Dieser Vorfall war auch Anlass für Josef Schuster, den Zentralsratsvorsitzenden der Juden in Deutschland, sich in einem Interview zu äußern:
"Signale, die man nicht überhören darf"
Antisemitismus in Deutschland in seiner jetzigen Form sei etwas, was er sich "vor zehn Jahren in Albträumen nicht habe träumen lassen", sagte Josef Schuster, Vorsitzender des Zentralrats der Juden, im Dlf. Da habe sich offensichtlich eine rote Linie verschoben.
May: Aber eine hier in Deutschland gängige These, die ja auch Shalicar zumindest implizit vertritt, ist: Der Antisemitismus wird vor allem durch die vielen arabischen Immigranten wieder ins Land getragen. Ist das so?
Schuster: Er wird auch durch arabische Migranten wieder oder ins Land getragen.
http://www.deutschlandfunk.de/zentralra ... _id=416084Schuster: Die Abneigung gegen Menschen muslimischen Glaubens hat ebenfalls zugenommen, und ich bin auch nicht derjenige, der hier alle Muslime unter Generalverdacht stellt. Wichtig ist: Man muss klar differenzieren, dass es allerdings unter dem muslimischen, insbesondere auch arabischstämmigen, aber auch zum Teil türkischstämmigen muslimischen Bevölkerungsanteil offensichtlich eine höhere Quote, eine höhere Anzahl von Menschen mit antijüdischen Vorurteilen gibt. Ich glaube, das ist unbestreitbar
Eben jener Schuster hatte schon 2015 gewarnt, als Merkel die Tore geöffnet hat
Zentralratspräsident Josef Schuster hatte zuvor betont: "Über kurz oder lang werden wir um Obergrenzen nicht herumkommen." Er plädierte in einem Interview mit der "Welt" für kontrollierte Zugänge in die Bundesrepublik und verwies auf die großen Herausforderungen bei der Integration.
"Viele der Flüchtlinge fliehen vor dem Terror des 'Islamischen Staates' und wollen in Frieden und Freiheit leben, gleichzeitig aber entstammen sie Kulturen, in denen der Hass auf Juden und die Intoleranz ein fester Bestandteil ist", so Schuster. "Denken Sie nicht nur an die Juden, denken Sie an die Gleichberechtigung von Frau und Mann oder den Umgang mit Homosexuellen."
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 64110.htmlSchuster führte die Einstellungen weniger auf den muslimischen Glauben zurück, sondern eher auf die Herkunft zahlreicher Asylsuchender aus arabischen Ländern. "Wenn ich mir die Orte und Länder in Europa anschaue, in denen es die größten Probleme gibt, könnte man zu dem Schluss kommen, hier handele es sich nicht um ein religiöses Problem, sondern um ein ethnisches."
Man hätte besser auf ihn hören sollen. Nun ist das Kind ja bekanntlich in den Brunnen gefallen.
Dann stellt sich die Frage: Was tun, um das Problem des importierten Antisemitismus in den Griff zu bekommen?