Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

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Soll wieder ein Pflichtdienst in der Bundesrepublik eingeführt werden?

Umfrage endete am Fr 30. Mär 2018, 19:26

JA - Wehr- und Wehrersatzdienst
23
25%
JA - NUR Wehrdienst
0
Keine Stimmen
JA - NUR Sozialdienst
5
5%
NEIN - keine Dienstverpflichtung
30
32%
Pflichtdienst NUR für Männer
2
2%
Pflichtdienst NUR für Frauen
2
2%
Pflichtdienst für ALLE
31
33%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 93
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sünnerklaas
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von sünnerklaas »

DarkLightbringer hat geschrieben:(08 Aug 2018, 16:41)

Der gewöhnliche Wehrpflichtige wird kein Spezialist sein, sondern lediglich und allgemein zur Landesverteidigung konzipiert werden.
Da gehören "Wandertage" ebenso dazu wie die taktischen und staatsbürgerlichen Grundlagen.
Wehrpflicht - oder Wahlpflichtdienst - erhöht die Resilienz.
In 12 Monaten Dienst inlc. 3 Monaten Grundausbildung bekommt man keine nach heutigen Maßstäben und Erforderungen fertig ausgebildeten Soldaten. Mit W12ern, die noch nicht einmal richtig trocken hinter den Ohren sind, kann man außerdem bei heiklen Missionen, wie in Mali oder in Afghanistan nichts anfangen. Und die dort stationierten Einheiten würden sich mit Sicherheit riesig freuen, wenn sie da dann auch noch auf einen bewaffneten Kindergarten aufpassen müssen.
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sünnerklaas
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von sünnerklaas »

frems hat geschrieben:(08 Aug 2018, 16:58)

Wohl kaum. Wenn man nun so stark das Thema Pflege mit einbindet, ist es ja nur eine Bankrotterklärung des Staates, der es offensichtlich nicht schafft, genug Leute in die Pflege zu kriegen und deshalb darüber nachdenkt, junge Menschen zwangszuverpflichten. Sehr abenteuerlich auch die Aussage, dies sei für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in diesen Zeiten wichtig. Als wenn eine gespaltene Gesellschaft durch Senioren in Pflegeheimen oder durch die Jugend ausgeht. Aber AKK kann gerne mit gutem Vorbild vorangehen, ein Jahr ihre Arbeit sein lassen und stattdessen für ein Taschengeld im Altenheim, beim THW oder bei der Bundeswehr arbeiten. :?
Das ist eine Bankrotterklärung der Politik von CDU und CSU - und zwar auch auf dem Sektor der Jugend- und Bildungspolitik . Ich erinnere nur immer wieder gerne an das lautstarke Geschimpfe und Gebrüll, in Deutschland kämen junge Menschen zu spät in Arbeit und würden zu spät in die Rente einzahlen...
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von rain353 »

frems hat geschrieben:(08 Aug 2018, 16:58)

Wohl kaum. Wenn man nun so stark das Thema Pflege mit einbindet, ist es ja nur eine Bankrotterklärung des Staates, der es offensichtlich nicht schafft, genug Leute in die Pflege zu kriegen und deshalb darüber nachdenkt, junge Menschen zwangszuverpflichten. Sehr abenteuerlich auch die Aussage, dies sei für den gesellschaftlichen Zusammenhalt in diesen Zeiten wichtig. Als wenn eine gespaltene Gesellschaft durch Senioren in Pflegeheimen oder durch die Jugend ausgeht. Aber AKK kann gerne mit gutem Vorbild vorangehen, ein Jahr ihre Arbeit sein lassen und stattdessen für ein Taschengeld im Altenheim, beim THW oder bei der Bundeswehr arbeiten. :?
Und wieso denkst du , dass AKK nicht Kanzlerkandidatin und CDU Vorsitzende werden wird?? Z.B., wenn sie sich als die große Einigerin alle drei Flügel der CDU präsentiert (bei der Grundsatzdebatte), wobei diese Parteigrundsätze sowieso nie
befolgt werden...
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Progressiver »

DarkLightbringer hat geschrieben:(08 Aug 2018, 16:23)

A
Das ist aber eine ziemliche Ansichtssache. So weit ich weiß, sehen es Personaler schon gern, wenn jemand nicht direkt von der Uni kommt, sondern beispielsweise auch Auslandserfahrung oder Erfahrung mit Menschen sammeln konnte.
Ich bezweifele, dass man "Auslandserfahrung" bei der Bundeswehr als Pluspunkte sehen kann. Und welche Erfahrung macht man da schon? Terroristen erschießen? Gibt so etwas etwa Pluspunkte bei der Karriere im Zivilleben? Im Übrigen gibt es auch bei Auslandssemestern die Möglichkeit, Erfahrungen zu machen. Und -unglaublich, aber wahr: Auch an der Uni kann man Erfahrung mit Menschen sammeln! :D
B
Eine Überattraktivität der Bundeswehr ist enorm unwahrscheinlich. Aber was spricht schon dagegen, wenn sich der Wehrpflichtige mal von jungen Ärzten checken lässt. In Gefängnissen ist die ärztliche Behandlung auch kostenlos.
Du vergleichst hier ernsthaft Wehrpflichtige mit Kriminellen? Und im Übrigen: Sind die Rekruten etwa nicht schon selbst groß und haben zudem einen Krankenversichertenstatus? Im Übrigen ist die Chance, als Bundeswehrsoldat körperlich oder seelisch versehrt aus dem EInsatzland zu kommen viel größer als wenn man irgendwo anders ein Auslandssemester macht. Oder selbst zu sterben.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Weltregierung »

DarkLightbringer hat geschrieben:(08 Aug 2018, 16:23)

A
Das ist aber eine ziemliche Ansichtssache. So weit ich weiß, sehen es Personaler schon gern, wenn jemand nicht direkt von der Uni kommt, sondern beispielsweise auch Auslandserfahrung oder Erfahrung mit Menschen sammeln konnte.
Was für Auslandserfahrung sammelt ein Wehrpflichtiger denn?
ich sprenge eure demo und es regnet hackepeter
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unity in diversity
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von unity in diversity »

relativ hat geschrieben:(08 Aug 2018, 06:50)

Wieso verzichtet man darauf, wenn man dieses einjährigen verpflichtenden Dienst an der Gesellschaft einführt?
Weil die Tendenz der Ausweitung gegeben ist. Die Gesellschaft ist immer noch nicht gefestigt genug, wir schlagen vor, den Dienst auf 2 Jahre zu verlängern. Das wird auch nicht reichen, die erworbenen Rentenanwartschaften der Alten auszuzahlen. Daher muß man die Meckerzausel beruhigen, indem man die Jugend 16 Jahre ihrer unbeschwerten Kindheit nacharbeiten läßt.
Man veranschlagt 5 Jahre, Tendenz steigend.
Hintergrund ist, daß sich immer weniger Unternehmen, im nicht wertschöpfenden Bereich, die Auszahlung von existenzsichernden Löhnen leisten können ( Bullshitjobs ).
Dadurch fallen die Steuereinnahmen und damit die Möglichkeiten der steuerfinanzierten Aufstockerei.
Darum bleibt nur übrig, wachsende Teile der Gesellschaft immer länger für ein symbolisches Taschengeld arbeiten zu lassen. Am besten im ewigen Ehrenamt.
Bedarfsgemeinschaften enden nicht mehr mit 25 Jahren, sondern mit 40+.
Damit verpaßt die Gesellschaft den Anschluß an die Zukunft und wird global wettbewerbsunfähig.
Von den Flüchtlingen verpflichtende Integrationszwangsjahre zu verlangen, damit sie ihre Kosten wieder einspielen, wäre genauso Blödsinn.
Auch die brauchen richtige Arbeit, um den Wohlstand insgesamt zu halten und zu erweitern.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von DarkLightbringer »

Progressiver hat geschrieben:(08 Aug 2018, 20:47)

Ich bezweifele, dass man "Auslandserfahrung" bei der Bundeswehr als Pluspunkte sehen kann. Und welche Erfahrung macht man da schon? Terroristen erschießen? Gibt so etwas etwa Pluspunkte bei der Karriere im Zivilleben? Im Übrigen gibt es auch bei Auslandssemestern die Möglichkeit, Erfahrungen zu machen. Und -unglaublich, aber wahr: Auch an der Uni kann man Erfahrung mit Menschen sammeln! :D
Genau, Auslandssemester werden gern gesehen, aber warum eigentlich ?
Erfahrungswerte, die das Umfeld von Parties und "Hotel Mama" übersteigen, sind einfach günstig.
Aber natürlich gibt es auch beim Bund oder dem THW wahrscheinlich mal die eine oder andere Party. ;)
Du vergleichst hier ernsthaft Wehrpflichtige mit Kriminellen? Und im Übrigen: Sind die Rekruten etwa nicht schon selbst groß und haben zudem einen Krankenversichertenstatus? Im Übrigen ist die Chance, als Bundeswehrsoldat körperlich oder seelisch versehrt aus dem EInsatzland zu kommen viel größer als wenn man irgendwo anders ein Auslandssemester macht. Oder selbst zu sterben.
Zu vergleichen war die kostenfreie ärztliche Versorgung von kaserniertem Personal mit geringem Einkommen.
Und Wehrpflichtige werden typischerweise nicht im Ausland eingesetzt - das Verwundungsrisiko entspricht damit ungefähr dem der heimischen Feuerwehr oder ist sogar geringer.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von DarkLightbringer »

Weltregierung hat geschrieben:(08 Aug 2018, 21:49)

Was für Auslandserfahrung sammelt ein Wehrpflichtiger denn?
Im allgemeinen keine.
Dennoch ist ein gesellschaftlicher Dienst eine Erfahrung, die man nicht ausschließlich als verlorene Zeit betrachten kann, finde ich. Ob sich das rechnerisch und ökonomisch lohnt, ist eine andere Frage.
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relativ
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von relativ »

unity in diversity hat geschrieben:(09 Aug 2018, 01:44)

Weil die Tendenz der Ausweitung gegeben ist. Die Gesellschaft ist immer noch nicht gefestigt genug, wir schlagen vor, den Dienst auf 2 Jahre zu verlängern. Das wird auch nicht reichen, die erworbenen Rentenanwartschaften der Alten auszuzahlen. Daher muß man die Meckerzausel beruhigen, indem man die Jugend 16 Jahre ihrer unbeschwerten Kindheit nacharbeiten läßt.
Man veranschlagt 5 Jahre, Tendenz steigend.
Hintergrund ist, daß sich immer weniger Unternehmen, im nicht wertschöpfenden Bereich, die Auszahlung von existenzsichernden Löhnen leisten können ( Bullshitjobs ).
Dadurch fallen die Steuereinnahmen und damit die Möglichkeiten der steuerfinanzierten Aufstockerei.
Darum bleibt nur übrig, wachsende Teile der Gesellschaft immer länger für ein symbolisches Taschengeld arbeiten zu lassen. Am besten im ewigen Ehrenamt.
Bedarfsgemeinschaften enden nicht mehr mit 25 Jahren, sondern mit 40+.
Damit verpaßt die Gesellschaft den Anschluß an die Zukunft und wird global wettbewerbsunfähig.
Von den Flüchtlingen verpflichtende Integrationszwangsjahre zu verlangen, damit sie ihre Kosten wieder einspielen, wäre genauso Blödsinn.
Auch die brauchen richtige Arbeit, um den Wohlstand insgesamt zu halten und zu erweitern.
1. Hier geht es um ein jahr und nicht um 2 oder 5.
2. Wie immer bei solchen Veränderungen wird sich auch bei dieser, sowohl Industrie als auch Gesellschaft darauf einstellen . Das war bei Einführung der Wehrpflicht, als auch beim Wegfall, ziemlich locker so der Fall, ich sehe keinen Grund warum dies nicht so sein sollte.
3. ich weiss nicht wie Alt du bist, wenn du mit Bedarfsgemeinschaften meinst, wann ein Kind Eigenständig zu werden hat, dann ist so ein Dienst bestimmt kein Hindernis und auch kein Grund, bzw. der Grund dafür, daß Kinder noch länger bei ihren Eltern wohnen. Zu meiner Zeit konnte man nicht schnell genug aus dem Elternhaus, da hat sich doch gesellschaftlichen und teilweise auch wirtschaftlichen Gründen etwas geändert, sonst nix.
4. Wieso so ein Dienst verhindern sollte , daß richte Arbeit mit ordentlichen Löhnen entstehen werden erschließst sich mir auch nicht. Wie ist es denn geworden als die Wehrpflicht abgeschafft wurde? Besser?
5.Wir waren auch mit Wehrpflicht wirtschaftlich global Wettbewerbsfähig, die wird uns nicht hindern es auch weiterhin zu sein. Aber für unsere gesellschaftliche Entwicklung wäre dies ein Plus, so m.M.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von sünnerklaas »

relativ hat geschrieben:(09 Aug 2018, 08:22)

5.Wir waren auch mit Wehrpflicht wirtschaftlich global Wettbewerbsfähig, die wird uns nicht hindern es auch weiterhin zu sein. Aber für unsere gesellschaftliche Entwicklung wäre dies ein Plus, so m.M.
Ich zitiere hier nur aus einem Gesetzentwurf, den die CSU-Landesregierung unter Edmund Stoiber 2004 in den bayerischen Landtag eingebracht hat:
Bayerische Staatsregierung (2004) hat geschrieben:Deutschland gehört zu den Ländern mit den längsten Ausbildungszeiten. Unsere Hochschulabsolventen haben daher im internationalen Vergleich ein zu hohes Durchschnittsalter. Für die Hochschulabsolventinnen und -absolventen ergibt sich daraus gegenüber ausländischen Kollegen ein gravierender Nachteil bei der Bewerbung um attraktive, qualitativ hochwertige Arbeitsplätze im In- und Ausland. Eine Verkürzung der Schulzeit am Gymnasium von neun auf acht Jahre ist neben anderen Maßnahmen ein entscheidender Beitrag, die bayerischen Hochschulabsolventen auch in Hinsicht auf ihr Alter beim Berufseintritt konkurrenzfähiger zu machen. Die Kürzung der Schul- und Studiendauer ist auch in gesellschaftlicher Hinsicht unverzichtbar. Denn lange Ausbildungszeiten und die damit verbundene geringere Lebensarbeitszeit belasten bei steigender Lebenserwartung die sozialen Sicherungssysteme und den Konsens der Generationen.
Quelle
Und nu?
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relativ
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von relativ »

sünnerklaas hat geschrieben:(09 Aug 2018, 08:33)

Ich zitiere hier nur aus einem Gesetzentwurf, den die CSU-Landesregierung unter Edmund Stoiber 2004 in den bayerischen Landtag eingebracht hat:



Und nu?
Für welche Ausbildung gilt bzw. galt dies denn?

Sorry aber unsere globale Stellung haben wir den vielen gut ausgebildeten hoch qualifizierten Facharbeitern zu verdanken. Die sind es die Qualität herstellen und sie auch behalten.
Quasellköpfe wie Stoiber haben sich da von anglo amerikanischen Industriemanagern etwas aufschwatzen lassen, den es darum ging schnelller "qualifizierte" Menschen auf den Markt zu bringen (daher haben solche politischen Dummköpfe z.B. auch den Bachlor eingeführt, gebracht hat dies natürlich rein gar nix, ausser das genau die Industriellen sich jetzt vermehrt beschweren, daß sich nicht ausreichend ausgebildete Mitarbeiter bekommt), als wenn dieses eine Jahr eine Rolle spielen würde.
Die Androhung der Industrie, das dann vermehrt Arbeitsplätze ins Ausland verlagert werden ist , bedenkt man was für Arbeitsplätze eh schon weg sind und den noch einzigartige dualen Ausbildungsstand deutscher Mitarbeiter und das Standing genau dieser Arbeiter , z.B. auch im Ausland, ein Posse hoch drei.
Nehmen wir mal den Manschinenbau. Warum glaubst du sind noch soviel deutsche Maschinenbauer im eigenen Land aktiv?
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Dampflok94 »

Ich verstehe weiterhin nicht Sinn und Zweck der Diskussion. Eine Wehrpflicht braucht niemand. Die Bundeswehr hat zwar Personalsorgen, doch ihr fehlt qualifiziertes Personal. Da nützen keine Wehrpflichtigen, die wären weg wenn sie denn qualifiziert sind.

Und eine allgemeine Dienstpflicht? Da macht man einen Riesen Bohei um so was wie G12 und verschiebt das Einschulungsalter immer weiter nach vorn, weil die Deutschen angeblich viel zu spät ins Berufsleben starten und dann will man das ganze mit einer Dienstpflicht konterkarieren? Es mag ja sein, daß AKK dieses als Thema erkannt hat, was die Mitglieder der CDU bewegt. Hat sie also das Sommerloch genutzt. Wird die Mitglieder freuen. Aber nach dem Sommer redet niemand mehr darüber. Das Thema darf auf Wiedervorlage gelegt werden. :)
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von sünnerklaas »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Aug 2018, 10:17)

Ich verstehe weiterhin nicht Sinn und Zweck der Diskussion. Eine Wehrpflicht braucht niemand. Die Bundeswehr hat zwar Personalsorgen, doch ihr fehlt qualifiziertes Personal. Da nützen keine Wehrpflichtigen, die wären weg wenn sie denn qualifiziert sind.
Reservisten, die nur W12er waren, sind gegenüber Berufs- und Zeitsoldaten ausbildungstechnisch keine vollwertig qualifizierten Soldaten.
Da macht man einen Riesen Bohei um so was wie G12 und verschiebt das Einschulungsalter immer weiter nach vorn, weil die Deutschen angeblich viel zu spät ins Berufsleben starten und dann will man das ganze mit einer Dienstpflicht konterkarieren?
Genau das gilt es klar, deutlich und unmissverständlich heraus zu arbeiten.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von DarkLightbringer »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Aug 2018, 10:17)

Ich verstehe weiterhin nicht Sinn und Zweck der Diskussion. Eine Wehrpflicht braucht niemand. Die Bundeswehr hat zwar Personalsorgen, doch ihr fehlt qualifiziertes Personal. Da nützen keine Wehrpflichtigen, die wären weg wenn sie denn qualifiziert sind.

Und eine allgemeine Dienstpflicht? Da macht man einen Riesen Bohei um so was wie G12 und verschiebt das Einschulungsalter immer weiter nach vorn, weil die Deutschen angeblich viel zu spät ins Berufsleben starten und dann will man das ganze mit einer Dienstpflicht konterkarieren? Es mag ja sein, daß AKK dieses als Thema erkannt hat, was die Mitglieder der CDU bewegt. Hat sie also das Sommerloch genutzt. Wird die Mitglieder freuen. Aber nach dem Sommer redet niemand mehr darüber. Das Thema darf auf Wiedervorlage gelegt werden. :)
Eine Dienstpflicht würde die Personaldecke stärken, die sog. Friedensstärke. Zum andern dient sie dem Zusammenhalt zwischen Volk und Truppe und strategisch gesehen, erhöht sie die Widerstandskraft - was letztlich die Abschreckung unterstützt.

Und eine Armee braucht nicht nur Spezialisten. Dabei würde ich allein schon die 3-monatige Grundausbildung als eine Art Qualifikation betrachten. Immerhin wird aus einem Zivilisten in dieser knappen Zeit ein Wehrfähiger. Er kann z. B. schießen, Handgranate werfen und erfährt zugleich etwas übers Völkerrecht.
Das mag in der Perspektive eines Professors banal sein, aber aus Sicht eines potentiellen Angreifers ist das gleichbedeutend mit enorm hohen Interventionskosten.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Tannenberg »

Dampflok94 hat geschrieben:(09 Aug 2018, 10:17)
Da macht man einen Riesen Bohei um so was wie G12 und verschiebt das Einschulungsalter immer weiter nach vorn, weil die Deutschen angeblich viel zu spät ins Berufsleben starten und dann will man das ganze mit einer Dienstpflicht konterkarieren?
Daß die Deutschen viel zu spät in das Berufsleben eintreten würden ist blanker Unsinn, insbesondere ansgesichts steigender Lebenserwartung und längerer Lebensarbeitszeit. Darum waren die Abschaffung des neunjährigen Gymnasiums, des Diplom- und Magisterstudiums und der Wehrpflicht auch schwerwiegende politische Fehlentscheidungen der wirtschaftshörigen Politkaste in diesem Land.

Das neunjährige Gymnasium sollte wieder eingeführt werden, ebenso wie Diplom- und Magisterstudium.

Und dann brauchen wir unbedingt wieder eine Wehrpflicht, die ihren Namen auch verdient. 18 Monate Wehrdienst für alle deutschen Männer ohne Ausnahme.

Äquivalent dazu sollte man einen Sozialdienst einführen, den alle deutschen Frauen mit Ausnahme von Müttern zu leisten haben.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Ein Terraner »

Tannenberg hat geschrieben:(09 Aug 2018, 19:39)

Daß die Deutschen viel zu spät in das Berufsleben eintreten würden ist blanker Unsinn, insbesondere ansgesichts steigender Lebenserwartung und längerer Lebensarbeitszeit. Darum waren die Abschaffung des neunjährigen Gymnasiums, des Diplom- und Magisterstudiums und der Wehrpflicht auch schwerwiegende politische Fehlentscheidungen der wirtschaftshörigen Politkaste in diesem Land.

Das neunjährige Gymnasium sollte wieder eingeführt werden, ebenso wie Diplom- und Magisterstudium.

Und dann brauchen wir unbedingt wieder eine Wehrpflicht, die ihren Namen auch verdient. 18 Monate Wehrdienst für alle deutschen Männer ohne Ausnahme.

Äquivalent dazu sollte man einen Sozialdienst einführen, den alle deutschen Frauen mit Ausnahme von Müttern zu leisten haben.
Bei der Schule bin ich ja noch bei dir, aber warum willst du junge Menschen zum Wehrdienst quälen?
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Progressiver »

DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Aug 2018, 18:14)

Eine Dienstpflicht würde die Personaldecke stärken, die sog. Friedensstärke. Zum andern dient sie dem Zusammenhalt zwischen Volk und Truppe und strategisch gesehen, erhöht sie die Widerstandskraft - was letztlich die Abschreckung unterstützt.

Und eine Armee braucht nicht nur Spezialisten. Dabei würde ich allein schon die 3-monatige Grundausbildung als eine Art Qualifikation betrachten. Immerhin wird aus einem Zivilisten in dieser knappen Zeit ein Wehrfähiger. Er kann z. B. schießen, Handgranate werfen und erfährt zugleich etwas übers Völkerrecht.
Das mag in der Perspektive eines Professors banal sein, aber aus Sicht eines potentiellen Angreifers ist das gleichbedeutend mit enorm hohen Interventionskosten.
Ach, darum geht es dir: Du willst aus einem Zivilisten einen "Wehrfähigen" machen. Aber schreibe dann mal: Wo kann man diese phänomenalen Fähigkeiten wie Handgranaten werfen oder schießen schon als Qualifikation verwenden? In der Zivilgesellschaft jedenfalls nicht. Wenn die kleinen Rambos jetzt alle das Schießen lernen oder Handgranaten werfen lernen, dann kann doch jeder normale Bundesbürger froh sein, wenn er nicht gerade in der Nähe ist. Die Uni-Professoren werden davon nicht begeistert sein und plötzlich gute Noten verteilen, nur weil einer dieser Rambos ihnen beweisen will, dass er auch schießen kann. Und auch sonst wird es in unserer Gesellschaft wahrscheinlich eher ein SEK-Kommando gerufen, wenn jemand beweisen will, dass er auf seine Mitmenschen schießen und Handgranaten werfen kann. Denn dann ist er nämlich gemeingefährlich! Und nur Psychopathen, Schwerverbrecher, Terroristen oder Selbstmordattentäter sind kriminell genug, diese Fähigkeit zu schätzen. Deutschland ist aber weder im Krieg noch haben wir hier gesetzlose Zonen oder einen Bürgerkrieg.

Im Ernst: Es laufen so schon zu viele Psychopathen, Soziopathen und andere Kriminelle in unserer Gesellschaft frei rum. Willst du solchen Leuten jetzt auch die Möglichkeit geben, den Waffengebrauch zu erlernen? Oder sollen alle anderen ebenfalls derart gut schießen können, damit es im Ernstfall eher zu einer Massenschießerei kommt, solange Waffen vorhanden sind, um einen Amoklauf eines einzelnen Attentäters zu verwischen? Die meisten Menschen im heutigen Deutschland haben zudem eine Tötungshemmung gegenüber ihren Mitmenschen. Wenn man denen allerdings zeigt, wie eine Mordwaffe funktioniert und ihnen ein Aggressionstraining unterzieht, dann sieht das in Rambo-Deutschland vielleicht bald anders aus.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von DarkLightbringer »

Progressiver hat geschrieben:(09 Aug 2018, 22:24)

Ach, darum geht es dir: Du willst aus einem Zivilisten einen "Wehrfähigen" machen. Aber schreibe dann mal: Wo kann man diese phänomenalen Fähigkeiten wie Handgranaten werfen oder schießen schon als Qualifikation verwenden? In der Zivilgesellschaft jedenfalls nicht. Wenn die kleinen Rambos jetzt alle das Schießen lernen oder Handgranaten werfen lernen, dann kann doch jeder normale Bundesbürger froh sein, wenn er nicht gerade in der Nähe ist. Die Uni-Professoren werden davon nicht begeistert sein und plötzlich gute Noten verteilen, nur weil einer dieser Rambos ihnen beweisen will, dass er auch schießen kann. Und auch sonst wird es in unserer Gesellschaft wahrscheinlich eher ein SEK-Kommando gerufen, wenn jemand beweisen will, dass er auf seine Mitmenschen schießen und Handgranaten werfen kann. Denn dann ist er nämlich gemeingefährlich! Und nur Psychopathen, Schwerverbrecher, Terroristen oder Selbstmordattentäter sind kriminell genug, diese Fähigkeit zu schätzen. Deutschland ist aber weder im Krieg noch haben wir hier gesetzlose Zonen oder einen Bürgerkrieg.

Im Ernst: Es laufen so schon zu viele Psychopathen, Soziopathen und andere Kriminelle in unserer Gesellschaft frei rum. Willst du solchen Leuten jetzt auch die Möglichkeit geben, den Waffengebrauch zu erlernen? Oder sollen alle anderen ebenfalls derart gut schießen können, damit es im Ernstfall eher zu einer Massenschießerei kommt, solange Waffen vorhanden sind, um einen Amoklauf eines einzelnen Attentäters zu verwischen? Die meisten Menschen im heutigen Deutschland haben zudem eine Tötungshemmung gegenüber ihren Mitmenschen. Wenn man denen allerdings zeigt, wie eine Mordwaffe funktioniert und ihnen ein Aggressionstraining unterzieht, dann sieht das in Rambo-Deutschland vielleicht bald anders aus.
Folgende europäische "Psychopathen"-Länder haben die Wehrpflicht: Schweiz, Dänemark, Griechenland, Litauen, Estland, Finnland, Österreich, Zypern und Norwegen.
Schweden führte die Wehrpflicht 2017 wieder ein, stellt vor der Einberufung jedoch jedem die Frage, wie hoch der "Grad der Bereitschaft" sei, dem Land zu dienen.

Sog. Rambos sind ja eher nicht gefragt, weder beim Bund noch bei der Polizei. Erwünscht ist Teamfähigkeit, Fitness, Verantwortungsbewusstsein. Vom MAD detektierte Extremisten sind auch schon aussortiert worden.
Und eine Wehrpflichtigen-Armee würde wohl weit eher den Bevölkerungsdurchschnitt abbilden als eine Freiwilligen-Armee mit Personalmangel.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von imp »

Ein Terraner hat geschrieben:(09 Aug 2018, 20:05)

Bei der Schule bin ich ja noch bei dir, aber warum willst du junge Menschen zum Wehrdienst quälen?
Was willst du denn mit irgendwelchen kurz ausgebildeten Pflichtsoldaten, die so kreativ wie möglich verhindern, in ihrer Restwehrzeit, nachdem sie halbwegs einsatztauglich gemacht wurden, auch mal dranzukommen?
Es ist viel besser, hier auf private Initiative zu setzen. Wer unbedingt mit Waffen sein Geld verdienen will, wird sich bemühen. Ist dasselbe in der Pflege.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von imp »

Sofawolf hat geschrieben:(07 Aug 2018, 13:26)

Ja, ich finde es eine sehr gute Idee, wenn jeder junge Mensch nach seiner Schulzeit 1 Jahr für die Gemeinnützigkeit arbeitet (vergleichbar dem ehemaligen Wehrdienst). Das sollte dann in verschiedenen Bereichen möglich sein: Bundeswehr, Umweltschutz, soziale und kulturelle Einrichtungen - in der Regel so, dass sie weiterhin zu Hause wohnen können und für ihr "Ehrenamt" ein "Taschengeld" bekommen.
Praktisch arbeitet fast jeder, der nicht vom Sozialsystem lebt, zwischen einem Drittel und der Hälfte seiner Zeit für die Gemeinschaft. Die Verteilung dieser Arbeit auf verschiedene Bereiche, Umwelt, Alte, Kranke, Straßenbau, Kindergärten, Krieg spielen zuhause und auswärts erledigt die demokratische Entscheidungsfindung. Man macht einfach, was man sowieso tut, die Abzüge passieren automatisch.

Eine Frohnarbeit auf den Feldern der Geriatrie ist aus der Zeit gefallen. Sie rechnet sich für keine beteiligte Seite.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von sünnerklaas »

DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Aug 2018, 18:14)

Er kann z. B. schießen, Handgranate werfen und erfährt zugleich etwas übers Völkerrecht.
Den Handgrananten werfenden Soldaten der im Schützengraben mit Gewehr mit aufgepflanztem Bajonett hockt, gibt es in den heutigen Kriegen nicht mehr.
Wenn ich mich umhöre, stelle ich eher fest, dass die Wehrpflichtdebatte eine Schimpferei auf "Die Jugend von heute" ist. Das ist ein schwerer Generationskonflikt, der da sichtbar wird.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von imp »

sünnerklaas hat geschrieben:(10 Aug 2018, 07:52)

Den Handgrananten werfenden Soldaten der im Schützengraben mit Gewehr mit aufgepflanztem Bajonett hockt, gibt es in den heutigen Kriegen nicht mehr.
Wenn ich mich umhöre, stelle ich eher fest, dass die Wehrpflichtdebatte eine Schimpferei auf "Die Jugend von heute" ist. Das ist ein schwerer Generationskonflikt, der da sichtbar wird.
Partiell wird schon noch auch geschossen und mal was geworfen oder selbstangetrieben losgelassen. Daneben geht's um Logistik (LKW fahren, ausladen und rausfinden was wo hin soll und wann bestellt wird), um Computertechnik (im Büro vom Chef, aber auch im Panzer), Übersetzung, Verwaltung, sowas wie Strategie, Ausbildung von Leuten mit fremder Sprache, Kultur und anderem Bildungshintergrund. Und dann haben wir noch die mit den Flugzeugen und die mit den Booten. Die müssen überhaupt erstmal Jahre lang üben, um mit der ganzen Technik klarzukommen.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Kritikaster »

sünnerklaas hat geschrieben:(10 Aug 2018, 07:52)

Den Handgrananten werfenden Soldaten der im Schützengraben mit Gewehr mit aufgepflanztem Bajonett hockt, gibt es in den heutigen Kriegen nicht mehr.
Wäre mir neu, dass Schützengraben und Bajonett Voraussetzung für das Werfen von Handgranaten und Schießen mit automatischen Waffen sind. :s
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Stoner »

Sofawolf hat geschrieben:(07 Aug 2018, 13:25)

Ich finde gar keine Diskussion dazu, deshalb eröffne ich sie hier. Gerne kann sie woanders eingefügt werden.

Teile der CDU sind für eine neue "Wehrpflicht", die allerdings nicht nur bei der Bundeswehr, sondern auch in anderen Bereichen absolviert werden kann.

Siehe dazu: https://www.news4teachers.de/2018/08/de ... ent-269051

Bist du dafür oder dagegen - und warum?
Ein solcher Dienst wäre aus gesellschaftlicher Sicht äußerst wünschenswert. Es müsste dafür jedoch das GG geändert werden, was schon schwierig genug ist. Arbeitsverpflichtung ist nur zur Landesverteidigung erlaubt, und nach einer Änderung des GG würde die Verpflichtung noch immer gegen EU-Recht verstoßen. Daher wird sich dieser sinnvolle Gedanke nicht durchstzen können.
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Beitrag von Ein Terraner »

MäckIntaier hat geschrieben:(10 Aug 2018, 08:12)

Ein solcher Dienst wäre aus gesellschaftlicher Sicht äußerst wünschenswert.
Warum ist das wünschenswert?
Es müsste dafür jedoch das GG geändert werden, was schon schwierig genug ist. Arbeitsverpflichtung ist nur zur Landesverteidigung erlaubt, und nach einer Änderung des GG würde die Verpflichtung noch immer gegen EU-Recht verstoßen.
Diese Aussage ist falsch.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von sünnerklaas »

Kritikaster hat geschrieben:(10 Aug 2018, 08:04)

Wäre mir neu, dass Schützengraben und Bajonett Voraussetzung für das Werfen von Handgranaten und Schießen mit automatischen Waffen sind. :s
Einem großen Teil der Befürworter der Wiedereinführung der Wehrpflicht geht es gar nicht darum, die Bundeswehr zu stärken. Der einzige Beweggrund ist es, der nachwachsenden Generation mal so ordentlich zu zeigen. Da werden Bilder beschworen, die es gar nicht mehr gibt.
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Re: Un

Beitrag von Stoner »

Ein Terraner hat geschrieben:(10 Aug 2018, 09:07)

Warum ist das wünschenswert?
Es drückt sich darin u.a. ein Gedanke aus, dass der Einzelne eine Verpflichtung gegenüber der Gemeinschaft hat, unabhängig von seiner gesellschaftlichen Stellung.

Ein Terraner hat geschrieben:(10 Aug 2018, 09:07)
Diese Aussage ist falsch.
Warum?

https://www.mdr.de/nachrichten/politik/ ... g-100.html

Und fraglich auch deswegen:

Artikel 4 Absatz 2 der Europäischen Menschenrechtskonvention
Artikel 4 – Verbot der Sklaverei und der Zwangsarbeit[↑]

Niemand darf in Sklaverei oder Leibeigenschaft gehalten werden.
Niemand darf gezwungen werden, Zwangs- oder Pflichtarbeit zu verrichten.
Nicht als Zwangs- oder Pflichtarbeit im Sinne dieses Artikels gilt
eine Arbeit, die üblicherweise von einer Person verlangt wird, der unter den Voraussetzungen des Artikels 5 die Freiheit entzogen oder die bedingt entlassen worden ist;
eine Dienstleistung militärischer Art oder eine Dienstleistung, die an die Stelle des im Rahmen der Wehrpflicht zu leistenden Dienstes tritt, in Ländern, wo die Dienstverweigerung aus Gewissensgründen anerkannt ist;
eine Dienstleistung, die verlangt wird, wenn Notstände oder Katastrophen das Leben oder das Wohl der Gemeinschaft bedrohen;
eine Arbeit oder Dienstleistung, die zu den üblichen Bürgerpflichten gehört.
Zuletzt geändert von Stoner am Fr 10. Aug 2018, 09:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von sünnerklaas »

Sole.survivor@web.de hat geschrieben:(10 Aug 2018, 08:02)

Partiell wird schon noch auch geschossen und mal was geworfen oder selbstangetrieben losgelassen. Daneben geht's um Logistik (LKW fahren, ausladen und rausfinden was wo hin soll und wann bestellt wird), um Computertechnik (im Büro vom Chef, aber auch im Panzer), Übersetzung, Verwaltung, sowas wie Strategie, Ausbildung von Leuten mit fremder Sprache, Kultur und anderem Bildungshintergrund. Und dann haben wir noch die mit den Flugzeugen und die mit den Booten. Die müssen überhaupt erstmal Jahre lang üben, um mit der ganzen Technik klarzukommen.
Schütze Arsch, dessen einzige Aufgabe es ist, an der Front Dauerfeuer zu machen, den gibt es nicht mehr. Das, was gebraucht wird, bedarf einer umfangreichen Ausbildung - und die ist nun mal nicht in 12 Monaten zzgl. einiger Reserveübungen - machbar. In 12 Monaten kann man zwar Stubendienst und Kloputzen und Marschieren üben, tiefergehendes zu vermitteln und auch zu verinnerlichen ist aber allein zeitlich in der kurzen Zeit nicht drin.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Dampflok94 »

DarkLightbringer hat geschrieben:(09 Aug 2018, 18:14)

Eine Dienstpflicht würde die Personaldecke stärken, die sog. Friedensstärke. Zum andern dient sie dem Zusammenhalt zwischen Volk und Truppe und strategisch gesehen, erhöht sie die Widerstandskraft - was letztlich die Abschreckung unterstützt.

Und eine Armee braucht nicht nur Spezialisten. Dabei würde ich allein schon die 3-monatige Grundausbildung als eine Art Qualifikation betrachten. Immerhin wird aus einem Zivilisten in dieser knappen Zeit ein Wehrfähiger. Er kann z. B. schießen, Handgranate werfen und erfährt zugleich etwas übers Völkerrecht.
Das mag in der Perspektive eines Professors banal sein, aber aus Sicht eines potentiellen Angreifers ist das gleichbedeutend mit enorm hohen Interventionskosten.
Wir leben nicht mehr in der Zeit, als die NATO gegen den Warschauer Pakt stand. Aufgabe der Bundeswehr ist praktisch nicht mehr die direkte Heimatverteidigung. Die Bundeswehr wird weltweit eingesetzt. Dafür braucht es kein Massenheer. Und eben keine Wehrpflichtigen. Die kann ich für diese Aufgabe nämlich nicht brauchen.

Was die BW braucht sind Menschen, die sich für den Soldatenberuf entscheiden. Und keine Zwangsrekrutierten.
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Re: Un

Beitrag von Ein Terraner »

MäckIntaier hat geschrieben:(10 Aug 2018, 09:31)

Es drückt sich darin u.a. ein Gedanke aus, dass der Einzelne eine Verpflichtung gegenüber der Gemeinschaft hat, unabhängig von seiner gesellschaftlichen Stellung.
Hast du auch einen richtigen Grund oder nur dieses patriotische geschwurbel ?

Warum?
Weil die Wehrpflicht nicht aus dem GG gestrichen wurde sondern nur ausgesetzt wurde, das ist in dem Thread schon 20 mal erörtert worden. In deinem Artikel geht es um eine allgemeine Dienstpflicht, also nicht nur Millitär sondern auch Feuerwehr.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Kritikaster »

Dampflok94 hat geschrieben:(10 Aug 2018, 09:35)

Was die BW braucht sind Menschen, die sich für den Soldatenberuf entscheiden. Und keine Zwangsrekrutierten.
Irgendwie drängt sich mir allerdings der Eindruck auf, dass die BW zu Zeiten der Wehrpflicht erheblich besser funktionierte.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Dampflok94 »

Kritikaster hat geschrieben:(10 Aug 2018, 09:43)

Irgendwie drängt sich mir allerdings der Eindruck auf, dass die BW zu Zeiten der Wehrpflicht erheblich besser funktionierte.
Das mag sein. Da wurde auch noch ganz andere Summen aufgewandt. An der Mauer lauerte ja schließlich "DER RUSSE".

Der Zustand der BW ist beklagenswert. Man hat es mit der Friedensdividende nach 1990 wohl etwas übertrieben. Aber das wird eben nicht durch Wehrpflichtige behoben. Dafür braucht es Geld und qualifiziertes Personal. Und mit letzterem sind nicht nur Soldaten gemeint. Sondern z. B. auch fähige Beamte, die das Beschaffungswesen der BW wieder in Ordnung bringen. Dort werden nämlich Milliarden versenkt.
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Re: Un

Beitrag von sünnerklaas »

Ein Terraner hat geschrieben:(10 Aug 2018, 09:38)


Weil die Wehrpflicht nicht aus dem GG gestrichen wurde sondern nur ausgesetzt wurde, das ist in dem Thread schon 20 mal erörtert worden. In deinem Artikel geht es um eine allgemeine Dienstpflicht, also nicht nur Millitär sondern auch Feuerwehr.
Beim Brandschutz gibt es eine Allgemeine Wehrpflicht. Die greift dann, wenn sich nicht genug Freiwillige für die Freiwillige Feuerwehr finden. Dann kommt die Pflichtfeuerwehr zum Zuge.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von imp »

sünnerklaas hat geschrieben:(10 Aug 2018, 09:31)

Schütze Arsch, dessen einzige Aufgabe es ist, an der Front Dauerfeuer zu machen, den gibt es nicht mehr. Das, was gebraucht wird, bedarf einer umfangreichen Ausbildung - und die ist nun mal nicht in 12 Monaten zzgl. einiger Reserveübungen - machbar. In 12 Monaten kann man zwar Stubendienst und Kloputzen und Marschieren üben, tiefergehendes zu vermitteln und auch zu verinnerlichen ist aber allein zeitlich in der kurzen Zeit nicht drin.
Das mit dem Dauerfeuer ist ohnehin vorbei. Ein modernes automatisches Gewehr schießt dermaßen viel Zeug pro Sekunde, dass binnen kürzester Zeit ganze Lagerbestände verschossen werden, wenn man einfach nur draufhält.
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Re: Un

Beitrag von Ein Terraner »

Das ist anscheinend nur eine Uraltparagraph in einem Niedersächsischen Gesetz, ich denke wenn es da wirklich dazu kommen sollte das 18-55 Jährige willkürlich zur Feuerwehr eingezogen werden wird die Dienstzeit wohl in einem Gerichtssaal abgesessen werden. :D
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von relativ »

Dampflok94 hat geschrieben:(10 Aug 2018, 09:54)

Das mag sein. Da wurde auch noch ganz andere Summen aufgewandt. An der Mauer lauerte ja schließlich "DER RUSSE".

Der Zustand der BW ist beklagenswert. Man hat es mit der Friedensdividende nach 1990 wohl etwas übertrieben. Aber das wird eben nicht durch Wehrpflichtige behoben. Dafür braucht es Geld und qualifiziertes Personal. Und mit letzterem sind nicht nur Soldaten gemeint. Sondern z. B. auch fähige Beamte, die das Beschaffungswesen der BW wieder in Ordnung bringen. Dort werden nämlich Milliarden versenkt.
Die Krux an der Sache ist ja, ohne das GG zu ändern darf so ein Dienst eigentlich nur Wehrdienst heissen, was anderes gibt unser GG leider nicht her.
Da das freiwillige Jahr qausi ein Witz ist, weil es kaum jemand nutzt, wird es mal wieder Zeit die Jugend mit der "erziehungstechnischen Keule" von Staats wegen zu treffen, mit die auch wieder weiss, was es heisst in einer Gemeinschaft zu leben.
Natürlich wäre Freiwilligkeit immer besser, nur ist dazu eben kaum mehr einer bereit. Nach dem Motto sollen doch die anderen die Gesellschaft zusammen halten wird sich vermehrt versucht diesbezüglich ein schlanken Fuss zu machen.
Die Bundeswehr kann also wenn so ein Dienst kommt sowieso organisatorisch bedingt nicht sofort alle Dienstpfichtigen übernehmen, die dann Wehrdienst machen wollen.
In Zivilen Sektor kann es aber wesentlich schneller gehen.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von imp »

relativ hat geschrieben:(10 Aug 2018, 10:41)
Da das freiwillige Jahr qausi ein Witz ist, weil es kaum jemand nutzt
Die Freiwilligendienste haben immer dann Konjunktur, wenn es weniger gebildeten Menschen zwischen 18 und 35 am Arbeitsmarkt zu gut oder besser gebildeten Menschen allgemein zu schlecht geht. Oder war es andersrum?
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Dampflok94 »

relativ hat geschrieben:(10 Aug 2018, 10:41)

Die Krux an der Sache ist ja, ohne das GG zu ändern darf so ein Dienst eigentlich nur Wehrdienst heissen, was anderes gibt unser GG leider nicht her.
Da das freiwillige Jahr qausi ein Witz ist, weil es kaum jemand nutzt, wird es mal wieder Zeit die Jugend mit der "erziehungstechnischen Keule" von Staats wegen zu treffen, mit die auch wieder weiss, was es heisst in einer Gemeinschaft zu leben.
Natürlich wäre Freiwilligkeit immer besser, nur ist dazu eben kaum mehr einer bereit. Nach dem Motto sollen doch die anderen die Gesellschaft zusammen halten wird sich vermehrt versucht diesbezüglich ein schlanken Fuss zu machen.
Die Bundeswehr kann also wenn so ein Dienst kommt sowieso organisatorisch bedingt nicht sofort alle Dienstpfichtigen übernehmen, die dann Wehrdienst machen wollen.
In Zivilen Sektor kann es aber wesentlich schneller gehen.
Auch letzteres halte ich für unklar. Ich las, daß es um ca. 800.000 Personen pro Jahrgang geht. Das ist viel. Werden die alle in Wohnortnähe untergebracht werden können? Wohl kaum! Es bedürfte also der Errichtung von entsprechenden Wohnmöglichkeiten. Da sind wir ja momentan grade ganz vorne. ;) Dazu kommt die Frage, was die eigentlich außerhalb der BW machen sollen. Denn es wird ja immer versprochen, daß dies nicht zu Lasten der regulären Stellen gehen soll. Das wird man kaum halten können. Und wie bezahlt man dann die Leute? Mindestlohn müßte es dann schon sein. Und wer bezahlt den Spaß?

Ich bleibe dabei, es ist ein Sommerlochthema. Nessie könnte sich mal wieder blicken lassen. ;)
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von imp »

Dampflok94 hat geschrieben:(10 Aug 2018, 10:52)

Auch letzteres halte ich für unklar. Ich las, daß es um ca. 800.000 Personen pro Jahrgang geht. Das ist viel. Werden die alle in Wohnortnähe untergebracht werden können? Wohl kaum! Es bedürfte also der Errichtung von entsprechenden Wohnmöglichkeiten. Da sind wir ja momentan grade ganz vorne. ;) Dazu kommt die Frage, was die eigentlich außerhalb der BW machen sollen. Denn es wird ja immer versprochen, daß dies nicht zu Lasten der regulären Stellen gehen soll. Das wird man kaum halten können. Und wie bezahlt man dann die Leute? Mindestlohn müßte es dann schon sein. Und wer bezahlt den Spaß?

Ich bleibe dabei, es ist ein Sommerlochthema. Nessie könnte sich mal wieder blicken lassen. ;)
Man könnte die neu errichteten Kasernen nach ca 6-18 Monaten im Bereich des Studenten-, Sozial- und Flüchtlingswesens nachnutzen, sobald man merkt, was für ein grober Unfug das alles ist. Man muss sie nur in den richtigen Regionen aufbauen.
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Re: Un

Beitrag von sünnerklaas »

Ein Terraner hat geschrieben:(10 Aug 2018, 10:05)

Das ist anscheinend nur eine Uraltparagraph in einem Niedersächsischen Gesetz, ich denke wenn es da wirklich dazu kommen sollte das 18-55 Jährige willkürlich zur Feuerwehr eingezogen werden wird die Dienstzeit wohl in einem Gerichtssaal abgesessen werden. :D
Hier der wikipedia-Artikel zu dem Thema.
Zum Thema Pflichtfeuerwehr gab es auch schon höchstrichterliche Urteile (Hier ist eines davon). Dienstverpflichtet können alle werden, man kann sich auch nicht aus der Dienstpflicht heraus kaufen.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von DarkLightbringer »

sünnerklaas hat geschrieben:(10 Aug 2018, 09:31)

Schütze Arsch, dessen einzige Aufgabe es ist, an der Front Dauerfeuer zu machen, den gibt es nicht mehr. Das, was gebraucht wird, bedarf einer umfangreichen Ausbildung - und die ist nun mal nicht in 12 Monaten zzgl. einiger Reserveübungen - machbar. In 12 Monaten kann man zwar Stubendienst und Kloputzen und Marschieren üben, tiefergehendes zu vermitteln und auch zu verinnerlichen ist aber allein zeitlich in der kurzen Zeit nicht drin.
Eine Armee kann nicht nur aus Hauptleuten und Generälen bestehen. Und man kann in 12 Monaten sehr wohl die taktischen Grundlagen erfahren und Waffen beherrschen.
Man muss natürlich die Spezialmissionen von Landesverteidigung unterscheiden.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von unity in diversity »

Tannenberg hat geschrieben:(09 Aug 2018, 19:39)

Daß die Deutschen viel zu spät in das Berufsleben eintreten würden ist blanker Unsinn, insbesondere ansgesichts steigender Lebenserwartung und längerer Lebensarbeitszeit. Darum waren die Abschaffung des neunjährigen Gymnasiums, des Diplom- und Magisterstudiums und der Wehrpflicht auch schwerwiegende politische Fehlentscheidungen der wirtschaftshörigen Politkaste in diesem Land.

Das neunjährige Gymnasium sollte wieder eingeführt werden, ebenso wie Diplom- und Magisterstudium.

Und dann brauchen wir unbedingt wieder eine Wehrpflicht, die ihren Namen auch verdient. 18 Monate Wehrdienst für alle deutschen Männer ohne Ausnahme.

Äquivalent dazu sollte man einen Sozialdienst einführen, den alle deutschen Frauen mit Ausnahme von Müttern zu leisten haben
.
Um den deutschen Wohlstand zu retten, sollte man alle Bürger/innen mit einem Jahreseinkommen unter 50.000 € zum Kampfeinsatz nach Afghanistan, oder Mali delegieren, bzw. abordnen.
Natürlich mit dem Vermerk, Rückkehr unerwünscht.
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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von Progressiver »

DarkLightbringer hat geschrieben:(10 Aug 2018, 04:33)

Folgende europäische "Psychopathen"-Länder haben die Wehrpflicht: Schweiz, Dänemark, Griechenland, Litauen, Estland, Finnland, Österreich, Zypern und Norwegen.
Schweden führte die Wehrpflicht 2017 wieder ein, stellt vor der Einberufung jedoch jedem die Frage, wie hoch der "Grad der Bereitschaft" sei, dem Land zu dienen.

Sog. Rambos sind ja eher nicht gefragt, weder beim Bund noch bei der Polizei. Erwünscht ist Teamfähigkeit, Fitness, Verantwortungsbewusstsein. Vom MAD detektierte Extremisten sind auch schon aussortiert worden.
Und eine Wehrpflichtigen-Armee würde wohl weit eher den Bevölkerungsdurchschnitt abbilden als eine Freiwilligen-Armee mit Personalmangel.
Es geht mir aber nicht um die Bundeswehr. Meine Fragen waren vielmehr: Welche Vorteile bringt das für die Exrekruten und Exzwangsarbeiter bzw. Zivis dann nachher im Zivilleben, wenn sie diese Zwangsdienste mitmachen müssen? Glaubst du etwa, ein Professor lässt sich davon beeindrucken und vergibt bessere Benotungen im Studium, wenn da jemand vorher gelernt hat, zu schießen oder Handgranaten zu werfen? Oder gibt es überhaupt Vorteile bei der späteren Karriere oder aber im Privatleben, wenn jemand diese Fähigkeiten besitzt, im Notfall einen Mitmenschen abzuknallen? Eine andere Antwort als "nein" würde mich schwer verwundern.

Wenn also besagte CDU-Politiker/innen diese Zwangsdienste befürworten, sollen sie diese erst einmal selbst vorexerzieren. Das ist dann das Gleiche wie bei Kriegen allgemein. Wenn die verantwortlichen Politiker selbst an die Front müssten, dann wäre der Kampf bald vorbei.
"Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum." Friedrich Nietzsche

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Re: Neue Wehrpflicht - ein allgemeiner Dienst an der Gemeinschaft für junge Leute?

Beitrag von DarkLightbringer »

Progressiver hat geschrieben:(10 Aug 2018, 22:48)

Es geht mir aber nicht um die Bundeswehr. Meine Fragen waren vielmehr: Welche Vorteile bringt das für die Exrekruten und Exzwangsarbeiter bzw. Zivis dann nachher im Zivilleben, wenn sie diese Zwangsdienste mitmachen müssen? Glaubst du etwa, ein Professor lässt sich davon beeindrucken und vergibt bessere Benotungen im Studium, wenn da jemand vorher gelernt hat, zu schießen oder Handgranaten zu werfen? Oder gibt es überhaupt Vorteile bei der späteren Karriere oder aber im Privatleben, wenn jemand diese Fähigkeiten besitzt, im Notfall einen Mitmenschen abzuknallen? Eine andere Antwort als "nein" würde mich schwer verwundern.

Wenn also besagte CDU-Politiker/innen diese Zwangsdienste befürworten, sollen sie diese erst einmal selbst vorexerzieren. Das ist dann das Gleiche wie bei Kriegen allgemein. Wenn die verantwortlichen Politiker selbst an die Front müssten, dann wäre der Kampf bald vorbei.
Frankreich führt einen 4-wöchigen Pflichtdienst ein, um den Zusammenhalt der "Grande Nation" zu stärken. President Macron ist nämlich überzeugt, Kasernierung verbrüdere die jungen Bürger - quer durch alle Schichten und Herkünfte.

Ursprünglich sollten es drei Monate sein, die Generalität leistete jedoch Widerstand.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/d ... 22578.html

Was das Individuum davon hat? Nun, aus französischer Sicht wohl vor allem "Fraternité", Würde und Aufklärung.

Aber woran glaubt eigentlich die deutsche Fraktion der Zweifler - an die ökonomisierte Betrachtung des Menschen?
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Re: Un

Beitrag von Stoner »

Ein Terraner hat geschrieben:(10 Aug 2018, 09:38)

Hast du auch einen richtigen Grund oder nur dieses patriotische geschwurbel ?
Anders als das Urteilen, das im Gewand der Unhöflichkeit noch beim ärgsten Tropf immer klar daherkommt, lassen sich komplexe Sachverhalte natürlich nicht immer auf Anhieb griffig formulieren. Falls der Gedanke, der ein völlig unpatriotischer ist, also zu schwierig war, kann man auch den Zeit-Journalisten Jochen Bittner zu Wort kommen lassen. Mit Blick auf die Risse und die Fliehkräfte in der deutschen Gesellschaft ist er der Meinung, dass ein verpflichtendes "Gesellschaftsjahr" hierzu eine Gegenbewegung darstelle.
Es wäre die gelebte Wiederhertellung dessen, was immer mehr Deutsche vermissen: das Vertrauen darauf, dass trotz aller Meinungsunterschiede die Bewohner dieses Landes bereit sind, füreinander einzustehen. (In: Die Zeit vom 9. August 2018 N°33)
Einen solchen nüchternen Gedanken in die Diskussion einzubeziehen, sofern man ihn versteht, würde die Diskussion in der Sache sicherlich um einen wichtigen Aspekt bereichern.
Zuletzt geändert von Stoner am Sa 11. Aug 2018, 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Un

Beitrag von Ein Terraner »

MäckIntaier hat geschrieben:(11 Aug 2018, 12:42)

Anders als das Urteilen, das im Gewand der Unhöflichkeit noch beim ärgsten Tropf immer klar daher daherkommt, lassen sich komplexe Sachverhalte natürlich nicht immer auf Anhieb griffig formulieren. Falls der Gedanke, der ein völlig unpatriotischer ist, also zu schwierig war, kann man auch den Zeit-Journalisten Jochen Bittner zu Wort kommen lassen. Mit Blick auf die Risse und die Fliehkräfte in der deutschen Gesellschaft ist er der Meinung, dass ein verpflichtendes "Gesellschaftsjahr" hierzu eine Gegenbewegung darstelle.
Also nichts konkretes und nur die Hoffnung das ein Jahr verpflichtendes katzbuckeln irgendwelche Gesellschaftlichen Vorteile bringen soll.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Konservativer »

Alleine schon das Argument, der Plfichtdienst solle den Zusammenhalt der "Volksgemeinschaft" stärken. :rolleyes:

Was kommt als nächstes? Staatlich verordnete Eintopfsonntage? Die Einführung einer staatlichen Jugendorganisation mit Pflichtmitgliedschaft?
Senexx

Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Senexx »

Außer Spesen nix gewesen

Ökonomen habe errechnet, dass modernisierter Faschismus auch noch ökonomisch schädlich ist

http://www.spiegel.de/wirtschaft/sozial ... 22537.html

Ob das ausreicht, die schwarz-braunen Deppen von ihrer Ideen abzubringen, ist fraglich.
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Umetarek »

Also für Einwanderer bedeutet ein freiwilliges soziales Jahr erstmal ein Jahr in Deutschland ohne Ärger :D :D :D
Mutter des Wahnsinns und Harmoniebeauftragte des Forums, sowie geprüfte Völkermörderin!
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Bielefeld09
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Re: Umfrage: Mehrheit für Pflichtdienst in Deutschland?

Beitrag von Bielefeld09 »

Welcher Staat hat das Recht,
über ein Lebensjahr eines freien Menschen zu verfügen?
Meine Antwort ist da klar!
Kein Staat, es sei denn, der junge Mensch habe gegen geltendes Recht verstossen.
Bundesfreiwilligendienst und das freiwillige soziale Jahr
sind demokratische Antworten.
So kann man das weitermachen!
Sorry Mods, lasst diese Laden am laufen. Das ist eben Demokratie :( :p
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