In dem Artikel steht, dass der "Ungediente" Macron dies einführen will. Abgesehen von den hohen Kosten protestieren aber die jungen Franzosen, weil sie nicht gefragt wurden. Dementsprechend will man sich erst ein Stimmungsbild an den Schulen machen.DarkLightbringer hat geschrieben:(11 Aug 2018, 08:22)
Frankreich führt einen 4-wöchigen Pflichtdienst ein, um den Zusammenhalt der "Grande Nation" zu stärken. President Macron ist nämlich überzeugt, Kasernierung verbrüdere die jungen Bürger - quer durch alle Schichten und Herkünfte.
Ursprünglich sollten es drei Monate sein, die Generalität leistete jedoch Widerstand.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 22578.html
Was das Individuum davon hat? Nun, aus französischer Sicht wohl vor allem "Fraternité", Würde und Aufklärung.
Aber woran glaubt eigentlich die deutsche Fraktion der Zweifler - an die ökonomisierte Betrachtung des Menschen?
Und was willst du mir damit sagen? Das französische Bildungssystem ist vermutlich so kaputt, dass die soziale Durchmischung an den Schulen nicht mehr klappt. Und da der Gemeinschaftsunterricht wohl nicht interessant genug ist, wird den Schülern ein Zwangsdienst aufgebrummt. Hauptsache "irgendwas mit Würde". Danach gehen die armen abgehängten Immigranten in ihre Banlieues zurück und die reichen Franzosen zieht es eher an irgendwelche Eliteuniversitäten. Im Ernst: Das sind doch potemkinsche Dörfer -oder auf deutsch: Augenwischerei.
Wenn der Bonapartist Macron etwas dafür tun wollte, dass die Spaltung des Landes sich verringert, dann müsste er vor allem die soziale Spaltung des Landes thematisieren und bekämpfen. Dazu braucht es höhere Löhne und Sozialausgaben für die einfachen Franzosen und die Abgehängten. Und auf der anderen Seite höhere Steuern für die Reichen. Macron tut aber das Gegenteil.
Für uns Deutsche sollte Frankreich ein warnendes Beispiel sein. Denn uns könnte es mit der sozialen Spaltung ebenfalls so ergehen, wenn nicht bald umgesteuert wird.