Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

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Senexx

Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Senexx »

Tomaner hat geschrieben:(16 Aug 2018, 09:10)

Einen größeren Unsinn hat das gesamte deutsche Volk noch nicht gehört. Nur weil du keinerlei Ahnung von politischen Ausrichtungen hast, mußt du dies doch nicht auch noch zur Schau stellen. Bei Aufnahme um Flüchtlinge geht es in erster Linie um christlichen Werten und wenn überhaupt wo etwas dazu steht, diese aufzunehmen, dann in der Bibel, bzw. im alten Testament.
Christliche Werte sind individuelle Werte. Jeder Christ muss sein Gewissen prüfen und danach handeln. Der Staat hat kein Gewissen, kann es also auch nicht prüfen.

ad personam Spam entfernt, Moses, Mod
Tomaner
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Tomaner »

Senexx hat geschrieben:(16 Aug 2018, 09:19)

Christliche Werte sind individuelle Werte. Jeder Christ muss sein Gewissen prüfen und danach handeln. Der Staat hat kein Gewissen, kann es also auch nicht prüfen.

Sind Sie eigentlich Christ, oder was befähigt Sie, über christliche Werte zu urteilen?
Es ist vollkommen unerheblich was ich bin. Denn Bibel und altes Testament sind schon lange vor meiner Zeit geschrieben und da steht es vollkommen klar drin. Auf Demos bei uns gegen Rechts nehmen auch die Kirchen teil und Pfarrer als Redner. Diese bestädigen das auch so.
Die reine Feststellung wie Kirche zu Asyl und Flüchtlingen zu stehen hat beurteile ich auch gar nicht, sondern stelle lediglich fest.

Das du auch noch behauptest, das deutsche Volk habe keine Gewissen, ist eine bodemlose Frechheit, denn wer soll der Staat sonst sein? Man kann doch nicht von geweissenlosen Rechtsknallern auf das gesmte deutsch Volk schließen.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Tomaner »

Senexx hat geschrieben:(16 Aug 2018, 09:19)

Christliche Werte sind individuelle Werte. Jeder Christ muss sein Gewissen prüfen und danach handeln. Der Staat hat kein Gewissen, kann es also auch nicht prüfen.

Till Magnus Steiner

Till Magnus Steiner ist katholischer Theologe. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der Exegese des Alten Testamentes. Er lebt und arbeitet in Jerusalem.

Sind Sie eigentlich Christ, oder was befähigt Sie, über christliche Werte zu urteilen?
Über 200.000 Menschen haben im Jahr 2014 in Deutschland einen Asylantrag gestellt. Jeder fünfte asylsuchende Flüchtling stammte aus dem vom Krieg zerrütteten Syrien. Neben Syrien stammt ein Großteil der Flüchtlinge, die nach Deutschland kommen aus Serbien (27 148), Eritrea (13 253) und Afghanistan (9673). „Die stetig steigenden Asylzahlen stellen uns vor enorme Herausforderungen”, kommentierte Innenminister Thomas de Maizière (CDU) die Zahlen. „Die immer größer werdenden Flüchtlingsströme und das damit verbundene Leid der verfolgten Menschen können uns nicht gleichgültig lassen.“1)
Flüchtling und Fremder

1951 wurde in der Genfer Flüchtlingskonvention definiert, wer gemäß internationalem Recht ein Flüchtling ist. Im ersten Artikel dieses Gesetzestextes wird ein Flüchtling als eine Person definiert, die wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung in ihrer Heimat verfolgt wird und deshalb in ein anderes Land flieht. Menschen, die aus wirtschaftlichen Gründen aus ihrem Heimatland fliehen, sogenannte Elends- bzw. Wirtschaftsflüchtlinge sind gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention keine Flüchtlinge, sondern werden von den meisten Staaten als „illegale Einwanderer“ bezeichnet. Als ein solcher illegaler Einwanderer könnte Abraham bezeichnet werden, der wegen einer Hungersnot aus dem verheißenen Land nach Ägypten floh:

Es gab eine Hungersnot im Land – deshalb zog Abram nach Ägypten, um dort als Fremder zu sein, da die Hungersnot schwer auf dem Land lastete. Genesis 12,10

Die Bezeichnung „Fremder“, die hier Abraham zugeschrieben wird, ist der Begriff in der Bibel, der dem modernen Begriff „Flüchtling“ am ehesten entspricht. Der Begriff „Fremder“ (auf hebräisch גר, ausgesprochen: ger) umfasst Personen, die aufgrund von Hungersnot oder Krieg in ein anderes Land fliehen und sich dort niederlassen. Besonders auffallend in der Bibel ist, dass der Fremde mehrfach als Objekt des israelitischen Rechts thematisiert wird. Gemäß dem Alten Testament steht der Fremde, der in Israel lebt, unter dem besonderen Schutz des göttlichen Rechtes – so heißt es zum Beispiel im Buch Levitikus:

Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen. Levitikus 19,34

Dem Fremden wird hier der Einheimische, der Bürger des Landes (auf hebräisch אזרח, ausgesprochen: esrach) gegenübergestellt und der Fremde wird dem Einheimischen gleichgestellt. Die Fremden werden den Einheimischen nicht nur gleichgestellt, sondern sie stehen zudem auch noch unter dem besonderen Schutz des Gesetzes und ihre Versorgung ist gesetzlich abgesichert – so fordern die Gesetze im Buch Levitikus zum Beispiel, dass auf den Feldern keine Nachlese betrieben werden darf, da die Früchte der Nachlese den Armen und den Fremden zustehen (siehe Levitikus 19,10 und Levitikus 23,22).
Aus der Erfahrung der Unterdrückung

Innerhalb der Gesetze ist der Fremde meistens nicht Gesetzessubjekt, das zur Gebotserfüllung aufgefordert wird, sondern er ist der Nutznießer von Geboten, die sich an den israelischen Vollbürger richten. Generell gilt gemäß der Bibel:

Einen Fremden sollst du nicht ausnutzen und ihn nicht unterdrücken, denn Fremde seid Ihr selbst im Land Ägypten gewesen. Exodus 22,20

Es handelt sich bei diesen Gesetzen nicht um moralische Imperative in der Form apodiktischer Forderungen, sondern die Gesetze werden mit der Geschichtserfahrung Israels begründet: „denn Fremde seid Ihr selbst im Land Ägypten gewesen.“ Das Buch Exodus, das die Befreiung Israels aus der Sklaverei in Ägypten erzählt, beginnt in Exodus 3,9 mit der Feststellung Gottes:

Jetzt ist die laute Klage der Israeliten zu mir gedrungen und ich habe auch gesehen, wie die Ägypter sie unterdrücken. Exodus 3,9

Diese Erfahrung der Unterdrückung in Ägypten soll Israel dazu führen, selbst nicht zum Unterdrücker zu werden, sondern die Fremden im eigenen Land wie Einheimische zu behandeln. Die Fremden ihrerseits werden darauf verpflichtet, die Gebote Israels zu halten – so heißt es zum Beispiel im Dekalog, den Zehn Geboten:

Der siebte Tag ist ein Ruhetag, dem Herrn, deinem Gott, geweiht. An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen wohnt. Exodus 20,10

Die Gesetze verdeutlichen, dass der Fremde nicht am Rand der Gesellschaft stehen soll, sondern ein Teil der Gesellschaft ist. Die Gesetze des Alten Testaments gehen gar soweit, dass dem Fremden erlaubt wird, Pessach, das jüdische Fest, das die Befreiung Israels aus Ägypten erinnert, zu feiern, wenn er sich beschneiden lässt und somit in den Bund Gottes mit Israel eintritt (siehe Exodus 12,48). Die israelitische Gesellschaft muss gemäß den Gesetzen des Alten Testaments somit von Gastfreundschaft geprägt sein und den Fremden wohlwollend und beschützend aufnehmen. Zudem weisen Gottesworte in den prophetischen Büchern immer wieder auf die wohlwollende enge Verbindung zwischen Gott und den Fremden hin: Gott selbst wird als Richter auftreten gegen diejenigen, die den Fremden ihre Rechte verweigern (siehe Maleachi 3,5).
Mose, David und Jesus

Die Gesetze und prophetischen Gottesworte finden in den biblischen Erzählungen ihr Spiegelbild. Bereits in den Gesetzen wird deutlich, dass sie in der Erzählung des Auszugs Israels aus Ägypten verankert sind. Bei genauerer Betrachtung fällt zudem auf, dass die gesamte Geschichte Gottes mit Israel entlang von Flüchtlingsschicksalen erzählt wird. Nicht nur Abraham sondern auch Isaak flieht wegen einer Hungernot in ein anderes Land, um dort als Fremder zu leben (siehe Genesis 26,1-3). Mose sucht nach der Ermordung des ägyptischen Aufsehers als politischer Flüchtling Zuflucht bei den Midianitern (siehe Exodus 2,15). Der amtierende König Saul trachtete nach dem Leben des von Gott erwählten David; David sucht und findet politisches Asyl im Land Gat (siehe 1 Samuel 27,1-4, siehe auch 1 Samuel 21,11). Abraham, der Urvater Israels, Mose, der Anführer Israels, und David, der bedeutendste König Israels, waren Flüchtlinge. Die Geschichte Gottes mit Israel ist somit auch eine Geschichte Gottes mit Flüchtlingen. Diese Aussage wird im Neuen Testament sogar noch zugespitzt. Gott ist nicht nur Begleiter und Beschützer der Fremden und Flüchtlinge sondern er selbst wird zu einem Flüchtling. Das Matthäusevangelium berichtet nicht nur, wie Jesus, der Sohn Gottes als Neugeborenes in Bethlehem zur Welt gekommen ist, sondern es berichtet auch das auf die Menschwerdung Gottes direkt die Flüchtlingsexistenz folgt. Nachdem die Sterndeuter dem Neugeborenen gehuldigt hatten, berichtet das Matthäusevangelium, dass Josef ein Engel mit einer warnenden Botschaft erschien:

Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter, und flieh nach Ägypten; dort bleibe, bis ich dir etwas anderes auftrage; denn Herodes wird das Kind suchen, um es zu töten. Matthäus 2,13

Jesus Christus war ein Flüchtling und das gleiche Schicksal teilten seine ersten Jünger. Nach dem Tod Jesu wurden sie aufgrund ihrer religiösen Überzeugung verfolgt und flohen aus Jerusalem (siehe Apostelgeschichte 8,1).
Die Bibel als Flüchtlingsbuch

Wenn man die Gesetze, Prophetenworte und Erzählungen der Bibel betrachtet, wird einem deutlich, dass die Bibel auch ein Buch über und für Flüchtlinge ist. Abraham lässt sich mit den Elendsflüchtlingen der heutigen Zeit vergleichen. Jesus wäre heute ein Flüchtling gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention und politisch gilt es zu fragen, was die biblische Aufforderung bedeutet, einen Fremden bzw. einen Flüchtling wie sie selbst zu lieben (siehe Levitikus 19,34).
Stoner

Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Stoner »

Tomaner hat geschrieben:(16 Aug 2018, 09:42)



... behauptest, das deutsche Volk habe keine Gewissen, ist eine bodemlose Frechheit, denn wer soll der Staat sonst sein?
Ob man die Gleichung Staat = Volk machen kann, ist zweifelhaft. Selbst wenn man davon ausginge, bliebe "Gewissen" eine auf ein konkretes Individuum bezogene Instanz des menschlichen Bewusstseins. Daher sind Sätze wie "Das Volk hat ein Gewissen" leere Sätze, weil ihnen kein Sachverhalt entspricht.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Senexx »

Tomaner hat geschrieben:(16 Aug 2018, 09:42)
Das du auch noch behauptest, das deutsche Volk habe keine Gewissen, ist eine bodemlose Frechheit, denn wer soll der Staat sonst sein? Man kann doch nicht von geweissenlosen Rechtsknallern auf das gesmte deutsch Volk schließen.
Der Staat ist eine Organisation. Eine Organisation hat kein Bewusstsein, folglich auch kein Gewissen.

Unser Staat besitzt Regeln, mit etwas Glück folgt er den Regeln. Das hängt von den Inhabern der Führungspositionen ab.

Derzeit werden wir von Personen geführt, bei denen es nicht zu erkennen ist, ob sie eine moralische Richtschnur besitzen.
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Selina
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Selina »

Interessanter Text zur Frage: "Wird der Verfassungsschutz von einem AfD-Freund geleitet?"

https://www.nachdenkseiten.de/?p=45480
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Alexyessin
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Alexyessin »

Selina hat geschrieben:(16 Aug 2018, 10:20)

Interessanter Text zur Frage: "Wird der Verfassungsschutz von einem AfD-Freund geleitet?"

https://www.nachdenkseiten.de/?p=45480
Es ist ansich kein Problem, wenn der Verfassungschutz eine Partei auf mögliche Verfassungsproblematiken hinweißt. Da gabs von der SZ auch einen guten Kommentar in der Printausgabe.
Problematisch ist meines Erachtens nach, warum Maaßen damit jetzt rumwurschteln muss.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Selina »

Alexyessin hat geschrieben:(16 Aug 2018, 10:39)

Es ist ansich kein Problem, wenn der Verfassungschutz eine Partei auf mögliche Verfassungsproblematiken hinweißt. Da gabs von der SZ auch einen guten Kommentar in der Printausgabe.
Problematisch ist meines Erachtens nach, warum Maaßen damit jetzt rumwurschteln muss.
Ja, aber im verlinkten Text wird auch sichtbar, wo seine Sympathien und wo seine Antipathien generell liegen. Und das ist mir für einen derartigen Behörden-Chef-Posten schon recht parteiisch. Geht gar nicht.
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Ammianus
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Ammianus »

Tomaner hat geschrieben:(16 Aug 2018, 09:45)

Über 200.000 Menschen haben im Jahr 2014 in Deutschland einen Asylantrag gestellt. Jeder fünfte ...
Da hier weder eine Quelle noch ein Link angegeben ist, muss man annehmen, der Beitrag wäre von dir. Ist das so?
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Alexyessin
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Alexyessin »

Selina hat geschrieben:(16 Aug 2018, 10:48)

Ja, aber im verlinkten Text wird auch sichtbar, wo seine Sympathien und wo seine Antipathien generell liegen. Und das ist mir für einen derartigen Behörden-Chef-Posten schon recht parteiisch. Geht gar nicht.
Ich halte von Maaßen gar nichts. Nur mag ich nicht wieder diesen Unterton, das ein Verfassungsschutz abgeschafft werden sollte.
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jorikke
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von jorikke »

MäckIntaier hat geschrieben:(16 Aug 2018, 10:00)

Ob man die Gleichung Staat = Volk machen kann, ist zweifelhaft. Selbst wenn man davon ausginge, bliebe "Gewissen" eine auf ein konkretes Individuum bezogene Instanz des menschlichen Bewusstseins. Daher sind Sätze wie "Das Volk hat ein Gewissen" leere Sätze, weil ihnen kein Sachverhalt entspricht.
Das wirkt auf mich etwas konstruiert.
Gewissen ist individuell. Einverstanden.
Wenn aber eine öffentliche Empörung wahrnehmbar wird, die auf Grund einer Tat bewirkt wird, die jeder Einzelne als Übel empfindet und die sich dann in gemeinsam empfundener Scham äußert, kann man wohl kaum jeden Einzelnen zitieren und der Ausdruck vom Gewissen Aller, meinetwegen Volk genannt, ist durchaus angemessen.
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Selina
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Selina »

Alexyessin hat geschrieben:(16 Aug 2018, 11:13)

Ich halte von Maaßen gar nichts. Nur mag ich nicht wieder diesen Unterton, das ein Verfassungsschutz abgeschafft werden sollte.
Ja klar. Finde ich auch nicht, dass er abgeschafft werden sollte. Nur sollte er halt von halbwegs unparteiischen Leuten (hundertprozentig wird das nie möglich sein) geleitet werden, die weder auf dem einen noch auf dem anderen Auge blind sind. Und das ist ja in diesem Fall genau die Frage.
Stoner

Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Stoner »

jorikke hat geschrieben:(16 Aug 2018, 11:18)

Das wirkt auf mich etwas konstruiert.
Gewissen ist individuell. Einverstanden.
Wenn aber eine öffentliche Empörung wahrnehmbar wird, die auf Grund einer Tat bewirkt wird, die jeder Einzelne als Übel empfindet und die sich dann in gemeinsam empfundener Scham äußert, kann man wohl kaum jeden Einzelnen zitieren und der Ausdruck vom Gewissen Aller, meinetwegen Volk genannt, ist durchaus angemessen.
Die Rede war davon, Staat und Volk gleichzusetzen, damit behauptet werden könne, ein Staat habe ein Gewissen. Personalisierungen dieser Art sind nicht sinnvoll.
Menschen mögen in einer Demonstration eine auf ihrem Gewissen basierende gemeinsame Haltung einer Sache gegenüber zum Ausdruck bringen. Also Scham oder Wut. Aber gemeinsam ist ihnen die Haltung, ein Gewissen haben sie als Gruppe nicht.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Alexyessin »

Selina hat geschrieben:(16 Aug 2018, 11:23)

Ja klar. Finde ich auch nicht, dass er abgeschafft werden sollte. Nur sollte er halt von halbwegs unparteiischen Leuten (hundertprozentig wird das nie möglich sein) geleitet werden, die weder auf dem einen noch auf dem anderen Auge blind sind. Und das ist ja in diesem Fall genau die Frage.
Lass uns das hier
http://www.politik-forum.eu/viewtopic.php?f=34&t=66559
weiterführen.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Tomaner »

Ammianus hat geschrieben:(16 Aug 2018, 10:55)

Da hier weder eine Quelle noch ein Link angegeben ist, muss man annehmen, der Beitrag wäre von dir. Ist das so?
Ich habe es genannt, ist jedoch ausversehen nach oben gerutscht.
Quelle ist
Till Magnus Steiner ist katholischer Theologe. Sein Forschungsschwerpunkt liegt in der Exegese des Alten Testamentes. Er lebt und arbeitet in Jerusalem.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Ammianus »

Ich weiss. In so einem Fall braucht man immer nur einen markanten Satz bei Google eingeben, wie diesen:

"Die Bezeichnung „Fremder“, die hier Abraham zugeschrieben wird,"

Und sofort ist die Quelle da. Im alten Forum hab ich damit einmal einem Nazi die Hosen runtergezogen. Der hatte den Text eines bekannten Antisemiten als eigenen ausgegeben und dann noch versucht das abzustreiten.
Das war lustig ...

Du solltest das schnellsten korrigieren.
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Alexyessin
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Alexyessin »

https://www.sueddeutsche.de/bayern/leng ... -1.4094405

Na der Schuß ging dann wohl nach hinten los.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von JJazzGold »

Die AfD mobilisiert gegen Juden und Muslime.

https://www.noz.de/deutschland-welt/nie ... erksamkeit
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Julian
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Julian »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Aug 2018, 08:27)

https://www.sueddeutsche.de/bayern/leng ... -1.4094405

Na der Schuß ging dann wohl nach hinten los.
Unterstützt du solche Boykottaktionen? Der Wirt hat natürlich das Hausrecht und kann reinlassen und rausschmeißen, wen er möchte. Ich finde aber, dass solche Aktionen die Gesellschaft weiter spalten und eine Kommunikation zwischen den Lagern immer unmöglicher machen.

Dass die AfD versucht, sich gegen den Wirt zu wehren, ist legitim, auch wenn sie da aufgrund der Übermacht der AfD-Gegner und AfD-Hasser sicher auf verlorenem Posten ist.

Letztlich werden sich viele Bürger fragen, was es denn auf sich hat mit der vielbeschworenen Toleranz, oder auch dem angeblich bayerischen "Leben und leben lassen", wenn solche Aktionen, die von Intoleranz künden, immer häufiger werden und dann auch noch in einer Zeitung, die sich als liberal sieht, nicht ohne Häme beklatscht werden.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Alexyessin »

Julian hat geschrieben:(17 Aug 2018, 08:41)

Unterstützt du solche Boykottaktionen? Der Wirt hat natürlich das Hausrecht und kann reinlassen und rausschmeißen, wen er möchte. Ich finde aber, dass solche Aktionen die Gesellschaft weiter spalten und eine Kommunikation zwischen den Lagern immer unmöglicher machen.

Dass die AfD versucht, sich gegen den Wirt zu wehren, ist legitim, auch wenn sie da aufgrund der Übermacht der AfD-Gegner und AfD-Hasser sicher auf verlorenem Posten ist.
Zwischen sich wehren und falsche Fotos mit Aufrufen zur absichtlichen schlechten Bewertung zu stellen ist dann doch ein Unterschied.
Aber die Geschichte geht eh nach hinten los. Gut so.
Und jeder Wirt hat Hausrecht und wenn er keine AfDler möchte, dann steht im das zu.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von relativ »

Julian hat geschrieben:(17 Aug 2018, 08:41)

Unterstützt du solche Boykottaktionen? Der Wirt hat natürlich das Hausrecht und kann reinlassen und rausschmeißen, wen er möchte. Ich finde aber, dass solche Aktionen die Gesellschaft weiter spalten und eine Kommunikation zwischen den Lagern immer unmöglicher machen.
Die Frage ist, ob man mit Leuten die Hass und Hetze gegen andere Menschen verbreiten, wirklich objektiv kommunizieren muss/kann, oder ob dies nicht Perlen vor die Säue ist.
Dass die AfD versucht, sich gegen den Wirt zu wehren, ist legitim, auch wenn sie da aufgrund der Übermacht der AfD-Gegner und AfD-Hasser sicher auf verlorenem Posten ist.
Den Hass leistet hier nur eine Partei durchgehend Vorschub und dies ist die AfD und neuerdings einige Politiker von CSU und CDU.
Letztlich werden sich viele Bürger fragen, was es denn auf sich hat mit der vielbeschworenen Toleranz, oder auch dem angeblich bayerischen "Leben und leben lassen", wenn solche Aktionen, die von Intoleranz künden, immer häufiger werden und dann auch noch in einer Zeitung, die sich als liberal sieht, nicht ohne Häme beklatscht werden.
Ja, die vielbeschworenen Toleranz, die gerade eine Partei wie die AfD hochhält wie keine andere, gelle? :cool:
Ich kann nur jedem gratulieren, der diese "Volksverführer" und politishcen Polemiker nicht in sein Hirn und auch nicht in seine vier Wände lässt.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Stoner

Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Stoner »

relativ hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:08)

Ich kann nur jedem gratulieren, der diese "Volksverführer" und politishcen Polemiker nicht in sein Hirn und auch nicht in seine vier Wände lässt.
Das ist auch jedermanns Recht, es so zu halten, und es muss von der Gesellschaft dann auch konsequent ausgehalten werden, ohne hier Unterschiede zu machen. Unterschiede müssen dabei weit und vielfältig gedacht werden, moralische Überlegenheit speist sich bekanntlich aus sehr unterschiedlichen religiösen und säkularen Glaubensrichtungen. Am Ende fragt sich, ob die konsequente Durchsetzung jeder auftretenden Gruppenmoral aus gesellschaftlicher Sicht vernünftig ist, jedes Einzelteil also über dem Ganzen steht.
Polibu

Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Polibu »

Was wohl los wäre, wenn ein Ladenbesitzer Muslime raus werfen würde?
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Alexyessin
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Alexyessin »

Polibu hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:25)

Was wohl los wäre, wenn ein Ladenbesitzer Muslime raus werfen würde?
Wirte sind gewohnheitsmässig Pächter. :)
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von becksham »

MäckIntaier hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:18)

Das ist auch jedermanns Recht, es so zu halten, und es muss von der Gesellschaft dann auch konsequent ausgehalten werden, ohne hier Unterschiede zu machen. Unterschiede müssen dabei weit und vielfältig gedacht werden, moralische Überlegenheit speist sich bekanntlich aus sehr unterschiedlichen religiösen und säkularen Glaubensrichtungen. Am Ende fragt sich, ob die konsequente Durchsetzung jeder auftretenden Gruppenmoral aus gesellschaftlicher Sicht vernünftig ist, jedes Einzelteil also über dem Ganzen steht.
Vielleicht ist es gar nicht die große Moral, sondern wirtschaftliche Entscheidungen. Der übergroße Anteil der Menschen will mit der AfD nix zu tun haben und würde womöglich so ein Restaurant, wo die sich rumtreiben, meiden. Das würde wahrscheinlich mehr wirtschaftlichen Verlust bedeuten und wer kann das schon gebrauchen.
Ich besuche auch eine Kneipe nicht mehr, nachdem der Wirt dort ein rechtes Konzert hat stattfinden lassen.

Hier auch noch mal eine wunderschöne und friedliche Aktion. :thumbup:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/er ... -1.3966828
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von imp »

becksham hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:30)

Vielleicht ist es gar nicht die große Moral, sondern wirtschaftliche Entscheidungen. Der übergroße Anteil der Menschen will mit der AfD nix zu tun haben und würde womöglich so ein Restaurant, wo die sich rumtreiben, meiden. Das würde wahrscheinlich mehr wirtschaftlichen Verlust bedeuten und wer kann das schon gebrauchen.
Ich besuche auch eine Kneipe nicht mehr, nachdem der Wirt dort ein rechtes Konzert hat stattfinden lassen.

Hier auch noch mal eine wunderschöne und friedliche Aktion. :thumbup:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/er ... -1.3966828
Ja, das muss nicht immer ein "politischer" Akt sein, dass man nicht etwa denkt "Sauft nicht beim AfD-Wirt" sondern "Das ist mir hier unangenehm, ich gehe woanders hin". Der Schaden in der Kasse ist gleich.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Polibu

Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Polibu »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:27)

Wirte sind gewohnheitsmässig Pächter. :)
Irrelevant für meine Frage.
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Julian
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Julian »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Aug 2018, 08:56)

Zwischen sich wehren und falsche Fotos mit Aufrufen zur absichtlichen schlechten Bewertung zu stellen ist dann doch ein Unterschied.
Aber die Geschichte geht eh nach hinten los. Gut so.
Du kannst dich darauf verlassen, dass ich auch schlechte Bewertungen verfassen und dazu aufrufen würde, wenn ich so von einem Wirt behandelt würde.

Und was soll mit falschen Fotos gewesen sein? Eine Fotomontage ist kein falsches Foto, sondern ein künstlerisches Ausdrucksmittel.

Zur Erinnerung, das steht in dem verlinkten Artikel:
Auch für das Thema wurde auf der Facebook-Seite eine Fotomontage geschaffen: Über einem Bild der Wirtshaus-Fassade steht auf rotem Grund in weißen und roten Frakturbuchstaben: "Politisch Andersdenkende werden hier nicht bedient! 1933 lässt grüssen". Am unteren rechten Rand blickt einem die AfD-Politikerin Themel entgegen, deren Profilfoto Teil der Collage ist. Themel teilte sie auch auf ihrem Twitteraccount.

Ein Link schließt den Facebook-Post ab. Er führt zur Seite des Altwirts auf dem Bewertungsportal Tripadvisor und soll wohl dazu ermuntern, schlechte Bewertungen über das Wirtshaus abzugeben. Erfolgreich ist das allerdings nicht, zuletzt wurde das Lokal dort vor zwei Wochen bewertet - und zwar gut.
https://www.sueddeutsche.de/bayern/leng ... -1.4094405

Was ist jetzt also hier gefälscht oder auch nur unaufrichtig, oder gar verwerflich?
Alexyessin hat geschrieben:(17 Aug 2018, 08:56)
Und jeder Wirt hat Hausrecht und wenn er keine AfDler möchte, dann steht im das zu.
Ja, es ist sein Recht, das habe ich doch geschrieben! Es trägt aber nicht zum gesellschaftlichen Frieden bei, wenn sich Leute so intolerant und ideologisch verhalten. Genau dadurch wird die Gesellschaft gespalten. Mein Ziel ist das nicht; ich finde, man muss miteinander reden und einander respektvoll behandeln. Ein Rausschmiss aus einem Wirtshaus verhindert die Kommunikation und ist respektlos, wenn auch vom Hausrecht gedeckt.

Die AfD ist eine demokratische Partei, die sicherlich an den Rändern ausfranst in einen teilweise verschwörungstheoretischen, teilweise rechtsextremen Narrensaum. Allerdings gibt es in der Partei auch viele vernünftige Leute mit rationalen Ansichten. Wenn man die Partei pauschal aburteilt, dann sollte man sich nicht wundern, wenn man die Radikalen in ihr stärkt, denn die werden dann sagen: Seht her, das haben wir schon immer gesagt - der Rest der Gesellschaft hasst und verachtet euch, mit jenen kann man nicht zusammenarbeiten, wir brauchen einen Umsturz, und keine Reform der Verhältnisse.

Vielleicht ist eine Radikalisierung durch Ächtung aber auch das Ziel, damit die AfD den Weg anderer Parteien aus dem rechten Spektrum geht, also den Weg eines Abdriftens in Rechtsextremismus, Verschwörungstheorien, Holocaustleugnung etc. Das könnte aber auch gefährlich sein. Ich hätte eher darauf gesetzt, die demokratisch orientierten Leute in der AfD einzubinden in unsere Demokratie, denn unser Staat verkraftet das und kann damit umgehen. Umso schärfer hätte man die Linie dann wirklich dort ziehen können, wo das demokratische, rechtsstaatlich vertretbare Spektrum endet.

Der Riss zwischen dem, was akzeptabel und was nicht akzeptabel ist, liegt meiner Meinung nach nicht zwischen CDU/CSU und AfD, sondern geht mitten durch die AfD.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von imp »

Polibu hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:25)

Was wohl los wäre, wenn ein Ladenbesitzer Muslime raus werfen würde?
Dann wären die nicht mehr drin.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Alexyessin »

Polibu hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:36)

Irrelevant für meine Frage.
Nur bedingt. Denn ein Ladenbesitzer ist kein Gaststättenbetreiber. Und hier durch die Hintertür versuchen zwischenzeilich irgendwelche "Progrom"-Gedanken zu schüren ist für die Katz.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Alexyessin »

Julian hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:37)
Es trägt aber nicht zum gesellschaftlichen Frieden bei, wenn sich Leute so intolerant und ideologisch verhalten.
Kennst du den Spruch: Keine Toleranz den Intoleranten?
Wenn nicht, dann kennst du ihn jetzt.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

Polibu hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:25)

Was wohl los wäre, wenn ein Ladenbesitzer Muslime raus werfen würde?
[Ironie]Schön zu erfahren, dass die AfD mit einer Glaubensgemeinschaft gleichzusetzen ist. Das erklärt endlich, weshalb ihre Mitglieder und Anhänger rationalen Argumenten zur Sache oft nicht zugänglich sind.[/Ironie]
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Julian »

becksham hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:30)

Vielleicht ist es gar nicht die große Moral, sondern wirtschaftliche Entscheidungen. Der übergroße Anteil der Menschen will mit der AfD nix zu tun haben und würde womöglich so ein Restaurant, wo die sich rumtreiben, meiden. Das würde wahrscheinlich mehr wirtschaftlichen Verlust bedeuten und wer kann das schon gebrauchen.
Ich besuche auch eine Kneipe nicht mehr, nachdem der Wirt dort ein rechtes Konzert hat stattfinden lassen.

Hier auch noch mal eine wunderschöne und friedliche Aktion. :thumbup:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/er ... -1.3966828
Findest du es denn prinzipiell gut, wenn wir die Gesellschaft nach politischer Ausrichtung segregieren, wenn wir also Verhältnisse schaffen, unter denen sich Menschen mit unterschiedlichen politischen Ansichten möglichst wenig über den Weg laufen? Findest du es gut, wenn man sich mit andersdenkenden Menschen nicht auseinandersetzt, sondern sie ausgrenzt?

Ich habe eine andere Vorstellung von unserer Gesellschaft. Ich glaube an das freie Wort, an die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner, und auch an den Respekt vor Andersdenkenden, die ja letztlich auch Menschen sind. Vor einigen Jahren dachte ich auch noch, dass dies Konsens sei, inzwischen wurde ich eines besseren belehrt.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von relativ »

MäckIntaier hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:18)

Das ist auch jedermanns Recht, es so zu halten, und es muss von der Gesellschaft dann auch konsequent ausgehalten werden, ohne hier Unterschiede zu machen. Unterschiede müssen dabei weit und vielfältig gedacht werden, moralische Überlegenheit speist sich bekanntlich aus sehr unterschiedlichen religiösen und säkularen Glaubensrichtungen. Am Ende fragt sich, ob die konsequente Durchsetzung jeder auftretenden Gruppenmoral aus gesellschaftlicher Sicht vernünftig ist, jedes Einzelteil also über dem Ganzen steht.
Nunja dies liegt ja daran wie kommuniziert wird.
Im Falle der AfD und ihren Pegida ablegern ist sowas wie Gruppenmoral gegen ihre Hetze m.M. gar nicht so verkehrt.
Wenn es eine einzelne Person aus diesem Personenkreis mal ohne Hetze und Polemik auskommt, steht einen ordentlichen Diskurs ja nix im Wege.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Polibu »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:38)

Nur bedingt. Denn ein Ladenbesitzer ist kein Gaststättenbetreiber. Und hier durch die Hintertür versuchen zwischenzeilich irgendwelche "Progrom"-Gedanken zu schüren ist für die Katz.
Es ist irrelevant, ob sich um einen Gaststättenbetreiber oder um einen Ladenbesitzer handelt. Also was würdest du sagen, wenn jemand Muslime aus seinem Geschäft ausschließen würde?
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Alexyessin »

Julian hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:41)

Findest du es denn prinzipiell gut, wenn wir die Gesellschaft nach politischer Ausrichtung segregieren, wenn wir also Verhältnisse schaffen, unter denen sich Menschen mit unterschiedlichen politischen Ansichten möglichst wenig über den Weg laufen? Findest du es gut, wenn man sich mit andersdenkenden Menschen nicht auseinandersetzt, sondern sie ausgrenzt?
Die Geschichte in Dorfen zeigt doch wunderbar, das es einen großen Teil der Bevölkerung gibt, der sich nicht von rechten, demokratiefeindlichen Parolen einfangen lässt. Wo ist dein Problem? Das sie nicht laut waren?
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Alexyessin »

Polibu hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:43)

Es ist irrelevant, ob sich um einen Gaststättenbetreiber oder um einen Ladenbesitzer handelt. Also was würdest du sagen, wenn jemand Muslime aus seinem Geschäft ausschließen würde?
Es war eine Gastätte. Und soweit ich weiß wurden die Menschen dort nicht wegen ihres Glaubens der Wirtschaft verwiesen.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Stoner »

becksham hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:30)

Vielleicht ist es gar nicht die große Moral, sondern wirtschaftliche Entscheidungen. Der übergroße Anteil der Menschen will mit der AfD nix zu tun haben und würde womöglich so ein Restaurant, wo die sich rumtreiben, meiden. Das würde wahrscheinlich mehr wirtschaftlichen Verlust bedeuten und wer kann das schon gebrauchen.
Ich besuche auch eine Kneipe nicht mehr, nachdem der Wirt dort ein rechtes Konzert hat stattfinden lassen.

Hier auch noch mal eine wunderschöne und friedliche Aktion. :thumbup:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/er ... -1.3966828
Das wäre dann ein natürlich ein wirtschaftliches Motiv, das jedoch trotzdem noch auf der moralischen Ebene relevant ist. Der Wirt gäbe der seinen Interessen mehr förderlichen moralischen Seite den Vorzug und sendet mit seiner Entscheidung trotzdem ein rein moralisches Signal. Dieses Zusammenspiel von wirtschaftlichen Interessen und Moral ist in jeder denkbaren Konstellation möglich. So war auch der Hinweis zu verstehen, dass mit Blick auf die Gesellschaft als Ganzes zu überlegen sei, ob jedes Einzelteil das Ganze immer sticht.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Julian »

Alexyessin hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:39)

Kennst du den Spruch: Keine Toleranz den Intoleranten?
Wenn nicht, dann kennst du ihn jetzt.
Die Frage ist, ob die AfD intolerant ist. Ich konnte das bisher nicht feststellen. Natürlich glauben die AfD-Leute, wie auch die Grünen oder sonstige Parteianhänger, sie hätten die Wahrheit gepachtet. Dass sie aber nicht bereit wären, andere Meinungen zu dulden, das habe ich nicht feststellen können.

Vielleicht verwechselst du die wirklich Rechtsextremen mit der AfD, was mich bei dem ideologischen Trommelfeuer, das gegen die AfD gefahren wird, nicht wundern würde. Vielleicht kennst du das rechte und rechtsextreme Spektrum gar nicht? Ich kann dir da Leute zeigen, die gegen die AfD hetzen, weil sie sie als viel zu moderat und Teil des Systems sehen. Das sind auch Leute, die nicht wie die AfD mit dem bundesdeutschen, freiheitlichen Schwarz-Rot-Gold herumlaufen, sondern mit anderen Farben.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von relativ »

Polibu hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:25)

Was wohl los wäre, wenn ein Ladenbesitzer Muslime raus werfen würde?
Das passiert wohl wesentlich häufiger als bei rechten und der AfD, gerade wenn man euren Parolen folgt, wie häufig sich Muslime angeblich daneben benehmen. :cool:
Noch viel häufiger kommen die gar nicht erst in Lokale ect. rein.
Zuletzt geändert von relativ am Fr 17. Aug 2018, 10:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Alexyessin »

Julian hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:47)

Die Frage ist, ob die AfD intolerant ist. Ich konnte das bisher nicht feststellen.
Das ist nichts neues Julian, das du beim Thema AfD nie was feststellen kannst.
Der neue Faschismus wird nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Er wird sagen: Ich bin kein Nazi, aber...
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von becksham »

Julian hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:41)

Findest du es denn prinzipiell gut, wenn wir die Gesellschaft nach politischer Ausrichtung segregieren, wenn wir also Verhältnisse schaffen, unter denen sich Menschen mit unterschiedlichen politischen Ansichten möglichst wenig über den Weg laufen? Findest du es gut, wenn man sich mit andersdenkenden Menschen nicht auseinandersetzt, sondern sie ausgrenzt?

Ich habe eine andere Vorstellung von unserer Gesellschaft. Ich glaube an das freie Wort, an die Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner, und auch an den Respekt vor Andersdenkenden, die ja letztlich auch Menschen sind. Vor einigen Jahren dachte ich auch noch, dass dies Konsens sei, inzwischen wurde ich eines besseren belehrt.
In meiner Freizeit? Ein ganz klares Ja. Ich möchte meine Freizeit nicht mit Menschen verbringen, die eine dermaßen andere Einstellung haben, als ich. Und in meinem persönlichen Fall grenze ich ja Niemanden aus, höchstens mich selbst, denn ich habe entschieden, nicht mehr in diese Kneipe zu gehen.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

Julian hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:37)

https://www.sueddeutsche.de/bayern/leng ... -1.4094405

Was ist jetzt also hier gefälscht oder auch nur unaufrichtig, oder gar verwerflich?
Gefälscht ist das Foto, das eine vorsätzlich falsche Aussage über die Wirtsleute trifft. Es handelt sich ja wohl kaum um ein Lokal, in dem nur Mitglieder und Anhänger einer einzigen Partei Zutritt haben. :eek:
Ein solches Vorgehen nicht für verwerflich zu halten, steht Dir natürlich frei und war von Dir leider auch nicht anders zu erwarten.

Darüber hinaus stellt diese Kampagne mit ziemlicher Sicherheit eine für die AfD typische Umkehrung der hinter dem Rausschmiß stehenden Intention dar, die genau darauf abzielen dürfte, denjenigen keine Plattform zu bieten, deren Politik zumindest den Samen für das Wiederbeleben von Zuständen in sich trägt, wie sie ab 1933 in Deutschland herrschten. Und aus dieser Saat gedeihen erkennbar bereits zahlreiche verdorbene Früchte.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Julian »

becksham hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:48)

In meiner Freizeit? Ein ganz klares Ja. Ich möchte meine Freizeit nicht mit Menschen verbringen, die eine dermaßen andere Einstellung haben, als ich. Und in meinem persönlichen Fall grenze ich ja Niemanden aus, höchstens mich selbst, denn ich habe entschieden, nicht mehr in diese Kneipe zu gehen.
Dann denken wir einfach völlig anders. Du möchtest deinen safe space haben, ich möchte mich auseinandersetzen. Zu meinen Bekannten gehören Leute, die die Grünen, die Linke, die AfD, die CSU oder die Piraten wählen. Ich sehe auch keinen Grund, keine Freundschaften zu pflegen mit Leuten, die andere politische Ansichten haben.

Eine solche Segregation fördert die Spaltung und die Radikalisierung, weswegen ich sie für gefährlich halte.

Was du privat machst, ist deine Sache. Du solltest nur nicht erwarten, dass alle Leute es so handhaben wie du, und für solche Aktionen wie die erwähnte Beifall klatschen.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von becksham »

Julian hat geschrieben:(17 Aug 2018, 10:06)
...
Was du privat machst, ist deine Sache. Du solltest nur nicht erwarten, dass alle Leute es so handhaben wie du, und für solche Aktionen wie die erwähnte Beifall klatschen.
Die große Mehrheit tut es aber gerade. Da kann ich so falsch nicht liegen.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Kritikaster »

Julian hat geschrieben:(17 Aug 2018, 10:06)

Du solltest nur nicht erwarten, dass alle Leute es so handhaben wie du, und für solche Aktionen wie die erwähnte Beifall klatschen.
Da brauchst Du dir wirklich keine Sorgen zu machen, Julian. :)

Die überwältigende Mehrheit der Leute wird solch gezielt rufschädigenden Dreckskampagnen der AfD ganz sicher niemals Beifall klatschen. :thumbup:
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Stoner »

Julian hat geschrieben:(17 Aug 2018, 09:47)

Die Frage ist, ob die AfD intolerant ist. Ich konnte das bisher nicht feststellen. Natürlich glauben die AfD-Leute, wie auch die Grünen oder sonstige Parteianhänger, sie hätten die Wahrheit gepachtet. Dass sie aber nicht bereit wären, andere Meinungen zu dulden, das habe ich nicht feststellen können.
Parteien sind weder tolerant noch intolerant, das sind nur ihre Mitglieder. Ob aber eine Institution Toleranz tatsächlich fördert oder nicht, lässt sich erst feststellen, wenn sie über die entsprechende Macht verfügt. Darüber lassen sich wiederum Prognosen anstellen. Aufgrund der starken ideologischen Aufladung und der starken Orientierung auf unhinterfragbare Werte ist hier wohl eher Skepsis angebracht. Sobald sie die Macht hat, ihre Werte durchzusetzen, wird sie wie jede andere Bewegung der Durchsetzung der eigenen Werte einen höheren Stellenwert einräumen als einem Toleranzprinzip. Und sie wird den eigenen Hausphilosophen beiseite legen, der meinte, Werte würden vor allem deshalb so aggressiv vertreten, weil ihnen kein Sein zukommt und man sie deshalb nur umso wütender verwirklichen müsse. Da bleibt für Toleranz auch bei der AfD wohl wenig Spielraum. Oder sehen Sie Gründe, die dieser Vermutung widersprechen?
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von Julian »

Kritikaster hat geschrieben:(17 Aug 2018, 10:02)

Gefälscht ist das Foto, das eine vorsätzlich falsche Aussage über die Wirtsleute trifft. Es handelt sich ja wohl kaum um ein Lokal, in dem nur Mitglieder und Anhänger einer einzigen Partei Zutritt haben. :eek:
Ein solches Vorgehen nicht für verwerflich zu halten, steht Dir natürlich frei und war von Dir leider auch nicht anders zu erwarten.
Ich benutze Facebook nicht und kann deswegen das Foto nicht einsehen, sondern muss mich auf die Beschreibung der Süddeutschen verlassen. Dem konnte ich nur entnehmen, dass es eine Fotomontage gibt, mit dem zutreffenden Satz, dass Andersdenkende in der Wirtschaft keinen Zutritt haben.

Es steht dir frei, mich über weitere Details aufzuklären; vielleicht revidiere ich dann meine Meinung.
Kritikaster hat geschrieben:(17 Aug 2018, 10:02)
Darüber hinaus stellt diese Kampagne mit ziemlicher Sicherheit eine für die AfD typische Umkehrung der hinter dem Rausschmiß stehenden Intention dar, die genau darauf abzielen dürfte, denjenigen keine Plattform zu bieten, deren Politik zumindest den Samen für das Wiederbeleben von Zuständen in sich trägt, wie sie ab 1933 in Deutschland herrschten. Und aus dieser Saat gedeihen erkennbar bereits zahlreiche verdorbene Früchte.
Was ist denn die Intention hinter dem Rausschmiss? Ist doch völlig klar: Der Wirt möchte keine Leute bedienen, die andere politische Ansichten als er selbst haben und die diese im Rahmen eines Treffens offen kundtun. Er grenzt also Andersdenkende aus.

Was du über die AfD und 1933 sagst, ist dagegen eine wilde politische Spekulation, die, wenn man besonnen denkt, eben nicht auf die Mehrheit der AfD zutrifft, sondern als Mittel der Ausgrenzung gegen sie verwendet wird. Ich kann einfach nicht nachvollziehen, aufgrund welcher Parteiprogramme der AfD und aufgrund welcher Reden von AfD-Politikern man auf die Idee kommen könnte, die AfD würde eine Machtübernahme wie 1933 planen, inklusive Konzentrationslager für politische Gegner.

Selbstverständlich ist der Verweis der AfD auf 1933 ebenfalls eine massive Übertreibung, die nur im Rahmen einer Polemik hinzunehmen ist. Es ist eben eine Reflexion der maßlosen Übertreibung, die AfD als neue NSDAP darzustellen. Wenn man nicht möchte, dass sich die AfD als Opfer inszeniert, sollte man sie eben auch nicht so respektlos behandeln, wie es derzeit geschieht.

Es ist naiv zu glauben, man könne AfD-Politiker zusammenschlagen, ihre Autos anzünden, Besucher von AfD-Veranstaltungen einschüchtern, Spitzelmaßnahmen gegen AfD-Sympathisanten ergreifen, ihnen Orte für ihre Treffen verweigern, ihre Demonstrationen massiv stören und niederbrüllen, und gleichzeitig erwarten, dass sich die AfD nicht als Opfer fühlt. Nun, ihr habt sie dazu gemacht. Wenn ihr das nicht wollt, setzt euch politisch mit ihr auseinander.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von becksham »

Julian hat geschrieben:(17 Aug 2018, 10:20)
...
Es ist naiv zu glauben, man könne AfD-Politiker zusammenschlagen, ihre Autos anzünden, Besucher von AfD-Veranstaltungen einschüchtern, Spitzelmaßnahmen gegen AfD-Sympathisanten ergreifen, ihnen Orte für ihre Treffen verweigern, ihre Demonstrationen massiv stören und niederbrüllen, und gleichzeitig erwarten, dass sich die AfD nicht als Opfer fühlt. Nun, ihr habt sie dazu gemacht. Wenn ihr das nicht wollt, setzt euch politisch mit ihr auseinander.
Das ist ja leider kein Alleinstellungsmerkmal der AfD-Politiker. Henriette Reker oder Andreas Hollstein z. B. sind keine AfD-Politiker.
Nur das mit dem Rumopfern, das haben sie tatsächlich für sich allein gepachtet.

// kleine Erklärung, damit hier niemand hysterisch wird: Das "leider" bezieht sich darauf, dass es "leider" generell so etwas gibt. In keinster Weise wollte ich zum Ausdruck bringen, dass ich mir wünschte, es würde nur AfD-Politiker treffen. Hab ich mich missverständlich ausgedrückt.
Zuletzt geändert von becksham am Fr 17. Aug 2018, 11:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Sammelstrang: Alternative für Deutschland (AfD)

Beitrag von zollagent »

Julian hat geschrieben:(17 Aug 2018, 10:20)
...

Es ist naiv zu glauben, man könne AfD-Politiker zusammenschlagen, ihre Autos anzünden, Besucher von AfD-Veranstaltungen einschüchtern, Spitzelmaßnahmen gegen AfD-Sympathisanten ergreifen, ihnen Orte für ihre Treffen verweigern, ihre Demonstrationen massiv stören und niederbrüllen, und gleichzeitig erwarten, dass sich die AfD nicht als Opfer fühlt. Nun, ihr habt sie dazu gemacht. Wenn ihr das nicht wollt, setzt euch politisch mit ihr auseinander.
Naiv ist es vor allem, zu glauben, daß das Ignorieren gesellschaftlicher Grundsätze jemanden zum Opfer macht. Denn dieses Ignorieren ist es, daß die vermeintlichen Opfer zu Tätern macht. Und jenseits rationaler Diskussion ist jedwede Auseinandersetzung nicht mehr möglich, weil eben Rationalität die Zielgruppe nicht mehr erreicht. Die Rumopferei der AfD und ihrer Fans liegt eben darin begründet, daß sie selbst ausgrenzen und ablehnen. Und diese Haltung wiederum abzulehnen, ist nicht eine "Ungerechtigkeit", sondern eine ganz normale Reaktion auf diese Grundtendenz bei den AfD'lern.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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