Nightrain hat geschrieben:(17 Jun 2018, 12:33)
Ich sehe inhaltlich hinsichtlich der Arbeit im Betrieb ebenfalls gar keine Gründe generell AfD nahe Gewerkschaftler zu wählen.
Allerdings verstehe ich den Trend dahin trotzdem. Der Grund dafür ist die weitreichende politische Betätigung führender Gewerkschaftler. Wenn z.B. Verdi Hetze gegen die AfD betreibt, dann ist es verständlich, dass Gewerkschaftler mehr und mehr nach deren politischer Gesinnung gewählt werden.
Generell schauen konservative Wähler jetzt bei ihren Gewerkschaftlern genauer hin. Diese müssen jetzt auch politisch Rede und Antwort stehen. Zum Beispiele inwiefern die Lügenkampagnie gegen das Bayrische Polizeiaufgabengesetz unterstützt wurde.
Wenn man sich etwas kauft, sei es nur einen Kühlschrank, überprüft jeder Preis-Leisungsverhältnis. Dabei geht es kaum um existenzielles. Als Arbeitnehmer mache ich nichts anderes, allerdings geht es bei Tarifverträgen um Existenz meiner ganzen Familie und Millionen von Arbeitnehmern. Als Gewerkschafter bin ich auch kein Einzelkämpfer, sondern wenn ich die interessen von Arbeitnehmer wirklich vertreten will, muß ich auch überprüfen, wer kann Bündnispartner sein (beispielsweise Kirchen) oder in, bzw. mit welchen Parteien kann ich Interessen von Arbeitnehmern besser durchsetzen. Wenn eine AfD Unabhängige oder auch für Nazigewerkschaft "Zentrum Automobil" unterstützt, muß man wissen, dies sind im rechtlichen Sinne gar keine Gewerkschaften und damit hat man auch keinen Tarifvertrag mehr und damit keinerlei Anspruch auf alles was da drin steht. Da werden uns Betrug vorgeworfen und gleichzeitig Unabhängige unterstützt, deren Vorsitzender genau wegen Betrug an Arbeitnehmer zu Knast verurteilt wurde.
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https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Schelsky
Am 14. Februar 2007 kam Schelsky in Untersuchungshaft wegen des dringenden Verdachtes, von 2002 bis 2004 Zahlungen in Millionenhöhe von Siemens für angebliche Beratungsleistungen erhalten zu haben. Die Gelder, so die Anklage weiter, sollen jedoch dafür benutzt worden sein, die AUB als Gegenorganisation zu IG Metall aufzubauen. Während des Prozesses stellte sich heraus, dass er zwischen 2001 und 2006 über 30 Millionen von Siemens für den Aufbau der AUB erhalten hatte, wodurch die Mitbestimmung des Betriebsrats deutlich zugunsten der Arbeitgeberseite verändert worden war. Schelsky räumte ein, Geld erhalten und Steuern hinterzogen zu haben, bestritt jedoch kriminelle Absichten und Manipulation. Die IG Metall bezeichnete das Vorgehen von Schelsky als „klaren Verstoß gegen das Betriebsverfassungsgesetz“ und sprach von „handzahmen Betriebsräte"
Nach 21 Monaten Untersuchungshaft wurde er im November 2008 wegen Untreue, Betrugs und Steuerhinterziehung zu einer Haftstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt, der ebenfalls angeklagte Siemens-Manager Johannes Feldmayer zu zwei Jahren auf Bewährung sowie einer Geldstrafe von 228.000 €. In einem Zivilprozessverfahren Anfang September 2009 wurde Schelsky zu einer Schadensersatzleistung von 3,2 Millionen € an Siemens verurteilt, da er Geld ohne entsprechende Gegenleistung angenommen habe.
Anfang Juli 2009 wurde Schelsky nach einer Haftbeschwerde freigelassen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Schelsky Gegen das Strafurteil ging er beim Bundesgerichtshof (BGH) in Revision. Im Oktober 2010 gab der BGH dem Antrag in wesentlichen Punkten statt und verwies den Fall an das Oberlandesgericht Nürnberg mit einer Beschränkung auf das Strafmaß zurück.
Nach dreijähriger Prozessverzögerung durch Untätigkeit des Bundesverfassungsgerichts wurde Schelsky im November 2014 durch das OLG Nürnberg nur noch wegen Betrugs und Steuerhinterziehung zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren verurteilt, jedoch vom Vorwurf der Untreue freigesprochen. Unter Anrechnung der Untersuchungshaft und der durch das Bundesverfassungsgericht verursachten langen Verfahrensdauer wurde die Reststrafe zur Bewährung ausgesetzt.
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Im Prinzip stellt sich eine AfD hin, wirft DGB Gewerkschaften die Nähe zu Arbeitgebern vor und unterstützt Organisation die durch Arbeitgeber finanziert werden. Zusätzlich verfallen alle Leistungen aus Tarifvertrag, Höhe Entgelt, 35 Stundenwoche, 30 Tage Urlaub und Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld usw. und man fällt auf gesetzliches zurück (Mindeslohn) plus das was ein Arbeitgeber freiwillig zahlt ohne aber dafür Anspruch zu haben. Wer also als verantwortlicher Gewerkschaftsfunktionär eine AfD unterstüten würde, seht im absoluten Widerspruch zur wirklichen Interessensvertretung. Wie von mir in meinen Beitrag vorher erwähnt, werden Funktionäre des DGB gewählt und müssen Rechenschaft abgeben. Also welche Argumente soll ein Gewerkschaftsfunktionär beim Gewerkschaftstag beitragen, will er die Intressen von Mitgliedern vertreten, wenn er eine AfD unterstützen will? Hier im Forum werden ja keinerlei Fragen beantwortet von AfD und anhänger, welche Arbeitnehmerinteressen sie vertreten. Nur wenn man auf einen Gewerkschaftstag gewählt werden will, wie soll das gehen, wenn man dazu nichts weiß?