Progressiver hat geschrieben:(14 Jan 2019, 17:39)
Noch einmal zum Mitschreiben: Deutschland wird von einer neoliberalen Koalition aus Union und SPD regiert. Da ist nichts, aber auch gar nichts, linksgrün an denen.
Wie die Partei "Bündnis 90/Die Grünen" ticken, sieht man am besten in Baden-Württemberg. Hier regiert Kretschmann mit der CDU. Privat betet er für Merkel. Besonders bei uns zeigt sich, dass die Grünen vor allem eine wertekonservative Partei sind, die mit linker Politik nichts zu tun haben wollen. Die Grünen im Bund wiederum geben sich gerne etwas fortschrittlicher. Aber auch hier zeigt sich, dass sie vor allem ausgefuchste Politikprofis und aalglatte Opportunisten sind. Wer diese Partei als "linksgrünversifft" bezeichnen will, der muss, zeitlich betrachtet, immer noch in den beginnenden 1980ern leben. Und die Jamaika-Koalition ist nicht an den Grünen gescheitert, sondern an der marktradikalen FDP. Die Grünen wären bereit gewesen, mit der Union und der FDP zu regieren.
Und selbst die Grünen in Bayern hatten mit dem Gedanken gespielt, unter Umständen mit der CSU zu regieren. Warum auch nicht? Schließlich sind viele Grünen-Neuwähler ja ehemalige CSU-Wähler.
Es kann mir also folglich nur völlig rätselhaft erscheinen, was der Begriff "linksgrün" zu bedeuten hat. Mit der deutschen Realität im Jahr 2019 hat er nichts zu tun.
Die SPD ist weiterhin sozialdemokratisch, sie hat sogar einige ihrer Themen durchgesetzt, nur kommt es medial sehr schlecht rüber, weil in der Partei auch keine richtigen Führungspersonen sind. Die GroKo bleibt der Anker in unruhigen Zeiten, wobei die Bezeichnung, aufgrund der aktuellen Umfragewerte der SPD, nicht mehr so ganz passend ist. Dieses Geschwätz von neoliberaler Politik erinnert mich glatt an meine Erfahrungen mit Ken Jebsen, der diese Bezeichnung auch immer vor sich hinschleudert. Die Grünen profitieren sicher davon, dass der Klimawandel und die Kernthemen sichtbar werden, aber vor allem auch, und das sollte man auch nicht unterschlagen, von der Schwäche der SPD, da sind viele ehemalige SPD Wähler zu finden.
Fakt ist, die Schwäche und Stimmenverluste der SPD, eigen verschuldet oder nicht, sind seit 2005 in mehreren Etappen zu erklären, und da gehört es sicher dazu, dass die Bundeskanzlerin und z.B. auch ein Laschet Aussagen tätigen, die man eher bei Sozialdemokraten oder im linken Flügel erwarten würde. Und die CDU ist immer ein Anker für die Mehrheit der Bevölkerung gewesen, weil es da früher zumindestens noch konservative Werte gab, und diese auch verteidigt wurden, man aber 3 Kanzlerschaften der SPD "ertragen" konnte, wenn es an der Zeit war im sozialen Bereich drastische Änderungen vorzunehmen, dann haben die Leute eine SPD Regierung gewählt. Jetzt braucht man aber nicht mehr, zur SPD zu gehen, sondern kann sich an Merkel festklammern, aber die Leute belügen sich dabei selber, weil die aktuelle CDU das in der Form nicht mehr bietet, was noch 2004/2005 galt. Normal müsste die CDU die SPD Werte haben, vor allem nach der Zementierung der AfD auf aktuellem Niveau. Die Leute wollen aber aktuell nicht die SPD wählen, weil sie meinen es auch in der CDU zu finden, und Konservative (
wie ich klammern sich an diese Partei, weil man weiß dass die AfD in der Form und dem Zustand kein Anker in der Richtung sein kann. Die CSU hat ja versucht wieder entsprechende Politik zu machen, nur wenn sie selbst von der eigentlichen Schwesterpartei so dermaßen Feuer bekommt, von linken Politikern und Anhängern ist es ja nichts Neues, dann kann auch Seehofer nichts mehr ausrichten, der Ablauf hat nur gezeigt, dass Medien und auch Stimmungsmacher, die es schon immer gab, nur noch das linke Spektrum abdecken, von daher ist die Gefahr eines Bürgerkrieges oder ähnlich schlimmeren inneren Unruhen, bei entsprechenden Situationen nicht von der Hand zu weisen.
Ein weiteres Problem ist, und das finde ich viel erschreckender, weil sich eben auch die CDU und FDP anstecken lassen hat, dass Politik seit einigen Jahren nur noch emotional gemacht wird, und nicht mehr nach Sinn und Verstand, emotionale Politik war zwar immer in gewisser Art und Weise da, aber nicht in dem Ausmaß, wie man es in den letzten Jahren erleben MUSSTE. Dass SPD, Linke und Grüne emotionale Politik machen ist nichts Neues, aber die CDU stand immer für eine nüchterne, sachliche und vor allem auch realistische Vorgehensweise. Und vor allem weil diese Attribute bei der CDU verloren gegangen sind, gibt es eine emotionale AfD, die aber natürlich mittlerweile weit über das Ziel hinausschießt, was der konservative Flügel der CDU zu Bestzeiten von sich gegeben hat.
Die aktuellen Umfragewerte zeigen eher erschreckend, dass der Großteil der Leute gar keine Ahnung hat, warum sie eine entsprechende Partei wählt (würden), und welchen Hintergrund und Nutzen jene Partei für sie haben könnte. Entsprechend dem Verhalten auch was natürlich 2015 angeht, und die Folgen bisher, sowie gewisse Äußerungen auf Demo's gegen "Rechts" etc. MÜSSTEN wir eigentlich, zumindest seit der letzten Bundestagswahl, eine Rot-Rot-Grüne Regierung haben.