immernoch_ratlos hat geschrieben:(15 Nov 2018, 12:15)
zum internen Beitrag 15.11.2018 Eulenwoelfchen Nun ja, das haben wir, ich und meine Geschwister schon "hinter uns"
Ein völlig normaler Vorgang in den ausschließlich das Sozialamt (wo das oder die Elternteile gemeldet sind)
den "Hut aufhat". Meint, diese Behörde legt fest wer und warum, wie hoch zahlungspflichtig ist. Die notwendigen "Selbstauskünfte" sind eine Pflichtveranstaltung. Notfalls wird natürlich auch gepfändet oder was es sonst noch für Zwangsmaßnahmen geben kann.
Das die ausstehenden Zahlungen selbstverständlich auch noch über den Tod (der Eltern) hinaus von den Kindern UND von deren Ehegatten einforderbar sind, ist auch nicht jedem klar. Die Heranziehung des Ehegatten ist grundsätzlich möglich, aber etwas kompliziert und muss hier nicht näher erläutert werden.
...
Das Zitat habe ich mit Verlaub (der Übersichtlichkeit halber) eingekürzt.
Das, was Sie als völlig normal bezeichnen, kann man - ganz normal
- auch sehr viel anders sehen. Ich neige nicht dazu, dies als einen
Sozialstaat zu bezeichnen. Sondern eher als einen Staat, der keine saubere soziale Fürsorge aufgestellt hat und klammheimlich, für die meisten Menschen, ein ganz übler und gnadenloser Angreifer ist, der in vielen Fällen Menschen schlichtweg in den finanziellen Ruin oder auch drohende Altersarmut pfändet... Jaja, das liebe Sozialamt und die zynische Bürokratie, die sich hinter geschickt und von der Öffentlichkeit praktisch unbemerkt ausgeheckten Paragraphen und Gesetzen verschanzt und diese auch bis zur nicht pfändbaren Grenze gegen Familienangehörige, Kinder, Ehegatten usw. in Stellung bringt. Das merken ahnungslose Betroffene meist erst dann, wenn es zu spät ist...
In Ihrem Fall gehe ich davon aus, dass Sie die Versorgung ihrer Eltern im Alter zusammen auf mehrere Schultern verteilen konnten, mit genügend starken Einkommensverhältnissen. Ihnen damit auch das posthume, amtliche Eintreiben und Pfänden von Forderungen
erspart blieb. Das sei Ihnen von Herzen vergönnt. Das nur nebenbei.
Dieser so konstruierte Sozialstaat ist nicht sozial konstruiert, sondern antisozial. Er ist ein nicht zu unterschätzender Enteignungs- und Altersrücklagenräuber, der mühsam Erspartes oder bescheidenes Vermögen krallt. Wenn die Konstellation z.B. für ein Einzelkind, Single mit entsprechender Einkommenshöhe vorhanden ist, von der man ein einen satten Batzen pfänden kann. Vielleicht noch ein Eigenheim, das nicht rechtzeitig genug auf das Kind überschrieben wurde und für eine/n Single natürlich "viel zu groß" wäre, als Alleinbewohner.
Dieser Sozialstaat ist falsch aufgestellt und konstruiert.
Ich finde es bodenlos, dass Kinder für das Tun ihrer Eltern geradestehen müssen. Für etwas, wofür die Kinder nicht gefragt wurden oder ihr Einverständnis geben konnten. Sie kamen einfach - auf die Welt - und werden vom Staat dafür zu Kasse gebeten. Wieso bestraft unser Staat Kinder von Geburt an? Zuerst mit Benachteiligungen und höheren Belastungen, damit man möglichst viele Beitragszahler hat: für ein sehr zweifelhaftes,
unanständig niedrige Renten ausschüttendes System (siehe den Vergleich mit z.B. Österreich), und dann ...werden sie ein weiteres Mal bestraft,wenn die Eltern alt sind. Wo sie von einem "Sozial"statt in ungünstigen Fällen wg. horrender, manchmal völlig aus dem Ruder laufenden Altersbetreuungskosten womöglich bis ans eigene Lebensende vollstreckungsverfolgt werden können. Sofern Sie selbst oder die Ehegatten nicht genug Einkommen oder Vermögen hatten, um Enteignungen /Pfändungen/Zwangsversteigerungen zu entgehen und insbesondere dem Spießrutenlauf von Sozialämtern und einem Staat, der dann bestimmt, was ein Eingeheim angemessener Größe ist und was ggf. für einen Single "überdimensioniert" sei. Also verwertet werden kann. Meist nicht zu Marktpreisen, sondern über ungünstigere Zwangsversteigerungen.
DAS alles nennen Sie normal. Ich nicht...