Opposition arbeiten und die schlimmste Vorstellung der Neoliberalen hat sehr Gute Chancen verwirklicht zu werden.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Die SPD muss sich eben entscheiden, ob sie in Opposition ihre etwas rechteren Mitte-Wähler erschrecken will oder auf der linken Seite punkten will. Wenn sie rot-rot oder rot-rot-grün will, darf sie beides nicht übertreiben. Wenn sie rot-grün will und sehr mutig ist, kann sie eine der beiden Richtungen stark versuchen - also entweder oder, nicht beides zugleich. Nur muss es am Ende auch zur Mehrheit reichen.Der General hat geschrieben:(19 Oct 2017, 01:36)
Fakt ist, die Partei wird sich nicht auflösen, wird die SPD weiter treiben, bis endlich ein Rot/Rot/Grünes Bündnis machbar ist!
Die Linke dagegen muss einfach schauen, dass sie stark und interessant ist und das geht mit Kipping nun mal nicht. Ob sie die SPD kuschelt oder haut ist eigentlich egal, solange es nur der Stärke dient. Reicht es nicht für rot-rot(-grün), kommt sie auch in keine Koalition. Braucht die SPD die Linke nicht für rot-grün, ebenso. Deshalb braucht die Linke jemanden wie Wagenknecht UND jemanden wie Bartsch. Jemanden wir Bartsch ist die Auswahl groß, jemanden wie Wagenknecht nicht.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Die Linke, das bin ich, sagt die Wagenknecht de facto.
Inhaltlich steht sie für eine populistische Fundamentalopposition, die jedwede Pragmatik ausschließt. Man könnte lediglich als Alleinregierung regieren, dann wohl ebenfalls mit Wagenknecht als einzig möglicher Kanzlerin.
Formal aber hat diese Machtstellung damit zu tun, dass Wagenknecht als Talkshow-Ikone gilt. Die Partei spielt da keine wesentliche Rolle.
Inhaltlich steht sie für eine populistische Fundamentalopposition, die jedwede Pragmatik ausschließt. Man könnte lediglich als Alleinregierung regieren, dann wohl ebenfalls mit Wagenknecht als einzig möglicher Kanzlerin.
Formal aber hat diese Machtstellung damit zu tun, dass Wagenknecht als Talkshow-Ikone gilt. Die Partei spielt da keine wesentliche Rolle.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Innerhalb der EU gilt freier Warenverkehr (Zollunion), Niederlassungsfreiheit für Unternehmen, freier Kapitalverkehr. Das vor allem war gewollt und davon profitieren nicht nur Unternehmen sondern auch die Bevölkerung. Wie soll man demgegenüber Beschränkungen im Personenverkehr rechtfertigen? Linke Ideen, die da irgendwie auf Abgrenzungen zur Aufrechterhaltung eines irgendwie unterschiedlichen Sozialstandards hinauslaufen, führen einfach unweigerlich in die rechte Ecke. Wenn man wirklich Gerechtigkeit als "linke Sache" verkaufen will, so kann das nur heißen globale Gerechtigkeit oder zumindest europaweite Gerechtigkeit. Es ist eine absolut gerechte Sache ... es hat zu einer Erhöhung der globalen sozialen Gerechtigkeit in der Welt beigetragen, dass etwa China von einem Land mit zig hundert Millionen Armen zu einerm halberwegs wohlständigem Land aufgestiegen ist. Einschließlich der Tatsache, dass durch Produktionsverlagerungen in Europa nicht wenige Menschen arbeitslos geworden sind oder Einkommensminderungen hinnehmen mussten. Das ist sozial gerecht.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(18 Oct 2017, 10:14)
Es ist eine einfache Rechenaufgabe. Durch die Schaffung eines Raumes mit besonderen Regeln macht man die dauerhaften Bewohner dieses Raumes zu dauerhaft Betroffenen aller Wirkungen auf diesen Raum. Dazu gehört etwa ein niedrigerer Lohn im Nachbarland (oder ein Wegzug, weil er dort höher ist). Dazu gehört der begrenzte Arbeitstag und die Rente, der teure Arbeitsschutz - alles Dinge, die von liberalen Parteien wie der FDP gewollt und verteidigt werden, wenn auch in Nuancen anders als etwa bei der SPD. Die gemeinsame Betroffenheit schafft die sachliche Grundlage für eine gedachte Identität. Da spielt jetzt auch die Migration rein. Ein Land muss sich der Frage stellen, welchen Effekt es hat, wenn es gleichzeitig sehr freizügig die Einreise zulässt und allen Bewohner ein im Weltmaßstab eher hohes Wohlstandsniveau erlaubt auch dann, wenn sie krank, alt oder schlicht ohne Beschäftigung sind. Man kann dann bewusst akzeptieren und vielleicht sogar wünschen, dass viele Leute kommen und dass das eben Geld kosten kann. Dieser Problemstellung kann man sich auch nicht entziehen durch die Verlagerung von Kompetenzen auf die EU. Es ist gut und sinnvoll, viele Dinge in der EU zu regeln statt im Staat, aber es kürzen sich damit keine Disparitätsprobleme heraus. Zudem steht die Frage der Durchsetzungsfähigkeit im EU-Rahmen in Frage. Mit der Interessiertheit am Erhalt hohen Lohnniveaus und umfangreicher Sozialprogramme in einem Regelungsgebiet, meinetwegen einem Staat oder der EU, kommt wie von unsichtbarer Hand gelenkt auch die Interessiertheit am wirtschaftlichen Erfolg in diesem Regelungsgebiet - und schnell wirft man dann Teilen, seien es die Ossis oder die Griechen, vor, zu faul zu sein, gierig, sich nicht genug zu bemühen oder "es" aus kulturellen oder biologischen Gründen nicht zu können. Wer sozial will, muss auch sagen, für wen und zu welchem Preis.
Viele eher linke Parteien in Europa sind vor allem deshalb eher EU-vorsichtig, weil sie die Durchsetzungsfähigkeit der Befürworter hoher, bereits erreichter Sozialstandards auf internationaler Ebene in Frage gestellt sehen. Gerade osteuropäische Mitgliedsländer sind in der Frage. Wir hatten jetzt ein Jahrzehnt, in dem die Hinterfragung von Sozialregelungen europaweit en vogue war. Ist es da ein Wunder, dass die konkreten Vorschläge zur EU teilweise auch kritisch gesehen wurden? Indessen sind die Linken keine EU-Gegner per se.
Gerechtigkeit ist gar nicht Kippings Thema. Sie hat ein paar Jahre mit dem Thema Grundeinkommen gespielt, bis sie gemerkt hat, dass alle Linken außer ihr die Sache längst durchschaut haben und einschlägige Vorschläge vorrangig von Althaus, Werner & Co kamen - alle eher sozial nachteilig, wenn man mal ernsthaft hinschaut. Kipping steht ganz in der "undogmatisch linken" Tradition, sich auf alle möglichen Partikular- und Minderheiteninteressen affirmativ draufzusetzen und alles ganz doll "progressiv" zu wollen. Konkrete Vorschläge gibt es von ihr reichlich, aber die sind alle scheiße. Quoten, Sprachregelungen, Identitätspolitik, die ganzen Ladenhüter der US-Linken, die bei uns allenfalls noch die Grünen ernsthaft vortragen.
So schreibt Kipping allen Ernstes unter der Überschrift "Sozialismus 2.0"
Das ist schlicht nicht möglich. Frau Kippings Utopismus trennt ständig die Erscheinungen in der Gesellschaft von dieser Gesellschaft und stellt beide gegenüber. Wagenknecht stellt, anders als Kipping, die Frage nach den Kosten, sodass man informiert darüber entscheiden kann, ob man eine Maßnahme will, statt pauschal für alles Gute und Schöne zu sein und an der Welt zu verzweifeln, die es nicht hergibt.
Richtig ist, dass das Konzept von Kipping (wie hier etwa: https://www.die-linke.de/disput/detail/ ... defensive/ zur Digitalisierung, Industrie 4.0 etc) utopisch ist. Es läuft auf das Motto "Kooperation statt Wettbewerb" hinaus. Aber sie sagt nicht, wie das funktionieren soll. Wie das zu "verrechtlichen" ist. Wagenknecht setzt dagegen das (zunächst mal paradox erscheinende) Konzept "Marktwirtschaft statt Kapitalismus" dagegen. Sie will irgendwie zu einer vermeintlich mal vernünftigen Marktwirtschaft zurückkehren. Ohne Gigantismus. So wie die Welt heute ist, läuft das aber auf Abgrenzungen hinaus. Und will man dieses Konzept in Wahlerfolg umsetzen läuft es letztendlich auch auf Nationalismus hinaus. Lösungen bieten aus meiner Sicht beide Konzepte nicht. Ich selbst weiß auch keine Lösung. Außer auf den Ideenreichtum und die Kreativität frei agierender Menschen zu vertrauen. Eben auf einen verrechtlichten Liberalismus ohne Wertekanon und ohne Beschränkungen.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Das wäre sie, hätte sie nicht auch "Reichtum ohne Gier" als Buch geschrieben. Man muss es neidlos eingestehen: Dieses Buch wird fast durch die Bank als fachlich außerordentlich kompetent rezensiert. Nur als Beispiel "Wer hinter dem Buch aus der Feder von Sahra Wagenknecht einen von roter Tunke durchsuppten Aufschrei wähnt, sollte weiterlesen." (handelsblatt). Eine ihrer Thesen: Die höchsten Einkommen im Kapitalismus westlicher Prägung sind leistungslose Einkommen. Stimmt. Das wie es heißt wertvollste Unternehmen der Welt, Apple, wurde staatlich hochgepäppelt. Stimmt. Sie wendet sich ausdrücklich gegen zuviel Staat und argumentiert für mehr Wettbewerb. Und das als angebliche Hyperlinke und Fundamentaloppositionelle! Bei mir heißt Kritik an Wagenknecht, zu fragen, worauf ihre Lösungsansätze realiter hinauslaufen. Es wurde schon mal der Verdacht ausgesprochen, ihre Vorstellungen würden auf eine WIederherstellung des Adenauer-Deutschlands hinauslaufen. So absurd das auch klingen mag.DarkLightbringer hat geschrieben:(19 Oct 2017, 10:50)
Die Linke, das bin ich, sagt die Wagenknecht de facto.
Inhaltlich steht sie für eine populistische Fundamentalopposition, die jedwede Pragmatik ausschließt. Man könnte lediglich als Alleinregierung regieren, dann wohl ebenfalls mit Wagenknecht als einzig möglicher Kanzlerin.
Formal aber hat diese Machtstellung damit zu tun, dass Wagenknecht als Talkshow-Ikone gilt. Die Partei spielt da keine wesentliche Rolle.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Do 19. Okt 2017, 11:20, insgesamt 1-mal geändert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
SPD und Linkspartei haben nicht mal 30% bei der letzten BTW geholt und von einem Linksbuendnis ist weit und breit nichts zu sehen.Der General hat geschrieben:(19 Oct 2017, 01:36)
Neeiiiin, natürlich wird hier nicht gegen Die Linke gebasht, Selbstverständlich nicht
Über was für Vorgänge sollte denn hier diskutiert werden ?
Das in einer Partei nach einer Wahl über neue Positionen und auch über Köpfe diskutiert und gestritten wird, ist Selbstverständlich und findet in jeder anderen Partei auch statt.
Was hier so manche für Vorstellungen haben, ist schon erschreckend
Fakt ist, die Partei wird sich nicht auflösen, wird die SPD weiter treiben, bis endlich ein Rot/Rot/Grünes Bündnis machbar ist!
Daran wird man nun gemeinsam in der Opposition arbeiten und die schlimmste Vorstellung der Neoliberalen hat sehr Gute Chancen verwirklicht zu werden.
Die größte Angst der Politischen Gegner, besonders in der Union ist nämlich solch ein Bündnis da man sehr genau weiß, dass solch ein starkes Bündnis großen Erfolg auf Mehrheiten hat, zudem wird Mutti Merkel zur nächsten Amtszeit nicht mehr antreten
Da nun allen wieder den Wind aus den Segeln genommen wurde, könnte man diesen Unsinnigen Strang, eigentlich auch wieder entsorgen
die Gruenen sind auf Jamaikakurs zu Ihrer Info und naehern sich immer mehr der FDP an.
die Linkspartei selbst spricht doch von einem Rechtsruck in Deutschland.......
Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
falscher hinterlistiger Jude - ein Kreisvorsitznder der Linkspartei zu Riexinger
solch einen Anstisemiten sollten man sofort ausschliessen
http://www.juedische-allgemeine.de/arti ... w/id/29884
der Landesverband hat nun ein Ausschlussverfahen eingeleitet, das aber der saarl. Bundestagsabgeordnete Lutze scharf kritisiert und ja dieser Antisemit ist bei ihm nebenberuflich ein Mitarbeiter
www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/29895
unglaublich, zu was Menschen in einem internen Machtkampf faehig sind
solch einen Anstisemiten sollten man sofort ausschliessen
http://www.juedische-allgemeine.de/arti ... w/id/29884
der Landesverband hat nun ein Ausschlussverfahen eingeleitet, das aber der saarl. Bundestagsabgeordnete Lutze scharf kritisiert und ja dieser Antisemit ist bei ihm nebenberuflich ein Mitarbeiter
www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/29895
unglaublich, zu was Menschen in einem internen Machtkampf faehig sind
Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Naja, Wagenknecht sagt manchmal, es wäre schon gut, wenn man wenigstens zur sozialen Marktwirtschaft zurückkehren würde, und beruft sich da auf Ludwig Erhard. Das ist aber eher ironisch gemeint. Kern der Aussage: Sozial ist diese Marktwirtschaft schon lange nicht mehr. Wagenknecht ist einfach die bessere Rhetorikerin bei den Linken. Da kann die kleene Sächsin Kipping (die ich trotzdem gut finde auf ihre Weise, schon wegen des BGE) einfach nicht mithalten, so intelligent und engagiert sie auch ist, was sie sicher ein wenig neidisch auf Wagenknecht macht. Ich kenne langjährige (männliche) SPD-Wähler, die nur wegen Wagenknechts toller Ausstrahlung plötzlich über neue "Bündnisse" nachdenken Und Riexinger ist völlig farblos. Vor diesem Hintergrund ist der Streit um diverse Rederechte im Bundestag schon ganz gut zu verstehen. Denn mehr Gelegenheiten zum öffentlichen Reden bedeutet auch gleichzeitig mehr TV-Präsenz. Und da es nun mal - wie in jeder Partei - verschiedene Flügel gibt (und auch sowas wie die "Mittelerde" als zwischen den Flügeln stehend, zu der Kipping gehört), sind Diskussionen normal. Es wäre aber zu einfach, Die Linke in Reformer (Bartsch) und Kommunisten (Wagenknecht) zu unterteilen. Das ist längst nicht mehr gültig. Wagenknecht ist eine Kritikerin des Kapitalismus, den sie politökonomisch in seine Einzelteile zerlegt, wie du ja auch schreibst. Das macht sie sehr gekonnt. Dennoch kann sie auch flügelübergreifend agieren. Immerhin gibt es in der Linken ne Menge Flügel und Strömungen: die Antikapitalistische Linke, die Sozialistische Linke, das Netzwerk Reformlinke, das Forum Demokratischer Sozialismus, die Emanzipatorische Linke und die Kommunistische Plattform. Wagenknecht ist frei von plumper Propaganda, sie ist eine sachliche Analytikerin und trotz aller Kapitalismuskritik durchaus auch in der Lage, Bündnisse etwa mit den Sozialdemokraten zu schließen. Dafür müsste die SPD nur wieder wirklich sozialdemokratisch werden. Denn dass die SPD Tausende ihrer Wähler und Mitglieder wegen der unsozialen Agenda 2010 verloren hat, ist ja bekannt. "Reformer" Bartsch und Wagenknecht ergänzen sich ausgezeichnet.schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Oct 2017, 11:16)
Das wäre sie, hätte sie nicht auch "Reichtum ohne Gier" als Buch geschrieben. Man muss es neidlos eingestehen: Dieses Buch wird fast durch die Bank als fachlich außerordentlich kompetent rezensiert. Nur als Beispiel "Wer hinter dem Buch aus der Feder von Sahra Wagenknecht einen von roter Tunke durchsuppten Aufschrei wähnt, sollte weiterlesen." (handelsblatt). Eine ihrer Thesen: Die höchsten Einkommen im Kapitalismus westlicher Prägung sind leistungslose Einkommen. Stimmt. Das wie es heißt wertvollste Unternehmen der Welt, Apple, wurde staatlich hochgepäppelt. Stimmt. Sie wendet sich ausdrücklich gegen zuviel Staat und argumentiert für mehr Wettbewerb. Und das als angebliche Hyperlinke und Fundamentaloppositionelle! Bei mir heißt Kritik an Wagenknecht, zu fragen, worauf ihre Lösungsansätze realiter hinauslaufen. Es wurde schon mal der Verdacht ausgesprochen, ihre Vorstellungen würden auf eine WIederherstellung des Adenauer-Deutschlands hinauslaufen. So absurd das auch klingen mag.
Wenn dieses Vierer-Gespann (Kipping, Riexinger, Wagenknecht und Bartsch) mal die gegenseitigen Befindlichkeiten etwas dezimieren würde, wäre schon viel gekonnt. So eine Person wie der Gysi fehlt ganz klar in der Partei. Auch er hatte zum Schluss oft Ärger in der Fraktion und im Parteivorstand. Aber er konnte immer wieder integrierend wirken und hatte meistens eine Mehrheit hinter sich. Meine Befürchtung, dass es die Partei nach Gysi (auch wenn er im Hintergrund und als EL-Chef ja noch anwesend ist) personell ziemlich schwer haben wird, hat sich bewahrheitet. Aufgeben braucht man die Linke deshalb jedoch noch lange nicht
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Das ist immer zweischneidig. Für den Menschen, der auswärts arbeiten will und das Unternehmen dort ist es toll. Für die Verteidigung höherer lokaler Sozialstandards ist es mitunter ein Nachteil aus Sicht der Linken. Es trägt auch nicht immer dazu bei, dass woanders der Sozialstandard steigt.schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Oct 2017, 10:52)
Innerhalb der EU gilt freier Warenverkehr (Zollunion), Niederlassungsfreiheit für Unternehmen, freier Kapitalverkehr. Das vor allem war gewollt und davon profitieren nicht nur Unternehmen sondern auch die Bevölkerung.
Deshalb heißt es Sozialdemokratie. Kann man auch an Russland und Österreich gut beobachten.Linke Ideen, die da irgendwie auf Abgrenzungen zur Aufrechterhaltung eines irgendwie unterschiedlichen Sozialstandards hinauslaufen, führen einfach unweigerlich in die rechte Ecke.
Gerechtigkeit ist oft der falsche Name. Prinzipiell ist ein EU-weit gleicher Standard sehr fair. Aber es hat einen Haken:Wenn man wirklich Gerechtigkeit als "linke Sache" verkaufen will, so kann das nur heißen globale Gerechtigkeit oder zumindest europaweite Gerechtigkeit.
Der Arbeitnehmer will keinen gerechten Lohn sondern einen, der ihm hoch genug ist. Der Arbeitnehmer will keine gerechte Rente sondern eine, von der er leben kann. Der Arbeitnehmer will keinen weltweit vergleichbar üblichen Standard bei Arbeitssicherheit (zB Schutzkleidung) sondern einen möglichst hohen. Mit der sehr unterschiedlich entwickelten Wirtschaft wären viele Länder überfordert, das zu gewähren. Jetzt könnte man sich einen EU-weiten übernationalen Sozialtransfer, etwa eine EU-Rente (schlechter Name, die Erwerbsunfähigkeitsrente wird so genannt) ausdenken. Aber das löst erstens das Problem nicht, wie die deutschen Standard erwirtschaften soll und zweitens ist es in der heutigen EU absolut ausgeschlossen, so etwas durchzusetzen und das weiß auch jeder. Da wäre zuerst unsere eigene FDP dagegen. Insofern ist es naheliegend, das zu verteidigen, was da ist.
Nach außen würde so eine EU-Lösung dann wieder funktionieren wie ein Staat. Mit allen den Problemen, die du bemängelst.
Und das ist weder das, was wirtschaftsnahe Parteien wollen noch das, was sozial orientierte Parteien wollen - die einen nicht, weil es ein Verlust von Geschäft ist und die andere nicht, weil es eine Angleichung nach unten ist.Es ist eine absolut gerechte Sache ... es hat zu einer Erhöhung der globalen sozialen Gerechtigkeit in der Welt beigetragen, dass etwa China von einem Land mit zig hundert Millionen Armen zu einerm halberwegs wohlständigem Land aufgestiegen ist. Einschließlich der Tatsache, dass durch Produktionsverlagerungen in Europa nicht wenige Menschen arbeitslos geworden sind oder Einkommensminderungen hinnehmen mussten. Das ist sozial gerecht.
Klassische deutsche Politik, kann man wahlweise Brandt oder Erhardt andichten. Die Sehnsucht danach ist groß. Inwieweit das a) politisch durchzusetzen und b) wirtschaftlich aushaltbar ist, ist eine spannende Frage.Sie will irgendwie zu einer vermeintlich mal vernünftigen Marktwirtschaft zurückkehren. Ohne Gigantismus. So wie die Welt heute ist, läuft das aber auf Abgrenzungen hinaus.
Nicht zwingend Nationalismus. Es läuft darauf hinaus, dass man entweder den Zutritt zur EU oder den Zutritt zu den EU-Sozialleistungen reglementiert. Das ist ein klassischer Ansatz, der oft durch libertäre Medien geistert. Offene Grenze ja, Sozialstaat ja, aber kein sofortiger Zutritt zu den Sozialleistungen. Das Problem ist, dass dies Härtefälle produziert und diese Härtefälle kann man entweder unbeschadet des generellen Ausschlusses bedienen oder nicht. Das eine ist unsozial - das andere kreiert die Gefahr eines Moral Hazard https://de.wikipedia.org/wiki/Moral_Hazard. Der Mittelweg wären medizinische Notfallversorgung und ein Ausreisedarlehen, das wahrscheinlich in vielen Fällen uneinbringlich wäre. Viele Probleme, spannendes Thema, aber derzeit nicht der Ansatz der Linken. Weder Wagenknecht noch Kipping.Und will man dieses Konzept in Wahlerfolg umsetzen läuft es letztendlich auch auf Nationalismus hinaus.
Eine Verrechtlichung des Liberalismus heißt, dass man sich ehrlicherweise zu Sozialabbau bekennen sollte. Das wird die Linke eher nicht wollen, warum auch? Für sowas gibt es ja die FDP.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Herr Gysi war nach 1993 nie im Parteivorstand, weil das viel zu anstrengend ist. Als Fraktionsvorsitzender war er extrem anstrengend, beratungsresistent und unberechenbar für Mitarbeiter und Kollegen. Er kann toll reden. Wenn es nicht nach ihm ging, hat er hingeworfen - 2000 als Fraktionsvorsitzender, 2002 mitten im Wahlkampf als stellvertretender Ministerpräsident / Bürgermeister in Berlin und bei der Gründung der Linke-Partei hat er es mehrfach angedroht, leider nie getan. Beide Male waren etliche Menschen nicht nur traurig, dass der Chef weg ist, sondern auch erleichtert, dass man endlich wieder vernünftig reden konnte.Selina hat geschrieben:(19 Oct 2017, 12:15)
So eine Personal wie der Gysi fehlt ganz klar in der Partei. Auch er hatte zum Schluss oft Ärger in der Fraktion und im Parteivorstand.
Die typische Integrationsrede von Gysi auf Phoenix, zB bei einem Parteitag war "Macht es so wie ich will oder ich schimpfe auf die Partei und schmeiße ggf hin".Aber er konnte immer wieder integrierend wirken und hatte meistens eine Mehrheit hinter sich. Meine Befürchtung, dass es die Partei nach Gysi (auch wenn er im Hintergrund und als EL-Chef ja noch anwesend ist) personell ziemlich schwer haben wird, hat sich bewahrheitet. Aufgeben braucht man die Linke deshalb jedoch noch lange nicht
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Habe ich das was nicht mitgekriegt?, Super Gregor Gysi ist doch jetzt wieder als Direktkandidat in den deutschen Bundestags gewaehlt worden - er kann doch wieter integrieren.Selina hat geschrieben:(19 Oct 2017, 12:15)
Wenn dieses Vierer-Gespann (Kipping, Riexinger, Wagenknecht und Bartsch) mal die gegenseitigen Befindlichkeiten etwas dezimieren würde, wäre schon viel gekonnt. So eine Person wie der Gysi fehlt ganz klar in der Partei. Auch er hatte zum Schluss oft Ärger in der Fraktion und im Parteivorstand. Aber er konnte immer wieder integrierend wirken und hatte meistens eine Mehrheit hinter sich. Meine Befürchtung, dass es die Partei nach Gysi (auch wenn er im Hintergrund und als EL-Chef ja noch anwesend ist) personell ziemlich schwer haben wird, hat sich bewahrheitet. Aufgeben braucht man die Linke deshalb jedoch noch lange nicht
Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Gregor Gysi hat ein gewisses Alter erreicht, gesundheitliche Komplikationen und Scheidungen hinter sich und es hat auch keiner sich beschwert, dass er Platz gemacht hat für Jüngere. Im Gegenteil.pikant hat geschrieben:(19 Oct 2017, 15:09)
Habe ich das was nicht mitgekriegt?, Super Gregor Gysi ist doch jetzt wieder als Direktkandidat in den deutschen Bundestags gewaehlt worden - er kann doch wieter integrieren.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
er macht jetzt aber wieder schwer Politik in Gesamteuropa und ist Vorsitzender der europaeischen Linken und im deutschen BundestagSole.survivor@web.de hat geschrieben:(19 Oct 2017, 15:29)
Gregor Gysi hat ein gewisses Alter erreicht, gesundheitliche Komplikationen und Scheidungen hinter sich und es hat auch keiner sich beschwert, dass er Platz gemacht hat für Jüngere. Im Gegenteil.
Rentner sieht anders aus - Super Gregor ist noch voll im politischen Leben drin.
Vielleicht uebernimmt er auch wieder ein Amt in Berlin - 5 Monate Wirtschaftsminister waren zu kurz und da hat er noch Nachholbedarf.
Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Im Kabinett Merkel sicher nicht. Und im Senat auch nicht.pikant hat geschrieben:(19 Oct 2017, 15:36)
er macht jetzt aber wieder schwer Politik in Gesamteuropa und ist Vorsitzender der europaeischen Linken und im deutschen Bundestag
Rentner sieht anders aus - Super Gregor ist noch voll im politischen Leben drin.
Vielleicht uebernimmt er auch wieder ein Amt in Berlin - 5 Monate Wirtschaftsminister waren zu kurz und da hat er noch Nachholbedarf.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Naja, ich weiß nicht, wie tief dein Einblick in die genauen Vorgänge bei den Linken ist, aber mein Eindruck ist da ein völlig anderer. Gysi hatte in den diversen Gremien bei den wichtigsten Fragen immer Mehrheiten hinter sich und war/ist nun mal ein brillanter Redner. Einer, der sogar konservative Leute im Auditorium (egal, wo) mitreißen und überzeugen konnte/kann. Aber klar, er hatte auch schon immer Feinde und Neider. Ohne Frage. Mal sehen, was nun von ihm als EL-Chef noch so kommt. Dass er nach seinen schweren Operationen auch mal ne Pause braucht, ist klar. Obwohl diese fehlende Medien-Präsenz im Moment ja nicht bedeutet, dass er nichts tut. Ich denke mal, das Gegenteil wird der Fall sein.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(19 Oct 2017, 14:57)
Herr Gysi war nach 1993 nie im Parteivorstand, weil das viel zu anstrengend ist. Als Fraktionsvorsitzender war er extrem anstrengend, beratungsresistent und unberechenbar für Mitarbeiter und Kollegen. Er kann toll reden. Wenn es nicht nach ihm ging, hat er hingeworfen - 2000 als Fraktionsvorsitzender, 2002 mitten im Wahlkampf als stellvertretender Ministerpräsident / Bürgermeister in Berlin und bei der Gründung der Linke-Partei hat er es mehrfach angedroht, leider nie getan. Beide Male waren etliche Menschen nicht nur traurig, dass der Chef weg ist, sondern auch erleichtert, dass man endlich wieder vernünftig reden konnte.
Die typische Integrationsrede von Gysi auf Phoenix, zB bei einem Parteitag war "Macht es so wie ich will oder ich schimpfe auf die Partei und schmeiße ggf hin".
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Dazu werde ich öffentlich nichts sagen.Selina hat geschrieben:(19 Oct 2017, 16:46)
Naja, ich weiß nicht, wie tief dein Einblick in die genauen Vorgänge bei den Linken ist
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
In der Partei DIE LINKE gab es schon oft solche Auseinandersetzungen, letztendlich ziehen aber zum Schluß wieder alle an einem Strang. Zum Wahlkampf war man Geschlossener als je zuvor und wird es auch Zukünftig wieder sein.Alexyessin hat geschrieben:(19 Oct 2017, 07:54)
Wenn die Parteispitze gegen die Fraktionsspitze schießt ist das etwas anderes, als "um neue Köpfe" zu diskutieren. Der Rest deines Postings geht auf diesen internen Machtkampf nicht ein sondern beschäftigt sich um irgendwas anders.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Ja das stimmt. Nach meinen Informationen stand damals die Entscheidung von Merkel, noch eine Amtszeit anzutreten ziemlich auf der Kippe. Es werden die letzten 4 Jahre werden, vielleicht auch nur 3....Odin1506 hat geschrieben:(19 Oct 2017, 09:05)
Also das würde ich nicht beschreien, die Merkel ist wie ein Kaugummi, den man sich in die Sohle eingetreten hat, den wird man auch nicht mehr los
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Völlig uninteressant was aktuell Umfragen aussagen, schließlich schrieb ich von einer Zukünftigen Koalition wobei SPD und Linke sich gemeinsam aus der Opposition heraus, finden werdenpikant hat geschrieben:(19 Oct 2017, 11:19)
SPD und Linkspartei haben nicht mal 30% bei der letzten BTW geholt und von einem Linksbuendnis ist weit und breit nichts zu sehen.
die Gruenen sind auf Jamaikakurs zu Ihrer Info und naehern sich immer mehr der FDP an.
die Linkspartei selbst spricht doch von einem Rechtsruck in Deutschland.......
Deine Grünen sind im übrigen Unwichtig, die machen es mit Jedem, somit nur eine Mehrheitsbeschaffungspartei. Einfach nur Dosenpfand einführen oder den Milchpreis für Öko Bauern um 0,02 Cent erhöhen und in den Koalitionsvertrag schreiben, gut ist
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Ja, wenn der Rixinger geht, dann schon.Der General hat geschrieben:(20 Oct 2017, 01:04)
In der Partei DIE LINKE gab es schon oft solche Auseinandersetzungen, letztendlich ziehen aber zum Schluß wieder alle an einem Strang. Zum Wahlkampf war man Geschlossener als je zuvor und wird es auch Zukünftig wieder sein.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
das haben wir schon und das Pfand geht auf Toepfer zurueck - Trittin musste damals nur das Gesetz ausfuehren.Der General hat geschrieben:(20 Oct 2017, 01:15)
Völlig uninteressant was aktuell Umfragen aussagen, schließlich schrieb ich von einer Zukünftigen Koalition wobei SPD und Linke sich gemeinsam aus der Opposition heraus, finden werden
Deine Grünen sind im übrigen Unwichtig, die machen es mit Jedem, somit nur eine Mehrheitsbeschaffungspartei. Einfach nur Dosenpfand einführen oder den Milchpreis für Öko Bauern um 0,02 Cent erhöhen und in den Koalitionsvertrag schreiben, gut ist
die knapp 30% waren keine Umfrage, sondern Ergebnis der BTW am 24.September zu Ihrer Info
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Ich sag' dazu einfach mal: Demokratie besteht nicht darin, dass eine Partei einer bestimmten politischen Ausrichtung diese nach den Wünschen einer Mehrheit der Bevölkerung abändert und neu justiert, sondern darin, dass unter einer Auswahl von Parteien unterschiedlicher Ausrichtung gewählt wird und dass dann das Parlament als Legislative Gesetze verabschiedet und die Regierung nach Mehrheitsverhältnissen zusammengestellt wird.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(19 Oct 2017, 14:51)
Gerechtigkeit ist oft der falsche Name. Prinzipiell ist ein EU-weit gleicher Standard sehr fair. Aber es hat einen Haken:
Der Arbeitnehmer will keinen gerechten Lohn sondern einen, der ihm hoch genug ist. Der Arbeitnehmer will keine gerechte Rente sondern eine, von der er leben kann. Der Arbeitnehmer will keinen weltweit vergleichbar üblichen Standard bei Arbeitssicherheit (zB Schutzkleidung) sondern einen möglichst hohen. Mit der sehr unterschiedlich entwickelten Wirtschaft wären viele Länder überfordert, das zu gewähren. Jetzt könnte man sich einen EU-weiten übernationalen Sozialtransfer, etwa eine EU-Rente (schlechter Name, die Erwerbsunfähigkeitsrente wird so genannt) ausdenken. Aber das löst erstens das Problem nicht, wie die deutschen Standard erwirtschaften soll und zweitens ist es in der heutigen EU absolut ausgeschlossen, so etwas durchzusetzen und das weiß auch jeder. Da wäre zuerst unsere eigene FDP dagegen. Insofern ist es naheliegend, das zu verteidigen, was da ist.
Der wirtschaftliche und soziale Aufstieg von Ländern wie China ist weder ein "Verlust von Geschäft" in Europa, weil gleichzeitig ein ganz enormer Anstieg von Kaufkraft für europäische Produkte entstanden ist, noch eine "Angleichung nach untern", weil das bedeuten würde, dass man in Europa auf den chinesischen Sozialstandard der 70er Jahre absinken müsste. Mit der Regierungs-Parole einer halben Schüssel Reis als Mindestmaß. Das ist aber absolut nicht der Fall. Es hat vollkommen verkraftbare Wohlstandsabsenkungen in Europa gegeben und einen schier unglaublichen Wohlstandsaufstieg in China. Der den vor einiger Zeit befürchteten weltweiten durchschnittlichen Armutsanstieg nahezu kompensiert hat.Und das ist weder das, was wirtschaftsnahe Parteien wollen noch das, was sozial orientierte Parteien wollen - die einen nicht, weil es ein Verlust von Geschäft ist und die andere nicht, weil es eine Angleichung nach unten ist.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Riexinger ist ein Totalausfall und hat bei der letzten LTW als Spitzenkandidat 3% der Waehler ueberzeugt.Der General hat geschrieben:(20 Oct 2017, 01:09)
Ja das stimmt. Nach meinen Informationen stand damals die Entscheidung von Merkel, noch eine Amtszeit anzutreten ziemlich auf der Kippe. Es werden die letzten 4 Jahre werden, vielleicht auch nur 3....
Jede andere im Bundestag vertretene Partei haette daraufhin den Bundesvorstzenden ausgewechselt wegen Erfolgslosigkeit.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Es geht eher darum, dass einerseits Liberalismus auf Rechtsordnung anstelle von "Werte"-Katalog hinausläuft und dass andererseits ein "Linksliberalismus" insofern möglich ist, dass auch soziale Gerechtigkeit sozusagen verrechtlichbar ist. Punkt 1 des FDP-Wahlprogramms lautet: Erhöhung der Bildungsausgaben. Und die "Verrechtlichung" in diesem Fall besteht u.a. darin, dass Bildung nicht mehr in dem Maße wie jetzt Bundesländersache zu sein hat. Das ist ganz konkret und ganz realistisch. Bildungsgerechtigkeit und Bildungsniveauanhebung läuft am Ende auch auf soziale Gerechtigkeit hinaus.Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(19 Oct 2017, 14:51)
Eine Verrechtlichung des Liberalismus heißt, dass man sich ehrlicherweise zu Sozialabbau bekennen sollte. Das wird die Linke eher nicht wollen, warum auch? Für sowas gibt es ja die FDP.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Die Spitze ist offenbar zerstritten, Wagenknecht spricht gar von "Mobbing" und vor laufender Kamera wird darüber gegiftet, wer die anwesende Presse begrüßen darf.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Bildung wird immer in den Hauptkompetenzen bei den Ländern bleiben. Es wird möglich sein, den Ländern ein paar Kompetenzen abzuringen, wenn der Bund ordentlich zahlt, das werden aber nur marginale Veränderungen sein. Es gibt ja seitens der FDP seit Gründung der Republik ein paar feuchte anti-föderale Träume,aber da gibt es aus gutem Grund unsere Verfassung und das ist auch gut so. Die FDP war zum Glück immer zu klein und zu schwach, hier wirkliche Veränderung zu erreichen.schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Oct 2017, 09:48)
Es geht eher darum, dass einerseits Liberalismus auf Rechtsordnung anstelle von "Werte"-Katalog hinausläuft und dass andererseits ein "Linksliberalismus" insofern möglich ist, dass auch soziale Gerechtigkeit sozusagen verrechtlichbar ist. Punkt 1 des FDP-Wahlprogramms lautet: Erhöhung der Bildungsausgaben. Und die "Verrechtlichung" in diesem Fall besteht u.a. darin, dass Bildung nicht mehr in dem Maße wie jetzt Bundesländersache zu sein hat. Das ist ganz konkret und ganz realistisch. Bildungsgerechtigkeit und Bildungsniveauanhebung läuft am Ende auch auf soziale Gerechtigkeit hinaus.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
immerhin hat die Sahra nicht die Haende in der Hose, wie die 3 anderen.DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Oct 2017, 09:52)
Die Spitze ist offenbar zerstritten, Wagenknecht spricht gar von "Mobbing" und vor laufender Kamera wird darüber gegiftet, wer die anwesende Presse begrüßen darf.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Dazu muss man allerdings gerechterweise sagen, dass es kaum einen deutschen Politiker gibt, der sich intensiver und sozusagen aus dem Herzen heraus um ein gutes Verhältnis zu Israel bemüht wie Thüringens Linke-MP Bodo Ramelow. Seine erste Amtshandlung war ein Besuch in Israel. Und anders als Außenminister Gabriel steht für ihn dieses Verhältnis zu Israel im Vordergrund und nicht der dortige Nahostkonflikt, den Gabriel mit seinen Besuchen in Hebron verdeutlichte und der Israel als (wörtlich) "Apartheidregime" denunzierte. Den Status UNESCO-Welterbe für die Landeshauptstadt Erfurt will er ganz explizit auf der Basis "jüdisches Erbe" anstreben. Das Argument Antisemitismus (auch wenn vereinzelt personell berechtigt) ist in Bezug auf die Linke-Partei vollkommen unangebracht. Schon wegen der Rolle Gysis.pikant hat geschrieben:(19 Oct 2017, 12:07)
falscher hinterlistiger Jude - ein Kreisvorsitznder der Linkspartei zu Riexinger
solch einen Anstisemiten sollten man sofort ausschliessen
http://www.juedische-allgemeine.de/arti ... w/id/29884
der Landesverband hat nun ein Ausschlussverfahen eingeleitet, das aber der saarl. Bundestagsabgeordnete Lutze scharf kritisiert und ja dieser Antisemit ist bei ihm nebenberuflich ein Mitarbeiter
http://www.juedische-allgemeine.de/arti ... w/id/29895
unglaublich, zu was Menschen in einem internen Machtkampf faehig sind
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Die Spitze bilden Bartsch und Wagenknecht und die sind nicht zerstritten. Frau Kipping und Herr Riexinger sollen sich um die Dinge kümmern für die sie eingesetzt wurden und so sieht das auch die Fraktion, die Bratsch mit 80% und Wagenknecht mit 75% diesen Auftrag gegeben hat. Die Fraktion und ihre Spitze haben den politischen Auftrag sich um die Oppositionsarbeit zu kümmern, wenn Kipping und Riexinger sich dort mehr einbringen wollen, dann müssen sich sich in die Fraktion wählen lassen, das ist der korrekte und demokratische Weg.DarkLightbringer hat geschrieben:(20 Oct 2017, 09:52)
Die Spitze ist offenbar zerstritten, Wagenknecht spricht gar von "Mobbing" und vor laufender Kamera wird darüber gegiftet, wer die anwesende Presse begrüßen darf.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Das war gut beobachtet. Wirklich. Hand in der Hosentasche oder Hände auf dem Rücken sind ziemlich gut deutbare und fast unfehlbare Gesten der Körpersprache. Und zwar für Verschlossenheit. Aber auch für Unsicherheit und Irgendwie-Halt-Suchen. Während Hände offen für einerseits Selbstsicherheit und andererseits Offenheit nach außen stehen.pikant hat geschrieben:(20 Oct 2017, 10:05)
immerhin hat die Sahra nicht die Haende in der Hose, wie die 3 anderen.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Diese Etikette hat sich in den letzten Jahren allerdings verändert. Sogar bei sogenannten Business Schulungen wird heute die Hand in der Hosentasche in einigen Fällen empfohlen um eine gewisse Coolness zur Schau zu tragen. In der Politik waren Friedrich Merz und Gerhard Schröder ware Meister in dieser Disziplin, übrigens auch bei den verschränkten Armen, was ja auch nicht immer gut ankam. Ursprünglich gehörte die Hand aus der Tasche um zeigen, dass man dort nicht nach einer Waffe greift, aber das ist bei uns wohl auch nicht so zu befürchten.schokoschendrezki hat geschrieben:(20 Oct 2017, 10:15)
Das war gut beobachtet. Wirklich. Hand in der Hosentasche oder Hände auf dem Rücken sind ziemlich gut deutbare und fast unfehlbare Gesten der Körpersprache. Und zwar für Verschlossenheit. Aber auch für Unsicherheit und Irgendwie-Halt-Suchen. Während Hände offen für einerseits Selbstsicherheit und andererseits Offenheit nach außen stehen.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
yogi61 hat geschrieben:(20 Oct 2017, 10:29)
Diese Etikette hat sich in den letzten Jahren allerdings verändert. Sogar bei sogenannten Business Schulungen wird heute die Hand in der Hosentasche in einigen Fällen empfohlen um eine gewisse Coolness zur Schau zu tragen. In der Politik waren Friedrich Merz und Gerhard Schröder ware Meister in dieser Disziplin, übrigens auch bei den verschränkten Armen, was ja auch nicht immer gut ankam. Ursprünglich gehörte die Hand aus der Tasche um zeigen, dass man dort nicht nach einer Waffe greift, aber das ist bei uns wohl auch nicht so zu befürchten.
Bei der Die Linke war die Waffe in den offenen Händen Wagenknechts, die Rücktrittsdrohung.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Ein konsequente Androhung, da Riexinger und Kipping für völlig andere Aufgaben innerhalb der Partei vorgesehen sind. Wenn Jens Spahn als Parlamentarischer Staatssekretär bei der Union morgen erklären würde, dass mehr Einfluss in der CDU/CSU Farktion ausüben möchte, dann würden sich Herr Kauder oder die Kanzlerin dies natürlich ebenfalls verbitten.JJazzGold hat geschrieben:(20 Oct 2017, 10:37)
Bei der Die Linke war die Waffe in den offenen Händen Wagenknechts, die Rücktrittsdrohung.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Gut, ja. Aber schon die Befolgung von empfohlenen Etiketten-Regelungen welcher Art auch immer deutet für mich auf eine innere Unsicherheit, auf das Bedürfnis nach kanonischen Regelungen hin. Da braucht man mir nix vorzumachen. Ich bin in weitesten Teilen kritisch gegenüber den politischen Einstellungen Wagenknechts und erkenne selbstverständlich auch ihre überschätzte Bedeutung als "Talkshow-Ikone", aber ihre "Körpersprache" deutet auf eine ziemliche Sourverinität plus Offenheit hin.yogi61 hat geschrieben:(20 Oct 2017, 10:29)
Diese Etikette hat sich in den letzten Jahren allerdings verändert. Sogar bei sogenannten Business Schulungen wird heute die Hand in der Hosentasche in einigen Fällen empfohlen um eine gewisse Coolness zur Schau zu tragen. In der Politik waren Friedrich Merz und Gerhard Schröder ware Meister in dieser Disziplin, übrigens auch bei den verschränkten Armen, was ja auch nicht immer gut ankam. Ursprünglich gehörte die Hand aus der Tasche um zeigen, dass man dort nicht nach einer Waffe greift, aber das ist bei uns wohl auch nicht so zu befürchten.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
die Linkspartei scheint nicht Fraktion und Partei auseinanderhalten zu koennen - Fuer mich ein Witz, dass man in den Fraktionsvorstand ohne Wahl einziehen will, weil man Parteivorsitzender ist.yogi61 hat geschrieben:(20 Oct 2017, 10:12)
Die Spitze bilden Bartsch und Wagenknecht und die sind nicht zerstritten. Frau Kipping und Herr Riexinger sollen sich um die Dinge kümmern für die sie eingesetzt wurden und so sieht das auch die Fraktion, die Bratsch mit 80% und Wagenknecht mit 75% diesen Auftrag gegeben hat. Die Fraktion und ihre Spitze haben den politischen Auftrag sich um die Oppositionsarbeit zu kümmern, wenn Kipping und Riexinger sich dort mehr einbringen wollen, dann müssen sich sich in die Fraktion wählen lassen, das ist der korrekte und demokratische Weg.
Allerding sollten Kipping und Riexinger sich im Bundestag zu Wort melden, wenn die Fraktion die Parteimeinung nicht wiedergibt.
Dazu haben Sie das Recht.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Naja. Mit dem "immer" ist es so eine Sache ...yogi61 hat geschrieben:(20 Oct 2017, 10:01)
Bildung wird immer in den Hauptkompetenzen bei den Ländern bleiben. Es wird möglich sein, den Ländern ein paar Kompetenzen abzuringen, wenn der Bund ordentlich zahlt, das werden aber nur marginale Veränderungen sein. Es gibt ja seitens der FDP seit Gründung der Republik ein paar feuchte anti-föderale Träume,aber da gibt es aus gutem Grund unsere Verfassung und das ist auch gut so. Die FDP war zum Glück immer zu klein und zu schwach, hier wirkliche Veränderung zu erreichen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
wir brauchen einheitliche Abschluesse nach den gleichen Kritierin - wie man dorthin kommt, sollte man den Laendern ueberlassen.yogi61 hat geschrieben:(20 Oct 2017, 10:01)
Bildung wird immer in den Hauptkompetenzen bei den Ländern bleiben. .
in der Bildungspolitik ist schon eine Angleichung notwendig.
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Wagenknecht hat keine Lösungen, sondern Geschichten, die sie im Impetus der Ikone vorträgt. Es spielt keinerlei Rolle, ob die makroökonmischen Vorstellungen so hausbacken wie bei Erhard sind oder ob sie Stalin zitieren würde. Der unbeweglich gereckte Hals, die streng hochgesteckte Frisur, das verkörpert die Reinkarnation der Rosa Luxemburg und ist damit der Inbegriff altlinker Folklore. Sie könnte ohne weiteres zur Vorweihnachtszeit aus "Der kleine Lord" vorlesen - darin gibt es ein Dorf der Bitterarmen, in dem die Kinder im Schlamm spielen, während auf dem Schloß der Überfluß regiert. Der kleine Lord - Enkel des Schlossherrn - sorgt dann für Verbesserung.schokoschendrezki hat geschrieben:(19 Oct 2017, 11:16)
Das wäre sie, hätte sie nicht auch "Reichtum ohne Gier" als Buch geschrieben. Man muss es neidlos eingestehen: Dieses Buch wird fast durch die Bank als fachlich außerordentlich kompetent rezensiert. Nur als Beispiel "Wer hinter dem Buch aus der Feder von Sahra Wagenknecht einen von roter Tunke durchsuppten Aufschrei wähnt, sollte weiterlesen." (handelsblatt). Eine ihrer Thesen: Die höchsten Einkommen im Kapitalismus westlicher Prägung sind leistungslose Einkommen. Stimmt. Das wie es heißt wertvollste Unternehmen der Welt, Apple, wurde staatlich hochgepäppelt. Stimmt. Sie wendet sich ausdrücklich gegen zuviel Staat und argumentiert für mehr Wettbewerb. Und das als angebliche Hyperlinke und Fundamentaloppositionelle! Bei mir heißt Kritik an Wagenknecht, zu fragen, worauf ihre Lösungsansätze realiter hinauslaufen. Es wurde schon mal der Verdacht ausgesprochen, ihre Vorstellungen würden auf eine WIederherstellung des Adenauer-Deutschlands hinauslaufen. So absurd das auch klingen mag.
Die Bundes-Linke sitzt seit 27 Jahren in der Opposition und im Osten bricht der Partei jetzt der Protestmarkt weg. Die Linke ist stets Fundamentalopposition geblieben, bewegungslos, außenpolitisch isoliert, folkloristisch. Und Wagenknecht ist dabei das TV-Format, wie zuvor der stets burschikos witzelnde Gysi. Um Politik zu machen, ist auch ein gutes Stück Pragmatik nötig, aber dessen enthält man sich auf eine geradezu klerikale Weise. Nun kommt noch hinzu, dass der Lieblingsgegner SPD einfach in die Opposition entschwindet. Was nun?
Christian Lindner (FDP) hat übrigens auch ein Buch geschrieben - "Schattenjahre". Aber er weiß auch - zum Dichter wird man geboren, zum Redner gemacht.
>>We’ll always have Paris<<
[Humphrey Bogart als Rick Blaine in >Casablanca<, 1942]
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Re: Sind die Linken übergeschnappt? Machtkampf!
Es grinsen auch alle, außer der Ikone.pikant hat geschrieben:(20 Oct 2017, 10:05)
immerhin hat die Sahra nicht die Haende in der Hose, wie die 3 anderen.
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