Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

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Tom Bombadil
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Tom Bombadil »

Es werden wieder Flüchtlinge und Einwanderer synonym benutzt. Flüchtlinge könnten wir sehr viele aufnehmen, auch weit mehr als 200.000 pro Jahr, wenn man sich von dem Anspruch verabschiedet, sie auf Biegen und Brechen integrieren zu müssen udn wenn klar wäre, dass die Schutzsuchenden schnellstmöglich das Land wieder verlassen. Einwanderer sollte man nur so viele aufnehmen, wie auch wirklich auf dem Arbeitsmarkt gebraucht werden.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Polibu »

65 000 Flüchtlinge pro Jahr und die Welt ist in Ordnung. Vorher allerdings erst mal die ganzen abgelehnten Flüchtlinge aus den Jahren 2015-2018 ausweisen. Wenn es nach mir geht würde bis dahin kein einziger Flüchtling mehr aufgenommen werden.

Das hat Merkel bei mir definitiv verspielt. Ich habe früher nie über die Flüchtlingspolitik gemeckert. Ich fand sie immer gut. Aber 2015 war der Obergau. Das muss erst wieder korrigiert werden. Am besten nimmt Frau Merkel gleich auch ihren Hut und haut einfach ab. Argentinien wäre eine gute Wahl für sie.

Ich bin erst wieder zufrieden, wenn 2015-2018 korrigiert wurde. Bis dahin wähle ich AfD.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Woppadaq »

Polibu hat geschrieben:(14 Feb 2018, 02:42)

Ich bin erst wieder zufrieden, wenn 2015-2018 korrigiert wurde. Bis dahin wähle ich AfD.
Als ob DU eine Rolle spielst...
Polibu

Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Polibu »

Woppadaq hat geschrieben:(14 Feb 2018, 06:01)

Als ob DU eine Rolle spielst...
Wer so denkt, der braucht gar nicht erst wählen gehen. Jeder Wähler spielt eine Rolle.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Woppadaq »

Polibu hat geschrieben:(14 Feb 2018, 06:17)

Wer so denkt, der braucht gar nicht erst wählen gehen. Jeder Wähler spielt eine Rolle.
Ja, aber als CDU-Changer spielst du keine Rolle. Vergiss das mal ganz schnell.
Polibu

Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Polibu »

Woppadaq hat geschrieben:(14 Feb 2018, 06:51)

Ja, aber als CDU-Changer spielst du keine Rolle. Vergiss das mal ganz schnell.
Ich habe mich gerade mal umgesehen. Ich bin nicht allein auf der Welt. Es gibt noch mehr ehemalige CDU Wähler.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von schokoschendrezki »

Woppadaq hat geschrieben:(13 Feb 2018, 17:26)
Du wiederholst deren Parolen und glaubst damit, deren Essenz erfasst zu haben? Wie wärs, wenn du dir mal die Programmpukte rechter Parteien wie z.B. der AfD zu Gemüte führst und versuchst, sie auf das Gemeinsame herunterzubrechen, und dann vergleichst, ob die Tendenz eher pro Nation (was immer das genau bedeuten soll) oder eher pro Egoismus (ob nun der Nation oder der Volksgruppe oder was immer) ist?

Wenn die UKIP, anstatt zu gucken, welche Zahlungen nach und von Brüssel national betrachtet noch Sinn machen, meint zu propagieren, ohne Unterschied alle Zahlungen an die EU einstellen zu wollen, weil man das Geld ja auch national verwenden kann, dann bedienen sie eindeutg den Egoismus-Reflex: nix geben, aber weiterhin bekommen. die komplette Programmlosigkeit der UKIP nach dem Brexit zeigt, dass das auch nie ein echtes Nachrechnen stattgefunden hat. Sonst hätte man schnell vom Brexit gelassen. Nicht die pro-nationale, sondern die national-egoistische Aktion war der UKIP wichtig, als eine Art Akt des Sich-über-den-anderen-stellens.
"Pro-national" vs "National-Egoistisch" ... gut. Denk ich mal drüber nach ...
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Ger9374 »

Polibu hat geschrieben:(14 Feb 2018, 02:42)

65 000 Flüchtlinge pro Jahr und die Welt ist in Ordnung. Vorher allerdings erst mal die ganzen abgelehnten Flüchtlinge aus den Jahren 2015-2018 ausweisen. Wenn es nach mir geht würde bis dahin kein einziger Flüchtling mehr aufgenommen werden.

Das hat Merkel bei mir definitiv verspielt. Ich habe früher nie über die Flüchtlingspolitik gemeckert. Ich fand sie immer gut. Aber 2015 war der Obergau. Das muss erst wieder korrigiert werden. Am besten nimmt Frau Merkel gleich auch ihren Hut und haut einfach ab. Argentinien wäre eine gute Wahl für sie.

Ich bin erst wieder zufrieden, wenn 2015-2018 korrigiert wurde. Bis dahin wähle ich AfD.
Das ist auch meine Sicht der Dinge, Saustall aufräumen, Merkel abräumen dann weiter sehen.
Vertrauen in die Deutsche Politikerkaste muss erst wieder erwachsen.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von schokoschendrezki »

Tom Bombadil hat geschrieben:(13 Feb 2018, 15:03)

Ich denke, dass die meisten Deutschen die Begriffe Volk und Nation völlig rational, nüchtern und ohne große Gefühle einordnen.
Ja. In den Nachrichten heißt es in aller Regel und zum Beispiel: "Heute werden die Bürger Portugals eine neue Regierung wählen". "Heute wird in Frankreich eine neue Regierung gewählt". "Heute finden Wahlen in Italien statt" ... usw. usf. Würde es heißen "Heute wählt das kroatische Volk eine neue Regierung ..." würde man, völlig zurecht, aufhorchen und sich fragen: "Häh? Was hat der jetzt gesagt?" Ich wiederhole und berufe mich als armer Unwissender noch einmal auf einen Geschichtsprofessor, MIchael Wildt, der es besser wissen müsste:
Der Begriff Volk führt stets die blutigen Kämpfe, die in seinem Namen geführt werden, mit sich: die Abgrenzungen nach oben und unten, nach innen und außen. Das Staatsvolk will nichts gemein haben mit dem Pöbel; allein das Wort Volksherrschaft ruft die Assoziationen Terror, Anarchie und Willkür hervor. Das auserwählte Volk Gottes glaubt sich gegenüber den ungläubigen Völkern in einer unzweifelhaften Position der Überlegenheit; das Volk zur Nation gekürt verwandelt die Bevölkerung eines Territoriums in eine Abstammungsgemeinschaft, die sich ebenfalls zur modernisierenden Herrschaft über andere Völker berufen fühlt.
... und der den Begriff "Volk" hier und heute und ganz konkret als obsolet und anachronistisch ansieht. So wie die Äthertheorien oder die Phrenologie oder die Vier-Säfte-Lehre.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Woppadaq »

Polibu hat geschrieben:(14 Feb 2018, 07:24)

Ich habe mich gerade mal umgesehen. Ich bin nicht allein auf der Welt. Es gibt noch mehr ehemalige CDU Wähler.
Ja, du bist nicht der einzige, der sagt "Wenn die CDU wie die AfD wäre, würde ich sie sofort wählen".
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(13 Feb 2018, 23:34)

Na, na, nun wischen Sie einmal den Schaum vom Munde! Daß hier einige Dinge nicht in Ordnung sind, schon weil es Gesetze gibt, die in anderen Zeiten für andere Verhältnisse geschaffen wurden, das ist doch klar. Die Gesetze müssen angepaßt werden an unsere Zeit und unsere Verhältnisse. Dazu benötigt man einen arbeitsfähigen Bundestag. Den hätte ich auch gern.
Bestehende Gesetze müssen angepasst werden? Woran müssen bestehende Gesetze denn angepasst werden?
Bestehende Gesetze müssen eingehalten und durchgesetzt werden. Punkt!
Wer hier leben will, hat unser Rechtssystem zu akzeptieren und unsere Gesetze einzuhalten. Ende!
H2O hat geschrieben:(13 Feb 2018, 23:34)
Dennoch läßt unser Land nicht (mehr) "unbegrenzt" Fremde herein. 117.000 im Jahr. Damit wird noch nicht einmal das Geburtendefizit ausgeglichen, das zum Erhalt unserer Einwohnerzahl notwendig ist. Das schafft erst die EU-Binnenwanderung.
117.000 im Jahr sind eine große Kreisstadt - die brauchen Wohnungen, brauchen Schulen, Kitas etc - das kostet und zwar den Steuerzahler.
Deutschland ist einer der am dichtesten besiedelten Flächenstaaten, da muss gar nix ausgeglichen werden. Deutschland geht nicht unter - geht vor allem als Wirtschaftsstandort nicht unter - wenn hier ein paar Millionen Menschen weniger leben, die dafür aber gut gebildet und gut ausgebildet sind und den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht werden.
Unsere Industrie braucht qualifizierte Arbeitskräfte und keine Hilfsarbeiter.
Die Zuwanderer - in ihrer Mehrheit gar nicht oder gering qualifiziert bzw Analphabeten stehen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung, die kosten nur und über genau diese Kosten deckt die Regierung den Mantel des Schweigens.
H2O hat geschrieben:(13 Feb 2018, 23:34)
Ich habe auch bisher keine der ganz bösen Erfahrungen machen müssen, obwohl ich in einer Stadt mit sehr hohem Ausländeranteil lebe... wenn ich hier bin. Das liegt vielleicht auch am Charakter der Menschen hier... etwas norddeutsch kühl. Gemeckert wird schon, und schräge Sachen passieren auch. Aber hier schlagen keine Flammen aus dem Dach, so daß man am liebsten zum Knüppel greifen würde, um dem Treiben ein Ende zu machen.
Tja - als Frau habe ich einschlägige Erfahrungen mit den "Kulturbereicherern" machen müssen und diese Erfahrung hat meine Einstellung grundlegend verändert.
Ich sehe mich zwar nicht als "armes Opfer", aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich habe keine Angst, zumindest aber ein sehr mulmiges Gefühl!
H2O hat geschrieben:(13 Feb 2018, 23:34)
Wer zwingt denn den armen, armen Herrn Palmer, ein unsinniges Gesetz an znwenden? Ist der Mann denn kein Politiker? Machen, nicht meckern. Mal sehen, ob ihn jemand deshalb einsperrt!
Der Herr Palmer ist Oberbürgermeister der Stadt Tübingen und als solcher ist er an geltendes Recht gebunden. Und anders als Frau Merkel kann er sich da nicht einfach darüber hinweg setzen oder Gesetze einfach nach Gusto mal eben außer Kraft setzen.
So läuft das halt nicht in einem Rechtsstaat, das jeder machen kann, was ihm grade einfällt.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Dark Angel »

Woppadaq hat geschrieben:(14 Feb 2018, 00:15)

Sie reden von müsssen, ich von können. Warum ist es für sie ein Problem, dass Menschen andren Menschen helfen, wo es geht?
Das Problem besteht nicht darin, DASS geholfen wird, sondern WIE.
"Gut gemeint, ist halt das Gegenteil von gut gemacht" oder wie Kurt Tucholsky es ausdrückte: "Das Gegenteil von gut ist nicht böse, sondern gut gemeint."
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(14 Feb 2018, 09:46)
117.000 im Jahr sind eine große Kreisstadt - die brauchen Wohnungen, brauchen Schulen, Kitas etc - das kostet und zwar den Steuerzahler.
Deutschland ist einer der am dichtesten besiedelten Flächenstaaten, da muss gar nix ausgeglichen werden. Deutschland geht nicht unter - geht vor allem als Wirtschaftsstandort nicht unter - wenn hier ein paar Millionen Menschen weniger leben, die dafür aber gut gebildet und gut ausgebildet sind und den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht werden.
Stand Januar 2018 sind 100 000 Plätze in Flüchtlingsunterkünften in Deutschland nicht belegt. (http://www.zeit.de/news/2018-01/04/flue ... r-04101405) Und die Prognose für Familienangehörigkeitsnachzüge musste in den letzten Monaten immer wieder nach unten korrigiert werden. Von drei auf eins und jüngst (laut IAB, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) sogar nur 0,28. Was dann bis Ende 2017 in der Gesamtrechnung etwa 100 000 berechtigte Nachzügler ergäbe. Während die CSU (nicht die AfD!) noch voriges Jahr von Sieben Millionen zu erwartenden Nachzüglern sprach. Sieben Millionen vs. 100 000 !!! Bei jedem ankommenden Flüchtlingsboot in Europa müssten in der CSU-Zentrale eigentlich die Sektkorken knallen. Es lässt sich ganz wunderbar Wahlkampf per Panikmache betreiben.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Tom Bombadil »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Feb 2018, 08:21)

Ja. In den Nachrichten heißt es in aller Regel...
ZB. der Deutsche ist in der offiziellen Sprache verschwunden. Da heißt es dann oft, "die Menschen in Deutschland" oder "die Bürger" tun dies und jenes. Bei IS-Terroristen die im Irak eingeknastet sind, ist man da nicht mehr so politisch korrekt, das sind dann plötzlich Deutsche, die man unbedingt vor der Todesstrafe retten muss.
Ich wiederhole und berufe mich als armer Unwissender...
Bring doch mal deine eigenen Gedanken ein. Gewalt von Gruppen gegen andere Gruppe gab es schon immer und wird es auch noch sehr lange geben, ob man diese Gruppe jetzt Volk, Ultras, Bande oder IS nennt, ist doch völlig wurscht.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Dark Angel »

schokoschendrezki hat geschrieben:(14 Feb 2018, 10:16)

Stand Januar 2018 sind 100 000 Plätze in Flüchtlingsunterkünften in Deutschland nicht belegt. (http://www.zeit.de/news/2018-01/04/flue ... r-04101405) Und die Prognose für Familienangehörigkeitsnachzüge musste in den letzten Monaten immer wieder nach unten korrigiert werden. Von drei auf eins und jüngst (laut IAB, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung) sogar nur 0,28. Was dann bis Ende 2017 in der Gesamtrechnung etwa 100 000 berechtigte Nachzügler ergäbe. Während die CSU (nicht die AfD!) noch voriges Jahr von Sieben Millionen zu erwartenden Nachzüglern sprach. Sieben Millionen vs. 100 000 !!! Bei jedem ankommenden Flüchtlingsboot in Europa müssten in der CSU-Zentrale eigentlich die Sektkorken knallen. Es lässt sich ganz wunderbar Wahlkampf per Panikmache betreiben.
Fakt ist, dass niemand weiß, wie hoch der Familiennachzug ausfallen wird, Fakt ist ebenso, dass dieser Familiennachzug die Sozialkassen weiter/zusätzlich belasten wird und dass es sich bei diesem Familiennachzug um einen weiteren Rechtsbruch bzw um eine Rechtsbeugung handelt.

"Familiennachzug
Wenn Sie Familienangehöriger eines Bürger eines Drittstaats sind, kann Ihnen zur Herstellung beziehungsweise Wahrung der familiären Lebensgemeinschaft ein Aufenthaltstitel erteilt werden. Voraussetzung ist,

dass Ihr Familienangehöriger (zu dem der Familiennachzug stattfindet, auch Stammberechtigter genannt) im Besitz eines Aufenthaltstitels ist,
über ausreichend Wohnraum verfügt und
der Lebensunterhalt gesichert ist."
Quelle
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

Hyde hat geschrieben:(14 Feb 2018, 00:44)

Woher ist diese Zahl? In den letzten Jahren sah die Flüchtlingszuwanderung folgendermaßen aus:

2015: 890.000
2016: 280.000
2017: 190.000
Januar 2018: 12.000 (aufs Jahr hochgerechnet wären das also knapp 150.000)

Man sieht also, dass es bei der Flüchtlingszuwanderung eine sinkende Tendenz gibt. Ich denke aber, dass Deutschland anstreben sollte, die Flüchtlingszahlen langfristig auf unter 100.000 pro Jahr zu senken, damit es für die Aufnahmegesellschaft verkraftbar bleibt. Man kann auch ein paar Jahre lang mal mehr Flüchtlinge aufnehmen, aber dauerhaft gesehen sehe ich eine Zahl von über 100.000 pro Jahr als problematisch an.
Die Zahl für 2017 habe ich aus wiki oder einer Bundesstatistik entnommen, weil ich kein eigenes Innenministerium habe.

Ich habe nichts dagegen, weniger Flüchtlinge auf zu nehmen, wenn weniger um Asyl bitten. Was aber tun, wenn sie da sind? Ich vermute, daß wir dann unser Grundgesetz ändern müßten. Auch hinsichtlich der gerechtfertigten Rückführungen.

Weiterhin frage ich mich, wie wir unseren Nachwuchs finanzierten, wenn der diese Zuwanderer von der Zahl her ersetzte. Auch der braucht Kindergärten, Schulen, Ausbildungsstätten, Hochschulen, Jobs und Wohnungen. Aber vielleicht habe ich da einen gedanklichen Kurzschluß?
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

Dark Angel hat geschrieben:(14 Feb 2018, 09:46)

Bestehende Gesetze müssen angepasst werden? Woran müssen bestehende Gesetze denn angepasst werden?
Bestehende Gesetze müssen eingehalten und durchgesetzt werden. Punkt!
Wer hier leben will, hat unser Rechtssystem zu akzeptieren und unsere Gesetze einzuhalten. Ende!
Nix dagegen, im Gegenteil. Ende! :)
117.000 im Jahr sind eine große Kreisstadt - die brauchen Wohnungen, brauchen Schulen, Kitas etc - das kostet und zwar den Steuerzahler.
Deutschland ist einer der am dichtesten besiedelten Flächenstaaten, da muss gar nix ausgeglichen werden. Deutschland geht nicht unter - geht vor allem als Wirtschaftsstandort nicht unter - wenn hier ein paar Millionen Menschen weniger leben, die dafür aber gut gebildet und gut ausgebildet sind und den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht werden.
Unsere Industrie braucht qualifizierte Arbeitskräfte und keine Hilfsarbeiter.
Die Zuwanderer - in ihrer Mehrheit gar nicht oder gering qualifiziert bzw Analphabeten stehen dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung, die kosten nur und über genau diese Kosten deckt die Regierung den Mantel des Schweigens.
Ja klar; also ersaufen lassen... so etwas wollte doch eine couragierte Dame notfalls mit Schußwaffen lösen. Was würden wir denn mit unserem eigenen Nachwuchs veranstalten, wenn der hilflos und ungebildet zur Welt käme? Für den Arbeitsmarkt nicht zu gebrauchen, diese Analphabeten! Diese Kosten wären kaum zu ertragen... ich glaube, da frage ich einmal meine Eltern... ;) In diese Rohmasse müssen wir eben investieren, und dann wird das auch.
Tja - als Frau habe ich einschlägige Erfahrungen mit den "Kulturbereicherern" machen müssen und diese Erfahrung hat meine Einstellung grundlegend verändert.
Ich sehe mich zwar nicht als "armes Opfer", aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich habe keine Angst, zumindest aber ein sehr mulmiges Gefühl!
Als Vater von Töchtern bin ich auch immer besorgt; das ging meinen Eltern mit meinen Schwestern ähnlich. Das mulmige Gefühl kann ich unseren Frauen und Mädchen leider nicht ersparen. Damals gab es diese Flüchtlinge noch gar nicht, aber an Unholden war kein Mangel.
Der Herr Palmer ist Oberbürgermeister der Stadt Tübingen und als solcher ist er an geltendes Recht gebunden. Und anders als Frau Merkel kann er sich da nicht einfach darüber hinweg setzen oder Gesetze einfach nach Gusto mal eben außer Kraft setzen.
So läuft das halt nicht in einem Rechtsstaat, das jeder machen kann, was ihm grade einfällt.
Von dem Mann hatte ich auch schon einmal eine bessere Meinung. Als Amtsinhaber in den Knast, weil er ein unsinniges Gesetz nicht anwendet... das wär's doch 'mal.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Hyde »

H2O hat geschrieben:(14 Feb 2018, 11:22)

Die Zahl für 2017 habe ich aus wiki oder einer Bundesstatistik entnommen, weil ich kein eigenes Innenministerium habe.

Ich habe nichts dagegen, weniger Flüchtlinge auf zu nehmen, wenn weniger um Asyl bitten. Was aber tun, wenn sie da sind? Ich vermute, daß wir dann unser Grundgesetz ändern müßten. Auch hinsichtlich der gerechtfertigten Rückführungen.

Weiterhin frage ich mich, wie wir unseren Nachwuchs finanzierten, wenn der diese Zuwanderer von der Zahl her ersetzte. Auch der braucht Kindergärten, Schulen, Ausbildungsstätten, Hochschulen, Jobs und Wohnungen. Aber vielleicht habe ich da einen gedanklichen Kurzschluß?
Was die generelle Zuwanderung angeht, so würde ich auf die EU-Freizügigkeit setzen und auf ein Zuwanderungsgesetz.

Was die Flüchtlinge angeht, würde ich darauf hinarbeiten, die Anreize für Flucht nach Deutschland zu verringern. Es ist nunmal nicht so, dass Flüchtlinge sich dazwischen entscheiden müssen, entweder nach Deutschland zu gehen oder zu sterben. Auch in einem Land wie Griechenland, Frankreich oder Belgien kann man überleben. Wenn die Anreize nach Deutschland nicht mehr so groß wären, würden sich die Flüchtlinge auch mehr auf diese anderen Länder verteilen, was nur gerecht wäre, wenn also Deutschland nur ein Zielland unter vielen wäre, anstatt die Hauptlast zu tragen.

Und hinsichtlich der Kosten kann man den eigenen Nachwuchs ja nicht mit Flüchtlingszuwanderung vergleichen. Die Chancen auf guten Verdienst (anstatt auf Sozialhilfe angewiesen zu sein) sind für ein hier geborenes Kind deutlich höher als für einen 25-jährigen zugewanderten Flüchtling.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(14 Feb 2018, 11:22)

Die Zahl für 2017 habe ich aus wiki oder einer Bundesstatistik entnommen, weil ich kein eigenes Innenministerium habe.

Ich habe nichts dagegen, weniger Flüchtlinge auf zu nehmen, wenn weniger um Asyl bitten. Was aber tun, wenn sie da sind? Ich vermute, daß wir dann unser Grundgesetz ändern müßten. Auch hinsichtlich der gerechtfertigten Rückführungen.
Das Grundgesetz muss gar nicht geändert werden. Art. 16a Abs.1 Sagt eindeutig wer Asylrecht genießt und die weiteren Absätze konkretisieren.
Das Problem besteht im Fehlen eines Einwanderungsgesetzes und darin, dass Asyl und Zuwanderung nicht unterschieden wird.
Wenn sauber zwischen Flüchtlingen - Asyl, Genfer Konvention und Krieg/Bürgerkrieg - und Wirtschafts-/Armutsmigranten unterschieden würde, wenn jeder, der nicht unter diese Kategorien fällt, das Land verlassen müsste und das auch konsequent durgesetzt würde, dann gäbe es diese Probleme gar nicht.
H2O hat geschrieben:(14 Feb 2018, 11:22)Weiterhin frage ich mich, wie wir unseren Nachwuchs finanzierten, wenn der diese Zuwanderer von der Zahl her ersetzte. Auch der braucht Kindergärten, Schulen, Ausbildungsstätten, Hochschulen, Jobs und Wohnungen. Aber vielleicht habe ich da einen gedanklichen Kurzschluß?
Unseren Nachwuchs finanzieren wir heute schon - dafür sind die Etats der Länder und des Bundes gedacht und für diesen Nachwuchs sind Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen vorhanden. Selbst bei einer Geburtenrate auf Erhaltungsniveau (2,1 Kinder pro Frau) gäbe es absolut kein Problem.
Zuwanderer haben jedoch a) eine wesentlich höhere Geburtenrate und b) werden die finanziert und finanzieren ihrerseits gar nichts. Da liegt dein Denkfehler. Die Zuwanderer sind nicht hochqualifiziert, sie sind zum großen Teil Analphabeten.

Und noch etwas sollte bedacht werden: Afrika ist der Kontinent mit dem höchsten Bevölkerungswachstum und der niedrigsten landwirtschaftlich nutzbaren Fläche.
1950 lebten 250 Mio Menschen in Afrika und auch da gab es schon klimabedingte Hungersnöte - heute knapp 70 Jahre später leben 1,2 Milliarden Menschen in Afrika, d.h. die Bevölkerung hat sich versechsfacht!
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Stefan1985 »

Aus welchen Ländern kommen denn deiner Meinung Armutsmigranten hauptsächlich?
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(14 Feb 2018, 09:46)

Tja - als Frau habe ich einschlägige Erfahrungen mit den "Kulturbereicherern" machen müssen und diese Erfahrung hat meine Einstellung grundlegend verändert.
Das erklärt natürlich einiges. Nun verstehe ich auch die Hintergründe deines Kampfes für eine "kulturelle Identität" der Deutschen, die dir ja offenbar über alles geht. Und ich kann nun auch das unbedingte Verteidigen-Wollen des "Eigenen" gegen das "Fremde" besser verstehen. Das sind zwar alles nicht meine Intentionen und Vorstellungen einer künftigen Gesellschaft, aber immerhin sind sie nun in deinem Falle irgendwo nachvollziehbar.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Dark Angel »

Selina hat geschrieben:(14 Feb 2018, 14:13)

Das erklärt natürlich einiges. Nun verstehe ich auch die Hintergründe deines Kampfes für eine "kulturelle Identität" der Deutschen, die dir ja offenbar über alles geht. Und ich kann nun auch das unbedingte Verteidigen-Wollen des "Eigenen" gegen das "Fremde" besser verstehen. Das sind zwar alles nicht meine Intentionen und Vorstellungen einer künftigen Gesellschaft, aber immerhin sind sie nun in deinem Falle irgendwo nachvollziehbar.
Gar nichts verstehst Du!
Ich kämpfe NICHT für eine kulturelle Identität der Deutschen, sondern habe gesagt, dass kulturelle Identität,Teil der individuellen Identität ist und zwar jedes Menschen. Unterlass deine Unterstellungen, Verdrehungen und Diffamierungen!

Deine Behauptung, es handele sich bei kultureller Identität um rechtes/neurechtes Gedankengut, habe ich anhand der Habilitationsschrift von (Prof) Arnd Uhle (Richter am Verfassungsgericht des Freistaates Sachsen) widerlegt!
Hast du jedoch - was typisch für dich ist - ignoriert bzw negiert, weil es nicht in dein Weltbild passt.

Und zu deiner Kenntnisnahme jede Muslimin verleiht ihrer kulturellen Identität Ausdruck, indem sie Kopftuch, Niqap etc trägt UND sie zeigt damit, dass sie sich von der Mehrheitsgesellschaft abgrenzt bzw aus ihr ausgrenzt.

Es ist schon sehr bezeichnend für dich, dass du JEDEM, außer er/sie ist Deutsche(r) nicht nur diese kulturelle Identität zugestehst, sondern auch deren/dessen Verteidigen des Eigenen gegen das Fremde nicht nur tolerierst, sondern akzeptierst.

Und nochwas: Der Kulturrelativismus, den du hier vertrittst ist NICHT vereinbar mit der Universalität der Menschenrechte, die ich vertrete. Kulturrealativistische Argumente - wie DU sie vertrittst, schließen die Kritik an Menschrechtsverletzungen aus.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Polibu »

Woppadaq hat geschrieben:(14 Feb 2018, 08:43)

Ja, du bist nicht der einzige, der sagt "Wenn die CDU wie die AfD wäre, würde ich sie sofort wählen".
Falsch. Wenn die CDU wieder CDU wäre, dann würde ich sie wieder wählen.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

Dark Angel hat geschrieben:(14 Feb 2018, 12:58)

Das Grundgesetz muss gar nicht geändert werden. Art. 16a Abs.1 Sagt eindeutig wer Asylrecht genießt und die weiteren Absätze konkretisieren.
Das Problem besteht im Fehlen eines Einwanderungsgesetzes und darin, dass Asyl und Zuwanderung nicht unterschieden wird.
Wenn sauber zwischen Flüchtlingen - Asyl, Genfer Konvention und Krieg/Bürgerkrieg - und Wirtschafts-/Armutsmigranten unterschieden würde, wenn jeder, der nicht unter diese Kategorien fällt, das Land verlassen müsste und das auch konsequent durgesetzt würde, dann gäbe es diese Probleme gar nicht.
Ich habe bestimmt nichts gegen eine gesetzlich geordnete Vorgehensweise ein zu wenden; also her damit!
Unseren Nachwuchs finanzieren wir heute schon - dafür sind die Etats der Länder und des Bundes gedacht und für diesen Nachwuchs sind Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen vorhanden. Selbst bei einer Geburtenrate auf Erhaltungsniveau (2,1 Kinder pro Frau) gäbe es absolut kein Problem.
Zuwanderer haben jedoch a) eine wesentlich höhere Geburtenrate und b) werden die finanziert und finanzieren ihrerseits gar nichts. Da liegt dein Denkfehler. Die Zuwanderer sind nicht hochqualifiziert, sie sind zum großen Teil Analphabeten.
Nein, so rasch scheuchen Sie mich nicht vom Hof: Erwachsene Zuwanderer ersparen uns Kosten in Kindergärten, Krankenhäusern und Schulen. Das alles haben die Herkunftsländer geleistet. Für die Nachschulung geben wir dann Geld aus und machen sie fit für das Arbeitsleben. Für deren Nachwuchs müssen wir zahlen, das ist klar... so wie für unseren eigenen. Es wäre aus meiner Sicht keine Glanzleistung, leistungsbereite und leistungsfähige Zuwanderer fort zu jagen.
Und noch etwas sollte bedacht werden: Afrika ist der Kontinent mit dem höchsten Bevölkerungswachstum und der niedrigsten landwirtschaftlich nutzbaren Fläche.
1950 lebten 250 Mio Menschen in Afrika und auch da gab es schon klimabedingte Hungersnöte - heute knapp 70 Jahre später leben 1,2 Milliarden Menschen in Afrika, d.h. die Bevölkerung hat sich versechsfacht!
Bekannte Zahlen; aber unsere Gesetze gelten doch weiter, oder? Da tickt eine bekannte Zeitbombe. Wir müssen wohl einmal die UNO fragen, ob wir Afrikaner sterilisieren müssen.... oder welche Lösung dieser Weltorganisation so vorschwebt.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Woppadaq »

Dark Angel hat geschrieben:(14 Feb 2018, 09:51)

Das Problem besteht nicht darin, DASS geholfen wird, sondern WIE.
Ja, verstehe, wenn nicht Merkel geholfen hätte, sondern meinetwegen Gabriel, und der hätte dann von Mutti nen Anranzer gekriegt, dann wäre alles in Ordnung gewesen. Tja, Politik ist manchmal schon ziemlich umständlich. Alle jammern über unehrliche Politiker, aber wenn sie dann mal wirklich ehrlich sind, könnt ihrs auch nicht vertragen.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

Hyde hat geschrieben:(14 Feb 2018, 12:10)

Was die generelle Zuwanderung angeht, so würde ich auf die EU-Freizügigkeit setzen und auf ein Zuwanderungsgesetz.

Was die Flüchtlinge angeht, würde ich darauf hinarbeiten, die Anreize für Flucht nach Deutschland zu verringern. Es ist nunmal nicht so, dass Flüchtlinge sich dazwischen entscheiden müssen, entweder nach Deutschland zu gehen oder zu sterben. Auch in einem Land wie Griechenland, Frankreich oder Belgien kann man überleben. Wenn die Anreize nach Deutschland nicht mehr so groß wären, würden sich die Flüchtlinge auch mehr auf diese anderen Länder verteilen, was nur gerecht wäre, wenn also Deutschland nur ein Zielland unter vielen wäre, anstatt die Hauptlast zu tragen.
Also Sozialleistungen für Ausländer kürzen. Dann werden diese Menschen dennoch nicht in die Visegradstaaten umgeleitet. Die Visegradskis und noch einige andere teilen nun einmal nicht unsere Werte... höchstens unser Geld :cool: Ich unterstütze selbstverständlich eine faire Lastverteilung in Europa. Nur bekommt die EU das nicht hin. Isso.
Und hinsichtlich der Kosten kann man den eigenen Nachwuchs ja nicht mit Flüchtlingszuwanderung vergleichen. Die Chancen auf guten Verdienst (anstatt auf Sozialhilfe angewiesen zu sein) sind für ein hier geborenes Kind deutlich höher als für einen 25-jährigen zugewanderten Flüchtling.
Dann stellen Sie bitte unsere entstehenden Kosten für unsere jungen Leute zwischen Null und 25 auf...und welche Kosten uns durch durch 25-jährige Zuwanderer entstehen, die in 5 Jahren für den Arbeitsmarkt fit gemacht werden.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Hyde »

H2O hat geschrieben:(14 Feb 2018, 17:49)

Also Sozialleistungen für Ausländer kürzen. Dann werden diese Menschen dennoch nicht in die Visegradstaaten umgeleitet. Die Visegradskis und noch einige andere teilen nun einmal nicht unsere Werte... höchstens unser Geld :cool: Ich unterstütze selbstverständlich eine faire Lastverteilung in Europa. Nur bekommt die EU das nicht hin. Isso.

Dann stellen Sie bitte unsere entstehenden Kosten für unsere jungen Leute zwischen Null und 25 auf...und welche Kosten uns durch durch 25-jährige Zuwanderer entstehen, die in 5 Jahren für den Arbeitsmarkt fit gemacht werden.
Die Arbeitslosenquote unter den Flüchtlingen ist deutlich höher als in der einheimischen Bevölkerung, und diejenigen, die einen Job haben, haben dann oft ihr Leben lang nur Hilfsjobs oder geringbezahlte Jobs, so dass sie 40 Jahre lang dem Staat relativ geringe Steuern zahlen.

Die Mehrkosten, die dem Staat während der 25-jährigen Ausbildung eines Kindes im Vergleich zum Erwachsenen Flüchtling entstehen, werden durch das darauffolgende 40-50 Jahre andauernde Erwerbsleben wieder mehr als ausgeglichen.

Mir geht es aber bei der Frage der Begrenzung der Flüchtlingszuwanderung aber gar nicht in erster Linie um Kostenfaktoren, sondern um kulturelle Aspekte.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

Hyde hat geschrieben:(14 Feb 2018, 18:09)

Die Arbeitslosenquote unter den Flüchtlingen ist deutlich höher als in der einheimischen Bevölkerung, und diejenigen, die einen Job haben, haben dann oft ihr Leben lang nur Hilfsjobs oder geringbezahlte Jobs, so dass sie 40 Jahre lang dem Staat relativ geringe Steuern zahlen.

Die Mehrkosten, die dem Staat während der 25-jährigen Ausbildung eines Kindes im Vergleich zum Erwachsenen Flüchtling entstehen, werden durch das darauffolgende 40-50 Jahre andauernde Erwerbsleben wieder mehr als ausgeglichen.

Mir geht es aber bei der Frage der Begrenzung der Flüchtlingszuwanderung aber gar nicht in erster Linie um Kostenfaktoren, sondern um kulturelle Aspekte.
Da sind wir uns sicher schnell einig. Ist schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn man aus irgendwelchen Gründen in der Stadtmitte Besorgungen machen möchte oder Ämter aufsuchen muß, daß man sich dort nicht mehr so richtig zu Hause fühlt.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Dark Angel »

Woppadaq hat geschrieben:(14 Feb 2018, 17:09)

Ja, verstehe, wenn nicht Merkel geholfen hätte, sondern meinetwegen Gabriel, und der hätte dann von Mutti nen Anranzer gekriegt, dann wäre alles in Ordnung gewesen. Tja, Politik ist manchmal schon ziemlich umständlich. Alle jammern über unehrliche Politiker, aber wenn sie dann mal wirklich ehrlich sind, könnt ihrs auch nicht vertragen.
Ich schrieb entscheident ist WIE geholfen wird und nicht WER.
Die wirklichen Flüchtlinge - also die, die vor Bürgerkrieg oder politischer Verfolgung geflohen sind bzw fliehen, sind doch gar nicht das Thema.
Es geht um die Trittbrettfahrer, um diejenigen die aus wirtschaftlichen Gründen kommen/gekommen sind, die eigentlich gar kein Aufenthaltsrecht haben, die weder unter Art.16a GG oder die Genfer Konvention fallen.

Die, die zu den 20 Mio gehören, die in Afrika vom Hungertod bedroht sind, die sich keine Schlepper leisten können, denen wird damit doch nicht geholfen, aber bei denen wäre humanitäre Hilfe von Nöten, keine schönen Worte.
Denen ist auch mit Entwicklungshilfe-Milliarden nicht geholfen, weil die nicht bei Hilfsbedürftigen ankommen, sondern in irgendwelchen korrupten Kanälen verschwinden.

Das wurde übrigens auch von einigen afrikanischen Staatschefs bei einer Konferenz (bei der auch Merkel anwesend war) angesprochen. Was diesen Staaten hilft, ist Bildung, ist die Ansiedlung von Unternehmen, die vor Ort produzieren, die ausbilden etc. Wichtig ist, dass sich in diesen Staaten eine Mittelschicht bildet etc.
Nenne es meinetwegen Hilfe zur Selbsthilfe - damit diese Staaten aus eigener Kraft etwas aufbauen können.
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Stefan1985 »

Dark Angel hat geschrieben:(14 Feb 2018, 19:33)

Ich schrieb entscheident ist WIE geholfen wird und nicht WER.
Die wirklichen Flüchtlinge - also die, die vor Bürgerkrieg oder politischer Verfolgung geflohen sind bzw fliehen, sind doch gar nicht das Thema.
Es geht um die Trittbrettfahrer, um diejenigen die aus wirtschaftlichen Gründen kommen/gekommen sind, die eigentlich gar kein Aufenthaltsrecht haben, die weder unter Art.16a GG oder die Genfer Konvention fallen.

Die, die zu den 20 Mio gehören, die in Afrika vom Hungertod bedroht sind, die sich keine Schlepper leisten können, denen wird damit doch nicht geholfen, aber bei denen wäre humanitäre Hilfe von Nöten, keine schönen Worte.
Denen ist auch mit Entwicklungshilfe-Milliarden nicht geholfen, weil die nicht bei Hilfsbedürftigen ankommen, sondern in irgendwelchen korrupten Kanälen verschwinden.

Das wurde übrigens auch von einigen afrikanischen Staatschefs bei einer Konferenz (bei der auch Merkel anwesend war) angesprochen. Was diesen Staaten hilft, ist Bildung, ist die Ansiedlung von Unternehmen, die vor Ort produzieren, die ausbilden etc. Wichtig ist, dass sich in diesen Staaten eine Mittelschicht bildet etc.
Nenne es meinetwegen Hilfe zur Selbsthilfe - damit diese Staaten aus eigener Kraft etwas aufbauen können.
Ich hatte dich vorhin schon gefragt, welche Regionen Du unter Armutszuwanderung verstehst? Ich finde z.B., dass nach Afghanistan nicht abgeschoben werden dürfte. Was meinst Du? In Bezug auf das Thema, sollten wir dabei mehr an unsere Nation denken, dann könnte man aufgrund der fehlenden Bildung zu dem Schluss kommen? Oder sollten humanitäre Gründe überwiegen, die wir als Nation ja auch stets vertreten?
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Adam Smith »

Stefan1985 hat geschrieben:(14 Feb 2018, 19:53)

Ich hatte dich vorhin schon gefragt, welche Regionen Du unter Armutszuwanderung verstehst? Ich finde z.B., dass nach Afghanistan nicht abgeschoben werden dürfte. Was meinst Du? In Bezug auf das Thema, sollten wir dabei mehr an unsere Nation denken, dann könnte man aufgrund der fehlenden Bildung zu dem Schluss kommen? Oder sollten humanitäre Gründe überwiegen, die wir als Nation ja auch stets vertreten?
Die Länder sollen doch alle sehr gastfreundlich sein. Aus dem Grund müsste es denen doch gut gehen.
Das ist Kapitalismus:

Die ständige Wahl der Bürger bestimmt das Angebot.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Stefan1985 »

Adam Smith hat geschrieben:(14 Feb 2018, 19:54)

Die Länder sollen doch alle sehr gastfreundlich sein. Aus dem Grund müsste es denen doch gut gehen.
Stimmt, den Schluss habe ich noch nicht gezogen. Wie wohl Adam Smith meine Frage beantworten würde?
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(14 Feb 2018, 16:33)

Ich habe bestimmt nichts gegen eine gesetzlich geordnete Vorgehensweise ein zu wenden; also her damit!
Sorry - aber die Gesetze sind vorhanden. Dazu brauchst du nur in die entsprechenden Gesetzbücher schauen!
H2O hat geschrieben:(14 Feb 2018, 16:33)
Nein, so rasch scheuchen Sie mich nicht vom Hof: Erwachsene Zuwanderer ersparen uns Kosten in Kindergärten, Krankenhäusern und Schulen. Das alles haben die Herkunftsländer geleistet.
Entschuldigung, aber dar ich mal laut lachen?! Wo sparen uns denn die erwachsenen Zuwanderer Kosten für Schulen und Krankenhäuser? Dies sparen nichts, aber auch gar nichts, die verursachen Kosten - Kosten die der Steurzahler und die Solidargemeinschaft zu tragen hat! Die Herkunftsländer haben gar nichts geleistet. Studien haben ergeben, dass die Zuwanderer zum sehr großen Teil von ihrer Bildung her nicht mal Grundschulniveau erreichen, wenn sie nicht sogar Analphabeten sind.
H2O hat geschrieben:(14 Feb 2018, 16:33)Für die Nachschulung geben wir dann Geld aus und machen sie fit für das Arbeitsleben.
Sag mal in welchem Paralleluniversum lebst du denn?
Etwa 35% der Zuwanderer haben keine Schulbildung oder 4 Jahre Grundschulbildung, weitere 20% geben an, ein "Gymnasium" besucht zu haben - entspricht nicht ganz dem Hauptschulabschluss in den OECD-Ländern, ganze 9% können einen Hochschulabschluss nachweisen. Für den Rest existieren keine Angaben. Da ist nix mit "Nachschulen", die müssen ganz von vorn anfangen, müssen erstmal schreiben und lesen lernen.
Vergl: hier
H2O hat geschrieben:(14 Feb 2018, 16:33) Für deren Nachwuchs müssen wir zahlen, das ist klar... so wie für unseren eigenen.
Wir müssen gar nichts!
H2O hat geschrieben:(14 Feb 2018, 16:33)Es wäre aus meiner Sicht keine Glanzleistung, leistungsbereite und leistungsfähige Zuwanderer fort zu jagen.
Wer Asylrecht gem. Art.16a GG, entsprechend Genfer Konvention oder der Regelung für Bürgerkriegs-/Kriegsflüchtlinge genießt, erhält Schutz und Aufenthaltsrecht, so lange die Asylgründe vorliegen. Liegen diese Asylgründe nicht mehr vor, haben die Betreffenden das Land zu verlassen.
Alle anderen genießen weder Schutz, noch haben sie irgendwelche Aufentrechte. Sie haben das Land zu verlassen. Ende!
Mit Aunahme hochqualifizierter Arbeitskräfte, die jedoch i.d.R eine Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis vorweisen (können)
Was Deutschland braucht, ist ein Einwanderungsgesetz, wie jedes moderne Einwanderungsland eins hat.
H2O hat geschrieben:(14 Feb 2018, 16:33)Bekannte Zahlen; aber unsere Gesetze gelten doch weiter, oder? Da tickt eine bekannte Zeitbombe. Wir müssen wohl einmal die UNO fragen, ob wir Afrikaner sterilisieren müssen.... oder welche Lösung dieser Weltorganisation so vorschwebt.
Kannst du mal verraten was unsere Gesetze mit der Bevölkerungsexplosion in Afrika zu tun haben sollen?
Und ich verrate dir was: Je höher der Wohlstand und je höher das Bildungsniveau der Bevölkerung ist, um so niedriger die Geburtenrate! Beispiel Türkei - im industrialisierten Westen liegt die Geburtenrate bei 1,5 Kindern pro Frau, in den Gebieten ohne Industrie, mit gleichzeitig hoher Analphabetenrate - insbesondere bei Frauen - liegt die Geburtenrate bei 5,7 Kindern pro Frau. Merkste was?
Gegen die menschliche Dummheit sind selbst die Götter machtlos.

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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Polibu »

H2O hat geschrieben:(14 Feb 2018, 16:33)

Nein, so rasch scheuchen Sie mich nicht vom Hof: Erwachsene Zuwanderer ersparen uns Kosten in Kindergärten, Krankenhäusern und Schulen. Das alles haben die Herkunftsländer geleistet. Für die Nachschulung geben wir dann Geld aus und machen sie fit für das Arbeitsleben. Für deren Nachwuchs müssen wir zahlen, das ist klar... so wie für unseren eigenen. Es wäre aus meiner Sicht keine Glanzleistung, leistungsbereite und leistungsfähige Zuwanderer fort zu jagen.


Die meisten dieser sogenannten Zuwanderer sind für den Arbeitsmarkt nicht zu gebrauchen. Sie sind schlichtweg nicht qualifiziert und eine Nachqualifizierung ist im Prinzip sinnlos, weil nicht machbar. Wir leben nicht mehr in den 60er Jahren, wo jeder einen Job bekommen hat. Die damaligen Gastarbeiter konnten praktisch zu 100% eingesetzt werden. Dafür sind sie ja auch gekommen. Von den Flüchtlingen stehen uns frühestens in 10-15 Jahren brauchbare Arbeiter zur Verfügung. Die Erwachsenen kann man praktisch komplett abhaken. Deren Kinder kann man sicherlich irgendwann gebrauchen. Bis dahin kostet es aber Milliarden und Abermilliarden.

Heutzutage braucht es eine wesentlich höhere Qualifizierung, um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können. Wir steuern auf Industrie 4.0 zu. Da kann man doch keine Unqualifizierten einsetzen. Das geht vielleicht noch ein paar Jahre in irgendwelchen Buden, die vom Fortschritt nicht viel halten. Aber das sind zum einen nicht viele und zum anderen sind die auch schneller pleite als sie gucken können, wenn sie sich Industrie 4.0 verweigern.

Im übrigen kosten uns die Flüchtlinge jährlich locker 40 Milliarden. Das ist schon ein sehr teure Kinderbetreuung, die uns die Flüchtlinge abgenommen haben.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Woppadaq »

Hallo Strangthema?
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Polibu »

Woppadaq hat geschrieben:(14 Feb 2018, 21:02)

Hallo Strangthema?
Es hat etwas mit dem Strangthema zu tun. Oder meinst du es ist förderlich für eine Nation, wenn Millionen zusätzliche Arbeitslose die Sozialkassen belasten?
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

Dark Angel hat geschrieben:(14 Feb 2018, 20:34)

Sorry - aber die Gesetze sind vorhanden. Dazu brauchst du nur in die entsprechenden Gesetzbücher schauen!
Prima, alles in Butter, oder wie?
Entschuldigung, aber dar ich mal laut lachen?! Wo sparen uns denn die erwachsenen Zuwanderer Kosten für Schulen und Krankenhäuser? Dies sparen nichts, aber auch gar nichts, die verursachen Kosten - Kosten die der Steurzahler und die Solidargemeinschaft zu tragen hat! Die Herkunftsländer haben gar nichts geleistet. Studien haben ergeben, dass die Zuwanderer zum sehr großen Teil von ihrer Bildung her nicht mal Grundschulniveau erreichen, wenn sie nicht sogar Analphabeten sind.
Trotzdem leben diese Menschen und sie dürften in der Mehrheit auch formbar sein. Klar müssen wir dort investieren... von nix kommt nix; oder doch: Ziemlicher Ärger.
Sag mal in welchem Paralleluniversum lebst du denn?
Etwa 35% der Zuwanderer haben keine Schulbildung oder 4 Jahre Grundschulbildung, weitere 20% geben an, ein "Gymnasium" besucht zu haben - entspricht nicht ganz dem Hauptschulabschluss in den OECD-Ländern, ganze 9% können einen Hochschulabschluss nachweisen. Für den Rest existieren keine Angaben. Da ist nix mit "Nachschulen", die müssen ganz von vorn anfangen, müssen erstmal schreiben und lesen lernen.
Vergl: hier
Ja, die gebratenen Tauben fliegen uns nur im Schlaraffenland in den Mund. Wenn wir die Sache schluren lassen, dann haben wir eine festgefahrene Unterschicht. Ich gehe davon aus, daß ein großer Teil davon formbar ist. Mal eben so... das wird nichts.
Wir müssen gar nichts!


Wer Asylrecht gem. Art.16a GG, entsprechend Genfer Konvention oder der Regelung für Bürgerkriegs-/Kriegsflüchtlinge genießt, erhält Schutz und Aufenthaltsrecht, so lange die Asylgründe vorliegen. Liegen diese Asylgründe nicht mehr vor, haben die Betreffenden das Land zu verlassen.
Alle anderen genießen weder Schutz, noch haben sie irgendwelche Aufentrechte. Sie haben das Land zu verlassen. Ende!
Ja, möchte ich auch so sehen können; aber daran brechen unsere Ämter zusammen. Und das... siehe oben... bei perfekt passenden Gesetzen. Nicht zu fassen. Oder ist das dann doch nicht so?
Mit Aunahme hochqualifizierter Arbeitskräfte, die jedoch i.d.R eine Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis vorweisen (können)
Was Deutschland braucht, ist ein Einwanderungsgesetz, wie jedes moderne Einwanderungsland eins hat.
Na, dann doch her damit. Geredet wird darüber schon seit Jahren. Na, wenigstens die Homoehe haben unsere Politiker durchgesetzt. Wichtigstes zuerst!
Kannst du mal verraten was unsere Gesetze mit der Bevölkerungsexplosion in Afrika zu tun haben sollen?
Und ich verrate dir was: Je höher der Wohlstand und je höher das Bildungsniveau der Bevölkerung ist, um so niedriger die Geburtenrate! Beispiel Türkei - im industrialisierten Westen liegt die Geburtenrate bei 1,5 Kindern pro Frau, in den Gebieten ohne Industrie, mit gleichzeitig hoher Analphabetenrate - insbesondere bei Frauen - liegt die Geburtenrate bei 5,7 Kindern pro Frau. Merkste was?
Altbekannte Sache; und was soll ich nun daraus für unser Land und seine ungebetenen Zuwanderer schließen? Mit starken Sprüchen kommt man da nicht weiter.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Woppadaq »

Polibu hat geschrieben:(14 Feb 2018, 21:04)

Es hat etwas mit dem Strangthema zu tun. Oder meinst du es ist förderlich für eine Nation, wenn Millionen zusätzliche Arbeitslose die Sozialkassen belasten?
Das strangthema lautet: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Diskutiert wird inzwischen: Dinge, die eigentlich in "Sammelstrang Flüchtlinge" gehören.
Polibu

Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Polibu »

Woppadaq hat geschrieben:(14 Feb 2018, 22:35)

Das strangthema lautet: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Diskutiert wird inzwischen: Dinge, die eigentlich in "Sammelstrang Flüchtlinge" gehören.
Dass die Themen sich durchaus überschneiden können, sollte jedem halbwegs intelligenten Menschen eigentlich klar sein. :rolleyes:
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Selina »

Dark Angel hat geschrieben:(14 Feb 2018, 14:40)

Gar nichts verstehst Du!
Ich kämpfe NICHT für eine kulturelle Identität der Deutschen, sondern habe gesagt, dass kulturelle Identität,Teil der individuellen Identität ist und zwar jedes Menschen. Unterlass deine Unterstellungen, Verdrehungen und Diffamierungen!

Deine Behauptung, es handele sich bei kultureller Identität um rechtes/neurechtes Gedankengut, habe ich anhand der Habilitationsschrift von (Prof) Arnd Uhle (Richter am Verfassungsgericht des Freistaates Sachsen) widerlegt!
Hast du jedoch - was typisch für dich ist - ignoriert bzw negiert, weil es nicht in dein Weltbild passt.

Und zu deiner Kenntnisnahme jede Muslimin verleiht ihrer kulturellen Identität Ausdruck, indem sie Kopftuch, Niqap etc trägt UND sie zeigt damit, dass sie sich von der Mehrheitsgesellschaft abgrenzt bzw aus ihr ausgrenzt.

Es ist schon sehr bezeichnend für dich, dass du JEDEM, außer er/sie ist Deutsche(r) nicht nur diese kulturelle Identität zugestehst, sondern auch deren/dessen Verteidigen des Eigenen gegen das Fremde nicht nur tolerierst, sondern akzeptierst.

Und nochwas: Der Kulturrelativismus, den du hier vertrittst ist NICHT vereinbar mit der Universalität der Menschenrechte, die ich vertrete. Kulturrealativistische Argumente - wie DU sie vertrittst, schließen die Kritik an Menschrechtsverletzungen aus.
Ich relativiere nichts, ich bin nur für eine Gleichbehandlung aller Menschen, egal, woher sie kommen, wohin sie gehen und welchen Glauben sie haben. Die Gegebenheiten dieser Welt sind nun mal so, dass Grenzen verschwinden oder marginal werden, Handel, Wirtschaft, Wissenschaft, Forschung, Musik, Literatur, all das und mehr ist lange schon grenzenlos. Auch Erniedrigung und Kleinhaltung eines Teils der Menschen dieser Welt sind grenzenlos. Es war schon seit dem Kolonialismus abzusehen, dass sich diese Menschen eines Tages mal dahin begeben, wo sie leben können und nicht vegetieren oder ewig nur arm sein müssen, dahin, wo die fremden Nutznießer ihrer großen Ressourcen schon lange fröhlich ihren egoistischen Wohlstand feiern.
Drüben im Walde kängt ein Guruh - Warte nur balde kängurst auch du. Joachim Ringelnatz
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Dark Angel »

Stefan1985 hat geschrieben:(14 Feb 2018, 19:53)

Ich hatte dich vorhin schon gefragt, welche Regionen Du unter Armutszuwanderung verstehst?
Ich hatte geschrieben Wirtschaft-/Armutsmigranten - das sind diejenigen, die sich hier ein besseres Leben erhoffen, die in ihren Herkunftsländern zur sozialen Unterschicht gehören.
Dazu zählen Regionen in Zentralafrika, Südosteuropa (Albanien) und Teile Asiens
Stefan1985 hat geschrieben:(14 Feb 2018, 19:53)
Ich finde z.B., dass nach Afghanistan nicht abgeschoben werden dürfte. Was meinst Du?
Ich bin der Meinung, Straftäter sollten in jedem Fall abgeschoben werden - egal wohin.
Recht auf Asyl gem. Art.16a GG haben politisch Verfolgte, Personen die unter Genfer Konvention fallen und Kriegs-/Bürgerkriegsflüchtlinge - so lange der Asylgrund vorhanden/gegeben ist. Fallen diese Gründe weg, endet das Asylrecht.
So ist die Rechtslage und die ist einzuhalten bzw durchzusetzen. Da gibt es kein "ich finde ..."
Stefan1985 hat geschrieben:(14 Feb 2018, 19:53) In Bezug auf das Thema, sollten wir dabei mehr an unsere Nation denken, dann könnte man aufgrund der fehlenden Bildung zu dem Schluss kommen? Oder sollten humanitäre Gründe überwiegen, die wir als Nation ja auch stets vertreten?
An unsere Nation denken, bedeutet in erster Linie Erhaltung des Wirtschaftsstandortes Deutschland, bedeutet Verbesserung und Ausbau der Infrastruktur und Verbesserung bzw Modernisierung des Bildungssystems.
Eine moderne Industrienation benötigt qualifizierte Arbeitskräfte und keine Analphabeten.
Wenn sich Deutschland als modernes Einwanderungsland versteht, dann braucht Deutschland ein Einwanderungsgesetz.

"Dauerhafte Einwanderer wollen wir uns wie jedes andere Einwanderungsland selbst aussuchen. Deutschland ist auf die Einwanderung von qualifizierten und fleißigen Menschen angewiesen, wenn wir unseren Wohlstand auch zukünftig erhalten wollen. Dazu wollen wir die Blue Card reformieren, sodass Arbeitskräfte zu uns kommen können, die aufgrund eines mit einem
in Deutschland ansässigen Arbeitgeber abgeschlossenen Arbeitsvertrags ihren Lebensunterhalt dauerhaft bestreiten können." [...]
"Dabei ist auch Flüchtlingen, die sich entsprechend integriert haben, ein Rechtskreiswechsel und damit eine Einwanderungschance zu ermöglichen.
Natürlich nur, wenn sie dieselben Kriterien erfüllen wie Fachkräfte aus dem Ausland.
Zu einem geordneten Einwanderungsrecht gehören auch funktionierende Rückführungsregelungen. Wer kein Bleiberecht hat, muss konsequent abgeschoben werden."
Quelle


Damit ist eigentlich alles gesagt!
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Dark Angel »

H2O hat geschrieben:(14 Feb 2018, 21:19)

Prima, alles in Butter, oder wie?
In Butter wäre alles, wenn geltendes Recht - wenn die vorhandenen Gesetze - konsequent durchgesetzt werden würden.
ABER: Der Vorsitzende des deutschen Richterbundes Jens Gnisa weist in einem Interview mit "die Welt" darauf hin, dass der deutsche Rechtsstaat ernsthaft in Gefahr ist und die Gründe dafür liegen in der Überlastung der Justiz.
Hier ist also die Politik gefragt, endlich zu handeln.
H2O hat geschrieben:(14 Feb 2018, 21:19)]Trotzdem leben diese Menschen und sie dürften in der Mehrheit auch formbar sein. Klar müssen wir dort investieren... von nix kommt nix; oder doch: Ziemlicher Ärger.
Nein - nicht "trotzdem"!
Da sind wir wieder bei der Durchsetzung geltenden Rechts! Eben sicht nach dem Motto "na wenn die nun einmal da sind ...", sondern, wer Bleiberecht hat - entsprechend der Rechtslage - der bleibt und wer nicht, der hat das Land zu verlassen.
H2O hat geschrieben:(14 Feb 2018, 21:19)Ja, die gebratenen Tauben fliegen uns nur im Schlaraffenland in den Mund. Wenn wir die Sache schluren lassen, dann haben wir eine festgefahrene Unterschicht. Ich gehe davon aus, daß ein großer Teil davon formbar ist. Mal eben so... das wird nichts.
Wovon du ausgehst, ist irrrelevant. Es gibt Gesetze und die sind einzuhalten und durchzusetzen.
H2O hat geschrieben:(14 Feb 2018, 21:19)Ja, möchte ich auch so sehen können; aber daran brechen unsere Ämter zusammen. Und das... siehe oben... bei perfekt passenden Gesetzen. Nicht zu fassen. Oder ist das dann doch nicht so?
Nein nicht daran brechen die Ämter zusammen, sondern der Flüchtlingspolitik, an den - demokratisch nicht legitimierten - Entscheidungen von Frau Merkel, die zu einem Kontrollverlust geführt haben.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von zollagent »

Wieder mal der Glaube an Gesetze, mit denen man alles und jedes regeln könne. Wie viele solcher Versuche braucht Deutschland noch, um zu erkennen, daß nicht das Gesetz, sondern der Mensch im Mittelpunkt stehen muß und Gesetze nur Hilfsmittel dazu sein können. Bei solcher Argumentation fällt mir immer wieder als plakatives Beispiel der Hauptmann von Köpenick ein, der genau diesen Glauben gründlich lächerlich gemacht hat.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Keoma »

zollagent hat geschrieben:(15 Feb 2018, 10:32)

Wieder mal der Glaube an Gesetze, mit denen man alles und jedes regeln könne. Wie viele solcher Versuche braucht Deutschland noch, um zu erkennen, daß nicht das Gesetz, sondern der Mensch im Mittelpunkt stehen muß und Gesetze nur Hilfsmittel dazu sein können. Bei solcher Argumentation fällt mir immer wieder als plakatives Beispiel der Hauptmann von Köpenick ein, der genau diesen Glauben gründlich lächerlich gemacht hat.
Der Mensch steht im Mittelpunkt - und sobald zwei davon beisammen sind, braucht es Regeln.
Der Gescheitere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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zollagent
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von zollagent »

Keoma hat geschrieben:(15 Feb 2018, 10:35)

Der Mensch steht im Mittelpunkt - und sobald zwei davon beisammen sind, braucht es Regeln.
Durchaus. Wenn aber die Regeln anfangen, Menschen zu verdrängen, dann stimmt was nicht mit ihnen.
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Keoma »

zollagent hat geschrieben:(15 Feb 2018, 10:37)

Durchaus. Wenn aber die Regeln anfangen, Menschen zu verdrängen, dann stimmt was nicht mit ihnen.
Wie verdrängen Regeln Menschen?
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Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit.

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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von schokoschendrezki »

Dark Angel hat geschrieben:(14 Feb 2018, 14:40)
Deine Behauptung, es handele sich bei kultureller Identität um rechtes/neurechtes Gedankengut, habe ich anhand der Habilitationsschrift von (Prof) Arnd Uhle (Richter am Verfassungsgericht des Freistaates Sachsen) widerlegt!
Mit dieser Schrift kannst Du maximal veranschauilichen, dass Du mit dieser deiner Sicht auf "kulturelle Identität" nicht allein dastehst und dass Teile einer bestimmten akademischen Schule darin mit dir übereinstimmen. "Widerlegen" in einem unanfechtbaren Sinne lässt sich damit gar nix.

Und das, was ich an Besprechungen zu Uhle gelesen habe, fällt überwiegend negativ bis ablehnend aus. Von daher ist zu vermuten, dass die Ansichten Uhles eher die einer Minderheit sind.
Zudem irritiert von Beginn an, dass die Begriffsbestimmung von kultureller Identität („Gesamtheit der kulturell geprägten Werte samt der daraus resultierenden Weltsichten und Denkweisen“) nicht nur sehr vage ausfällt, sondern von ihr auch immer nur im Singular die Rede ist. Den komplexen sozialen, politischen, ökonomischen, vielleicht auch ethischen und psychologischen Elementen und Voraussetzungen gelingender Identitätsbildung spürt das Buch nicht näher nach; an Soziologie oder Kulturwissenschaft zeigt sich es sich bemerkenswert desinteressiert.
...
Diese dezidiert konservative und in vielem an das frühe 19. Jahrhundert erinnernde Sichtweise verkennt, dass der moderne Verfassungsstaat mit seiner Zentrierung auf das Individuum und der Idee angeborener, vorstaatlicher Rechte im Bruch mit älteren Ordnungsvorstellungen entstanden ist, nicht als deren Fortsetzung. Auch die hervorstechenden Merkmale der Weimarer Republik wie die Abschaffung der Monarchie(n) sowie der in Teilen vorbildlose Grundrechtskatalog auf Reichsebene, das Frauenwahlrecht und die Einführung direktdemokratischer Elemente widerlegen die erstaunlich ahistorische These von der Verfassunggebung als einer bloßen Verfassungsweitergabe. Man muss erkennen, dass mit dem modernen Verfassungsstaat eine Legitimitätskette abreißt, nicht lediglich fortgesetzt wird. Sonst geht man in die Irre.
https://www.jura.uni-wuerzburg.de/filea ... kultur.pdf
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von H2O »

Dark Angel hat geschrieben:(15 Feb 2018, 10:29)

In Butter wäre alles, wenn geltendes Recht - wenn die vorhandenen Gesetze - konsequent durchgesetzt werden würden.
ABER: Der Vorsitzende des deutschen Richterbundes Jens Gnisa weist in einem Interview mit "die Welt" darauf hin, dass der deutsche Rechtsstaat ernsthaft in Gefahr ist und die Gründe dafür liegen in der Überlastung der Justiz.
Hier ist also die Politik gefragt, endlich zu handeln.
Oder die Justiz vereinfacht ihre Abläufe und verlegt sich auf Mediatoren. Mehr Geld und mehr Mitarbeiter, das alte Geheimrezept der Staatsdiener. Das Geld dafür bringt der Weihnachtsmann.
Nein - nicht "trotzdem"!
Da sind wir wieder bei der Durchsetzung geltenden Rechts! Eben sicht nach dem Motto "na wenn die nun einmal da sind ...", sondern, wer Bleiberecht hat - entsprechend der Rechtslage - der bleibt und wer nicht, der hat das Land zu verlassen.
Gute Idee, sagen Sie das den Leuten einmal. Die spielen Katze und Maus im Versteck, befassen die Gerichte mit ihrer Not, kommen aus unsicheren Staaten. Aber unsere Gesetze mitsamt der Rechtslage, die passen dazu? Dann brauchen wir nur mehr Geld und mehr Mitarbeiter...
Wovon du ausgehst, ist irrrelevant. Es gibt Gesetze und die sind einzuhalten und durchzusetzen.
Erneut: Ganz wunderbar; sofort in den Staatsdienst eintreten und machen, besonders das Durchsetzen.
Nein nicht daran brechen die Ämter zusammen, sondern der Flüchtlingspolitik, an den - demokratisch nicht legitimierten - Entscheidungen von Frau Merkel, die zu einem Kontrollverlust geführt haben.
Aha, wenigstens haben wir eine Schuldige gefunden. Das ist immer wichtig. Als ich noch in Verantwortung stand, wollte ich nie lange nachforschen, wer schuld war; aber an Lösungen war mir sehr gelegen. Das wär's doch, zum Beispiel!
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Wutbürger »

Woppadaq hat geschrieben:(14 Feb 2018, 00:15)

Sie reden von müsssen, ich von können. Warum ist es für sie ein Problem, dass Menschen andren Menschen helfen, wo es geht?

Natürlich können. Aber es läuft moralisch auf ein müssen hinaus.
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Re: Wie sehr darf eine Nation "an sich" denken? Wo beginnt Nationalismus bzw. ab wo wirds eklig?

Beitrag von Wutbürger »

Hyde hat geschrieben:(14 Feb 2018, 00:44)

Woher ist diese Zahl? In den letzten Jahren sah die Flüchtlingszuwanderung folgendermaßen aus:

2015: 890.000
2016: 280.000
2017: 190.000
Januar 2018: 12.000 (aufs Jahr hochgerechnet wären das also knapp 150.000)

Man sieht also, dass es bei der Flüchtlingszuwanderung eine sinkende Tendenz gibt. Ich denke aber, dass Deutschland anstreben sollte, die Flüchtlingszahlen langfristig auf unter 100.000 pro Jahr zu senken, damit es für die Aufnahmegesellschaft verkraftbar bleibt. Man kann auch ein paar Jahre lang mal mehr Flüchtlinge aufnehmen, aber dauerhaft gesehen sehe ich eine Zahl von über 100.000 pro Jahr als problematisch an.
Mit einem gerechteren Verteilungsschlüssel in Europa (bedenke: Deutschland hat in der Krise mehr aufgenommen, als alle anderen EU Partner zusammen) wäre schon ein Anfang gemacht.
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