Das entspräche nicht der aktuellen Rechtslage.Polibu hat geschrieben:(25 Feb 2018, 18:31)
Dann könnte man den Leuten, die zur Tafel gehen, ja die Bezüge kürzen.
Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Kommt doch drauf an wie viel sie dadurch einsparen. Wie viel darf man sich den als Hartz4ler dazu verdienen, ohne dass die Bezüge gekürzt werden?3x schwarzer Kater hat geschrieben:(25 Feb 2018, 18:39)
Das entspräche nicht der aktuellen Rechtslage.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Nö, die Höhe von H4 ist ja genau definiert. Es enspricht dem Bedarf des unteren Quintels der arbeitenden Bevölkerung, die keine zusätzliche Hilfen durch den Staat benötigt. Die können auch nicht bei der Tafel einkaufen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
"Nötig" ist da relativ. Wenn es tatsächlich nötig wäre, wäre H4 falsch berechnet. Es ist aber die Kombination aus wenig Geld und viel Zeit sowie dem Wunsch soviel wie möglich aus seinem Dasein herauszuholen das man zur Tafel geht.Boracay hat geschrieben:(25 Feb 2018, 17:55)
Die Tafeln gibt es erst seit 1993, in der Masse erst seit 2005. Vor der Einführung von Hartz 4 gab es ja meist deutlich weniger Sozialhilfe als heute Hartz 4, trotzdem ist keiner verhungert. Ist irgendwann halt eine Mode-Erscheinung geworden, nötig hat es kein einziger der "Kunden".
=> Wenn ich H4-Empfänger wäre würde ich auch dort hin gehen, das ist völlig nachvollziehbar und legitim (Denn wozu brauchbare Lebensmittel wegschmeißen? Das MHD ist auch für mich schon lange kein Grund mehr Lebensmittel wegzuschmeißen.
Deswegen ist der Nachweis der Bedürftigkeit auch richtig und wichtig. Man sieht es an der eigentlich guten Idee Pfandflaschen an sogenannten Pfandringen außerhalb der Mülleimer anbringen zu können aber dann grabschten sich diese Pfandflaschen auch solche die gar nicht bedürftig sind.Um Überhaupt bei den Tafeln "einkaufen" zu können musst du dein Bedürfnis nachweisen. So können auch nur "arme" dort hin gehen. Ansonsten würde da auch so mancher Gutverdiener "einkaufen" zum Beispiel ich.
=> Eine Schande sondergleichen aber in der Tat war/ist der Mülleimer der "Schutzraum" für diejenigen die wirklich in der Not sind Flaschen zu sammeln (i.d.R. Rentner deren Rente nicht ausreicht und die sich schämen die Grundsicherung zu beantragen).
=> Das kann durchaus sein, aber ein jeder kann selbst entscheiden für was er sein Geld ausgibt. Wenn das halt jeden Tag ein Döner für 3,50€ und eine Flasche Schnaps von Aldi für 5,99€ ist (Den meisten Rest lässt man dan halt weg) lässt sich so auch ein Alkoholikerdasein finanzieren ... allerdings kein anzustrebender Lebensentwurf ... Einen Grund neidisch darauf zu sein sehe ich nicht!Für die Gesundheit der "Betroffenen" haben die Tafeln einen negativen Effekt, da das gesparte Geld meist in Kippen, Bier oder Auslandsüberweisungen fliest.
Sledge Hammer: Ich mag einem Verbrecher nicht seine Verbrechen vorlesen ... aber ich kann wenigstens lesen!
Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Eben. Die Höhe ist definiert und Zusatzeinkommen ist nur bis zu einem gewissen Betrag erlaubt. Wird dieser Betrag überschritten, dann werden die Bezüge gekürzt. Und wenn jemand durch die Tafel soviel einspart, dass dieser Betrag überschritten wird, dann könnte man ja die Bezüge kürzen. Du sagst ja die Leute bekommen genug Geld. Im Grunde sind die Tafeln nicht nötig sagst du ja.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(25 Feb 2018, 18:47)
Nö, die Höhe von H4 ist ja genau definiert. Es enspricht dem Bedarf des unteren Quintels der arbeitenden Bevölkerung, die keine zusätzliche Hilfen durch den Staat benötigt. Die können auch nicht bei der Tafel einkaufen.
Zuletzt geändert von Polibu am So 25. Feb 2018, 19:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
165,00€ monatlich - das wird als Aufwandsentschädigung gewertet, um zum Arbeitsplatz zu kommen und so.Polibu hat geschrieben:(25 Feb 2018, 18:41)
Kommt doch drauf an wie viel sie dadurch einsparen. Wie viel darf man sich den als Hartz4ler dazu verdienen, ohne dass die Bezüge gekürzt werden?
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Das ist aber der falsche Ansatz, wer was für wie viel Geld einkauft, das bleibt jedem selbst überlassen - auch Hartz4-lern.Polibu hat geschrieben:(25 Feb 2018, 19:02)
Eben. Die Höhe ist definiert und Zusatzeinkommen ist nur bis zu einem gewissen Betrag erlaubt. Wird dieser Betrag überschritten, dann werden die Bezüge gekürzt. Und wenn jemand durch die Tafel soviel einspart, dass dieser Betrag überschritten wird, dann könnte man ja die Bezüge kürzen. Du sagst ja die Leute bekommen genug Geld. Im Grunde sind die Tafeln nicht nötig sagst du ja.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Warum? Es wird ja niemand gezwungen in der Tafel einzukaufen. Das dient letztendlich nur der Budgetoptimierung. Man kürzt ja auch nicht H4 nur weil sich jemand auf dem Balkon selber Gemüse anbaut oder nur weil er beschließt von altem Brot und Wasser zu leben.Polibu hat geschrieben:(25 Feb 2018, 19:02)
Eben. Die Höhe ist definiert und Zusatzeinkommen ist nur bis zu einem gewissen Betrag erlaubt. Wird dieser Betrag überschritten, dann werden die Bezüge gekürzt. Und wenn jemand durch die Tafel soviel einspart, dass dieser Betrag überschritten wird, dann könnte man ja die Bezüge kürzen. Du sagst ja die Leute bekommen genug Geld. Im Grunde sind die Tafeln nicht nötig sagst du ja.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Wer zu den Tafeln geht ,muss es oder will es.
Wer es muss tut mir leid.
Wer es will sollte das mal selbst hinterfragen!
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Das es Leute gibt die dahin müssen ist wirklich ein ARmutszeugnis für ein Land wie Deutschland.Ger9374 hat geschrieben:(25 Feb 2018, 19:17)
Wer zu den Tafeln geht ,muss es oder will es.
Wer es muss tut mir leid.
Wer es will sollte das mal selbst hinterfragen!
Allerdings finde ich auch daran nix schlimmes, wenn jemand dahin will, ist schließlich besser als die Lebensmittel wegzuschmeißen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Es könnte bei älteren Menschen auch der soziale Kontakt sein. Hier trifft man sich ja auf jeden Fall.Ger9374 hat geschrieben:(25 Feb 2018, 19:17)
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Ich kehre die Frage mal um: woher weiß man, dass man sie früher nicht auch schon benötigt hätte? Es gab sie nur nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass auch früher viele Bedürftige auf dieses Angebot zurückgegriffen hätten, hätte es die Tafeln oder ähnliche Einrichtungen gegeben.Polibu hat geschrieben:(25 Feb 2018, 17:34)
Ich kenne die Tafel als neue Erscheinung. So lange gibt es die doch noch gar nicht. Die Frage ist also warum man sie früher nicht benötigte und warum man sie heute benötigt?
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Mich hatte das Thema "Tafeln" auch innerlich aufgewühlt; insbesondere, nachdem es einer Tafel als Notmaßnahme sinnvoll erschien, in den nächsten Wochen nur noch Neumitglieder mit deutschem Paß an zu nehmen, weil die deutschen Bedürftigen in letzter Zeit zu einer Minderheit von 25% geschrumpft waren.
Auch ist mir inzwischen nicht mehr klar, wie weit öffentliche Tafeln von ehrenamtlich betriebenen gemeinnützigen Vereinen angeboten werden, und wie weit dort auch öffentlich staatliche Funktionen mitwirken. Ich war einmal von bürgerschaftlichem Einsatz gemeinnütziger Vereine ausgegangen.
Das Entstehen von Tafeln habe ich ganz anders im Blick: Unsere Vermarktungsverfahren für Lebensmittel haben zum Ergebnis, daß mehr Nahrungsmittel zum Verkauf vorgehalten werden, als bis zum Verfall ihrer Genußfähigkeit verkauft werden können. Der Kunde würde bei leeren Verkaufsregalen den Weg zum Wettbewerber suchen und vielleicht künftig gleich dort einkaufen.
Da aber nicht mehr genußfähige Nahrung durch ein Verfallsdatum zu erkennen sein muß, das mit genügend Abstand zum endgültigen Verfall mit Gesundheitsgefährdung der Verbraucher ausgelegt ist, werden große Mengen von in diesem Sinne nicht mehr verkehrsfähiger Waren als Abfall enden. Der Überfluß an Waren allein kann also nicht als wesentlicher Grund für die Möglichkeit, Tafeln zu betreiben, herangezogen werden. Dafür sind eher unsere Vermarktungsverfahren und der Wettbewerb im Handel verantwortlich zu machen... die ihrerseits sicher vom Überfluß getrieben werden.
Jetzt muß man nachforschen, wie Tafeln überhaupt entstanden sind. Die nicht mehr verkehrsfähige Ware wurde aus den Regalen entsorgt, nachdem sie auch mit Hilfe von Sonderangeboten nicht noch kurz vor dem Verfallsdatum zu Geld gemacht werden konnte. Der Anbieter gerät auch in die Klemme, daß preisbewußte Kunden ihren Kurzzeitbedarf dann mit Sonderangeboten decken und die "reguläre Ware" in den Regalen auf ihr Verfallsdatum "wartet". Also werden diese Waren meist rechtzeitig aus dem Verkaufsraum entfernt. Sie gelangen in große Abfallbehälter, die öffentlich zugänglich sind, weil verschlossener Lagerraum für Neuware benötigt wird.
Aus diesen Abfallbehältern bedienten sich sehr bald Leute, die dieses Warenverteilungsverfahren durchschaut hatten, und die sich damit weitgehend zum Nulltarif versorgen konnten. Studenten, rüstige Rentner, plietsche Empfänger von Sozialhilfe, die so zur Selbsthilfe griffen. Das ließ gewinnsüchtigen Handelsleuten keine Ruhe... und sie machten die betriebsbedingten Abfälle durch reichlich ausgestreute Desinfektionsmittel unbrauchbar. Was wiederum die Nutznießer dieser Abfallwirtschaft erboste und erbosen mußte: Noch brauchbare Ware aus Gewinnsucht vernichten!
Vermutlich schlug danach die Stunde der gemeinnützigen Tafeln. Die aktiveren Selbstversorger machten aus ihrer günstigen Versorgungsmöglichkeit eine Wohltätigkeitsveranstaltung, die mit dem Handel eine Art Abkommen schließen konnte, daß nicht mehr verkaufsfähige Ware nicht mehr vernichtet werden sollte, sondern nun einen geordneten Weg zum bedürftigen Endverbraucher finden sollte. Die Unternehmen, die von der Vernichtung ihres betriebsbedingten Abfalls nicht absehen wollten, bekamen dann über Leserbriefe und eifrige Journalisten eine ganz schlechte Presse... ganz schlecht als Werbung um zahlende Kunden zu nutzen! Dieser "Vertriebsweg" war damit gesetzt.
Bis jetzt war diese Entwicklung eine allein von Mitbürgern ehrenamtlich getragene Angelegenheit. Nun kommt aber die Frage nach "Verkaufsflächen" ins Spiel. Da konnten Kommunen sich nicht gut verweigern; irgendwie gab es irgendwann Räume, wo die Ware für "kleines Geld" (Miete?)oder zum Nulltarif (öffentlicher Raum) angeboten werden konnte. Und irgendwann sah man dann den zittrigen Greis, dem schon die Zubereitung von Mahlzeiten schwer fiel, und man bereitete aus der Ware gut genießbare Gerichte vor, die wiederum ehrenamtlich hergestellt und angeboten wurden. Beim Verzehr wird auch eine gewisse Geselligkeit entstehen, also eine Möglichkeit der häuslichen Einsamkeit zu entfliehen. Man kennt sich und man redet miteinander über Gott und die Welt beim Warten und beim Essen.
Vermutlich muß nun auch der Blick auf den ehrenamtlichen bürgerschaftlichen Einsatz gerichtet werden. Waren das zu Beginn der Möglichkeit, zum Nulltarif an noch brauchbare Nahrung zu gelangen, Studenten und einige rüstige Rentner, so dürfte nun der Einsatz in den Tafeln schon auf gesetzte Wohltätigkeitsvereine übergegangen sein. So etwas will schließlich zweckmäßig organisiert werden, mitsamt der zugehörigen Logistik. Aber immerhin ehrenamtlich und wohltätig.
Die Welt hätte also so weit in Ordnung sein können, wenn nicht die Punkte "Trittbrettfahrer" und "Geselligkeit" ins Spiel gekommen wären. Da versorgten sich eben Leute aus Tafeln, die das vom Geldbeutel her überhaupt nicht nötig hatten, die Geselligkeit zu geringstmöglichen Kosten suchten. Und dabei vielleicht auch noch ein Gefühl von solidarischer Verbundenheit mit ihren Tischgenossen pflegen konnten. Ich vermute, daß deshalb der neu entstandene Mangel durch Bezugsscheine für wirklich Bedürftige verwaltet wurde.
Das wäre unsere derzeitige Lage, wenn nicht die massenhafte Zuwanderung bedürftiger Menschen "über uns gekommen" wäre. Die hatten und haben natürlich auch Anspruch auf wohltätige Behandlung, treten aber durch ihre Unterbringung in lagerähnlichen Unterkünften örtlich sehr zahlreich in Erscheinung. Und so setzt selbst mit dem Ausweis der Bedürftigkeit ein Wettkampf um die Waren und Dienste der Tafeln ein. Ich gehe davon aus, daß den Zuwanderern der gemeinnützige Charakter der Verteilung gar nicht bewußt ist... daß sie also diese Tafeln für ein Element staatlicher Fürsorge halten, die leider nicht den Anforderungen gerecht wird. Entsprechend kocht der Ärger über staatliches Versagen hoch... und trifft Leute, die ihre Freizeit mit wohltätiger Arbeit ausfüllen. In deren Gefühle kann man sich vor diesem Hintergrund wohl leicht hinein denken.
Der zittrige Greis, die ledige Mutter... sie alle können in diesem auch körperlichen Wettkampf in Warteschlangen nur verlieren. So berichten es die nach allen Regeln der Kunst allein gelassenen Wohltäter. Also werden Nachweise der Bedürftigkeit und Zulassung zur Tafel nicht allein von der Bedürftigkeit abhängig gemacht, sondern eben auch vor der Zugehörigkeit zum alteingesessenen Volk.
Und nun setzt das wirkliche Bubenstück an: Alle denkbaren öffentlichen Vereinigungen und politischen Kräfte überschlagen sich in Empörung über diese Form der Fremdenfeindlichkeit. Niemand hätte die berufsmäßig Empörten gehindert, selbst solche Tafeln zu betreiben und dort so zu verfahren, wie sie es nun einfordern. Ihr einziger Beitrag zum Vorhandensein der Tafeln war höchstwahrscheinlich, daß sie nicht die Polizei mit deren Schließung (Hygienevorschriften, fehlende öffentliche Toiletten sind dazu ein gutes Mittel!) beauftragt hatten. Und vielleicht auch noch die Öffnung ansonsten ungenutzter Räume und Flächen für die Unterbringung der Tafeln nicht verhindert hatten.
Wie schon in vielen anderen Fällen, etwa bei der Bekämpfung des Terrors, der Kleinkriminalität und der Integration von Flüchtlingen, der Abwehr von Zuwanderung in unsere Sozialsysteme, zeigt sich auch in dieser heiklen Frage des Zugangs zu Tafeln das bewußte Wegschauen des Staates und das dann übereifrige Gezeter derer, die erst dann etwas merken, wenn die Flammen aus dem Dach schlagen, welches der oben genannten Felder auch immer es in den Empörungsbereich der Öffentlichkeit schafft. Die berühmte Sau, die durch das Dorf getrieben wird, bis eine andere arme Sau dafür herhalten muß.
Trotzdem und nach alledem: Wir sollten unsere Hochachtung den vielen ehrenamtlichen Kräften im Lande nicht versagen, die unser gesellschaftliches Leben insgesamt erträglicher machen. In diesem Sinne: Herzlichen Dank unseren Wohltätern!
Auch ist mir inzwischen nicht mehr klar, wie weit öffentliche Tafeln von ehrenamtlich betriebenen gemeinnützigen Vereinen angeboten werden, und wie weit dort auch öffentlich staatliche Funktionen mitwirken. Ich war einmal von bürgerschaftlichem Einsatz gemeinnütziger Vereine ausgegangen.
Das Entstehen von Tafeln habe ich ganz anders im Blick: Unsere Vermarktungsverfahren für Lebensmittel haben zum Ergebnis, daß mehr Nahrungsmittel zum Verkauf vorgehalten werden, als bis zum Verfall ihrer Genußfähigkeit verkauft werden können. Der Kunde würde bei leeren Verkaufsregalen den Weg zum Wettbewerber suchen und vielleicht künftig gleich dort einkaufen.
Da aber nicht mehr genußfähige Nahrung durch ein Verfallsdatum zu erkennen sein muß, das mit genügend Abstand zum endgültigen Verfall mit Gesundheitsgefährdung der Verbraucher ausgelegt ist, werden große Mengen von in diesem Sinne nicht mehr verkehrsfähiger Waren als Abfall enden. Der Überfluß an Waren allein kann also nicht als wesentlicher Grund für die Möglichkeit, Tafeln zu betreiben, herangezogen werden. Dafür sind eher unsere Vermarktungsverfahren und der Wettbewerb im Handel verantwortlich zu machen... die ihrerseits sicher vom Überfluß getrieben werden.
Jetzt muß man nachforschen, wie Tafeln überhaupt entstanden sind. Die nicht mehr verkehrsfähige Ware wurde aus den Regalen entsorgt, nachdem sie auch mit Hilfe von Sonderangeboten nicht noch kurz vor dem Verfallsdatum zu Geld gemacht werden konnte. Der Anbieter gerät auch in die Klemme, daß preisbewußte Kunden ihren Kurzzeitbedarf dann mit Sonderangeboten decken und die "reguläre Ware" in den Regalen auf ihr Verfallsdatum "wartet". Also werden diese Waren meist rechtzeitig aus dem Verkaufsraum entfernt. Sie gelangen in große Abfallbehälter, die öffentlich zugänglich sind, weil verschlossener Lagerraum für Neuware benötigt wird.
Aus diesen Abfallbehältern bedienten sich sehr bald Leute, die dieses Warenverteilungsverfahren durchschaut hatten, und die sich damit weitgehend zum Nulltarif versorgen konnten. Studenten, rüstige Rentner, plietsche Empfänger von Sozialhilfe, die so zur Selbsthilfe griffen. Das ließ gewinnsüchtigen Handelsleuten keine Ruhe... und sie machten die betriebsbedingten Abfälle durch reichlich ausgestreute Desinfektionsmittel unbrauchbar. Was wiederum die Nutznießer dieser Abfallwirtschaft erboste und erbosen mußte: Noch brauchbare Ware aus Gewinnsucht vernichten!
Vermutlich schlug danach die Stunde der gemeinnützigen Tafeln. Die aktiveren Selbstversorger machten aus ihrer günstigen Versorgungsmöglichkeit eine Wohltätigkeitsveranstaltung, die mit dem Handel eine Art Abkommen schließen konnte, daß nicht mehr verkaufsfähige Ware nicht mehr vernichtet werden sollte, sondern nun einen geordneten Weg zum bedürftigen Endverbraucher finden sollte. Die Unternehmen, die von der Vernichtung ihres betriebsbedingten Abfalls nicht absehen wollten, bekamen dann über Leserbriefe und eifrige Journalisten eine ganz schlechte Presse... ganz schlecht als Werbung um zahlende Kunden zu nutzen! Dieser "Vertriebsweg" war damit gesetzt.
Bis jetzt war diese Entwicklung eine allein von Mitbürgern ehrenamtlich getragene Angelegenheit. Nun kommt aber die Frage nach "Verkaufsflächen" ins Spiel. Da konnten Kommunen sich nicht gut verweigern; irgendwie gab es irgendwann Räume, wo die Ware für "kleines Geld" (Miete?)oder zum Nulltarif (öffentlicher Raum) angeboten werden konnte. Und irgendwann sah man dann den zittrigen Greis, dem schon die Zubereitung von Mahlzeiten schwer fiel, und man bereitete aus der Ware gut genießbare Gerichte vor, die wiederum ehrenamtlich hergestellt und angeboten wurden. Beim Verzehr wird auch eine gewisse Geselligkeit entstehen, also eine Möglichkeit der häuslichen Einsamkeit zu entfliehen. Man kennt sich und man redet miteinander über Gott und die Welt beim Warten und beim Essen.
Vermutlich muß nun auch der Blick auf den ehrenamtlichen bürgerschaftlichen Einsatz gerichtet werden. Waren das zu Beginn der Möglichkeit, zum Nulltarif an noch brauchbare Nahrung zu gelangen, Studenten und einige rüstige Rentner, so dürfte nun der Einsatz in den Tafeln schon auf gesetzte Wohltätigkeitsvereine übergegangen sein. So etwas will schließlich zweckmäßig organisiert werden, mitsamt der zugehörigen Logistik. Aber immerhin ehrenamtlich und wohltätig.
Die Welt hätte also so weit in Ordnung sein können, wenn nicht die Punkte "Trittbrettfahrer" und "Geselligkeit" ins Spiel gekommen wären. Da versorgten sich eben Leute aus Tafeln, die das vom Geldbeutel her überhaupt nicht nötig hatten, die Geselligkeit zu geringstmöglichen Kosten suchten. Und dabei vielleicht auch noch ein Gefühl von solidarischer Verbundenheit mit ihren Tischgenossen pflegen konnten. Ich vermute, daß deshalb der neu entstandene Mangel durch Bezugsscheine für wirklich Bedürftige verwaltet wurde.
Das wäre unsere derzeitige Lage, wenn nicht die massenhafte Zuwanderung bedürftiger Menschen "über uns gekommen" wäre. Die hatten und haben natürlich auch Anspruch auf wohltätige Behandlung, treten aber durch ihre Unterbringung in lagerähnlichen Unterkünften örtlich sehr zahlreich in Erscheinung. Und so setzt selbst mit dem Ausweis der Bedürftigkeit ein Wettkampf um die Waren und Dienste der Tafeln ein. Ich gehe davon aus, daß den Zuwanderern der gemeinnützige Charakter der Verteilung gar nicht bewußt ist... daß sie also diese Tafeln für ein Element staatlicher Fürsorge halten, die leider nicht den Anforderungen gerecht wird. Entsprechend kocht der Ärger über staatliches Versagen hoch... und trifft Leute, die ihre Freizeit mit wohltätiger Arbeit ausfüllen. In deren Gefühle kann man sich vor diesem Hintergrund wohl leicht hinein denken.
Der zittrige Greis, die ledige Mutter... sie alle können in diesem auch körperlichen Wettkampf in Warteschlangen nur verlieren. So berichten es die nach allen Regeln der Kunst allein gelassenen Wohltäter. Also werden Nachweise der Bedürftigkeit und Zulassung zur Tafel nicht allein von der Bedürftigkeit abhängig gemacht, sondern eben auch vor der Zugehörigkeit zum alteingesessenen Volk.
Und nun setzt das wirkliche Bubenstück an: Alle denkbaren öffentlichen Vereinigungen und politischen Kräfte überschlagen sich in Empörung über diese Form der Fremdenfeindlichkeit. Niemand hätte die berufsmäßig Empörten gehindert, selbst solche Tafeln zu betreiben und dort so zu verfahren, wie sie es nun einfordern. Ihr einziger Beitrag zum Vorhandensein der Tafeln war höchstwahrscheinlich, daß sie nicht die Polizei mit deren Schließung (Hygienevorschriften, fehlende öffentliche Toiletten sind dazu ein gutes Mittel!) beauftragt hatten. Und vielleicht auch noch die Öffnung ansonsten ungenutzter Räume und Flächen für die Unterbringung der Tafeln nicht verhindert hatten.
Wie schon in vielen anderen Fällen, etwa bei der Bekämpfung des Terrors, der Kleinkriminalität und der Integration von Flüchtlingen, der Abwehr von Zuwanderung in unsere Sozialsysteme, zeigt sich auch in dieser heiklen Frage des Zugangs zu Tafeln das bewußte Wegschauen des Staates und das dann übereifrige Gezeter derer, die erst dann etwas merken, wenn die Flammen aus dem Dach schlagen, welches der oben genannten Felder auch immer es in den Empörungsbereich der Öffentlichkeit schafft. Die berühmte Sau, die durch das Dorf getrieben wird, bis eine andere arme Sau dafür herhalten muß.
Trotzdem und nach alledem: Wir sollten unsere Hochachtung den vielen ehrenamtlichen Kräften im Lande nicht versagen, die unser gesellschaftliches Leben insgesamt erträglicher machen. In diesem Sinne: Herzlichen Dank unseren Wohltätern!
Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Das Problem dabei war aber doch nicht der Anteil der Ausländer (75%) sondern deren Verhalten.H2O hat geschrieben:(25 Feb 2018, 19:42)
Mich hatte das Thema "Tafeln" auch innerlich aufgewühlt; insbesondere, nachdem es einer Tafel als Notmaßnahme sinnvoll erschien, in den nächsten Wochen nur noch Neumitglieder mit deutschem Paß an zu nehmen, weil die deutschen Bedürftigen in letzter Zeit zu einer Minderheit von 25% geschrumpft waren.
"Der Vorsitzende Sartor sagte der WAZ: "Wir wollen, dass auch die deutsche Oma weiter zu uns kommt." In den vergangenen zwei Jahren hätten sich gerade ältere Tafel-Nutzerinnen sowie alleinerziehende Mütter von den vielen fremdsprachigen jungen Männern in der Warteschlange abgeschreckt gefühlt, bei denen er teilweise auch "mangelnden Respekt gegenüber Frauen" beobachtet habe. "Wenn wir morgens die Tür aufgeschlossen haben, gab es Geschubse und Gedrängel ohne Rücksicht auf die Oma in der Schlange", sagte Sartor der Zeitung."
Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Ja, wenn Sie meinen doch recht lang geratenen Beitrag durchlesen, dann finden Sie gegen Ende des Beitrags etwas weniger feindselige Anmerkungen auch zu diesem Thema. Ich rate davon ab, aus einem sozialen Thema eine fremdenfeindliche Streitschrift zu machen... so wie ich auch davon abgeraten habe, sich in die Empörungsfront der Berufsempörten ein zu reihen.Orbiter1 hat geschrieben:(25 Feb 2018, 19:58)
Das Problem dabei war aber doch nicht der Anteil der Ausländer (75%) sondern deren Verhalten.
"Der Vorsitzende Sartor sagte der WAZ: "Wir wollen, dass auch die deutsche Oma weiter zu uns kommt." In den vergangenen zwei Jahren hätten sich gerade ältere Tafel-Nutzerinnen sowie alleinerziehende Mütter von den vielen fremdsprachigen jungen Männern in der Warteschlange abgeschreckt gefühlt, bei denen er teilweise auch "mangelnden Respekt gegenüber Frauen" beobachtet habe. "Wenn wir morgens die Tür aufgeschlossen haben, gab es Geschubse und Gedrängel ohne Rücksicht auf die Oma in der Schlange", sagte Sartor der Zeitung."
Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Vielleicht sollten sie mal nachlesen wer in diesem Thread mit seinem Posting eine fremdenfeindliche Komponente reingebracht hat. Was die soziale Komponente betrifft sind die Tafeln gut gemeint, also das Gegeneil von gut. Sie nehmen Druck vom Staat Armut gezielt zu bekämpfen und entsprechende Maßnahmen umzusetzen.H2O hat geschrieben:(25 Feb 2018, 20:08)
Ich rate davon ab, aus einem sozialen Thema eine fremdenfeindliche Streitschrift zu machen...
Zuletzt geändert von Orbiter1 am So 25. Feb 2018, 20:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Vor den Tafeln gab es die Suppenküchen.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!!
Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Das alles kann man so sehen. Ich folge in diesen Dingen eher der Linie von Wilhelm Busch:Orbiter1 hat geschrieben:(25 Feb 2018, 20:51)
Vielleicht solltest du mal nachlesen wer in diesem Thread mit seinem Posting eine fremdenfeindliche Komponente reingebracht hat. Was die soziale Komponente betrifft sind die Tafeln gut gemeint, also das Gegeneil von gut. Sie nehmen Druck vom Staat Armut gezielt zu bekämpfen und entsprechende Maßnahmen umzusetzen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Ich meine, daß es die immer noch gibt... Bahnhofsmission, kirchliche Einrichtungen. Aber die arbeiten auf anderer Grundlage. Spenden und Einkauf... im Dauerbetrieb ist so etwas auch nicht ehrenamtlich wuppen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Da hast du recht, aber die Suppenküchen gab es schon lange vor den Tafeln, und die Tafeln sind sind heute bekannter als die Suppenküchen.H2O hat geschrieben:(25 Feb 2018, 20:57)
Ich meine, daß es die immer noch gibt... Bahnhofsmission, kirchliche Einrichtungen. Aber die arbeiten auf anderer Grundlage. Spenden und Einkauf... im Dauerbetrieb ist so etwas auch nicht ehrenamtlich wuppen.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!!
Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Warum?Polibu hat geschrieben:(25 Feb 2018, 18:31)
Dann könnte man den Leuten, die zur Tafel gehen, ja die Bezüge kürzen.
Andere sammeln Altpapier, Pfandflaschen oder Schrott. Oder gehen Containern?
Es reicht doch, festzustellen, dass Tafeln nicht nötig sind, dass sie aber Dank mildtätiger Spender armen Menschen helfen, Geld zu sparen für Dinge, die von Hartz für sie nicht vorgesehen ist.
Oder dass Flüchtilanten von dem Geld, das sie für Essenkauf sparen, ihre Schlepperkosten abstottern können...
Drauf so sprach Herr Lehrer Lämpel:
„Dies ist wieder ein Exempel!“
„Dies ist wieder ein Exempel!“
Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Ich vermute, daß der Bekanntheitsgrad dieser Einrichtungen mit ihrer Entstehungsgeschichte zu tun hat, und natürlich auch mit ihrer schieren Anzahl.Odin1506 hat geschrieben:(25 Feb 2018, 21:02)
Da hast du recht, aber die Suppenküchen gab es schon lange vor den Tafeln, und die Tafeln sind sind heute bekannter als die Suppenküchen.
Die Suppenküchen waren höchstwahrscheinlich Einrichtungen gestandener Organisationen, also der "Sozialabteilungen" von Kirchen und Vereinigungen wie Arbeiter-Samariter-Bund, Rotes Kreuz, die dem wahren Elend nach Kriegen und Revolutionen nicht untätig den Lauf lassen wollten. Also insgesamt hochherzige und wohl auch elitäre Entscheidungen.
Die Tafeln sind vermutlich so entstanden, wie ich das in meinem langen Leben beobachtet habe. Also doch mehr "Graswurzelbewegung" und "Selbsthilfebewegung". Natürlich wird es dann auch Seiteneinsteiger geben, die dieses Bild im Laufe der Zeit verändern.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Ich würde eher darauf tippen, dass es zu Zeiten von Suppenküchen kein Internet gab und es deshalb auch keine Verbreitung solcher Nachrichten über regionale Grenzen hinweg gegeben hat.H2O hat geschrieben:(25 Feb 2018, 21:18)
Ich vermute, daß der Bekanntheitsgrad dieser Einrichtungen mit ihrer Entstehungsgeschichte zu tun hat, und natürlich auch mit ihrer schieren Anzahl.
Das Salz in der Suppe des Lebens ist nicht Selbstdisziplin, sondern kontrollierte Unvernunft
Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Das ist sicher so; aber die Suppenküchen hatten natürlich 70 Jahre Vorlauf; die Angabe ist aber ohne Gewähr! Schlaffe Schätzung: Suppenküchen gibt es seit dem 18. Jahrhundert als weltliches Gegenstück zur "Armenspeisung" in Klöstern. (wiki weiß alles!)Misterfritz hat geschrieben:(25 Feb 2018, 21:59)
Ich würde eher darauf tippen, dass es zu Zeiten von Suppenküchen kein Internet gab und es deshalb auch keine Verbreitung solcher Nachrichten über regionale Grenzen hinweg gegeben hat.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Nötig haben ist relativ. Fasten soll ja manchmal ganz gesund sein.Boracay hat geschrieben:(25 Feb 2018, 17:55)
Die Tafeln gibt es erst seit 1993, in der Masse erst seit 2005. Vor der Einführung von Hartz 4 gab es ja meist deutlich weniger Sozialhilfe als heute Hartz 4, trotzdem ist keiner verhungert. Ist irgendwann halt eine Mode-Erscheinung geworden, nötig hat es kein einziger der "Kunden".
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Mal objektiv betrachtet. H4 richtet sich gesellschaftlich gesehen nach dem Bedarf, den das unterste Quantil der Bevölkerung hat, die ohne irgendwelche sozialen Hilfen um die Runde kommt. Dahingehend berechnet sich die Geldleistung. Zugegebenermaßen muss man dann doch Anmerken, dass übermäßiger Alkoholkonsum oder Zigarettenkonsum (des unteren Quantils) herausgerechnet werden können. Gleichzeitig muss man allerdings anmerken, dass H4-Empfänger ja grundsätzlich mal günstig Lebensmittel in der Tafel besorgen können. Der Vergleichsgruppe (also dem unterem Quantil das keine keine Hilfen bekommt) ist diese Möglichkeit verwehrt.Dampflok94 hat geschrieben:(26 Feb 2018, 14:49)
Nötig haben ist relativ. Fasten soll ja manchmal ganz gesund sein.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Trittbrettfahrer hin oder her, aber an der Berechtigung der Tafel an sich sollte meines Erachtens kein Zweifel bestehen. Und Lebensmittelverschwendung ist nun wirklich ein Klassiker der Probleme unserer Gesellschaft. Andernfalls im Abfall gelandete Produkte bedürftigen Menschen anzubieten ist ein durchweg unterstützenswertes und lobenswertes Konzept, selbst wenn da vielleicht auch ein paar Leute hingehen, die es nicht nötig haben. Ich halte es alleine schon vom Nachhaltigkeitsgedanken her für sinnvoll, dass irgendwer diese Lebensmittel isst.
Ich seh da echt nicht den großen Haken. Eine private Organisation setzt sich erfolgreich gegen Armut ein bzw. federt die in einigen Städten sehr harsche soziale Situation ab. Ist doch super, wenn das weitgehend auch ohne Staat funktioniert. Das Argument, dass der Staat dadurch zu wenig gegen Armut tut, ist für mich nicht nachvollziehbar. Selbstverständlich ist das eine Zusatzleistung, die den Staat nicht aus der Verantwortung nimmt. Wenn das der Fall ist, sind daran nicht die Tafeln schuld. Die tragen ihren Teil bei.
Und laut Wikipedia wird die Bedürftigkeit durchaus kontrolliert - wenn also die falschen profitieren, müssen eben die Maßstäbe, ab wann jemand als "bedürftig" gilt, entsprechend angepasst werden.
Ich seh da echt nicht den großen Haken. Eine private Organisation setzt sich erfolgreich gegen Armut ein bzw. federt die in einigen Städten sehr harsche soziale Situation ab. Ist doch super, wenn das weitgehend auch ohne Staat funktioniert. Das Argument, dass der Staat dadurch zu wenig gegen Armut tut, ist für mich nicht nachvollziehbar. Selbstverständlich ist das eine Zusatzleistung, die den Staat nicht aus der Verantwortung nimmt. Wenn das der Fall ist, sind daran nicht die Tafeln schuld. Die tragen ihren Teil bei.
Und laut Wikipedia wird die Bedürftigkeit durchaus kontrolliert - wenn also die falschen profitieren, müssen eben die Maßstäbe, ab wann jemand als "bedürftig" gilt, entsprechend angepasst werden.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Ich sehe nicht weshalb man die Tafeln vermeiden sollte. Neben dem sozialen Aspekt sorgen die doch dafür, daß Lebensmittel noch an den Mann gebracht werden, die sonst weggeworfen würden. Das ist in vielerlei Hinsicht doch positiv.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Eben und das ist genau der Punkt. Letztendlich profitieren nur Bedürftige davon. Auf die Höhe des Transfereinkommens hat das keine Auswirkung.Watchful_Eye hat geschrieben:(26 Feb 2018, 15:57)
Trittbrettfahrer hin oder her, aber an der Berechtigung der Tafel an sich sollte meines Erachtens kein Zweifel bestehen. Und Lebensmittelverschwendung ist nun wirklich ein Klassiker der Probleme unserer Gesellschaft. Andernfalls im Abfall gelandete Produkte bedürftigen Menschen anzubieten ist ein durchweg unterstützenswertes und lobenswertes Konzept, selbst wenn da vielleicht auch ein paar Leute hingehen, die es nicht nötig haben. Ich halte es alleine schon vom Nachhaltigkeitsgedanken her für sinnvoll, dass irgendwer diese Lebensmittel isst.
Ich seh da echt nicht den großen Haken. Eine private Organisation setzt sich erfolgreich gegen Armut ein bzw. federt die in einigen Städten sehr harsche soziale Situation ab. Ist doch super, wenn das weitgehend auch ohne Staat funktioniert. Das Argument, dass der Staat dadurch zu wenig gegen Armut tut, ist für mich nicht nachvollziehbar. Selbstverständlich ist das eine Zusatzleistung, die den Staat nicht aus der Verantwortung nimmt. Wenn das der Fall ist, sind daran nicht die Tafeln schuld. Die tragen ihren Teil bei.
Und laut Wikipedia wird die Bedürftigkeit durchaus kontrolliert - wenn also die falschen profitieren, müssen eben die Maßstäbe, ab wann jemand als "bedürftig" gilt, entsprechend angepasst werden.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Habe mir erlaubt die ellenlange Einleitung wegzukürzen und nur die Frage stehen zu lassen.Gruwe hat geschrieben:(25 Feb 2018, 17:28)
Hallo,
So, ich hoffe, dass ich meine Gedanken ansatzweise verständlich rüberbringen konnte...und bin auf eure Meinungen zu meiner Ansicht gespannt! Sind die Tafeln also durch Politik zu vermeiden?
Am Bsp. der Tafeln u. insbesondere der aktuellen Maßnahme einer Tafel in Essen, den Zulauf weiterer Flüchtlinge - zum Vorteil armer Deutscher - zu unterbinden, zeigen sich m. E. zweierlei.
1. Frechheit u. Dreistigkeit nehmen zu und obsiegen.
Welche Gruppen v. Menschen damit gemeint sind kann sich jeder denken.
Kleiner Tipp: Es sind bestimmt nicht unsere Rentner, die wg. ihrer kleinen Rente zur Tafel gehen, bzw. gingen.
2. Eine zunehmende Ent-Solidarisierung der Gesellschaft.
Klingt paradox, da ja Tafeln Hilfsprojekte sind, aber sie "kitten" eben nur, wo der gesellschaftliche Kitt verloren gegangen ist.
Politik (ich spreche lieber von Politikern, um das Abstrakte gegen den pers. Bezug zu ersetzen) haben also eigtl. den Auftrag zu schauen, warum muss es Tafeln geben, anstatt diese als angenehme Entlastung ihrer Haushalte gern anzunehmen (und wohl auch einzuplanen). Primär betrifft das die Kommunen.
Politiker u. Kommunen haben ergo kein, oder zumindest kaum, ein Int. daran die Tafeln abzuschaffen.
Der Aufnahme-Stop in Essen könnte endlich ein Weckruf sein und eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der zunehmenden Armut in D. darstellen.
Allein mir fehlt der Glaube.
Durch die massenhafte Einwanderung kommt es in vielen Bereichen (Arbeit/Wohnen/Tafel....) zu Verdrängungsprozessen.
Essen hat uns gezeigt wer dabei auf der Strecke bleibt.
Nun gilt es sich zu entscheiden (auch die Multikulti-Pediger) ob wirklich JEDER, der es irgendwie nach D schafft und das Wort Asyl über die Lippen bringt, die gleichen Rechte haben soll, wie hier aufgewachsene und in die Sozialsysteme einzahlenden Menschen.
Ich sage nein, es muss da Einschränkungen geben dürfen.
Denn sonst wird es nur noch schlimmer werden.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Beschäftige dich mal mit Marketing. Zum Beispiel mit dem Grundsatz dass ein halbvolles Regal nicht verkauft. Es geht da um menschliches Verhalten und Psychologie. Menschen greifen immer zur besten Ware. Zu der Ware mit möglichst langem MHD. KI hilft da nicht weiter. Außerdem wird die KI überbewertet. Nur für Spezialaufgaben brauchbar. Überall da wo schiere Mathematik weiterhilft.Orbiter1 hat geschrieben:(25 Feb 2018, 18:01)
Die Tafeln konnten doch nur entstehen weil es Lebensmittel gab die sonst im Abfall gelandet wären. Start war vor 25 Jahren in Berlin. Die Dame die damit begonnen hat wurde ja in den letzten Tagen mehrfach interviewt. Soweit ich die technische Entwicklung mitbekomme (Künstliche Intelligenz, usw.) dürfte die Menge der Lebensmittel die täglich unverkauft entsorgt werden müssen deutlich abnehmen. Damit dürfte den Tafeln mehr und mehr die Grundlage entzogen werden und der Staat muß sich dieser Aufgabe annehmen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Dazu gibt es einen super Artikel auf n-tv.de ...Rob Schuberth hat geschrieben:(26 Feb 2018, 17:27)
1. Frechheit u. Dreistigkeit nehmen zu und obsiegen.
Welche Gruppen v. Menschen damit gemeint sind kann sich jeder denken.
https://www.n-tv.de/politik/politik_kom ... 12855.html
Sicher kriegen alle Linksgestrickten sofort wieder ihren üblichen Beissreflex bei dem Thema aber wenn selbst ein Dunya Hayali davor warnt die Betreiber der essener Tafel als Nazis zu verteufeln weil sie nach einem Anstieg des Anteils der Flüchtlinge und Zuwanderer unter den dort Auflaufenden von 35 auf bis zu 75 Prozent nicht noch mehr annehmen wollen, sollte selbst den idiologisch verblendesten Politikern klar werden, dass Omas schubsen, Schäge androhen etc. ihre "so geht das nicht" Attituden doch eher an die Migranten gerichtet sein sollten u. nicht an die Betreiber...
Der Spruch "Bedürftige sind Bedürftige egal welcher Herkunft" zieht nur wenn sie sich auch benehmen wie Bedürftige u. nicht wie die Barbaren...
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Korrekt muss es lauten, “nur Essen hat gezeigt“ und auf “der Strecke geblieben“ ist auch niemand der bisherigen Kunden, der Kundenkreis wird zeitweise nur selektiv erweitert.Rob Schuberth hat geschrieben:(26 Feb 2018, 17:27)
Habe mir erlaubt die ellenlange Einleitung wegzukürzen und nur die Frage stehen zu lassen.
Am Bsp. der Tafeln u. insbesondere der aktuellen Maßnahme einer Tafel in Essen, den Zulauf weiterer Flüchtlinge - zum Vorteil armer Deutscher - zu unterbinden, zeigen sich m. E. zweierlei.
1. Frechheit u. Dreistigkeit nehmen zu und obsiegen.
Welche Gruppen v. Menschen damit gemeint sind kann sich jeder denken.
Kleiner Tipp: Es sind bestimmt nicht unsere Rentner, die wg. ihrer kleinen Rente zur Tafel gehen, bzw. gingen.
2. Eine zunehmende Ent-Solidarisierung der Gesellschaft.
Klingt paradox, da ja Tafeln Hilfsprojekte sind, aber sie "kitten" eben nur, wo der gesellschaftliche Kitt verloren gegangen ist.
Politik (ich spreche lieber von Politikern, um das Abstrakte gegen den pers. Bezug zu ersetzen) haben also eigtl. den Auftrag zu schauen, warum muss es Tafeln geben, anstatt diese als angenehme Entlastung ihrer Haushalte gern anzunehmen (und wohl auch einzuplanen). Primär betrifft das die Kommunen.
Politiker u. Kommunen haben ergo kein, oder zumindest kaum, ein Int. daran die Tafeln abzuschaffen.
Der Aufnahme-Stop in Essen könnte endlich ein Weckruf sein und eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der zunehmenden Armut in D. darstellen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
JJazzGold hat geschrieben:(28 Feb 2018, 17:42)
Korrekt muss es lauten, “nur Essen hat gezeigt“ und auf “der Strecke geblieben“ ist auch niemand der bisherigen Kunden, der Kundenkreis wird zeitweise nur selektiv erweitert.
Für mich bleibt es dabei, dass Essen so etwas wie ein Anfang des Aufwachens, oder der letzte Tropfen, der ein Fass überlaufen lässt, sein könnte.
Die Aussage unserer Kanzlerin...."Bedürftiger bleibt Bedürftiger...) ist ja nicht falsch, nur wich sie damit - mal wieder - der Problemstellung aus.
Dass die Medien diesen Satz als gegen die Essener Tafel, resp. deren Entscheidung gerichtet interpretieren zeugt m. E. davon nach wessen Gusto dieses Medien schreiben.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Danke für den Link.firlefanz11 hat geschrieben:(28 Feb 2018, 17:24)
Dazu gibt es einen super Artikel auf n-tv.de ...
https://www.n-tv.de/politik/politik_kom ... 12855.html
Sicher kriegen alle Linksgestrickten sofort wieder ihren üblichen Beissreflex bei dem Thema aber wenn selbst ein Dunya Hayali davor warnt die Betreiber der essener Tafel als Nazis zu verteufeln weil sie nach einem Anstieg des Anteils der Flüchtlinge und Zuwanderer unter den dort Auflaufenden von 35 auf bis zu 75 Prozent nicht noch mehr annehmen wollen, sollte selbst den idiologisch verblendesten Politikern klar werden, dass Omas schubsen, Schäge androhen etc. ihre "so geht das nicht" Attituden doch eher an die Migranten gerichtet sein sollten u. nicht an die Betreiber...
Der Spruch "Bedürftige sind Bedürftige egal welcher Herkunft" zieht nur wenn sie sich auch benehmen wie Bedürftige u. nicht wie die Barbaren...
Diese Headline daraus sagt eigtl. alles:
"Nehmer-Gen" und fehlende "Anstellkultur"
An den Worten Dunja Hayalis hätte sich A. Merkel ein Bsp. nehmen sollen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
stimmt.Ger9374 hat geschrieben:(25 Feb 2018, 19:17)
Wer zu den Tafeln geht ,muss es oder will es.
Wer es muss tut mir leid.
Wer es will sollte das mal selbst hinterfragen!
Und dazu passt dann auch die Überschrift, unsere "neuen Mitbürger" haben eine Nimm-Kultur und sich Anstellen wollen sie nicht.
leider habe ich den Link gerade nicht parat, aber in einem m. Beiträge v. heute, ist er enthalten (könnte Focus gewesen sein).
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Man hat etwas als Bedarf definiert, was für alle gelten soll. Was es natürlich nicht tut. Die einen kommen damit aus und die anderen nicht. Das gilt selbst für Nichtraucher und Antialkoholiker. Da ist dann eben das Geld vor dem Monatsende zu Ende. Nun verhungert niemand. Hungern tun einige. Und hier schafft die Tafel Abhilfe.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(26 Feb 2018, 15:05)Mal objektiv betrachtet. H4 richtet sich gesellschaftlich gesehen nach dem Bedarf, den das unterste Quantil der Bevölkerung hat, die ohne irgendwelche sozialen Hilfen um die Runde kommt. Dahingehend berechnet sich die Geldleistung. Zugegebenermaßen muss man dann doch Anmerken, dass übermäßiger Alkoholkonsum oder Zigarettenkonsum (des unteren Quantils) herausgerechnet werden können. Gleichzeitig muss man allerdings anmerken, dass H4-Empfänger ja grundsätzlich mal günstig Lebensmittel in der Tafel besorgen können. Der Vergleichsgruppe (also dem unterem Quantil das keine keine Hilfen bekommt) ist diese Möglichkeit verwehrt.
Der einheitliche HartzIV-Satz ist ungefähr so gerecht wie es ein Einheitslohn wäre. Aber er ist fraglos praktisch und einfach. Im Gegensatz zur früheren Sozialhilfe. Aber man hat sich halt wissenschaftlich verbrämt an der untersten Variante orientiert.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Nun, es gibt auch Menschen, die kommen mit 2.000 € im Monat gut über die Runden und andere, die die gleiche Ausgangsbasis haben schaffen es mit 3.000 nicht. Der individuelle Umgang mit Geld oder das individuelle Konsumverhalten ist im Zusammhang mit der Grundsicherung unbedeutet. Denn natürlich wird erwartet, dass die Menschen mit dem Geld auskommen. Der größte Kostenblock, die Wohnung ist aus dem H4-Satz ja ausgenommen. Hier gibt es in den Lebenshaltungskosten ja wohl den größten Unterschied. Dem trägt der Staat Rechnung, indem er die Kosten dafür individuell übernimmt (im Gegensatz zum BGE). Individuelles Suchtverhalten muss nicht durch den Steuerzahler finanziert werden, da gibt es andere Hilfen.Dampflok94 hat geschrieben:(01 Mar 2018, 07:56)
Man hat etwas als Bedarf definiert, was für alle gelten soll. Was es natürlich nicht tut. Die einen kommen damit aus und die anderen nicht. Das gilt selbst für Nichtraucher und Antialkoholiker. Da ist dann eben das Geld vor dem Monatsende zu Ende. Nun verhungert niemand. Hungern tun einige. Und hier schafft die Tafel Abhilfe.
Der einheitliche HartzIV-Satz ist ungefähr so gerecht wie es ein Einheitslohn wäre. Aber er ist fraglos praktisch und einfach. Im Gegensatz zur früheren Sozialhilfe. Aber man hat sich halt wissenschaftlich verbrämt an der untersten Variante orientiert.
Dass die Orientierung am untersten Quantil vollkommen verfassungskonform ist hat das Bundesverfassungsgericht ja schon mehrmals bestätigt. Auch Sanktionen sind verfassungskonform, da der Satz immer noch deutlich über dem Existenzminimum liegt.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Blödsinn. Der Hartz IV-Satz ist das Existenzminimum.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Mar 2018, 08:18)
Auch Sanktionen sind verfassungskonform, da der Satz immer noch deutlich über dem Existenzminimum liegt.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Das soziokulturelle Existenzminimumthink twice hat geschrieben:(01 Mar 2018, 08:21)
Blödsinn. Der Hartz IV-Satz ist das Existenzminimum.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Natürlich. Und wer sich nicht benehmen kann, wird weggeschickt. Egal welcher Herkunft. Aber alle der gleichen Herkunft wegzuschicken, weil sich einige nicht benehmen können, ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung.firlefanz11 hat geschrieben:(28 Feb 2018, 17:24)
...Der Spruch "Bedürftige sind Bedürftige egal welcher Herkunft" zieht nur wenn sie sich auch benehmen wie Bedürftige u. nicht wie die Barbaren...
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Ja der macht ja bei uns auch Sinn. Denn es hilft einer Gesellschaft rein gar nix, wenn das Existensminimum so berechnet wird, daß der Arme überhaupt nicht mehr am sozialen Leben in diesem Staat teilnehmen kann.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Eben und genau dieser Eindruck wird hier mal wieder von einigen pauschal erweckt und genau diese Message, auch wenn wohl nicht gewollt, bringt diese, zu dem Bürgern die sowas geren hören wollen.becksham hat geschrieben:(01 Mar 2018, 08:56)
Natürlich. Und wer sich nicht benehmen kann, wird weggeschickt. Egal welcher Herkunft. Aber alle der gleichen Herkunft wegzuschicken, weil sich einige nicht benehmen können, ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung.
Statt mal die Kirche im Dorf zu lassen, wird bei unseren extremen linken und rechten Idioten mal wieder die Hose feucht.
Zuletzt geändert von relativ am Do 1. Mär 2018, 09:12, insgesamt 2-mal geändert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Ich möchte mich jetzt nicht über den Sinn der Tafel unterhalten.becksham hat geschrieben:(01 Mar 2018, 08:56)
Natürlich. Und wer sich nicht benehmen kann, wird weggeschickt. Egal welcher Herkunft.
Aber alle der gleichen Herkunft wegzuschicken, weil sich einige nicht benehmen können, ist meiner Meinung nach nicht in Ordnung.
Ich möchte nur darauf hinweisen, das nicht "alle" weggeschickt werden.
In Essen hat man beschlossen, erst einmal NEUE "Kunden" zu beschränken.
Und darüber und das weitere zukünftige Vorgehen macht man sich jetzt Gedanken.
Mit der Stadt, mit verschiedenen Organisationen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Und das macht man an der Nationalität fest. Nicht in Ordnung.Skull hat geschrieben:(01 Mar 2018, 09:01)
...Ich möchte nur darauf hinweisen, das nicht "alle" weggeschickt werden.
In Essen hat man beschlossen, erst einmal NEUE "Kunden" zu beschränken.
...
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Auch dazu enthalte ich mich einer Meinung.becksham hat geschrieben:(01 Mar 2018, 09:06)
Und das macht man an der Nationalität fest. Nicht in Ordnung.
Darüber wird ja in Essen ausführlich gesprochen.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
eben, deswegen sollte es auch über das rein physische Existenzminimum hinaus reichen. Tafeln sind daher aus diesem Grund nicht notwendig und die Möglichkeit dort einzukaufen ist im ALG2-Satz ja nicht enthalten. Daher sind die Tafeln kein "Muss" sondern sie dienen der Budgetoptimierung. Oder wie ich oben schon mal geschrieben hat, die Vergleichsgruppe nach deren Bedarf sich ALG2 berechnet, hat i.d.R. nicht die Möglichkeit in der Tafel einzukaufen.relativ hat geschrieben:(01 Mar 2018, 08:57)
Ja der macht ja bei uns auch Sinn. Denn es hilft einer Gesellschaft rein gar nix, wenn das Existensminimum so berechnet wird, daß der Arme überhaupt nicht mehr am sozialen Leben in diesem Staat teilnehmen kann.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Macht man ja nicht, sondern an Flüchtlingen und anderen rabiatenen Migranten. Für mich ist die Entscheidung in ihrer pauschalität auch nicht nachzuvollziehen, aber ich halte es für unnötig, bei einer temporären Maßnahme eines Vereines, bei der Lösung eines wohl offensichtlichen Problems, ein riesiges Fass aufzumachen.becksham hat geschrieben:(01 Mar 2018, 09:06)
Und das macht man an der Nationalität fest. Nicht in Ordnung.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.
Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Nein, es ist nicht nötig, ein Fass aufzumachen und man sollte tunlichst auch alles, was so an unsachlichen Kommentaren in der Öffentlichkeit rumgeistert, ignorieren und an einer Lösung arbeiten. Allerdings musste den Verantwortlichen auch klar sein, dass mit ihrer Entscheidung nicht alle einverstanden sind.relativ hat geschrieben:(01 Mar 2018, 09:17)
Macht man ja nicht, sondern an Flüchtlingen und anderen rabiatenen Migranten. Für mich ist die Entscheidung in ihrer pauschalität auch nicht nachzuvollziehen, aber ich halte es für unnötig, bei einer temporären Maßnahme eines Vereines, bei der Lösung eines wohl offensichtlichen Problems, ein riesiges Fass aufzumachen.
Grundsätzlich halte ich es aber in so einem doch reichen Land wie unserem für beschämend, dass Menschen auf die Tafeln angewiesen sind.
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Re: Die Tafel - Eine unvermeidbare Erscheinung?
Sehe ich auch so, sie sind m.M. nicht dafür geeignet den Staat zu kritisieren.3x schwarzer Kater hat geschrieben:(01 Mar 2018, 09:16)
eben, deswegen sollte es auch über das rein physische Existenzminimum hinaus reichen. Tafeln sind daher aus diesem Grund nicht notwendig und die Möglichkeit dort einzukaufen ist im ALG2-Satz ja nicht enthalten. Daher sind die Tafeln kein "Muss" sondern sie dienen der Budgetoptimierung. Oder wie ich oben schon mal geschrieben hat, die Vergleichsgruppe nach deren Bedarf sich ALG2 berechnet, hat i.d.R. nicht die Möglichkeit in der Tafel einzukaufen.
Sie sind als gesellschaftlich bürgerliches Engagement zu begrüßen, da sie sowohl Bedürftigen hilft, als auch Müllberge bei Lebensmittel abmildert.
Das Banale braucht man nicht zu schälen.