Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

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Krankenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Arbeitslosengeld 2 (HartzIV), Rentenversicherung, Sozialgesetzbuch.

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Positiv Denkender
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Positiv Denkender »

Dampflok94 hat geschrieben:(14 Feb 2017, 08:16)

Das ist doch Quark. Kann man sich schön hindrehen. Warum gehen die Leute zur Kleiderkammer? Natürlich um das Geld für anderes auszugeben. Z. B. für Lebensmittel. Da dreht man sich im Kreis. Die müßten ja nicht zur Kleiderkammer, das Geld wäre ja da. Gut, dann müßten sie zur Tafel, aber dann kommt wieder jemand der meint, die wollten ja nur das Geld für was anderes ausgeben. Z. B. für Klamotten. Upps.

Gestern lief ein Bericht im Deutschlandfunk über Menschen, denen der Strom abgedreht wird. Viele HartzIV-Empfänger darunter. Glaubst die tun das, weil es so schön ist im Dunklen zu sitzen, gerade im Winter? Oder vielleicht doch, weil das Geld nicht reicht. Und manch einer sich noch immer schämt dann zur Tafel zu gehen. Aber die sind bestimmt selber schuld. Bei dem Vermögen, welches sie jeden Monat bekommen. :mad:
Da die Mehrheit der Hartz IV Bezieher mit dem Einkommen hinkommt, kann man fragen warum nicht alle oder ? Der Grund ist meistens nicht
das zu geringe Einkommen sondern der Umgang damit .Überschuldung , ist oft ein Grund. Überschuldung zeugt aber von mangelnder Fähigkeit mit dem Geld umzugehen ,egal ob Hartz IV oder nicht . Wer die Stromrechnung nicht bezahlt hat sein Geld zweckentfremdet. Es gibt dafür Zuschüsse. Heute konnte man lesen dass die Mietübernahmen erhöht werden . Ein Single Haushalt hätte ein Recht auf 50 qm
bis ca 450,-€ Kaltmiete . Wir haben früher mit 4 Personen in einer 55 qm Wohnung gelebt. Nachdem ich das Elternhaus verlassen hatte wohnte ich 2 Jahre lang in einem 14 qm Zimmer möbliert . Unsere erste Wohnung nach der Eheschließung ( Mansardenwohnung 3 Personen 48 qm . )war unser ganzer Stolz.
Niemand hat uns deshalb arm geredet ,hätte auch niemand können . Heute fehlt in Hartz IV Haushalten nichts ,vom Kühlschrank bis zum Geschirrspüler.
Fernseher oder Smartphone, PC gehören sowieso zur Ausrüstung angeblich armutsgefährdeter .Auf die Idee zu kommen Obst ,Gemüse einzukochen wenn es
Saison bedingt günstig ist ganz zu schweigen ,genauso wie die Bemühungen selbst zu nähen ,zu stricken o.ä. Zuviel Rosinen im Kopf aber sonst nichts.
Gerade Hartz V Empfänger haben viel Zeit könnten die vielen Angebote der LM Ketten ,der restlichen EH nutzen den Wochenspeiseplan danach einrichten .
Statt dessen steht am Briefkasten keine Werbung ! Die blaue Tonne oder Papiersammelbehälter sorgen für die Entsorgung der Wochenprospekte.
PS .Urlaub haben wir uns immer leisten können ,denn der stand jedem AN gesetzlich zu. Wir haben ihn stets genossen auch ohne reisen zu können .
Deshalb wurden wir weder ausgegrenzt geschweige denn als arm bezeichnet .
Orwellhatterecht
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Orwellhatterecht »

Skull hat geschrieben:(13 Feb 2017, 13:08)

Darf und muss man Dir jetzt die gleiche Frage stellen ?

mfg

Natürlich darfs Du mir die Frage stellen und ich beantworte sie Dir auch. Nein, ich bin bislang (noch) nicht von der Armut per Gesetz betroffen, mir ist aber im Gegensatz zu manchen anderen hier klar, dass es durchaus jeden treffen kann, der in der privaten Wirtschaft tätig ist und keinen Anspruch auf Millionenabfindung "... im Falle eines Falles" hat. Aber ich bin doch sehr erstaunt, dass andere User, ich nehme stark an, Borocay ist ebenfalls nicht von H4 betroffen, darüber Aussagen treffen können, wie "gut" man angeblich mit dem wenigen Geld, das H4 Empfängern zusteht, auskommen kann, überrascht mich doch immer wieder. Hat vor Jahren ja schon der Herr Sarrazin befunden, dass man von noch weniger als dem H4 Satz leben kann, nun, der Herr muß es ja wissen, bei einer monatlichen Pension von über 10.000 € (die letzten 1.000 € wollte man ihm glatt vorenthalten, da er vorzeitig gehen mußte, er bestand jedoch darauf, auch diese noch zu bekommen) kann man sich gewiss über andere, weniger gut ausgestattete Mitmenschen äussern.
Die Großen hören auf zu herrschen, wenn die Kleinen aufhören zu kriechen!“
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Odin1506 »

Positiv Denkender hat geschrieben:(14 Feb 2017, 15:12)

Da die Mehrheit der Hartz IV Bezieher mit dem Einkommen hinkommt, kann man fragen warum nicht alle oder ? Der Grund ist meistens nicht
das zu geringe Einkommen sondern der Umgang damit .Überschuldung , ist oft ein Grund. Überschuldung zeugt aber von mangelnder Fähigkeit mit dem Geld umzugehen ,egal ob Hartz IV oder nicht . Wer die Stromrechnung nicht bezahlt hat sein Geld zweckentfremdet. Es gibt dafür Zuschüsse. Heute konnte man lesen dass die Mietübernahmen erhöht werden . Ein Single Haushalt hätte ein Recht auf 50 qm
bis ca 450,-€ Kaltmiete . Wir haben früher mit 4 Personen in einer 55 qm Wohnung gelebt. Nachdem ich das Elternhaus verlassen hatte wohnte ich 2 Jahre lang in einem 14 qm Zimmer möbliert . Unsere erste Wohnung nach der Eheschließung ( Mansardenwohnung 3 Personen 48 qm . )war unser ganzer Stolz.
Niemand hat uns deshalb arm geredet ,hätte auch niemand können . Heute fehlt in Hartz IV Haushalten nichts ,vom Kühlschrank bis zum Geschirrspüler.
Fernseher oder Smartphone, PC gehören sowieso zur Ausrüstung angeblich armutsgefährdeter .Auf die Idee zu kommen Obst ,Gemüse einzukochen wenn es
Saison bedingt günstig ist ganz zu schweigen ,genauso wie die Bemühungen selbst zu nähen ,zu stricken o.ä. Zuviel Rosinen im Kopf aber sonst nichts.
Gerade Hartz V Empfänger haben viel Zeit könnten die vielen Angebote der LM Ketten ,der restlichen EH nutzen den Wochenspeiseplan danach einrichten .
Statt dessen steht am Briefkasten keine Werbung ! Die blaue Tonne oder Papiersammelbehälter sorgen für die Entsorgung der Wochenprospekte.
PS .Urlaub haben wir uns immer leisten können ,denn der stand jedem AN gesetzlich zu. Wir haben ihn stets genossen auch ohne reisen zu können .
Deshalb wurden wir weder ausgegrenzt geschweige denn als arm bezeichnet .
Ich sehe dort ein Haufen Fehler in deinem Thread.
1.) Für Strom gibt es keine Zuschüsse.
2.) Geschirrspüler, Smartphone und PC gehören nicht zur Ausrüstung
3.) Hartz4-Empfänger haben nicht viel Zeit, denn es gibt nicht nur arbeitslose Hartz4-Empfänger
Und noch einiges mehr.
PS. Urlaub gibt es in diesen Sinne nicht, die "Entfernung vom Wohnort" wie es so schön heisst, ist für Vorstellungsgespräche gedacht, wird aber von anderen gerne als Urlaub angesehen.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Odin1506 »

Positiv Denkender hat geschrieben:(10 Feb 2017, 17:58)

Was sollte der Staat den anpassen ? Noch höhere Leistungen ? Das Geld reicht ,der Sozialhaushalt ist überzogen . Tafeln sind
privat gesponserte soziale Einrichtungen . Ein weiterer Beweis dafür , dass Unternehmen , Unternehmer und deren Führungskräfte sich ihrer sozialen Verantwortung
voll bewusst sind . Menschen die dort kaufen können preisgünstig LM einkaufen, damit sie etwas mehr Geld
für andere Dinge überhaben .Davon träumen die meisten wirklich in Armut lebenden Menschen dieser Welt.
"Die Tafel" ist ein eingetragener Verein, und die werden auch nicht gesponsort, die Tafel ist auf Lebenmittelspenden angewiesen, die sie von Supermärkten bekommen, die dort nicht mehr verkauft werden können.
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Skull »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(14 Feb 2017, 16:02)

Nein, ich bin bislang (noch) nicht von der Armut per Gesetz betroffen,
mir ist aber im Gegensatz zu manchen anderen hier klar, dass es durchaus jeden treffen kann,
der in der privaten Wirtschaft tätig ist und keinen Anspruch auf Millionenabfindung "... im Falle eines Falles" hat.

Aber ich bin doch sehr erstaunt, dass andere User, ich nehme stark an,
Borocay ist ebenfalls nicht von H4 betroffen, darüber Aussagen treffen können,
wie "gut" man angeblich mit dem wenigen Geld, das H4 Empfängern zusteht,
auskommen kann, überrascht mich doch immer wieder.
Warum (unter)stellst Du dann anderen so eine Frage ?
Orwellhatterecht hat geschrieben:(13 Feb 2017, 13:05)

Du "lebst" also von HartzIV und aus Dir spricht die Erfahrung?!
Du unterstellst anderen sie könnten das als Nichtbetroffene nicht (richtig) beurteilen.
Du selbst aber bist der Meinung, DU kannst es als ebenfalls Nichtbetroffeneer (richtig) beurteilen.

mfg
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Skull »

Odin1506 hat geschrieben:(14 Feb 2017, 16:25)

"Die Tafel" ist ein eingetragener Verein, und die werden auch nicht gesponsort,
die Tafel ist auf Lebenmittelspenden angewiesen, die sie von Supermärkten bekommen,
die dort nicht mehr verkauft werden können.
Teilweise...korrekt.

Man kann dort auch als Einzelperson Lebensmittel abgeben.

mfg
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Positiv Denkender »

Odin1506 hat geschrieben:(14 Feb 2017, 16:18)

Ich sehe dort ein Haufen Fehler in deinem Thread.
1.) Für Strom gibt es keine Zuschüsse.
2.) Geschirrspüler, Smartphone und PC gehören nicht zur Ausrüstung
3.) Hartz4-Empfänger haben nicht viel Zeit, denn es gibt nicht nur arbeitslose Hartz4-Empfänger
Und noch einiges mehr.
PS. Urlaub gibt es in diesen Sinne nicht, die "Entfernung vom Wohnort" wie es so schön heisst, ist für Vorstellungsgespräche gedacht, wird aber von anderen gerne als Urlaub angesehen.
Nicht nur aber die Mehrheit hat Zeit ohne Ende .
Urlaub ist garantiert , Nur oft wird Urlaub mit Reisen verwechselt oder gleichgesetzt . Hartz IV Empfänger haben wenig Zeit ?
Na da bin ich aber überrascht . Selbst wenn sie einen 450 ,-€ Job ausüben haben die doch wohl Zeit genug um sich die Sonderangebote herauszusuchen .
Oder ist dir entgangen, dass viele EH Geschäfte bis 22 Uhr und länger geöffnet haben ?Bei uns klappt dass bestens .Wir studieren am Wochenende die Angebots-
proschüren der EH Ketten ,stellen unseren Bedarfsplan für die Woche auf und kaufen die Produkte die wir benötigen dort wo sie günstig angeboten werden .
Mehr als 2 -3 Std. benötigen wird die Woche nicht um unsere Einkäufe zu tätigen . Nun wolltest du mir erzählen Hartz IV Bezieher oder Menschen mit geringerem Einkommen hätten diese Zeit dazu nicht ?
Wolltest du irgendjemand erzählen Hartz IV Empfänger bewerben sich Tag für Tag 8 Std. und länger ? ..Zu welcher Ausrüstung sollen denn die von dir genannten Geräte gehören. Zur kostenlosen ? davon hatte ich nichts geschrieben. Strom muss bezahlt werden .Nur dann muss man auch das Geld dafür nutzen und nicht für
angeblich wichtigere Dinge . Urlaub gibt es nicht für Hartz IV Bezieher ? Na was treiben die denn den ganzen Tag außer Urlaub machen . Ich kann dir in unserer Stadt, vor allem dann wenn die
Temperaturen wieder steigen, zig Sammelstellen zeigen ,wo die angeblich so hart arbeitenden Hartz IV Bezieher ihre Zeit abhängen . Von denen die von morgens bis abends vor der Glotze hängen will ich gar nicht reden .Für wen laufen denn diese Sendungen ?Für arbeitende Menschen sicher weniger .
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Positiv Denkender »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(14 Feb 2017, 16:02)

Natürlich darfs Du mir die Frage stellen und ich beantworte sie Dir auch. Nein, ich bin bislang (noch) nicht von der Armut per Gesetz betroffen, mir ist aber im Gegensatz zu manchen anderen hier klar, dass es durchaus jeden treffen kann, der in der privaten Wirtschaft tätig ist und keinen Anspruch auf Millionenabfindung "... im Falle eines Falles" hat. Aber ich bin doch sehr erstaunt, dass andere User, ich nehme stark an, Borocay ist ebenfalls nicht von H4 betroffen, darüber Aussagen treffen können, wie "gut" man angeblich mit dem wenigen Geld, das H4 Empfängern zusteht, auskommen kann, überrascht mich doch immer wieder. Hat vor Jahren ja schon der Herr Sarrazin befunden, dass man von noch weniger als dem H4 Satz leben kann, nun, der Herr muß es ja wissen, bei einer monatlichen Pension von über 10.000 € (die letzten 1.000 € wollte man ihm glatt vorenthalten, da er vorzeitig gehen mußte, er bestand jedoch darauf, auch diese noch zu bekommen) kann man sich gewiss über andere, weniger gut ausgestattete Mitmenschen äussern.
Ohrwell niemand behauptet dass man mit Hartz IV große Sprünge machen kann . Viele dieser Hartz IV Empfänger, genau wie andere Menschen mit geringem
Einkommen, beweisen das es geht. Der Sinn von Hartz IV besteht ja nicht darin dass man sich darin einrichten soll . Mehr Unterstützung (wie viel mehr wäre die Frage ) würde oft noch mehr Gleichgültigkeit schaffen . Gerecht gegenüber diejenigen die arbeiten wäre das schon gar nicht .
Übrigens ich habe 2 X meinen Job verloren . Natürlich besteht das in der freien Wirtschaft . Nur deshalb muss man nicht in Hartz IV landen ,auch wenn nicht immer im Wunschberuf . Zur Not kann man mehre Jobs ausüben ,liegt nur daran welche Einstellung jemand hat .
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Odin1506 »

Positiv Denkender hat geschrieben:(14 Feb 2017, 17:55)

Nicht nur aber die Mehrheit hat Zeit ohne Ende .
Urlaub ist garantiert , Nur oft wird Urlaub mit Reisen verwechselt oder gleichgesetzt . Hartz IV Empfänger haben wenig Zeit ?
Na da bin ich aber überrascht . Selbst wenn sie einen 450 ,-€ Job ausüben haben die doch wohl Zeit genug um sich die Sonderangebote herauszusuchen .
Oder ist dir entgangen, dass viele EH Geschäfte bis 22 Uhr und länger geöffnet haben ?Bei uns klappt dass bestens .Wir studieren am Wochenende die Angebots-
proschüren der EH Ketten ,stellen unseren Bedarfsplan für die Woche auf und kaufen die Produkte die wir benötigen dort wo sie günstig angeboten werden .
Mehr als 2 -3 Std. benötigen wird die Woche nicht um unsere Einkäufe zu tätigen . Nun wolltest du mir erzählen Hartz IV Bezieher oder Menschen mit geringerem Einkommen hätten diese Zeit dazu nicht ?
Wolltest du irgendjemand erzählen Hartz IV Empfänger bewerben sich Tag für Tag 8 Std. und länger ? ..Zu welcher Ausrüstung sollen denn die von dir genannten Geräte gehören. Zur kostenlosen ? davon hatte ich nichts geschrieben. Strom muss bezahlt werden .Nur dann muss man auch das Geld dafür nutzen und nicht für
angeblich wichtigere Dinge . Urlaub gibt es nicht für Hartz IV Bezieher ? Na was treiben die denn den ganzen Tag außer Urlaub machen . Ich kann dir in unserer Stadt, vor allem dann wenn die
Temperaturen wieder steigen, zig Sammelstellen zeigen ,wo die angeblich so hart arbeitenden Hartz IV Bezieher ihre Zeit abhängen . Von denen die von morgens bis abends vor der Glotze hängen will ich gar nicht reden .Für wen laufen denn diese Sendungen ?Für arbeitende Menschen sicher weniger .
So nu mal Butter bei den Fischen.
Das was du hier vom Stapel lässt ist wieder eine haltlose Hetzerei gegenüber denen, die schon nicht viel haben.
Hast du überhaupt eine Ahnung was es bedeutet arbeitslos zu sein? Welchen psychischen Stress man da ausgesetzt ist?
Ja ja, der böse Hartzi, der raucht nur, säuft nur, frisst kleine Babys zum Frühstück und ist der grösste Schmarotzer.
Ich frage mich nur woher du diese, Entschuldigung für das was jetzt kommt, total bescheuerte Weisheit hast.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Orwellhatterecht »

Skull hat geschrieben:(14 Feb 2017, 17:08)

Warum (unter)stellst Du dann anderen so eine Frage ?

Du unterstellst anderen sie könnten das als Nichtbetroffene nicht (richtig) beurteilen.
Du selbst aber bist der Meinung, DU kannst es als ebenfalls Nichtbetroffeneer (richtig) beurteilen.

mfg


Ich unterstelle gar nichts, der Leser "Borocay" allerdings behauptete, der H4 Satz für Lebensmittel sei ohnehin üppig bemessen, genau das habe ich in Zweifel gezogen, da ich selbst als nicht H4 Bezieher auch Lebensmittel brauche und daher sehr wohl darüber Bescheid weiss, wieviel für Lebensmittel monatlich ausgegeben werden müssen. Ich habe als Nichtbetroffener von H4 keine Beurteilung sondern mein Erstaunen darüber zum Ausdruck gebracht, dass der User Borocay es sich wiederholt wiederum angemasst hat, darüber zu urteilen und alle tatsächlich Betroffenen über den berühmten Kamm zu scheren. Die "Tafeln" sind im übrigen keine Leistung des Staates sondern private Einrichtungen, die von ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut werden.
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Positiv Denkender »

Odin1506 hat geschrieben:(14 Feb 2017, 18:35)

So nu mal Butter bei den Fischen.
Das was du hier vom Stapel lässt ist wieder eine haltlose Hetzerei gegenüber denen, die schon nicht viel haben.
Hast du überhaupt eine Ahnung was es bedeutet arbeitslos zu sein? Welchen psychischen Stress man da ausgesetzt ist?
Ja ja, der böse Hartzi, der raucht nur, säuft nur, frisst kleine Babys zum Frühstück und ist der grösste Schmarotzer.
Ich frage mich nur woher du diese, Entschuldigung für das was jetzt kommt, total bescheuerte Weisheit hast.
Weder das eine noch das andere habe ich unterstellt. Es geht darum dass Hartz IV keine Lebensaufgabe sein kann . Mag ja sein das du Hartz IV
Bezieher lediglich stressgeplagt wahrnimmst ,nur wäre es so müssten nicht jedes Jahr hunderttausende Erntehelfer ins Land geholt werden .
Oder was spricht dagegen wenn jemand aus diesem Lande solche Jobs ausübt. ? Jeder Job bringt mehr als Hartz IV .
Es mag dir sicher verborgen geblieben sein, dass gerade die Gastronomie ohne ausl. Kräfte ihren Betrieb gar nicht mehr aufrechterhalten könnte .
Du darfst natürlich auch behaupten solche Tätigkeiten wären menschenunwürdig ,nur das ist dann deine Auslegung .
Ich lasse nichts vom Stapel sondern Hartz IV wurde von der deutschen Regierung eingeführt und zwar erfolgreich .
Die Frage aber lautet sind Hartz IV Bezieher arm und können diese Menschen an dieser Gesellschaft teilhaben .
Antwort sie können , auch wenn im geringeren Maße als Menschen, die einen Arbeitsplatz haben .Ziel von Hartz IV kann wohl nicht
sein Einkommen ,das andere durch Beschäftigung erzielen , zu überbieten . Die Frage wie hoch sollte man den Hartz IV Bezüge anheben ?
Hartz IV besteht nicht nur aus dem Grundeinkommen sondern hinzu kommen Mietzuschuss oder Übernahme , Nachlasse im ÖPNV , Übernahme von Vereinsbeiträgen u.v. m .Also wie hoch sollten Hartz IV Bezüge ausfallen ? Hartz IV ist bewusst so gestaltet worden , dass Bemühungen Arbeit anzunehmen zum Ziel hat .
Bleibt anzumerken ein hoher Anteil Hartz IV Bezieher ist importiert ..Wer weder einen Schulabschluss noch eine Berufsausbildung vorweisen kann ,
der sollte nicht mit Hartz IV hadern, sondern froh sein dass man in diesem Land ausreichend unterstützt wird.
PS arbeitslos war ich nie ,meinen Arbeitsplatz verloren habe ich 3 X aus fast immer den gleichen Gründen . Umstrukturierung oder Firmenverkauf .
Von jedem Wechsel konnte ich profitieren .!!!
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Dampflok94 »

Positiv Denkender hat geschrieben:(14 Feb 2017, 15:12)

Da die Mehrheit der Hartz IV Bezieher mit dem Einkommen hinkommt, kann man fragen warum nicht alle oder ? Der Grund ist meistens nicht
das zu geringe Einkommen sondern der Umgang damit .Überschuldung , ist oft ein Grund. Überschuldung zeugt aber von mangelnder Fähigkeit mit dem Geld umzugehen ,egal ob Hartz IV oder nicht . Wer die Stromrechnung nicht bezahlt hat sein Geld zweckentfremdet.
Also erstmal scheinst Du die Tatsache, daß jemand nicht gut mit Geld umgehen kann, als Vorwurf zu verstehen. Da kann man auch jemandem vorwerfen die 100 Meter nicht unter 10 Sekunden laufen zu können.

Menschen sind unterschiedlich. HartzIV ist für alle gleich. Für die einen reichts für viele reicht es nicht. Besonders die, denen sonst die Individualität des Mneschen am Herzen liegt, sind hier plötzlich ganz still.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Positiv Denkender »

Dampflok94 hat geschrieben:(15 Feb 2017, 15:16)

Also erstmal scheinst Du die Tatsache, daß jemand nicht gut mit Geld umgehen kann, als Vorwurf zu verstehen. Da kann man auch jemandem vorwerfen die 100 Meter nicht unter 10 Sekunden laufen zu können.

Menschen sind unterschiedlich. HartzIV ist für alle gleich. Für die einen reichts für viele reicht es nicht. Besonders die, denen sonst die Individualität des Mneschen am Herzen liegt, sind hier plötzlich ganz still.
Wäre ja noch schöner wenn alle Menschen gleich wären . Die Frage ist warum reicht es für die einen für andere nicht .
Hartz IV ist eine staatliche steuerfinanzierte Leistung für alle die länger arbeitslos sind .Niemanden wird Langzeitarbeitslosigkeit staatlich verordnet.
Wer mit dem Hartz Satz nicht auskommt muss es halt lernen oder eben schnellsten versuchen aus diesem staatlichen Versorgungsystem herauszukommen .
Am besten aber man kommt gar nicht erst hinein .Dafür hat man je nach Alter 12-24 Monate Zeit.
Natürlich haben es Menschen ohne Schulabschluss ohne Berufsausbildung schwerer .Nur hat der Staat daran schuld ? Vorweg beantwortet neee .
Hier herrscht Schulpflicht .Wer keinen Schulabschluss aufweist ,oder wenn Menschen mit Migrationshintergrund nicht gewillt sind deutsch zu lernen
wird halt nur Harts IV überbleiben .Ich denke es gibt genug die sich damit abgefunden haben .
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Odin1506 »

Positiv Denkender hat geschrieben:(15 Feb 2017, 13:31)

Weder das eine noch das andere habe ich unterstellt. Es geht darum dass Hartz IV keine Lebensaufgabe sein kann . Mag ja sein das du Hartz IV
Bezieher lediglich stressgeplagt wahrnimmst ,nur wäre es so müssten nicht jedes Jahr hunderttausende Erntehelfer ins Land geholt werden .
Oder was spricht dagegen wenn jemand aus diesem Lande solche Jobs ausübt. ? Jeder Job bringt mehr als Hartz IV .
Es mag dir sicher verborgen geblieben sein, dass gerade die Gastronomie ohne ausl. Kräfte ihren Betrieb gar nicht mehr aufrechterhalten könnte .
Du darfst natürlich auch behaupten solche Tätigkeiten wären menschenunwürdig ,nur das ist dann deine Auslegung .
Ich lasse nichts vom Stapel sondern Hartz IV wurde von der deutschen Regierung eingeführt und zwar erfolgreich .
Die Frage aber lautet sind Hartz IV Bezieher arm und können diese Menschen an dieser Gesellschaft teilhaben .
Antwort sie können , auch wenn im geringeren Maße als Menschen, die einen Arbeitsplatz haben .Ziel von Hartz IV kann wohl nicht
sein Einkommen ,das andere durch Beschäftigung erzielen , zu überbieten . Die Frage wie hoch sollte man den Hartz IV Bezüge anheben ?
Hartz IV besteht nicht nur aus dem Grundeinkommen sondern hinzu kommen Mietzuschuss oder Übernahme , Nachlasse im ÖPNV , Übernahme von Vereinsbeiträgen u.v. m .Also wie hoch sollten Hartz IV Bezüge ausfallen ? Hartz IV ist bewusst so gestaltet worden , dass Bemühungen Arbeit anzunehmen zum Ziel hat .
Bleibt anzumerken ein hoher Anteil Hartz IV Bezieher ist importiert ..Wer weder einen Schulabschluss noch eine Berufsausbildung vorweisen kann ,
der sollte nicht mit Hartz IV hadern, sondern froh sein dass man in diesem Land ausreichend unterstützt wird.
PS arbeitslos war ich nie ,meinen Arbeitsplatz verloren habe ich 3 X aus fast immer den gleichen Gründen . Umstrukturierung oder Firmenverkauf .
Von jedem Wechsel konnte ich profitieren .!!!
Du hast echt keine Ahnung welchen psychischen Stress Hartz4-Empfänger ausgesetzt sind.
http://www.taz.de/!5055964/
http://www.sozialleistungen.info/news/0 ... sch-krank/
http://www.spiegel.de/forum/wirtschaft/ ... 28-38.html
Es sind nur 3 von 135000 Einträge wenn du mal bei google suchst.
Und wenn du nie arbeitslos warst, wie kannst du dich denn echauf­fie­ren über die arbeitslosen Hartz4-Empfänger?
Hast du mal bei der Tafel gearbeitet? Oder hast du mal einen Hartz4-Empfänger direkt geholfen?
Ich denke mal nicht.
Ich bin keine Signatur, ich putze hier nur!!! :p
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Positiv Denkender »

Odin1506 hat geschrieben:(15 Feb 2017, 18:36)

Du hast echt keine Ahnung welchen psychischen Stress Hartz4-Empfänger ausgesetzt sind.
http://www.taz.de/!5055964/
http://www.sozialleistungen.info/news/0 ... sch-krank/
http://www.spiegel.de/forum/wirtschaft/ ... 28-38.html
Es sind nur 3 von 135000 Einträge wenn du mal bei google suchst.
Und wenn du nie arbeitslos warst, wie kannst du dich denn echauf­fie­ren über die arbeitslosen Hartz4-Empfänger?
Hast du mal bei der Tafel gearbeitet? Oder hast du mal einen Hartz4-Empfänger direkt geholfen?
Ich denke mal nicht.

Wenn jemand Hilfe benötigt darum bittet ,würde ich auch helfen .Es gibt auch Menschen die nicht zu den Hartz IV Empfängern gehören
trotzdem nicht mehr Geld zur Verfügung haben . Nur die jammern nicht, weil sie sich damit zurechtfinden .
Physisch krank sind die Leute nicht wegen Hartz IV sondern meistens sind die Gründe von physischer Erkrankung reine Selbstüberschätzung .
Hartz IV Bezieher sind welchem Stress ausgesetzt ? Weil sie sich regelmäßig beim Job Center melden müssen ? Den Begriff Stress solltest du nicht
so inflationär benutzen . Nochmals die Frage was meinst du denn, was Hartz IV Empfänger den Stress nehmen würde ?Noch höhere finanzielle
und materielle Zuwendungen ? Das würde Gleichgültigkeit erhöhen . Es würde allerdings Stress bei denen erzeugen die ihr Geld mit Arbeit verdienen müssen .
Hartz IV habe ich nie bekommen , weil es das damals noch ALG oder Arbeitslosenhilfe hieß . Nur es gibt Kündigungsfristen und ALG 1 .
Zeit genug um sich in dieser Zeit um einen neuen Arbeitsplatz zu bemühen ,auch wenn´s nicht immer der Traumjob ist . Wer will findet auch .
Ich habe gefunden, wie Millionen andere Menschen auch . Nur man sollte seine Ansprüche nach eigenen Leistungsvermögen ausrichten nicht nach dem was der Top Manger oder Chefarzt verdient. Mit mir verloren auf Grund eines Firmenverkaufs 46 Kolleginnen und Kollegen ihren Arbeitsplatz .
Alle haben innerhalb der Kündigungsfrist einen neuen Job gefunden ,viele davon vor Beendigung der Kündigungsfrist ,was sich finanziell gelohnt hat.
Ohne Schulabschluss oder einer Berufsausbildung wird man selten Durchschnittsgehälter verlangen können .Mehr als Hartz V ist es immer, man muss nur wollen
das strengt weniger an (du nennst Anstrengungen Stress ) .
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Positiv Denkender »

Odin1506 hat geschrieben:(15 Feb 2017, 18:36)

Du hast echt keine Ahnung welchen psychischen Stress Hartz4-Empfänger ausgesetzt sind.
http://www.taz.de/!5055964/
http://www.sozialleistungen.info/news/0 ... sch-krank/
http://www.spiegel.de/forum/wirtschaft/ ... 28-38.html
Es sind nur 3 von 135000 Einträge wenn du mal bei google suchst.
Und wenn du nie arbeitslos warst, wie kannst du dich denn echauf­fie­ren über die arbeitslosen Hartz4-Empfänger?
Hast du mal bei der Tafel gearbeitet? Oder hast du mal einen Hartz4-Empfänger direkt geholfen?
Ich denke mal nicht.
Du hast Ahnung ? Zum Glück plant niemand das was du als Ahnung vorgibst . Damit du es endlich verstehst .Ich war nie arbeitslos
weil ich mir nach einem Arbeitsplatzverlust ,rechtzeitig einen neuen Job besorgt habe . Immer war der besser dotiert als der vorherige .Damals war das schwerer als heute denn
soviel freie Stellen wie heute gab es nicht, die Arbeitslosigkeit war doppelt so hoch wie heute .
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Positiv Denkender »

Boracay hat geschrieben:(19 Feb 2017, 22:26)

Ich war schon arbeitslos. Ist heute aber fast unmöglich, selbst wenn man sich unglaublich anstrengt arbeitslos zu bleiben wird man schnell vermittelt. Die wenigen Hartzer die es heute noch gibt sind meist Alleinerziehende, Kriminelle Familienclans, Aufstocker mit Familie denen auch der doppelte Mindestlohn nichts hilft (Single Aufstocker in Hartz 4 in Vollzeit gibt es ja so gut wie gar nicht), ältere Langzeitsarbeitslose in ekel Gegenden wie Ossiland und Ruhrgebiet, Suchtkranke, Schwarzarbeiter.......



Ich hab schon welche eingestellt. Allerdings gibt es hier in der Region keine Deutschen Hartzer mehr die ernsthaft einen Job haben wollen.
Heute konnte man in unserer TZ lesen mehr als 2000 Ausbildungsplätze unbesetzt . Selbst Traditionsunternehmen haben es schwer geeignete Kandidaten zu finden .Darunter Auto Werkstätten ,Sanitär Betriebe und andere Handwerksbetriebe. In Punkto Gehalt argumentierte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer ein Handwerksmeister liegt gehaltsmäßig auf gleicher Ebene wie Akademiker. Von Hungerlöhne kann man da wohl kaum reden oder?
Boracay
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Boracay »

Orwellhatterecht hat geschrieben:(15 Feb 2017, 07:51)

Ich unterstelle gar nichts, der Leser "Borocay" allerdings behauptete, der H4 Satz für Lebensmittel sei ohnehin üppig bemessen, genau das habe ich in Zweifel gezogen, da ich selbst als nicht H4 Bezieher auch Lebensmittel brauche und daher sehr wohl darüber Bescheid weiss, wieviel für Lebensmittel monatlich ausgegeben werden müssen. Ich habe als Nichtbetroffener von H4 keine Beurteilung sondern mein Erstaunen darüber zum Ausdruck gebracht, dass der User Borocay es sich wiederholt wiederum angemasst hat, darüber zu urteilen und alle tatsächlich Betroffenen über den berühmten Kamm zu scheren. Die "Tafeln" sind im übrigen keine Leistung des Staates sondern private Einrichtungen, die von ehrenamtlichen Mitarbeitern betreut werden.
ich gebe für 3 Personen 326 euro im Monat für Lebensmittel aus, ohne auf irgendwss zu verichten. sogar die Kantine ist da mkt dabei. Bin Gutverdiener aber führe ein Haushaltsbuch und kenne meine Ausgaben. Jetzt willst du mir sagen H4 reicht nicht zum Esen kaufen???
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Dampflok94
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Dampflok94 »

Boracay hat geschrieben:(21 Feb 2017, 07:45)

ich gebe für 3 Personen 326 euro im Monat für Lebensmittel aus, ohne auf irgendwss zu verichten.
Letzteres magst Du subjektiv so empfinden. Wenn es denn stimmt.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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jorikke
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von jorikke »

Dampflok94 hat geschrieben:(21 Feb 2017, 08:11)

Letzteres magst Du subjektiv so empfinden. Wenn es denn stimmt.
Wer meint monatlich von knapp 109 € leben zu können, ohne auf etwas zu verzichten, hat sich von der Normalität verabschiedet.
..." ohne zu verhungern" wäre angemessen gewesen.
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von schokoschendrezki »

jorikke hat geschrieben:(21 Feb 2017, 09:04)

Wer meint monatlich von knapp 109 € leben zu können, ohne auf etwas zu verzichten, hat sich von der Normalität verabschiedet.
..." ohne zu verhungern" wäre angemessen gewesen.
Wenn ich es richtig verstanden habe, war von "für Lebensmittel ausgeben" und nicht von "davon leben" die Rede. Also nur für Brot, Butter und co. ...

Aber mal davon abgesehen: Hat jemand gestern abend die Dokumentation im Ersten "Die große Geldflut - Wie Reiche immer reicher werden" gesehen?" Der Titel suggeriert ein wenig, dass es rein um soziale Themen geht. Es ging aber eher um ökonomische, systemische Dinge. Um die fatalen Folgen einer Politik des billigen Geldes der Notenbanken. Auch dort äußerten sich einzelne kritische Wissenschaftler kritisch zu diesem Mainstream-Trott sowohl in Politik als auch in den Wissenschatten. Insbesondere, dass in der "offiziellen" Ökonomie Geld quasi keine Rolle spielt. Außer der als neutrale Vermittlungsinstanz. Die Leugnung der Tatsache, dass "Finanzwirtschaft" nicht nur irgendein neutraler Dienstleister sondern die mit Abstand wichtigste Wirtschaftsbranche weltweit überhaupt ist. Eine Metropole wie London lebt fast nur noch von "Finanzwirtschaft". In der gesamten nominellen weltweiten Geldmenge ist die Menge an Geld, die etwas mit realer Produktion, mit klassischer Wirtschaft zu tun hat, von ameisengroßer Winzigkeit. So gut wie alles Geld in der Welt hat mit virtuellen Finanztransaktionen und nicht mit realer Produktion zu tun. Ich kann mich nicht genug darüber wundern, dass jemand der sich RealistSowieso nennt, mehr Angst davor hat, dass ihm nicht existierende Kommunisten und Linke sein Vermögen wegnehmen, als davor, dass das, was real ja stattfindet, die inflationäre Produktion von virtuellem Geld ohne Gegenwert nämlich, in die Katastrophe führt.
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Wähler »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Feb 2017, 09:31)
Aber mal davon abgesehen: Hat jemand gestern abend die Dokumentation im Ersten "Die große Geldflut - Wie Reiche immer reicher werden" gesehen?" Der Titel suggeriert ein wenig, dass es rein um soziale Themen geht. Es ging aber eher um ökonomische, systemische Dinge. Um die fatalen Folgen einer Politik des billigen Geldes der Notenbanken. Auch dort äußerten sich einzelne kritische Wissenschaftler kritisch zu diesem Mainstream-Trott sowohl in Politik als auch in den Wissenschatten. Insbesondere, dass in der "offiziellen" Ökonomie Geld quasi keine Rolle spielt. Außer der als neutrale Vermittlungsinstanz. Die Leugnung der Tatsache, dass "Finanzwirtschaft" nicht nur irgendein neutraler Dienstleister sondern die mit Abstand wichtigste Wirtschaftsbranche weltweit überhaupt ist. Eine Metropole wie London lebt fast nur noch von "Finanzwirtschaft". In der gesamten nominellen weltweiten Geldmenge ist die Menge an Geld, die etwas mit realer Produktion, mit klassischer Wirtschaft zu tun hat, von ameisengroßer Winzigkeit. So gut wie alles Geld in der Welt hat mit virtuellen Finanztransaktionen und nicht mit realer Produktion zu tun. Ich kann mich nicht genug darüber wundern, dass jemand der sich RealistSowieso nennt, mehr Angst davor hat, dass ihm nicht existierende Kommunisten und Linke sein Vermögen wegnehmen, als davor, dass das, was real ja stattfindet, die inflationäre Produktion von virtuellem Geld ohne Gegenwert nämlich, in die Katastrophe führt.
Das Thema wird hier im Forum schon seit Jahren diskutiert. Neue Erkenntnisse sind eher selten:
Wähler hat geschrieben:Re: Die "neue" EU? Chance in der Krise?(07 Feb 2017, 06:21)
https://www.nzz.ch/finanzen/mario-dragh ... -ld.142461
NZZ 29. Januar 2017 Teurer Abschied vom Euro
Bei diesen Salden handelt es sich um Zentralbankgeld. Target 2 spiegelt wider, wie die sogenannte Geldmenge 0 der EZB über die Banken der Euro-Zone verteilt ist. Wichtiger ist aber der ESM, weil er für den Ausfall von ESM-Staatsanleihen der einzelnen Euro-Länder bürgt. Scheidet ein Land, zum Beispiel Frankreich, aus, müssen die anderen Länder den Bürgschaftsanteil des ausgeschiedenen Landes übernehmen, vor allem auch gegenüber den Gläubigern außerhalb des Euro. Dabei handelt es sich um Geldwerte aus dem Giralgeldkreislauf zwischen Banken und Nichtbanken. Während Zentralbanken bei genügend Devisenreserven auch mit negativem Eigenkapital operieren können, könnte es bei den ESM-Staatsanleihen womöglich zu einem Schuldenschnitt, zum Beispiel bei Griechenland, kommen. Deutschland muss theoreitsch in den ESM bis zu einer Höhe von 190 Milliarden Euro Eigenkapital nachschießen. Der ESM darf nicht mit negativem Eigenkapital operieren.
siehe auch:
https://www.godmode-trader.de/artikel/k ... en,4691836
siehe auch:
http://www.dw.com/de/esm-eine-tarnfirma ... a-37173290
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von schokoschendrezki »

Wähler hat geschrieben:(21 Feb 2017, 09:57)

Das Thema wird hier im Forum schon seit Jahren diskutiert. Neue Erkenntnisse sind eher selten:
Ja, aber zumindest nach meinem Eindruck wird das meist rein finanztechnisch diskutiert. So als gäbe es noch mal eine separierte Finanzwelt, die mit der realen Welt eigentlich kaum etwas zu tun hat und die man interessiert aber unbeteiligt betrachten kann. In dem TV-Beitrag gestern wurde das eher so dargestellt, dass eine solche Sicht eine Illusion ist. Eine galoppierende Produktion von virtuellem Geld gibts ja eigentlich auch erst seit Anfang der 70er und so richtig in Fahrt gekommen ist dieses Phänomen erst ab Mitte der 90er.
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(21 Feb 2017, 09:57)
Das Thema wird hier im Forum schon seit Jahren diskutiert. Neue Erkenntnisse sind eher selten:
schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Feb 2017, 10:07)
Ja, aber zumindest nach meinem Eindruck wird das meist rein finanztechnisch diskutiert. So als gäbe es noch mal eine separierte Finanzwelt, die mit der realen Welt eigentlich kaum etwas zu tun hat und die man interessiert aber unbeteiligt betrachten kann. In dem TV-Beitrag gestern wurde das eher so dargestellt, dass eine solche Sicht eine Illusion ist. Eine galoppierende Produktion von virtuellem Geld gibts ja eigentlich auch erst seit Anfang der 70er und so richtig in Fahrt gekommen ist dieses Phänomen erst ab Mitte der 90er.
Das Thema ist eher abstrakt und ohne präzise Fachbegriffe nicht anschaulich darstellbar. Wenn Du eine Überweisung tätigst, findet eben im Hintegrund etwas im Zentralbankgeldkreislauf zwischen den Banken statt. Das sind reale Vorgänge, die geldpolitisch von der EZB gesteuert werden.
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von schokoschendrezki »

Wähler hat geschrieben:(21 Feb 2017, 10:15)

Das Thema ist eher abstrakt und ohne präzise Fachbegriffe nicht anschaulich darstellbar. Wenn Du eine Überweisung tätigst, findet eben im Hintegrund etwas im Zentralbankgeldkreislauf zwischen den Banken statt. Das sind reale Vorgänge, die geldpolitisch von der EZB gesteuert werden.
In dieser Richtung ist das völlig richtig. In der anderen Richtung jedoch: Menschen werden auch psychologisch auf nicht ganz so determinierte Art beeinflusst. Auch politisch. Zum Beispiel in ihrem Wahlverhalten. Das Wissen über das Zahlenverhältnis zwischen der Geldmenge, die mit realer Produktion verknüpft ist und der Menge an virtuellem Geld gehört einfach zu meinem Weltbild und beeinflusst mich natürlich auch ohne dass irgendwelche Überweisungen getätigt werden. Und natürlich auch die besorgte und kritische Darstellung einzelner Wissenschaftler, an deren Ernsthaftigkeit und Seriösität ich zunächst einmal keinen Grund habe zu zweifeln.
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Wähler »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Feb 2017, 10:42)
In dieser Richtung ist das völlig richtig. In der anderen Richtung jedoch: Menschen werden auch psychologisch auf nicht ganz so determinierte Art beeinflusst. Auch politisch. Zum Beispiel in ihrem Wahlverhalten. Das Wissen über das Zahlenverhältnis zwischen der Geldmenge, die mit realer Produktion verknüpft ist und der Menge an virtuellem Geld gehört einfach zu meinem Weltbild und beeinflusst mich natürlich auch ohne dass irgendwelche Überweisungen getätigt werden. Und natürlich auch die besorgte und kritische Darstellung einzelner Wissenschaftler, an deren Ernsthaftigkeit und Seriösität ich zunächst einmal keinen Grund habe zu zweifeln.
Es gibt sicherlich das Phänomen der Vermögenspreisinflation, die allerdings Geldwertpapiere stärker betreffen dürfte als Sachvermögen. Eine Kreditklemme wäre problematischer für die Realwirtschaft. Wenn allerdings der Kapitalstock einer Volkswirtschaft kontinuierlich sinkt, hilft auch eine Flutung mit Zentralbankgeld durch die EZB nicht weiter. Hier besteht eine reale Gefahr in der Euro-Zone.
Wähler hat geschrieben:Re: Neuwahlen in Griechenland - kommt die Eurokrise zurück?(03 Mar 2015, 17:30)
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 15310.html
(Bitte auch auf Grafik "Bankaktiva und Geldmenge in Relation zum Bruttoinlandsprodukt" klicken, um diese zu entfalten)
Zitat: FAZ vom 4. Mai 2011 Geldpolitik und Finanzkrisen. Die zwei Epochen des Finanzkapitalismus.
"Der Kredit wuchs aber nicht nur schneller als das Geld, er wuchs auch mit einer sehr viel höheren Wachstumsrate als die Wirtschaft."
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von BlueMonday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(21 Feb 2017, 09:31)

In der gesamten nominellen weltweiten Geldmenge ist die Menge an Geld, die etwas mit realer Produktion, mit klassischer Wirtschaft zu tun hat, von ameisengroßer Winzigkeit. So gut wie alles Geld in der Welt hat mit virtuellen Finanztransaktionen und nicht mit realer Produktion zu tun.
Da muss man zw. Geldmenge und Transaktionsvolumen unterscheiden. Wenn man einen einzigen Euro nimmt und dieser schnell zwischen zwei Akteuren hin und her fließt, dann hat man ein großes Transaktionsvolumen, aber eine kleine Menge an Geld, die daran beteiligt ist. Im Grunde ist "Geldmenge" wenig aussagekräftig.

Was ist nun an Finanztransaktionen "virtuell"? All diese Transaktionen beziehen sich ja letztlich auf etwas Reales bzw. Unsicherheiten.
Dieser Umstand ist leider vielen immer noch fremd geblieben, dass Wirtschaften auch etwas mit Unsicherheit zu tun hat. Und sicherlich nimmt diese einen großen Raum weltweit gesehen ein. Man bewirtschaft Unsicherheit. Du kaufst mir am Tag X etwas Bestimmtes zu einem vereinbarten Preis ab, egal was sonst passiert ist auf der Welt. Oder: wenn der Fall Y eintritt bis zu einem Termin, zahl ich dir einen bestimmten Betrag, tritt X nicht ein bekommst du nichts...

Aus dieser Doku:
"Professor Helge Peukert, Finanzexperte von der Uni-Siegen: „Geld kommt in die Welt, indem jemand zur Bank geht und einen Kredit beantragt. Der ursprüngliche Impuls der Geldschöpfung geht also von den Privatbanken aus.“"

Schon komisch. Der Impuls geht offenbar von dem aus, der einen Kredit haben will. Sagt der Herr Professor ja selbst und nur einen Satz später erzählt er etwas dazu Widersprüchliches. Die "Privatbanken" (auch so eine Verkürzung, weil auch Landesbanken und andere staatliche Institutionen wie die KfW kräftig mitspielen) wiederum stehen nicht an irgendeinem Ende oder Anfang, sondern mittendrin. Ohne Zentralbanken können sie in dem bestehenden Zentralbankensystem gar nicht existieren, weil ihnen dann die nötige Geldbasis der ZB fehlt.
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Positiv Denkender »

jorikke hat geschrieben:(21 Feb 2017, 09:04)

Wer meint monatlich von knapp 109 € leben zu können, ohne auf etwas zu verzichten, hat sich von der Normalität verabschiedet.
..." ohne zu verhungern" wäre angemessen gewesen.
Mag ja sein dass du wesentlich mehr verfrisst als 110,-€ im Monat .Nur man muss nicht hungern um damit auszukommen .
Immerhin waren LM nie so preiswert wie heute . Bis Ende des vorigen Jahrhunderts gaben die Menschen ca 23 -25 % ihres Einkommens für LM aus .
Heute gerade einmal die Hälfte . Von den Kosten für Gebrauchsgüter ganz zu schweigen .Für einen Kühlschrank ende der 6oer Jahre musste der Durchschnittsverdiener ca ein halbes Monatseinkommen hinblättern .Heute ca 1 zehntel . Man kann das fortsetzen über Kleidung
bis hin zu Telefongebühren .Niemals seit Ende des Krieges hatten die Menschen mehr Geld zur Verfügung abzüglich der Kosten für die Grundversorgung .
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von jorikke »

Positiv Denkender hat geschrieben:(21 Feb 2017, 16:48)

Mag ja sein dass du wesentlich mehr verfrisst als 110,-€ im Monat .Nur man muss nicht hungern um damit auszukommen .
Immerhin waren LM nie so preiswert wie heute . Bis Ende des vorigen Jahrhunderts gaben die Menschen ca 23 -25 % ihres Einkommens für LM aus .
Heute gerade einmal die Hälfte . Von den Kosten für Gebrauchsgüter ganz zu schweigen .Für einen Kühlschrank ende der 6oer Jahre musste der Durchschnittsverdiener ca ein halbes Monatseinkommen hinblättern .Heute ca 1 zehntel . Man kann das fortsetzen über Kleidung
bis hin zu Telefongebühren .Niemals seit Ende des Krieges hatten die Menschen mehr Geld zur Verfügung abzüglich der Kosten für die Grundversorgung .
Was soll der ganze Sermon?
Ist alles allgemein bekannt und wird von niemand bestritten.
Es ging lediglich darum, dass ein Gutverdiener schrieb, er verbrauche lediglich 110,-€ für Lebensmittel im Monat.
Wenn du meinst das sei ein angemessener Lebensstil, den man auf die Allgemeinheit übertragen kann, na gut.
Ich bin ja ganz deiner Meinung, niemals hatten die Menschen mehr Geld zur Verfügung.
Aus welchem Grund sollen sie sich dann von 110,- ernähren?
Für mich geht das als Macke durch.
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Positiv Denkender »

jorikke hat geschrieben:(21 Feb 2017, 17:22)

Was soll der ganze Sermon?
Ist alles allgemein bekannt und wird von niemand bestritten.
Es ging lediglich darum, dass ein Gutverdiener schrieb, er verbrauche lediglich 110,-€ für Lebensmittel im Monat.
Wenn du meinst das sei ein angemessener Lebensstil, den man auf die Allgemeinheit übertragen kann, na gut.
Ich bin ja ganz deiner Meinung, niemals hatten die Menschen mehr Geld zur Verfügung.
Aus welchem Grund sollen sie sich dann von 110,- ernähren?
Für mich geht das als Macke durch.
Er darf ja mehr verbrauchen .11o € war lediglich die Berechnungsgrundlage .Er darf auch mehr für Nahrung ausgeben .
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Dampflok94 »

Positiv Denkender hat geschrieben:(21 Feb 2017, 18:05)

Er darf ja mehr verbrauchen .11o € war lediglich die Berechnungsgrundlage .Er darf auch mehr für Nahrung ausgeben .
Er tut aber so,als sei es was völlig normales mit so wenig Geld auszukommen. Und das ist es eben nicht. Für mich reichen die 110 Euronen nicht mal für die Woche. Ich behaupte aber nicht, dies sei der Normalfall.
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Boracay »

jorikke hat geschrieben:(21 Feb 2017, 09:04)

Wer meint monatlich von knapp 109 € leben zu können, ohne auf etwas zu verzichten, hat sich von der Normalität verabschiedet.
..." ohne zu verhungern" wäre angemessen gewesen.
Falsch - ich gebe nicht 109€ aus, sondern 326 (da sind sogar noch Putzmittel aus dem Discounter mit dabei) zu dritt. Und das ohne groß nach Plan einzukaufen oder irgendwie den Cent 3x umzudrehen. Es ist ein erheblicher Unterschied ob man alleine 109€ ausgibt (ist aber auch problemlos möglich) oder zu dritt 326€.

Würde ich alleine leben wäre ich vielleicht bei 200-210€€ im Monat bei gleichem Konsumverhalten.
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Boracay »

jorikke hat geschrieben:(21 Feb 2017, 17:22)
Aus welchem Grund sollen sie sich dann von 110,- ernähren?
Für mich geht das als Macke durch.
Weil man

1. Nie genug Geld haben kann
2. Sich diesem ganzen abgepackten Dreck nicht unbedingt rein ziehen muss
3. Man auch durchaus mal Saisonale Ware kaufen darf
4. Einkäufe auf dem Markt, bei Edeka oder dieser ganze Bioschwachsinn einfach nur nutzlos sind
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von schokoschendrezki »

BlueMonday hat geschrieben:(21 Feb 2017, 14:45)

Da muss man zw. Geldmenge und Transaktionsvolumen unterscheiden. Wenn man einen einzigen Euro nimmt und dieser schnell zwischen zwei Akteuren hin und her fließt, dann hat man ein großes Transaktionsvolumen, aber eine kleine Menge an Geld, die daran beteiligt ist. Im Grunde ist "Geldmenge" wenig aussagekräftig.

Was ist nun an Finanztransaktionen "virtuell"? All diese Transaktionen beziehen sich ja letztlich auf etwas Reales bzw. Unsicherheiten.
Dieser Umstand ist leider vielen immer noch fremd geblieben, dass Wirtschaften auch etwas mit Unsicherheit zu tun hat. Und sicherlich nimmt diese einen großen Raum weltweit gesehen ein. Man bewirtschaft Unsicherheit. Du kaufst mir am Tag X etwas Bestimmtes zu einem vereinbarten Preis ab, egal was sonst passiert ist auf der Welt. Oder: wenn der Fall Y eintritt bis zu einem Termin, zahl ich dir einen bestimmten Betrag, tritt X nicht ein bekommst du nichts...

Aus dieser Doku:
"Professor Helge Peukert, Finanzexperte von der Uni-Siegen: „Geld kommt in die Welt, indem jemand zur Bank geht und einen Kredit beantragt. Der ursprüngliche Impuls der Geldschöpfung geht also von den Privatbanken aus.“"

Schon komisch. Der Impuls geht offenbar von dem aus, der einen Kredit haben will. Sagt der Herr Professor ja selbst und nur einen Satz später erzählt er etwas dazu Widersprüchliches. Die "Privatbanken" (auch so eine Verkürzung, weil auch Landesbanken und andere staatliche Institutionen wie die KfW kräftig mitspielen) wiederum stehen nicht an irgendeinem Ende oder Anfang, sondern mittendrin. Ohne Zentralbanken können sie in dem bestehenden Zentralbankensystem gar nicht existieren, weil ihnen dann die nötige Geldbasis der ZB fehlt.
Gut. Danke für die Erklärung. Du hast die TV-Doku offensichtlich im Ganzen gesehen. Fragen bleiben dennoch (um es vorsichtig zu formulieren). Man ist Tag für Tag konfrontiert mit der ganzen Bandbreite: Von alarmistischen Tagesmeldungen wegen einer gigantischen weltweiten Verschuldung und wegen des Tickens einer "Schuldenuhr" (sicher nicht unbeabsichtigt die metaphorische Nähe zum Ticken eines Bombenzeitzünders) über grundsätzliche systemische Einwände bezüglich der Produktion von Geld (oder eben Transaktionsvolumina) oder auch Meldungen über bevorstehende Rettungen von Pleitebanken durch Steuergelder in astronomischen Höhen bis hin eben zu Beruhigungen der Art: Geld sei doch nur Äquivalenz von dem und dem. Eigentlich müsste man fragen: Ja, was denn nun?
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von jorikke »

Boracay hat geschrieben:(22 Feb 2017, 00:10)

Weil man

1. Nie genug Geld haben kann
2. Sich diesem ganzen abgepackten Dreck nicht unbedingt rein ziehen muss
3. Man auch durchaus mal Saisonale Ware kaufen darf
4. Einkäufe auf dem Markt, bei Edeka oder dieser ganze Bioschwachsinn einfach nur nutzlos sind
Die vier Punkte machen klar, die freundliche Unterstellung "Macke" war offensichtlich stark untertrieben.
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von schokoschendrezki »

jorikke hat geschrieben:(22 Feb 2017, 08:22)

Die vier Punkte machen klar, die freundliche Unterstellung "Macke" war offensichtlich stark untertrieben.
Wieso "Macke"? Natürlich kann man, wenn man denn unbedingt will. Warum denn nicht?
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von jorikke »

schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Feb 2017, 08:29)

Wieso "Macke"? Natürlich kann man, wenn man denn unbedingt will. Warum denn nicht?
Das ist richtig.
Eine Macke ist nicht unbedingt Voraussetzung für grenzwertiges Verhalten.
...aber es erleichtert die Sache ungemein.
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von BlueMonday »

schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Feb 2017, 08:00)

Ja, was denn nun?

https://de.wikipedia.org/wiki/Sapere_aude

:)
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von immernoch_ratlos »

@schokoschendrezki & andere

Ich weiß, ich weiß alles ist falsch, :? es sei denn es kommt "von mir (hier steht dann selbstverständlich der jeweilige Username)"

Nun mir kommt die folgende Erklärung schon recht "stimmig" vor. Aber den hiesige Stammtisch wird das wohl eher nicht anfechten...
Aufstieg der Roboter - Wie unsere Arbeitswelt gerade auf den Kopf gestellt wird und wie wir darauf reagieren müssen (German Edition) by Martin Ford hat geschrieben: Wenn eine Zentralbank wie die amerikanische Federal Reserve „Geld druckt“, kauft sie normalerweise Staatsanleihen. Beim Abschluss des Geschäfts zahlt sie Geld auf das Bankkonto der Stelle, von der sie die Anleihen gekauft hat. Das ist neu geschaffenes Geld, es entsteht aus dem Nichts. Ist dieses neue Geld im Bankensystem, sollen die Banken es dann verleihen.

Dieses Prinzip nennt sich Mindestreservesystem: Die Banken müssen einen kleinen Teil des Gelds zurückbehalten, aber den Großteil dürfen sie als Kredit ausgeben.

Gedacht ist, dass die Banken das Geld an Firmen verleihen, die dann expandieren und mehr Menschen einstellen können. Oder die Kreditinstitute verleihen es an Verbraucher, die das Geld ausgeben und auf diese Weise Nachfrage schaffen.
So oder so sollten Arbeitsplätze entstehen und Geld (Kaufkraft) fließt in Richtung der Verbraucher. Irgendwann wird das Geld wieder in einer Bank eingezahlt und der Großteil kann dann wieder als Darlehen vergeben werden. So beginnt der Kreislauf von vorne. Auf diesem Weg strömt das neu geschaffene Geld durch die Wirtschaft, vermehrt sich und ist im Großen und Ganzen ertragreich.

Wenn es die Automatisierungstechnologie den Unternehmen aber erlaubt, zu expandieren oder neue zu bedienen, ohne dafür großflächig neu einstellen zu müssen, oder wenn die Nachfrage so schwach ist, dass die Firmen gar kein Interesse an Krediten haben, wird nur wenig von dem neuen Geld seinen Weg zum Verbraucher finden.

Es wird also nicht ausgegeben und es wird sich nicht auf die beabsichtigte Art und Weise mehren, sondern sich einfach nur im Bankensystem hin- und herbewegen. Genau das passierte im Grunde während der Finanzkrise von 2008. Schuld war allerdings nicht die Automatisierung von Arbeitsplätzen, vielmehr konnten die Banken keine kreditwürdigen Schuldner finden und/oder niemand wollte Kredite aufnehmen.

Alle blieben quasi auf ihrem Geld sitzen. Ökonomen sprechen in einem derartigen Fall von einer „Liquiditätsfalle“.
"Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen." (aus China)
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Skull »

immernoch_ratlos hat geschrieben:(22 Feb 2017, 14:32)

Aber den hiesige Stammtisch wird das wohl eher nicht anfechten...
Der hiesige "Stammtisch" kennt sich seit Jahrzehnten damit aus.
Und fechtet auch nichts an.

Auch wenn mancher anderer ... immer noch ratlos ... bleibt.

mfg
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von schokoschendrezki »

@immernoch_ratlos: Was in der Doku "Die große Geldflut" ganz zentral betont wird: Dass das geschöpfte Geld eben nicht (oder kaum oder wenigstens nur sehr mühsam) an eigentlich expansionsfähige neue Technologiefirmen und sichere und seriöse Mittelständler geht und auch nicht im Bankensystem "hin- und hergeschoben" wird sondern eher in Immobilien- und Akienspekulationen geht und für die (wenigen sowieso schon vermögenden) Spekulierenden wiederum neu geschöpftes (eigentlich virtuelles) Vermögen bringt. Ich meine: Die City of London als das Symbol dieser Entwicklung ... das kann ja jeder selbst und mit eigenen Augen besichtigen.

Und historisch gesehen war der Beginn der "Geldflutung" durch die Finanzierung des Vietnam-Kriegs motiviert. Dass dabei - im wahrsten Sinne des Wortes - Geld "verbrannt" wurde, liegt auf der Hand.

Was in einer ersten Kritik an der Doku bemängelt wird (Frankfurter Neue Presse): Dass die Rolle von Leitzins und von Strafzinsen überhaupt nicht berücksichtigt wurde. Dass damit die Zentralbanken eigentlich immer noch die Fäden in der Hand haben. Das Fazit am Ende der Kritik lautet dennoch:
"Die große Geldflut" kann darum nur einen Anstoß dazu liefern, sich mit der Materie näher zu befassen. Realistisch ist jedoch der düstere Blick in die Zukunft: Ein gutes Ende wird die Entwicklung garantiert nicht nehmen.
http://www.fnp.de/nachrichten/tv/Die-gr ... 61,2488031

Ein "Wer hat, dem wird gegeben"-Prinzip ist die andere Seite eines "Wer nicht hat, dem wird genommen"-Prinzips und beides zusammen führt tatsächlich zu einer Welt, in der die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden. Es hat gar nix mit Ideologie sondern mit simpler Logik zu tun, dass eine Gesellschaft, die nach diesen Differentialgleichungssystem entwickelbar ist, ex- und implodieren wird, wenn nicht irgendein gegenläufiges Prinzip dazukommt.
Ich habe nie in meinem Leben irgendein Volk oder Kollektiv geliebt ... ich liebe in der Tat nur meine Freunde und bin zu aller anderen Liebe völlig unfähig (Hannah Arendt)
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Wähler »

schokoschendrezki hat geschrieben:(22 Feb 2017, 15:30)
@immernoch_ratlos: Was in der Doku "Die große Geldflut" ganz zentral betont wird: Dass das geschöpfte Geld eben nicht (oder kaum oder wenigstens nur sehr mühsam) an eigentlich expansionsfähige neue Technologiefirmen und sichere und seriöse Mittelständler geht und auch nicht im Bankensystem "hin- und hergeschoben" wird sondern eher in Immobilien- und Akienspekulationen geht und für die (wenigen sowieso schon vermögenden) Spekulierenden wiederum neu geschöpftes (eigentlich virtuelles) Vermögen bringt. Ich meine: Die City of London als das Symbol dieser Entwicklung ... das kann ja jeder selbst und mit eigenen Augen besichtigen.
Und historisch gesehen war der Beginn der "Geldflutung" durch die Finanzierung des Vietnam-Kriegs motiviert. Dass dabei - im wahrsten Sinne des Wortes - Geld "verbrannt" wurde, liegt auf der Hand.
Was in einer ersten Kritik an der Doku bemängelt wird (Frankfurter Neue Presse): Dass die Rolle von Leitzins und von Strafzinsen überhaupt nicht berücksichtigt wurde. Dass damit die Zentralbanken eigentlich immer noch die Fäden in der Hand haben. Das Fazit am Ende der Kritik lautet dennoch:
http://www.fnp.de/nachrichten/tv/Die-gr ... 61,2488031
Ein "Wer hat, dem wird gegeben"-Prinzip ist die andere Seite eines "Wer nicht hat, dem wird genommen"-Prinzips und beides zusammen führt tatsächlich zu einer Welt, in der die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden. Es hat gar nix mit Ideologie sondern mit simpler Logik zu tun, dass eine Gesellschaft, die nach diesen Differentialgleichungssystem entwickelbar ist, ex- und implodieren wird, wenn nicht irgendein gegenläufiges Prinzip dazukommt.
Es gibt kein virtuelles Geld, bis auf Bitcoins. Mit Geldflut ist die Erhöhung der Zentralbankgeldmenge gemeint. Die Geschäftsbanken allein bestimmen über die Giralgeldschöpfung durch Kreditvergabe. Die ist aber zwischen 2007 und 2014 gerade nicht übermäßig gestiegen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Geldmenge ... is2016.png
Die Aktien- und Immobilienspekulation von Privatleuten kann durch Geldpolitik und Bankenregulierung allein nicht gesteuert werden, wenn ohne Kreditaufnahme Vermögenswerte umgeschichtet werden, von Geldvermögen in Sachvermögen.
Zeitungstexte bei Genios mit Bibliotheksausweis kostenlos: https://www.wiso-net.de/login?targetUrl=%2Fdosearch (Zugang auch bundesweit)
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von BlueMonday »

Wobei doch auch hier im Forum Vertreter der easymoney-Fraktion herumturnen, die das "Deflationsschreckgespenst" immer wieder an die Wand malen. Nach deren Ansicht wird sich noch längst nicht genug verschuldet, längst nicht genug frisches Geld erzeugt, die sehnen sich förmlich den Helikopter herbei...
Fiatgeld kann nach deren Meinung problemlos grenzenlos aufgeblasen werden... Klar, dass sich dieses Geld dann irgendwo sammelt, zum Einsatz kommt, Preise treibt... Die Immobilie ist nun mal das klassische "Collateral", die Immobilie, die mit dem Kredit erst gebaut wird. Oder eben die Staatsanleihe, der Schuldner Staat mit seinen enormen zukünftigen Steuereinnahmen durchgesetzt mit seinem Gewaltmonopol. So entsteht ein enormes Geldschöpfungspotential.
Es wird immer ein Wettlauf sein. Die einen, die warten können/wollen, aufschieben, die Geld sparen, die Geld dem Kreislauf zeitweilig entziehen, - die wollen keine galoppierende Geldausweitung/entwertung. Aber dann gibt es die (durchaus sehr heterogene) Seite, die ihr Glück gerade in dieser möglichst ungebremsten Ausweitung sucht.

Im Grunde wird das hier seit Monaten und Jahren hin und her diskutiert.

Was kann die Alternative sein? Eben ein Geld, das selbst "Substanz" hat, mit irgendeinem produktiven Aufwand erzeugt wird. Aber das ist nun spätestens seit 1971 nicht mehr gefragt.

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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Positiv Denkender »

Dampflok94 hat geschrieben:(21 Feb 2017, 19:39)

Er tut aber so,als sei es was völlig normales mit so wenig Geld auszukommen. Und das ist es eben nicht. Für mich reichen die 110 Euronen nicht mal für die Woche. Ich behaupte aber nicht, dies sei der Normalfall.
Wer so viel verfrisst kann kein Normalfall sein.
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von jorikke »

Positiv Denkender hat geschrieben:(22 Feb 2017, 17:56)

Wer so viel verfrisst kann kein Normalfall sein.
Was für eine lächerliche Bemerkung.
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von immernoch_ratlos »

Skull hat geschrieben:Der hiesige "Stammtisch" kennt sich seit Jahrzehnten damit aus.
Und fechtet auch nichts an.
Auch wenn mancher anderer ... immer noch ratlos ... bleibt.
[...]

Einmal ganz davon abgesehen, habe ich den User schokoschendrezki angesprochen bzw. ihm beigepflichtet - was soll da Deine völlig inhaltslose Bemerkung ?

[...]
Zuletzt geändert von Kibuka am So 26. Feb 2017, 16:17, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: ad personam
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Skull »

Skull hat geschrieben:(07 Apr 2015, 09:04)

Das was Du hier schreibt, kann man thematisieren. Habe ich doch kein Problem mit.
Ob man Deinen Meinungen folgt ist ja noch eine ganz andere Sache.
So wie man alles hinterfragen und kritisieren kann. Eine Frage der Meinung und des Standpunktes.

Das hat nur nichts mit struktureller Gewalt zu tun.

Und auch nichts damit, FEHLER der Regierungen und der Staaten der EZB in die Schuhe zu schieben.

Die EZB befindet sich im Spagat, Ihre originären AUFGABEN zu erfüllen,
und die beschlossene Politik der europäischen Regierungen zu unterstützen.
Skull hat geschrieben:(18 Jul 2016, 08:03)

Das ist richtig.
DAHER agiert die EZB so, wie sie derzeit agiert.

Auch wenn ich die EZB Geldpolitik ebenfalls sehr kritisch sehe,
macht die EZB eben DAS, was sie im Rahmen IHRER Aufgabe machen zu müssen meint.

ALLE anderen wichtigen Notenbanken fahren ja seit Jahren eine Politik des Niedrigzinses
und der Geld-und Liquiditätsausweitung.

Das besondere und spezielle bei der EZB ist allerdings, das sie nicht für einen einzigen Nationalstaat zuständig ist.
Noch weniger für einen homogenen Wirtschaftsraum mit einer einzigen Volkswirtschaft.
Oder einem einzigen Staat und deren Verschuldungspolitik...

Das Problem liegt da also bei der Politik, den Regierungen und der EU.
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Skull »

Skull hat geschrieben:(11 Jul 2016, 15:14)

Da gibt es jede Menge Vwl'er, die nach Verschuldung, Ankurbelung und Investitionen rufen.
Und das die Banken endlich (mehr) Kredite vergeben sollen.

Auch das die Staaten mehr Schulden machen sollen, um die Nachfrage zu erhöhen.

Die Banken sollen also weniger restriktiv ihre Kredite vergeben.

Das BEDARF nunmal Kreditvergabe durch die die Banken.


Auf der anden Seite sollen die Banken Risiken senken und weniger Kredite vergeben,
um zu gesunden, und weniger in Schwierigkeiten zu geraten.

Man sollte da mal BEIDE Seiten zusammenbringen. Am besten in einem Thread.
Skull hat geschrieben:(29 Jun 2016, 16:53)

Der Staat kann oder SOLL also Deiner Meinung nach die Banken zur Kreditvergabe zwingen/drängen ?

Und was ist mit Anforderungen an das haftende Eigenkapital,
dem Wunsch der Öffentlichkeit,
Banken zu höherem Eigenkapital zu drängen und RISIKEN zu verringern ?

Damit sich die Finanzmarktkrise und die Risiken verringern ?

DAS sind zwei Punkte, die sich ziemlich widersprechen.
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Wähler »

Wähler hat geschrieben:(22 Feb 2017, 15:58)
Es gibt kein virtuelles Geld, bis auf Bitcoins. Mit Geldflut ist die Erhöhung der Zentralbankgeldmenge gemeint. Die Geschäftsbanken allein bestimmen über die Giralgeldschöpfung durch Kreditvergabe. Die ist aber zwischen 2007 und 2014 gerade nicht übermäßig gestiegen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Geldmenge ... is2016.png
Die Aktien- und Immobilienspekulation von Privatleuten kann durch Geldpolitik und Bankenregulierung allein nicht gesteuert werden, wenn ohne Kreditaufnahme Vermögenswerte umgeschichtet werden, von Geldvermögen in Sachvermögen.
BlueMonday hat geschrieben:(22 Feb 2017, 17:45)
Fiatgeld kann nach deren Meinung problemlos grenzenlos aufgeblasen werden... Klar, dass sich dieses Geld dann irgendwo sammelt, zum Einsatz kommt, Preise treibt... Die Immobilie ist nun mal das klassische "Collateral", die Immobilie, die mit dem Kredit erst gebaut wird. Oder eben die Staatsanleihe, der Schuldner Staat mit seinen enormen zukünftigen Steuereinnahmen durchgesetzt mit seinem Gewaltmonopol. So entsteht ein enormes Geldschöpfungspotential.
Zwischen 2007 und 2014 hat sich das Fiatgeld - Giralgeld Geldmenge M3 - aber nicht mehr so aufgebläht, wie vorher. Bei der Staatsverschuldung gibt es nach wie vor das Problem, dass Banken kein Eigenkapital als Risikoschutz für Staatsanleihen vorhalten müssen. Es geht also um ganz konkrete Probleme. Man sollte das nicht immer mit der auf der langfristigen Zeitachse latenten Systemfrage vermengen.
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Re: Ein Wirtschaftswissenschaftler äußert sich zu aktuellen Themen

Beitrag von Dampflok94 »

Positiv Denkender hat geschrieben:(22 Feb 2017, 17:56)

Wer so viel verfrisst kann kein Normalfall sein.
Würde ich mich ausschließlich von Billigfutter ernähren, dann hätte da was dran sein können. Aber wer hochqualitative Lebensmittel mag, der muß auch dafür löhnen.
Leute kauft mehr Dampflokomotiven!!!
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