Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(08 Sep 2017, 23:50)

Merkwürdig, daß Herr Lindner auf diesen Gedanken kommt: Denn die FRONTEX-Leitung sitzt in Warschau. Ja, wenn die Polen und Ungarn und Slowaken und Tschechen selbst darauf gekommen wären, dann hätte man vom guten Willen zu einer Lösung sprechen können. Der Gedanke ist, ganz nebenbei, auch nicht originell oder neu. Der Vorschlag stammt aus der Hochzeit der Fluchtwelle über die Ägäis. Er wurde von diesen Kandidaten nur nicht aufgegriffen.
Aber so ist es doch, man kann grundsätzlich mit eigenen Verbündeten auch diese sog. Dialoge auf Augenhöhe führen, nicht nur mit Gegen-Akteuren.

Sie sind ja jetzt offenbar sogar bereit, einen Weg zwischen Kasachstan und Usbekistan zu suchen.
Sie plumpsen immer wieder in Extremlagen; wenn man über mögliche Wege nachdenkt, dann heißt das doch nicht, daß man sie gehen wird oder gar muß. Je mehr Möglichkeiten desto besser.
Lindner hat übrigens auch die Putin-Röhre deutlich kritisiert, als völlig inkonsequent.

Die Eurasische Union ist keine Option.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Sep 2017, 00:16)

Aber so ist es doch, man kann grundsätzlich mit eigenen Verbündeten auch diese sog. Dialoge auf Augenhöhe führen, nicht nur mit Gegen-Akteuren.

Sie sind ja jetzt offenbar sogar bereit, einen Weg zwischen Kasachstan und Usbekistan zu suchen.


Lindner hat übrigens auch die Putin-Röhre deutlich kritisiert, als völlig inkonsequent.

Die Eurasische Union ist keine Option.
Aber sicher kann man viel darüber reden, was man von Dritten erhofft oder erwartet, keine Frage. Das Ergebnis ist im interessierenden Fall erfahrungsgemäß gleichbleibend Null.

Wenn ein Weg mit Kasachstan sich anbietet... warum nicht? Warum machen Sie hier einen so großen Bogen um Simbabwe oder Nord-Korea? Wäre Ihnen das dann doch übertrieben vorgekommen?
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(09 Sep 2017, 00:23)

Aber sicher kann man viel darüber reden, was man von Dritten erhofft oder erwartet, keine Frage. Das Ergebnis ist im interessierenden Fall erfahrungsgemäß gleichbleibend Null.
Natürlich ist das Ergebnis Null, wenn man sich im Kinderzimmer einschließt und völlige Regungslosigkeit anstrebt.

Man könnte aber auch mal Prioritäten setzen, z. B. Sicherheit. Jens Stoltenberg verneint die Aufhebung von Sanktionen, so lange Minsk II nicht umgesetzt wird. Christian Lindner sagt, Dialog und Konsequenz gehört zusammen und schlägt "G 7 + 1" als Entspannungsangebot vor, wenn Putin gewillt ist, die beunruhigenden Großmanöver an der Ostflanke nach Sibirien zu verlegen. Ein Vorschlag, der nix kostet.

Er sagt aber auch, es macht keinen Sinn, sich mit Nordstream 2 von russischem Gas abhängig zu machen (eine Art von Belohnung), während man gleichzeitig völkerrechtswidrige Veränderungen der Landkarte sanktioniert. Die EU ist nicht dazu da, um Expansionskriege eines Gegenakteurs zu finanzieren.

Die Frage der innerpolnischen Justizreform würde ich einfrieren. Die sollen ihren Wahlkampf erstmal alleine gestalten. An der Ostflanke gilt - safety first. Wenn man unbedingt die Frage erörtern will, wie Richter bestallt werden, so böte sich dafür auch das griechische oder spanische System an.
Die Türkei strebt von der NATO weg, die Ukraine hinzu. Aus meiner Sicht ergibt sich die Vision, die Türkei durch die Ukraine zu ersetzen.

Was die Reform der EU betrifft, so muss darüber ein breiterer Dialog geführt werden, auch in Deutschland. Herr Juncker hat 4 verschiedene Szenarien vorgestellt, Impulse aus West-, Zentral- und Osteuropa ergänzen das Bild.

Auch hierzu wußte Lindner eine sehr hübsche Darstellung - gegen Nationalstaaten sei gar nichts einzuwenden, nur gebe es eben Dinge, die einer allein nicht machen kann. Da führt also kein Weg an Multilateralismus vorbei. Wir brauchen die Union, aber nicht als Erzieher, sondern als Partner, nicht als Problem, sondern als Lösung.

Herr Lindner meinte illustrierend, die Spanier kennen als Eigenheit die Siesta und wären todunglücklich, wenn man das deutsche Ladenschlußgesetz zur EU-Norm erheben würde. Das gilt auch umgekehrt.
So weit ich Lindner da richtig verstanden habe meint er, "Vielfalt" könne man auch als Unterschiedlichkeit definieren und das sei Europa. Er meint das nicht kritisch, Ladenschlußgesetz hier, Siesta dort, ist doch toll.

Freilich kann man nicht auf eine Außenpolitik verzichten. Schengenraum ist gut, die Sicherheit im Innern hängt aber von der Sicherheit im Äußeren ab. Was für die nicht ganz einfache Politik und Strategie an der Ostflanke gilt, gilt im Prinzip auch für die Südflanke.
Es braucht Sicherheit im Mittelmeer, an den Küsten, im Maghreb und in der subsaharischen Zone. Man muss sich zunächst mit Marokko, Libyen und Tunesien ins Vernehmen setzen.
Wenn ein Weg mit Kasachstan sich anbietet... warum nicht? Warum machen Sie hier einen so großen Bogen um Simbabwe oder Nord-Korea? Wäre Ihnen das dann doch übertrieben vorgekommen?
Was für ein Weg und mit welchem Ziel genau? Eine Vereinigung mit Kasachstan oder Simbabwe, um die polnische Justizreform zu kritisieren, ergibt keinen wirklichen Sinn.

Und für die Kontinentaldrift braucht man wahrlich sehr viel Zeit. ;)
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Sep 2017, 07:59)

Natürlich ist das Ergebnis Null, wenn man sich im Kinderzimmer einschließt und völlige Regungslosigkeit anstrebt.

Man könnte aber auch mal Prioritäten setzen, z. B. Sicherheit. Jens Stoltenberg verneint die Aufhebung von Sanktionen, so lange Minsk II nicht umgesetzt wird. Christian Lindner sagt, Dialog und Konsequenz gehört zusammen und schlägt "G 7 + 1" als Entspannungsangebot vor, wenn Putin gewillt ist, die beunruhigenden Großmanöver an der Ostflanke nach Sibirien zu verlegen. Ein Vorschlag, der nix kostet.

Er sagt aber auch, es macht keinen Sinn, sich mit Nordstream 2 von russischem Gas abhängig zu machen (eine Art von Belohnung), während man gleichzeitig völkerrechtswidrige Veränderungen der Landkarte sanktioniert. Die EU ist nicht dazu da, um Expansionskriege eines Gegenakteurs zu finanzieren.

Die Frage der innerpolnischen Justizreform würde ich einfrieren. Die sollen ihren Wahlkampf erstmal alleine gestalten. An der Ostflanke gilt - safety first. Wenn man unbedingt die Frage erörtern will, wie Richter bestallt werden, so böte sich dafür auch das griechische oder spanische System an.
Die Türkei strebt von der NATO weg, die Ukraine hinzu. Aus meiner Sicht ergibt sich die Vision, die Türkei durch die Ukraine zu ersetzen.

Was die Reform der EU betrifft, so muss darüber ein breiterer Dialog geführt werden, auch in Deutschland. Herr Juncker hat 4 verschiedene Szenarien vorgestellt, Impulse aus West-, Zentral- und Osteuropa ergänzen das Bild.

Auch hierzu wußte Lindner eine sehr hübsche Darstellung - gegen Nationalstaaten sei gar nichts einzuwenden, nur gebe es eben Dinge, die einer allein nicht machen kann. Da führt also kein Weg an Multilateralismus vorbei. Wir brauchen die Union, aber nicht als Erzieher, sondern als Partner, nicht als Problem, sondern als Lösung.

Herr Lindner meinte illustrierend, die Spanier kennen als Eigenheit die Siesta und wären todunglücklich, wenn man das deutsche Ladenschlußgesetz zur EU-Norm erheben würde. Das gilt auch umgekehrt.
So weit ich Lindner da richtig verstanden habe meint er, "Vielfalt" könne man auch als Unterschiedlichkeit definieren und das sei Europa. Er meint das nicht kritisch, Ladenschlußgesetz hier, Siesta dort, ist doch toll.

Freilich kann man nicht auf eine Außenpolitik verzichten. Schengenraum ist gut, die Sicherheit im Innern hängt aber von der Sicherheit im Äußeren ab. Was für die nicht ganz einfache Politik und Strategie an der Ostflanke gilt, gilt im Prinzip auch für die Südflanke.
Es braucht Sicherheit im Mittelmeer, an den Küsten, im Maghreb und in der subsaharischen Zone. Man muss sich zunächst mit Marokko, Libyen und Tunesien ins Vernehmen setzen.


Was für ein Weg und mit welchem Ziel genau? Eine Vereinigung mit Kasachstan oder Simbabwe, um die polnische Justizreform zu kritisieren, ergibt keinen wirklichen Sinn.

Und für die Kontinentaldrift braucht man wahrlich sehr viel Zeit. ;)
Ooch, unserer Wirtschaft steht der Seeweg offen; bei Simbabwe bin ich mir aber nicht sicher, wie das mit der Kontinentaldrift hin hauen soll.

Nein, eine EU, die sich auf so gut wie gar nichts einigen kann, außer auf "Deutschland soll zahlen!", ist ein Fall für den Arzt... nicht mehr für die Zukunft. Neuestes Lustspiel der Streit zwischen Kroatien und Slowenien um eine Seegrenze und Fischereirechte. Super, der Einsatz von Polizei ist schon angekündigt. Die Gegenseite wird sich bestimmt auch bewaffnen. Das muß sich ändern oder beendet werden.

Ansonsten warte ich jetzt erst einmal auf meinen Gütern in Pommern ab, was die Kanzlerin mit Präsident Macron vereinbaren kann, damit wieder Druck auf die Orgelpfeifen kommt. Soll Kaczor doch treiben, was immer ihm einkommt. Manche Entwicklungen sind ganz einfach nicht mehr ernst zu nehmen. Weg damit!
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(09 Sep 2017, 09:18)

Ooch, unserer Wirtschaft steht der Seeweg offen; bei Simbabwe bin ich mir aber nicht sicher, wie das mit der Kontinentaldrift hin hauen soll.

Nein, eine EU, die sich auf so gut wie gar nichts einigen kann, außer auf "Deutschland soll zahlen!", ist ein Fall für den Arzt... nicht mehr für die Zukunft. Neuestes Lustspiel der Streit zwischen Kroatien und Slowenien um eine Seegrenze und Fischereirechte. Super, der Einsatz von Polizei ist schon angekündigt. Die Gegenseite wird sich bestimmt auch bewaffnen. Das muß sich ändern oder beendet werden.

Ansonsten warte ich jetzt erst einmal auf meinen Gütern in Pommern ab, was die Kanzlerin mit Präsident Macron vereinbaren kann, damit wieder Druck auf die Orgelpfeifen kommt. Soll Kaczor doch treiben, was immer ihm einkommt. Manche Entwicklungen sind ganz einfach nicht mehr ernst zu nehmen. Weg damit!
Gerade die internationalen Handelsseefahrtswege müssen gesichert werden. Die Freiheit der Meere spielte bereits in der Atlantik Charta von 1941 eine Rolle.

Aber gut, zumindest für mich persönlich ergibt sich aus Ihren Einlassungen ein gewisses Bild, was "Weg und Ziel" Ihrer Vorstellungen betrifft, wenn auch nicht abschließend.
Die ostelbische Gutsherren-Politik ist konservativ geprägt, aber nicht sonderlich politisch. Das ist auch eine Erklärung für das Unverständnis gegenüber Außenpolitik, sofern sie über diverse Landstriche hinaus reicht. Die vorbezeichneten "Orgelpfeifen" stehen hier im zentralen Mittelpunkt der Betrachtungsweise, eine Art Haustür-Politik, für die die Fürstentümer Brüssel oder Wladimirowitsch Putin-Land eine Rolle spielen können.
Die jetzige EU-Kritik scheint die bisherige Euphorie zu ersetzen oder zumindest so eine Art Äquidistanz herzustellen.

Hoffe doch, es ist mir gelungen, es nicht über Gebühr kritisch zu reflektieren.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Sep 2017, 10:17)

Gerade die internationalen Handelsseefahrtswege müssen gesichert werden. Die Freiheit der Meere spielte bereits in der Atlantik Charta von 1941 eine Rolle.

Aber gut, zumindest für mich persönlich ergibt sich aus Ihren Einlassungen ein gewisses Bild, was "Weg und Ziel" Ihrer Vorstellungen betrifft, wenn auch nicht abschließend.
Die ostelbische Gutsherren-Politik ist konservativ geprägt, aber nicht sonderlich politisch. Das ist auch eine Erklärung für das Unverständnis gegenüber Außenpolitik, sofern sie über diverse Landstriche hinaus reicht. Die vorbezeichneten "Orgelpfeifen" stehen hier im zentralen Mittelpunkt der Betrachtungsweise, eine Art Haustür-Politik, für die die Fürstentümer Brüssel oder Wladimirowitsch Putin-Land eine Rolle spielen können.
Die jetzige EU-Kritik scheint die bisherige Euphorie zu ersetzen oder zumindest so eine Art Äquidistanz herzustellen.

Hoffe doch, es ist mir gelungen, es nicht über Gebühr kritisch zu reflektieren.
Ach wo, ein bißchen Schwulst muß sein... aber ich glaube fast, der Text des Schlagers war anders.

Ja, das große Weltverständnis geht mir ab; da bin ich schon recht froh, hier guten Rat zu erhalten. Sie verwechseln aber meine Kritik an Widerborsten in der EU mit Kritik an der EU. Ist aber nicht schlimm; die Dinge werden wohl nach den Bundestagswahlen voran gehen... hoffe ich.

Hier werden Sie geholfen:

http://www.rp.pl/Rzecz-o-polityce/30905 ... emion.html

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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(09 Sep 2017, 11:30)

Ach wo, ein bißchen Schwulst muß sein... aber ich glaube fast, der Text des Schlagers war anders.

Ja, das große Weltverständnis geht mir ab; da bin ich schon recht froh, hier guten Rat zu erhalten. Sie verwechseln aber meine Kritik an Widerborsten in der EU mit Kritik an der EU. Ist aber nicht schlimm; die Dinge werden wohl nach den Bundestagswahlen voran gehen... hoffe ich.

Hier werden Sie geholfen:

http://www.rp.pl/Rzecz-o-polityce/30905 ... emion.html

Im Auge des Wirbelsturms!
Ja, und ich sehe keine Wilden, die ihren letzten Tanz im Mondlicht aufführen und dabei jemanden vom anderen Stamm am Spieß braten. Schon gar nicht vom wankenden Schiff aus, im Auge des Wirbelsturms.

Ob nun die Wilden im Ostland oder die Lordkanzlerin von Westeros die Spaltung der 28 Königslanden voran treibt, genau darüber sollte mal gesprochen werden. Ich sehe eigentlich im Vordergrund eher das, was alle einigt, selbst die Bürger. Und das nicht als Dialog-Grundstock zu verwenden, halte ich für einen fatalen Fehler.
Nicht alle wollen genau das Gleiche, richtig, aber alle wollen was robustes, sicheres und auf dieser Scholle die Ernte heimfahren.

Doch, wie auch immer, Putins Piepe muss gekappt werden. Das ist kriegswichtig, wie einst die Schwerwasser-Sabotage in Vemork durch eine Spezialoperation des norwegischen Widerstandes in Zusammenarbeit mit dem britischen Geheimdienst.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Sep 2017, 12:07)

Ja, und ich sehe keine Wilden, die ihren letzten Tanz im Mondlicht aufführen und dabei jemanden vom anderen Stamm am Spieß braten. Schon gar nicht vom wankenden Schiff aus, im Auge des Wirbelsturms.

Ob nun die Wilden im Ostland oder die Lordkanzlerin von Westeros die Spaltung der 28 Königslanden voran treibt, genau darüber sollte mal gesprochen werden. Ich sehe eigentlich im Vordergrund eher das, was alle einigt, selbst die Bürger. Und das nicht als Dialog-Grundstock zu verwenden, halte ich für einen fatalen Fehler.
Nicht alle wollen genau das Gleiche, richtig, aber alle wollen was robustes, sicheres und auf dieser Scholle die Ernte heimfahren.

Doch, wie auch immer, Putins Piepe muss gekappt werden. Das ist kriegswichtig, wie einst die Schwerwasser-Sabotage in Vemork durch eine Spezialoperation des norwegischen Widerstandes in Zusammenarbeit mit dem britischen Geheimdienst.
Solche Strategien halte ich für völlig abwegig, weil sie ausbaufähige Wahlmöglichkeiten nachhaltig verbauen. Ihnen fällt nicht auf, daß Sie allen Partnern der EU Freiheiten zugestehen, die Sie aber der deutschen Politik verwehren möchten? Nicht mit mir!

Ich habe gar nichts gegen einen "Dialog der Bürger", im Gegenteil. Die Bewegung "Pulse of Europe" hat das versucht. Aber den Bürgern war das schnuppe. Daraus schließe ich jedenfalls, daß Europa ein Projekt "von oben" ist, also ein Projekt der selbsternannten Eliten. Dabei ist letzten Endes auch etwas entstanden, worüber man streiten kann; immerhin! Und nun muß der Wildwuchs beschnitten werden; kommt mir bekannt vor aus dem Gartenbau.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(09 Sep 2017, 13:24)

Solche Strategien halte ich für völlig abwegig, weil sie ausbaufähige Wahlmöglichkeiten nachhaltig verbauen. Ihnen fällt nicht auf, daß Sie allen Partnern der EU Freiheiten zugestehen, die Sie aber der deutschen Politik verwehren möchten? Nicht mit mir!
Um es deutlicher zu sagen, Gazprom ist ein Synonym für Mafia. Mit "Wahlmöglichkeiten" hat das recht wenig zu tun, außer, man hat eine etwas eigentümliche Auffassung von Erpressung.
Interview mit Mafia-Experte Roth
"Gasprom ist ein Synonym für Korruption"
http://www.spiegel.de/wirtschaft/interv ... 91247.html

Wir brauchen die Union für die Kernbereiche Sicherheit und Freihandel, wir brauchen sie nicht für Krimskrams. Die veränderte Sicherheitslage in Europa aber sollte man ernst nehmen.
Ich habe gar nichts gegen einen "Dialog der Bürger", im Gegenteil. Die Bewegung "Pulse of Europe" hat das versucht. Aber den Bürgern war das schnuppe. Daraus schließe ich jedenfalls, daß Europa ein Projekt "von oben" ist, also ein Projekt der selbsternannten Eliten. Dabei ist letzten Endes auch etwas entstanden, worüber man streiten kann; immerhin! Und nun muß der Wildwuchs beschnitten werden; kommt mir bekannt vor aus dem Gartenbau.
Macron will nach den deutschen Wahlen Vorschläge unterbreiten und alles deutet darauf hin, dass die Bürger der europäischen Staaten einbezogen werden sollen. Der Ansatz ist jedenfalls interessant, selbst wenn es den Gartenbauregeln vergangener Tage nicht entsprechen sollte. Oder gerade dann.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von H2O »

DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Sep 2017, 00:54)

Um es deutlicher zu sagen, Gazprom ist ein Synonym für Mafia. Mit "Wahlmöglichkeiten" hat das recht wenig zu tun, außer, man hat eine etwas eigentümliche Auffassung von Erpressung.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/interv ... 91247.html
Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Ich denke da an deutsche Banken und halbstaatliche deutsche Unternehmen, die für ihr Tun mit Milliarden (X * 1.000.000.000 $) Strafen belohnt wurden. Aber nein, eine Mafia ist das sicher nicht. Das wäre ja beleidigend!
Wir brauchen die Union für die Kernbereiche Sicherheit und Freihandel, wir brauchen sie nicht für Krimskrams. Die veränderte Sicherheitslage in Europa aber sollte man ernst nehmen.
Na, bisher schien Ihnen die Europäische Union in der Sicherheit doch entbehrlich zu sein, wo wir doch die NATO haben. Wenigstens eine Einsicht! Daß ein Binnenmarkt kein Krimskrams ist, wird Ihnen sicher auch irgendwann einleuchten. Und dann wird eben das aus der EU, woran die Gründerväter ehrlich glaubten. Kleiner, aber feiner.
Macron will nach den deutschen Wahlen Vorschläge unterbreiten und alles deutet darauf hin, dass die Bürger der europäischen Staaten einbezogen werden sollen. Der Ansatz ist jedenfalls interessant, selbst wenn es den Gartenbauregeln vergangener Tage nicht entsprechen sollte. Oder gerade dann.
Wenigstens hier sind wir uns einig; hoffentlich zieht die deutsche Seite nach Kräften mit!
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

Beitrag von DarkLightbringer »

H2O hat geschrieben:(11 Sep 2017, 09:17)

Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen. Ich denke da an deutsche Banken und halbstaatliche deutsche Unternehmen, die für ihr Tun mit Milliarden (X * 1.000.000.000 $) Strafen belohnt wurden. Aber nein, eine Mafia ist das sicher nicht. Das wäre ja beleidigend!
Ich habe keine Milliarden erhalten, sitze daher nicht im Glashaus und kann das Thema Geldwäsche, Erpressung, Korruption und Organisierte Kriminalität getrost etwas kritischer betrachten.
Die Gaskrake ist das entscheidende Monster, welches die Sicherheit in Europa gefährdet und Gesellschaften zersetzt. Und der Fangarm durch die Ostsee schickt sich an, ein Bollwerk zu umschlingen.
Na, bisher schien Ihnen die Europäische Union in der Sicherheit doch entbehrlich zu sein, wo wir doch die NATO haben. Wenigstens eine Einsicht! Daß ein Binnenmarkt kein Krimskrams ist, wird Ihnen sicher auch irgendwann einleuchten. Und dann wird eben das aus der EU, woran die Gründerväter ehrlich glaubten. Kleiner, aber feiner.
Für die innere Sicherheit ist die Zusammenarbeit der Dienste unerlässlich, man denke an die Terror-Abwehr oder an den maritimen Schutz der südlichen Außengrenze. Das stellt die Atlantische Allianz in keinster Weise in Frage. Bündnissolidarität ist Staatsräson.
Der Binnenmarkt ist die andere Kernkompetenz der EU.

Die von Ihnen so angedachte Verkleinerung der EU, um sich mit der Feinziselierung von Nebenaspekten zu beschäftigen, steht dem Gedanken der Geschlossenheit, Konzentration und Effektivität gegenüber.
Wenigstens hier sind wir uns einig; hoffentlich zieht die deutsche Seite nach Kräften mit!
Politik hat immer auch etwas mit Kompromissen zu tun.
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Re: Putin-Freund Schröder soll Vorstand in Ölkonzern werden

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DarkLightbringer hat geschrieben:(12 Sep 2017, 04:44)

Ich habe keine Milliarden erhalten, sitze daher nicht im Glashaus und kann das Thema Geldwäsche, Erpressung, Korruption und Organisierte Kriminalität getrost etwas kritischer betrachten.
Die Gaskrake ist das entscheidende Monster, welches die Sicherheit in Europa gefährdet und Gesellschaften zersetzt. Und der Fangarm durch die Ostsee schickt sich an, ein Bollwerk zu umschlingen.
Na so was! Die Firma Wintershall umschlingt Rußland? Dabei ist deren Küste so kurz geraten. Und: Schade, die Milliarden hätte ich Ihnen gegönnt, ehrlich!
Für die innere Sicherheit ist die Zusammenarbeit der Dienste unerlässlich, man denke an die Terror-Abwehr oder an den maritimen Schutz der südlichen Außengrenze. Das stellt die Atlantische Allianz in keinster Weise in Frage. Bündnissolidarität ist Staatsräson.
Meine Rede seit, öhm... Die Dienste müssen praktisch verschmolzen werden, als dienten sie einem Lande. Die Terrorbanden verhalten sich nämlich auch so, als dienten sie ihrem "Staat". Meine Rede... na ja.
Warum trennen sie die Seestreitkräfte im Mittelmeer von der NATO ab, obwohl europäische Grenzen von NATO-Staaten überschritten werden? Na ja, Schwamm drüber; ich finde das auch gut so, wie sich die Europäer entschieden haben. Zur Bündnissolidarität hat die Kanzlerin das Notwendige gesagt.
Der Binnenmarkt ist die andere Kernkompetenz der EU.
Und die Gemeinschaftswährung, um unfairen Wettbewerb in der EU zu vermeiden. Und das Entsendegesetz, die Niederlassungsfreiheit... und und so ziemlich alles, was Sie als Feinziselierung bezeichnen.
Die von Ihnen so angedachte Verkleinerung der EU, um sich mit der Feinziselierung von Nebenaspekten zu beschäftigen, steht dem Gedanken der Geschlossenheit, Konzentration und Effektivität gegenüber.
Ja, wer wollte das nicht: Geschlossenheit, Konzentration und Effektivität. Da liegt der Hund begraben. Das muß man ohne Widerborste ansteuern. Die haben immer noch Gelegenheit, sich zu besinnen.
Politik hat immer auch etwas mit Kompromissen zu tun.
Sie sagen es!
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