BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

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Maltrino
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

firlefanz11 hat geschrieben:(26 Nov 2018, 11:51)

[*] wenn man morgens mit den Öffis fährt sich mal umschauen soll mit welchen "begeisterten" Gesichtern die Leute zur Arbeit fahren, und ob es nicht besser wäre Denen zu ermöglichen was zu tun, was ihnen wirklich Freude bereitet... Nette Vorstellung aber das Leben ist nun mal kein wünsch Dir was. Oder ist das gar doch zu kurz gedacht...? :?
Die Frage, ob es gut wäre wenn man diesen Leuten ermöglichen würde "in der Hängematte" zu liegen statt missmutig zur Arbeit zur fahren wo sie sonstwas anstellen, wurde schon oft gestellt (vor allem von mir, eine richtige Antwort kann man wohl nur geben wenn man es in der Realität testet.

Aber die Frage sei gestattet: Warum geht es Deutschland "besser" als zum Beispiel Mali oder Niger oder Uganda, obwohl es in den besagten Ländern viel mehr (junge) Menschen gibt, die händeringend jeden Job annehmen? Ich schätze mal auf den Märkten in Uganda verkauft "jeder Depp" irgendwelche Hühnchen oder Früchte, die er im eigenen Garten angebaut hat. Jeder wird durch die Armut "in Arbeit" gezwungen. Warum sind diese Länger nicht reicher als wir, obwohl der Druck zu arbeiten viel größer ist als das Jobcenter es je hinbekommt?

Ein Beispiel was mir aufgefallen ist: Aus irgendeinem Grund sehen sich derzeit ganz viele Leute, die einen 3D Drucker zu Hause haben, sich berufen ihre Dienste als "3D Druck Service" anzubieten. Die Folge: Ein unüberschaubares Angebot an Hobby- oder semi-professionellen, oder auch "professionellen" Anbieten, wo auch viele dabei sind wo man merkt, die machen das irgendwie weil irgendwer denen gesagt hat sie müssen was arbeiten. Und dieses "Überangebot" an teils miesgelaunten und nicht wirklich motivierten Anbietern, macht es wirklich schwer gute Anbieter zu finden. Was würde passieren wenn es ein BGE gäbe und der Druck auf diese Leute wegfiele zu arbeiten? Ich vermute stark, dass die ganzen nervigen miesgelaunten "Pseudo-3D-Druck Services" wegfallen würden und nur die übrigbleiben die es entweder hochprofessionell machen oder als leidenschaftliches Hobby um ein paar Euro zuzuverdienen.

Nochmal die Frage: Wäre es nicht eigentlich ein Gewinn für die Gesellschaft wenn all diejenigen die mit diesem "Muss ja" Gesicht zur Arbeit fahren plötzlich zu Hause bleiben und nur die Profis und die engagierten Leute übrig bleiben?

PS: Siehe auch da:
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ ... 72788.html
Was würde nun vielleicht passieren wenn die (dank BGE) nicht mehr gezwungen wären jeden Job anzunehmen? Die schlechten Chefs würden wohl keine Mitarbeiter mehr finden sondern nur noch die guten Chefs. Klingt nach Marktwirtschaft und würde vielleicht dazu führen, dass nur noch gut geführte Unternehmen überleben. Klingt auch nach Marktwirtschaft.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Troh.Klaus »

Maltrino hat geschrieben:(27 Nov 2018, 13:52)
Was würde nun vielleicht passieren wenn die (dank BGE) nicht mehr gezwungen wären jeden Job anzunehmen? Die schlechten Chefs würden wohl keine Mitarbeiter mehr finden sondern nur noch die guten Chefs. Klingt nach Marktwirtschaft und würde vielleicht dazu führen, dass nur noch gut geführte Unternehmen überleben. Klingt auch nach Marktwirtschaft.
Die nichts arbeiten, haben kein ausreichendes Einkommen (trotz BGE) und müssen halt schauen, wie sie in ihren Blechhütten über die Runden kommen. Klingt auch nach Marktwirtschaft.
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Maltrino
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

Troh.Klaus hat geschrieben:(28 Nov 2018, 00:01)

Die nichts arbeiten, haben kein ausreichendes Einkommen (trotz BGE) und müssen halt schauen, wie sie in ihren Blechhütten über die Runden kommen. Klingt auch nach Marktwirtschaft.
1. Mir missfällt diese Gleichsetzung von "arbeiten" und "verdienen". Wenn jemand kein ausreichendes Einkommen hat, dann heißt das natürlich nicht, dass er nicht arbeitet, sondern dass er (warum auch immer) wenig verdient. In den Blechhütten in den Slums dieser Welt, da leben auch kaum Menschen die "nicht arbeiten", sondern da leben meist Menschen die viel arbeiten (zum Beispiel die Hütte bauen...) aber kein Geld verdienen. Wollt ich nur mal klarstellen.

2. Ok, wenn man es so sieht, dann herrscht in großen Teilen der Welt, in denen Slums existieren, mehr Marktwirtschaft als in Deutschland. Ist das so?

Nein also, Marktwirtschaft muss immer ein was bewusst installiert und Instand gehalten wird. Das hat sogar mein FDP wählender Wirtschaftslehrer auf dem Wirtschaftsgymnasium (Fehlentscheidung, ich wusste damals nicht, dass man eher technisches lernen muss um Hartz4 zu entgehen, aber egal) immer gesagt. Zum Beispiel die Vermeidung von Monopolen. Siehe auch der Wikipedia Artikel aus dem ich mal zitiere falls das erlaubt ist:

"In der Theorie der Wirtschaftsordnungen bezeichnet Marktwirtschaft (früher auch Verkehrswirtschaft) ein Wirtschaftssystem, in dem die Verteilung der Entscheidungs- und Handlungsrechte durch das Rechtsinstitut des privaten Eigentums an Produktionsmitteln erfolgt. Planung und Koordination der Wirtschaftsprozesse erfolgen dezentral. Die einzelnen Verwendungspläne der Haushalte und Unternehmen (Einkommen- und Gewinnverwendung) und der Entstehungspläne (Gewinnbildung und Einkommensentstehung) werden durch Marktpreise koordiniert."

https://de.wikipedia.org/wiki/Marktwirtschaft

Da sind allein 3 Sachen genannt die (vom Staat) gesteuert werden können bzw. müssen.

Das "Rechtsinstitut des privaten Eigentums", muss durch den Rechtsstaat geschützt werden, Preisabsprachen sind verboten, und was ist damit dass die Planung der Wirtschaftsprozesse dezentral erfolgt? Da geraten wir meiner Meinung nach in den Bereich der das BGE betrifft. Alles was die Monopolisierung befördert widerspricht den marktwirtschaftlichen Prinzipien. BGE sorgt natürlich für eine Dezentralisierung. Wenn von 10 Menschen nur 2 Kapitel besitzen, dann findet die Planung der Wirtschaftsprozesse nicht so dezentral statt wie wenn alle 10 Menschen Kapital besitzen.

Also wie gesagt, wenn Menschen in Blechhütten in Slums wohnen ist das für mich nicht unbedingt ein Zeichen funktionierender Marktwirtschaft. Wettbewerb muss nicht heißen, dass die Verlierer nicht mehr am Wettbewerb teilnehmen können. Wettbewerbspolitik, also die bewusste Aufrechterhaltung des marktwirtschaftlichen Wettbewerbes heißt Monopole verhindern, es heißt aber auch dafür zu sorgen, dass es viele Marktteilnehmer gibt, so dass Wettbewerb entsteht.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Troh.Klaus »

Maltrino hat geschrieben:(28 Nov 2018, 00:34)
Also wie gesagt, wenn Menschen in Blechhütten in Slums wohnen ist das für mich nicht unbedingt ein Zeichen funktionierender Marktwirtschaft. Wettbewerb muss nicht heißen, dass die Verlierer nicht mehr am Wettbewerb teilnehmen können. Wettbewerbspolitik, also die bewusste Aufrechterhaltung des marktwirtschaftlichen Wettbewerbes heißt Monopole verhindern, es heißt aber auch dafür zu sorgen, dass es viele Marktteilnehmer gibt, so dass Wettbewerb entsteht.
Leute, die sich mit einem geradeso lebenserhaltendem BGE zufrieden geben, nehmen am Wettbewerb nicht teil. So werden Monopole ganz sicher nicht verhindert.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

Troh.Klaus hat geschrieben:(28 Nov 2018, 00:45)

Leute, die sich mit einem geradeso lebenserhaltendem BGE zufrieden geben, nehmen am Wettbewerb nicht teil. So werden Monopole ganz sicher nicht verhindert.
Du romantisierst das was du unter "Wettbewerb" verstehst. Wenn jemand Geld hat nimmt er in unserer Wirtschaft am Wettbewerb teil. Er kann einkaufen, in Geschäfte investieren und natürlich auch alles mögliche machen um noch mehr Geld zu kriegen. Diese Vorstellung dass marktwirtschaftlicher Wettbewerb allein so aussieht, dass ein demütiger Arbeitgeber zu einem ehrwürdigen Arbeitgeber geht und ihn bittet ihn einszustellen... Joa, dann schlag ich etwas anderes vor: Geb mir 10 Milliarden Euro, und dann eröffne ich ein Schloss wo dann die Leute anstehen um für mich zu arbeiten. Das ist wahrscheinlich die Art von Wettbewerb die dir vorschwebt was? Das ist aber nicht sehr produktiv...
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

Troh.Klaus hat geschrieben:(28 Nov 2018, 00:01)

Die nichts arbeiten, haben kein ausreichendes Einkommen (trotz BGE) und müssen halt schauen, wie sie in ihren Blechhütten über die Runden kommen. Klingt auch nach Marktwirtschaft.
Und selbst viele die Arbeit haben. gerade hierzulande) auch kein ausreichendes Einkommen ( ein BGE gibt es nicht) das versprechen der Marktwirtschaft " LEISTUNG LOHNT SICH" trifft eben für immer mehr Menschen finanziell gesehen nicht mehr zu ( egal ob Friseure Altenpflege , LIDL Kassierer, Amazon oder Paketdienst Branche, IT Branche) .

Aber du solltest auch beim eigentlichen Thema hier nämlich Grundeinkommen bleiben
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Troh.Klaus »

Maltrino hat geschrieben:(28 Nov 2018, 01:13)
Du romantisierst das was du unter "Wettbewerb" verstehst. Wenn jemand Geld hat nimmt er in unserer Wirtschaft am Wettbewerb teil. Er kann einkaufen, in Geschäfte investieren und natürlich auch alles mögliche machen um noch mehr Geld zu kriegen. Diese Vorstellung dass marktwirtschaftlicher Wettbewerb allein so aussieht, dass ein demütiger Arbeitgeber zu einem ehrwürdigen Arbeitgeber geht und ihn bittet ihn einszustellen... Joa, dann schlag ich etwas anderes vor: Geb mir 10 Milliarden Euro, und dann eröffne ich ein Schloss wo dann die Leute anstehen um für mich zu arbeiten. Das ist wahrscheinlich die Art von Wettbewerb die dir vorschwebt was? Das ist aber nicht sehr produktiv...
Nee, mein Gudser. 10 Milliarden - willst Du mich verscheissern? Unter 10 Fantastilliarden mache ich es nicht - ich bin schließlich ein romantischer Mensch.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von unity in diversity »

Maltrino hat geschrieben:(28 Nov 2018, 01:13)

Du romantisierst das was du unter "Wettbewerb" verstehst. Wenn jemand Geld hat nimmt er in unserer Wirtschaft am Wettbewerb teil. Er kann einkaufen, in Geschäfte investieren und natürlich auch alles mögliche machen um noch mehr Geld zu kriegen. Diese Vorstellung dass marktwirtschaftlicher Wettbewerb allein so aussieht, dass ein demütiger Arbeitgeber zu einem ehrwürdigen Arbeitgeber geht und ihn bittet ihn einszustellen... Joa, dann schlag ich etwas anderes vor: Geb mir 10 Milliarden Euro, und dann eröffne ich ein Schloss wo dann die Leute anstehen um für mich zu arbeiten. Das ist wahrscheinlich die Art von Wettbewerb die dir vorschwebt was? Das ist aber nicht sehr produktiv...
Möglicherweise werden dir 1000 € BGE zugebilligt.
Und was machst du daraus?
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

unity in diversity hat geschrieben:(08 Dec 2018, 13:29)

Möglicherweise werden dir 1000 € BGE zugebilligt.
Und was machst du daraus?
Mir Maschinen kaufen um noch mehr Geld zu verdienen und um meinen Status in der Gesellschaft zu verbessern. Und du?
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Iwan der Liebe »

Maltrino hat geschrieben:(08 Dec 2018, 22:03)

Mir Maschinen kaufen um noch mehr Geld zu verdienen und um meinen Status in der Gesellschaft zu verbessern. Und du?

Also ich würde mir von den 1000 Euro, wie heute angeblich die glücklicken Hartz-IV-Empfänger, Luxusyachten und Luxusimmobilien kaufen und mir jährlich eine Weltreise gönnen. Eines Tages werde ich sogar mehr Privatflugzeuge haben als Friedrich Merz, dann endlich gehöre auch ich, dank des BGE von 1000 Euro, zur "Mittelschicht". :thumbup:
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(09 Dec 2018, 14:38)

Also ich würde mir von den 1000 Euro, wie heute angeblich die glücklicken Hartz-IV-Empfänger, Luxusyachten und Luxusimmobilien kaufen und mir jährlich eine Weltreise gönnen. [*]
Das ist Super! Eine Luxusyacht aus Lego und eine Weltreise im Nomadenzelt wahrscheinlich was? ^^
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Guten Abend,

bitte den Spam einstellen.

Danke.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(09 Dec 2018, 14:38)

Also ich würde mir von den 1000 Euro, wie heute angeblich die glücklicken Hartz-IV-Empfänger, Luxusyachten und Luxusimmobilien kaufen und mir jährlich eine Weltreise gönnen. Eines Tages werde ich sogar mehr Privatflugzeuge haben als Friedrich Merz, dann endlich gehöre auch ich, dank des BGE von 1000 Euro, zur "Mittelschicht". :thumbup:

Die " soziale Hängematte" ist ohnehin ein Totschlagargument der BGE Gegner dass ins Blaue hinein prophezeit.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(09 Dec 2018, 14:38)

Also ich würde mir von den 1000 Euro, wie heute angeblich die glücklicken Hartz-IV-Empfänger, Luxusyachten und Luxusimmobilien kaufen und mir jährlich eine Weltreise gönnen. Eines Tages werde ich sogar mehr Privatflugzeuge haben als Friedrich Merz, dann endlich gehöre auch ich, dank des BGE von 1000 Euro, zur "Mittelschicht". :thumbup:
Ich denke nicht, dass 1000€ für einen Single besonders viel ist. 4000€ netto für ne 4-köpfige Familie ist dagegen eine ganz andere Hausnummer...
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Iwan der Liebe »

franktoast hat geschrieben:(11 Dec 2018, 21:00)

Ich denke nicht, dass 1000€ für einen Single besonders viel ist. 4000€ netto für ne 4-köpfige Familie ist dagegen eine ganz andere Hausnummer...

Aber doch nur, wenn man die anderen Familienmitglieder dazu bewegen kann, nichts zu essen, auf Kleidung zu verzichten und ihre Freizeit permanent zu Hause zu verbringen. Das gelingt nur ganz wenigen Menschen. :(

Kinder kann man außerdem nur schlecht davon überzeugen, auf Spielzeug zu verzichten.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

franktoast hat geschrieben:(11 Dec 2018, 21:00)

Ich denke nicht, dass 1000€ für einen Single besonders viel ist. 4000€ netto für ne 4-köpfige Familie ist dagegen eine ganz andere Hausnummer...

Die meisten BGE Modell gehen von1.000 bis 1.500€
aus an Grundeinkommen monatlich und lebenslang.
BGE ist halt eine wie das Wort schon.sagt soziale und bedinungslose finanzielle Grundsicherung , Armutsbekämpfung nicht mehr und nicht weniger wer ein Luxuslebensstil führen möchte der muss halt dazu verdienen. Das Grundeinkommen ist nicht dazu gedacht damit ein jeder in Luxus schwelgen kann
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Troh.Klaus »

Alpha Centauri hat geschrieben:(11 Dec 2018, 22:29)
Die meisten BGE Modell gehen von1.000 bis 1.500€
aus an Grundeinkommen monatlich und lebenslang.
BGE ist halt eine wie das Wort schon.sagt soziale und bedinungslose finanzielle Grundsicherung , Armutsbekämpfung nicht mehr und nicht weniger wer ein Luxuslebensstil führen möchte der muss halt dazu verdienen. Das Grundeinkommen ist nicht dazu gedacht damit ein jeder in Luxus schwelgen kann
Also ca. 1.000 - 1.500 Milliarden Euro pro Jahr.
Aktuelles BIP: ca. 3.300 Milliarden Euro.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

Alpha Centauri hat geschrieben:(11 Dec 2018, 22:29)

Die meisten BGE Modell gehen von1.000 bis 1.500€
aus an Grundeinkommen monatlich und lebenslang.
BGE ist halt eine wie das Wort schon.sagt soziale und bedinungslose finanzielle Grundsicherung , Armutsbekämpfung nicht mehr und nicht weniger wer ein Luxuslebensstil führen möchte der muss halt dazu verdienen. Das Grundeinkommen ist nicht dazu gedacht damit ein jeder in Luxus schwelgen kann
Naja, ein Single bekommt heute etwa 1000€ Hartz4. (je nach dem, was man noch dazu zählt). Wer heute als Single ne Arbeit hat, würde durch ein BGE mit Arbeitslosigkeit also deutlich weniger haben.
Ein BGE von 1000€ ändert da nicht viel. Bei einer Familie oder Wohngemeinschaft sieht das schon ganz anders aus. Mit BGE und ohne Arbeit wäre das deutlich mehr als heute.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

Iwan der Liebe hat geschrieben:(11 Dec 2018, 21:20)

Aber doch nur, wenn man die anderen Familienmitglieder dazu bewegen kann, nichts zu essen, auf Kleidung zu verzichten und ihre Freizeit permanent zu Hause zu verbringen. Das gelingt nur ganz wenigen Menschen. :(

Kinder kann man außerdem nur schlecht davon überzeugen, auf Spielzeug zu verzichten.
Nein, mit jedem zusätzlichen Familienmitglied hat man natürlich zusätzliche Kosten, aber die nehmen eben proportional ab.
Ein Single, der 1000€ im Monat hat, lebt etwa den gleichen Lebensstandard als ein Paar, dass 1500€ hat. Es ergeben sich eben Synergien. Und wenn zwei Kinder dazu kommen, hätte man womöglich mit 2400€ den gleichen Standard, also etwa 600e pro Person.
Beispielzahlen zur Illustration:
- ein Single hat ne 50m² Wohnung, die 500€ kostet. Ne 4 köpfige familie hat ne 130m² die 1000€ kostet.(man braucht dann zB. nicht 4 Küchen oder 4 Wohnzimmer)) Pro Person also 250€
- ein Single hat ein Auto, also 400€ pro Monat. Ne 4-köpfige Familie hat 2 Autos(oder nur eines), also 200€ pro Kopf.
- ein Single kauft eine Waschmaschine für 500€. Ne 4-köpfige Familie kauf ne Waschmaschine für 800€, also 200€ pro Kopf.
- auch wenn man zusammen kocht, ergeben sich Synergien

Wenn es mal ein BGE geben sollte, würde dieses wohl pro Haushalt bezahlt und nicht stur pro Kopf.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maximizer »

Was mich an den Vorschlägen irritiert ist, dass Vorschläge zum BGE oft von Liberalen, Libertären und vor allem aus Richtung einiger Großkonzernchefs (Telekom-Chef, DM-Gründer, etc.), die nicht im besonderen Maße für soziale Gerechtigkeit argumentiert haben in Vergangenheit. Ich habe die Befürchtung, dass diese Leute sich das das BGE vor allem aus eigenem Interesse wünschen. Zum Beispiel könnte aus deren Richtung für eine Lockerung des Kündigungsschutzes argumentiert werden. Nach dem Motto " Kündigung ist doch kein Problem, es gibt doch das BGE". Außerdem ist zu befürchten, dass durch die demokratischen und politischen Prozesse niemals die Höhe der vorgeschlagenen Modelle zum BGE erreicht werden. Wenn dann am Ende vielleicht nur 700 Euro/Monat rauskommen und fast alle anderen Leistungen wegfallen, dann wäre das ein sozialer Rückschritt.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

Maximizer hat geschrieben:(12 Dec 2018, 18:59)

Was mich an den Vorschlägen irritiert ist, dass Vorschläge zum BGE oft von Liberalen, Libertären und vor allem aus Richtung einiger Großkonzernchefs (Telekom-Chef, DM-Gründer, etc.), die nicht im besonderen Maße für soziale Gerechtigkeit argumentiert haben in Vergangenheit. Ich habe die Befürchtung, dass diese Leute sich das das BGE vor allem aus eigenem Interesse wünschen. Zum Beispiel könnte aus deren Richtung für eine Lockerung des Kündigungsschutzes argumentiert werden. Nach dem Motto " Kündigung ist doch kein Problem, es gibt doch das BGE". Außerdem ist zu befürchten, dass durch die demokratischen und politischen Prozesse niemals die Höhe der vorgeschlagenen Modelle zum BGE erreicht werden. Wenn dann am Ende vielleicht nur 700 Euro/Monat rauskommen und fast alle anderen Leistungen wegfallen, dann wäre das ein sozialer Rückschritt.
In den meisten BGE Modellen geht es um 1.000 bis 1.500€ Grundeinkommen monatlich und lebenslang für jeden Bürger , der bürokratische Verwaltungsappart und der ungerechte überwüchsige Dschungel an Sozialleistungen entfällt dass ist richtig und gut so. Ich bin Liberaler und Befürworter eines Grundeinkommens eine Leistung bedinungslos und fair. Einige Unternehmer,Linke viele im Silicon Valley ( also die Libertären) sind Grundeinkommens Befürworter ( auch aus zum Teil ökonomischen Eigeninteressen heraus zweifellos) ändert aber nichts an der Modernität und Richtigkeit des Grundeinkommens samt seines positiven Menschenbildes, nicht sanktionieren ( wie beim Hartz Regime) sondern motivieren.
Stoner

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Stoner »

Alpha Centauri hat geschrieben:(12 Dec 2018, 23:33)

In den meisten BGE Modellen geht es um 1.000 bis 1.500€ Grundeinkommen monatlich und lebenslang für jeden Bürger , der bürokratische Verwaltungsappart und der ungerechte überwüchsige Dschungel an Sozialleistungen entfällt dass ist richtig und gut so. Ich bin Liberaler und Befürworter eines Grundeinkommens eine Leistung bedinungslos und fair. Einige Unternehmer,Linke viele im Silicon Valley ( also die Libertären) sind Grundeinkommens Befürworter ( auch aus zum Teil ökonomischen Eigeninteressen heraus zweifellos) ändert aber nichts an der Modernität und Richtigkeit des Grundeinkommens samt seines positiven Menschenbildes, nicht sanktionieren ( wie beim Hartz Regime) sondern motivieren.
Der BGE-Zug ist mit dem längst eingeläuteten Ende des Nationalstaates und der Globalisierung abgefahren. Entweder EU-weit oder gar nicht.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von jorikke »

Alpha Centauri hat geschrieben:(12 Dec 2018, 23:33)

In den meisten BGE Modellen geht es um 1.000 bis 1.500€ Grundeinkommen monatlich und lebenslang für jeden Bürger , der bürokratische Verwaltungsappart und der ungerechte überwüchsige Dschungel an Sozialleistungen entfällt dass ist richtig und gut so. Ich bin Liberaler und Befürworter eines Grundeinkommens eine Leistung bedinungslos und fair. Einige Unternehmer,Linke viele im Silicon Valley ( also die Libertären) sind Grundeinkommens Befürworter ( auch aus zum Teil ökonomischen Eigeninteressen heraus zweifellos) ändert aber nichts an der Modernität und Richtigkeit des Grundeinkommens samt seines positiven Menschenbildes, nicht sanktionieren ( wie beim Hartz Regime) sondern motivieren.
Ich wäre niemals nur aus Prinzipienreiterei gegen ein BGE. Seit Jahren versuche ich deshalb mich der Idee (gar nicht schwer) anzufreunden. Beim Nachdenken über die Durchfürbarkeit bin ich indes kein Stück weiter gekommen.
Eine ziemlich hohe Denkhürde für mich ist die Zahlung an Jeden.
Zwei Dinge würden vordergründig erreicht. Die Unterstützungsbedürftigen bekommen die Unterstützung ohne großes Regelwerk. Unterstützung bekommen sie jetzt schon und die neue Art mag menschenfreundlicher und weniger diskriminierend sein. Monetär ändert sich wenig. Wenn aber allen anderen dieses BGE auch gezahlt wird, bekommen ca. 80% der Bevölkerung Geld, das zusätzlich für den Konsum ausgegeben werden kann. Preise aller Art gingen in die Höhe und die 20% die jetzt von HartzIV recht und schlecht leben können, wären dann wesentlich schlechter gestellt.
Ich bin wahrscheinlich ökonomisch zu unbedarft um Blütenträumen anzuhängen, frage mich aber trotzdem welche Ethik dahintersteckt ärmeren Menschen ein Sterntalerleben vor zu gaukeln.
Stoner

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Stoner »

jorikke hat geschrieben:(13 Dec 2018, 10:15)

Ich wäre niemals nur aus Prinzipienreiterei gegen ein BGE. Seit Jahren versuche ich deshalb mich der Idee (gar nicht schwer) anzufreunden. Beim Nachdenken über die Durchfürbarkeit bin ich indes kein Stück weiter gekommen.
Eine ziemlich hohe Denkhürde für mich ist die Zahlung an Jeden.
Zwei Dinge würden vordergründig erreicht. Die Unterstützungsbedürftigen bekommen die Unterstützung ohne großes Regelwerk. Unterstützung bekommen sie jetzt schon und die neue Art mag menschenfreundlicher und weniger diskriminierend sein. Monetär ändert sich wenig. Wenn aber allen anderen dieses BGE auch gezahlt wird, bekommen ca. 80% der Bevölkerung Geld, das zusätzlich für den Konsum ausgegeben werden kann. Preise aller Art gingen in die Höhe und die 20% die jetzt von HartzIV recht und schlecht leben können, wären dann wesentlich schlechter gestellt.
Ich bin wahrscheinlich ökonomisch zu unbedarft um Blütenträumen anzuhängen, frage mich aber trotzdem welche Ethik dahintersteckt ärmeren Menschen ein Sterntalerleben vor zu gaukeln.
Ich selbst war einst ein Befürworter, aber letztendlich konnte mir abgesehen von Finanzierungsfragen nie jemand schlüssig erklären, wie der Paradigmenwechsel aussehen soll, wenn Menschen ihre Existenz plötzlich nicht mehr selbst sichern müssen, sondern von vornherein von allem Kampf ums alltägliche Dasein befreit sind. Wie wirkt sich das geistig, psychologisch in einer Gesellschaft aus?
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

MäckIntaier hat geschrieben:(13 Dec 2018, 10:26)

Ich selbst war einst ein Befürworter, aber letztendlich konnte mir abgesehen von Finanzierungsfragen nie jemand schlüssig erklären, wie der Paradigmenwechsel aussehen soll, wenn Menschen ihre Existenz plötzlich nicht mehr selbst sichern müssen, sondern von vornherein von allem Kampf ums alltägliche Dasein befreit sind. Wie wirkt sich das geistig, psychologisch in einer Gesellschaft aus?
Es kommt ja drauf an, wie hoch das man das BGE ansetzt. Auch in Abhängigkeit von Haushaltsgröße. Wäre es etwa auf Hartz4-Niveau oder etwas darunter, würde sich wohl nicht sooo viel ändern.
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
Stoner

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Stoner »

franktoast hat geschrieben:(13 Dec 2018, 10:42)

Es kommt ja drauf an, wie hoch das man das BGE ansetzt. Auch in Abhängigkeit von Haushaltsgröße. Wäre es etwa auf Hartz4-Niveau oder etwas darunter, würde sich wohl nicht sooo viel ändern.
Dann ist es doch bloß eine weitere Gießkannenleistung - da ist es doch billiger, Arbeitsunlustige von der mit ALG 2 verknüpften Mitwirkungspflicht freizustellen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von jorikke »

MäckIntaier hat geschrieben:(13 Dec 2018, 10:26)

Ich selbst war einst ein Befürworter, aber letztendlich konnte mir abgesehen von Finanzierungsfragen nie jemand schlüssig erklären, wie der Paradigmenwechsel aussehen soll, wenn Menschen ihre Existenz plötzlich nicht mehr selbst sichern müssen, sondern von vornherein von allem Kampf ums alltägliche Dasein befreit sind. Wie wirkt sich das geistig, psychologisch in einer Gesellschaft aus?
Da kannst du dich beruhigt zurücklehnen. Kein Mensch in unserer heutigen Zeit sichert mit seiner Arbeit nur seine Existenz.
Gleichermaßen ( klagt man nicht über die Abgabenlast ?) sichert er mit seiner Arbeit die Existenz des Staates. Sollte man ihn von der Eigensicherung befreien, fehlen den Befreiern auch bald die Mittel für ihre "Wohltaten".
… die Geschichte ist selbst regulierend.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Europa2050 »

jorikke hat geschrieben:(13 Dec 2018, 10:15)

Ich wäre niemals nur aus Prinzipienreiterei gegen ein BGE. Seit Jahren versuche ich deshalb mich der Idee (gar nicht schwer) anzufreunden. Beim Nachdenken über die Durchfürbarkeit bin ich indes kein Stück weiter gekommen.
Eine ziemlich hohe Denkhürde für mich ist die Zahlung an Jeden.
Zwei Dinge würden vordergründig erreicht. Die Unterstützungsbedürftigen bekommen die Unterstützung ohne großes Regelwerk. Unterstützung bekommen sie jetzt schon und die neue Art mag menschenfreundlicher und weniger diskriminierend sein. Monetär ändert sich wenig. Wenn aber allen anderen dieses BGE auch gezahlt wird, bekommen ca. 80% der Bevölkerung Geld, das zusätzlich für den Konsum ausgegeben werden kann. Preise aller Art gingen in die Höhe und die 20% die jetzt von HartzIV recht und schlecht leben können, wären dann wesentlich schlechter gestellt.
Ich bin wahrscheinlich ökonomisch zu unbedarft um Blütenträumen anzuhängen, frage mich aber trotzdem welche Ethik dahintersteckt ärmeren Menschen ein Sterntalerleben vor zu gaukeln.
Man sollte sich vielleicht davon befreien, das BGE unter heutigen Aspekten zu sehen.

Zwingend für ein BGE ist m.E. eine gesamtgesellschaftliche Produktivitätssteigerung im Faktor 2-5. Klingt utopisch, ist es mit Digitalisierung und Automation aber nicht.
Folge wäre eine gewaltige Wohlstandmehrung bei gleichzeitiger Arbeitsplatzreduktion im Millionenbereich. (Die katastrophalen Auswirkungen auf die Billiglohnländer seien hier mal ausgeblendet).

In dieser Situation ist ein BGE meines Erachtens die einzige Chance, unser marktwirtschaftliches System evolutionär weiter zu entwickeln. Alle anderen denkbaren Lösungen sind entweder technologiefeindlich oder kommunistisch. Und auf jeden Fall suboptimal, da fortschrittshemmend.

Ohne die entsprechende Produktivitätssteigerung dagegen ist ein BGE nicht machbar - dann ist es aber auch nicht nötig, da uns dann die aktuell hohe Beschäftigung bleibt.
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Stoner

Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Stoner »

Europa2050 hat geschrieben:(13 Dec 2018, 12:56)

Man sollte sich vielleicht davon befreien, das BGE unter heutigen Aspekten zu sehen.

Zwingend für ein BGE ist m.E. eine gesamtgesellschaftliche Produktivitätssteigerung im Faktor 2-5. Klingt utopisch, ist es mit Digitalisierung und Automation aber nicht.
Folge wäre eine gewaltige Wohlstandmehrung bei gleichzeitiger Arbeitsplatzreduktion im Millionenbereich. (Die katastrophalen Auswirkungen auf die Billiglohnländer seien hier mal ausgeblendet).

In dieser Situation ist ein BGE meines Erachtens die einzige Chance, unser marktwirtschaftliches System evolutionär weiter zu entwickeln. Alle anderen denkbaren Lösungen sind entweder technologiefeindlich oder kommunistisch. Und auf jeden Fall suboptimal, da fortschrittshemmend.

Ohne die entsprechende Produktivitätssteigerung dagegen ist ein BGE nicht machbar - dann ist es aber auch nicht nötig, da uns dann die aktuell hohe Beschäftigung bleibt.
Der Fortschritt, die Wohlstandsmehrung ist ebenso ein Chiliasmus wie der Kommunismus.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Europa2050 hat geschrieben:(13 Dec 2018, 12:56)

Man sollte sich vielleicht davon befreien, das BGE unter heutigen Aspekten zu sehen.

Zwingend für ein BGE ist m.E. eine gesamtgesellschaftliche Produktivitätssteigerung im Faktor 2-5. Klingt utopisch, ist es mit Digitalisierung und Automation aber nicht.
Folge wäre eine gewaltige Wohlstandmehrung bei gleichzeitiger Arbeitsplatzreduktion im Millionenbereich. (Die katastrophalen Auswirkungen auf die Billiglohnländer seien hier mal ausgeblendet).

In dieser Situation ist ein BGE meines Erachtens die einzige Chance, unser marktwirtschaftliches System evolutionär weiter zu entwickeln. Alle anderen denkbaren Lösungen sind entweder technologiefeindlich oder kommunistisch. Und auf jeden Fall suboptimal, da fortschrittshemmend.

Ohne die entsprechende Produktivitätssteigerung dagegen ist ein BGE nicht machbar - dann ist es aber auch nicht nötig, da uns dann die aktuell hohe Beschäftigung bleibt.
Du gehst bei Deiner Überlegung von einer breit verteilten Automatisierung, breiten Verteilung der Rohstoffe und Energie aus.

Versuch die Sicht eines "Kapitalisten" - der ENTSCHEIDET wo er das KApital anlegt. ....in RUHIGE , PREISWERTE Länder - mit geringen Steuern.

Wenn Du NUR den Verbrauch (in einem NICHT produzierendem LAND/ohne Rohstoffe ) besteuern willst - ist die nächste BankenBLASE gewiss.
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

MäckIntaier hat geschrieben:(13 Dec 2018, 10:45)
Dann ist es doch bloß eine weitere Gießkannenleistung - da ist es doch billiger, Arbeitsunlustige von der mit ALG 2 verknüpften Mitwirkungspflicht freizustellen.
Das ist ein weitverbreitetes Vorurteil, dass durch ein BGE eigentlich nur die Mitwirkungspflicht wegfallen würde, ansonsten wäre es wie heute.
Nein.
Hartz4 wird in Abhängigkeit von mehrere Faktoren ausbezahlt:
1. Haushaltseinkommen (nicht etwa das eigene Einkommen)
2. Haushaltsvermögen (wer viel Vermögen hat, ist nicht bedürfigt)
3. Haushaltsgröße
4. Nachweis dieser Punkte
5. Nachweis der Arbeitswilligkeit

Dazu gibt es relativ geringe Zuverdienste.

Va. Puntk2 finde ich doof. Stell dir vor, du bist LKW-Fahrer. Jedes Monat sparst du Geld weg und häufst so immerhin einen mittleren 5-stelligen Betrag an. Dann kommen (vielleicht irgendwann mal) die Self-Driving-LKWs und du findest nur sehr schwer einen Job wieder. Dann bekommst du kein Hartz4. Dann musst du deine Ersparnisse aufbrauchen.
-> Macht es da nicht eher Sinn, gleich gar nichts zu sparen?
Geanuso für das Alter. Wenn man eh damit rechnet, nur die Grundsicherung zu bekommen, wozu dann sparen? Da ist schon demotivieren.

Merz Vorschlag wäre da schon etwas gewesen. Man hat heute einen Freibetrag von 5000€ pro Person. Wie wäre es mit einem Freibetrag von 25 000€?
Ein freier Mensch muß es ertragen können, daß seine Mitmenschen anders handeln und anders leben, als er es für richtig hält, und muß sich abgewöhnen, sobald ihm etwas nicht gefällt, nach der Polizei zu rufen.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Europa2050 »

MäckIntaier hat geschrieben:(13 Dec 2018, 13:37)

Der Fortschritt, die Wohlstandsmehrung ist ebenso ein Chiliasmus wie der Kommunismus.
Nein, seit Erfindung des Kapitalismus im 15 Jhd. ist er Realität- von Jahrhundert zu Jahrhundert. Selbst sein Erfinder - Jakob Fugger d.Ä., (gilt auch als der reichte Mensch aller Zeiten) würde angesichts der Lebensumstände eines deutschen Mittelständlers (nicht nur Merz, auch anderer :D ) vor Neid erblassen.

Außer wenn der Mensch mal wieder meinte, sich gegenseitig den Kopf einschlagen zu müssen. Dann gabs wieder ein paar Jahrzehnte Rückschritt.

Der Sozialismus siecht (Vorsicht: Sachsenkalauer) dagegen erst seit hundert Jahren.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

jorikke hat geschrieben:(13 Dec 2018, 10:15)

Ich wäre niemals nur aus Prinzipienreiterei gegen ein BGE. Seit Jahren versuche ich deshalb mich der Idee (gar nicht schwer) anzufreunden. Beim Nachdenken über die Durchfürbarkeit bin ich indes kein Stück weiter gekommen.
...
MäckIntaier hat geschrieben:(13 Dec 2018, 10:26)

Ich selbst war einst ein Befürworter, aber letztendlich konnte mir abgesehen von Finanzierungsfragen nie jemand schlüssig erklären,...
Habt ihr denn nicht fleißig mitgelesen?

Also nochmal in ganz einfach:

Man stelle sich mal vor, der Staat besteht aus 10 Menschen, diese verdienen unterschiedlich viel:

Person A verdient: 0
Person B verdient: 0
Person C verdient: 2
Person D verdient: 2
Person E verdient: 4
Person F verdient: 4
Person G verdient: 6
Person H verdient: 8
Person I verdient: 10
Person J verdient: 14

Insgesamt sind 50 im Umlauf

Nun beschließt der Staat Sozialleistungen zu machen und dafür andere zu besteuern:

Person A hat nun: 0 (er wurde leider sanktioniert, da er einen Termin beim Sozialamt versäumt hat)
Person B hat nun: 2 (Sozialleistung)
Person C hat nun: 2 (da sie schon selber verdient bekommt er keine Sozialleistung)
Person D hat nun: 2 (da sie schon selber verdient bekommt er keine Sozialleistung)
Person E hat nun: 3,8 (sie wurde besteuert um die Sozialleistung zu bezahlen)
Person F hat nun: 3,8 (sie wurde besteuert um die Sozialleistung zu bezahlen)
Person G hat nun: 5,7 (sie wurde besteuert um die Sozialleistung zu bezahlen)
Person H hat nun: 7,7 (sie wurde besteuert um die Sozialleistung zu bezahlen)
Person I hat nun: 9,6 (sie wurde besteuert um die Sozialleistung zu bezahlen)
Person J hat nun: 13,4 (sie wurde besteuert um die Sozialleistung zu bezahlen)

Insgesamt sind 50 im Umlauf (falls ich richtig gerechnet habe)

Nun erkennt der Staat, dass das nicht ganz optimal ist und bezahlt einfach jedem Bürger 2,5 Euro und erhöht die Steuer (50%):

Person A hat nun: 2,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person B hat nun: 2,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person C hat nun: 3,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person D hat nun: 3,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person E hat nun: 4,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person F hat nun: 4,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person G hat nun: 5,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person H hat nun: 6,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person I hat nun: 7,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person J hat nun: 9,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)

Insgesamt sind 50 im Umlauf (falls ich richtig gerechnet habe)

Das BGE wurde also im Staat, in der Gemeinschaft, mittels Umverteilung finanziert. Das BGE wurde quasi Kostenneutral mit Steuern finanziert. Der Staat hat keine Schulden gemacht. Mehr Geld als vorher ist auch nicht im Umlauf. Die einzigen die Jammern werden sind die 4 reichsten Bürger, weil sie haben wegen der Steuererhöhung insgesamt etwas weniger Geld als mit dem alten System. Alle anderen haben mehr als vorher. Konsumanreiz gibt es also nur für die armen, die reichen können etwas weniger kaufen. Ich vermute mal das ist jetzt irgendwie schlecht obwohl es ja gut sein sollte, da Konsumanreiz ja eben als "schlecht" bezeichnet wurde? Vom Prinzip her müsste BGE so finanziert werden. Durch Steuern, also im Staat, innerhalb der Gemeinschaft. Die Ausgaben des BGE sind zu 100% gegenfinanziert durch Steuererhöhungen. Dadurch haben einige (vor allem die Geringverdiener und der vorher sanktionierte) etwas mehr in der Tasche, einige etwas weniger (die Reichen). as ist daran nicht zu verstehen?

PS: In der Realität muss nicht nur die EInkommenssteuer herangezogen werden, es können auch andere Steuern erhöht werden. Es läuft aber immer aufs selbe hinaus: Ein BGE jeglicher Höhe ist finanzierbar. Durch Steuern. Selbst ein BGE von 1 Million pro Bürger ist finanzierbar. Man müsste nur den Steuersatz so ändern, dass jeder auch mindestens 1 Million Steuern bezahlt, und das kann er ja wenn er BGE bekommt... Es wird also augenblicklich verrechnet und bleibt ein Nullsummenspiel. Die "FInanzierung" eines BGE ist eine Scheinfrage. In Wirklichkeit geht es nur darum wie man den Wohlstand innerhalb der Gemeinschaft verteilt. Ein BGE hilft nur dabei eine gleichmäßigere Verteilung, ohne viel Bürokratie, zu bekommen. Aber die "Finanzierungsfrage" stellt sich in Wirklichkeit nicht. JEDES BGE ist finanzierbar, mit einem entsprechenden Steuersystem.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Maltrino hat geschrieben:(13 Dec 2018, 15:05)

Die "Finanzierung" eines BGE ist eine Scheinfrage.

In Wirklichkeit geht es nur darum wie man den Wohlstand innerhalb der Gemeinschaft verteilt.
Die Fnanzierng eines BGE ist keine Scheinfrage.

Natürlichkann man argumentieren...wir nehmen alles jedem weg und alles gehört dann jedem.
Ein kommunistisches oder biblisches Paradies wo keiner mehr arbeiten braucht,
es geschieht alles freiwillig und allen geht es gut.

Theoretisch ... KANN man ALLES Verteilen.

Es hilft aber nur alles im HEUTIGEN JETZT und für Morgen und Übermorgen
...in Deutschland, in Europa, in der Welt ... nicht weiter. :)

mfg
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

Skull hat geschrieben:(13 Dec 2018, 15:51)

...

Theoretisch ... KANN man ALLES Verteilen.

Es hilft aber nur alles im HEUTIGEN JETZT und für Morgen und Übermorgen
...in Deutschland, in Europa, in der Welt ... nicht weiter. :)

mfg
Was wollen der Herr uns damit sagen?

Man kann, praktisch, (zumindest wenn man Staat ist) alles was man mit Steuern eintreiben kann auch verteilen, und das tut er. Und genauso funktioniert auch BGE. Kein Hexenwerk.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von jorikke »

Maltrino hat geschrieben:(13 Dec 2018, 15:05)

Habt ihr denn nicht fleißig mitgelesen?

Also nochmal in ganz einfach:

Man stelle sich mal vor, der Staat besteht aus 10 Menschen, diese verdienen unterschiedlich viel:

Person A verdient: 0
Person B verdient: 0
Person C verdient: 2
Person D verdient: 2
Person E verdient: 4
Person F verdient: 4
Person G verdient: 6
Person H verdient: 8
Person I verdient: 10
Person J verdient: 14

Insgesamt sind 50 im Umlauf

Nun beschließt der Staat Sozialleistungen zu machen und dafür andere zu besteuern:

Person A hat nun: 0 (er wurde leider sanktioniert, da er einen Termin beim Sozialamt versäumt hat)
Person B hat nun: 2 (Sozialleistung)
Person C hat nun: 2 (da sie schon selber verdient bekommt er keine Sozialleistung)
Person D hat nun: 2 (da sie schon selber verdient bekommt er keine Sozialleistung)
Person E hat nun: 3,8 (sie wurde besteuert um die Sozialleistung zu bezahlen)
Person F hat nun: 3,8 (sie wurde besteuert um die Sozialleistung zu bezahlen)
Person G hat nun: 5,7 (sie wurde besteuert um die Sozialleistung zu bezahlen)
Person H hat nun: 7,7 (sie wurde besteuert um die Sozialleistung zu bezahlen)
Person I hat nun: 9,6 (sie wurde besteuert um die Sozialleistung zu bezahlen)
Person J hat nun: 13,4 (sie wurde besteuert um die Sozialleistung zu bezahlen)

Insgesamt sind 50 im Umlauf (falls ich richtig gerechnet habe)

Nun erkennt der Staat, dass das nicht ganz optimal ist und bezahlt einfach jedem Bürger 2,5 Euro und erhöht die Steuer (50%):

Person A hat nun: 2,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person B hat nun: 2,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person C hat nun: 3,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person D hat nun: 3,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person E hat nun: 4,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person F hat nun: 4,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person G hat nun: 5,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person H hat nun: 6,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person I hat nun: 7,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person J hat nun: 9,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)

Insgesamt sind 50 im Umlauf (falls ich richtig gerechnet habe)

Das BGE wurde also im Staat, in der Gemeinschaft, mittels Umverteilung finanziert. Das BGE wurde quasi Kostenneutral mit Steuern finanziert. Der Staat hat keine Schulden gemacht. Mehr Geld als vorher ist auch nicht im Umlauf. Die einzigen die Jammern werden sind die 4 reichsten Bürger, weil sie haben wegen der Steuererhöhung insgesamt etwas weniger Geld als mit dem alten System. Alle anderen haben mehr als vorher. Konsumanreiz gibt es also nur für die armen, die reichen können etwas weniger kaufen. Ich vermute mal das ist jetzt irgendwie schlecht obwohl es ja gut sein sollte, da Konsumanreiz ja eben als "schlecht" bezeichnet wurde? Vom Prinzip her müsste BGE so finanziert werden. Durch Steuern, also im Staat, innerhalb der Gemeinschaft. Die Ausgaben des BGE sind zu 100% gegenfinanziert durch Steuererhöhungen. Dadurch haben einige (vor allem die Geringverdiener und der vorher sanktionierte) etwas mehr in der Tasche, einige etwas weniger (die Reichen). as ist daran nicht zu verstehen?

PS: In der Realität muss nicht nur die EInkommenssteuer herangezogen werden, es können auch andere Steuern erhöht werden. Es läuft aber immer aufs selbe hinaus: Ein BGE jeglicher Höhe ist finanzierbar. Durch Steuern. Selbst ein BGE von 1 Million pro Bürger ist finanzierbar. Man müsste nur den Steuersatz so ändern, dass jeder auch mindestens 1 Million Steuern bezahlt, und das kann er ja wenn er BGE bekommt... Es wird also augenblicklich verrechnet und bleibt ein Nullsummenspiel. Die "FInanzierung" eines BGE ist eine Scheinfrage. In Wirklichkeit geht es nur darum wie man den Wohlstand innerhalb der Gemeinschaft verteilt. Ein BGE hilft nur dabei eine gleichmäßigere Verteilung, ohne viel Bürokratie, zu bekommen. Aber die "Finanzierungsfrage" stellt sich in Wirklichkeit nicht. JEDES BGE ist finanzierbar, mit einem entsprechenden Steuersystem.
In einem liegst du völlig richtig, auch wenn du es mit infantilen Beispielen bis zur Unbegreifbarkeit verzerrst.
Um Einigen etwas zu geben, muss man Anderen etwas wegnehmen.
Das bringt es auf den Punkt und so hast du es selbst formuliert.
Um das zu erreichen braucht man aber bloß die Steuerprogression verstärken.
… der Vorteil, man brauchte seine überflüssige Freizeit nicht mehr auf dem BGE Kinderspielplatz verplempern.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Maltrino hat geschrieben:(13 Dec 2018, 16:00)

Was wollen der Herr uns damit sagen?

Man kann, praktisch, (zumindest wenn man Staat ist) alles was man mit Steuern eintreiben kann auch verteilen, und das tut er. Und genauso funktioniert auch BGE. Kein Hexenwerk.
Machbar ist ALLES..

Was hälst Du das BGE mit BGA (ARBEIT) zu verbinden.

Für die "Anderen" gibts 8 h Beschäftigung. verteilt auf die ..die keine Arbeit haben....kein Hexenwerk.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

Maltrino hat geschrieben:(13 Dec 2018, 15:05)

Person A verdient: 0
Person B verdient: 0
Person C verdient: 2
Person D verdient: 2
Person E verdient: 4
Person F verdient: 4
Person G verdient: 6
Person H verdient: 8
Person I verdient: 10
Person J verdient: 14

Insgesamt sind 50 im Umlauf

....
Nun erkennt der Staat, dass das nicht ganz optimal ist und bezahlt einfach jedem Bürger 2,5 Euro und erhöht die Steuer (50%):

Person A hat nun: 2,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person B hat nun: 2,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person C hat nun: 3,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person D hat nun: 3,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person E hat nun: 4,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person F hat nun: 4,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person G hat nun: 5,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person H hat nun: 6,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person I hat nun: 7,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)
Person J hat nun: 9,5 (das halbe Gehalt plus 2,5 BGE)

Insgesamt sind 50 im Umlauf (falls ich richtig gerechnet habe)
(Ich habs mal ein bisschen eingekürzt)

Ich sag nur: Milchmädchenrechnung.
Personen C und D sehen nach kurzer Zeit, dass man wie A und B auch locker ohne Arbeit über die Runden kommen und gesellen sich zu denen. Person J ist sowieso nicht dumm und verkrümelt sich ins Ausland bei diesen wahnwitzigen Steuern. Nun fehlen aber die Arbeitskraft von C und D und Intelligenz und Innovationsfähigkeit von J. Ergebnis: Es gibt schon jetzt keine 50 Einheiten mehr zu verteilen sondern nur noch 40. Und das System erodiert weiter! Um das System aufrecht zu erhalten, muß der Staat die Steuern weiter erhöhen. Die besten Leute wandern dann immer mehr ab. Die anderen auch noch guten und arbeitswilligen werden Stück für Stück demotiviert und immer mehr geben es auf zu arbeiten oder arbeiten nur noch schwarz. Zum Schluß kommt der Zusammenbruch, denn ohne Arbeit gibt es keine Produkte und Services zu verteilen!
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

jorikke hat geschrieben:(13 Dec 2018, 17:42)

In einem liegst du völlig richtig, auch wenn du es mit infantilen Beispielen bis zur Unbegreifbarkeit verzerrst.
Um Einigen etwas zu geben, muss man Anderen etwas wegnehmen.
Das bringt es auf den Punkt und so hast du es selbst formuliert.
Um das zu erreichen braucht man aber bloß die Steuerprogression verstärken.
… der Vorteil, man brauchte seine überflüssige Freizeit nicht mehr auf dem BGE Kinderspielplatz verplempern.
Mir ist es völlig egal wie das dann am Ende heißt, ob es BGE heißt oder ob es heißt "erhöhte Steuerprogression bei gleichzeitiger Subvention für Niedrigverdiener" oder sonstwie. Wichtig ist das Ergebnis. Aber du bringst es ja auf den Punkt. Das Wort BGE oder Grundeinkommen ist für viele ein Reizwort. Und das macht diese DIskussion so schwierig. Du findest das was ich fordere als grundsätzlich überlegenswert, aber willst es nicht BGE sondern "Erhöhung der Steuerprogression" nennen, damit du dafür sein kannst? Das ist schade, dass Emotionen da so stark mitspielen.


Mendoza hat geschrieben:(13 Dec 2018, 23:29)

(Ich habs mal ein bisschen eingekürzt)

Ich sag nur: Milchmädchenrechnung.
Personen C und D sehen nach kurzer Zeit, dass man wie A und B auch locker ohne Arbeit über die Runden kommen und gesellen sich zu denen. Person J ist sowieso nicht dumm und verkrümelt sich ins Ausland bei diesen wahnwitzigen Steuern. Nun fehlen aber die Arbeitskraft von C und D und Intelligenz und Innovationsfähigkeit von J. Ergebnis: Es gibt schon jetzt keine 50 Einheiten mehr zu verteilen sondern nur noch 40. Und das System erodiert weiter! Um das System aufrecht zu erhalten, muß der Staat die Steuern weiter erhöhen. Die besten Leute wandern dann immer mehr ab. Die anderen auch noch guten und arbeitswilligen werden Stück für Stück demotiviert und immer mehr geben es auf zu arbeiten oder arbeiten nur noch schwarz. Zum Schluß kommt der Zusammenbruch, denn ohne Arbeit gibt es keine Produkte und Services zu verteilen!
Das ist Spekulation. Niemand kann es beweisen. Es kann auch sein, dass es ganz anders kommt, dass C,D,E und F merken, dass sich Mehrarbeit für sie nun besser auszahlt und sie mehr arbeiten. I und J merken vielleicht, dass sie ihren Lebensstandard nun nur durch Arbeit aufrechterhalten können und arbeiten jetzt doppelt so viel... Wer kann beweisen, dass alles schlechter wird? Es gibt auch Gründe die dafür sprechen, dass dann alles "besser" wird.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Teeernte »

Maltrino hat geschrieben:(14 Dec 2018, 04:00)


Das ist Spekulation. Niemand kann es beweisen. Es kann auch sein, dass es ganz anders kommt, dass C,D,E und F merken, dass sich Mehrarbeit für sie nun besser auszahlt und sie mehr arbeiten. I und J merken vielleicht, dass sie ihren Lebensstandard nun nur durch Arbeit aufrechterhalten können und arbeiten jetzt doppelt so viel... Wer kann beweisen, dass alles schlechter wird? Es gibt auch Gründe die dafür sprechen, dass dann alles "besser" wird.
Nun dann sag ich es einmal anders.

Es ist ein WERTE - Wechsel.

Du sollst nicht stehlen....

Leben von ehrlicher Arbeit...

Einen kurzen Aussetzer bei "pech" (oder Krankheit) seh ich ja ein -

Aber DAUERND leben auf fremde KOSTEN (fremde Leute Arbeit) ? Nun dass reisst WERTE ein.

Natürlich gibt die Fraktion BGE auch Leistungserschleichung (Schwarzfahren) und Ladendiebstahl einen Freibrief ??

Ein Wertewandel - den nicht Jeder mitmacht. Nur 10% nicht wahlrelevante Bevölkerung schielt auf BGE....wäre Nettogewinner des BGE. (NICHT Mehrheit).

Der Rest der "Forderer" sind "Charity"-Philantrophen die vom UmverteilungsKommerz leben. Ein Teil der Grünen, ein Teil der SPD - ....ein Geschäftsmodell.


Was soll es heißen: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer Vater Staat ernährt sie doch?
Obs zu kalt, zu warm, zu trocken oder zu nass ist:.... Es immer der >>menschgemachte<< Klimawandel. :D
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Mendoza »

Maltrino hat geschrieben:(14 Dec 2018, 04:00)
Das ist Spekulation. Niemand kann es beweisen. Es kann auch sein, dass es ganz anders kommt, dass C,D,E und F merken, dass sich Mehrarbeit für sie nun besser auszahlt und sie mehr arbeiten. I und J merken vielleicht, dass sie ihren Lebensstandard nun nur durch Arbeit aufrechterhalten können und arbeiten jetzt doppelt so viel... Wer kann beweisen, dass alles schlechter wird? Es gibt auch Gründe die dafür sprechen, dass dann alles "besser" wird.
Was heißt "Spekulation"? Es ist doch schon heute so, dass sich kaum noch jemand Überstunden bezahlen lässt, wenn die anfallen. Man bummelt die irgendwann ab. Wegen der kalten Progression lohnt sich das schlicht für die meisten nicht. Und wenn irgendwann irgendeine bekloppte Linksregierung ein BGE einführt lohnt sich das Arbeiten noch viel weniger, weil man noch mehr Abzüge hat! Die Leute sind doch nicht doof!
Churchill "Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die ungleichmäßige Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends."
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von franktoast »

Mendoza hat geschrieben:(13 Dec 2018, 23:29)

(Ich habs mal ein bisschen eingekürzt)

Ich sag nur: Milchmädchenrechnung.
Personen C und D sehen nach kurzer Zeit, dass man wie A und B auch locker ohne Arbeit über die Runden kommen und gesellen sich zu denen. Person J ist sowieso nicht dumm und verkrümelt sich ins Ausland bei diesen wahnwitzigen Steuern. Nun fehlen aber die Arbeitskraft von C und D und Intelligenz und Innovationsfähigkeit von J. Ergebnis: Es gibt schon jetzt keine 50 Einheiten mehr zu verteilen sondern nur noch 40. Und das System erodiert weiter! Um das System aufrecht zu erhalten, muß der Staat die Steuern weiter erhöhen. Die besten Leute wandern dann immer mehr ab. Die anderen auch noch guten und arbeitswilligen werden Stück für Stück demotiviert und immer mehr geben es auf zu arbeiten oder arbeiten nur noch schwarz. Zum Schluß kommt der Zusammenbruch, denn ohne Arbeit gibt es keine Produkte und Services zu verteilen!
Man könnte es tatsächlich so machen, dass es kein festes BGE gäbe, sondern eine Art Bürgerdividende. zB. werden x% vom BIP oder Staatseinnahmen als BGE ausgeschüttet und entsprechend bei allen Sozialleistungen voll angerechnet. Je nach Höhe würden dann entsprechend niedriger ausfallenden Sozialleistungen wegfallen. Wäre das BGE so hoch, dass mehr Menschen weniger arbeiten würden, würde automatisch auch das BGE sinken und wieder mehr Leute zur Erwerbsarbeit animieren.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

franktoast hat geschrieben:(14 Dec 2018, 14:32)

Man könnte es tatsächlich so machen, dass es kein festes BGE gäbe, sondern eine Art Bürgerdividende. zB. werden x% vom BIP oder Staatseinnahmen als BGE ausgeschüttet und entsprechend bei allen Sozialleistungen voll angerechnet. Je nach Höhe würden dann entsprechend niedriger ausfallenden Sozialleistungen wegfallen. Wäre das BGE so hoch, dass mehr Menschen weniger arbeiten würden, würde automatisch auch das BGE sinken und wieder mehr Leute zur Erwerbsarbeit animieren.
Das verstehe ich auf Anhieb nicht vollständig, erinnert mich an Konzepte wo zum Beispiel in Alaska ein Teil der Einnahmen aus dem Erdölverkauf als Grundeinkommen ausgeschüttet wurde oder werden sollte, auch da man skizzieren müsste wie und ob sich die Steuersätze bei einer solchen "Bürgerdividende" ändern, aber ein bischen erinnert mich das an einen Gedankengang den ich mal auf der Webseite eines völlig unbekanntem Blogger gelesen habe, laut dem bei einem Grundeinkommen (oder dann eben flexibler Bürgerdividende) selbst sowas wie Hartz4 gar nicht abgeschafft werden müsste, sondern einfach nur zwangsläufig die "Bedürftigkeit" wegfiele. Quasi, man lässt alles wie es ist, aber durch das Grundeinkommen gibt es faktisch niemanden mehr der bedürftig genug ist Hartz4, Bafög oder andere Leistungen oder Hilfen zu bekommen. Wenn, wie bei dir skizziert, die "Bürgerdividende" niedriger ausfallen würde, dann gäbe es aber wieder (teilweise) diese Bedürftigkeit. Kann man alles diskutieren, hört sich aber auch nach recht viel Verwaltungsaufwand an und ist anfällig für willkür, falls nicht 100% klar ist an welche Faktoren die Höhe der "Bürgerdividende" gekoppelt ist.

Den zweiten Teil ("mehr Menschen weniger arbeiten") kann ich so überhaupt nicht nachvollziehen, da unmöglich geklärt werden kann warum Leute nicht arbeiten und noch unmöglicher kann geklärt werden ob dadurch ein Schaden an der Gesellschaft entsteht. Ja, vielleicht bleibe ich ein paar Monate zu Hause und arbeite nicht (erwerbstätig) wenn ich "Bürgerdividende" bekomme, aber entsteht dadurch jemandem ein Schaden? Ich glaube laut Ansicht der Mehrheit hier im Forum nicht, da ich dann ja weniger Schaden anrichten kann, oder? ^^
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
Alpha Centauri
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Alpha Centauri »

franktoast hat geschrieben:(14 Dec 2018, 14:32)

Man könnte es tatsächlich so machen, dass es kein festes BGE gäbe, sondern eine Art Bürgerdividende. zB. werden x% vom BIP oder Staatseinnahmen als BGE ausgeschüttet und entsprechend bei allen Sozialleistungen voll angerechnet. Je nach Höhe würden dann entsprechend niedriger ausfallenden Sozialleistungen wegfallen. Wäre das BGE so hoch, dass mehr Menschen weniger arbeiten würden, würde automatisch auch das BGE sinken und wieder mehr Leute zur Erwerbsarbeit animieren.
Das ist genau so willkürlich, bürokratisch ( bis zur Schikane) ungerecht und überholt wie das gegenwärtige Hartz Regime. Ganz einfach ,ganz unbürokratisch ein bedinungsloses Grundeinkommen dass keinen Auslässt ( über.die Höhe kann man diskutieren ob 1.000. oder 1.500€) dass aber eine bessere Alternative ist die gigantischen Verwaltungsappart auskommt ( der auch kostet) ist unbestritten.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Misterfritz »

Alpha Centauri hat geschrieben:(15 Dec 2018, 12:39) über.die Höhe kann man diskutieren ob 1.000. oder 1.500€
Wie soll man das bezahlen? Und wie verhinderst Du, dass Leute nach Deutschland kommen, für die schon 1.000€ monatlich ein unvorstellbarer Luxus ist? Und wie verhinderst Du Inflation?
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Maltrino »

Misterfritz hat geschrieben:(15 Dec 2018, 13:36)

Wie soll man das bezahlen? Und wie verhinderst Du, dass Leute nach Deutschland kommen, für die schon 1.000€ monatlich ein unvorstellbarer Luxus ist? Und wie verhinderst Du Inflation?
1. Aber das hatten wir doch grad. BGE wird durch Steuern bezahlt.
2. Das ist kein Problem was nur bei BGE existiert, das existiert bei jedem Sozialsystem (auch heute... frag mal Pegida... :-/ )
3. Wieso soll Inflation entstehen? Hatten wir auch schon. Ein durch Steuern finanziertes BGE sorgt dafür, dass einige (die höher besteuert werden) weniger haben, andere haben mehr. Es gibt also insgesamt keinen Kaufanreiz, es ist nur so, dass unterschiedliche Gruppen verschieden stark profitieren, was die Kaufkraft angeht. Vermutlich werden also die Preise für alltägliche Konsumgüter (die die untere Mittelschicht kauft) leicht steigen, die Luxusgüter werden biliger werden, da die Reichen stärker besteuert werden. Wo ist das riesige Problem?

Das einzige Problem was ich sehe ist, dass immer die gleichen Fragen gestellt werden ohne dass ich sehe dass gelernt wird. Auch als BGE Gegner (was jeder sein darf) kann ich doch in der Lage sein zumindest die Argumente und Konzepte der Gegner zu verstehen. Man kann ja trotzdem anderer Meinung sein.
Wie ihr seht, habe ich jetzt auch ein Profilbild wo das Portrait eines großen politischen Denkers aus der Vergangenheit abgebildet ist. Damit ist jetzt jede meiner Aussagen wahr und absolut seriös.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Troh.Klaus »

Alpha Centauri hat geschrieben:(15 Dec 2018, 12:39)
Das ist genau so willkürlich, bürokratisch ( bis zur Schikane) ungerecht und überholt wie das gegenwärtige Hartz Regime. Ganz einfach ,ganz unbürokratisch ein bedinungsloses Grundeinkommen dass keinen Auslässt ( über.die Höhe kann man diskutieren ob 1.000. oder 1.500€) dass aber eine bessere Alternative ist die gigantischen Verwaltungsappart auskommt ( der auch kostet) ist unbestritten.
Es wäre auch darüber zu diskutieren, welche heutigen Sozialleistungen damit inbegriffen wären und bis zu welcher Höhe. Beispiel Krankenversicherung? Müsste der Nur-BGE-Empfänger davon einen KV-Beitrag abführen? Rente - wie sieht es mit erworbenen Anwartschaften aus? Und gibt es dann noch eine gesetzliche RV? Oder ist Altersversorgung oberhalb des BGE dann reine Privatsache derer, die dafür eigene Mittel aufbringen können, und fallen dann auch die Arbeitgeber-Beiträge zu RV und KV fort? Ortsabhängige Add-Ons, zum Beispiel Mietzuschüsse in Ballungsräumen?

Und ganz grundlegend - wer bekommt BGE. "Alle" ist ganz sicher nicht die korrekte Antwort für ein Gesetz, das vom Deutschen Bundestag zu beschließen wäre. Also alle deutschen Staatsbürger? Alle deutschen Staatsbürger, die in Deutschland leben? Personen mit einem gültigen Aufenthaltsstatus in Deutschland, also hier lebende Deutsche und Ausländer? Weiter: Soll das BGE an alle gesetzlich prinzipiell berechtigten Personen in gleicher Höhe gezahlt werden? Also alters-unabhängig?

Ein Argument dafür, dass das BGE "kommen muss", ist ja der Wegfall (sehr) vieler Arbeitsplätze im Zuge der Digitalisierung. Wenn das eintrifft, könnte auch die Gesamtsumme der besteuerbaren Einkommen signifikant abnehmen, Dann wäre möglicherweise auch die Höhe des BGE an diese Situation anzupassen, also z.B in der Form, dass das BGE nicht mehr als ein Drittel des deutschen BIPs aufbrauchen darf.
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Misterfritz »

Maltrino hat geschrieben:(15 Dec 2018, 13:56)

1. Aber das hatten wir doch grad. BGE wird durch Steuern bezahlt.
Gehen wir mal von 82 Millionen Bundesbürgern aus und 1.500€ BGE. Das wären monatliche Kosten von 123.000.000.000,00€. Was genau möchtest Du wie besteuern, dass diese Summe monatlich zusammen kommt?
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Alpha Centauri hat geschrieben:(15 Dec 2018, 12:39)

dass aber eine bessere Alternative ist die gigantischen Verwaltungsappart auskommt ( der auch kostet) ist unbestritten.
Das ist NICHT unbestritten. Wie Du auch hier im Thread sehen kannst. :)

mfg
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Re: BGE - bedingungsloses Grundeinkommen

Beitrag von Skull »

Maltrino hat geschrieben:(15 Dec 2018, 13:56)

Das einzige Problem was ich sehe ist, dass immer die gleichen Fragen gestellt werden
ohne dass ich sehe dass gelernt wird.

Auch als BGE Gegner (was jeder sein darf) kann ich doch in der Lage sein zumindest die
Argumente und Konzepte der Gegner zu verstehen.

Man kann ja trotzdem anderer Meinung sein.
Könnten wir vielleicht mal festhalten, das ich DAS umgekehrt sehe.

Da nämlich immer immer die gleichen Thesen aufgestellt werden
ohne dass ich sehe dass gelernt wird.

Auch als BGE Befürworter (was jeder sein darf) kann ich doch in der Lage sein zumindest die
Argumente und FInanzierungsprobleme der Gegner zu verstehen.


Man kann ja trotzdem anderer Meinung sein.

mfg
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