Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Moderator: Moderatoren Forum 2

Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22081
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Tomaner hat geschrieben:(12 Aug 2018, 12:33)

Wieviele sich für was bewerben spielt überhaupt keine Rolle. Wenn sich für einen Managerposten 10 Frauen und nur 2 Männer bewerben, gehst du doch auf auf Palme, wenn es alleine aus diesem Grund dann eine Frau bekommt.
Dann mal generell etwas zur Qualifikation. Wenn ein Schreinerei einen Schreiner sucht, muß man den mit der höchsten Qualifikation nehmen? Also jemanden der studiert hat und Doktortitel? Oder besseres Beispiel um genauer zu erklären um was es mir geht, ein Bundesligaverein sucht einen Mittelfeldspieler. Nimmt man da den Besten den es gibt oder schaut auch darauf, ob er ins Manschaftsgefüge passt? Ob er mehrere Positionen ausfüllen kann? Wie arbeitet er als Offensivspieler nach hinten? Wie passt seine Zukunftsvorstellungen zu der des Vereins? Was ich meine ist, die besten 11 Spieler der Welt, müssen noch lange nicht die beste Mannschaft der Welt ergeben, weil sie schlicht nicht harmonieren. Deshalb, um wieder auf Managerposten oder Matthematikprofessoren oder Aufsichtsposten zu kommen, muß auch da nicht der Beste zum Unternehmen passen und eine sogar nur Drittbeste Frau, dem Unternehmen besser gut tun. Vor allem was ist immer besser? Dem Chef abnicken oder auch mal Querdenken?
Du kapierst es einfach nicht - entscheident sind Qualifikation und Fachkompetenz, NICHT das Geschlecht des Bewerbers.
Eindeutiger als User BlueMonday kann man es doch nicht sagen!

Das Einzige was für ein Unternehmen wichtig/entscheident ist, sind Qualifikation und Fachkompetenz, wenn die notwendigen Kriterien von einem Mann erfüllt werden, bekommt der Mann den Job, wenn sie von einer Frau erfüllt werden, dann eben die Frau.
Deine seltsamen Strohmänner kannst du stecken lasaaen!
Kein Unternehmen gibt sich mit dem dritt- oder viertbesten Bewerber zufrieden. Den Job bekommt immer der/die Beste und Beste(r) bedeutet derjenige/diejenige, die alle vorgegebenen Kriterien erfüllt.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22081
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(12 Aug 2018, 00:22)

Im Übrigen habe ich noch nie eine Frau erlebt, die in den Fragen der Gleichstellung so energisch männliche Positionen vertritt. Schon ziemlich seltsam. Obwohl mich in bestimmten Kreisen eigentlich auch gar nichts mehr wundert. Der Club der frustrierten und zu kurz gekommenen Männer mittleren Alters treibt eben schon merkwürdige Blüten :D
Das ist gar nicht seltsam, sondern logisch und folgerrichtig!
Für Gleichstellung und Quoten sprechen sich nur frustrierte bzw ideologisch verblendete Frauen (und Männer) aus, die aus irgend einem Grund der Meinung sind, zu kurz zu kommen bzw zu kurz gekommen zu sein (Ausnahmen bestätigen die Regel)
Zu diesen Frauen gehören die "Genderforscher", die zwar Quoten im Mangment und bei Professuren - insbesondere im MINT-Bereich - fordern, die mehr Studentinnen in MINT-Fächern fordern, selber aber "nur" irgendein geisteswissenschaftliches Fach studiert haben.
DAS ist seltsam - für oder von anderen etwas erwarten, was man selber nicht auf die Reihe gekriegt hat.
Darum ist es gar nicht seltsam, dass zwei Drittel der (hochqualifizierten) Frauen - insbesondere in Wirtschaftswissenschaften und im MINT-Bereich sich GEGEN Quoten aussprechen. Nicht etwa weil sie frustriert sind, sondern WEIL sie es durch EIGENE Qualifikation, Fachkompetenz und Leistung geschafft haben, WEIL sie aufgrund ihrer EIGENEN erbrachten Leistung anerkannt werden.
Dass DU solchen Frauen noch nicht begegnet bist, wundert mich gar nicht!
Und wenn du es wärst, dann würdest DU diese Frauen ohnehin nur "in bestimmte[n] Kreisen" einordnen. Deiner simplifizierten Denkweise nach, können die nur räääächts sein und ein fuffziger-Jahre-Frauenbild vertreten.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Aug 2018, 14:05)

Das ist gar nicht seltsam, sondern logisch und folgerrichtig!
Für Gleichstellung und Quoten sprechen sich nur frustrierte bzw ideologisch verblendete Frauen (und Männer) aus, die aus irgend einem Grund der Meinung sind, zu kurz zu kommen bzw zu kurz gekommen zu sein (Ausnahmen bestätigen die Regel)
Zu diesen Frauen gehören die "Genderforscher", die zwar Quoten im Mangment und bei Professuren - insbesondere im MINT-Bereich - fordern, die mehr Studentinnen in MINT-Fächern fordern, selber aber "nur" irgendein geisteswissenschaftliches Fach studiert haben.
DAS ist seltsam - für oder von anderen etwas erwarten, was man selber nicht auf die Reihe gekriegt hat.
Darum ist es gar nicht seltsam, dass zwei Drittel der (hochqualifizierten) Frauen - insbesondere in Wirtschaftswissenschaften und im MINT-Bereich sich GEGEN Quoten aussprechen. Nicht etwa weil sie frustriert sind, sondern WEIL sie es durch EIGENE Qualifikation, Fachkompetenz und Leistung geschafft haben, WEIL sie aufgrund ihrer EIGENEN erbrachten Leistung anerkannt werden.
Dass DU solchen Frauen noch nicht begegnet bist, wundert mich gar nicht!
Und wenn du es wärst, dann würdest DU diese Frauen ohnehin nur "in bestimmte[n] Kreisen" einordnen. Deiner simplifizierten Denkweise nach, können die nur räääächts sein und ein fuffziger-Jahre-Frauenbild vertreten.
Nö, ich bin sehr vielen selbstbewussten und hochqualifizierten Frauen begegnet. Halte mich sogar selbst für eine :D Mein Freundeskreis besteht vorwiegend aus solchen Frauen... Und auch aus einigen Frauen, die nicht hochqualifiziert, aber dennoch sehr engagiert in Beruf und Freizeit sind. Allerdings habe ich noch nie von einer dieser Frauen auch nur ansatzweise gehört, dass es sich nicht lohne, weiter für Gleichstellung der Geschlechter einzustehen. Jede einzelne hat mehrere Beispiele dafür, wo das nach wie vor bitter nötig ist. Genauso, was die Gleichstellung Behinderter und Homosexueller anbelangt. All das ist unter den Frauen, die ich kenne, völlig selbstverständlich. Allerdings stehen die Themen Frauenpolitik und Genderforschung auf unserer Prioritätenliste nun nicht ganz so weit oben wie bei dir. Warum du das für so wichtig hälst, ist mir sowieso ein Rätsel. Und dann noch hier in diesem Thread. Wo doch Gleichstellung die Demokratie eher stärkt als gefährdet. Alles völlig normal und selbstverständlich. Zumindest für die Frauen, mit denen ich täglich zu tun habe.
Tomaner
Beiträge: 7948
Registriert: Mo 9. Feb 2015, 09:56

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tomaner »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Aug 2018, 13:31)

Du kapierst es einfach nicht - entscheident sind Qualifikation und Fachkompetenz, NICHT das Geschlecht des Bewerbers.
Eindeutiger als User BlueMonday kann man es doch nicht sagen!

Das Einzige was für ein Unternehmen wichtig/entscheident ist, sind Qualifikation und Fachkompetenz, wenn die notwendigen Kriterien von einem Mann erfüllt werden, bekommt der Mann den Job, wenn sie von einer Frau erfüllt werden, dann eben die Frau.
Deine seltsamen Strohmänner kannst du stecken lasaaen!
Kein Unternehmen gibt sich mit dem dritt- oder viertbesten Bewerber zufrieden. Den Job bekommt immer der/die Beste und Beste(r) bedeutet derjenige/diejenige, die alle vorgegebenen Kriterien erfüllt.

Du kapierst es einfach nicht oder willst es nicht. Es geht darum, wenn Qualifikation und Fachkompetenz von mehreren erfüllt sind. Wo ging es jemals darum, Posten mit Unqualifizierten zu besetzen? Würde ich einen 100 Meterläufer einstellen wollen, der unter 12 Sekunden läuft, können dies eben Männer und Frauen. Es muß aber der Mann der unter 10 Sekunden läuft, nicht der sein, der am Besten zum Team passt.
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22081
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(12 Aug 2018, 14:19)

Nö, ich bin sehr vielen selbstbewussten und hochqualifizierten Frauen begegnet. Halte mich sogar selbst für eine :D Mein Freundeskreis besteht vorwiegend aus solchen Frauen... Und auch aus einigen Frauen, die nicht hochqualifiziert, aber dennoch sehr engagiert in Beruf und Freizeit sind. Allerdings habe ich noch nie von einer dieser Frauen auch nur ansatzweise gehört, dass es sich nicht lohne, weiter für Gleichstellung der Geschlechter einzustehen. Jede einzelne hat mehrere Beispiele dafür, wo das nach wie vor bitter nötig ist. Genauso, was die Gleichstellung Behinderter und Homosexueller anbelangt. All das ist unter den Frauen, die ich kenne, völlig selbstverständlich. Allerdings stehen die Themen Frauenpolitik und Genderforschung auf unserer Prioritätenliste nun nicht ganz so weit oben wie bei dir. Warum du das für so wichtig hälst, ist mir sowieso ein Rätsel. Und dann noch hier in diesem Thread. Wo doch Gleichstellung die Demokratie eher stärkt als gefährdet. Alles völlig normal und selbstverständlich. Zumindest für die Frauen, mit denen ich täglich zu tun habe.
Lies dir mal sehr genau durch, was User BlueMonday bezüglich Gleichstellung = Ungleichbehandlung schreibt.
Und was die so genannte "Genderforschung" angeht, durfte ich beruflich hautnah erleben, WAS da unter Forschung verstanden wird.
Mit Wissenschaft hat das nicht das Geringste zu tun. Da wird etwas "erforscht" (Matriarchat/Patriarchat), für dessen Existenz es nicht den geringsten/kleinsten Hinweis, geschweige denn Beleg gibt. Diese Existenz wird einfach postuliert und als gegeben angenommen - nach dem Motto "wir können zwar nix nachweisen, es könnte aber trotzdem sein ..." Was da fabriziert wird, sind Glaubenssätze So funktioniert Wissenschaft nicht!

Und NEIN
Ungleichbehandlung aufgrund Geschlecht und/oder sexueller Orientierung stärkt die Demokratie NICHT, im Gegenteil Ungleichbehandlung untergräbt Demokratie!
Sorry, aber besonders hochqualifiziert und selbstbewusst scheinen die Frauen, die Ungleichbehandlung aufgrund Geschlecht befürworten, nicht zu sein.
Nochmal: Frauen, die einen bestimmten Job aufgrund eigener Leistung bekommen haben, die (in ihrem Leben) erreicht haben, was sie erreichen wollten, lehnen Quoten ab. DENN egal wie gut eine Frau ist, egal welche Leistun sie erbringt, ihr haftet IMMER das Stigma an, diesen Job nur aufgrund der Quote bekommen zu haben - eine "Quotilde" bzw ein "Goldröckchen" zu sein und DAS ist wirklich frustrierend!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Keoma
Beiträge: 18417
Registriert: Mi 25. Jun 2008, 13:27
user title: Drum Legend
Wohnort: Österreich

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Keoma »

Tomaner hat geschrieben:(12 Aug 2018, 15:05)

Du kapierst es einfach nicht oder willst es nicht. Es geht darum, wenn Qualifikation und Fachkompetenz von mehreren erfüllt sind. Wo ging es jemals darum, Posten mit Unqualifizierten zu besetzen? Würde ich einen 100 Meterläufer einstellen wollen, der unter 12 Sekunden läuft, können dies eben Männer und Frauen. Es muß aber der Mann der unter 10 Sekunden läuft, nicht der sein, der am Besten zum Team passt.
Aber wenn es zur Vorschrift wird, daß bei zwei gleich qualifizierten die Frau zu bevorzugen ist, was hat das mit Gleichberechtigung zu tun?
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22081
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Tomaner hat geschrieben:(12 Aug 2018, 15:05)

Du kapierst es einfach nicht oder willst es nicht. Es geht darum, wenn Qualifikation und Fachkompetenz von mehreren erfüllt sind. Wo ging es jemals darum, Posten mit Unqualifizierten zu besetzen? Würde ich einen 100 Meterläufer einstellen wollen, der unter 12 Sekunden läuft, können dies eben Männer und Frauen. Es muß aber der Mann der unter 10 Sekunden läuft, nicht der sein, der am Besten zum Team passt.
Es geht darum, dass Unternehmen den/die Beste(n) einstellen und zwar unabhängig vom Geschlecht!
Bei Unernehmen geht es nicht um Friede-Freude-Eierkuchen, geht es nicht um Ergebnisgleichheit in der "Chefetage", sondern um Marktanteile und ggf um Krisenbewältigung, da muss derjenige der den Job bekommt nicht zum Team passen, der muss in Gegenteil "aufräumen" (können)!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Aug 2018, 15:50)

Und NEIN [/u][/b]Ungleichbehandlung aufgrund Geschlecht und/oder sexueller Orientierung stärkt die Demokratie NICHT, im Gegenteil Ungleichbehandlung untergräbt Demokratie!
Sorry, aber besonders hochqualifiziert und selbstbewusst scheinen die Frauen, die Ungleichbehandlung aufgrund Geschlecht befürworten, nicht zu sein.
Wie immer drehst du einem das Wort im Munde herum. Ich sagte wortwörtlich: "Wo doch Gleichstellung die Demokratie eher stärkt als gefährdet. Alles völlig normal und selbstverständlich. Zumindest für die Frauen, mit denen ich täglich zu tun habe." Und ja, es ist richtig, es gibt immer noch "Ungleichbehandlung der Geschlechter". Dieser Umstand aber untergräbt die Demokratie natürlich nicht, sondern sollte Schritt für Schritt weiter abgebaut werden. Denn noch immer gibt es nicht überall Chancengleichheit für Frauen, werden Männer und Frauen mit derselben Qualifikation und Leistung unterschiedlich entlohnt, bleibt vielen Frauen (die so etwas wollen) der Aufstieg in Chefetagen versagt. Das ist allgemein bekannt. Ob das nun über die Quote zu regeln wäre, ist eine andere Frage. Ich bin auch kein Quoten-Freund, weil es mir lieber wäre, dass sich die Gleichstellung über die Köpfe und Einsichten durchsetzt und nicht per Gesetz. Aber nochmal: Dein eines Beispiel, das dich nun persönlich maßlos erzürnt, was ich ja nachvollziehen kann, steht nicht für die Regel. In der Regel sind nicht Männer benachteiligt, sondern Frauen. Das ist einfach mal so, da hilft dein Auf- und Niederspringen auch nix.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Welfenprinz hat geschrieben:(11 Aug 2018, 13:29)

Beim dem Vorgang sind nicht die Bewerber die aktiven Subjekte sondern die Entscheider in den Gremien.
Und die haben -aus welchen Beweggründen auch immer - seit Jahrzehnten schieflagig entschieden. Es würde ja nicht mal ein (z.B. 10:3) -Verhältnis widergegeben.
Genauso ist es. Eine Demokratiegefährdung kann ich allerdings aufgrund dieser sehr wohl vorhandenen jahrzehntelangen Schieflage nicht sehen. Sondern eher eine kontinuierliche Aufgabenstellung für die Demokratie :)
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22081
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(12 Aug 2018, 16:38)

Wie immer drehst du einem das Wort im Munde herum. Ich sagte wortwörtlich: "Wo doch Gleichstellung die Demokratie eher stärkt als gefährdet. Alles völlig normal und selbstverständlich.

Ich drehe gar nichts herum, sondern wiederhole nur das, was ich bereits die ganze Zeit schreibe, was DU allerdings ignorierst!
Gleichstellung bedeutet Ungleichbehandlung des Einzelnen aufgrund Gruppenzugehörigkeit!
Ungleichbehandlung aufgrund Gruppenzugehörigkeit (Geschlecht) kann die Demokratie NICHT stärken, sie schadet der Demokratie, weil Ungleichbehandlung aufgrund Gruppenzugehörigkeit (Geschlecht) nur per Diktat möglich ist.


Selina hat geschrieben:(12 Aug 2018, 16:38)Zumindest für die Frauen, mit denen ich täglich zu tun habe." Und ja, es ist richtig, es gibt immer noch "Ungleichbehandlung der Geschlechter".
Falsch! Die faktische Ungleichbehandlung (von Frauen) gibt es NICHT immer noch, die wurde mit der Quotenregelung überhaupt erst eingeführt!
Die viel zitierte Chancengleichheit zielt auf die Gleichheit der Ausgangschancen und diese ist bereits seit langem gegeben, Gleichstellung hingegen zielt NICHT auf Gleichheit der Ausgangschancen, sondern auf Ergebnisgleichheit. Ergebnisgleichheit ist Merkmal einer Diktatur und NICHT der Demokratie.
Selina hat geschrieben:(12 Aug 2018, 16:38) Dieser Umstand aber untergräbt die Demokratie natürlich nicht, sondern sollte Schritt für Schritt weiter abgebaut werden.
Aber natürlich wird dadurch die Demokratie untergraben, sie wird mittels derartiger Gesetze schrittweise in eine Diktatur umgewandelt.
Selina hat geschrieben:(12 Aug 2018, 16:38) Denn noch immer gibt es nicht überall Chancengleichheit für Frauen, werden Männer und Frauen mit derselben Qualifikation und Leistung unterschiedlich entlohnt, bleibt vielen Frauen (die so etwas wollen) der Aufstieg in Chefetagen versagt. Das ist allgemein bekannt.
Chancengleichheit IST gegeben, weil Chancengleichheit immer noch Gleichheit der Ausgangschancen bedeutet und NICHT Ergebnisgleichheit! Frauen ist der Aufstieg in Chefetagen NICHT verwehrt!
Selina hat geschrieben:(12 Aug 2018, 16:38) Ob das nun über die Quote zu regeln wäre, ist eine andere Frage. Ich bin auch kein Quoten-Freund, weil es mir lieber wäre, dass sich die Gleichstellung über die Köpfe und Einsichten durchsetzt und nicht per Gesetz.
Es gibt halt noch mehr als genug Leute, die selber denken und die sich über Begriffsbedeutungen informieren!
Diese Leute wirst du nie dazu bewegen (können), sich für eine Ungleichbehandlung aufgrund Gruppenzugehörigkeit einzusetzen.
Von dieser Sichtweise, dass Ungleichbehandlung aufgrund Gruppenzugehörigkeit "etwas Gutes" und zu befürworten sei, ist es nicht mehr weit auch Sklaverei und/oder Leibeigenschaft als "etwas Gutes" zu befürworten, wenn eine gefühlt diskriminierte Gruppe davon profitiert.
Nunja - man treibt eher ein Kamel durch ein Nadelöhr, als man dich dazu bringt, mal ein kleines bisschen nach- und selbst zu denken.
Selina hat geschrieben:(12 Aug 2018, 16:38)Aber nochmal: Dein eines Beispiel, das dich nun persönlich maßlos erzürnt, was ich ja nachvollziehen kann, steht nicht für die Regel. In der Regel sind nicht Männer benachteiligt, sondern Frauen. Das ist einfach mal so, da hilft dein Auf- und Niederspringen auch nix.
Doch solche Vorgehensweise IST bei "Genderforschern" die Regel! Die gesamten Gender Studies bestehen nur aus postulierten Glaubenssätzen und alle basieren auf dem katastrophal gescheiteren Experiment eines John Money und einer Aussage von Simone de Behauvoir!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
think twice
Beiträge: 20729
Registriert: Fr 4. Jul 2014, 15:14
user title: sozialdemokratisch
Wohnort: Bunte Republik Deutschland

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von think twice »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Aug 2018, 19:55)


Gleichstellung bedeutet Ungleichbehandlung des Einzelnen aufgrund Gruppenzugehörigkeit!
Nun hoer mal langsam auf mit deinem Bloedsinn. Das Wort "gleich" sagt doch schon aus, dass es sich nicht um "ungleich" handeln kann. :rolleyes:
Raul71
Beiträge: 1848
Registriert: Mi 18. Apr 2018, 16:35

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Raul71 »

think twice hat geschrieben:(12 Aug 2018, 20:36)

Nun hoer mal langsam auf mit deinem Bloedsinn. Das Wort "gleich" sagt doch schon aus, dass es sich nicht um "ungleich" handeln kann. :rolleyes:
Aber er hat recht. Die Ungleichbehandlung fing mit der Quotenregelung erst so richtig an. Ob das die Demokratie gefährdet weiß ich allerdings nicht so recht?
Benutzeravatar
think twice
Beiträge: 20729
Registriert: Fr 4. Jul 2014, 15:14
user title: sozialdemokratisch
Wohnort: Bunte Republik Deutschland

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von think twice »

Raul71 hat geschrieben:(12 Aug 2018, 20:48)

Aber er hat recht. Die Ungleichbehandlung fing mit der Quotenregelung erst so richtig an. Ob das die Demokratie gefährdet weiß ich allerdings nicht so recht?
Es ist eine Sie, die sich da so vehement für die Erhaltung von Männerdomänen einsetzt. :D
Benutzeravatar
think twice
Beiträge: 20729
Registriert: Fr 4. Jul 2014, 15:14
user title: sozialdemokratisch
Wohnort: Bunte Republik Deutschland

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von think twice »

" Unter Gleichstellung versteht man die Maßnahmen der Angleichung der Lebenssituation von im Prinzip gleichberechtigten heterogenen Bevölkerungsgruppen (z. B. Gleichberechtigung von Frau und Mann)."
Wikipedia

Was du dir da zusammen spinnst, von wegen Unterscheidung in Gleichberechtigung betrifft das Individuum und Gleichstellung das Kollektiv, hat weder Hand noch Fuss.
Raul71
Beiträge: 1848
Registriert: Mi 18. Apr 2018, 16:35

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Raul71 »

Raul71 hat geschrieben:(12 Aug 2018, 20:48)

Aber er hat recht. Die Ungleichbehandlung fing mit der Quotenregelung erst so richtig an. Ob das die Demokratie gefährdet weiß ich allerdings nicht so recht?
Interessant zu wissen. Kommt sie von der dunklen Seite der Macht? Ich meine nur wegen des NNs und der überraschenden Sympathie für uns Männer.
Aber nur ganz nebenbei, ich halte auch nichts von Quoten und von Gender.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Aug 2018, 12:34)

Eine Schieflage, die durch Quoten korrigiert werden könnte, bestünden dann, wenn sich gleichviele Frauen wie Männer für einen Vorstandsposten bewerben, aber vorrangig Männer eingestellt würden.
Da das jedoch nicht der Fall ist, besteht auch keine Schieflage.
Es ist dies nicht nur nicht der Fall sondern die wahrscheinlichere Situation.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(11 Aug 2018, 14:44)

Dieses Überbetonen der so genannten "kulturellen Identität" ist meines Erachtens eine Folge der sich rasant beschleunigten Internationalisierung von Wirtschaft und Finanzwelt in den 90er Jahren, begleitet vom Fall des Eisernen Vorhanges. Die damit verbundenen Vorgänge haben für viele Menschen nicht nur positive Dinge (bürgerliche Freiheiten im Osten, größere Vernetzung mit der Welt) mit sich gebracht, sondern auch Nachteile. Arbeitslosigkeit, Prekariat, Armut, Ängste, das gerade Erworbene wieder zu verlieren, das Gefühl des Nicht-dazu-Gehörens, einer Art von Degradierung, des Nicht-gehört-Werdens ... All das hat dann eine gegenläufige Tendenz hervorgebracht: Das Wohlfühl-Klima einer konstruierten heilen Welt, genannt die "kulturelle Identität". Man zieht sich zurück von Fortschritt und Rückschritt der Welt gleichermaßen, von den Schrecken "da draußen" und pflegt voller Inbrunst das "Eigene", was selbstverständlich vor allem "Fremden" bewahrt und geschützt werden muss. Und selbstverständlich haben sich in dieser Zeit und auch später noch parallel zu den objektiven Entwicklungen bestimmte Apologeten vorne rangepappt, die dann ein ganzes Denkgerüst aus den Vorgängen bastelten und die geschilderten Prozesse verstärkten, so dass die "kulturelle Identität" eine (scheinbar) enorme Bedeutung erhielt. Da gibt es in allen von dir erwähnten Ländern und auch in anderen Staaten Beispiele für.
Das ist erstmal vollkommen richtig analysiert und da gehe ich auch absolut konform. Und das galt auch bis in die frühen 2000er Jahre. Aber ab dann, wie es in der seriös-liberalen österreichischen Zeitung "Die Presse" heißt, gilt: Vom "kranken Mann Europas" zum Superstar. https://diepresse.com/home/wirtschaft/o ... -Superstar. Jugendarbeitslosigkeit, Staatsverschuldung usw. sind im Vergleich etwa zu Spanien, Italien, Griechenland in einem verhältnismäßig gutem Zustand. Deutschland erdrückt eher im Gegenteil solche Staaten mit seiner Exportkraft. Und dennoch heißt es: "Das Ende ist nah", "Und das ist erst der Anfang", Rein aus persönlicher Sicht stelle ich immer wieder fest: Leute, die mit teuren Autos herumfahren, Luxus-TVs haben, Renommier-Smartphones besitzen, behaupten mir gegenüber, der ich auf all den Scheiß nicht den geringsten Anspruch erhebe oder Lust darauf habe und der eigentlich eine eher fröhliche Weltsicht pflegt, dass "Deutschland am Ende" ist. Da stimmt doch etwas nicht. Möglicherweise auch mit mir.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

MäckIntaier hat geschrieben:(11 Aug 2018, 15:10)

Wenn jemand die Antwort auf die Frage nach dem guten Leben sucht, woher sollte er den Maßstab oder die Grundlage für eine Antwort nehmen? Welchen Bezugspunkt müsste er wählen, aus welcher Quelle schöpfen, wo suchen und wie zur Erkenntnis gelangen, es jetzt gefunden zu haben? Würde er es mit oder ohne Demokratie eigentlich mit der gleichen Wahrscheinlichkeit finden?
Nee. Den kann er nur bei sich selbst finden. Aber es müssen demokratische Verhältnisse herrschen, um eine Chance zu haben, den Anteil an gesellschaftlichen Voraussetzungen herzustellen, um zumindest diese Antwort nicht zu verunmöglichen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Skeptiker

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(11 Aug 2018, 14:52)
Fest steht, dass durch die Gleichstellung von Frauen, Behinderten und Homosexuellen die Demokratie ganz bestimmt nicht gefährdet wird. Umgekehrt wird ein Schuh daraus.
An welcher Stelle kommt Frauen oder Homosexuellen ein Nachteil in der Wettbewerbsfähigkeit zu, so wie er für Behinderte gegeben ist?
Behinderten wird dieser Nachteil durch besondere Förderung tendenziell ausgeglichen.

Ist eine Förderung von Gruppen die keinen Wettbewerbsnachteil haben nicht eine Diskriminierung deren Wettbewerber?
Skeptiker

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Skeptiker »

Selina hat geschrieben:(12 Aug 2018, 00:22)
Im Übrigen habe ich noch nie eine Frau erlebt, die in den Fragen der Gleichstellung so energisch männliche Positionen vertritt.
...
Wie kommst Du darauf dass Deine „am Ende müssen durch Quoten alle gleich sein“ Meinung die „Frauenposition“ ist?
Du scheinst so sehr von Deiner Idee eingenommen zu sein, dass es für dich garnicht mehr vorstellbar ist, dass es Geschechtsgenossinnen geben könnte, denen Chancengleichheit ein höheres Gut ist als selektive Frauenbevorzugung dort zu fordern, wo diese den Wettbewerb nicht bestehen.

Es gibt hier ja Leute die meinen für das Volk zu sprechen und die regelmäßig dafür zurechtgewiesen werden. Es darf aber genausowenig sein, dass man mal eben ein ganzes Geschlecht für seine Meinung verhaftet, nur weil man glaubt es würde die Gesellschaft besser machen, was es in meinen Augen nicht tut. Ein bisschen Diktatur für den so empfundenen guten Zweck, halten viele Menschen, nicht nur Männer, für vollkommen falsch.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

BlueMonday hat geschrieben:(12 Aug 2018, 11:15)

Ja, aber es geht eben nicht um "Ideologiefreiheit", sondern im Gegenteil um intensive Auseinandersetzung mit den Ideensystemem, die man kritisieren oder widerlegen will. Wenn man so will, geht es um eine Beweglichkeit im Denken und Nachvollziehen, die dann auch gewisse Denkblockaden abzubauen vermag.



Das ist wohl ein übernommener Fremdtext.
Aber mit was will man sich auseinandersetzen, wenn nicht gerade mit solchen kontroversen Themen?

Wenn Mounk nun schreibt, "dass wir hier ein historisch einzigartiges Experiment wagen, und zwar eine monoethnische und monokulturelle Demokratie in eine multiethnische zu verwandeln. ", dann scheint er keinen Schimmer von der Heterogenität bspw. deutscher Völker zu haben.
Ich glaube ehrlich gesagt, dass da ein eher sprachliches Missverständis vorliegt, Gemeint dürfte eher gewsen sein: "dass wir realiter konfrontiert damit sind, in einem solchen Experiment uns zu befinden." Und nicht, es geplant und durchgeführt zu haben. Die entscheidende Vokabel ist "Experiment". Man sollte wirklich mal darüber nachdenken, warum dieser Begriff im Fall Mounk geradezu mit Begierigkeit aufgegriffen wird, um den Nachweis einer geplanten Umvolkungs-VT durch irgendeine Elite endlich nachweisen zu können.
Nun wird Lengsfeld vermutlich auch dieser ganze Ansatz widerstreben, auf politisch-gewaltsamem Wege mit Menschenmassen zu "experimentieren" - und da kommen wir wieder zum Demokratieverständnis und Threadthema zurück.
Oder weitergefasst zu einem Gesellschaftsverständis. Zur Frage von gesellschaftlicher Struktur, wie sie entstanden ist und wie sie entstehen sollte.

Im Großen und Ganzen hat man diese zwei Ansätze: hier den experimentierfreudigen Gesellschaftsgroßdesigner, den Zentralplaner, der dann die Späne beim groben Gesellschaftshobeln und die enorme Reibungswärme seiner Experimente in Kauf nimmt (freilich nicht persönlich) und auf der anderen Seite den Laissez-fairer, der die Strukturen lieber spontan entstehen lässt, der dann bspw. einer Segregation ihren Lauf lässt, statt ihr ständig wieder neuordnend entgegenzuwirken.
Der Punkt ist, dass die entstandenen und entstehenden Strukturen ohne konkrete belegbare Begründungen einem "Großdesigner" zugeschrieben werden. Wer oder was ist dieser "Großdesginer". Man muss schon genau belegen, wer wie eine "Umvolkung" in Gang setzt. Es ist doch so: Eine Vera Lengsfeld stellt diesen Artikel von Autor unbekannt auf ihre Website, um mit dem Begriff "Umvollkung" Angst zu schüren, Und Kritiker von Lengsfeld benutzen den Hinweis auf diesen Begriff, um genau diiese Angstschürungs-Attitüde zu skandalisieren.
Was ist dabei "demokratischer"? Was meinst du? Oder so gefragt: durch welchen Weg drückt sichr die Präferenz der Einzelnen besser aus, mit welcher Methode ist die Artefaktbildung potentiell größer?
Solange Meinungs- und Pressefreiheit herrscht: Schlicht und einfach durch das bessere, glaubhaftere Argument drückt sich die Präferenz des Einzelnen besser aus. Mal abgesehen von dem individuellen Anteil an Wahlentscheidungen. Dabei muss auch wirklich alles Außerstrafrechtlche erlaubt sein. Einschließlich der Ausschließung von Diskurs-Teilnehmern aus der persönlichen Sicht.

Es ist mir absolut ein Rätsel, wie man dieses persönliche Ausgrenzungsrecht als gesamtgesellschaftliche AUsgrenzung diffamieren kann. Für mich ganz persönlich ist Vera Lengsfeld mit der Einstellung eines Umvolkungsbeschuldigungsartikels auf ihrer persönlichen Website desavouiert. Absolut niemand muss dem zustimmen.

Man sollte das ganze Problem schon etwas genauer analysieren. Immer wieder wird gemeint, dass Begriffsassoziierungen "Keulen" seien, die politsch Andersdenkende angeblich ausgrenzen oder mundtot machen. Aber in der Marktwirtschaft der Bezichtigungen herrscht Gleichberechtigung. Bezichtige mich einfach, ein Stalin-Anhänger zu sein. Und man wird sehen.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(12 Aug 2018, 22:37)

Das ist erstmal vollkommen richtig analysiert und da gehe ich auch absolut konform. Und das galt auch bis in die frühen 2000er Jahre. Aber ab dann, wie es in der seriös-liberalen österreichischen Zeitung "Die Presse" heißt, gilt: Vom "kranken Mann Europas" zum Superstar. https://diepresse.com/home/wirtschaft/o ... -Superstar. Jugendarbeitslosigkeit, Staatsverschuldung usw. sind im Vergleich etwa zu Spanien, Italien, Griechenland in einem verhältnismäßig gutem Zustand. Deutschland erdrückt eher im Gegenteil solche Staaten mit seiner Exportkraft. Und dennoch heißt es: "Das Ende ist nah", "Und das ist erst der Anfang", Rein aus persönlicher Sicht stelle ich immer wieder fest: Leute, die mit teuren Autos herumfahren, Luxus-TVs haben, Renommier-Smartphones besitzen, behaupten mir gegenüber, der ich auf all den Scheiß nicht den geringsten Anspruch erhebe oder Lust darauf habe und der eigentlich eine eher fröhliche Weltsicht pflegt, dass "Deutschland am Ende" ist. Da stimmt doch etwas nicht. Möglicherweise auch mit mir.
Die Geschichte vom "Superstar Deutschland" trifft aber eben nur auf einen bestimmten Teil der Gesellschaft zu. Auch das Märchen von der Halbierung der Arbeitslosenzahlen durch die Einführung von Hartz vier ist eben nur eine Legende. Denn welche Arbeitsplätze sind denn geschaffen worden durch diese hohle "Arbeitsmarktreform", die den Namen nicht verdient? Die kann man vergessen. Mit der Agenda 2010 hat sich (gewollt) der Niedriglohnsektor enorm vergrößert, es entstand massenhaft prekäre Arbeit. Ein "Superstar" sieht anders aus. So kann man natürlich locker die Arbeitslosenzahlen halbieren, wenn man tausende und abertausende befristete nicht sozialversicherte Billigarbeitsplätze schafft, von denen die Leute nicht leben können. Womit man sie zwingt, beim Staat (Jobcenter) um Aufstockung ihres Lohnes zu bitten. Und das unter Preisgabe aller privaten Vermögenswerte und in einer entwürdigenden "Mitwirkungspflicht". Das als "Aufstieg" oder gar als "die Geschichte vom Superstar Deutschland" zu bezeichnen, empfinden die von den Schröderschen Segnungen Betroffenen als glatten Hohn. Und auch, wenn es heute inzwischen heißt, jeder könne eine Arbeit finden, wenn er nur wolle, dann sollte man sich die Qualität der angebotenen Arbeitsplätze genau anschauen. Immer noch sind zu viele Löhne und Gehälter (vor allem im Osten) viel zu niedrig, immer noch ist für junge Berufsanfänger etwa eine Familienplanung ein Buch mit sieben Siegeln, weil man dafür Geld braucht, das man jedoch nicht (mehr) mit der eigenen Hände Arbeit verdienen kann. Höchstens mit zwei Jobs. Oder gar drei. Das alleine ist es natürlich nicht, was den Rechtsruck verstärkt hat, das ist schon klar. Dennoch hat die Schrödersche Working-poor-Politik ebenfalls einen Nährboden für die Neue Rechte bereitet.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

Skeptiker hat geschrieben:(12 Aug 2018, 23:16)

Wie kommst Du darauf dass Deine „am Ende müssen durch Quoten alle gleich sein“ Meinung die „Frauenposition“ ist?
Du scheinst so sehr von Deiner Idee eingenommen zu sein, dass es für dich garnicht mehr vorstellbar ist, dass es Geschechtsgenossinnen geben könnte, denen Chancengleichheit ein höheres Gut ist als selektive Frauenbevorzugung dort zu fordern, wo diese den Wettbewerb nicht bestehen.

Es gibt hier ja Leute die meinen für das Volk zu sprechen und die regelmäßig dafür zurechtgewiesen werden. Es darf aber genausowenig sein, dass man mal eben ein ganzes Geschlecht für seine Meinung verhaftet, nur weil man glaubt es würde die Gesellschaft besser machen, was es in meinen Augen nicht tut. Ein bisschen Diktatur für den so empfundenen guten Zweck, halten viele Menschen, nicht nur Männer, für vollkommen falsch.
Das ist eine Verdrehung der Tatsachen bzw. meiner Äußerungen. Denn für mich ist Chancengleichheit ebenfalls "ein hohes Gut", um deine Formulierung zu verwenden. Und ich sehe das Heil auch nicht in einer Quotierung. Allerdings - und das ist der Unterschied zu deinen Ansichten - sehe ich nach wie vor eine Benachteiligung von Frauen. Und das auf vielen Gebieten. Aber auch das nochmal: Damit ist die Demokratie nicht gefährdet, weil sich diese Benachteiligung Schritt für Schritt weiter abbauen lässt. Daran jedoch hat die männlich dominierte Neue Rechte (mit einigen hörigen Frauchen im Schlepptau) kein Interesse. Das ist schon klar.
Tomaner
Beiträge: 7948
Registriert: Mo 9. Feb 2015, 09:56

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tomaner »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Aug 2018, 16:09)

Es geht darum, dass Unternehmen den/die Beste(n) einstellen und zwar unabhängig vom Geschlecht!
Bei Unernehmen geht es nicht um Friede-Freude-Eierkuchen, geht es nicht um Ergebnisgleichheit in der "Chefetage", sondern um Marktanteile und ggf um Krisenbewältigung, da muss derjenige der den Job bekommt nicht zum Team passen, der muss in Gegenteil "aufräumen" (können)!
Wir sind nicht mehr im Zeitalter von Geheimräten! Es geht nicht mehr darum, in Krisenzeiten aufzuräumen, sondern darum um für durchstarten möglichst viel Personal zu behalten. Kein Wunder das du auf Versager in Vorständen des letzten Jahrhundert stehst, denn wir sind in einer völlig neuen Dimension angekommen. Das Zeitalter von männlichen Aufräumern, nach AfD Arbeitnehmer Hassorgie, ist vorbei. Erfolgreiche Unternehmen, finden Möglichkeiten zusammen mit Gewerkschaften, Belegschaften zu halten, um nach Krisen voll durchzustarten. Es geht um Beschäftigungssicherungen, flexible Arbeitszeitkonten, dadurch atmente Fabriken und nicht um AfD Vollversagerpolitik von gestern mit heuern und feuern. Wiedereinmal sehen Arbeitnehmer, eine AfD geht es um totaler Arbeitnehmerverarschung und mit einem Kreuz bei AfD, für einer Unterschrift eigener Entlassung. Deshalb sollten Gewerkschaften Möglichkeiten finden, dass dann AfD Wähler zu erst ins Grass beißen. Haltet auf AfD Veranstaltungen vor Ort fest, wer da als AfD Anhänger auftaucht. Genauso wie es EU macht, Gegenstrafzölle auf Produkte von Staaten die Trump wählen.
Tomaner
Beiträge: 7948
Registriert: Mo 9. Feb 2015, 09:56

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tomaner »

Dark Angel hat geschrieben:(12 Aug 2018, 19:55)

Ich drehe gar nichts herum, sondern wiederhole nur das, was ich bereits die ganze Zeit schreibe, was DU allerdings ignorierst!
Gleichstellung bedeutet Ungleichbehandlung des Einzelnen aufgrund Gruppenzugehörigkeit!
Ungleichbehandlung aufgrund Gruppenzugehörigkeit (Geschlecht) kann die Demokratie NICHT stärken, sie schadet der Demokratie, weil Ungleichbehandlung aufgrund Gruppenzugehörigkeit (Geschlecht) nur per Diktat möglich ist.



Falsch! Die faktische Ungleichbehandlung (von Frauen) gibt es NICHT immer noch, die wurde mit der Quotenregelung überhaupt erst eingeführt!
Die viel zitierte Chancengleichheit zielt auf die Gleichheit der Ausgangschancen und diese ist bereits seit langem gegeben, Gleichstellung hingegen zielt NICHT auf Gleichheit der Ausgangschancen, sondern auf Ergebnisgleichheit. Ergebnisgleichheit ist Merkmal einer Diktatur und NICHT der Demokratie.


Aber natürlich wird dadurch die Demokratie untergraben, sie wird mittels derartiger Gesetze schrittweise in eine Diktatur umgewandelt.


Chancengleichheit IST gegeben, weil Chancengleichheit immer noch Gleichheit der Ausgangschancen bedeutet und NICHT Ergebnisgleichheit! Frauen ist der Aufstieg in Chefetagen NICHT verwehrt!


Es gibt halt noch mehr als genug Leute, die selber denken und die sich über Begriffsbedeutungen informieren!
Diese Leute wirst du nie dazu bewegen (können), sich für eine Ungleichbehandlung aufgrund Gruppenzugehörigkeit einzusetzen.
Von dieser Sichtweise, dass Ungleichbehandlung aufgrund Gruppenzugehörigkeit "etwas Gutes" und zu befürworten sei, ist es nicht mehr weit auch Sklaverei und/oder Leibeigenschaft als "etwas Gutes" zu befürworten, wenn eine gefühlt diskriminierte Gruppe davon profitiert.
Nunja - man treibt eher ein Kamel durch ein Nadelöhr, als man dich dazu bringt, mal ein kleines bisschen nach- und selbst zu denken.


Doch solche Vorgehensweise IST bei "Genderforschern" die Regel! Die gesamten Gender Studies bestehen nur aus postulierten Glaubenssätzen und alle basieren auf dem katastrophal gescheiteren Experiment eines John Money und einer Aussage von Simone de Behauvoir!
Seit wann stehen Unternehmen für Demokratie? Posten werden bestimmt!!! Lächerlich was du da anstimmst. Aber für Volksverarschung steht ja AfD!
rain353
Beiträge: 1936
Registriert: Di 5. Dez 2017, 01:37

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von rain353 »

Wird AKK die Nachfolgerin von Angela Merkel?
"Es ist nichts so klein und wenig, woran man sich nicht begeistern könnte." - Friedrich Hölderlin
Benutzeravatar
JJazzGold
Beiträge: 52994
Registriert: Mo 25. Mai 2009, 01:34
user title: L'État, c'est moi

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von JJazzGold »

rain353 hat geschrieben:(13 Aug 2018, 05:25)

Wird AKK die Nachfolgerin von Angela Merkel?
Nein.
Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die der Leute, welche die Welt nie angeschaut haben.
Alexander Freiherr von Humboldt
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von imp »

rain353 hat geschrieben:(13 Aug 2018, 05:25)

Wird AKK die Nachfolgerin von Angela Merkel?
Ich denke nicht. Wenn Saarländer ein Land regieren, ist es auch bald pleite. Sieht man am Saarland, sieht man an der DDR.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(11 Aug 2018, 10:43)

Von welcher Schieflage, "unabhängig von den biologischen Gegebenheiten", die durch Gesetze korrigiert werden muss, redest du eigentlich?
Es gibt keine Schieflage, wenn "Männlein" wie "Weiblein" bei persönlichen Entscheidungen ihren Interessen und Fähigkeiten folgen. Berufswahl, Lebensgestaltung etc SIND persönliche - ganz private - Entscheidungen, die auf eben diesen Interessen und Fähigkeiten basieren. Die Schieflage wird erst duch Gesetze, wie Quotenregelung geschaffen, eben WEIL diese Regelung auf der falschen Annahme/Vermutung basiert, Männer und Frauen seien gleich, Unterschiede seinen ausnahmslos sozial kontruiert.
Das hat nämlich mit irgendeiner Erwartungshaltung der Mehrheitsgesellschaft nicht das Geringste zu tun.
DU konstruierst Widersprüche, wo es keine gibt, WEIL du biologische Gegebenheiten ausblendest bzw ignorierst.
Da muss man einfach mal kurz aber in Ruhe überlegen, ob denn DIskutanten wirklich und tatsächlich "biologische Gegebenheiten ignorieren". Ich hab' hier jedenfalls noch nix in der Richtung gelesen.

Letztes Wochenende wurde mir ein wenig über die üblichen Praktiken des Segelbootfahrens erklärt. Von denen ich nicht die mindeste Ahnung und schon gar keine Erfahrungen habe. Schwierig sei unter anderem das Anlegen. Eine Frau erzählte mir, dass es für ziemlich ungewöhnlich gehalten und wahrgenommen wird, wenn bei einem Frau-Mann-Paar die Frau das Boot steuert und der Mann sich darum kümmert, das Boot mit Leinen festzumachen. (Irgend sowas wie "Vorschuter" war wohl der Fachbegriff ?). Die soziale Konstruktion besteht darin, dass eben der Mann der Steuermann zu sein hat und die Frau die Hilfskraft. Mir erscheint es völlig selbstverständlich, dass ich als Mann aufgrund stärkerer Muskelkraft viel geeigneter bin, ein Seil mit einem Boot dran zu halten und dass eine Frau aufgrund besserer Kommunikationsfähigkeit und der besseren Fähigkeit, parallele Vorgänge wahrzunehmen, viel geeigneter ist, ein Boot zu steuern. So. Ignoriere ich jetzt biologische Unterschiede?

Es gibt soziale Erwartungshaltungen. Und unterschiedlich ausgeprägte Bereitschaften, ihnen zu genügen. Von völliger Angepasstheit bis völliger Anarchie.

Im Prinzip verstehe ich natürlich, dass die Frage, ob es in einem Rechtsstaat irgendsoetwas wie eine "Deutungshoheit" gibt und ob es irgendsoetwas wie eine "Frauenunterdrückung" gibt von ähnlicher Art sind. Man ist frei in seiner Meinungsäußerung und frei in seiner persönlichen Berufswahl. Aber es gibt keine einfachen Antworten auf die Frage, wie und wie sehr der Staat einwirken kann und soll. Verbot der Shoah-Leugnung und Vorschreibung eines Mindestanteils von Frauen in Aufsichtsräten sind Beispiele für moderate und sinnvolle Staatseingriffe.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mo 13. Aug 2018, 09:00, insgesamt 1-mal geändert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Aug 2018, 08:49)

Da muss man einfach mal kurz aber in Ruhe überlegen, ob denn DIskutanten wirklich und tatsächlich "biologische Gegebenheiten ignorieren". Ich hab' hier jedenfalls noch nix in der Richtung gelesen.

Letztes Wochenende wurde mir ein wenig über die üblichen Praktiken des Segelbootfahrens erklärt. Von denen ich nicht die mindeste Ahnung und schon gar keine Erfahrungen habe. Schwierig sei unter anderem das Anlegen. Eine Frau erzählte mir, dass es für ziemlich ungewöhnlich gehalten und wahrgenommen wird, wenn bei einem Frau-Mann-Paar die Frau das Boot steuert und der Mann sich darum kümmert, das Boot mit Leinen festzumachen. (Irgend sowas wie "Vorschuter" war wohl der Fachbegriff ?). Die soziale Konstruktion besteht darin, dass eben der Mann der Steuermann zu sein hat und die Frau die Hilfskraft. Mir erscheint es völlig selbstverständlich, dass ich als Mann aufgrund stärkerer Muskelkraft viel geeigneter bin, ein Seil mit einem Boot dran zu halten und dass eine Frau aufgrund besserer Kommunikationsfähigkeit und der besseren Fähigkeit, parallele Vorgänge wahrzunehmen, viel geeigneter ist, ein Boot zu steuern. So. Ignoriere ich jetzt biologische Unterschiede?

Es gibt soziale Erwartungshaltungen. Und unterschiedlich ausgeprägte Bereitschaften, ihnen zu genügen. Von völliger Angepasstheit bis völliger Anarchie.
Es geht da um Archetypen der Paarung. Der Mann möchte die Frau mit seinen Kapitänskünsten beeindrucken, damit sie merkt, welchen tollen Fang sie gemacht hat. Die Frau möchte sich bei körperlicher Aktivität profilieren und dabei ihren Körper vorführen. Wenn sie es umgekehrt machen, werden die Erwartungshaltungen durchgewirbelt. Das mag anregend sein und spannend, in die Horizontale führt es aber nicht. Da müssen dann zusätzliche Bemühungen eingeplant werden.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22081
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

think twice hat geschrieben:(12 Aug 2018, 20:36)

Nun hoer mal langsam auf mit deinem Bloedsinn. Das Wort "gleich" sagt doch schon aus, dass es sich nicht um "ungleich" handeln kann. :rolleyes:
Soso Blödsinn - sogar Wikipedia weiß:
"Während Gleichberechtigung die rechtsstaatliche Gleichbehandlung "mit dem Ziel der Gewährleistung von Menschenwürde, Freiheit, Gerechtigkeit und Rechtssicherheit"verfolgt, geht die Diskussion um Gleichstellung davon aus, dass die rechtsstaatliche Gleichbehandlung nicht automatisch zu einer faktischen Gleichbehandlung führe. Im Gesetzgebungsverfahren war gerade die Abgrenzung von Gleichstellung und Gleichberechtigung ein wichtiger und diskutierter Punkt: „Von einer Seite wurde der Überzeugung Ausdruck verliehen, dass das Grundgesetz nunmehr die Zulässigkeit bevorzugender Ungleichbehandlungen zur Förderung von Frauen klarstelle und insbesondere sicherstelle, dass Frauen, die die gleiche Eignung und Befähigung aufweisen wie vergleichbare Männer, bevorzugt behandelt werden dürfen, wenn die Gruppe der Frauen in dem jeweiligen Bereich unterrepräsentiert sei. Von anderer Seite wurde dies bestritten und hervorgehoben, dass die vorgeschlagene Formulierung nur die Chancengleichheit – die Gleichheit der Ausgangschancen – einräume, aber keine Ergebnisgleichheit vorgebe."
"Die Gleichberechtigung richtet das Augenmerk auf die Gerechtigkeit jedem einzelnen Menschen gegenüber ohne Ansehen seiner „Gruppenzugehörigkeit“. Die Gleichstellung hingegen strebt die Gleichheit von Gruppen an, indem sie Einzelne aufgrund ihrer Gruppenzugehörigkeit ungleich behandelt."


Um Blödsinn handelt es sich offensichtlich immer dann, wenn auf etwas hingewiesen wird, was nicht in den Kram passt bzw der eigenen Ideologie widerspricht - gelle.

Gleichberechtigung und Gleichstellung sind eben NICHT das gleiche!
Gleichstellung (aufgrund Gruppenzugehörigkeit) kann nur per Diktat durchgesetzt werden und widerspricht damit demokratischen Prinzipien.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Aug 2018, 08:58)

Es geht da um Archetypen der Paarung. Der Mann möchte die Frau mit seinen Kapitänskünsten beeindrucken, damit sie merkt, welchen tollen Fang sie gemacht hat. Die Frau möchte sich bei körperlicher Aktivität profilieren und dabei ihren Körper vorführen. Wenn sie es umgekehrt machen, werden die Erwartungshaltungen durchgewirbelt. Das mag anregend sein und spannend, in die Horizontale führt es aber nicht. Da müssen dann zusätzliche Bemühungen eingeplant werden.
Schon diese mir völlig verständlich scheinende Erklärung zeigt, dass es eben keine statischen Festgelegtheiten gibt. Es wäre schlimm, wenn durch irgendwelche Regelungen und Verordnungen diese eigentlich spannenden und anregenden Rollentauschereien unterbunden würden. Es sollte, umgekehrt, der Punkt gefunden werden, wo dies nicht mehr möglich ist. Zum Beispiel bei der Besetzung von Aufsichtsräten. Wo es auch nicht mehr um Segeln oder Tangotanzen geht sondern um Existenzsicherung.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22081
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Tomaner hat geschrieben:(13 Aug 2018, 02:59)

Wir sind nicht mehr im Zeitalter von Geheimräten! Es geht nicht mehr darum, in Krisenzeiten aufzuräumen, sondern darum um für durchstarten möglichst viel Personal zu behalten. Kein Wunder das du auf Versager in Vorständen des letzten Jahrhundert stehst, denn wir sind in einer völlig neuen Dimension angekommen. Das Zeitalter von männlichen Aufräumern, nach AfD Arbeitnehmer Hassorgie, ist vorbei. Erfolgreiche Unternehmen, finden Möglichkeiten zusammen mit Gewerkschaften, Belegschaften zu halten, um nach Krisen voll durchzustarten. Es geht um Beschäftigungssicherungen, flexible Arbeitszeitkonten, dadurch atmente Fabriken und nicht um AfD Vollversagerpolitik von gestern mit heuern und feuern. Wiedereinmal sehen Arbeitnehmer, eine AfD geht es um totaler Arbeitnehmerverarschung und mit einem Kreuz bei AfD, für einer Unterschrift eigener Entlassung. Deshalb sollten Gewerkschaften Möglichkeiten finden, dass dann AfD Wähler zu erst ins Grass beißen. Haltet auf AfD Veranstaltungen vor Ort fest, wer da als AfD Anhänger auftaucht. Genauso wie es EU macht, Gegenstrafzölle auf Produkte von Staaten die Trump wählen.
Bastelst du schon wieder Strohmänner, auf die du eindreschen kannst?
Ich sprach nicht von Krisenzeiten, sondern von Krisenbewältigung!
JEDES Unternehmen kann durch Missmanagment in eine Krise geraten. Zur Bewältigung solcher Krisen braucht es entsprechende Persönlichkeiten, die gerade NICHT zum Team passen, sondern ggf für einen Kurswechsel im Managment stehen und den auch durchsetzen können.
NIEMANDEM ist geholfen, wenn ein Unternehmen Marktanteile verliert oder gar ganz "krachen geht", weil der "Einzustellende" so toll zum Team passt!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
zollagent
Beiträge: 59696
Registriert: Mo 8. Aug 2011, 12:21

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von zollagent »

Dark Angel hat geschrieben:(13 Aug 2018, 09:21)

Bastelst du schon wieder Strohmänner, auf die du eindreschen kannst?
Ich sprach nicht von Krisenzeiten, sondern von Krisenbewältigung!
JEDES Unternehmen kann durch Missmanagment in eine Krise geraten. Zur Bewältigung solcher Krisen braucht es entsprechende Persönlichkeiten, die gerade NICHT zum Team passen, sondern ggf für einen Kurswechsel im Managment stehen und den auch durchsetzen können.
NIEMANDEM ist geholfen, wenn ein Unternehmen Marktanteile verliert oder gar ganz "krachen geht", weil der "Einzustellende" so toll zum Team passt!
Und das ist dann auf das Geschlecht einzelner Führungspersonen zurückzuführen? Müssen Führungsriegen in dieser Hinsicht "homogen" sein, sprich, in der jetzigen Konstellation rein männlich? Ob das die Demokratie fördern würde, halte ich für sehr zweifelhaft.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22081
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Tomaner hat geschrieben:(13 Aug 2018, 03:04)

Seit wann stehen Unternehmen für Demokratie? Posten werden bestimmt!!! Lächerlich was du da anstimmst. Aber für Volksverarschung steht ja AfD!
Und noch ein Strohmann!
Wo habe ich denn etwas von "Demokratie in Unternehmen" geschrieben?
Es geht um Quoten, die den Unternehmen diktiert werden, die (staatliche) Eingriffe in die Entscheidungsfindung darstellen. Diese (staatlichen) Eingriffe sind undemokratisch, weil sie (wie nun schon oft genug dargestellt) eine Ungleichbehandlung aufgrund Gruppenzugehörigkeit (Geschlecht) darstellen.
Menschen werden aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit ungleich behandelt!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(13 Aug 2018, 01:00)

Die Geschichte vom "Superstar Deutschland" trifft aber eben nur auf einen bestimmten Teil der Gesellschaft zu. Auch das Märchen von der Halbierung der Arbeitslosenzahlen durch die Einführung von Hartz vier ist eben nur eine Legende. Denn welche Arbeitsplätze sind denn geschaffen worden durch diese hohle "Arbeitsmarktreform", die den Namen nicht verdient? Die kann man vergessen. Mit der Agenda 2010 hat sich (gewollt) der Niedriglohnsektor enorm vergrößert, es entstand massenhaft prekäre Arbeit. Ein "Superstar" sieht anders aus. So kann man natürlich locker die Arbeitslosenzahlen halbieren, wenn man tausende und abertausende befristete nicht sozialversicherte Billigarbeitsplätze schafft, von denen die Leute nicht leben können. Womit man sie zwingt, beim Staat (Jobcenter) um Aufstockung ihres Lohnes zu bitten. Und das unter Preisgabe aller privaten Vermögenswerte und in einer entwürdigenden "Mitwirkungspflicht". Das als "Aufstieg" oder gar als "die Geschichte vom Superstar Deutschland" zu bezeichnen, empfinden die von den Schröderschen Segnungen Betroffenen als glatten Hohn. Und auch, wenn es heute inzwischen heißt, jeder könne eine Arbeit finden, wenn er nur wolle, dann sollte man sich die Qualität der angebotenen Arbeitsplätze genau anschauen. Immer noch sind zu viele Löhne und Gehälter (vor allem im Osten) viel zu niedrig, immer noch ist für junge Berufsanfänger etwa eine Familienplanung ein Buch mit sieben Siegeln, weil man dafür Geld braucht, das man jedoch nicht (mehr) mit der eigenen Hände Arbeit verdienen kann. Höchstens mit zwei Jobs. Oder gar drei. Das alleine ist es natürlich nicht, was den Rechtsruck verstärkt hat, das ist schon klar. Dennoch hat die Schrödersche Working-poor-Politik ebenfalls einen Nährboden für die Neue Rechte bereitet.
Also man kann zwei Dinge tun. Zum einen, wissenschaftlich fundierte Statistiken zum Stand der sozialen Verhältnisse finden. Das Ergebnis ist widersprüchlich. Mir scheinen die, die zum Ergebnis kommen, in Deutschland herrsche "Jammern auf hohem Niveau" schlüssiger. Was soll ich machen?

Und man kann versuchen, seine eigene persönliche Perspektive auf die Lebensverhältnisse versuchsweise zu verlassen oder wenigstens zu erweitern. Ich habe ziemlich viele soziale Kontakte. Bei den Obdachlosen vorm Bahnhof Schöneweide handelt es sich um ein Problem von ganz anderer Art. Bei allen Kontakten mit Niedriglöhnern oder Sozialhilfeempfängern, die sich selbst ungerecht behandelt fühlen, handelt es sich um gnadenlose Materialisten, die auf Groß-TV, Groß-Kühlschrank, Auto, teure Smartphones, weiche Übergroßbetten nicht verzichten wollen. Bei all denen, wo es mir klar ist, dass sie mit sehr geringem Einkommen, hoher Miete, Kindern usw. umgehen müssen und die sich nicht ungerecht behandelt fühlen, handelt es sich um eher glückliche Menschen. Schau: Die Preise in Ländern wie Polen. Tschechien, Ungarn usw. sind - abgesehen vielleicht von einigen Dienstleistungen - inzwischen so ziemlich dieselben wie in Deutschland. Das Median-Einkommen in Ostmitteleuropa jedoch liegt so etwa bei 700 Euro monatlich. Ich sehe aber im ungarischen Györ ganz klar und eindeutig und definitiv mehr fröhliche Gesichter als in einer deutschen Stadt wie Görlitz.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Mo 13. Aug 2018, 09:35, insgesamt 2-mal geändert.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Aug 2018, 09:07)

Schon diese mir völlig verständlich scheinende Erklärung zeigt, dass es eben keine statischen Festgelegtheiten gibt.
Nein, das ist etwas gesellschaftliches, das den meisten Männern und vor allem vielen Frauen implizit ihr ganzes Leben lang vermittelt wird, das in anderen Zeiten oder in anderen Kulturen auch ganz anders funktionieren könnte. Bei uns ist es aber für viele so. Daraus leitet sich auch der Hokuspokus etwa von irgendwelchen Flirttrainern oder Lebensberatern ab, Alpha-Frame etc. Das ist nichts in der Natur des Menschen sondern eher "im Erbgut unserer Gesellschaft".
Es wäre schlimm, wenn durch irgendwelche Regelungen und Verordnungen diese eigentlich spannenden und anregenden Rollentauschereien unterbunden würden. Es sollte, umgekehrt, der Punkt gefunden werden, wo dies nicht mehr möglich ist. Zum Beispiel bei der Besetzung von Aufsichtsräten. Wo es auch nicht mehr um Segeln oder Tangotanzen geht sondern um Existenzsicherung.
Ich denke nicht, dass jemand in Deutschland Frauen in Aufsichtsräten aktiv unterbinden möchte.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(13 Aug 2018, 09:33)
Ich denke nicht, dass jemand in Deutschland Frauen in Aufsichtsräten aktiv unterbinden möchte.
Nein. Irgendeine Unterbindungsideologie gibts ganz sicher nicht (mehr). Das Interesse an Umsatz und Umsatzsteigerung wiegt zig mal mehr. Es findet einfach statt. Gerade weil man biologische Unterschiedlichkeiten nicht leugnet, stellt man fest, dass Frauen in Bewerbungsgesprächen offener mit Defiziten umgehen. Und Männer Defizite ausblenden und die entschiedeneren Selbstdarsteller sind. Woran auch immer das biologisch, genetisch, entwicklungsmäßig auch liegen mag. Die Frage ist: Muss man das akzeptieren? Man könnte ebenso fragen, ob Deichbau sinnvoll ist. Schließlich sind Überflutungen an Meeresküsten und Flussufern eine ganz natürliche Erscheinung. Leute, die Deiche bauen, stemmen sich gegen natürliche Gegebenheiten. Schlimm!
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
imp
Beiträge: 16690
Registriert: Fr 14. Jul 2017, 20:37
user title: Freiheit ist unser Ideal.

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von imp »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Aug 2018, 09:42)

Nein. Irgendeine Unterbindungsideologie gibts ganz sicher nicht (mehr). Das Interesse an Umsatz und Umsatzsteigerung wiegt zig mal mehr. Es findet einfach statt. Gerade weil man biologische Unterschiedlichkeiten nicht leugnet, stellt man fest, dass Frauen in Bewerbungsgesprächen offener mit Defiziten umgehen.
Auch dies halte ich aber eher für eine gesellschaftliche Vermittlung als etwas biologisches.
Die Frage ist: Muss man das akzeptieren? Man könnte ebenso fragen, ob Deichbau sinnvoll ist. Schließlich sind Überflutungen an Meeresküsten und Flussufern eine ganz natürliche Erscheinung. Leute, die Deiche bauen, stemmen sich gegen natürliche Gegebenheiten. Schlimm!
Nicht schlimm, aber teuer. Oft entscheidet man sich daher dagegen, nimmt gelegentliche Überschwemmungen in Kauf oder zieht woanders hin.
"Don't say words you gonna regret" - Eric Woolfson
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22081
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Aug 2018, 08:49)

Da muss man einfach mal kurz aber in Ruhe überlegen, ob denn DIskutanten wirklich und tatsächlich "biologische Gegebenheiten ignorieren". Ich hab' hier jedenfalls noch nix in der Richtung gelesen.

Letztes Wochenende wurde mir ein wenig über die üblichen Praktiken des Segelbootfahrens erklärt. Von denen ich nicht die mindeste Ahnung und schon gar keine Erfahrungen habe. Schwierig sei unter anderem das Anlegen. Eine Frau erzählte mir, dass es für ziemlich ungewöhnlich gehalten und wahrgenommen wird, wenn bei einem Frau-Mann-Paar die Frau das Boot steuert und der Mann sich darum kümmert, das Boot mit Leinen festzumachen. (Irgend sowas wie "Vorschuter" war wohl der Fachbegriff ?). Die soziale Konstruktion besteht darin, dass eben der Mann der Steuermann zu sein hat und die Frau die Hilfskraft. Mir erscheint es völlig selbstverständlich, dass ich als Mann aufgrund stärkerer Muskelkraft viel geeigneter bin, ein Seil mit einem Boot dran zu halten und dass eine Frau aufgrund besserer Kommunikationsfähigkeit und der besseren Fähigkeit, parallele Vorgänge wahrzunehmen, viel geeigneter ist, ein Boot zu steuern. So. Ignoriere ich jetzt biologische Unterschiede?

Es gibt soziale Erwartungshaltungen. Und unterschiedlich ausgeprägte Bereitschaften, ihnen zu genügen. Von völliger Angepasstheit bis völliger Anarchie.
Wieder mit Strohmannbsteln zugange?
Es ging und geht nicht um das Ignorieren von biologischen Unterschieden, sondern um das Ignorieren von naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, wie bzw worin diese (geschlechtsspezifischen) Unterschiede begründet werden.
Dein Beispiel oben hat gerade gar nichts mit "sozial kontruiert" zu tun, sondern mit Biologie - genauer mit der Funktion unseres Gehirns!
Erwartungshaltungen, sogar Vorurteile basieren auf Erfahrungen, die uns helfen uns "in der Welt" überhapt zurechtzufinden, die als Grundlage für einen ständigen Abgleich/Vergleich mit der vorgefundenen Situation dienen.
Ohne Erwartungshaltungen wären soziale Aktionen und Interaktionen gar nicht möglich.
Erwartungshaltungen dienen u.a. dazu, unser eigenes Verhalten und unsere eigenen Handlungen an eine bestimmte Situation anpassen zu können.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Aug 2018, 09:32)

Also man kann zwei Dinge tun. Zum einen, wissenschaftlich fundierte Statistiken zum Stand der sozialen Verhältnisse finden. Das Ergebnis ist widersprüchlich. Mir scheinen die, die zum Ergebnis kommen, in Deutschland herrsche "Jammern auf hohem Niveau" schlüssiger. Was soll ich machen?

Und man kann versuchen, seine eigene persönliche Perspektive auf die Lebensverhältnisse versuchsweise zu verlassen oder wenigstens zu erweitern. Ich habe ziemlich viele soziale Kontakte. Bei den Obdachlosen vorm Bahnhof Schöneweide handelt es sich um ein Problem von ganz anderer Art. Bei allen Kontakten mit Niedriglöhnern oder Sozialhilfeempfängern, die sich selbst ungerecht behandelt fühlen, handelt es sich um gnadenlose Materialisten, die auf Groß-TV, Groß-Kühlschrank, Auto, teure Smartphones, weiche Übergroßbetten nicht verzichten wollen. Bei all denen, wo es mir klar ist, dass sie mit sehr geringem Einkommen, hoher Miete, Kindern usw. umgehen müssen und die sich nicht ungerecht behandelt fühlen, handelt es sich um eher glückliche Menschen. Schau: Die Preise in Ländern wie Polen. Tschechien, Ungarn usw. sind - abgesehen vielleicht von einigen Dienstleistungen - inzwischen so ziemlich dieselben wie in Deutschland. Das Median-Einkommen in Ostmitteleuropa jedoch liegt so etwa bei 700 Euro monatlich. Ich sehe aber im ungarischen Györ ganz klar und eindeutig und definitiv mehr fröhliche Gesichter als in einer deutschen Stadt wie Görlitz.
Naja, die oft kolportierte These von "arm, aber glücklich" ist nicht so meins. Das verwischt Gegensätze, die schon krass sind für den Einzelnen. Fakt ist, dass der neoliberale Schröder einen massiven Sozialabbau eingeläutet hat. Dass daraufhin viele Tausende die SPD verließen, weil sie ihre Partei nicht mehr als "für den kleinen Mann zuständig" erkannten, ist bekannt. Der rasante Verfall der SPD (genau der ist demokratiegefährdend) begann mit Einführung der Schröderschen Agenda 2010. Die schrumpfenden Mitgliederzahlen und die ständig abnehmende SPD-Wählerschaft ab diesem Moment sprechen Bände. Die sozialen Verwerfungen, die die falsche Arbeitsmarktpolitik zur Folge hatten, wie zum Beispiel wachsende Alters- und Kinderarmut, sind natürlich im Osten deutlicher zu sehen als im Westen. Die deutlich höhere Sympathie im Osten für "rechte Lösungen" hat unter anderem auch hier ihre Ursache. Nicht nur, aber auch. Das kriegste mit nem Lächeln nicht weg ;)
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Aug 2018, 08:49)

Da muss man einfach mal kurz aber in Ruhe überlegen, ob denn DIskutanten wirklich und tatsächlich "biologische Gegebenheiten ignorieren". Ich hab' hier jedenfalls noch nix in der Richtung gelesen.
Genau. Da wird etwas erfunden, gegen das man dann polemisieren kann. Ich zum Beispiel sage nix von "Geschlecht als soziales Konstrukt", weil mir das ebenfalls übertrieben und ungenau vorkommt. Was ich nur jeden Tag im Alltag feststelle: In der Geschlechterfrage wirken biologische und soziale Faktoren. Sozial im weitesten Sinne, also als alles das, was Gesellschaft und Geschlechter-Traditionen bzw. das Rollenverständnis ausmacht. Siehe dein hübsches Beispiel mit dem Boot und der Steuermann-Frau.

Was mir aber andererseits nicht nachvollziehbar erscheint, ist, dass alles, aber auch alles, was Männlein und Weiblein so tun und von sich geben, lediglich biologisch vorgegeben sein soll. Das Verabsolutieren der biologischen Seite führt meines Erachtens in die Irre. Kann aber jeder halten wie ein Dachdecker; das sehe ich wie du.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(13 Aug 2018, 10:28)

Genau. Da wird etwas erfunden, gegen das man dann polemisieren kann. Ich zum Beispiel sage nix von "Geschlecht als soziales Konstrukt", weil mir das ebenfalls übertrieben und ungenau vorkommt. Was ich nur jeden Tag im Alltag feststelle: In der Geschlechterfrage wirken biologische und soziale Faktoren. Sozial im weitesten Sinne, also als alles das, was Gesellschaft und Geschlechter-Traditionen bzw. das Rollenverständnis ausmacht. Siehe dein hübsches Beispiel mit dem Boot und der Steuermann-Frau.

Was mir aber andererseits nicht nachvollziehbar erscheint, ist, dass alles, aber auch alles, was Männlein und Weiblein so tun und von sich geben, lediglich biologisch vorgegeben sein soll. Das Verabsolutieren der biologischen Seite führt meines Erachtens in die Irre. Kann aber jeder halten wie ein Dachdecker; das sehe ich wie du.
Die erste Frage, die ich mir in dieser Hinsicht sofort stellen würde: Ob die Differenz der Durchschnitte bezüglich irgendeiner Frage zwischen den Geschlechtern wirklich signifikant größer ist als die Varianz in der Gesamtmenge.

Der Stand in der Gehirnforschung ist:
Die Analyse ergab, dass die meisten Menschen sowohl weibliche als auch männliche und viele intermediäre Regionen haben. Grundsätzlich hatten die meisten Frauen mehr weibliche und die meisten Männer mehr männliche Regionen. Aber kaum eine Person hatte nur männliche oder nur weibliche Regionen, alle wiesen eine Art Mosaik auf. Man könne also keine klare Trennung ziehen und von einem weiblichen oder männlichen Gehirn sprechen, schlussfolgerte Joel.
https://www.nzz.ch/wissenschaft/biologi ... ld.1324241
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Tomaner
Beiträge: 7948
Registriert: Mo 9. Feb 2015, 09:56

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Tomaner »

Dark Angel hat geschrieben:(13 Aug 2018, 09:29)

Und noch ein Strohmann!
Wo habe ich denn etwas von "Demokratie in Unternehmen" geschrieben?
Es geht um Quoten, die den Unternehmen diktiert werden, die (staatliche) Eingriffe in die Entscheidungsfindung darstellen. Diese (staatlichen) Eingriffe sind undemokratisch, weil sie (wie nun schon oft genug dargestellt) eine Ungleichbehandlung aufgrund Gruppenzugehörigkeit (Geschlecht) darstellen.
Menschen werden aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit ungleich behandelt!
Menschen wurden in Unternehmen aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit ungleich behandelt, deswegen sind fast ausschließlich Männer in Führungspositionen. Der Bundestag ist demokratisch gewählt und Entscheidungen sind daher demokratisch legimitiert. Es ist hanebüchen einen Bundestag undemokratisches vorzuwerfen und gleichzeitig diktatorisches Unternehmen mit einer zeitüberholten Männerkaste als Idealfall hinzustellen. Die Ungerechtigkeiten ergaben sich aus der veralterten Unternehmensstruktur und nicht aus einer sich entwickelten modernen Gesellschaft. Knallt endlich diese Menschenverachtung dieser AfD weg, die zurück in einer ungerechten Gesellschaftsform will, die sich seit 50 Jahren überholt hat oder zurück in preußischen Tugenden überholt seit über 100 Jahren.
Zuletzt geändert von Tomaner am Mo 13. Aug 2018, 12:02, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Selina
Beiträge: 17527
Registriert: Do 29. Sep 2016, 15:33

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Selina »

schokoschendrezki hat geschrieben:(13 Aug 2018, 10:43)

Die erste Frage, die ich mir in dieser Hinsicht sofort stellen würde: Ob die Differenz der Durchschnitte bezüglich irgendeiner Frage zwischen den Geschlechtern wirklich signifikant größer ist als die Varianz in der Gesamtmenge.

Der Stand in der Gehirnforschung ist:

https://www.nzz.ch/wissenschaft/biologi ... ld.1324241
Danke für den interessanten Pressetext. Dass es männliche und weibliche Anteile in jedem einzelnen Menschen (hier auf Hirnregionen bezogen) gibt, war mir schon längere Zeit bekannt. Dazu muss also auch schon viel früher geforscht worden sein. Anderes im Text dagegen war mir relativ neu. Jedenfalls sehr lesenswert. Interessant finde ich auch den Einfluss der Hormone auf das Gehirn. Und wenn man weiß, dass Männer und Frauen gleichermaßen einen gewissen Anteil an Östrogenen und an Testosteron aufweisen, der eben je nach Geschlecht nur unterschiedlich hoch ist, dann sagt das auch viel aus. Diese Anteile schwanken auch im Laufe eines Menschenlebens. Daher sagt der Volksmund sehr verknappt auch: Männer verweiblichen im Alter und Frauen vermännlichen, Prozesse, die natürlich ebenfalls individuell sehr unterschiedlich ablaufen. Bei einigen überhaupt nicht sichtbar, bei anderen sehr deutlich. Ebenfalls interessant, wie flexibel das Gehirn und seine Regionen sind; da ist ebenfalls nix von Anfang an in Stein gemeißelt und je nach Lebenssituation (Krankheiten, traumatische Ereignisse, Glücks- und Pechphasen etcpp) auch sehr wandelbar. Es passt sich an :)
Stoner

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Stoner »

Tomaner hat geschrieben:(13 Aug 2018, 11:46)

Knallt endlich diese Menschenverachtung dieser AfD weg, die zurück in einer ungerechten Gesellschaftsform will, die sich seit 50 Jahren überholt hat. Zurück in preußischen Tugenden seit über 100 Jahren.
Wo die Parteien ein nachvollziehbares, auf positive Argumente gestütztes Konzept haben, das sich darüber hinaus in der Praxis bewährt, ist das ein unspektakulärer Akt. In der Praxis bewähren würde bedeuten, dass die Lebensumstände mehrheitlich durch alle Schichten hindurch als leidlich befriedigend und vor allem auch nachhaltig empfunden werden. Dabei sollte man berücksichtigen, dass dieses Empfinden nicht rein rational vermittelbar ist. Es gibt für Empfindungen, für Gefühle keinen Imperativ, weder im Individuellen noch im Gesellschaftlichen. Das haben viele in den regierenden Parteien nicht verstanden. Es drückt sich nach desaströsen Wahlabenden dann immer in der Formel aus, man habe es nicht vermocht, dem Wähler irgendetwas zu erklären. Dabei müsste irgendwann die Einsicht dämmern, dass manche Dinge nur erlebbar, aber nicht erklärbar sind. Deshalb scheitern auch die bisherigen Anti-Strategien gegen die AfD. Es ist viel überflüssiges Reden. Von oben herab.
Benutzeravatar
Keoma
Beiträge: 18417
Registriert: Mi 25. Jun 2008, 13:27
user title: Drum Legend
Wohnort: Österreich

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Keoma »

Tomaner hat geschrieben:(13 Aug 2018, 11:46)

Menschen wurden in Unternehmen aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit ungleich behandelt, deswegen sind fast ausschließlich Männer in Führungspositionen. Der Bundestag ist demokratisch gewählt und Entscheidungen sind daher demokratisch legimitiert. Es ist hanebüchen einen Bundestag undemokratisches vorzuwerfen und gleichzeitig diktatorisches Unternehmen mit einer zeitüberholten Männerkaste als Idealfall hinzustellen. Die Ungerechtigkeiten ergaben sich aus der veralterten Unternehmensstruktur und nicht aus einer sich entwickelten modernen Gesellschaft. Knallt endlich diese Menschenverachtung dieser AfD weg, die zurück in einer ungerechten Gesellschaftsform will, die sich seit 50 Jahren überholt hat oder zurück in preußischen Tugenden überholt seit über 100 Jahren.
Deine AfD-Besessenheit grenzt an die Analfixierung eines Säuglings.
Die Ungleichbehandlung in Betrieben, was die Verteilung der Führungskräfte unter den Geschlechtern betrifft, hat ganz einfach die ganze Gesellschaft wieder gespiegelt, in der eine Frau zu Hause bei den Kindern war und der Mann das Geld heimbrachte.
Logischer Weise gab es daher nur Männer in Führungspositionen.
Und jetzt wird zum Teil krampfhaft versucht, die Zeit schneller ablaufen zu lassen, um das zu ändern, anstatt der Geschichte ihren Lauf zu lassen.
Wir haben in Punkto Gleichberechtigung noch Defizite, doch die sind geringer, als von manchen behauptet.
Dass es für Frauen nach wie vor schwierig ist, Kinder und Karriere unter einen Hut zu bringen, ist eine Tatsache, aber auch nicht unlösbar.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

Marie von Ebner-Eschenbach
Benutzeravatar
becksham
Beiträge: 4755
Registriert: Mo 2. Jun 2008, 10:58
user title: Hoolady Tintling

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von becksham »

Keoma hat geschrieben:(13 Aug 2018, 13:42)

...Wir haben in Punkto Gleichberechtigung noch Defizite, doch die sind geringer, als von manchen behauptet.
Das sehe ich auch so.
Keoma hat geschrieben:(13 Aug 2018, 13:42)Dass es für Frauen nach wie vor schwierig ist, Kinder und Karriere unter einen Hut zu bringen, ist eine Tatsache, aber auch nicht unlösbar.
Durch die Abschaffung des Mutterschutzgesetzes - wie hier von einer Userin angedacht - wird es aber eher schwieriger.
Benutzeravatar
schokoschendrezki
Beiträge: 19263
Registriert: Mi 15. Sep 2010, 16:17
user title: wurzelloser Kosmopolit
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von schokoschendrezki »

Selina hat geschrieben:(13 Aug 2018, 11:48)

Danke für den interessanten Pressetext. Dass es männliche und weibliche Anteile in jedem einzelnen Menschen (hier auf Hirnregionen bezogen) gibt, war mir schon längere Zeit bekannt. Dazu muss also auch schon viel früher geforscht worden sein. Anderes im Text dagegen war mir relativ neu. Jedenfalls sehr lesenswert. Interessant finde ich auch den Einfluss der Hormone auf das Gehirn. Und wenn man weiß, dass Männer und Frauen gleichermaßen einen gewissen Anteil an Östrogenen und an Testosteron aufweisen, der eben je nach Geschlecht nur unterschiedlich hoch ist, dann sagt das auch viel aus. Diese Anteile schwanken auch im Laufe eines Menschenlebens. Daher sagt der Volksmund sehr verknappt auch: Männer verweiblichen im Alter und Frauen vermännlichen, Prozesse, die natürlich ebenfalls individuell sehr unterschiedlich ablaufen. Bei einigen überhaupt nicht sichtbar, bei anderen sehr deutlich. Ebenfalls interessant, wie flexibel das Gehirn und seine Regionen sind; da ist ebenfalls nix von Anfang an in Stein gemeißelt und je nach Lebenssituation (Krankheiten, traumatische Ereignisse, Glücks- und Pechphasen etcpp) auch sehr wandelbar. Es passt sich an :)
Man begibt sich natürlich auf ziemliches Glatteis, wenn man - ich jedenfalls - als Laie auf einem Gebiet mit den Argumenten von Halblaien (Wissenschaftsjournalisten) versucht zu jonglieren. Auch ein Stichwort wie "Neuronale Plastizität" könnte man in eine Diskussion um geschlechtliche Vorgeprägtheiten einbringen. Ich trau mich nur nicht! Und die Vorsicht ist auch berechtigt.

Wirkliche und authentische Erfahrungen kann ich im Bereich Popkultur anführen. Die Götter und die Kultband des Indiepop waren "The Smiths". Und besonders ihr Sänger Morrissey. Eine androgyne Gestalt. Sehr männlich und sehr weiblich. Ein narzisstischer Egomane und gleichzeitig ein Working Class Hero. Ein Vertreter linker Gegenkultur, der immer wieder auch mit verhuscht identitären Texten aufmerksam macht ("Irish Blood, English Heart"). Nicht auf den Punkt zu bekommen einerseits. Andererseits eben der klare Gegenbeweis, dass Rockmusik nicht zwangsläufig breitbeinig dargebrachter Macho-Kult sein muss. Wir, jeder von uns, ist nicht zwangsläufig festgelegt. Wir können so. Wir können aber auch ganz anders.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
Benutzeravatar
Dark Angel
Moderator
Beiträge: 22081
Registriert: Fr 7. Aug 2009, 08:08
user title: From Hell

Re: Ist unsere Demokratie in Gefahr?

Beitrag von Dark Angel »

Tomaner hat geschrieben:(13 Aug 2018, 11:46)
Der Bundestag ist demokratisch gewählt und Entscheidungen sind daher demokratisch legimitiert.
Das alles ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass ein demokratisch gewähltes Parlament (auch) Entscheidungen treffen kann, die undemokratisch sind. Demokratische Legitimation ist KEIN Garant für das Fortbestehen einer Demokratie!
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen
Gesperrt