In einer Universitätsstadt wie Leipzig bestimmte schon in der 90ern der Ausländer durchaus das Straßenbild mit. Es wurde und war praktisch Normalität. Was haben wir jetzt? Die Uhr sagt 2018. Bald 30 jahre nach dem Mauerfall. Menschen, um die es teilweise geht, kennen die DDR gar nicht mehr. "Politische Ursachen" müsste man also eher in den letzten 10 Jahren suchen.Der Neandertaler hat geschrieben:(18 Nov 2018, 11:42)
Tom: ersteres möchte ich stark bezweifeln, aber auch wenn es so wäre, bleibt immer noch die Frage:Dies dürfte wohl in der Politik zu suchen sein. Nach dem Krieg war das zerstörte Deutschland aufgefordert, Flüchtlingsströme aus den ehemaligen deutschen Gebieten Ostpreußen, Pommern, Brandenburg und Schlesien aufzunehmen und zu integrieren. Parallel zu den Fluchtwellen beginnt die Vertreibung aus den besetzten Gebieten. Zudem fliehen mit dem Vormarsch der Roten Armee Millionen Deutsche (aus der noch nicht existierten DDR) gen Westen.
- warum?
- warum ist dies so?
- warum akzeptiert der Wessi Ausländer eher als "die xenophoben Ossis"
Klar, der Osten bekam zu Zeiten der DDR seine sogenannten "ausländischen Werktätigen" - eine aktive und von oben verordnete Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte, die auf der Grundlage zwischenstaatlicher Vereinbarungen befristet zugewandern durften.Familienzuwanderung ... oder Familiennachzug gab es aber in diesem strengen Rotationssystem nicht. Hinzu kam noch die Aufnahme politisch Verfolgter aus befreundeten Staaten.
- (etwa aus Vietnam und Mosambik)
Also gab es kaum Berührungspunkte mit Ausländern!
Ich würde auch sagen, dass es weitreichendere Gründe gibt, wieso man AfD wählt, als die Ausländerfrage. Die ist nur eine konkrete Ausprägung eines viel allgemeineren Problems: dass der Bürger sich nicht (mehr) entscheidend beteiligt fühlt an der politischen Entscheidungsfindung.