Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

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Letzter_Hippie
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Letzter_Hippie »

Betrachter hat geschrieben:(06 Nov 2018, 08:19)
Sünnerklas behauptete, jeder könne sich das Shirt kaufen, was ihm gefällt. Und das habe ich widerlegt.
Rein dialektisch, oder sagen wir, rechthaberisch, meinetwegen. Aber wie sinntragend ist Deine Argumentation, und wo willst Du damit hin?
Dein Beispiel mit der Jacke ist lustig. Also sollten die armen Leute wirklich ewig von einem Laden zum nächsten laufen, um eine Jacke zu finden, die irgendwie wertig aussieht und doch recht billig ist? Tja, und wenn ihnen kalt ist- wie lange sollen sie da verschnupft auf Schnäppchenjagd gehen? Und dass deine 82-€ Jacke die gleiche Qualität hat wie eine für über 1000 €, das glaubt dir auch nur so ein "Experte" wie der Spendensammler.
Für mich ganz individuell hat sie sogar mehr Qualität, weil ich auch gelegentlich richtig outdoor unterwegs bin, und da wärs um ein sauteures Stück schade.
Ob man deswegen ewig durch die Läden laufen soll - nein, sicher nicht. Aber braucht man solches teures Zeug wirklich? Das denke ich auch nicht. Zustimmen würde ich dann dem Argument, dass die Luxusprodukte produziert werden, um Abgrenzungen zu schaffen, um letztlich Unzufriedenheit und Mangelbewusstsein zu schüren. Und in dem Punkt bin ich bei einer Kapitalismuskritik dabei.
Blessed be!
From the branches of Death's tree
The fruit is finally falling down
And the Harvester is free
-- Selim Lemouchi
odiug

Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von odiug »

Betrachter hat geschrieben:(06 Nov 2018, 11:20)

Ach so, dann kann ich mir also auch ein Auto kaufen, das auf einer Halde steht- nie gebraucht- und nicht zu dem Preis verkauft werden kann, den sich der Verkäufer vorstellt? Schenkst du mir die paar Tausender?
Es gibt zwei Arten von Reichtum.
Die erste, du kannst dir alles leisten.
Die zweite, du brauchst den unnötigen Scheiß erst gar nicht.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Betrachter »

odiug hat geschrieben:(06 Nov 2018, 19:33)

Es gibt zwei Arten von Reichtum.
Die erste, du kannst dir alles leisten.
Die zweite, du brauchst den unnötigen Scheiß erst gar nicht.
Vor allem gibt es materiellen Reichtum und den abstrakten Geldreichtum. Dann gibt es den Reichtum an Zeit, den eine Gesellschaft hat.
Und auch da sind die meisten sehr arm dran. "Ich habe keine Zeit" ist eine anerkannte Entschuldigung.
Marx sagte, der wahre Reichtum einer Gesellschaft bemisst sich in der "disposible time", der frei verfügbaren Zeit.
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JosefG
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von JosefG »

Vorschlag gegen Unzufriedenheit:

Volksbegehren und Volksentscheid auf Bundesebene einführen.
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Orbiter1
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Orbiter1 »

JosefG hat geschrieben:(07 Nov 2018, 21:12)

Vorschlag gegen Unzufriedenheit:

Volksbegehren und Volksentscheid auf Bundesebene einführen.
Hoffentlich passiert das nicht. Es ist immer leichter die Leute aufzuhetzen, üblicherweise garniert mit Fake-News, statt mit seriösen Informationen zu überzeugen. Die Abstimmung über den Brexit ist das beste Beispiel.
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JosefG
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von JosefG »

Orbiter1 hat geschrieben:(07 Nov 2018, 21:26)

Die Abstimmung über den Brexit ist das beste Beispiel.
Die Brexit-Abstimmung war von der Regierung veranlasst.
Volksbegehren gibt es nach meiner Kenntnis in GB nicht.

Gäbe es Volksbegehren, dann könnte das Volk eine zweite Abstimmung erzwingen.

PS: Aber bitte hier jetzt keine Brexit-Diskussion anfangen.
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Orbiter1
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Orbiter1 »

JosefG hat geschrieben:(07 Nov 2018, 21:40)

Die Brexit-Abstimmung war von der Regierung veranlasst.
Volksbegehren gibt es nach meiner Kenntnis in GB nicht.
Das ändert nichts an meiner Argumentation.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von JosefG »

Orbiter1 hat geschrieben:(07 Nov 2018, 22:04)

Das ändert nichts an meiner Argumentation.
Und diese Aussage:
"Gäbe es Volksbegehren, dann könnte das Volk eine zweite Abstimmung erzwingen."
auch nicht?
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Orbiter1
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Orbiter1 »

JosefG hat geschrieben:(07 Nov 2018, 22:27)

Und diese Aussage:
"Gäbe es Volksbegehren, dann könnte das Volk eine zweite Abstimmung erzwingen."
auch nicht?
Nein, es ist unabhängig von der Anzahl der Volksbegehren dass Leute immer leichter aufzuhetzen sind, statt sie mit seriösen Informationen zu überzeugen.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Teeernte »

zollagent hat geschrieben:(04 Nov 2018, 19:28)

Man mußte seine Waren schon in Umlauf bringen. Einfach nur einbunkern brachte nichts. :D
Das ist ja fü schlechte Zeiten gewsen.....wenn Russe und Ami sich besuchen wollten..
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von DieBananeGrillt »

Bielefeld09 hat geschrieben:(05 Nov 2018, 21:02)

Ich lese gerne mit.
Und finde die T-Shirt Debatte bezeichnend.
Nur sollte sich ein jeder nicht fragen,
was denn die eigene Unzufriedenheit nun wirklich mit Deutschland zu tun hat?
Zufriedenheit fängt an,
wenn ich ein T-Shirt habe.
Armut fängt an, wenn mich Fetzen bekleiden.
Armut fängt an, wenn mich kein Arzt mehr behandelt.
Armut fängt an, wenn ich kein Dach über den Kopf habe.
Armut fängt an, wenn ich Heizung,Strom und Wasser beim Anbieter nicht mehr bezahlen kann.
Aber nun erkläre mir doch hier nun mal einer,
welche Luxusprobleme unzufriedene Mitbürger in Deutschland haben könnten.

Armut fängt woanders an.
Armut fängt an, wenn ich nicht mehr ich selbst sein kann.
Armut fängt an, wenn ich die innere Freiheit aufgeben musste um mich Zwängen zu unterwerfen.
Armut fängt an, wenn ich nicht mehr sagen kann, was ich meine.
Armut fängt an, wenn ich anfange mich zu versklaven, nur um Produkte zu kaufen, die ich eigentlich nicht brauche.
Armut fängt an, wenn ich Werbung vertraue
Armut fängt an, wenn mein heiliges Blechle wertvoller ist, als menschliche Beziehungen
u.s.w.
Wer ist denn in diesem Land zufrieden damit , nur weil er ein Dach über den Kopf hat und Strom bezahlen kann ?
Voll arm und krank hier.....
DieBananeGrillt
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von DieBananeGrillt »

Bleibtreu hat geschrieben:(05 Nov 2018, 21:44)

Voilà - auch das kann gluecklich machen und damit Zufriedenheit ausloesen! :D :thumbup:
Und genau das ist der Punkt mit der Zufriedenheit/Unzufriedenheit - jeder Mensch hat ganz individuelle Vorstellungen davon, was ihn zufrieden/unzufrieden macht.

Zufriedenheit ist lernbar.
Aber nicht mit Geld.
Es ist ein Aberglaube, das Geld glücklich und zufrieden macht.
Millionen von Lottospielern jagen jedoch diesem Phantom nach.

Wirtschaftsinteressen habe jedoch auch kein Interesse daran, das die Bevölkerung ohne ständig neue Errungenschaften glücklich werden kann.

Unzufriedenheit ist das Geschäftsmodell und Maß aller Dinge in dieser Gesellschaftsstruktur.
Nur wer unzufrieden ist, kann auch ständig beeinflusst und lenkbar gemacht werden, immer mehr und größere Leistungen zu erbringen diesem Geschäftsmodell zu entsprechen.


Zufriedenheit wäre der Tod und Absturz jeglichen Wirtschaftswachstums.
Tomaner
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Tomaner »

DieBananeGrillt hat geschrieben:(08 Nov 2018, 17:29)

Zufriedenheit ist lernbar.
Aber nicht mit Geld.
Es ist ein Aberglaube, das Geld glücklich und zufrieden macht.
Millionen von Lottospielern jagen jedoch diesem Phantom nach.

Wirtschaftsinteressen habe jedoch auch kein Interesse daran, das die Bevölkerung ohne ständig neue Errungenschaften glücklich werden kann.

Unzufriedenheit ist das Geschäftsmodell und Maß aller Dinge in dieser Gesellschaftsstruktur.
Nur wer unzufrieden ist, kann auch ständig beeinflusst und lenkbar gemacht werden, immer mehr und größere Leistungen zu erbringen diesem Geschäftsmodell zu entsprechen.


Zufriedenheit wäre der Tod und Absturz jeglichen Wirtschaftswachstums.
Ich denke, du unterstützt hier unzählige Zeitschriften, wie Neue Welt, Bunte, Frau im Spiegel usw. die sich über 80 Prozent mit den Problemen von Milliardären, Millionäre und Königshäuser beschäftigen. Komisch nur, mir ist kein einziger Fall bekannt, wo einer von den zu bedauersnwerten Teichen, anbietet mit einen von uns zu tauschen. Sie opfern sich also für uns, mannhaft und frauenhaft, mit ihrem Reichtum? Ich musste jetzt einigemale zum Arzt und blätterte daher einige diese Zeitungen durch, aber seitenlang die Probleme von Reichen, aber keine einzige Seite mit Problemen eines normalen Facharbeiter. also Normalverdiener, auch nicht Geringverdiener. Es entsteht bei mir der Eindruck, eine ältere Rentnerin die nicht mal das Geld hat zum Friseur zu gehen, vergiest hier Tränen, wenn eine Prinzessin sich den Arm verstaucht oder mit Millionenabfindung scheiden läst.
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Odin1506 »

DieBananeGrillt hat geschrieben:(08 Nov 2018, 17:16)

Armut fängt woanders an.
Armut fängt an, wenn ich nicht mehr ich selbst sein kann.
Armut fängt an, wenn ich die innere Freiheit aufgeben musste um mich Zwängen zu unterwerfen.
Armut fängt an, wenn ich nicht mehr sagen kann, was ich meine.
Armut fängt an, wenn ich anfange mich zu versklaven, nur um Produkte zu kaufen, die ich eigentlich nicht brauche.
Armut fängt an, wenn ich Werbung vertraue
Armut fängt an, wenn mein heiliges Blechle wertvoller ist, als menschliche Beziehungen
u.s.w.
Wer ist denn in diesem Land zufrieden damit , nur weil er ein Dach über den Kopf hat und Strom bezahlen kann ?
Voll arm und krank hier.....
Armut fängt meiner Meinung nach in der Gesellschaft an. Und zwar dann wenn Du immer wieder gesagt bekommst, das du nichts taugst, zu nichts nütze bist, den anderen nur auf der Tasche liegst oder ein Schmarotzer bist.
Bsp.: Du wirst aus irgentein Grund arbeitslos und kannst nicht mehr in deinem alten Job arbeiten. Du bekommst eine Umschulung (2 Jahre), bewirbst dich darauf und bekommst gesagt, das du keine Erfahrung hast. Machst dann nach einem oder zwei Jahren eine Weiterbilung/Fortbildung von ca. 1Woche-1Monat weil dein Wissen von der Umschulung wieder veraltet ist. Bewirbst dich immernoch auf diesen Job bekommst ein Haufen absagen. Aus Frust nimmst du die nächste Umschulung in kauf, weil du mitbekommst es will dich keiner auf deinen Job haben. Zwischenzeitlich hast noch so 3-4 Maßnahmen mitgemacht, wie Bewehrbungstraining und andere Sinnlosmaßnahmen. Bewirbst dich wieder auf deinem neuen Beruf und bekommst wieder nur Absagen. Machst den ganzen Mist von vorne. Und dann darfst du dir anhören das du faul bist, anderen auf der Tasche liegst und ein Schmarotzer bist. Und man solle dir doch dein Hartz4 streichen.
Das nenne ich Armut, gesteuert von der Gesellschaft.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Bielefeld09
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Re: Vorschläge gegen Unzufriedenheit in Deutschland

Beitrag von Bielefeld09 »

DieBananeGrillt hat geschrieben:(08 Nov 2018, 17:16)

Armut fängt woanders an.
.................
u.s.w.
Wer ist denn in diesem Land zufrieden damit , nur weil er ein Dach über den Kopf hat und Strom bezahlen kann ?
Voll arm und krank hier.....
Na ja, ich denke das hier eine Frage gestellt wurde und die soll nicht unbeantwortet bleiben.
Wie zufrieden soll denn ein Mensch sein,
der ein Dach über den Kopf hat,den Strom und die Heizung bezahlen kann
und dem sein täglich Brot auf dem Tisch liegt?
Ich wäre damit zufrieden.
Nur bin ich damit nicht glücklich und muss deswegen arbeiten, unter die Leute gehen
und aktiv werden.
Aber das kann eben nicht staatlich oder politisch geregelt werden,
denn wenn die Grundversorgung stimmt,
dann hat sich ein jeder für sein Glück auf den Weg zu machen.
Und nun ist aber festzustellen,
das es bei vielen Menschen an der Grundversorgung fehlt und
diese Menschen sind zu recht unzufrieden.
Manchmal hilft es eben auch mal wieder an die Unterversorgten zu denken,
um eigene Zufriedenheit zu entdecken.
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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