Boracay hat geschrieben:(17 Dec 2016, 09:39)
Wie haben drei dieser Billigarbeiter gerade angestellt. 3.500€ Brutto. Vollbeschäftigung macht es möglich.
Soll ich dich dazu beglückwünschen? Bist du stolz darauf?
Wenn ich einem Mann im Schnitt nicht mal mehr als 1200 € zahlen könnte, würde ich entweder das ineffiziente Geschäft schließen oder zumindest mein Geschäftsmodell überdenken.
Sollte jeder Einzelne dafür nicht mehr als 60 Std./Monat arbeiten, geht das natürlich in Ordnung, ich würde dennoch der Einfachheit halber dann eine Vollzeitstelle daraus machen, allein schon um den Bürokratieaufwand zu minimieren.
Jeder, der heute als Alleinstehender unter 2500 Brutto verdient, landet im Alter automatisch in der Grundsicherung, vorausgesetzt es gibt sie bis dahin überhaupt noch. Unterhalb dieser Schwelle sollte er sich, so er denn Vermögen hat, überlegen ob er sich weiterhin einen Job antun möchte. Falls er keines besitzt, braucht er den Gedanken gar nicht mehr hegen sondern sollte sich gleich auf die faule Haut legen, denn viel besser wird er auch mit Arbeit nicht dastehen. So genießt er die nächsten Jahre wenigstens noch etwas das Leben, wenn er es schon im Alter nicht tun kann.
Sobald die Zeit des billigen Geldes endet, stehen in diesem Land Hunderttausende vor den Trümmern ihrer Existenz. Da auf absehbare Zeit auch die Industrie 4.0 Einzug halten wird, kann mit abermalig Zehntausenden von abgebauten Stellen gerechnet werden. Wer dann nichts auf dem Kasten hat, sich rechtzeitig auf die sich verändernden Gegebenheiten regiert oder reagieren kann, wird bettelarm dastehen. Alle Hilfsarbeiter von heute können schon mal Stricke besorgen und den passenden Baum aussuchen an dem sie sich aufhängen können, denn Übermorgen werden keine 40(+) Mio. Arbeitsplätze mehr vorhanden sein, insbesondere die aus dem heutigen Niedriglohnsegment nicht. Aber auch in den kuscheligen Amtsstuben und Großraumbüros von heute wird die Luft enger, denn nicht jeder Lockerlässig-Job wird bestehen bleiben, weil Firmen und Staat dort ebenfalls die Daumenschrauben anziehen müssen.
Was Merkel tat, hätten ihre Vorgänger vor 30 Jahren tun sollen - heute ist es zu spät. Niedrig qualifizierte Arbeiten können heute schon großteils Maschinen übernehmen, das ist oft nur eine Investitionsfrage. Maschinen treten nicht in den Streik sondern gehen höchstens kaputt, fragen nicht nach Lohnerhöhungen, sind nie krank, rollen keine Gebetsteppiche aus fordern Feiertagszuschlag.
Ein hoher Prozentsatz der heutigen Jobs ist jetzt bereits obsolet oder könnte durch etwas mehr Effizienz radikal zusammengestrichen werden. Er dient nur noch dazu den Menschen einen vermeintlichen Auftrag zu geben damit sie nicht tatenlos herumsitzen.
Den Sozialstaat als solches wird es in 10...20 Jahren nicht mehr geben, denn er ist auf Dauer und in dieser Form nicht finanzierbar.