sünnerklaas hat geschrieben:(14 Feb 2018, 09:35)
Im Saarland hat man ebenfalls praktische Erfahriungen in Sachen Zuwanderung. Auch dort war die Industrialisierung nur durch Zuwanderung zu wuppen. Und untertage wie am Hochofen ist es wie auf See: man ist auf den Kollegen angewiesen und es ist scheißegal, woher man kommt und woher der Kollege kommt. Im Saarland kommt noch hinzu, dass man dort - historisch bedeingt - nicht nur nach D, sondern auch nach F ausgerichtet ist. Man hat also auch an der Saar - wie an Rhein und Ruhr - da eine lange Routine.
Schaut man sich die Gebiete an, in denen die AfD in Westdeutschland stark ist, dann sind das sehr Gebiete, die schon immer durch Abwanderung geprägt waren und es heute immer noch sind. Wer dort kein Hoferbe war, musste sehen, wo er bleibt. Und das hieß vor allem nach den Agrarreformen des 19. Jahrhunderts: Ab- bzw. Auswanderung. Die Zurückgebliebenen haben kaum Erfahrung mit Zuwanderung.
Das heißt das Saarland wurde sehr viel früher industrialisiert als die Pfalz, Ba-Wü und Bayern? Das wusste ich nicht.
Dass es im Südwesten und Bayern Gebiete gibt die unter Abwanderung leiden wäre mir nicht bekannt (von einzelnen Landkreisen vll. abgesehen) - da gilt heute eher das Saarland als Problemkind, für die Region Stuttgart gilt es sicher nicht und da hat die AfD (relativ) gute Ergebnisse eingefahren (die Landtagswahlen dort auch nicht vergessen), in einem der Stuttgarter Wahlkreise selbst knapp über 10%, im anderen etwa 7%.
Kann auch sein, dass ich gerade Bundes- und Landtagswahlen durcheinander bringe, es gibt auch keinen einheitlichen Trend, in Ba-Wü hat die AfD verloren im Vergleich zu den Landtagswahlen, von 15 auf 12 (grob), im Saarland hat sie sich dagegen von 6 auf 10% verbessert.
https://www.bundeswahlleiter.de/bundest ... nisse.html
zollagent hat geschrieben:(14 Feb 2018, 09:58)
Klar, "gefühlte Bedrohung". Sprich Einbildung von Gruppen, die unzufrieden sind und jemanden suchen, auf den sie herabschauen können. Sozusagen Herrenmenschen light. Damit geht die AfD hausieren. Und versucht, die gefühlten oder auch tatsächlichen Verlierer zu sammeln.
Ist hier nicht das Thema, aber Gewalttaten sind seit 2015 im zweistelligen Prozentbereich gestiegen nachdem die Tendenz seit Jahren rückläufig war und das liegt nicht daran, dass Glatzen Asylanten verprügeln; der Absatz von Pfefferspray und anderen Verteidigungsmitteln ist rasant gestiegen, dazu Übergriffe wie in Köln und die unzähligen Einzelfälle, das Problem ist nicht nur eingebildet und die Menschen sind verunsichert. Dazu kommen Wohnungsmangel und die finanziellen Belastungen, das zu ignorieren oder als fake-news abzutun hilft der AfD nur, die linken Parteien verweigern sich einer Diskussion darüber bis heute.