Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

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Vongole
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

An Wolfgang Benz betreibt niemand Rufmord, außer er selbst.
Dieser "renommierte Historiker", der nach dem Mord an drei jüdischen Kinder und einem Rabbiner in Toulouse durch Mohammed Merah keinen Antisemitismus erkennen konnte,
und der seine kruden Thesen über den Muslim-Markt, der Islamisten unterstützt, publik macht, ist das beste Beispiel dafür, wie ernst man in Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus meint.
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Dark Angel
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 May 2018, 16:18)

"Klitterung". ... Meine Haltung zur Mehrheit der Regierungen von Staaten mit islamischen Mehrheiten, die deutlich kritischer ausfällt als meine Haltung zu den christlichen Kirchen, habe ich nur etwas weiter oben dargelegt (http://www.politik-forum.eu/posting.php ... #pr4196438). Ich selbst bin zwar nicht gläubig aber nicht selten Gast in evangelischen Gottesdiensten und in einer Kirchengemeinde aktiv. Der Spruch "sich erstmal selbst an die Nase fassen" mag trivial klingen, aber richtig ist er doch.
Ja Geschichtsklittelung!
Wie dir nachgewiesen wurde - und zwar mehrfach(!) - ist istlamischer Antisemitismus NICHT auf den christlichen Antisemitsmus zurückzuführen.
Beide Formen des Antisemitsmus haben unterschiedliche Wurzeln, während der christliche Antisemismus metaphorisch/religiös zu begründen ist, hat der genuin islamische seine Wurzeln in der Weigerung der Juden, zum Islam zu konvertieren.
Judenhass, Judenverfolgung und Morde/Massaker an Juden gab es bereits in der Anfangszeit des Islam (Medina), lange bevor es Judenpogrome im christlichen Europa gab und lange bevor Luther seine antisemitistischen Schriften verfasst hat.
Und NEIN - du hast keinerlei kritische Haltung gegenüber dem Islam!
schokoschendrezki hat geschrieben:(05 May 2018, 16:18)Eine gute abendländische Weisheit. Um es mal ironisch zu formulieren. Zu diesen schönen abendländischen Traditionen gehören übrigens auch die Kommunikationsformen Debatte, Diskurs, Dískussion, Forum etc. Die - wenn ich es recht verstanden habe - nicht zuletzt auf die antike Form des öffentlichen Philosphengesprächs auf der Agora, dem Stadtmarktplatz zurückgehen. Dazu sei mal der kleine Exkurs erlaubt:

Warum schreibe ich das hier? Der Historiker Wolfgang Benz ist ganz gewiss jemand, der eine solche Form der Meinungsauseinandersetzung verdient hätte. Natürlich sind seine Ansichten kontrovers. Wie auch anders? Aber er ist - als Leiter eines "Zentrums für Antisemitismusforschung" und gleichhzeitig international renommierter Historiker - nehmen wie es mal ganz pragmatisch - ein Mitstreiter für die Sache, um die es hier geht mit großer Wirkungskraft und 100 Prozent auf der richtigen Seite.
Wie ich bereits in einem anderen Beitrag schrieb, hat jemand (wie Wolfgang Benz), dem es nicht zu peinlich ist auf einem islamistischen Portal namens "Islam-Markt" (welches unter Beobachtung des Verfassungsschutz steht) über Islamfeindlichkeit zu schwadronieren und diesen auch noch mit Antisemitismus/Judenhass gleichsetzt, setzt selbst seine Reputation und Glaubwürdigkeit auf's Spiel. Da bedarf es keines Rufmordes mehr - den es übrigens auch gar nicht gibt.
Seine Ansichten sind nicht nur kontrovers, sondern ganz bewusst falsch. Was Benz betreibt, ist Relativierung und Marginalisierung genuin islamischen Judenhasses/Antisemitismus UND er versucht auf diese Weise Muslime von jeglicher Eigenverantwortung für ihr Handeln freizusprechen und sie als Opfer von Fremdbeeinflussung (Christentum) darzustellen, vergisst dabei jedoch zu erwähnen, dass auch Christen im Islam Verfolgungen ausgesetzt waren und immer noch sind.
NEIN - ein Relativierer und Bestärker der Muslime in ihrem Opferstatus, ist KEIN "Mitstreiter für die Sache" und steht schon gar nicht "auf der richtigen Seite".
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Ammianus »

Vongole hat geschrieben:(05 May 2018, 17:38)

An Wolfgang Benz betreibt niemand Rufmord, außer er selbst.
Dieser "renommierte Historiker", der nach dem Mord an drei jüdischen Kinder und einem Rabbiner in Toulouse durch Mohammed Merah keinen Antisemitismus erkennen konnte,
und der seine kruden Thesen über den Muslim-Markt, der Islamisten unterstützt, publik macht, ist das beste Beispiel dafür, wie ernst man in Deutschland den Kampf gegen Antisemitismus meint.
Wie sieht es eigentlich mit den akademischen Qualitäten eines Mannes aus, der nicht mal recherchiert, wem er da ein Interview gibt. Eine halbe Stunde Lektüre im Forum des Muslim-Marktes hätte gereicht um festzustellen, dass man sich da auf dem Niveau von Nazis und Maoisten befindet.
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Zunder
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 May 2018, 08:11)

Unsinn. Der "moderne, exterminatorische Antisemitismus" berief sich während der NS-Zeit ganz explizit auf Luthers "Judenschriften". Ich hatte bereits weiter oben einen Vertreter der DEK (Deutsche Evangelische Kirche) zitiert Noch ein drastischeres gefällig?

https://de.wikipedia.org/wiki/Joachim_Hossenfelder
Das schrieb bereits 1933 der evangelische Pfarrer Joachim Hossenfelder. Vertreter der Glaubensbewegung "Deutsche Christen.". Noch einmal bedingungslosere Antisemiten und fanatischere Hitler-Anhänger als die DEK. Willst Du tatsächlich solche Gruppierungen nachtgräglich reinwaschen, indem Du einen Zusammenhang zwischen (moderner) Rassentheorie und Christentum leugnest? Ob die Berufung "Deutscher Christen" auf christliche Inhalte zur Rechtfertigung ihres Rassismus aus theologischer Sicht gerechtfertigt ist, mögen Theologen unter sich klären. Der Zusammenhang ist in jedem Fall mit der Berufung darauf durch die Vertreter gegeben.
Der exterminatorische Antisemitismus kommt definitiv nicht aus der Religion. Daran ändern die religiös gepolten Nazis, die unter "Deutsche Christen" firmieren auch nichts. Das hat überhaupt nichts mit reinwaschen zu tun, sondern mit historischen und ideologischen Tatsachen.

Wilhelm Marr:

"Im Februar 1879 erschien in Berlin Marrs Propagandaschrift "Der Sieg des Judenthums über das Germanenthum – Vom nichtconfessionellen Standpunkt aus betrachtet" und 1880 Marrs Der Weg zum Siege des Germanenthums über das Judenthum – 4. Aufl. von "Wählet keinen Juden". Damit stieg er vorübergehend zum Wortführer des politischen Antisemitismus auf. Im September 1879 gründete er auch die (nur bis Ende 1880 bestehende) Antisemitenliga und gab ihr offizielles Organ, Die neue deutsche Wacht, heraus.

Marr grenzte sich in seinen Schriften von der traditionellen religiösen Judenfeindschaft ab und behauptete, dass die Juden eine fremde Rasse von „Parasiten“ seien, die erfolgreich die Ausbeutung Deutschlands betreibe. Diesen Paradigmenwechsel von Religion zu Rasse verdeutlichte er durch die Einführung des Begriffs „Antisemitismus“ in den zeitgenössischen politisch-gesellschaftlichen Diskurs."

https://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_M ... nantisemit

Eugen Dühring:

"1881 erschien Dührings Kampfschrift Die Judenfrage als Racen-, Sitten- und Culturfrage. Mit einer weltgeschichtlichen Antwort. Darin versuchte er, dem Antisemitismus als politischer Bewegung ein pseudowissenschaftliches biologisches, historisches und philosophisches Fundament zu geben. Er beschrieb die „Judenfrage“ – ähnlich wie vor ihm Wilhelm Marr, aber anders als dieser mit wissenschaftlichem Anspruch – als Ausdruck eines unaufhebbaren Rassengegensatzes: Das Judentum sei von Natur aus unvermeidbar der Feind aller Kulturvölker, die sich gegen diesen wehren müssten, um nicht selbst unterzugehen.

Die traditionelle Sicht des Judentums als Religion sei eine Irreführung durch „Priester und Religionsaufklärer“: Deshalb seien Angriffe kirchlicher Theologen wie August Rohling auf den Talmud nebensächlich. Entfalle die religiöse Maskerade, dann werde „der Jude in seiner natürlichen und unveräußerlichen Beschaffenheit offenbar“.[6] Diese Eigenart des Judentums hätten das „niedere Volk und der gewöhnliche Bürgerstand“ mit ihren „natürlichen Instinkten“ immer gespürt.[7] Daran könne auch die Taufe von Juden nichts ändern: Diese würde die Gefahr des Einsickerns von Juden in alle Bereiche der Nation nur vergrößern und Gegenreaktionen erzeugen. Da die jüdische Religion nur Ausdruck von Rasseeigenschaften sei, sei der Unterschied zwischen getauften, angepassten und nichtgetauften Juden.
[...]
Dies seien jedoch nur vorläufige Schritte; das Endziel antisemitischer Politik müsse die „Ausscheidung des Judentums durch den modernen Völkergeist“ bleiben.[11] In einer späteren Auflage dieses Aufsatzes formulierte Dühring „Ausscheidung der Judenrace aus dem modernen Völkerleben“; 1900 forderte er direkt die „Vernichtung des Judenvolkes“.

https://de.wikipedia.org/wiki/Eugen_Düh ... semitismus

Paul de Lagarde:

"In seiner Schrift „Juden und Indogermanen“ 1887 schrieb er: „Es gehört ein Herz von der Härte der Krokodilshaut dazu, um mit den armen ausgesogenen Deutschen nicht Mitleid zu empfinden und – was dasselbe ist – um die Juden nicht zu hassen, um diejenigen nicht zu hassen und zu verachten, die – aus Humanität! – diesen Juden das Wort reden oder die zu feige sind, dies Ungeziefer zu zertreten. Mit Trichinen und Bazillen wird nicht verhandelt, Trichinen und Bazillen werden auch nicht erzogen, sie werden so rasch und so gründlich wie möglich vernichtet.“ Aus diesem Grund zählt er zu den Wegbereitern des modernen Antisemitismus."
https://de.wikipedia.org/wiki/Paul_de_L ... ndlichkeit

Dieser Vernichtungsantisemitismus ist eine Erfindung deutscher Rassenantisemiten.

Aus Hitlers vermutlich erster schriftlich niedergelegten antisemitischen Stellungnahme (1919):

"Zunächst ist das Judentum unbedingt eine Rasse und nicht Religionsgenossenschaft.
[...]
Sein Wirken wird in seinen Folgen zur Rassentuberkulose der Völker.

Und daraus ergibt sich folgendes: Der Antisemitismus aus rein gefühlsmäßigen Gründen wird seinen letzten Ausdruck finden in der Form von Progromen. Der Antisemitismus der Vernunft jedoch muss führen zur planmässigen gesetzlichen Bekämpfung und Beseitigung der Vorrechte des Juden die er zum Unterschied der anderen zwischen uns lebenden Fremden besitzt. (Fremdengesetzgebung). Sein letztes Ziel aber muss unverrückbar die Entfernung der Juden überhaupt sein."

https://www.ns-archiv.de/verfolgung/ant ... achten.php

Der Rassenantisemitismus behauptet die Vernichtung der Juden als überlebenswichtige Naturnotwendigkeit. In der Religion kommt ein solcher Ansatz überhaupt nicht vor. Für Christen und Muslime ist die letzte Instanz immer Gott. Für Rassisten sind es vermeintliche Naturgesetze. Politisch umgesetzt hat das eine andere mörderische Qualität.
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Zunder
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Zunder »

schokoschendrezki hat geschrieben:(05 May 2018, 08:56)
Der Versuch, den Antisemitismus in Europa als "Importprodukt" hinzustellen ist so konstruiert wie durchschaubar.
Wer stellt denn den Antisemitismus in Europa als "Importprodukt" dar?
Du leugnest einen genuin islamischen Antisemitismus und unterstellst, andere würden einen genuin europäischen Antisemitismus leugnen.
Das ist ziemlich dreist.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

Zunder hat geschrieben:(06 May 2018, 01:32)

Das ist ziemlich dreist.
Vor allen Dingen sehr durchschaubar. Bei manchen Leuten, die ihre Herkunft Europa hassen, wird er damit sicher Erfolg haben, aber nicht bei denen, die sich halbwegs neutral informieren. Der Antisemitismus im Koran und in den Hadithen lässt sich nicht mit "Europa-Import" verklären.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Ammianus hat geschrieben:(05 May 2018, 19:45)

Wie sieht es eigentlich mit den akademischen Qualitäten eines Mannes aus, der nicht mal recherchiert, wem er da ein Interview gibt. Eine halbe Stunde Lektüre im Forum des Muslim-Marktes hätte gereicht um festzustellen, dass man sich da auf dem Niveau von Nazis und Maoisten befindet.
Er hat Geschichte und pol. Wissenschft studiert, und sich wohl in den eigenen Thesen verfangen, anders kann ich mir das nicht erklären.
Oder, mal als böse Vermutung, er erlag den Verlockungen des Antisemitismus.
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Ammianus
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Ammianus »

Ist schon seltsam. Es geht mir in letzter Zeit häufiger so. Ich sehe ältere Herren mit akademischen Titeln, die teilweise einen Unsinn in die Kamera quatschen, dass man nur noch den Kopf schütteln kann.
Von der Optik wirkt das auch sehr überzeugend. Man ist irgendwie von Kindheit an darauf geprägt unbewusst ältere Semester mit Wissen und Weisheit in Verbindung zu setzen. Auch verfehlen akademische Titel nicht ihre Wirkung. Wenn man z.B. auf Webseiten von Bildungsverweigerern, egal ob islamisch oder evangelikal (sprich Kreationisten), geht, dann dürften derartige Titel nicht fehlen. Und wenn dann einer von denen sogar 2 Doktortitel hat, dann ist es eben "Prof. Dr. Dr. Sowieso" - allerdings kein Biologe - upps ...

Irgendjemand sprach mal von einem Wandervogelstudium und meinte dabei die Kombination der Fächer Germanistik und Geschichte. Nicht gerade unbeliebt. Witzigerweise waren es die nicht allzu hellsten Kerzen auf der Torte meines Abendgymnasialkurses, die genau diese Zusammenstellung wählten. Auch Politik- und Kulturwissenschaften gehen in die Richtung. Wobei dass nun nicht heissen muss, dass alle die das studieren und derartige Abschlüsse haben blöd in der Birne sein müssen.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(05 May 2018, 18:24)
Wie dir nachgewiesen wurde - und zwar mehrfach(!) - ist istlamischer Antisemitismus NICHT auf den christlichen Antisemitsmus zurückzuführen.
Dazu nur ganz kurz: Die schier unerträglichen Vorwürfe des selbst angemaßten politischen Führers eines angeblichen "Volks", mit dem eigentlich die Bewohner eines ehemals britischen Mandatsgebiets gemeint sind, Abbas: Dass die Juden an der Shoah angeblich auch selbst schuld seien, basieren ganz wesentlich auf dem Narrativ des (vermeintlich) verurteilenswerten Geldverleihens und Zinsnehmens. Das aber ist etwa zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert erst im christlichen Europa eingeführt worden. Namentlich und besonders von Papst Alexander III (etwa 1159 bis 1181 als solcher). Die ganze in Moskau zu Sowjetzeiten verfasste Dissertation von Abbas ("Die andere Seite: Die geheimen Beziehungen zwischen dem Nazismus und der Führung der zionistischen Bewegung", 1983) kann als Musterbeispiel für die Übernahme antisemitischer Erzählungen aus dem christlichen Kulturbereich in den muslimischen gelten. Abbas bezieht sich darin ausschließlich und nur auf westliche Holocaust-Leugner wie Robert Faurisson und nirgends auf irgendeinen vermeintlich genuin islamischen Antisemitismus. Der Fall Abbas kann als Musterbeispiel für die These gelten, dass der islamisierte Antisemitismus sekundär ist und aus einem primären Antisemitismus aus dem christichen Kulturkreis resultiert. Beziehungsweise als Anhaltspunkt dafür, dass islamisierter Antisemitismus eben DOCH auf christlichen Antisemitismus zurückzuführen ist.
Wie ich bereits in einem anderen Beitrag schrieb, hat jemand (wie Wolfgang Benz), dem es nicht zu peinlich ist auf einem islamistischen Portal namens "Islam-Markt" (welches unter Beobachtung des Verfassungsschutz steht) über Islamfeindlichkeit zu schwadronieren und diesen auch noch mit Antisemitismus/Judenhass gleichsetzt, setzt selbst seine Reputation und Glaubwürdigkeit auf's Spiel. Da bedarf es keines Rufmordes mehr - den es übrigens auch gar nicht gibt.
Seine Ansichten sind nicht nur kontrovers, sondern ganz bewusst falsch. Was Benz betreibt, ist Relativierung und Marginalisierung genuin islamischen Judenhasses/Antisemitismus UND er versucht auf diese Weise Muslime von jeglicher Eigenverantwortung für ihr Handeln freizusprechen und sie als Opfer von Fremdbeeinflussung (Christentum) darzustellen, vergisst dabei jedoch zu erwähnen, dass auch Christen im Islam Verfolgungen ausgesetzt waren und immer noch sind.
NEIN - ein Relativierer und Bestärker der Muslime in ihrem Opferstatus, ist KEIN "Mitstreiter für die Sache" und steht schon gar nicht "auf der richtigen Seite".
Dazu nur ein - willkürlich herausgepicktes - Zitat von Benz aus einem Interview mit der Süddeutschen:
Die Juden vergiften Brunnen - das gehört zu den ältesten antijudaistischen Stereotypen. Der ganze rassistisch argumentierende Antisemitismus, den wir derzeit reichlich aus muslimischer Quelle zu hören und zu lesen bekommen, ist allerdings bei uns entstanden. Der islamische Antisemitismus ist ein Import aus Europa. Der Islam kennt von seinen Ursprüngen her keine rassistische Judenfeindschaft. Jetzt dient sie als Waffe, um die Israelfeindschaft zu stützen.
http://www.sueddeutsche.de/politik/vers ... -1.3558828
Nichts, aber auch gar nichts darin deutet auf irgendeine Freisprechung der Verantwortung von Muslimen hin. Er stellt lediglich die historischen Zusammenhänge richtig. Es ist dein gutes Recht, in diesem Punkt eine andere Meinung zu vertreten. Du solltest nur allerdings im Auge behalten, dass die Süddeutsche nicht irgendeine Hetzzeitschrift ist, sondern im Großen und Ganzen die Ansichten der eher Gebildeten dieses Landes wiedergibt.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 May 2018, 08:32)

Dazu nur ganz kurz: Die schier unerträglichen Vorwürfe des selbst angemaßten politischen Führers eines angeblichen "Volks", mit dem eigentlich die Bewohner eines ehemals britischen Mandatsgebiets gemeint sind, Abbas: Dass die Juden an der Shoah angeblich auch selbst schuld seien, basieren ganz wesentlich auf dem Narrativ des (vermeintlich) verurteilenswerten Geldverleihens und Zinsnehmens. Das aber ist etwa zwischen dem 11. und 12. Jahrhundert erst im christlichen Europa eingeführt worden. Namentlich und besonders von Papst Alexander III (etwa 1159 bis 1181 als solcher). Die ganze in Moskau zu Sowjetzeiten verfasste Dissertation von Abbas ("Die andere Seite: Die geheimen Beziehungen zwischen dem Nazismus und der Führung der zionistischen Bewegung", 1983) kann als Musterbeispiel für die Übernahme antisemitischer Erzählungen aus dem christlichen Kulturbereich in den muslimischen gelten. Abbas bezieht sich darin ausschließlich und nur auf westliche Holocaust-Leugner wie Robert Faurisson und nirgends auf irgendeinen vermeintlich genuin islamischen Antisemitismus. Der Fall Abbas kann als Musterbeispiel für die These gelten, dass der islamisierte Antisemitismus sekundär ist und aus einem primären Antisemitismus aus dem christichen Kulturkreis resultiert. Beziehungsweise als Anhaltspunkt dafür, dass islamisierter Antisemitismus eben DOCH auf christlichen Antisemitismus zurückzuführen ist.
Selbst wenn du deine Relaitivierungs- und Reinwasschungsversuche nocht tausendmal unternimmst, werden sie nicht wahrer, sonern bleiben was sie sind - Relativierungs- und Reinwaschungsversuche!
Genuin islamischer Judenhass/Antisemitismus ist so alt wie der Islam selbst. Dieser genuin islamische Judenhass/Antisemitismus entstammt NICHT dem Christentum!
Ermordung, Verfolgung und Diskriminierung von Juden sind im Islam älter als im Christentum - die beginnt bereits im 7. Jh mit dem Massaker von Medina und Banu Quraiza , beides jüdische Gründungen.
Dass sehr viel später auch Aspekte christlichen Judenhasses/Antisemitsmus in den Islam aufgenommen wurden, ändert nichts an der Tatsache, dass islamischer Antisemitismus seinen Ursprung NICHT im Christentum hat.
schokoschendrezki hat geschrieben:(08 May 2018, 08:32)Dazu nur ein - willkürlich herausgepicktes - Zitat von Benz aus einem Interview mit der Süddeutschen:

http://www.sueddeutsche.de/politik/vers ... -1.3558828
Nichts, aber auch gar nichts darin deutet auf irgendeine Freisprechung der Verantwortung von Muslimen hin. Er stellt lediglich die historischen Zusammenhänge richtig. Es ist dein gutes Recht, in diesem Punkt eine andere Meinung zu vertreten. Du solltest nur allerdings im Auge behalten, dass die Süddeutsche nicht irgendeine Hetzzeitschrift ist, sondern im Großen und Ganzen die Ansichten der eher Gebildeten dieses Landes wiedergibt.
Doch genau darauf deutet das ganze Geschwafel von Benz hin auf eine Freisprechung der Muslime von ihrer Verantwortung!
Er schwafelt von "modernem islamischen Antisemitismus" und verschweigt, ja negiert den historischen und er verschweigt und negiert noch etwas, die genuin islamische Christenfeindlichkeit.
Was Benz mit seinem Verschweigen und Leugnen des historischen (genuinen) islamischen Judenhass/Antisemitismus betreibt, ist Geschichtsrevision in Reinkultur!

Nirgendwo habe ich die "SZ" als Hetzschrift bezeichnet - also unterstelle mir auch nicht dergleichen!
Und zu deiner Info: Geschichtsrevisionismus ist kein Alleinstellungsmerkmal der rechten politischen Szene, den gibt es ebenso ausgeprägt in der linken politischen Szene und auch die so genannte politische Mitte ist nicht dagegen gefeit.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Zunder hat geschrieben:(06 May 2018, 01:27)

Der exterminatorische Antisemitismus kommt definitiv nicht aus der Religion. Daran ändern die religiös gepolten Nazis, die unter "Deutsche Christen" firmieren auch nichts. Das hat überhaupt nichts mit reinwaschen zu tun, sondern mit historischen und ideologischen Tatsachen.
Was Du mit "Tatsachen" bezeichnest ist in Wahrheit Gegenstand eines sehr widersprüchlichen Diskurses, der bis heute anhält und häufig unter dem Schlagwort "Von Luther zu Hitler" zusammengefasst wird. Der Bestseller "Hitlers willige Vollstrecker" löste Ende der 90er Jahren eine nach seinem Autor benannte "Goldhagen-Debatte" aus. Darin ging es ganz zentral auch um die Frage, ob der "eliminatorische Antisemitismus" in Deutschland mit den Thesen Luthers begann. Und zwar ganz deutlich nicht mit seinen persönlichen Ansichten zu dieser Frage sondern mit den explizit religiös begründeten. Stelle bitte nicht etwas als bereits kanonisiertes und unhinterfragbares Wissen dar, was tatsächlich Gegenstand bis heute geführter Kontroversen ist.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Wie immer auch die Verbindungen zwischen Islam, Koran usw. etwa in Koranschulen oder Moscheen in Deutschland geknüpft werden. Das ist ziemlich intransparent. Völlig und absolut transparent sind dagegen die machtpolitischen Zusammenhänge, die das Verhältnis der arabischen Staaten zu Israel prägen. Und darum plädiere ich dafür, sich daran zu halten. Es ist für Deutschland allemal zielführender, sich außenpolitisch für die Sicherheit ISraels einzusetzen als den Koran nach vermeintlich judenfeindlichen Passagen zu durchsuchen.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Keoma »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 May 2018, 09:20)

Wie immer auch die Verbindungen zwischen Islam, Koran usw. etwa in Koranschulen oder Moscheen in Deutschland geknüpft werden. Das ist ziemlich intransparent. Völlig und absolut transparent sind dagegen die machtpolitischen Zusammenhänge, die das Verhältnis der arabischen Staaten zu Israel prägen. Und darum plädiere ich dafür, sich daran zu halten. Es ist für Deutschland allemal zielführender, sich außenpolitisch für die Sicherheit ISraels einzusetzen als den Koran nach vermeintlich judenfeindlichen Passagen zu durchsuchen.
Und beides zusammen geht nicht?
Wenn in Europas Moscheen der islamische Antisemitismus verbreitet wird, kann uns das egal sein?
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Ammianus hat geschrieben:(05 May 2018, 19:45)

Wie sieht es eigentlich mit den akademischen Qualitäten eines Mannes aus, der nicht mal recherchiert, wem er da ein Interview gibt. Eine halbe Stunde Lektüre im Forum des Muslim-Marktes hätte gereicht um festzustellen, dass man sich da auf dem Niveau von Nazis und Maoisten befindet.
Zumindest in Hinblick auf seine Kritiker (insbesondere Broder):
Mit dieser gekonnten Polemik zeigt Broder jedoch vor allem, dass ihm letztlich das Wesen der Wissenschaft fremd ist. Denn der Vergleich ist nicht irgendein, sondern DAS Instrument der Wissenschaft schlechthin. Erkenntnis, das wusste schon Aristoteles, besteht letztlich in nichts anderem als dem Festhalten von Unterschieden und Gemeinsamkeiten. Genau darum geht es im menschlichen Erkennen: festzustellen, welche Erkenntnisobjekte Übereinstimmungen und welche Unterschiede aufweisen – und im Hinblick worauf. Und diese Frage kann man nicht beantworten, ohne zuvor verglichen zu haben. Benz hat daher ganz Recht damit, es auch weiterhin als „Aufgabe des Wissenschaftlers“ zu begreifen, „zu vergleichen, wo man vergleichen muss“.
Die Gemeinsamkeit zwischen Antisemitismus und Islamophobie besteht schlicht in der unzulässigen Verallgemeinerung, der Kollektivschuldthese. Der wesentliche Unterschied besteht (u.a.) darin, dass diese Verallgemeinerung bei der Islamophobie aus einzelnen aber realen Fakten (wie Terrorismus) beruht. Der Antisemitismus jedoch auf durchgängig irrealen Erzählungen. Eigentlich müsste man eine so schlicht logische Erläuterung, wie die, dass die Erkenntnis einer Einzigarkeit der Shoah gar nicht anders zustande kommen kann als auf der Grundlage von Vergleichen, nicht näher erläutern. Wers dennoch braucht: Hier:
https://blog.zeit.de/stoerungsmelder/20 ... semit_2485
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Keoma hat geschrieben:(08 May 2018, 09:35)

Und beides zusammen geht nicht?
Wenn in Europas Moscheen der islamische Antisemitismus verbreitet wird, kann uns das egal sein?
Das kann uns überhaupt nicht egal sein. Hier auf meinem Schreibtisch liegt eine Broschüre der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung mit dem bezeichnenden Titel: "Die Finanzierung muslimischer Organisationen in Deutschland". Es führt nix an der Beschäftigung sowohl mit schwierigen innenpolitischen Zusammenhängen wie der staatlichen finanziellen Förderun der evangelischen und katholischen Kirche (im Gegensatz zu muslimischen Einrichtungen) wie auch außenpolitischen Angelegenheiten wie dem Verhätnis der Bundesrepublik zu Einrichtungen wie der türkischen DITIB vorbei.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

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schokoschendrezki hat geschrieben:(08 May 2018, 09:38)

Der wesentliche Unterschied besteht (u.a.) darin, dass diese Verallgemeinerung bei der Islamophobie aus einzelnen aber realen Fakten (wie Terrorismus) beruht.
Der wesentlich bedeutendere Unterschied besteht darin, dass wegen "Islamophobie" bisher noch keine Millionen Menschen im industriellen Maßstab vergast und verbrannt worden sind und es steht auch nicht zu befürchten, dass das in absehbarer Zukunft jemals passieren wird, zumindest nicht in der westlichen Welt. Die meisten Muslime werden von anderen Muslimen ermordet, auf Befehl von Diktatoren und Theokraten, nicht von "Islamophoben" und schon gar nicht in der Größenordnung. Die Situation der Muslime in Europa ist mit der der Juden in Europa vor und während des 2. Weltkrieges rein gar nicht zu vergleichen, dieser unsägliche Vergleich soll nur dazu dienen, Kritiker des politischen Islam mundtot zu machen, sie auf eine Stufe mit Antisemiten und Nazis zu stellen.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Ammianus »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 May 2018, 09:38)

Zumindest in Hinblick auf seine Kritiker (insbesondere Broder):

Die Gemeinsamkeit zwischen Antisemitismus und Islamophobie besteht schlicht in der unzulässigen Verallgemeinerung, der Kollektivschuldthese. Der wesentliche Unterschied besteht (u.a.) darin, dass diese Verallgemeinerung bei der Islamophobie aus einzelnen aber realen Fakten (wie Terrorismus) beruht. Der Antisemitismus jedoch auf durchgängig irrealen Erzählungen. Eigentlich müsste man eine so schlicht logische Erläuterung, wie die, dass die Erkenntnis einer Einzigarkeit der Shoah gar nicht anders zustande kommen kann als auf der Grundlage von Vergleichen, nicht näher erläutern. Wers dennoch braucht: Hier:
https://blog.zeit.de/stoerungsmelder/20 ... semit_2485
Tut mir leid, aber das beginnt schon damit, dass Antisemitismus eine ganz reale Erscheinung in Vergangenheit und Gegenwart ist während es sich bei "Islamophobie" um einen ideologischen Kampfbegriff handelt.
Um etwas über die Stellung der Juden innerhalb des islamischen Mainstreams zu erfahren und dadurch auch Verhalten und Denken von Moslems analysieren zu können ist es sehr wohl nötig, dies gründlich zu untersuchen. Dabei ist auch der von Moslems als absolut wahrheitsgetreue angesehene Lebenslauf des Propheten, des besten aller Menschen die je gelebt haben und leben werden, zu betrachten. Besonders das Kapitel Jathrib sollte man sich da zu Gemüte führen. Aber eben auch die Geschiche der Juden unter moslemischer Herrschaft. Einem Juden, aber auch Atheisten, Christen, Budhisten - generell jedem Nichtmoslem - droht im Iran die Todesstrafe, hat er einvernehmlichen Sex mit einer Muslima.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(08 May 2018, 11:05)

Der wesentlich bedeutendere Unterschied besteht darin, dass wegen "Islamophobie" bisher noch keine Millionen Menschen im industriellen Maßstab vergast und verbrannt worden sind und es steht auch nicht zu befürchten, dass das in absehbarer Zukunft jemals passieren wird, zumindest nicht in der westlichen Welt. Die meisten Muslime werden von anderen Muslimen ermordet, auf Befehl von Diktatoren und Theokraten, nicht von "Islamophoben" und schon gar nicht in der Größenordnung. Die Situation der Muslime in Europa ist mit der der Juden in Europa vor und während des 2. Weltkrieges rein gar nicht zu vergleichen, dieser unsägliche Vergleich soll nur dazu dienen, Kritiker des politischen Islam mundtot zu machen, sie auf eine Stufe mit Antisemiten und Nazis zu stellen.
Der Vergleich der Situation von Juden in Europa vor und während des 2. Weltkrieges und der von Muslimen heute in Europa kommt zu dem Ergebnis, dass diese Situationen höchst unterschiedlich sind bzw. waren ... :rolleyes:

Wenn wir heute und hier antisemitische Straftaten betrachten ... so gibt es tatsächlich das Problem, dass eigentlich antisemitische Straftaten von Polizei und Behörden nicht selten falsch als "lediglich" dem Israel-Palästina-Konflikt zugehörig eingeordnet werden und damit auch die Statistiken und den Gesamteindruck verfälschen.

Das genau wird unter anderem in dem nüchtern-sachlichen Artikel zum Thema in der (vom ZR der Juden in D.) herausgegebenen liberalen Jüdischen Allgemeinen berichtet. Und gleichzeitig heißt es dort:
Doch Steinitz warnt davor, rechten Gruppen und Parteien wie der AfD zu glauben, die behaupten, ein Großteil der antisemitischen Straftaten hätte einen mus­limischen Hintergrund. »Wer das be­­hauptet, macht es sich viel zu einfach.
http://www.juedische-allgemeine.de/arti ... w/id/30850

Ich würd' einfach mal versuchen, von diesen kulturalistischen Polemiken herunterzukommen und das Problem als reales Problem zu fassen.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 May 2018, 09:14)

Das habe ich doch auch gar nicht behauptet. Es geht mir mit dem Hinweis auf die Seriösität dieser Publikation lediglich darum, einen Standpunkt, eine Sichtweise als zwar kontrovers diskutierbar, aber nicht als irgendwie abseitig oder völlig von allen guten Geistern verlassen zu verteidigen.
Du hast ein Zeitungsinterview verlinkt und keine seriöse Publikation. Schon die Beschränkung auf Verschwörungstheorien, die Verortung islamischen Antisemitsmus, als auf Verschwörungstheorien basierend, ist in höchstem Maße unseriös, weil sie den historischen, genuinen islamischen Judenhass/Antisemitsmus unterschlägt und leugnet.
Im Folgenden sind die Antworten, die Benz gibt geschichtsrevisionistisch, wiederum weil er den historischen genuinen islamischen Judenhass/Antisemitismus leugnet, für schlicht nicht existent erklärt, er blendet mal locker 600 bis 500 Jahre Geschichte des Islam und damit Geschichte islamischen Judenhasses/Antisemitsmus' aus.
Das ist nicht nur Geschichtsrevisionismus, das sind Releativierung, Reinwaschungsversuche UND Zuweisung eines Opferstatus an die Muslime.
Die können ja - frei nach Benz - überhaupt nichts dafür, das wurde ja alles nur vom "bösen Christentum" aufgezwungen.
Da ist nichts seriös dran - gaar nichts!
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 May 2018, 09:38)

Zumindest in Hinblick auf seine Kritiker (insbesondere Broder):

Die Gemeinsamkeit zwischen Antisemitismus und Islamophobie besteht schlicht in der unzulässigen Verallgemeinerung, der Kollektivschuldthese. Der wesentliche Unterschied besteht (u.a.) darin, dass diese Verallgemeinerung bei der Islamophobie aus einzelnen aber realen Fakten (wie Terrorismus) beruht. Der Antisemitismus jedoch auf durchgängig irrealen Erzählungen. Eigentlich müsste man eine so schlicht logische Erläuterung, wie die, dass die Erkenntnis einer Einzigarkeit der Shoah gar nicht anders zustande kommen kann als auf der Grundlage von Vergleichen, nicht näher erläutern. Wers dennoch braucht: Hier:
https://blog.zeit.de/stoerungsmelder/20 ... semit_2485
Es gibt KEINE Gemeinsamkeiten zwischen Antisemitismus und "Islamophobie", weil es keine Islamophobie gibt.
Im Gegenteil der Begriff "Islamophobie" wurde als politischer Kampfbegriff durch das iranische Mullahsystem mit dem Ziel geprägt, jegliche Kritik am Islam zu pathologiesieren.

"Es ist nicht verwunderlich, dass religiöse Organisationen und Vertreter islamischer Staaten einen Begriff wie Islamophobie gern zur Einschüchterung und Diffamierung von Kritikerinnen und Kritikern aufgreifen. So nennt die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich „die Position einer entschiedenen Anti-Haltung gegenüber dem Islam“ islamophob und sieht in ihr eine „wesentliche Facette der Fremdenfeindlichkeit“.[23] Wie sehr der Begriff mittlerweile strapaziert und funktionalisiert wird, zeigt nicht zuletzt die Reaktion des türkischen Ministerpräsidenten Erdoğan, der im Dezember 2011 den Versuch des französischen Gesetzgebers, die Leugnung des Völkermords an den Armeniern unter Strafe zu stellen, als islamophob bezeichnete."
Quelle


Und genau so wird der Begriff "Islamophobie" auch verwendet, zur politischen Diffamierung von Kritikern des Islam und zur Unterdrückung jeglicher Kritik am Islam.

Wenn Leute wie Wolfgang Benz also Antisemitismus/Judenhass und "Islamophobie" miteinander vergleichen, dann relativieren bzw verharmolsen sie (ganz bewusst) nicht nur den genuin islamischen Judenhass/Antisemitismus, sondern Antisemitismus allgemein. UND sie bestärken Moslems in ihrer selbst gewählten/selbst generierten Opferrolle, schlimmer noch, sie stellen kritikunfähige Muslime mit den (tatsächlichen) Opfern und Überlebenden eines Genozids auf eine Stufe.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 May 2018, 11:30)

Der Vergleich der Situation von Juden in Europa vor und während des 2. Weltkrieges und der von Muslimen heute in Europa kommt zu dem Ergebnis, dass diese Situationen höchst unterschiedlich sind bzw. waren ... :rolleyes:

Wenn wir heute und hier antisemitische Straftaten betrachten ... so gibt es tatsächlich das Problem, dass eigentlich antisemitische Straftaten von Polizei und Behörden nicht selten falsch als "lediglich" dem Israel-Palästina-Konflikt zugehörig eingeordnet werden und damit auch die Statistiken und den Gesamteindruck verfälschen.

Das genau wird unter anderem in dem nüchtern-sachlichen Artikel zum Thema in der (vom ZR der Juden in D.) herausgegebenen liberalen Jüdischen Allgemeinen berichtet. Und gleichzeitig heißt es dort:



http://www.juedische-allgemeine.de/arti ... w/id/30850

Ich würd' einfach mal versuchen, von diesen kulturalistischen Polemiken herunterzukommen und das Problem als reales Problem zu fassen.
"Kulturalismus"/"kulturalistisch" ist auch so ein politischer Kampfbegriff mit dem jede Diskussion über kulturelle Prägung, kultureller Herkunft bzw kurlurellem Zusammenhang/HInergrund abgewürgt werden soll.
Kulturrelativierer wie du kapieren nicht und wollen auch nicht kapieren, dass GERADE der kulturelle Hintergrund/der kulturelle Zusammenhang entscheident für die Analyse des Problems ist.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 May 2018, 09:38)

Zumindest in Hinblick auf seine Kritiker (insbesondere Broder):

Die Gemeinsamkeit zwischen Antisemitismus und Islamophobie besteht schlicht in der unzulässigen Verallgemeinerung, der Kollektivschuldthese. Der wesentliche Unterschied besteht (u.a.) darin, dass diese Verallgemeinerung bei der Islamophobie aus einzelnen aber realen Fakten (wie Terrorismus) beruht.
Nachtrag: Diese Behauptung ist schlicht und ergreifend falsch!
Der Islam beschreibt kein Kollektiv und ist auch keines. Der Islam ist eine Religion bzw Herrschafts- und Machtideologie. Einer Religion bzw Herrschaftsideologie kann keine "kollektive Schuld" zugewiesen werden und wird auch nicht.
Anders beim Judenhass/Antisemitismus - dieses bezieht sich sehr wohl auf ein Kollektiv realer Menschen und diesen wird tatsächlich eine kollektive Schuld zugewiesen.

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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 May 2018, 11:30)

Der Vergleich der Situation von Juden in Europa vor und während des 2. Weltkrieges und der von Muslimen heute in Europa kommt zu dem Ergebnis, dass diese Situationen höchst unterschiedlich sind bzw. waren
Diesen Vergleich braucht man gar nicht erst anzustrengen, so etwas weiß man. Dieser Vergleich wird aber sehr oft gebracht, um die Muslime in Deutschland 2018 mit den Juden in Deutschland 1933ff auf eine Stufe zu stellen, um Kritik am politischen Islam zu diffamieren-
Das genau wird unter anderem in dem nüchtern-sachlichen Artikel zum Thema in der (vom ZR der Juden in D.) herausgegebenen liberalen Jüdischen Allgemeinen berichtet.
Schön und gut, nur hat das nicht mit deiner These, der muslimische Antisemitismus wäre ein Import aus Europa, nicht wirklich etwas zu tun.
Ich würd' einfach mal versuchen, von diesen kulturalistischen Polemiken herunterzukommen und das Problem als reales Problem zu fassen.
Diesen Ratschlag gebe ich dir mit Freuden zurück, du solltest ihn beherzigen.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

Dark Angel hat geschrieben:(08 May 2018, 12:21)

"Kulturalismus"/"kulturalistisch" ist auch so ein politischer Kampfbegriff mit dem jede Diskussion über kulturelle Prägung, kultureller Herkunft bzw kurlurellem Zusammenhang/HInergrund abgewürgt werden soll.
Gleichzeitig bedient er sich selber "kulturalistischer Polemiken", wenn er aufs Christentum und den vermeintlichen Export von Antisemitismus abhebt. Dass sich Antisemiten gegenseitig mit immer neuen Abartigkeiten, warum man Juden hassen muss, beglücken und damals wie heute im internationale Austausch stehen, ist ja auch unbestritten, nur war das nie und ist es auch jetzt keine Einbahnstraße.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Tom Bombadil hat geschrieben:(08 May 2018, 13:05)

Gleichzeitig bedient er sich selber "kulturalistischer Polemiken", wenn er aufs Christentum und den vermeintlichen Export von Antisemitismus abhebt. Dass sich Antisemiten gegenseitig mit immer neuen Abartigkeiten, warum man Juden hassen muss, beglücken und damals wie heute im internationale Austausch stehen, ist ja auch unbestritten, nur war das nie und ist es auch jetzt keine Einbahnstraße.
Nur wenn man den permanenten Versuch, islamischen Antisemitismus zu relativieren und zu verharmlosen, die Moslems als Opfer christlich-antisemitistischer Indoktrination darzustellen, als "kulturalistische Polemik" betrachtet.
Genau das tut Wolfgang Benz und darin folgt ihm Schokoschendretzki.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(08 May 2018, 12:36)

Nachtrag: Diese Behauptung ist schlicht und ergreifend falsch!
Der Islam beschreibt kein Kollektiv und ist auch keines. Der Islam ist eine Religion bzw Herrschafts- und Machtideologie. Einer Religion bzw Herrschaftsideologie kann keine "kollektive Schuld" zugewiesen werden und wird auch nicht.
Anders beim Judenhass/Antisemitismus - dieses bezieht sich sehr wohl auf ein Kollektiv realer Menschen und diesen wird tatsächlich eine kollektive Schuld zugewiesen.

Es gibt keinerlei Gemeinsamkeiten zwischen Judenhass/Antisemitismus und "Islamophobie" !
Eine "Kollektivschuldhypothese" ist ja auch keine zulässige Selbstzuschreibung sondern eine unzulässige Fremdzuschreibung. Wenn du schreibst, eine Kollektivschuldzuweisung könne es im Falle der Islamophobie gar nicht geben, so unterstellst Du damit, dass Hetzer gleich welcher Art auf jeden Fall logisch denken und korrekt urteilen würden.

Und zu "Islamophobie": Wörtlich genommen ist das etwas anderes als "Antiislamismus" oder auch "Antimuslimismus". Nämlich nicht Islam-Hass sondern Islam-Angst. Die hysterische Islam-Angst, die aktuell in Deutschland und Europa herrscht, ist leider alles andere als nur eingebildet. Dass islamische Einrichtungen wie Koranschulen systematisch antisemitische Stereotype bedienen und Israel-Hass verbreiten, ist bekannt. Gemäß dem weiter oben geäußerten Vorsatz, keine kulturalistischen Polemiken zu betreiben (sehe ich durchaus auch selbstkritisch) sondern sich dem eigentlichen Problem zu widmen, will ich auf die wirklich vorbildhafte Arbeit des AJC, des American Jewish Committee und speziell seiner Vertretung in Berlin hinweisen. Das AJC hat erst im Dezember 2017 eine repräsentative Studie zu antisemitischen Einstellungen von Geflüchteten aus Syrien und dem Irak durchgeführt. Die hier nachzulesen ist: https://ajcberlin.org/sites/default/fil ... s_2017.pdf

Und wie sich eigentlich sowieso jeder aufgeklärte, humanistische, demokratisch gesinnte, nüchterne Mensch schon denken kann, kommt diese Studie natürlich nicht zu einer monokausalen Aussage der Art "Antisemitismus wurzelt im Islam als Religion". Am Ende der Studie wird noch einmal eine Auflistung der 6 wichtigsten Motivationsursachen für antisemitische Vorbehalte unter den Geflüchteten aus dieser Region. Es ist äußerst nützlich, sich das mal in Ruhe zu Gemüte zu führen. In Hinsicht auf das gerade heiß diskutierte Thema der religiösen Grundlegung ist es vor allem - eigentlich kaum verwunderlich - die Nähe des Islam zum Juden- und Christentum. Juden werden von muslimischen Menschen, wenn aus religiösen Gründen, dann vor allem aufgrund ihrer historischen oder auch vermeintlichen Nähe verachtet. Dazu ein Zitat, das vielleicht eine typische Gefühlslage beschreibt:
Was ich höre, ist, dass Juden wie wir sind. Sie sind sauber wie Muslime [...] aber du darfst nicht in ihrem Haus schlafen, weil du [dort] nicht sicher
bist. Christen sind nicht sauber, aber du kannst in ihrem Haus schlafen. Aber Juden sind unsere Cousins, sie sind wie wir, was Alltagsgewohnheiten betrifft.“
Dieses Misstrauen sozusagen unter Verwandten wird nun vor allem von zwei Dingen überlagert und verstärkt: Zum einen von all den antisemitischen Versatzstücken, die von Luther bis Hitler in der westlichen Welt kursieren. Also den bekannten Verschwörungstheorien wie den "Protokollen" über den angeblichen Frevel der Zinsnahme bis hin zu Verschwörungstheorien von einer angeblichen geheimen Weltherrschaft der Juden. Und zum anderen, und das ist hier bislang noch viel zu wenig thematisiert worden: Vom arabischen Nationalismus der Nachkriegszeit bis heute. Einschließlich der Legenden über den vermeintlich heldenhaften WIderstand eines angeblichen palästinensischen Volks.

Das oben angeführte Zitat ist vor allem deshalb so bemerkenswert - und das wird in der AJC-Studie auch herausgestellt - weil es mit "Was ich höre, ist .." beginnt und nicht mit "Es ist". Das muss der Anknüpfungspunkt für eine praktische und gezielte Arbeit gegen antisemitische Bestrebungen von Muslimen in Deutschland sein. Sich von den Infizierern loszusagen und eine eigene Meinung zu vertreten. Nötig für einen solchen Ansatz ist aber erstmal die grundsätzliche Einsicht in die Tatsache, dass der Islam als Religion und der Kulturraum, in welchem diese Religion mehrheitlich vorherrscht, eben nicht prinzipiell anschlussunfähig für demokratische, pluralistische Vorstellung ist. Sonst braucht man gar nicht erst anzufangen. Und kann der vollkommen irrealen Illusion anhängen, ein Land wie Deutschland ließe sich von einer nach Milliarden zählenden Menschengruppe einfach so isolieren.

Die Chance, von einer "Vercousinierung" der Muslime zu einer Bruderschaft mit Juden zu gelangen, sehe ich als höher an, als es beispielsweise die Einigung zwischen historisch verfeindeten Nationen der Fall ist.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Di 8. Mai 2018, 15:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(08 May 2018, 13:46)
Der Vergleich von Antisemitismus und "Islamophobie" (Diffamierung jeglicher Islamkritik) ist einfach nur widerlich!
Kannst Du mir logisch-sachlich erklären, warum ein Vergleich, eine Gegenüberstellung von Antisemitismus und Islamophobie, die zwangsläufig auch auf die Herausstellung von Differenzen ausgerichtet ist, auf eine "Diffamierung" von Islamkritik hinausläuft? Islamophobie, also Islam-Angst ist das aktuelle Symptom einer diffusen Angst, die es eigentlich sogar verhindert, sachliche, praktische, wirksame Kritik an Erscheinungen des Islam zu üben. "Widerlich" soll also die Aufforderung sein, anstelle solcher diffusen Angst-Gefühle tatsächlich wirksame Kritik zu üben. Nun gut. Ich nehme das zur Kenntnis. Einer Beförderung sachlicher, zielführender politischer Diskussionen im Sinne eines "Forums" dürfte der Vorwurf der "Widerlichkeit" bei Argumentationen, die in keinster Weise auf die Ausübung von Gewalt gegen Menschen ausgerichtet ist, kaum dienlich sein und würde, wäre ich Moderator, natürlich entfernt werden.
Zuletzt geändert von schokoschendrezki am Di 8. Mai 2018, 15:06, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 May 2018, 15:11)

Und die reale Islamangst der diffus-neurotisch-hysterischen Art in Deutschland...
Wo kann man die bestaunen? Ich bekomme davon nichts mit, zB. wenn ich durch die Stadt gehe oder im Supermarkt an der Kasse stehe, da rennt niemand panisch/hysterisch weg, wenn ein Moslem oder eine Muslima vorbei geht oder mit an der Kasse steht.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Haegar »

Dank an schokoschendrezki und die Mitdisputierer für die interessanten letzten Seiten.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 May 2018, 14:42)
Und zu "Islamophobie": Wörtlich genommen ist das etwas anderes als "Antiislamismus" oder auch "Antimuslimismus". Nämlich nicht Islam-Hass sondern Islam-Angst.
Du darfst dir deine Belehrungen getrost sparen!
Ich weiß was eine Phobie ist und ich weiß auch dass der Begriff "Islamophobie" nichts mit "Angst vor dem Islam" zu tun hat und vor allem weiß ich durch wen dieser Begriff aus welchen Gründen geprägt wurde. ==> Siehe Link!
schokoschendrezki hat geschrieben:(08 May 2018, 14:42)
Die hysterische Islam-Angst, die aktuell in Deutschland und Europa herrscht, ist leider alles andere als nur eingebildet.

In Deutschland und Europa herrscht auch keine "hysterische Islamangst"!
Im Gegenteil in Deutschland und Europa herrscht ein Islamappeasement, eine Anbiederung mit dem Islam, begründet im selbstgewählten und selbst generierten Opferstatus der Muslime.
In Deutschland und Europa herrscht eine erschreckende Unkenntnis des Islam vergl.: Prof. Christine Schirrmacher UND in Deutschland und Europa herrscht eine erschreckende Ignoranz gegenüber den Zielen des Islam in Europa, gegenüber der schleichenden Islamisierung. ==> vergl. warnende Schriften Bassam Tibi, Ahmand Mansour, Hamed Abdel Samad, Necla Kelec u.a. werden ignoriert bzw als rääächts diffamiert.
schokoschendrezki hat geschrieben:(08 May 2018, 14:42)Dass islamische Einrichtungen wie Koranschulen systematisch antisemitische Stereotype bedienen und Israel-Hass verbreiten, ist bekannt. ...
snip
Dein Palaver über irgendwelche Studien kannst du dir sparen!
Es geht immer noch um Antisemitismus in Deutschland als gesamtgesellschaftliches Problem und das bedeutet, keine Bevölkerungsgruppe, kein Teil der Gesellschaft, keine (zugewanderte) Minderheit ist davon ausgenommen.
Tatsache ist allerdings, dass zu unseren eigenen Problemen mit Antisemitismus noch das Problem des islamischen Antisemitismus hinzu kommt und Tatsache ist ebenso, dass dieses Problem des eingewanderten/mitgebrachten Antisemitismus relativiert, verharmlost und marginalisiert wird, dass Reinwaschungsversuche unternommen werden.
schokoschendrezki hat geschrieben:(08 May 2018, 14:42)Dieses Misstrauen sozusagen unter Verwandten wird nun vor allem von zwei Dingen überlagert und verstärkt: Zum einen von all den antisemitischen Versatzstücken, die von Luther bis Hitler in der westlichen Welt kursieren. Also den bekannten Verschwörungstheorien wie den "Protokollen" über den angeblichen Frevel der Zinsnahme bis hin zu Verschwörungstheorien von einer angeblichen geheimen Weltherrschaft der Juden. Und zum anderen, und das ist hier bislang noch viel zu wenig thematisiert worden: Vom arabischen Nationalismus der Nachkriegszeit bis heute. Einschließlich der Legenden über den vermeintlich heldenhaften WIderstand eines angeblichen palästinensischen Volks.
Hör doch endlich auf, Muslime von ihrer Eigenverantwortung freizusprechen und genuin islamischen Judenhass/Antisemitismus als nicht existent zu erklären und diesen der westlichen Kultur anzulasten!
Antisemitische Verschwörungstheorien, Aspekte christlichen Antijudaismus und Antisemitismus konnten nur übernommen werden und wurden auch nur deshalb übernommen, weil es bereits genuinen islamischen Judenhass/Antisemitismus gab, weil die europäischen Aspekte auf "fruchtbaren Boden" fielen und nur allzugut zu den eigenen "Aversionen" des Islam passten.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 May 2018, 14:54)

Kannst Du mir logisch-sachlich erklären, warum ein Vergleich, eine Gegenüberstellung von Antisemitismus und Islamophobie, die zwangsläufig auch auf die Herausstellung von Differenzen ausgerichtet ist, auf eine "Diffamierung" von Islamkritik hinausläuft? Islamophobie, also Islam-Angst ist das aktuelle Symptom einer diffusen Angst, die es eigentlich sogar verhindert, sachliche, praktische, wirksame Kritik an Erscheinungen des Islam zu üben. "Widerlich" soll also die Aufforderung sein, anstelle solcher diffusen Angst-Gefühle tatsächlich wirksame Kritik zu üben. Nun gut. Ich nehme das zur Kenntnis. Einer Beförderung sachlicher, zielführender politischer Diskussionen im Sinne eines "Forums" dürfte der Vorwurf der "Widerlichkeit" bei Argumentationen, die in keinster Weise auf die Ausübung von Gewalt gegen Menschen ausgerichtet ist, kaum dienlich sein und würde, wäre ich Moderator, natürlich entfernt werden.
Sorry, aber du erzählst mal wieder Schwachsinn! Es gibt keine Islamangst!
Fakt IST, dass jede Kritik am Islam - insbesondere von Linken und Grünen - unter Islamophobie subsummiert wird und dass jegliche Kritik am Islam als räächts bzw als "diffuse Angst vor ..." diffamiert wird. Hier wird genau das getan, was von denen, die den Begriff geprägt haben, bezweckt wird - der Islam hat als sakrosankt zu gelten, Kritik ist nicht erlaubt und wird deshalb pathologisiert.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von imp »

Dark Angel hat geschrieben:(08 May 2018, 17:41)

Sorry, aber du erzählst mal wieder Schwachsinn! Es gibt keine Islamangst!
Fakt IST, dass jede Kritik am Islam - insbesondere von Linken und Grünen - unter Islamophobie subsummiert wird und dass jegliche Kritik am Islam als räächts bzw als "diffuse Angst vor ..." diffamiert wird. Hier wird genau das getan, was von denen, die den Begriff geprägt haben, bezweckt wird - der Islam hat als sakrosankt zu gelten, Kritik ist nicht erlaubt und wird deshalb pathologisiert.
Das was du hier behauptest, ist schon wahnhaft. Viele Grüne kritisieren den Islam schon, weil sie Christen sind. Mit der häufig zu lesenden Sorte "Islamkritik" aus Braunhausen hat das aber wenig zu tun.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Keoma »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(08 May 2018, 18:04)

Das was du hier behauptest, ist schon wahnhaft. Viele Grüne kritisieren den Islam schon, weil sie Christen sind. Mit der häufig zu lesenden Sorte "Islamkritik" aus Braunhausen hat das aber wenig zu tun.
Dass überhaupt "viele Grüne" den Islam kritisieren,halte ich für ein Gerücht.
Und jede Kritik in Braunhausen zu verorten, ist genau das Problem.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von imp »

Keoma hat geschrieben:(08 May 2018, 18:07)

Dass überhaupt "viele Grüne" den Islam kritisieren,halte ich für ein Gerücht.
Und jede Kritik in Braunhausen zu verorten, ist genau das Problem.
Es ist nicht jede, es ist unter den Kritikern eher eine Gruppe, die gern das Ganze wäre.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Dark Angel hat geschrieben:(08 May 2018, 17:41)

Sorry, aber du erzählst mal wieder Schwachsinn! Es gibt keine Islamangst!
Fakt IST, dass jede Kritik am Islam - insbesondere von Linken und Grünen - unter Islamophobie subsummiert wird und dass jegliche Kritik am Islam als räächts bzw als "diffuse Angst vor ..." diffamiert wird. Hier wird genau das getan, was von denen, die den Begriff geprägt haben, bezweckt wird - der Islam hat als sakrosankt zu gelten, Kritik ist nicht erlaubt und wird deshalb pathologisiert.
Fällt wahrscheinlich auch unter Islamophobie, wenn man diese Vorgänge kritisiert oder anprangert:

Die israelfreundliche Kneipe Karo Ecke in Hamburg wird immer wieder angefeindet, ein Interview mit der Wirtin:
Mal zischt einer im Vorbeigehen, mal ätzt eine arabische Familie, die die hebräischen Schriftzeichen sieht: "Guck mal, das sind Juden", mal brüllt jemand über den Platz: "Allahu Akbar!" Das passiert zu oft, und es reicht mir.
https://www.zeit.de/2018/18/karo-ecke-k ... -vorfaelle
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von imp »

Vongole hat geschrieben:(08 May 2018, 18:13)

Fällt wahrscheinlich auch unter Islamophobie, wenn man diese Vorgänge kritisiert oder anprangert:

Die israelfreundliche Kneipe Karo Ecke in Hamburg wird immer wieder angefeindet, ein Interview mit der Wirtin:


https://www.zeit.de/2018/18/karo-ecke-k ... -vorfaelle
Warum sollte das islamophob sein? Die Frau will nun mal eine erklärt israelfreundliche Kneipe führen und dafür wird sie angefeindet. Sie sagt auch ganz korrekt, dass es eine Melange ist, in der der alte deutsche Antisemitismus in zweierlei Gestalt vorkommt, zusammen mit Zugewanderten und mit längst etablierten türkischstämmigen Leuten.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(08 May 2018, 17:41)

Sorry, aber du erzählst mal wieder Schwachsinn! Es gibt keine Islamangst!
Fakt IST, dass jede Kritik am Islam - insbesondere von Linken und Grünen - unter Islamophobie subsummiert wird und dass jegliche Kritik am Islam als räächts bzw als "diffuse Angst vor ..." diffamiert wird. Hier wird genau das getan, was von denen, die den Begriff geprägt haben, bezweckt wird - der Islam hat als sakrosankt zu gelten, Kritik ist nicht erlaubt und wird deshalb pathologisiert.
Natürlich gibt es "Islam-Angst" in Deutschland, Und wie. Und ich würde ihr noch nichtmal so sehr politisch-konträr gegenübertreten sondern eher psychotherapeutisch (wenn ich denn auch nur einen Hauch von Psychotherapie verstünde ...)

Kommt doch bitte alle mal auf das eigentliche Problem zurück: Wie verhindern wir hier und jetzt und unter den Bedingungen, die nun einmal gegeben sind, antisemitische Straftaten? Und zwar vornehmlich solche, die auf tatsächliche reale Gewalt an Personen, und dann, in zweiter Linie auf Sachbeschädigungen oder sichtbare Hetze hinauslaufen. Seit vielen Jahren radle ich regelmäßig an einem der größten jüdischen Friedhöfe Europas in Weißensee vorbei und regelmäßig kann man sehen, dass antisemitische Schmierereien übergemalt werden mussten. Und nach wie vor sind die Urheber der Verwüstungen einmal Ende der 90er und dann 2008 meines WIssens nicht strafrechtlich ermittelt. Was bitte ist zu tun. Vorschläge dazu gab es bereits im Rahmen des oben verwiesenen AJC-Projekts "Demokratie stärken". Toleranz, Humanität vor allem bei Jugendlichen gegen ideologische Vergiftung setzen. Einschließlich der Kappung von Finanzierungen aus dem Ausland für bestimmte Koranschulen. Für Derartiges (und Unumgängliches) ist aber eines Grundvoraussetzung: Menschen muslimischen Glaubens, aus welchen Gründen auch immer sie hierher kamen, im selben Ausmaß als Teil unserer Gesellschaft anzusehen wie alle anderen hier Lebenden auch.

Und ganz allgemein kann die Strategie nur lauten: Zu zeigen, dass Gewalt kein Mittel zur Problemlösung ist. Egal in welche Richtung und egal ob physisch oder verbal.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von imp »

Das offensive Wegsehen der deutschen Gesellschaft, wenn isolierte oder auch nicht so isolierte Elemente sich Straftaten gegen Minderheiten herausnehmen, kann nur als teilweise Akzeptanz verstanden werden.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

Vongole hat geschrieben:(08 May 2018, 18:13)

Fällt wahrscheinlich auch unter Islamophobie, wenn man diese Vorgänge kritisiert oder anprangert:

Die israelfreundliche Kneipe Karo Ecke in Hamburg wird immer wieder angefeindet, ein Interview mit der Wirtin:


https://www.zeit.de/2018/18/karo-ecke-k ... -vorfaelle
Aber sicher fällt das auch unter Islamophobie, schließlich zählt Kritik am islamischen Antisemitismus ja unter Kritik am Islam, genauso wie Kritik an christlichem Antisemitismus zur Kritik am Christentum zählt.
Gibt da nur einen entscheidenden Unterschied: Kritik am Christentum, am religiös motivierten Antisemitismus des Christentums ist erlaubt und Christen können auch mit Kritik umgehen, der Islam hingegen ist sakrosankt, der darf nicht kritisiert werden und Muslime können auch nicht mit Kritik an ihrer Religion umgehen.

Aus deinem Link:

"Es ist ja noch nichts wirklich Schlimmes passiert. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn hier Menschen angegriffen würden. Darüber will ich nicht nachdenken. Ich habe das Gefühl, was hier passiert, ist erst der Anfang."

Dieses Gefühls kann ich mich auch nicht erwehren. Es wird noch schlimmer werden und seitens der Politik/der Regierung wird nichts unternommen, nichts außer leeren Sprechblasen und Heuchelei.
Da labert ausgerechnet der Mann, der sich nicht entblödete, einen Kranz am Grab des "Chefterroristen" Arafat niederzulegen, dass man "... nicht hinnehmen könne" und auch der neue Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung ist gefangen in seinem "Kampf gegen rechts", sieht nur rechten Antisemitismus, den linken blendet er aus, muslimischer ist nicht vorhanden.
Er spricht in der "Braunschweiger Zeitung" von:
"Nein, „(d)ie polizeiliche Kriminalstatistik sagt etwas anderes. Denn sie besagt, dass 90 Prozent der erfassten Straftaten vom rechtsradikalen Milieu ausgehen. Es gäbe da allerdings die gefühlte Bedrohungslage unter den Juden in Deutschland, die etwas anderes sage."
Quelle


Soso - die Bedrohungslage, die etwas anderes aussagt, ist nur gefühlt. Von dem Mann ist also außer Phrasen dreschen auch nix zu erwarten.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von think twice »

Jack000 hat kuerzlich eine Reportage verlinkt, in der u. a. Frau Merkel bei Wahlkampfauftritten im Osten gezeigt wurde. Da kreischte doch so eine lilagestraehnte Dame ins Mikrofon: "Die Merkel muss weg, diese alte Judenhure!!"
Ist das normaler Slang in Ostdeutschland? Die Frage muss erlaubt sein, bevor man sich an St. Pauli und Linken und Arabern und Tuerken festbeisst.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von imp »

think twice hat geschrieben:(08 May 2018, 19:25)

Jack000 hat kuerzlich eine Reportage verlinkt, in der u. a. Frau Merkel bei Wahlkampfauftritten im Osten gezeigt wurde. Da kreischte doch so eine lilagestraehnte Dame ins Mikrofon: "Die Merkel muss weg, diese alte Judenhure!!"
Ist das normaler Slang in Ostdeutschland? Die Frage muss erlaubt sein, bevor man sich an St. Pauli und Linken und Arabern und Tuerken festbeisst.
Auch im Fußball werden ungeliebte Vereine und ihre Anhänger als Juden angeschrien. Dem wohnt wohl eine Beschimpfung inne.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von ThorsHamar »

think twice hat geschrieben:(08 May 2018, 19:25)

Jack000 hat kuerzlich eine Reportage verlinkt, in der u. a. Frau Merkel bei Wahlkampfauftritten im Osten gezeigt wurde. Da kreischte doch so eine lilagestraehnte Dame ins Mikrofon: "Die Merkel muss weg, diese alte Judenhure!!"
Ist das normaler Slang in Ostdeutschland? Die Frage muss erlaubt sein, bevor man sich an St. Pauli und Linken und Arabern und Tuerken festbeisst.
Es geht sicherlich um den zweiten Teil des Satzes, nicht?
Da Berlin in Ostdeutschland liegt, ist die Frage für die arabisch -muslimischen und die türkisch-muslimischen Stadtbezirke mit JA zu beantworten, schon incl. der muslimisch dominierten Schulhöfe. Die Kinder lernen es von ihren Eltern.
In den deutschen Stadtbezirken ist das dagegen, wenn überhaupt vorhanden, marginal.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von think twice »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(08 May 2018, 19:30)

Auch im Fußball werden ungeliebte Vereine und ihre Anhänger als Juden angeschrien. Dem wohnt wohl eine Beschimpfung inne.
Habe ich noch nicht gehört und ich bin regelmäßiger Stadion-Gaenger.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von imp »

think twice hat geschrieben:(08 May 2018, 19:34)

Habe ich noch nicht gehört und ich bin regelmäßiger Stadion-Gaenger.
In Ostland?
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von think twice »

ThorsHamar hat geschrieben:(08 May 2018, 19:34)

Es geht sicherlich um den zweiten Teil des Satzes, nicht?
Da Berlin in Ostdeutschland liegt, ist die Frage für die arabisch -muslimischen und die türkisch-muslimischen Stadtbezirke mit JA zu beantworten, schon incl. der muslimisch dominierten Schulhöfe. Die Kinder lernen es von ihren Eltern.
In den deutschen Stadtbezirken ist das dagegen, wenn überhaupt vorhanden, marginal.
Der gezeigte Auftritt von Merkel fand in Thüringen statt.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von think twice »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(08 May 2018, 19:35)

In Ostland?
Lass mal überlegen. Ich war schon in Rostock, Magdeburg, Jena, Erfurt, Chemnitz, Leipzig, Union Berlin. Nee, ich würde lügen, wenn ich behauptete, ich hätte da jemals was Antisemitisches gehört.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von becksham »

think twice hat geschrieben:(08 May 2018, 19:34)

Habe ich noch nicht gehört und ich bin regelmäßiger Stadion-Gaenger.
Von den rechten Fans der Ostvereine wird uns regelmäßig "Arbeit macht frei, Babelsberg 03" oder "Zecken, Zigeuner und Juden - Babelsberg 03" entgegengebrüllt.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(08 May 2018, 19:12)

Natürlich gibt es "Islam-Angst" in Deutschland, Und wie. Und ich würde ihr noch nichtmal so sehr politisch-konträr gegenübertreten sondern eher psychotherapeutisch (wenn ich denn auch nur einen Hauch von Psychotherapie verstünde ...)
Nein, die gibt es nicht! Nochmal für dich ganz langsam - der Begriff "Islamophobie" hat nix mit der wörtlichen Übersetzung zu tun und auch nichts mit Angst.
Ich wiederhole extra für dich:
"Auf internationaler Ebene ist die einflussreiche Organisation der Islamischen Konferenz (OIC), ein Zusammenschluss sämtlicher islamischer Länder, die stärkste Verfechterin des Begriffs Islamophobie. Im Rahmen einer Kampagne gegen „Diffamierung von Religionen“ ist die Verabschiedung einer internationalen „Resolution gegen Islamophobie“ eines der erklärten Ziele der Organisation. Alle Staaten der Welt werden darin aufgefordert, Gesetze zu erlassen, die Islamophobie mit abschreckenden Strafen ahnden. Zur Untermauerung dieser Forderung setzte die OIC 2007 eine eigene Beobachtungsstelle ein, die „alle Formen der Islamophobie“ weltweit dokumentieren und jährlich einen Bericht veröffentlichen soll.[3] Unter Islamophobie versteht die OIC nach eigener Aussage „die Diffamierung des Islam sowie von Persönlichkeiten und Symbolen, die den Muslimen heilig sind.“[4] Es liegt auf der Hand, dass hier jede nicht genehme Äußerung über den Islam als Diffamierung und damit als islamophob klassifiziert werden soll."
Quelle


Nur so viel zu dem Schwachsinn, den du hier von dir gibst, vonwegen "Islamophobie" müsse wörtlich verstanden werden und hätte etwas mit diffusen Angszuständen zu tun.
schokoschendrezki hat geschrieben:(08 May 2018, 19:12)Kommt doch bitte alle mal auf das eigentliche Problem zurück: Wie verhindern wir hier und jetzt und unter den Bedingungen, die nun einmal gegeben sind, antisemitische Straftaten? Und zwar vornehmlich solche, die auf tatsächliche reale Gewalt an Personen, und dann, in zweiter Linie auf Sachbeschädigungen oder sichtbare Hetze hinauslaufen
WIR sind beim Thema! Nur du bist derjenige, der Ablenkungsmanöver startet, Nebelkerzen zuündet und einen Teil des gesamtgesellschaftlichen Problems - nämlich den eingewanderten/mitgebrachten islamischen Judenhass/Antisemitismus relativiert, verharmlost und marginalisiert.

Was getan werden kann? Da sind in erster Linie Politik und Regierung gefordert, statt leere geheuchelte Worthülsen zu produzieren, endlich Taten folgen zu lassen. Dazu müsste ma allerdings in den eigenen Reihen beginnen - keine Finanzierung von "Märtyrer-Renten" mit EU-Geldern, keine Gelder mehr für die UNRWA, keine propalästinensischen Huldigungen mehr etc UND saubere Einordnung antsemitischer Straftaten sowie Einsatz aller Mittel des Rechtsstaates gegen antisemitische Straftaten - egal aus welcher politischen Ecke und gleichgültig ob "Einheimischer" oder zugewanderter Muslim.
Wäre zumindest ein Anfang!
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von think twice »

becksham hat geschrieben:(08 May 2018, 19:40)

Von den rechten Fans der Ostvereine wird uns regelmäßig "Arbeit macht frei, Babelsberg 03" oder "Zecken, Zigeuner und Juden - Babelsberg 03" entgegengebrüllt.
Echt? Naja, ich war ja immer als Wessi im Gästeblock. Da ging es mehr um Nettigkeiten zwischen Ossis und Wessis.
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Re: Wir wollen das nicht hinnehmen - Gauck zum Antisemitismus

Beitrag von Vongole »

Dark Angel hat geschrieben:(08 May 2018, 19:17)

Aber sicher fällt das auch unter Islamophobie, schließlich zählt Kritik am islamischen Antisemitismus ja unter Kritik am Islam, genauso wie Kritik an christlichem Antisemitismus zur Kritik am Christentum zählt.
Gibt da nur einen entscheidenden Unterschied: Kritik am Christentum, am religiös motivierten Antisemitismus des Christentums ist erlaubt und Christen können auch mit Kritik umgehen, der Islam hingegen ist sakrosankt, der darf nicht kritisiert werden und Muslime können auch nicht mit Kritik an ihrer Religion umgehen.

Aus deinem Link:

"Es ist ja noch nichts wirklich Schlimmes passiert. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn hier Menschen angegriffen würden. Darüber will ich nicht nachdenken. Ich habe das Gefühl, was hier passiert, ist erst der Anfang."

Dieses Gefühls kann ich mich auch nicht erwehren. Es wird noch schlimmer werden und seitens der Politik/der Regierung wird nichts unternommen, nichts außer leeren Sprechblasen und Heuchelei.
Da labert ausgerechnet der Mann, der sich nicht entblödete, einen Kranz am Grab des "Chefterroristen" Arafat niederzulegen, dass man "... nicht hinnehmen könne" und auch der neue Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung ist gefangen in seinem "Kampf gegen rechts", sieht nur rechten Antisemitismus, den linken blendet er aus, muslimischer ist nicht vorhanden.
Er spricht in der "Braunschweiger Zeitung" von:
"Nein, „(d)ie polizeiliche Kriminalstatistik sagt etwas anderes. Denn sie besagt, dass 90 Prozent der erfassten Straftaten vom rechtsradikalen Milieu ausgehen. Es gäbe da allerdings die gefühlte Bedrohungslage unter den Juden in Deutschland, die etwas anderes sage."
Quelle


Soso - die Bedrohungslage, die etwas anderes aussagt, ist nur gefühlt. Von dem Mann ist also außer Phrasen dreschen auch nix zu erwarten.
Solange Merkel den Kampf gegen Antisemitismus nicht zur Chefsache macht und den "Beauftragten" mit Mitteln und weitreichenden Kompetenzen ausstattet, wird das wieder eine totale Nullnummer.
Und bis jetzt erscheint mir Felix Klein als ziemlich große Null. Er will Campino das Bundesverdienstkreuz verleihen für das bisschen Zivilcourage bei der Echo-Gala, so wird der Antisemitismus bestimmt bekämpft. :rolleyes:
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