Neue Partei "Alternative für Deutschland"

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Officer Barbrady
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Neue Partei "Alternative für Deutschland"

Beitrag von Officer Barbrady »

Kritiker der Eurorettungspolitik bereiten nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ die Gründung einer Partei mit dem Namen „Alternative für Deutschland“ vor. Sie soll schon zur Bundestagswahl in diesem September antreten. [...]

Das Personal der Initiatoren und der Unterstützer spricht dafür, dass sie Chancen im bürgerlichen Milieu haben. Zu den Unterstützern gehören überproportional viele liberale und konservative Professoren, die Lehrstühle für Volkswirtschaft innehaben oder hatten. Darunter sind bekanntere Namen wie Stefan Homburg und Charles Blankart. Sie lehren in Hannover und Berlin öffentliche Finanzen. Dazu gesellen sich Joachim Starbatty, Wilhelm Hankel, Karl Albrecht Schachtschneider und Dieter Spethmann, die schon gemeinsam gegen die Griechenland-Hilfe vor dem Bundesverfassungsgericht geklagt hatten. Der bekannteste Name auf der Unterstützlerliste ist der des ehemaligen Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Hans-Olaf Henkel, der schon mit mehreren Parteigründungen in Zusammenhang gebracht wurde. [...]

Die neue Partei wendet sich gegen die Euroretter, bekennt sich aber uneingeschränkt zur friedlichen Einigung Europas. Zudem will man mit aller Macht Extremisten fernhalten und bejaht die freiheitlich-demokratische Grundordnung der Bundesrepublik. Den Publizisten Konrad Adam treibt nach eigenen Worten die Sorge um die Demokratie in Deutschland. Die europäische Einigungspolitik, wie sie von allen im Bundestag vertretenen Parteien betrieben oder gebilligt werde, dürfte die erste Grundsatzfrage sein, bei der eine im Volk weit verbreitete Stimmung im Parlament keine Resonanz mehr findet. [...]

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/e ... 00436.html
Was meint ihr, hätte diese Partei Chancen, in den nächsten Deutschen Bundestag gewählt zu werden?
Zuletzt geändert von Kopernikus am So 17. Mär 2013, 22:09, insgesamt 1-mal geändert.
Leute, hört auf das, was der kleine grüne Mann euch sagt!

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frems
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von frems »

Ein bisschen Mitleid habe ich mit einigen davon schon. Seit etlichen Jahren machen sie nichts als sich ihrem Kampf gegen Europa zu widmen, aber werden von der Realität tagtäglich eines Besseren belehrt. Würde mich wundern, wenn die genug Aufmerksamkeit kriegen. Henkel scheint's wohl nicht mehr bei den Freien Wählern zu gefallen, wo er zumindest auf vorhandene Strukturen zurückgreifen könnte. Andere Punkte, z.B. um homophobe CDU-Wähler zu gewinnen, scheinen die wohl nicht zu haben.
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tricky1
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von tricky1 »

Viel zu früh, um bei den Bundestagswahlen irgendeine größere rolle zu spielen, es sei den die Bild und ähnlich viel gelesenen Zeitungen, als auch viel geschauten TV-Sender geben ihnen die nötige Werbung.

Edit: Wo kämpfen die bitte gegen Europa frems, sie sind Kritiker der betriebenen Politik und nicht Gegner von Europa.
Zuletzt geändert von tricky1 am Sa 2. Mär 2013, 19:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Dampflok
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Dampflok »

Officer Barbrady » Sa 2. Mär 2013, 18:58 hat geschrieben:
Was meint ihr, hätte diese Partei Chancen, in den nächsten Deutschen Bundestag gewählt zu werden?
Nein, weil sich a) unter den Hochkarätern wohl Hahnenkämpfe um die Rangfolge ergeben würden die kostbare Zeit rauben,

b) weil mir die angesprochene Klientel zu klein scheint. Leider hat man das Volk zu derartigen Händeaufhaltern dressiert, daß inzwischen immer der gewinnt, der am Meisten Bonbons verspricht (und dann dadurch die meisten Schulden hinterläßt). Sogar die Nummer mit dem Geld fürs Nichtstun (Piraten) verfängt ja schon.

und viel schlimmer c)
weil die Medien - wie in anderen Fällen - sie in der Berichterstattung ignorieren würden.

Da müßte schon Geld in die Hand genommen werden um unabängig zu werben, zudem bräuchte man Anreize fürs gemeine Volk sie zu Wählen, z.B. Volksabstimmungen und GEZ-Abschaffung, also Konkret nach der Wahl als Koalitionspartner Erfüllbares statt blumiger Worte, was man denn täte wenn man Alleinherrscher wäre.


Zuletzt geändert von Dampflok am Sa 2. Mär 2013, 19:18, insgesamt 1-mal geändert.
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frems
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von frems »

tricky1 » Sa 2. Mär 2013, 19:10 hat geschrieben:Edit: Wo kämpfen die bitte gegen Europa frems, sie sind Kritiker der betriebenen Politik und nicht Gegner von Europa.
Das war natürlich rhetorisch überspitzt. Sie wollen die europäische Integration stoppen und zurückkurbeln. Sicherlich werden sie sich mit ihrer angestrebten Renationalisierung auch als "Freunde Europas" bezeichnen, aber das tut ja jeder, unabhängig seiner Ansichten und Ziele.

Jedenfalls würde ich ihnen empfehlen, gegen Homo-Ehe, Rundfunkbeiträge und Tempolimits einzutreten, wenn sie Wahlkampfkosten zurückerstattet haben wollen. Ist ja etwas knapp, wenn sie im April erst ein Grundsatzprogramm aufstellen und voraussichtlich im September die Wahlen sind.
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John Galt
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von John Galt »

frems » Sa 2. Mär 2013, 19:06 hat geschrieben:Ein bisschen Mitleid habe ich mit einigen davon schon. Seit etlichen Jahren machen sie nichts als sich ihrem Kampf gegen Europa zu widmen, aber werden von der Realität tagtäglich eines Besseren belehrt. Würde mich wundern, wenn die genug Aufmerksamkeit kriegen. Henkel scheint's wohl nicht mehr bei den Freien Wählern zu gefallen, wo er zumindest auf vorhandene Strukturen zurückgreifen könnte. Andere Punkte, z.B. um homophobe CDU-Wähler zu gewinnen, scheinen die wohl nicht zu haben.
Deutschland hat sich nicht auf die EU festgenagelt, wenn die Leute raus wollen, dann wollen sie raus. Das ist schon eine Alternative, wir sind ja nicht alternativlos Genosse. Immerhin werden die Euroskeptiker nicht komplett vom rechten Rand und von Clowns aka Piraten gefischt.

Nicht jeder will den EU-Sozialismus von Peerlusconi unterstützen Genosse.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von frems »

John Galt » Sa 2. Mär 2013, 19:28 hat geschrieben:
Deutschland hat sich nicht auf die EU festgenagelt, wenn die Leute raus wollen, dann wollen sie raus. Das ist schon eine Alternative, wir sind ja nicht alternativlos Genosse. Immerhin werden die Euroskeptiker nicht komplett vom rechten Rand und von Clowns aka Piraten gefischt.

Nicht jeder will den EU-Sozialismus von Peerlusconi unterstützen Genosse.
Mal ist es Sozialismus, dann wieder neoliberaler Raubtierkapitalismus. Irgendwas ist halt immer. Ich hab der Partei ja nicht ihre Daseinsberechtigung abgesprochen. Ich habe lediglich gesagt, daß ich mir nicht zu viel von denen versprechen würde. Vielleicht macht Prof. Unsinn ja auch noch mit. :p
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von frems »

Ach, da fällt mir ein, Schachtschneider, Starbatty usw. hatten schon vor etwa zwei Jahrzehnten eine Partei gegründet. Da wollten sie das Rad der Zeit auch zurückdrehen und legten eine Verfassungsklage nach der anderen vor. Ergebnis bekannt.

Der Vorläufer dieser Partei war die "Wahlalternative 2013". Ob's sinnvoll ist, wenn sich die Euro(pa)hasser in FW, PdV, DFP und nun AFD aufteilen (sowie teilweise in CSU, FDP und Linke verbleiben), nunja. :?
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Officer Barbrady »

Führst Du hier einen Heiligen Krieg für den rechten Glauben oder was ?

Die Positionen der Alternative gehören mit zum Vernünftigsten was ich zu der Thematik je gelesen habe:
Seitens der Bundesregierung wird behauptet, ihre Euro-Rettungspolitik sei alternativlos und die Gegner ihrer Politik hätten kein Konzept.

Beides ist falsch. Wir stellen hier ein alternatives Konzept zur Bewältigung der Krise vor. Dieses unterscheidet sich in vier Kernpunkten von der Politik der Bundesregierung:

1. Es wird anerkannt, dass das einheitliche Währungsgebiet sich nicht bewährt hat. Austritte aus der Währungsunion oder die Einführung von Parallelwährungen zur Flexibilisierung der Währungspolitik werden ermöglicht.

2. Statt die Verschuldung der angeschlagenen Staaten durch weitere Kredite ständig zu erhöhen, werden die Staaten durch eine geordnete Staatsinsolvenz entschuldet. Dies ermöglicht ihnen einen wirtschaftlichen Neuanfang.

3. Die Verluste aus der Staatsinsolvenz tragen die privaten Gläubiger, die das Risiko eingegangen sind. Lediglich bei systemrelevanten Banken kommt es u. U. zu einer Auffanglösung mit Staatsbeteiligung.

4. Auch bei systemisch relevanten Finanzinstitutionen werden zunächst die Eigentümer und die Großgläubiger zur Rettung herangezogen. Eine Beteiligung des Staates erfolgt nur nachrangig, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.

Der Unterschied zur gegenwärtigen Politik besteht also darin, dass

a) die öffentliche Hand nicht alle Schulden fremder Staaten garantiert sondern grundsätzlich nur dann eingreift, wenn ein unmittelbares öffentliches Interesse besteht. Dies ist nur der Fall, wenn der Ausfall von Schulden zum Zusammenbruch eines großen Finanzinstituts führen und deshalb massiv Vermögen und Arbeitsplätze der Bürger der Eurozone bedrohen würde.

b) vorrangig die Privatgläubiger haften, die die Risiken eingegangen sind. Derzeit hingegen übernehmen die Steuerzahler alle Risiken und die Privatgläubiger müssen sich allenfalls im Ausnahmefall beteiligen.

Detailliertere Darstellung des Vorgehens:
Um die sog. Eurokrise zu verstehen, muss zwischen der Staatsschuldenkrise und der Leistungsbilanzkrise unterschieden werden.

Zur Lösung der Staatsschuldenkrise:

Die Staatsschuldenkrise ist über geordnete Staatsinsolvenzen zu lösen. "Geordnet" heißt, dass der Zusammenbruch der systemisch wichtigen Banken verhindert wird. (Zudem muss die Politik für die Zukunft das Krisenpotential von "systemisch relevanten Banken" entschärfen).

Es werden aber nur die systemisch wichtigen Banken gerettet, keine anderen Finanzinstitute und keineswegs ganze Staaten. Die Rettung der systemisch wichtigen Banken erfolgt so, dass erst die Eigentümer, dann die Privatgläubiger, dann der Sitzstaat und erst als ultima ratio die Staatengemeinschaft zur Kasse gebeten wird. Im Einzelnen:

1. Entschuldung der bankrotten Staaten durch Schuldenrestrukturierungen mit Barwertverzichten der Gläubiger oder durch expliziten Zahlungsausfall mit einem bestimmten Haircut.

2. Betroffene Privatgläubiger (Banken, Versicherungen, Hedgefonds etc.) tragen ihre Verluste selbst. Ausnahmen gibt es nur bei Finanzinstituten, die systemisch wichtig sind.

3. Systemisch wichtige Finanzinstitute werden rekapitalisiert. Die Rekapitalisierung speist sich (in dieser Reihenfolge)

a) aus dem Eigenkapital der Eigentümer bis zu dessen vollständigem Verzehr
b) aus den Forderungen der Bankgläubiger. (Auszunehmen sind der Geldmenge M3 zuzurechnende Guthaben von Nichtbanken (bis 100.000 €) und zahlungsverkehrsbezogene Kreditlinien im systemisch wichtigen Interbankenmarkt.) Als Instrument werden vor allem sog. debt-equity swaps eingesetzt, d. h. die Großgläubiger verzichten auf Forderungen und erhalten im Gegenzug Aktien der bei ihnen verschuldeten Banken.

4. Nur wenn die Rekapitalisierung aus 3. nicht ausreicht:

Teilverstaatlichung der Bank durch den Staat, dessen Aufsicht die Bank unterliegt. (Der Staat gewährt frisches Kapital für die Bank nur, wenn er im Gegenzug Miteigentümer im Werte seiner Kapitaleinlage wird).

5. Nur wenn der eigentlich für die Rekapitalisierung unter 4. zuständige Staat diese nicht finanzieren kann, ohne selbst insolvent zu werden:

Teilverstaatlichung der Bank durch die Staaten der Eurozone unter der Bedingung, dass sich der eigentlich zuständige Staat einem makroökonomischen Anpassungsprogramm unterwirft.

Grundsätzlich ist das Krisenpotential systemrelevanter Banken durch rechtzeitige Rekapitalisierung zu entschärfen, damit diese allein aus Ressourcen der Eigentümer und Privatgläubiger durchgeführt werden kann. Dafür bedarf es einer mit starken Durchgriffsrechten ausgestatteten Bankenaufsicht.

Diese Vorgehensweise entspricht den vom Plenum der Ökonomen erarbeiteten Vorschlägen, die in zwei Abstimmungen jeweils von der überwältigenden Mehrheit der Volkswirtschaftsprofessoren angenommen wurden. Siehe auch Hau und Lucke (2011).

http://www.wa2013.de/index.php?id=210
Leute, hört auf das, was der kleine grüne Mann euch sagt!

http://m.youtube.com/watch?v=BQ4yd2W50No
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frems
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von frems »

Officer Barbrady hat geschrieben:Führst Du hier einen Heiligen Krieg für den rechten Glauben oder was ?

Die Positionen der Alternative gehören mit zum Vernünftigsten was ich zu der Thematik je gelesen habe:
Wähl sie doch. Hält Dich keiner von ab. :)
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von palulu »

frems » So 3. Mär 2013, 00:07 hat geschrieben: Wähl sie doch. Hält Dich keiner von ab. :)
Mit Ausnahme der Vernunft. :)
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Kibuka
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Kibuka »

Officer Barbrady » Sa 2. Mär 2013, 23:46 hat geschrieben: Die Positionen der Alternative gehören mit zum Vernünftigsten was ich zu der Thematik je gelesen habe.
Welche Position klingt vernünftig?

Wenn ich den ersten Satz lesen, so kann ich gleich die erste falsche Prämisse lesen.
1. Es wird anerkannt, dass das einheitliche Währungsgebiet sich nicht bewährt hat.
Von wem wird das anerkannt und auf welcher Grundlage erfolgt diese Anerkennung?
2. Statt die Verschuldung der angeschlagenen Staaten durch weitere Kredite ständig zu erhöhen, werden die Staaten durch eine geordnete Staatsinsolvenz entschuldet. Dies ermöglicht ihnen einen wirtschaftlichen Neuanfang.
Das sagt sich leicht, aber um sämtliche verschuldeten Industriestaaten zu entschulden, müsste man sämtliche Vermögenden enteignen. Allein die italienische Staatsschuld beträgt über zwei Billionen Euro. Eine Staatsinsolvenz wäre für Deutschland und seine Sparer ein Totalverlust.

Und ich möchte dann sehen, wie Herr Schachtschneider dem Rentner oder Durchschnittsdeutschen erklärt, dass von seinen 20.000 Euro bei der Sparkasse nur noch 5.000 Euro übrig sind.
3. Die Verluste aus der Staatsinsolvenz tragen die privaten Gläubiger, die das Risiko eingegangen sind.
Das ist eben falsch! Die Verluste tragen im Moment die Steuerzahler, die indirekt über Landesbanken und EZB drinnen hängen und alle, die vom Finanzsystem abhängig sind. Das ist dein Nachbar und das bist auch du. Das ist praktisch jeder, der Lebensversicherungen, Sparvermögen etc. besitzt.
4. Auch bei systemisch relevanten Finanzinstitutionen werden zunächst die Eigentümer und die Großgläubiger zur Rettung herangezogen. Eine Beteiligung des Staates erfolgt nur nachrangig, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind.
Diese Strategie ist vernünftig und nicht neu. Das Problem ist, man hat bisher keine Regularien geschaffen, um das immer zu 100% umsetzen zu können.

Aber bei Griechenland oder der HRE haben die Eigentümer und die Großgläubiger bezahlt. Bei der HRE sind die Aktienbesitzer leer ausgegangen, bei Griechenland mussten sie sich mit einem 50% Schuldenschnitt begnügen.

Richtig ist, bisher hat man Eigentümer und die Großgläubiger nur unzureichend an den Kosten beteiligt. Aber das hat diverse Gründe.

Zur Lösung der Staatsschuldenkrise:

Die Staatsschuldenkrise ist über geordnete Staatsinsolvenzen zu lösen. "Geordnet" heißt, dass der Zusammenbruch der systemisch wichtigen Banken verhindert wird. (Zudem muss die Politik für die Zukunft das Krisenpotential von "systemisch relevanten Banken" entschärfen).

Es werden aber nur die systemisch wichtigen Banken gerettet, keine anderen Finanzinstitute und keineswegs ganze Staaten. Die Rettung der systemisch wichtigen Banken erfolgt so, dass erst die Eigentümer, dann die Privatgläubiger, dann der Sitzstaat und erst als ultima ratio die Staatengemeinschaft zur Kasse gebeten wird.
Man ist schon lange auf dem Weg genau dorthin zu gelangen, siehe Basel III.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von John Galt »

Kibuka » So 3. Mär 2013, 14:08 hat geschrieben:
Welche Position klingt vernünftig?

Wenn ich den ersten Satz lesen, so kann ich gleich die erste falsche Prämisse lesen.



Von wem wird das anerkannt und auf welcher Grundlage erfolgt diese Anerkennung?
Theorie der optimalen Währungsräume Genosse.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Adler »

John Galt » So 3. Mär 2013, 14:49 hat geschrieben:
Theorie der optimalen Währungsräume Genosse.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Kibuka »

John Galt hat geschrieben:
Theorie der optimalen Währungsräume Genosse.
Die Theorie der optimalen Währungsräume stützt keine derartige Grundlage Genosse.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von John Galt »

Kibuka » So 3. Mär 2013, 15:18 hat geschrieben:
Die Theorie der optimalen Währungsräume stützt keine derartige Grundlage Genosse.
Es kann sich auch ein Toastbrot als Zentralbankpräsident bewähren, das Ergebnis ist aber nicht optimal und somit für jeden rational denkenden Menschen ein Fall für den Abfalleimer.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Daniel1 »

Ein bisschen Mitleid habe ich mit einigen davon schon. Seit etlichen Jahren machen sie nichts als sich ihrem Kampf gegen Europa zu widmen, aber werden von der Realität tagtäglich eines Besseren belehrt. Würde mich wundern, wenn die genug Aufmerksamkeit kriegen. Henkel scheint's wohl nicht mehr bei den Freien Wählern zu gefallen, wo er zumindest auf vorhandene Strukturen zurückgreifen könnte. Andere Punkte, z.B. um homophobe CDU-Wähler zu gewinnen, scheinen die wohl nicht zu haben.
Natürlich haben die Euro-Befürorter jetzt Angst, daß ihnen die Felle wegschwimmen. Lange haben sie von der Zersplitterung und Fragmentierung der euroskeptischen Parteienlandschaft mit Mini-Parteien und inneren Streitigkeiten profitiert. Damit ist jetzt aber Schluß, denn eine Bündelung und Zusammenfassung der demokratisch-euroskeptischen Kräfte Deutschlands ist dringend notwendig. Uns fehlt sozusagen eine "deutsche UKIP".
Die neue Partei braucht natürlich wichtige Wirtschafsexperten und da is Prof. Hankel genau der richtige. Er ist ein Mann vom Fach und zudem prinzipientreu, kämpfte er doch schon 1998 gegen die illegale Euro-Einführung ohne Referendum!

Auf zurück zu Gulden, Dukaten, Kreuzer, Heller, Taler, Mark und Franken!
Nein, zurück zu Gulden, Mark, Franc, Schilling und Peseta, hat ja alles super funktioniert. Genauso wie jetzt Franken, Krone und Zloty super funktionieren.
Wichtig ist es, daß die Partei die Ansätze der falschen Nord/Süd-Euro-Theorie überwindet und für die wirkliche Rückkehr zu den 17 eigenen Währungen kämpft. Deshalb sehe ich Hans Olaf Henkel auch sehr kritisch. Ich denke, Wilhelm Hankels Theorie ist da beliebter und wird sich durchsetzen: Die völlige Abwicklung des Euro und die Wiederenführung der 17 eigenen Währungen.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Daniel1 »

Kibuka » So 3. Mär 2013, 15:18 hat geschrieben:

Die Theorie der optimalen Währungsräume stützt keine derartige Grundlage Genosse.


Es kann sich auch ein Toastbrot als Zentralbankpräsident bewähren, das Ergebnis ist aber nicht optimal und somit für jeden rational denkenden Menschen ein Fall für den Abfalleimer.
Ein optimaler Währungsraum kann nur eine Nation sein mit eigenem Parlament und eigener Zentralbank. Deswegen führen Nord/Südeuro-Konzeptionen auch in die Irre.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von frems »

Daniel1 » So 3. Mär 2013, 15:37 hat geschrieben: Die neue Partei braucht natürlich wichtige Wirtschafsexperten und da is Prof. Hankel genau der richtige. Er ist ein Mann vom Fach und zudem prinzipientreu, kämpfte er doch schon 1998 gegen die illegale Euro-Einführung ohne Referendum!
Nö, er zerstückelt das europafeindliche Lager nur noch ein bisschen weiter. Wie er auf die hanebüchene Idee kommt, daß sich die Freien Wähler auflösen und sich seiner Partei anschließen würden, weiß ich nicht. Die meisten Parteimitglieder kämpfen auch schon etwas länger gegen Europa:
Der Bund freier Bürger – Offensive für Deutschland (Kurzbezeichnung: BFB – Die Offensive) war eine Kleinpartei[1] in der Bundesrepublik Deutschland, die von 1994 bis 2000 existierte. Während sie sich selbst als „liberal-konservativ“ bezeichnete, wird sie in der Sozialwissenschaft meist als rechtspopulistisch beschrieben.

Die Partei entstand 1994 als ablehnende Reaktion auf den Vertrag von Maastricht; sie wurde als Bund freier Bürger (BFB) unter anderen von dem ehemaligen FDP-Politiker Manfred Brunner gegründet, dessen Verfassungsbeschwerde gegen den Maastrichter Vertrag beim Bundesverfassungsgericht, die zum Maastricht-Urteil führte, Ausgangspunkt für die Parteigründung war.

Zu weiteren prominenten Parteimitgliedern gehörten unter anderem Karl Albrecht Schachtschneider, der Brunners Verfassungsbeschwerde verfasste und Beschwerdebevollmächtigter war, Joachim Starbatty (Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft), Hans Heinrich Rupp, Franz Ulrich Willeke, Bernd-Thomas Ramb, Bruno Bandulet, Ralf Gutmann sowie die ehemaligen Diplomaten Erwin Wickert und Hans Schauer. In den zehn „Leitsätzen zur Erneuerung der Politik in Deutschland“ bekannten sich die Gründer zu einem „freien Deutschland in einem freiheitlichem Europa unter Wahrung der nationalen Identität“.[2]

Mit der Unterstützung von Jörg Haider und seiner Freiheitlichen Partei Österreichs trat der BFB im Juni 1994 zur Europawahl an. Dort erreichte er allerdings nur 1,1 Prozent. Die Zusammenarbeit Brunners mit Jörg Haider führte zu internen Konflikten, die zum Parteiaustritt zahlreicher prominenter Mitglieder führte. Die Partei gab sich im Februar 1995 den Namenszusatz „Die Freiheitlichen“.

...

Während die Partei sich anfangs als „liberal-konservativ“ einstufte, wird sie in der sozialwissenschaftlichen Debatte überwiegend als rechtspopulistisch eingestuft.[5] Später soll sie in das rechtsextremistische Spektrum abgedriftet sein.[6]

Auch in der Wissenschaft wurde die Entwicklung der Partei untersucht. Der Parteienforscher Frank Decker führte den BFB als Beispiel auf, dass „selbst gemäßigte Vertreter des Rechtspopulismus nicht davor gefeit sind, durch rechtsextreme Personen und Gruppen unterwandert zu werden, die auf diese Weise aus der politischen Isolierung hinaustreten wollen.“[12] Für den Politikwissenschaftler Lars Rensmann war der BFB eine „rechtsextreme Splittergruppe“. Der BFB hatte unter dem Motto „Deutsche wollt ihr ewig zahlen“ gegen das Holocaust-Mahnmal in Berlin scharf protestiert, welches ihrer Ansicht nach auf den „Machtanspruch jüdischer US-Organisationen“ zurückginge.[13]
http://de.wikipedia.org/wiki/Bund_freie ... eutschland
Wilhelm Hankel vertrat seine Ansichten unter anderem in der national-konservativen Jungen Freiheit, der rechtsextremen National-Zeitung[7] und der Neuen Solidarität.[8] Hankel rechtfertigte dies damit, dass er von anderen Medien ignoriert wurde.[9][10]
http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Hankel#Kritik

Fürderhin hat Hankel 1997 mit Starbatty, Nölling und Schachtschneider Klage gegen den Vertrag von Amsterdam eingereicht. Da scheiterten sie natürlich wie bei ihren anderen Klagen auch. Wenn sie es nun schon wieder auf der politischen Ebene versuchen wollen, sollen sie's mal machen. Zur BT-Wahl wird sie wohl voraussichtlich gar nicht mehr antreten. Bleibt die Europawahl 2014. Was sie dort erreichen wollen, keine Ahnung, man wird's sehen -- sofern sich die Partei nicht vorher schon wieder auflöst.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von John Galt »

Daniel1 » So 3. Mär 2013, 15:39 hat geschrieben:
Ein optimaler Währungsraum kann nur eine Nation sein mit eigenem Parlament und eigener Zentralbank. Deswegen führen Nord/Südeuro-Konzeptionen auch in die Irre.
Nicht einmal Nationen bilden einen optimalen Währungsraum.

Es ist natürlich schwierig, einen optimalen Währungsraum zu definieren, komplett optimal wird man es sicherlich nie hinbekommen. Die Politiker machen es sich mit einem aber immer gerne sehr einfach.

Manche Regionen in Spanien würden in eine DM besser reinpassen, als Ostdeutschland. Ähnliche problemhafte Währungsräume findest du in den USA, Italien (Mezzogiorno), etc.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von frems »

John Galt » So 3. Mär 2013, 16:21 hat geschrieben:
Nicht einmal Nationen bilden einen optimalen Währungsraum.

Es ist natürlich schwierig, einen optimalen Währungsraum zu definieren, komplett optimal wird man es sicherlich nie hinbekommen. Die Politiker machen es sich mit einem aber immer gerne sehr einfach.

Manche Regionen in Spanien würden in eine DM besser reinpassen, als Ostdeutschland. Ähnliche problemhafte Währungsräume findest du in den USA, Italien (Mezzogiorno), etc.
Man, Murxl, von Dir hätte ich jetzt ein Plädoyer für eine Privatisierung des Geldes erwartet. So wie hier: http://www.nzz.ch/finanzen/uebersicht/b ... 1.18031249

:p
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von John Galt »

frems » So 3. Mär 2013, 16:25 hat geschrieben: Man, Murxl, von Dir hätte ich jetzt ein Plädoyer für eine Privatisierung des Geldes erwartet. So wie hier: http://www.nzz.ch/finanzen/uebersicht/b ... 1.18031249

:p
Natürlich muss man sich fragen, ob man einer supranationalen Institution, das gesamte Geld- und Finanzwesen von 17/27 Ländern anvertrauen will. Eine Größe passt nicht allen. Natürlich muss man sich auch fragen, wieso der Staat Anbieter von Privatwährungen so vehement bekämpft, fürchtet er etwa die Konkurrenz? :thumbup:

Bitcoin auf einem Allzeithoch 34$ pro Stück, Weltregierung wirds freuen, er hat 5 von mir geschenkt bekommen.
Zuletzt geändert von John Galt am So 3. Mär 2013, 17:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Kibuka »

John Galt hat geschrieben:
Nicht einmal Nationen bilden einen optimalen Währungsraum.

Es ist natürlich schwierig, einen optimalen Währungsraum zu definieren, komplett optimal wird man es sicherlich nie hinbekommen. Die Politiker machen es sich mit einem aber immer gerne sehr einfach.

Manche Regionen in Spanien würden in eine DM besser reinpassen, als Ostdeutschland. Ähnliche problemhafte Währungsräume findest du in den USA, Italien (Mezzogiorno), etc.
Jede von mir bisher gelesene Theorie zu "optimalen" Währungsräumen war das Papier nicht wert, auf dem sie verfasst worden ist!
Zuletzt geändert von Kibuka am So 3. Mär 2013, 19:05, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von MG-42 »

Ihre politischen Ziele fasst die "Wahlalternative 2013" in drei Punkten zusammen.

Erstens solle "Deutschland mit dem Maastricht-Vertrag nicht mehr für die Schulden fremder Staaten eintreten".

Zweitens bestehen sie auf der Aufgabe des einheitlichen Euro-Währungsgebietes. Allen Staaten solle es frei stehen, aus dem Euro auszuscheiden.

Drittens verlangen sie, dass "Abtretungen wesentlicher Hoheitsrechte der Bundesrepublik Deutschland" einer vorherigen Volksabstimmung bedürfen.
Das ist der Hauptgrund warum ich zur Zeit nicht bereit bin die CDU oder FDP zu unterstützen. Die Milliarden Garantien werden sich am Ende bitter rächen.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Adler »

MG-42 » So 3. Mär 2013, 19:13 hat geschrieben:
Das ist der Hauptgrund warum ich zur Zeit nicht bereit bin die CDU oder FDP zu unterstützen. Die Milliarden Garantien werden sich am Ende bitter rächen.
Oder für eine nachhaltige Stabilisierung sorgen, wonach es gerade eher den Anschein macht.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von John Galt »

Kibuka » So 3. Mär 2013, 19:05 hat geschrieben:
Jede von mir bisher gelesene Theorie zu "optimalen" Währungsräumen war das Papier nicht wert, auf dem sie verfasst worden ist!
Wie lautet denn dann deine Theorie zur Größe der Währungsräume? Ist es vollkommenen egal, welche Regionen einen gemeinsamen Währungsraum bilden?

Leider kann man nicht Simulationen in Paralleluniversen laufen lassen, um zu schauen wie sich Dinge unter anderen Währungsräumen entwickeln und die Theorien empirisch überprüfen. Was kaum angezweifelt werden dürfte ist die notwendige Faktormobilität. Im Euro haben wir 17 Länder, Deutschland hat 9 Nachbarländer. Die Mehrzahl der Deutschen könnte gerade mal in einem Nachbarland Wurst verkaufen, für den Rest sind die Deutschen nicht geeignet und den anderen Ländern geht es nicht anders.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Adler »

John Galt » So 3. Mär 2013, 19:25 hat geschrieben:
Wie lautet denn dann deine Theorie zur Größe der Währungsräume? Ist es vollkommenen egal, welche Regionen einen gemeinsamen Währungsraum bilden?

Leider kann man nicht Simulationen in Paralleluniversen laufen lassen, um zu schauen wie sich Dinge unter anderen Währungsräumen entwickeln und die Theorien empirisch überprüfen. Was kaum angezweifelt werden dürfte ist die notwendige Faktormobilität. Im Euro haben wir 17 Länder, Deutschland hat 9 Nachbarländer. Die Mehrzahl der Deutschen könnte gerade mal in einem Nachbarland Wurst verkaufen, für den Rest sind die Deutschen nicht geeignet und den anderen Ländern geht es nicht anders.
Gemeinsame Standards helfen stets der Senkung von Transaktionskosten. Zentrales Problem bei Währungen ist das unetrschiedliche VErständnis davon, inwieweit der Staat in diesem Bereich Politik machen soll. An und für sich ist eine gemeinsame Währung allerdings mit nichten ein ökonomisches Problem, ganz im Gegenteil.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Kibuka »

Adler hat geschrieben:
Gemeinsame Standards helfen stets der Senkung von Transaktionskosten. Zentrales Problem bei Währungen ist das unetrschiedliche VErständnis davon, inwieweit der Staat in diesem Bereich Politik machen soll. An und für sich ist eine gemeinsame Währung allerdings mit nichten ein ökonomisches Problem, ganz im Gegenteil.
Korrekt.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Helmuth_123 »

Officer Barbrady » Sa 2. Mär 2013, 18:58 hat geschrieben:
Was meint ihr, hätte diese Partei Chancen, in den nächsten Deutschen Bundestag gewählt zu werden?
Wird in die Hose gen. Mal eben eine Partei gründen und dann bei der Bundestagswahl Erfolg ahben hat noch keiner geschafft. Wenn eine neue Partei Erfolg ahben will, dann jss die sich sich langsam nach oben arbeiten. Auf kommunaler Ebene anfangen und dort Erfolge verzeichnen, dann kann man darüber nachdenken zu Landtagswahlen anztreten und wenn man da einigen Erfolg vorweisen kann, dann kann man auch zu Bundestagswahlen antreten. Aber so ein Schnellschuss wird sich nicht als erfolgsversprechend beweisen.

Frage: Ist das Thema nicht eher etwas für das Innenpolitikforum?
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Kibuka »

John Galt » So 3. Mär 2013, 19:25 hat geschrieben:
Wie lautet denn dann deine Theorie zur Größe der Währungsräume? Ist es vollkommenen egal, welche Regionen einen gemeinsamen Währungsraum bilden?

Leider kann man nicht Simulationen in Paralleluniversen laufen lassen, um zu schauen wie sich Dinge unter anderen Währungsräumen entwickeln und die Theorien empirisch überprüfen. Was kaum angezweifelt werden dürfte ist die notwendige Faktormobilität. Im Euro haben wir 17 Länder, Deutschland hat 9 Nachbarländer. Die Mehrzahl der Deutschen könnte gerade mal in einem Nachbarland Wurst verkaufen, für den Rest sind die Deutschen nicht geeignet und den anderen Ländern geht es nicht anders.
Zum einen geht die Theorie von Mundell von fixen nominellen Güterpreisen aus, welche in der Realität nicht existieren. Auch die Annahme nach unten konzipierter starrer Löhne und Preise ist eine unzulässige Prämisse und damit fällt die Konklusion in sich zusammen. Natürlich spielt die Faktormobilität eine zentrale Rolle, doch sie ist nicht Voraussetzung für die Bildung von gemeinsamen Währungsräumen, vielmehr ist sie eine Begleiterscheinung. Die Faktormobilität kennzeichnet lediglich die räumliche, qualifikatorische und sektorale Beweglichkeit der Produktionsfaktoren, wozu auch die Arbeit gehört. Weltweit haben wir heute mehr oder weniger eine hohe Faktormobilität der verschiedenen Produktionsfaktoren. Innerhalb der EU sogar in Form von nahezu gleichen gesetzlichen Rahmenbedingungen und absoluter Freizügigkeit hinsichtlich der Bevölkerung. Gerade die Globalisierung demonstriert, wie hoch die mobilen Faktoren ausgebaut wurden, d.h. wie mobil die Produktionsfaktoren (Arbeit und Kapital, Boden ausgenommen) tatsächlich sind.

Wenn du diese Debatte fortführen möchtest, schlage ich vor einen separaten Thread (Theorie optimaler Währungsräume) im Wirtschaftsforum zu eröffnen. Gegenwärtig ist meine Zeit begrenzt, insofern können sich Antworten um mehrere Tage hinauszögern.
Zuletzt geändert von Kibuka am So 3. Mär 2013, 20:16, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Daniel1 »

An und für sich ist eine gemeinsame Währung allerdings mit nichten ein ökonomisches Problem, ganz im Gegenteil.
Der Euro war ja vor allem ein politisches Konstrukt und entsprang nicht ökonomischer Vernunft, sondern dem politischen Ziel, einen europäischen Superstaat durch die Hintertür zu schaffen. Das hat Thatcher schon 1990 erkannt, einige wollen es im Jahr 2013 immer noch nicht einsehen.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Daniel1 »

Man, Murxl, von Dir hätte ich jetzt ein Plädoyer für eine Privatisierung des Geldes erwartet. So wie hier: http://www.nzz.ch/finanzen/uebersicht/b ... 1.18031249
Theoretiker der freien Marktwirtschaft wie Ayn Rand und Milton Friedman haben bei den meisten Dingen recht, aber eben nicht überall. Eine völlige Privatisierung des Geldes wird von Wirtschaftsliberalen auch kaum gefordert.
Das beste Modell ist wie gesagt eigene Währungen wiedereinzuführen also D-Mark, Gulden und Schilling wie in der Schweiz, Norwegen und Polen eigene Währungen bestehen. Der 2. Schritt wäre aber, die Nationalbanken einer demokratischen Kontrolle zu unterwerfen, sie müssen dem Parlament verantwortlich sein. Als Liberaler bin ich dafür, daß sich der Staat aus der Wirtschaft raushält und auch keine Finanztransaktionssteuer und ähnliche wettbewerbsfeindliche Dinge einführt. Dennoch sollte er schon das Währungsmonopol behalten, aber eben nich unkontrolliert, sondern vom Parlament verantwortlich.
Ein weiteres Modell wäre das der "Currency Competition" (Währungswettbewerb) von Hayek.

Wenn man also den Euro abwickeln würde, wäre das der erste Schritt, der zweite wäre die nationalen Zentralbanken auch von den nationalen Parlamenten kontrollieren zu lassen. Mehr wäre nicht notwendig. Die Idee, daß jede Privatbank eigenes Geld rausgeben kann, halte ich für Unsinn.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Kibuka »

Daniel1 hat geschrieben:
Der Euro war ja vor allem ein politisches Konstrukt und entsprang nicht ökonomischer Vernunft.
Nö. Der Euro entsprang sehr wohl ökonomischer Vernunft, er wurde sogar von der Wirtschaft aktiv forciert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Adler »

Daniel1 » So 3. Mär 2013, 20:59 hat geschrieben:
Der Euro war ja vor allem ein politisches Konstrukt und entsprang nicht ökonomischer Vernunft, sondern dem politischen Ziel, einen europäischen Superstaat durch die Hintertür zu schaffen. Das hat Thatcher schon 1990 erkannt, einige wollen es im Jahr 2013 immer noch nicht einsehen.
Und woran macht sich jetzt die Unvernunft genau fest? An der wesentlich besseren Stabilität der Währung? An der weicheren Zentralbankpolitik? Das bedarf nun jetzt schon einer genaueren Erläuterung. Und wenne s doch alles so politisch war, warum jauchzten dann die maßgeblich betroffene Wirtschaft, wenn es doch keinen ökonomischen Sinn amchte?
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Daniel1 »

Nö, er zerstückelt das europafeindliche Lager nur noch ein bisschen weiter. Wie er auf die hanebüchene Idee kommt, daß sich die Freien Wähler auflösen und sich seiner Partei anschließen würden, weiß ich nicht. Die meisten Parteimitglieder kämpfen auch schon etwas länger gegen Europa
Wenn es ein Bündnis zwischen beiden Parteien gibt, könnten sie durchaus verschmelzen. Dann kämen die Stimmen der Freien Wähler zusammen mit den Stimmen der "Alternative für Deutschland". Andere liberale euroskeptische Bewegungen wie BIW oder "Die Freiheit" sowie die Eurogegner in der FDP (Frank Schäffler und andere) könnten dann ebenfalls dazustoßen. Die Zersplitterung und Fragmentierung der euroskeptischen Wählerstimmen und 100 Anti-Euro-Kleinparteien, die dann alle 0,4% haben, nützen nur Merkel, Schäuble, Barroso, Dombrovskis und anderen Euro-Fanatikern.

Fürderhin hat Hankel 1997 mit Starbatty, Nölling und Schachtschneider Klage gegen den Vertrag von Amsterdam eingereicht. Da scheiterten sie natürlich wie bei ihren anderen Klagen auch. Wenn sie es nun schon wieder auf der politischen Ebene versuchen wollen, sollen sie's mal machen. Zur BT-Wahl wird sie wohl voraussichtlich gar nicht mehr antreten. Bleibt die Europawahl 2014. Was sie dort erreichen wollen, keine Ahnung, man wird's sehen -- sofern sich die Partei nicht vorher schon wieder auflöst.
Hankel wurde auch von FAZ, Taz usw. interviewt, war bei Maischberger und anderen Talkshows. Als er ignoriert wurde, hat er sich von fragwürdigen Leuten interviewen lassen, diese Tatsache aber zu wiederholen, nur um den eigentlichen Themen auszuweichen macht keinen Sinn.
Die Klage von 1997 gegen den Euro war nötig, leider hat das BVG damals schon Rückgrat und Demokratiebewußtsein vermissen lassen. Ein Referendum konnten die Euro-Kläger leider auch nicht erkämpfen, dann wäre der Euro in Deutschland gescheitert. Und von den Euro-Lügen der CDU 1998/99 wollen wir erst gar nicht sprechen.
Wichtig ist, daß die Partei sich vor der Bundestagswahl zusammenschließt und einigt und ein klares Programm aufstellt. Damit wäre Deutschland der D-Mark etwas näher, so wie Italien vor einer Woche der Lira etwas nähergekommen ist.
Werden die Eurokritiker aber zersplittert bleiben, werden sie auch keinen Erfolg haben.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Daniel1 »


Nö. Der Euro entsprang sehr wohl ökonomischer Vernunft, er wurde sogar von der Wirtschaft aktiv forciert.
Nur weil einige eher antimarktwirtschaftliche monopolistische Konzerne für den Euro waren, war dies noch nicht vernünftig. In Dänemark ist des weiteren momentan auch erstmalig eine Mehrheit der Unternehmer gegen den Euro-Beitritt - Man ist also lernfähig.
Oder würdest du Rassismus als vernünftig bezeichnen, nur weil Henry Ford als Unternehmer diese Hetze betrieb und forcierte?

Und woran macht sich jetzt die Unvernunft genau fest? An der wesentlich besseren Stabilität der Währung? An der weicheren Zentralbankpolitik? Das bedarf nun jetzt schon einer genaueren Erläuterung. Und wenne s doch alles so politisch war, warum jauchzten dann die maßgeblich betroffene Wirtschaft, wenn es doch keinen ökonomischen Sinn amchte?
An der Instabilität einer Währung, die ohne Rettungssubsidien aus Deutschland und Finnland und Milliardenschwere Rettungsschirme und Fiskalpakte zusammenbrechen würde. Am Kaufkraftverlust der Bürger in Mitteleuropa und an der Verelendung, Deflation und Massenarbeitslosigkeit in Südeuropa. Daran, daß 17 Länder mit völlig unterschiedlichen Vorraussetzungen und Traditionen in eine Währung gepreßt wurden.
Und die Mehrheit der Bevölkerung in Dänemark und Schweden lehnte den Euro ab. den beiden einzigen Ländern, in denen es ein Referendum über den Euro gab. Nicht nur die große Wirtschaft macht einen Staat aus, sondern alle Bürger. Übrigens ist jetzt auch die Mehrheit der dänischen Unternehmer gegen den Euro.


Nahmhafte Wirtschaftswissenschaftler wie Wilhelm Hankel, Milton Friedman, Alan Greenspan und Ralf Dahrendorf warnten schon früh vorm Euro... alle ihre Warnungen trafen ein. Der Euro hat Europa verelendet.
In den 1990ern wurden ihre Warnungen ignoriert, vielleicht sollten Leute wie kibuka oder Adler mal ihre Argumente jetzt lesen, wo sie sich alle bestätigt haben.

http://blog.insm.de/4047-der-euro-wahrt ... ro-wusste/
Zuletzt geändert von Daniel1 am So 3. Mär 2013, 21:20, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von tricky1 »

Die entscheidende Frage für den Euro ist es, ob die Länder die nötigen Maßnahmen im Euro durchhalten oder nicht. Das man anfangs davon noch überzeugt war okay, das kann viele Gründe gehabt haben, aber das man heute 2013 noch davon ausgeht, das die Länder das noch Jahre über Jahre fortsetzen können ist mir schlicht ein Rätsel.

Auf welcher Grundlage steht euer Optimismus? Aus Nazis und Linksextremisten im griechischen Parlament oder der Wahl in Italien wohl eher nicht oder?
Interessiert mich wirklich..
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Adler »

Daniel1 » So 3. Mär 2013, 21:18 hat geschrieben:
Nur weil einige eher antimarktwirtschaftliche monopolistische Konzerne für den Euro waren, war dies noch nicht vernünftig. In Dänemark ist des weiteren momentan auch erstmalig eine Mehrheit der Unternehmer gegen den Euro-Beitritt - Man ist also lernfähig.
Oder würdest du Rassismus als vernünftig bezeichnen, nur weil Henry Ford als Unternehmer diese Hetze betrieb und forcierte?




An der Instabilität einer Währung, die ohne Rettungssubsidien aus Deutschland und Finnland und Milliardenschwere Rettungsschirme und Fiskalpakte zusammenbrechen würde. Am Kaufkraftverlust der Bürger in Mitteleuropa und an der Verelendung, Deflation und Massenarbeitslosigkeit in Südeuropa. Daran, daß 17 Länder mit völlig unterschiedlichen Vorraussetzungen und Traditionen in eine Währung gepreßt wurden.
Und die Mehrheit der Bevölkerung in Dänemark und Schweden lehnte den Euro ab. den beiden einzigen Ländern, in denen es ein Referendum über den Euro gab. Nicht nur die große Wirtschaft macht einen Staat aus, sondern alle Bürger. Übrigens ist jetzt auch die Mehrheit der dänischen Unternehmer gegen den Euro.


Nahmhafte Wirtschaftswissenschaftler wie Wilhelm Hankel, Milton Friedman, Alan Greenspan und Ralf Dahrendorf warnten schon früh vorm Euro... alle ihre Warnungen trafen ein. Der Euro hat Europa verelendet.
In den 1990ern wurden ihre Warnungen ignoriert, vielleicht sollten Leute wie kibuka oder Adler mal ihre Argumente jetzt lesen, wo sie sich alle bestätigt haben.

http://blog.insm.de/4047-der-euro-wahrt ... ro-wusste/

Bitte, bitte ziehen einmal den Vergleich von Euro und DM. Der Euro ist wesentlich stabiler. Die Infaltionsrate beim Euro ist statistisch unter 2%, die der DM bei etwa 2,5.

Rettungsschirme haben mit dem Euro nichts zu schaffen, die gibt es auch für Nicht-Euro-Staaten, das inetressiert nur keinen. Was ist denn etwa der IWF?

Genauso wie es Skeptiker gibt, gibt es Befürworter, die den Euro gut heißen. Brauchen Sie auch eine Listung von Namen von Ökonomen? Holger Schmieding in etwa. Die US-Ökonomen anzuführen ist als ob man die Kircheväter zu Thema Verhütung befragt.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Dieter Winter »

Adler » So 3. Mär 2013, 21:59 hat geschrieben:

Bitte, bitte ziehen einmal den Vergleich von Euro und DM. Der Euro ist wesentlich stabiler. Die Infaltionsrate beim Euro ist statistisch unter 2%, die der DM bei etwa 2,5.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von frems »

Dieter Winter » So 3. Mär 2013, 22:11 hat geschrieben:
„Ich traue keiner Statistik, die ich nicht selbst gefälscht habe“ (Angebl. Winston Churchill)
http://www.spiegel.de/wirtschaft/servic ... 04138.html

Wenn wir nun schon sämtliche offizielle Statistiken für gefälscht halten, wenn sie nicht ins fertige Argumentationsmuster passen, können wir auch sagen, daß es gar keine Probleme mit der Arbeitslosenquote in Südeuropa haben, weil die Zahlen, die wir haben, ja eh alle gefälscht sind. Daß so jede sachliche Diskussion sinnlos ist, dürfte hoffentlich einleuchten. :|
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Daniel1 »

US-Ökonomen anzuführen ist als ob man die Kircheväter zu Thema Verhütung befragt.
Wieso dürfen amerikanische Ökonomen keine glaubhafte Meinung zum Euro haben? Grade sie sind als Außenstehende oft objektiver, weil sie nicht direkt in Europa involviert sind.

Hier mal eine interessante Perspektive aus Sich eines britisch-israelischen Ökonomen:
http://blogs.lse.ac.uk/europpblog/2012/ ... bandon-eu/

Euro und EU abwickeln, EWG und eigene Währungen wiedereinführen. Der Autor erklärt auch, wie das gehen könnte. Komisch, daß solche genialen Texte immer ignoriert werden und stattdessen Unsinn von Bofinger oder anderen verbreitet wird, die meinen, der für Europa sehr schädliche Euro sei stabil.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Daniel1 »


Bitte, bitte ziehen einmal den Vergleich von Euro und DM. Der Euro ist wesentlich stabiler. Die Infaltionsrate beim Euro ist statistisch unter 2%, die der DM bei etwa 2,5.

Rettungsschirme haben mit dem Euro nichts zu schaffen, die gibt es auch für Nicht-Euro-Staaten, das inetressiert nur keinen. Was ist denn etwa der IWF?
Der IWF hat allgemein hohe finanzielle Ressourcen, weil einer eine weltweite Institution ist. Beim Euro ist das anders: Die Bürger Europas müssen für Länder zahlen, die durch den Euro ruiniert wurden. Die Bürokraten schmeißen immer mehr Geld in Ökonomien, die sie selbst kaputtgemacht haben. Zudem wird der IWF leider immer mehr von den Europäern dominiert; Lagarde ist völlig unwürdig, den IWF zu vertreten, da sie einseitig EU-Interessen vertritt: Was sollen die Amerikaner, Chinesen, Araber, Israelis, Japaner und Afrikaner davon halten? Der IWF sollte eigentlich eine internationale Organisation sein, keine eurokratische.

Und die Statistiken zeigen: Der Euro ist extrem instabil und wenn man die verdeckte Inflation in Südeuropa einrechnet, ist er eine der inflationsreichsten Währungen der Welt. Wilhelm Hankel hat das in einem von mir geposteten Video beim der Talkshow "Maischberger" sehr gut erklärt.
Die D-Mark war übrigens 1990 bis 1993 instabil wegen der Wiedervereinigung: Ostdeutschland kam zur BRD und war infrastrukturell recht kaputt und zudem zerschlug die starke DM die letzten Reste der ostdeutschen Industrie. Ab 1994/95 entspannte sich aber die Lage.
Rechnet man also die DM von 1995 bis 2000 und den Euro von 2000 bis 2005 oder von 2005 bis 2010 hat der Euro eine höhere Inflation.
Länder die ähnlich wirtschaftlich stark sind wie Deutschland haben eine deutlich niedrigere Inflation, Länder mit eigenen Währungen wie die Schweiz oder Norwegen.
Norwegen mit seiner stabilen Krone: Im Sommer 2012 grade mal 0,5% Inflation, momentan 1,3%
Schweden mit seiner Krone: Im Sommer 1% Inflation, momentan -0,1%
Die Schweiz mit ihrem starken Franken: Im Sommer 2012 -0,7% Inflation, jetzt -0,3%

Demgegenüber die Euro-Länder Deutschland und Österreich:
Österreich mit dem Euro: Momentan 2,6%
Deutschland mit dem Euro: Im Sommer 2%, momentan 1,6%, im Sommer 2011 aber 2,5% und mehr
Niederlande mit dem Euro: 3% Inflation


Man sieht: Wenn man ähnlich starke Euroländer mit ähnlich starken Nicht-Euro-Länder vergleicht, schneiden die Nicht-Euro-Länder besser ab:
Schweden, Norwegen und die Schweiz haben geringere Inflation als Deutschland, Holland oder Österreich.

Aber wen interessieren schon Statistiken? Der Euro ist stabiler als Krone, Mark und Franken, wenn man nur will :)

Quelle: Alles unter tradingeconomics zu finden
http://www.tradingeconomics.com/netherl ... lation-cpi
Zuletzt geändert von Daniel1 am So 3. Mär 2013, 22:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Kibuka »

Daniel1 hat geschrieben: Und die Statistiken zeigen: Der Euro ist extrem instabil und wenn man die verdeckte Inflation in Südeuropa einrechnet, ist er eine der inflationsreichsten Währungen der Welt.
So ein Unsinn!
Trotz Krise: Der Euro ist eine stabile Währung

Der Euro ist nach dem US-Dollar die wichtigste Reservewährung der Welt. Sein Außenwert hat seit der Einführung 1999 deutlich zugelegt. So stieg der Wechselkurs zum US-Dollar und zum Britischen Pfund um jeweils ein Drittel. Erhielt man 1999 für einen Euro im Jahresdurchschnitt nur knapp 1,07 US-Dollar, so sind es Ende Juli 2011 immerhin 1,43 US-Dollar gewesen. Noch stärker fiel die Aufwertung mit 49 % gegenüber dem Russischen Rubel und mit 47 % gegenüber dem Südafrikanischen Rand aus.

http://bankenverband.de/themen/politik- ... e-waehrung
Zuletzt geändert von Kibuka am So 3. Mär 2013, 22:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Daniel1 »

Lies dir doch erstmal die von mir genannten Statistiken durch. Die meisten "starken" Euro-Länder wie Deutschland, Holland, Österreich usw. haben höhere Inflation als vergleichbar starke Nicht-Euro-Länder wie Norwegen, Schweden und die Schweiz.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Tantris »

Es genuegt, die DM wieder einzufuehren und schon haben wir rohstoffe wie norwegen oder eine staatsverschuldung wie länder ohne wiedervereinigung und schweizer banken?

Na, wenns so einfach ist, dann her mit der DM!

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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Dieter Winter »

Daniel1 » So 3. Mär 2013, 22:57 hat geschrieben:Lies dir doch erstmal die von mir genannten Statistiken durch. Die meisten "starken" Euro-Länder wie Deutschland, Holland, Österreich usw. haben höhere Inflation als vergleichbar starke Nicht-Euro-Länder wie Norwegen, Schweden und die Schweiz.
Wie dem auch sei: Der Euro ist eher zu stark, als zu schwach.

Ich glaube es war der Prof. (un)Sinn der damals, als der € an der 1,20 US$ Marke erstmals kratzte, den Untergang des Abendlandes prognostiziert hat.
Zuletzt geändert von Dieter Winter am So 3. Mär 2013, 23:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Clark »

Daniel1 » So 3. Mär 2013, 22:57 hat geschrieben:Lies dir doch erstmal die von mir genannten Statistiken durch. Die meisten "starken" Euro-Länder wie Deutschland, Holland, Österreich usw. haben höhere Inflation als vergleichbar starke Nicht-Euro-Länder wie Norwegen, Schweden und die Schweiz.
Was ist mit dem nicht Euroland Grossbritannien?
Übrigens ist es ein Witz, Norwegen und seine Wirtschaft mit der Deutschlands vergleichen zu wollen.
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Daniel1 »

Es genuegt, die DM wieder einzufuehren und schon haben wir rohstoffe wie norwegen oder eine staatsverschuldung wie länder ohne wiedervereinigung und schweizer banken?

Na, wenns so einfach ist, dann her mit der DM!

Ist es denn wirklich so einfach?
Sagt ja niemand. Die Euro-Abschaffung ist nur die Vorraussetzung weiterer Reformen. Kannst du im Tenembaum Text auch nachlesen. Wenn der Euro weg ist, ist ein großes Problem weg, dennoch bleiben immer noch genug Probleme.
Deswegen brauchen wir dann auch Dezentralisierungsreformen, Entbürokratisierung, eine dem Parlament verantwortliche Nationalbank, mehr Volksabstimmungen und direkte Demokratie, mehr Freihandelsabkommen mit aller Welt usw.
Die DM-Wiedereinführung ist nur ein erster Schritt zur Besserung!
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Daniel1
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user title: Überzeugter Euroskeptiker

Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Daniel1 »

Übrigens ist es ein Witz, Norwegen und seine Wirtschaft mit der Deutschlands vergleichen zu wollen.
Ich habe ja mehrere ähnlich starke Länder verglichen, nicht nur Norwegen. Schweden hat auch ohne Öl eine geringere Inflation als Deutschland und Österreich, die Schweiz ebenso.
Deshalb fürchtet ihr euch eben auch so vor Vergleichen: Weil Euroland dann immer schlechter abschneidet als vergleichbar starke Nicht-Euroländer.

Und das interessante dabei: In den Referenden in Schweden und Dänemark haben Eurobefürworter und EZB-Leute gesagt: Wenn ihr die Kronen behaltet, wird eure Inflation steigen. Heute ist die Inflation in Schweden, Norwegen und Dänemark geringer als die in den "stärksten" Euroländern Deutschland, Holland und Österreich.
Wer hatte recht?
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Dieter Winter
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Re: Neue Partei "Alternative für Deutschland" in Gründung

Beitrag von Dieter Winter »

Daniel1 » So 3. Mär 2013, 23:01 hat geschrieben:
Sagt ja niemand. Die Euro-Abschaffung ist nur die Vorraussetzung weiterer Reformen. Kannst du im Tenembaum Text auch nachlesen. Wenn der Euro weg ist, ist ein großes Problem weg, dennoch bleiben immer noch genug Probleme.
Deswegen brauchen wir dann auch Dezentralisierungsreformen, Entbürokratisierung, eine dem Parlament verantwortliche Nationalbank, mehr Volksabstimmungen und direkte Demokratie, mehr Freihandelsabkommen mit aller Welt usw.
Die DM-Wiedereinführung ist nur ein erster Schritt zur Besserung!
Die Sache erledigt sich von selbst, sobald einer der großen € Staaten den Bach runter geht. Ob der Zusammenbruch des € allerdings eine Besserung bewirkt, bezweifle ich etwas.
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