Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

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Audi
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Audi »

Kardux hat geschrieben:(31 Aug 2018, 14:35)

Wieso Game Over? Dank Russland konnte sich die Türkei immerhin zwei Provinzen Syriens einverleiben. Besser als nichts. Abgesehen davon ist die Aussage, dass die Kurden stärker denn je wären, realitätsfremd. Das Schicksal der Kurden in Syrien und auch im Irak hängt am seidenen Faden - man ist abhängig von Russland und den USA.
Ich bin einfach der Meinung, dass wenn Moskau oder USA schnipsen ist Erdogan samt seinen Islamisten draußen. Idlib ist jetzt nur ein Vorgeschmack. Die Kurden in Syrien wird die USA auch nicht einfach so aufgeben.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Die Gemengen- und Interessenslage ist durchaus "flexibel". Ich gehe davon aus, das das Verhältnis der USA und der Türkei gestört ist, bzw. sich im Wandel befindet. Die Tendenz geht auch weiterhin in die Richtung, durch eine Neuausrichtung der Türkei regional und der veränderten Haltung der USA (Trump hin oder her) als "Ordnungsmacht" in globaler Hinsicht. Dennoch könnte man sich auch vorstellen, daß die USA irgendwie mit am Tisch sitzt, wenn die Türkei mit am Tisch sitzt. Man weiß es nicht.

Am 7.September soll ein Treffen über das weitere Vorgehen in Syrien in der iranischen Stadt Tabriz stattfinden. Wobei jetzt wieder Teheran als Ort im Gespräch ist. Mit Russland und der Türkei.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
Wissen stellt eine Barriere dar, die einen daran hindert, etwas in Erfahrung zu bringen.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Bagdad empfängt Militärs aus dem Iran, Russland und Syrien. Im Irak sollen noch rund 2000 IS-Kämpfer aktiv sein.
Iraq hosts military chiefs from Iran, Russia and Syria

BAGHDAD, Iraq – Senior Iraqi military commanders hosted their Russian, Iranian, and Syrian counterparts in Baghdad on Saturday to discuss security cooperation and information-sharing in the Middle East, where the Islamic State group continues to carry out attacks.
Russia is fighting rebels and jihadists in Syria alongside President Bashar al-Assad’s forces, while Iran is a key ally of both Baghdad and Damascus.

The four countries had created joint operations rooms to coordinate the fight against IS, now driven out of all urban centres in Iraq and largely confined to desert holdouts in Syria.

http://www.rudaw.net/english/middleeast/iraq/010920181
Im Rahmen RSII Koalition:

The Russia–Syria–Iran–Iraq coalition (RSII coalition), also referred to as 4+1 (in which the "plus one" refers to Hezbollah of Lebanon),[1] is a joint intelligence-sharing cooperation between opponents of the Islamic State of Iraq and the Levant (ISIL)[2] with operation rooms in Syria's Damascus and Iraq's Green Zone in Baghdad.[3][4]

https://en.wikipedia.org/wiki/Russia–Sy ... _coalition
Das ist sozusagen das wichtigste Gremium in Sicherheitsfragen und Bekämpfung des IS in der Region.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Die Operationen zur Rückeroberung Idlibs scheinen eingeläutet zu sein.
Syria war: 'Russian' planes bomb targets in Idlib province

https://www.bbc.com/news/world-middle-east-45407401
Trump warnt indes alle möglichen, auch Russland und Iran, außer den rund 10 000 Al-Qaida und Nusra Kämpfern. Moskau und Teheran zeigen sich unbeeindruckt.
DONALD Trump has warned Syria against ‘recklessly’ attacking a final rebel stronghold. But Russia’s is making sure he can’t do anything about it.

https://www.news.com.au/world/middle-ea ... 2cf280d760
Iran says will try to remove militants from Syria's Idlib with least human cost

https://uk.reuters.com/article/uk-iran- ... KKCN1LK1FS
Donald könnte Russland und Iran vielleicht mit der totalen Vernichtung, wie Nordkorea drohen? Oder er könnte den 10 000 Al-Qaida und Nusra Oppositionskämpfern drohen? Wer schützt wen?

Die Türkei riegelt die Grenze ab.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Panarin »

“Hundreds of thousands of people could be killed. Don’t let that happen!”
Warum nicht Millionen? :rolleyes:
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Kardux
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Kardux »

King Kong 2006 hat geschrieben:Die Türkei riegelt die Grenze ab.
Dies sollte der Beweis für alle sunnitischen Araber sein, dass die Türkei in keinster Weise am Wohl der Zivilisten interessiert ist. Je mehr Zivilisten, desto größer das Schutzschild für die "Rebellen", desto mehr Verluste, desto größer der Aufschrei der Weltbevölkerung - so die Logik in Ankara. Inzwischen fliehen viele Araber aus Idlib in das von Türken besetzte kurdische Efrîn. Wahrscheinlich war dies zwischen Moskau und Ankara lange schon so vereinbart. Oder weshalb unternimmt Erdo nichts in Idlib?
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von unity in diversity »

King Kong 2006 hat geschrieben:(04 Sep 2018, 19:38)

Die Operationen zur Rückeroberung Idlibs scheinen eingeläutet zu sein.



Trump warnt indes alle möglichen, auch Russland und Iran, außer den rund 10 000 Al-Qaida und Nusra Kämpfern. Moskau und Teheran zeigen sich unbeeindruckt.





Donald könnte Russland und Iran vielleicht mit der totalen Vernichtung, wie Nordkorea drohen? Oder er könnte den 10 000 Al-Qaida und Nusra Oppositionskämpfern drohen? Wer schützt wen?

Die Türkei riegelt die Grenze ab.
Es wird wie in Mossul.
Man kann die Islamterroristen einzeln aus ihren Rattennestern polken, aber das wird für die Angreifer in materieller, personeller und finanzieller Hinsicht teuer.
Oder man nimmt Kollateralschäden in Kauf.
So ist Krieg nun mal.
Oder man ordnet Idlib einen vorläufigen Sonderstatus, ähnlich Westberlin, zu.
Dazu bedarf es der diplomatischen Bereitschaft aller Seiten.
Für jedes Problem gibt es 2 Lösungsansätze:
Den Falschen und den Unsrigen.
Aus den USA.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

unity in diversity hat geschrieben:(07 Sep 2018, 20:10)

Es wird wie in Mossul.
Man kann die Islamterroristen einzeln aus ihren Rattennestern polken, aber das wird für die Angreifer in materieller, personeller und finanzieller Hinsicht teuer.
Oder man nimmt Kollateralschäden in Kauf.
So ist Krieg nun mal.
Oder man ordnet Idlib einen vorläufigen Sonderstatus, ähnlich Westberlin, zu.
Dazu bedarf es der diplomatischen Bereitschaft aller Seiten.
Zunächst ist man sich in Teheran einig, wie auch uneinig.
Putin brüskiert Erdoğan bei Syrien-Gipfeltreffen

Die Kriegsparteien Russland und Türkei sind sich in Syrien uneinig. Putin will die Offensive in Idlib, Erdoğan fürchtet ein Chaos

In Teheran wird immer wieder einmal Militärgeschichte geschrieben. 75 Jahre ist das Treffen der "Großen Drei" in der iranischen Hauptstadt her. Stalin, Churchill und Roosevelt berieten in Teheran 1943 erstmals gemeinsam über den Kriegsverlauf, die politische Neuordnung Europas und die Teilung Deutschlands.

https://derstandard.at/2000086922116/Pu ... feltreffen
Russland, Türkei und Iran einig über "Vernichtung" von Extremisten in Syrien

In einer gemeinsamen Erklärung sprachen sich die drei Präsidenten beim Syrien-Gipfel in Teheran ebenso für die Einheit Syriens aus

derstandard.at/2000086911742/Putin-pocht-bei-Syrien-Gipfel-auf-Einnahme-von-Idlib
Langfristig wird man diesen unkontrollierbaren Teil sicher nicht hinnehmen. Aber es kann tatsächlich sehr blutig werden. Man sah an Aleppo, das selbst Fluchtkorridore und Busse praktisch nicht in Anspruch genommen wurden (auch, weil Zivilisten daran gehindert wurden) oder auch die Busse beschossen wurden.

Wenn die Verlustzahlen bei einer Offensive steigen sollten, wird Trump die Karten auf den Tisch legen müssen.

In Damaskus beginnt der Wiederaufbau.
Syrien tastet sich an Wiederaufbau aus den Trümmern heran

Stromnetz in Damaskus großteils wieder intakt – Russische und iranische Firmen bei Handelsmesse in der Hauptstadt – Westliche Konzerne halten sich wegen Sanktionen zurück

Damaskus – Syriens Weg zur wirtschaftlichen Erholung führt durch die Trümmer. Die Straße vom Flughafen in Damaskus zum Messegelände passiert einige der Gebiete, die im jahrelangen Bürgerkrieg in Schutt und Asche gebombt wurden. Auch der Eingang zu den Messehallen selbst trägt Narben, die von der Explosion einer Granate vor einem Jahr übrig geblieben sind.

Doch während die syrischen Truppen mit der Hilfe aus Russland und dem Iran die Rebellenprovinz Idlib im Nordwesten angreifen, erlebt die syrische Hauptstadt ihren ersten friedlichen Sommer seit 2011 und plant den Wiederaufbau. "Wir denken, dass die Handelsmesse dieses Jahr sehr erfolgreich sein wird", sagte der Vorsitzende der Damaszener Handelskammer Samer al-Debs.

Vor allem russische und iranische Händler Auf dem Messegelände werben die Firmen für ihre Produkte. Importierte Elektronik aus Japan wird neben südkoreanischen Autos gezeigt, die unter Lizenz wieder in Syrien vom Band laufen. Im iranischen Pavillon werden wertvolle Seidenteppiche ausgestellt, neben Industrie- und Landwirtschaftsausrüstung. "Im Iran haben wir technische, wissenschaftliche und industrielle Kapazitäten, welche die Nachfrage in Syrien decken können", sagte der iranische Botschafter Jawad Turk Abadi.

derstandard.at/2000086922585/Syrien-tastet-sich-an-Wiederaufbau-aus-den-Truemmern-heran
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Ankara kündigt Waffenlieferungen nach Idlib an.
Turkey Boosts Weapons Supply to Syrian Rebels as Idlib Offensive Looms

Turkey pledged 'complete military support for a long, protracted battle,' rebel commander says ■ Arms include ammunition and GRAD rockets

https://www.haaretz.com/middle-east-new ... -1.6468164
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Europa2050 »

King Kong 2006 hat geschrieben:(13 Sep 2018, 08:19)

Ankara kündigt Waffenlieferungen nach Idlib an.
Ist die Männerfreundschaft Erdogans mit Putin wohl schon wieder beendet?
Oder erst wenn das erste russische Flugzeug mit türkischer Artillerie vom syrischen Himmel geholt wurde?
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Audi »

Europa2050 hat geschrieben:(13 Sep 2018, 09:41)

Ist die Männerfreundschaft Erdogans mit Putin wohl schon wieder beendet?
Oder erst wenn das erste russische Flugzeug mit türkischer Artillerie vom syrischen Himmel geholt wurde?
Diesmal hätte es andere Konsequenzen. Erdogan wird sich hüten so etwas zu machen sonst sind die Kurden Ruck zuck wieder da. Sammt syrischen Armee und Iran. Ich will nicht wissen wie es die türkische Armee ausgehen würde
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von zollagent »

Audi hat geschrieben:(13 Sep 2018, 10:29)

Diesmal hätte es andere Konsequenzen. Erdogan wird sich hüten so etwas zu machen sonst sind die Kurden Ruck zuck wieder da. Sammt syrischen Armee und Iran. Ich will nicht wissen wie es die türkische Armee ausgehen würde
Na ja, die syrische Armee dürfte für die Türken nicht wirklich ein Problem sein. Die Kurden, die ja schon jahrzehntelange Erfahrung im Guerilla-Kampf haben, vielleicht schon eher. Nur, Aussicht darauf, die Türken militärisch zu schlagen, dürften auch die nicht haben.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Auf Putins Liste steht die Entfremdung der Türkei zur USA und innerhalb der NATO sicher höher als ein Konflikt mit der Türkei um Idlib. Von daher muss Putin da einen Balanceakt vollführen.

Da ist die Türkei und ihre Beziehungen zu Russland und zur USA bedeutsamer als eine wie auch immer geartete Unterstützung für Kämpfer in Idlib.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Audi »

zollagent hat geschrieben:(13 Sep 2018, 12:22)

Na ja, die syrische Armee dürfte für die Türken nicht wirklich ein Problem sein. Die Kurden, die ja schon jahrzehntelange Erfahrung im Guerilla-Kampf haben, vielleicht schon eher. Nur, Aussicht darauf, die Türken militärisch zu schlagen, dürften auch die nicht haben.
Die syrische Armee dürfte so einiges als Kampferprobt gelten. Wurde auch umfänglich wieder aufgebaut. Ich traue den Syriern viel zu in einem Krieg mit klaren Feind.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von zollagent »

Audi hat geschrieben:(13 Sep 2018, 17:21)

Die syrische Armee dürfte so einiges als Kampferprobt gelten. Wurde auch umfänglich wieder aufgebaut. Ich traue den Syriern viel zu in einem Krieg mit klaren Feind.
War ja zu sehen 1967 und 1973.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Audi »

zollagent hat geschrieben:(13 Sep 2018, 17:22)

War ja zu sehen 1967 und 1973.
wir haben 2018 und einen 5 jährigen Krieg. Da drufte so einiges an Erfahrung gesammelt worden sein
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von zollagent »

Audi hat geschrieben:(13 Sep 2018, 17:24)

wir haben 2018 und einen 5 jährigen Krieg. Da drufte so einiges an Erfahrung gesammelt worden sein
Zweifellos. Aber gegen einen Guerilla-Gegner bei gleichzeitiger eigener Luftherrschaft.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Audi »

zollagent hat geschrieben:(13 Sep 2018, 17:29)

Zweifellos. Aber gegen einen Guerilla-Gegner bei gleichzeitiger eigener Luftherrschaft.
Abwarten. Die türkei dürfte sich eine blutige Nase holen. Ob er das daheim den Menschen erklären kann?
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von zollagent »

Audi hat geschrieben:(13 Sep 2018, 17:32)

Abwarten. Die türkei dürfte sich eine blutige Nase holen. Ob er das daheim den Menschen erklären kann?
Weil du dir das wünschst? :D Nicht, daß ich dem großmäuligen Möchtegern-Sultan eine solche Nase nicht wünschen würde, aber die Syrer werden das nicht zustande kriegen. Und ob Putin sich da reinhängt, dafür halte ich ihn für zu raffiniert. Da würde eher Iran in die Bresche springen. Und als Nebeneffekt dafür sorgen, daß Trump und Erdogan plötzlich wieder einig sind.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Audi »

zollagent hat geschrieben:(14 Sep 2018, 12:58)

Weil du dir das wünschst? :D Nicht, daß ich dem großmäuligen Möchtegern-Sultan eine solche Nase nicht wünschen würde, aber die Syrer werden das nicht zustande kriegen. Und ob Putin sich da reinhängt, dafür halte ich ihn für zu raffiniert. Da würde eher Iran in die Bresche springen. Und als Nebeneffekt dafür sorgen, daß Trump und Erdogan plötzlich wieder einig sind.
Nein weil man gesehen hat wie die tsk vorgeht in Nord Syrien
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von zollagent »

Audi hat geschrieben:(14 Sep 2018, 13:46)

Nein weil man gesehen hat wie die tsk vorgeht in Nord Syrien
tsk? :?:
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Audi »

türkischen Streitkräfte
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von zollagent »

Audi hat geschrieben:(14 Sep 2018, 15:16)

türkischen Streitkräfte
O.K. Dann solltest du auch genauer erklären, "wie sie vorgehen, die tsk". Und was zu bemängeln wäre.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Audi »

zollagent hat geschrieben:(14 Sep 2018, 16:03)

O.K. Dann solltest du auch genauer erklären, "wie sie vorgehen, die tsk". Und was zu bemängeln wäre.
Schlechte Taktik wo man schon einige Panzer verloren hat und sogar aus dem Panzer geflogen ist, sogar Islamisten haben intakte Panzer erbeuten können.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von zollagent »

Audi hat geschrieben:(14 Sep 2018, 16:05)

Schlechte Taktik wo man schon einige Panzer verloren hat und sogar aus dem Panzer geflogen ist, sogar Islamisten haben intakte Panzer erbeuten können.
Das kann vorkommen. Auch die Türken sind keine Überflieger. Was ich von den Syrern auch nicht annehme.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Fake News und Lügenpresse at full speed? Auch dank der Kultivierung des US-Präsidenten Donald T.

Ein US-Senator befürchtet, daß der brit. MI6 ein chemischen Angriff in Syrien faken könnte.
US senator claims Britain's MI6 is planning a fake chemical weapons attack on Syria

Mr Black said Britain’s MI6 intelligence service was planning a chemical weapons attack on the Syrian people, which it would then blame on Mr Assad.

“Around four weeks ago, we knew that British intelligence was working towards a chemical attack in order to blame the Syrian government, to hold Syria responsible,” Mr Black said on Al Mayadeen, an Arab news channel based in Beirut.

https://www.independent.co.uk/news/worl ... 29681.html
Britische undercover Operationen haben in der Region eine gewisse Tradition.

2005 wurden britische Agenten in "arabischer Kleidung" bei einer Straßenkontrolle auffällig. Sie hatten im Kofferraum Munition/Sprengmittel, in der Zeit wurden Besatzungstruppen regelmäßig mit Sprengfallen bekämpft oder Bomben in Menschenmengen, vornehmlich bei Schiiten gezündet. Sie eröffneten sofort das Feuer auf die irakische Polizei und töteten einen Beamten. Die SAS-Agenten konnten allerdings verhaftet und in ein Gefängnis verbracht werden. Die brit. Besatzungsmacht zögerte nicht, da das Thema arabisch verkleidete Spione, militärische Ausrüstung im Auto alles im Kontext der Ereignisse blöd aussah und man nicht abwarten wollte, ob die Agenten dazu etwas sagen würden. Britische Besatzungstruppen stürmten das Gefängnis mit Kampfpanzern, die gleich durch die Wände fuhren. Dabei gab es wieder Tote und über 100 Gefangene/Kriminelle flohen gleich mit. Solche Vorgehen sorg(t)en nicht gerade für Vertrauen.
British tanks storm Basra jail to free undercover soldiers

In a day of dramatic incidents in the heart of the British-controlled area of Iraq, the two undercover soldiers - almost certainly special forces - were held by Iraqi security forces after clashes that reportedly left two people dead and threatened to escalate into a diplomatic incident between London and Baghdad.

The soldiers, who were said to have been wearing Arab headdress, were accused of firing at Iraqi police when stopped at a road block.

https://www.theguardian.com/world/2005/ ... q.military
British “Undercover Soldiers” Caught driving Booby Trapped Car

"They refused to say what their mission was."

A report of Al Jazeera TV, which preceeded the raid on the prison, suggests that the British undercover soldiers were driving a booby trapped car loaded with ammunition. The Al Jazeera report (see below) also suggests that the riots directed against British military presence were motivated because the British undercover soldiers were planning to explode the booby trapped car in the centre of Basra

https://www.globalresearch.ca/british-u ... ed-car/972
Zum Thema Fakeoperationen bzw. "undercover". ;)
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Audi »

King Kong 2006 hat geschrieben:(16 Sep 2018, 10:40)

Fake News und Lügenpresse at full speed? Auch dank der Kultivierung des US-Präsidenten Donald T.

Ein US-Senator befürchtet, daß der brit. MI6 ein chemischen Angriff in Syrien faken könnte.



Britische undercover Operationen haben in der Region eine gewisse Tradition.

2005 wurden britische Agenten in "arabischer Kleidung" bei einer Straßenkontrolle auffällig. Sie hatten im Kofferraum Munition/Sprengmittel, in der Zeit wurden Besatzungstruppen regelmäßig mit Sprengfallen bekämpft oder Bomben in Menschenmengen, vornehmlich bei Schiiten gezündet. Sie eröffneten sofort das Feuer auf die irakische Polizei und töteten einen Beamten. Die SAS-Agenten konnten allerdings verhaftet und in ein Gefängnis verbracht werden. Die brit. Besatzungsmacht zögerte nicht, da das Thema arabisch verkleidete Spione, militärische Ausrüstung im Auto alles im Kontext der Ereignisse blöd aussah und man nicht abwarten wollte, ob die Agenten dazu etwas sagen würden. Britische Besatzungstruppen stürmten das Gefängnis mit Kampfpanzern, die gleich durch die Wände fuhren. Dabei gab es wieder Tote und über 100 Gefangene/Kriminelle flohen gleich mit. Solche Vorgehen sorg(t)en nicht gerade für Vertrauen.





Zum Thema Fakeoperationen bzw. "undercover". ;)
Ich dachte schon die Briten und co hätten die Wahrheit für sich gepachtet. Aber die Geschichten sind bekannt

War diesmal und letztes Mal zu auffällig das Theater mit dem Chlor.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Wie wird sich die Rolle Putins in Syrien entwickeln?

Nach dem Abschuß eines russischen Aufklärers durch die syrische Luftabwehr und einer Rolle der israelischen Luftwaffe, die nicht weiter von Israel kommentiert wird, stellt sich zunehmend die Frage, ob man sich den Pelz waschen kann, also beim russischen Bären, ohne sich naß zu machen.

Die Position Russlands in Syrien ist primär politisch zu sehen. Die Entscheidungen finden auf dem Boden statt. Nicht in der Luft. Das sah man dramatisch, als der IS z.B. die Basis T4 bei Palmyra einfach überrannte, als Bodentruppen abgezogen wurden. Die russische Luftwaffe konnte das nicht verhindern. Als Teheran Boden-Kampfeinheiten zurückbeorderte konnte die Basis wieder gesichert werden.
An entire Russian helicopter unit based in Syria was wiped out in an Islamic State attack, satellite images appear to suggest.

https://www.theguardian.com/world/2016/ ... ack-report
Islamic State militants capture Palmyra despite heavy Russian strikes

https://www.reuters.com/article/us-mide ... SKBN13Z073
Der Abschuß eines russischen Flugzeuges wirft die Frage wieder auf.
The loss of a Russian plane in Syria reveals how Putin is strangely powerless to protect his own troops

Russia's ally Syria shot down one of its planes on Tuesday, and it exposes how Russian President Vladimir Putin is strangely powerless to protect his own people or do much more than enforce the status quo.

Russia has suffered a number of humiliating defeats in Syria while its economy has entered a downward spiral.

Putin portrays himself as powerful, but he has failed to protect Russians time and time again.

https://www.businessinsider.de/russian- ... ?r=US&IR=T
Russland hat bei seinem Engagement natürlich im Sinn ein Gegengewicht zu den Entwicklungen in der Ukraine zu haben. Dadurch höheres politisches Gewicht zu erlangen. Daraus einen Gewinn zu erzielen. Aber einige Entwicklungen in Syrien lassen Putin nicht gut aussehen. Russland soll das S-400 Abwehrsystem nicht einschalten. Weil dann vielleicht Reaktionen stattfinden, die die Situation weiter eskalieren. Andererseits zeigen solche Entwicklungen wie zuletzt beim Flugzeugabschuß die Grenzen auf. Putin will oder kann sich nicht mehr engagieren als auf einem gewissen Niveau.

Neben der Ukraine/Syrien war sicher auch Putins Ansinnen ein wichtiger Broker zwischen Israel und dem Iran zu sein. Etwas, was kein anderes Land in der Form kann. Wenn man aber auf mehreren Hochzeiten tanzt, dann kann das stressig werden.

Muß er jetzt Zeichen setzen? Wenn Putin etwas über die Lufthoheit in Syrien bestimmten will, dann ist er auch "verantwortlich" für den Luftraum. Und seine Verletzungen. Wenn er sich da nicht durchsetzen kann, das wird offenbar, wie bei dem letzten Abschuß, dann sieht das nicht gut aus.
IS ISRAEL’S ERA OF FREELY OPERATING IN SYRIA OVER?

While Israel will very likely continue to strike targets deemed an “intolerable risk” to the Jewish state, Israeli pilots will have to remember the warning Russian Defense Minister Sergei Shoigu told his Israeli counterpart Avigdor Liberman: “Such actions will not be left unanswered.”

https://www.jpost.com/Israel-News/Is-Is ... ver-567554
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von zollagent »

Das Problem dabei ist für Putin, daß Israel eine andere Nummer ist als die Schwachköpfe vom IS.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

In Moskau sind sich Politiker und Militärs nicht einig, wie es nach dem Abschuß des russischen Flugzeugs weitergehen soll.
Syrischer Abschuss eines russischen Flugzeugs

Russlands Militär erneuert Vorwürfe gegen Israel

Den Abschuss eines russischen Aufklärungsflugzeugs vor Syrien nannte Wladimir Putin ein "Unglück". Das russische Militär widerspricht seinem Präsidenten - und gibt Israel die Schuld an 15 toten Soldaten.
Der Abschuss eines russischen Aufklärungsflugzeugs über Syrien entwickelt sich für Russlands Präsident Wladimir Putin zum Dilemma: Erneut hat das russische Militär der israelischen Luftwaffe die Schuld am Abschuss vor der syrischen Küste gegeben. Das Verhalten der israelischen Piloten sei "unprofessionell oder kriminell fahrlässig" gewesen, sagte der Armeesprecher Igor Konaschenkow in Moskau.
Jetzt erklingen andere Töne: Der Vorsitzende des Außenausschusses im russischen Parlament, Leonid Sluzki, forderte, politische Kontakte zu Israel sollten ausgesetzt werden. Sein Abgeordnetenkollege Juri Schwytkin verlangte, der Luftraum solle für israelische Flugzeuge geschlossen werden.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 29613.html
Für die einen sicherlich eine gute Entwicklung von Politiker und Militärs mit Putin nicht derselben Meinung sind (gerade in Syrien sind russische Militärs und Hardliner wohl eher unzufrieden mit Putins Verhalten), das könnte sich aber durch eine harte Haltung in der Außenpolitik ausdrücken.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Audi
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Audi »

King Kong 2006 hat geschrieben:(23 Sep 2018, 20:10)

In Moskau sind sich Politiker und Militärs nicht einig, wie es nach dem Abschuß des russischen Flugzeugs weitergehen soll.







Für die einen sicherlich eine gute Entwicklung von Politiker und Militärs mit Putin nicht derselben Meinung sind (gerade in Syrien sind russische Militärs und Hardliner wohl eher unzufrieden mit Putins Verhalten), das könnte sich aber durch eine harte Haltung in der Außenpolitik ausdrücken.
Dann braucht Moskau abr mehr basen um Israel Paroli bieten zu können. Mehr moderne Abfangjäger, mehr Luftabwehr usw. Putin ist nicht blöd, er weiß was es kostet. Für die Militärs wäre es ein teurer Spielplatz
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Audi hat geschrieben:(23 Sep 2018, 20:18)

Dann braucht Moskau abr mehr basen um Israel Paroli bieten zu können. Mehr moderne Abfangjäger, mehr Luftabwehr usw. Putin ist nicht blöd, er weiß was es kostet. Für die Militärs wäre es ein teurer Spielplatz
Ich glaube, es ist vielmehr eine politische Frage. Das muß nicht mehr kosten. Es soll ja kein Krieg gegen Israel geführt werden. Nur ernsthaft gedroht und notfalls gehandelt werden. Das ist ganz offensichtlich nicht der Fall.

Russland will letztendlich keine Konfrontation mit Israel. Man bräuchte nur Abwehrsysteme wie das S-400 mal anzuschalten. Lt. JPost ist dies nicht der Fall. Natürlich kann man israelische Kampfflugzeuge abschiessen. Sogar die syrische Luftabwehr schaffte dies im Februar. Ich bin mir sicher, daß die russische Abwehr bzw. Luftwaffe das auch kann. Bzw. damit ernsthaft zu drohen. Das reicht ja. Nur sie machen es nicht.

Dieser Konflikt bricht jetzt offener in Moskau aus. Militärische Hardware ist vor Ort. Schiffe, U-Boote, Flugzeuge, Luftabwehr als Droh- und Abwehrpotential. Das macht Putin aber nicht. Sein Ziel ist in Falle Syriens eher damit wieder international eine Rolle zu spielen. Und im Kontext der Ukraine arbeiten zu können. Die russischen Militärs und einige Parlamentarier fühlen sich dadurch allerdings vorgeführt. Das gilt nicht nur für die Israelis. Bei den Kämpfen bei Khasham Februar 2018 tötete die US-Airforce "hunderte" pro Assad-Kämpfer bei dem Versuch auf weitere Gebiete vorzustossen, die man unter Kontrolle der YPG/PKK/PJAK belassen hatte. Dabei ist eine nicht weiter geklärte Anzahl von "russischen Berufssöldnern" (Wagner-Gruppe), mutmaßlich (Ex-)Militärs getötet worden. Von der US-Airforce. Angeblich bis zu 200. Es war von Rache aus russischen Kreisen zu hören. Putin blieb realpolitisch. Ruhig. Jetzt Israel.
Unofficial Russian sources version

Shortly after the strikes, various Russian unofficial sources began to publicize information that a number of Russian "volunteers" (PMCs) had been killed in the strikes,[2][41] with some posts on Russian social media making claims of over 200 Russian PMCs being killed, although the veracity of this information was questioned[42] and could not be confirmed.[43] A Russian paramilitary chief, a known critic of the company that hired the contractors, also claimed 218 PMCs were killed and that the families were still waiting for their remains.[44] Additionally, a Russian military doctor, a leader of a PMC-linked paramilitary Cossack organization and a source with ties to Wagner claimed 80–100 PMCs were killed and 200 wounded.[45]

Contrary to the claims of hundreds of deaths among the PMCs, a Russian investigative group, the Conflict Intelligence Team (CIT), confirmed 10 contractor deaths[46] and estimated a total of between 20 and 30 had died.[47] A Russian journalist also believed between 20 and 25 PMCs died in the strikes.[42] On 17 February,[48] a Wagner leader, Andrey Troshev, was quoted as saying 14 ″volunteers″ died in the battle.[28] Three other Wagner commanders also stated the claim of 200 dead was an exaggeration and that 15 PMCs were killed at the most.[49]

A Russian newspaper, citing Russian military and contractor sources, reported pro-government forces were attempting to capture the Conoco (locally called Al Tabiyeh) gas field from the SDF.[50][51]

https://en.wikipedia.org/wiki/Battle_of_Khasham
Russian mercenaries reportedly want revenge after getting whooped by US forces in Syria

https://www.businessinsider.de/russia-m ... ?r=US&IR=T
Putin versucht den Ball flach zu halten. "Shit happens". Das summiert sich aber. Abgeschossene Flugzeuge, getötete Russen. Von den USA, im Kontext Israels und durch die Türkei, der Putin jetzt auch noch bei Idlib entgegengekommen ist. Darauf nicht zu reagieren kann auch als ein Zeichen von Schwäche gelten. Putin hat sicher Prioritäten. Dazu gehört kein Krieg, nicht weil er Pazifist ist, die russische Armee kämpft ja in Syrien, aber gegen die USA, Israel und die Türkei ist das schon etwas anderes. Es geht vielmehr um die Ukraine und Handlungsspielräume. Nur muß er jetzt schauen, daß man ihm in Moskau nicht am Stuhl sägt. Schwäche zeigen kann sich gerade ein Putin nicht erlauben. Ein Dilemma.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump bedankt sich bei Russland, Iran und Syrien betreffs deren Operationen in der Idlib-Frage.
"I want to thank Iran, Russia and Syria for at my very strong urging and request substantially slowing down their attack on the Idlib province," Trump said.

https://www.urdupoint.com/en/world/trum ... 41461.html
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Die iranischen Streitkräfte haben einen Raketenschlag auf Stellungen bei Abu Kamal im Osten Syriens, in denen der IS noch existiert nahe der irakischen Grenze ausgeführt. Bewaffnete Drohnen sollen auch eingesetzt worden sein. US-Truppen sind nur einige Meilen von den syrischen Oppositionskräften die Ziel waren entfernt. Sie sollen im Zusammenhang mit Saudi-Arabien und den Terroristen stehen, die im Iran jüngst in der Provinz Ahwaz einen Anschlag mit vielen Toten und Verletzten ausgeführt haben.
IRGC reveals details of revenge attack on terrorists

https://www.presstv.com/Detail/2018/10/ ... ist-attack
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Kardux »

King Kong 2006 hat geschrieben:(01 Oct 2018, 20:08)

Die iranischen Streitkräfte haben einen Raketenschlag auf Stellungen bei Abu Kamal im Osten Syriens, in denen der IS noch existiert nahe der irakischen Grenze ausgeführt. Bewaffnete Drohnen sollen auch eingesetzt worden sein. US-Truppen sind nur einige Meilen von den syrischen Oppositionskräften die Ziel waren entfernt. Sie sollen im Zusammenhang mit Saudi-Arabien und den Terroristen stehen, die im Iran jüngst in der Provinz Ahwaz einen Anschlag mit vielen Toten und Verletzten ausgeführt haben.
Und wieviele dieser 8 Raketen sind in Abu Kamal angekommen?
Make Kurdistan Free Again...
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Kardux hat geschrieben:(02 Oct 2018, 14:52)

Und wieviele dieser 8 Raketen sind in Abu Kamal angekommen?
Kurdische Quellen behaupten 2 Raketen wären "Blindgänger" gewesen. Die Welt ist voll von Blindgängern, ob Patriot-Raketen in Nahost oder Granaten aus diversen Kriegen der Jahrhunderte.
"Based on the information we have received, around 40 top leaders of Daesh were killed in this attack," General Amirali Hajizadeh, head of the Guards' aerospace division, was quoted on Tuesday by Iran's state media as saying. "Daesh" is a derogatory Arabic acronym for Islamic State.

"One of the highlights of this operation was that the Quds force had provided the intelligence needed for the attack."

https://www.usnews.com/news/world/artic ... amic-state
Der syrische Außenminister Walid Muallem begrüsst die Aktion.

Netanyahu sieht das "positiv", da es zeigen würde, das Israel mit dem Terroranschlag im Iran nichts zu tun hätte. Also, der Vergeltungsschlag landete ja in Syrien.
Prime Minister Benjamin Netanyahu responded to Iran's attack on Syria later on Monday, saying the strikes prove Israel was not involved in the shooting at the military parade.

https://www.haaretz.com/middle-east-new ... -1.6515362
Wie Dinge ausgeführt werden tragen ja auch eine Botschaft. Es wurden Waffensysteme eingesetzt, die ganz klar nicht die Reichweite bis nach Israel haben. Dafür sollen sie relativ präzise sein, die Systeme der Fateh-Raketen sind dafür ausgelegt. Da US-Personal in der Nähe war, war das wohl auch besser so. Auch anhand des trackings der Flugbahn wird Israel klar gewesen sein, wohin sie fliegen. Das ist ja nicht unerheblich, wenn von der großen Raketenbasis bei Kermanshah im Iran Raketen aufsteigen und gen Westen fliegen. Da liegt ja neben Syrien auch Israel. Würde mich nicht wundern, wenn man (Teheran) vorher durch Kanäle Israel daraufhingewiesen hat, das die Ziele in Syrien liegen, nicht in Israel. Das könnte sonst ziemliche Aufregung erzeugen. Man warnt sich in der Region ja offenbar gegenseitig früh genug.

Interessanter sind wohl die Einsätze der Tarnkappen-Drohnen bei der Operation.
Strategic breakthrough for Iran in unimpeded drone-missile attack on E. Syria

Neither Israel nor the US intervened when Iran broke new strategic ground on Monday, Oct. 1 by sending a squadron of 11 stealth UAVs to attack ISIS in E. Syria. DEBKAfile: The attack drones were greater cause for concern than the six surface missiles the Revolutionary Guards launched from their base in Kermanshah in western Iran. Like the missiles, the assault drones cut through Iraqi air space to their targets in Syria, without asking Baghdad for permission; but, unlike the missiles, they also returned to home base by the same route unhindered. Not a single Israeli or American aircraft took to the air stop them.
DEBKAfile’s military sources identified the UAVs as “Saeqehs” (Thunderbolts), a replica of the US RQ-170 Sentinel spy drone which the Iranians downed seven years ago and reconstructed with the help of Chinese engineers. Nine months ago, Israeli Air Force jets brought down an armed drone of this type over the Jordan Valley after it entered Jordanian airspace from Syria. Monday saw Iran deploying a full squadron of these super drones for their first operation. By this action, Tehran has demonstrated its capacity to launch missiles and attack drones from bases in Iran for air strikes against US targets in Syria, as well as Israel’s homeland. They are therefore a major menace to US interests in Syria and Iraq.

https://www.debka.com/strategic-breakth ... n-e-syria/
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Die Türkei, der Iran und die USA. Östlich des Euphrat.

Östlich des Euphrat gibt es eine US-Präsenz. Es scheint so, das sich mittelfristig Ankara und Teheran zu einer Interessensgemeinschaft hinsichtlich der Zukunft dieser Region zusammensetzen.
Will Iran, Turkey jointly confront US influence east of the Euphrates?

Theoretically, Iran’s prioritization of the areas east of the Euphrates puts it on track to accommodate Turkey’s strategic concerns in SDF-held territory. While Turkey perceives the Democratic Union Party (PYD) as a terrorist organization, Tehran sees the PYD’s American patrons as the destabilizing actor. Generally, however, Iran and Turkey’s goals intersect as they both focus on SDF-held territory. Therefore, it is likely that the two will work on the common ground that exists in northern Syria. Turkey’s anti-PYD posture is useful for Iran to effectively push back against the United States. Likewise, to encounter the PYD, Turkey cannot shy away from confronting US policy in Syria — and for that, it needs Iran and the “Axis of Resistance,” which can in effect ratchet up the pressure against the United States east of the Euphrates.

https://www.al-monitor.com/pulse/origin ... idlib.html
Expanding Turkey-Iran Cooperation In Syria

Despite numerous western mainstream media predictions about possible conflict of interest between Iran, Turkey and Russia in Syria, this conflict hasn’t happened. On the contrary, prospects and possibilities of cooperation continue to increase as the war in Syria nears its end.
Iranian leaders have recently voiced how important it is to rid areas to the east of Euphrates of the US influence. This makes Iran a natural ally of Turkey, which, too, has been seeking to achieve this goal, which is also the underlying source of persisting tension in the US-Turkey relations.

https://iranian.com/2018/10/07/expandin ... -in-syria/
Die Türkei sieht die Kurdenfrage primär als staatsgefährdend ein. Solange die USA eine Präsenz im Osten Syriens hat, nimmt Ankara diese als Unterstützung der YPG/PKK/PJAK wahr. Diese wiederum streckt zunehmend die Fühler nach Damaskus aus. Die Lage eruieren. Die Kurden haben die Wahrnehmung, das Trump zwar ein ramponiertes, mittlerweile verändertes Verhältnis zur Türkei hat, aber im Zweifel an ein besseres Verhältnis zum NATO-Partner Türkei hat, denn zur YPG/PKK/PJAK.
Ground zero Syria: Damascus, Moscow, Tehran set for clear victory - Part I

I still remember taking a flight from Tehran to Damascus sometime in the autumn of 2014, probably the worst year for the government. Every single square inch of land in the vicinity of Damascus Airport was under rebels’ control. Rebels that comprised of al Qaeda operatives and various other Islamists. Only the military garrison at the airport somehow held. Syrian Arab Army’s elite Republican Guards were barely managing to secure the lone road connecting the airport to downtown Damascus. The strain was unbearable. Flights used to land with lights switched off as the West’s peace-loving rebels used to fire on the inbound and outbound civilian aircraft with medium and small arms. Some of the biggest suburbs, Ghouda, Douma, Harasta and Jobar, were under rebel control as mortar rained on the areas under government control. In Bab Touma itself, several buildings were specifically targeted because of their Christian dwellers.
In the east, along with the western and south of river Euphrates, the government has managed to flush out Islamic State terrorists and re-establish its writ. The road to Deir az Zor from Aleppo is puckered with several dozens of checkpoints manned by soldiers from Syrian Arab Army, NDF, Hezbollah and Afghan Hazara militia named Fatimayoun. The checks are stringent but its manner relaxed. There are few settlements in this Badia al-Sham desert, but it leads to the Kurdish SDF-controlled region where the US has made as many as eight bases. They control some of the biggest gas and oil fields in Syria.
Notwithstanding the posture, Kurds know that their game is up. None of the countries, whether it is Turkey, Iraq, Iran or Syria will like to see an independent Kurdish state in their midst doing its bidding for Washington and Tel Aviv, and Kurds have started to realise this. Although belatedly. Their hubris in Iraq was dealt with severely by Baghdad, and they have only as many cards to play in Syria.

In some of the meetings that have taken place lately between Damascus and Kurdish leadership, Kurds have agreed to several of the demands set by the Syrian government, a development that was unthinkable only a few months ago.The Kurd-led SDF agreed to open several crossings along the Euphrates valley, against the wishes of the United States. After the deal, as many as nine crossings have been opened in Deir az Zor, and another seven are being planned in Raqqa. Most of the crossings are in and around the government-held town of al Mayadeen.
In exchange, Damascus has offered them one-third of all the oil revenue coming directly from their areas to them, and share in other revenues as well. Kurds are also demanding that the Oil Ministry shall have three director-level officials of which one should be a Kurd of their choice. This demand is under consideration and might be accepted by Damascus on a later date.

https://www.nationalheraldindia.com/int ... ory-part-i
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Die Opposition in Syrien stellt sich (noch?) quer.
Syriens HTS-Dschihadisten ziehen nicht aus Pufferzone in Idlib ab

https://www.welt.de/newsticker/news1/ar ... ib-ab.html
Wenige Stunden vor Ablauf der Frist hatte das Dschihadisten-Bündnis "Hajat Tahrir al-Scham" (HTS) erklärt: "Wir haben unsere Entscheidung zum Dschihad und zum Kampf zur Umsetzung unserer gesegneten Revolution nicht aufgegeben."

https://www.dw.com/de/idlib-rebellen-bl ... a-45890117
Damaskus zeigt sich entschlossen.
Syrien - Bereit zur Vernichtung des Terrorismus in Idlib

Die syrische Regierung droht mit einem militärischen Eingreifen in der Rebellenprovinz Idlib, sollten die Extremisten nicht den vereinbarten Abzug aus einer geplanten Pufferzone umsetzen.

https://www.finanzen.net/nachricht/akti ... an-6706819
Teheran ist sich möglicher großer Verluste bei der Rückeroberung bewußt und verweist auf die Verhandlungen in Astana zur Konfliktlösung.
'Massacre in Syria’s Idlib is Iran’s red line'

While the return of Idlib to Syrian government control could hypothetically take place swiftly with a full military assault, such an offensive would only lead to massive collateral damage, the Iranian official said.
That, he said unequivocally, was a red line for Iran.

Any such massacre would also have “grave humanitarian and moral, as well as political costs, which is unacceptable,” he stressed.

Given the complexity of the matters in Idlib, he said, Iran sought, in negotiations with its partners in the Astana process — a peace initiative for Syria launched jointly with Russia and Turkey — to make the case for a solution that is exclusive to Idlib and its special status.

He said the solution was phased and composite to include security, military, and political components that would have to be agreed upon.

https://www.presstv.com/Detail/2018/10/ ... y-massacre
Christliche Milizen auf Seiten der syrischen Regierung berichten, das die Oppositionskräfte in Idlib Bunker und Verteidigungsstellungen ausbauen.
In dem Gebiet im Nordwesten Syriens leben drei Millionen Menschen. Bereit zum Angriff - das sind christliche Milizen auch und gerade jetzt. Sie sind zwei Kilometer entfernt von der Frontlinie. Sie unterstehen dem Oberbefehl von Assad. Sie sollen die Christen verteidigen gegen radikale Islamisten. Die sollen sich bis Montag zurückziehen. Russland meldet einen Teilabzug. Die Realität sei eine andere, erläutert der Anführer der Miliz. Sie haben sich nicht zurückgezogen. Sie sind noch immer da. Sie bauen Bunker und Befestigungsanlagen. Wir sehen Planierraupen, Bagger und Lastwagen. Hier hatten islamistische Rebellen einst das Sagen. Sindschar wurde vor neun Monaten von syrischen Truppen zurückerobert. Der Sieg im Süden der Provinz Idlib war teuer erkauft. Häuser in Trümmern. Kein Strom und kein fließend Wasser. 200 Familien leben hier. Die meisten sind Anhänger der Regierung. An eine politische Lösung mag kaum einer glauben. Man kann ihnen nicht vertrauen. Sie sind Lügner. Ich hoffe, dass die Armee die Provinz unter ihre Kontrolle bringt.

https://www.daserste.de/information/nac ... t-true.xml
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Audi »

Mein Gott, was bringen die Bunker? Nehmen wir Beispiel ost Aleppo
Als die Feuerpause gegolten hat, wurde von Russland ein Monat lang aufgeklärt mit Drohnen, eloka.
Dann kamen die Luftschläge mit Bunkerbrecher und die Rebellen haben geheult wie die Hunde. Ich erinnere mich noch an das Geheule der BILD Zeitung. Kurze Zeit später war Aleppo befreit und Feierabend für die Rebellen. Das würde sich in idlib wiederholen. Wozu die Zivilbevölkerung als Geisel nehmen? Irgendwann reicht der Geduldsfaden und dann gibt's wieder eine auf die Mütze. Nur wohin mit tausenden Islamisten? Türkei will die nicht, Syrien auch nicht, Kurden nicht, Irak nicht. Deutschland vielleicht?
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Audi hat geschrieben:(17 Oct 2018, 10:58)

Mein Gott, was bringen die Bunker? Nehmen wir Beispiel ost Aleppo
Als die Feuerpause gegolten hat, wurde von Russland ein Monat lang aufgeklärt mit Drohnen, eloka.
Dann kamen die Luftschläge mit Bunkerbrecher und die Rebellen haben geheult wie die Hunde. Ich erinnere mich noch an das Geheule der BILD Zeitung. Kurze Zeit später war Aleppo befreit und Feierabend für die Rebellen. Das würde sich in idlib wiederholen. Wozu die Zivilbevölkerung als Geisel nehmen? Irgendwann reicht der Geduldsfaden und dann gibt's wieder eine auf die Mütze. Nur wohin mit tausenden Islamisten? Türkei will die nicht, Syrien auch nicht, Kurden nicht, Irak nicht. Deutschland vielleicht?
Idlib wird wohl noch länger Thema bleiben.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

In bestimmten Medien wird das Bild kolportiert, das ein wie auch immer geartetes "westliches Bündnis" aus den USA und Flugzeugen aus arabischen Staaten am Persischen Golf den Irak und Syrien (... mit Assad) irgendwie vor dem IS bewahrt und gerettet hätten. Das ist natürlich eine schlimme Verzerrung der Geschehnisse. Aus der Luft und mit ein paar Ausbildern bewahrt, rettet und reißt man kein Ruder herum.

Von allen Interventionisten hat der Iran den größten und verlustreichsten Einsatz erbracht. Schon aus Eigeninteresse Staaten wie den Irak oder Syrien nicht an den IS zu verlieren. In direkter Nachbarschaft. Die Einsätze waren zudem auf Wunsch Iraks und Syriens.

Scott Ritter, ein ehemaliger Marine und Kenner der Region, ist nicht in Verdacht ein Alternativer oder Liberaler zu sein. Er erwarb sich den Ruf "Darth Vader" zu sein, als er die Aufgabe hatte im Irak nach ABC-Waffen zu suchen. Durch sein robustes, einschüchterndes Auftreten gegenüber irakischen Sicherheitskräften. Er schreibt im American Conservative.

Phase I war für den Iran den völligen Zusammenbruch Iraks (inklusive der KRG: Iran Was First to Supply Iraq’s Kurds With Weapons to Battle the Islamic State https://news.vice.com/en_us/article/nem ... amic-state) und Syriens vor den unerhört schnellen Vorstössen des IS zu verhindern.
“We asked for weapons and Iran was the first country to provide us with weapons and ammunition,” said Kurdish President Massoud Barzani in a press conference. That Iran apparently got weapons to the Kurds more quickly than the U.S. may be because of Tehran’s strategic interests in arresting the march of ISIS.

“Iran knows that if they don’t fight ISIS in Iraq today, they will have to fight them in Iran tomorrow,” said Hiwa Osman, an analyst and writer based in Erbil. The expansionist Sunni militants have clawed their way across Syria and Iraq, coming within 20 miles of the Iranian border.

Indeed, Tehran claimed to have had a direct hand in training Kurdish peshmerga. “When ISIS attacked Iraqi Kurdistan and the Kurdish officials requested help from Iran, The Islamic Republic of Iran not only gave them guidance, but also organized and prepared their forces,” Interior Minister Abdolreza Rahmani Fazl told Iran’s semi-official Mehr news agency.

http://time.com/3196580/iran-kurds-isis-erbil-iraq/
Niemand sonst war da.

Phase II war die Rückeroberung. Dazu wurde die potente irakische PMF eingesetzt, auch in Syrien. Im Falle Syriens kamen die Hebzollah u.a. dazu. Ebenso russische Luftunterstützung. Im Irak war es die PMF, die die den völligen Zusammenbruch aufhielten und - sagen wir mal - die irakischen Streitkräfte "den Rücken stärkten" und liebevoll vorwärts drückten. Gegen den IS. Später operierten sie grenzüberschreitend gegen den IS in Syrien.
Iran Deserves Credit for the Ruin of ISIS

The United States expended considerable effort, both military and political, in a campaign to defeat the terror group in Iraq and, to a lesser extent, Syria.

But there is also no doubt that the bulk of the effort came from Iran, not the United States. Without Iranian involvement, ISIS would still have a formidable presence in both Iraq and Syria.

ISIS was born out of the ashes of the American invasion of Iraq
Von manchen Medien wird gerne die Mär verbreitet das irakische Sicherheitskräfte hinter den Zusammenbruch des IS im Irak stehen würden. Wahr ist, das diese fast selbst zusammenbrachen und der IS fast bis Bagdad vorstossen konnten. Sie brauchten Hilfe. Die kam im Form der PMF.
When ISIS advanced on the Iraqi cities of Ramadi and Fallujah, the American-trained and -equipped Iraqi army was unable to halt its advance. Soon the major city of Mosul fell to ISIS, and its forces pushed down the Tigris River valley to the outskirts of Baghdad.

The story of Iraq’s struggle to form a viable resistance to ISIS in the aftermath of the fall of Mosul is little known, and even less appreciated, by the United States. The formation of so-called “Popular Mobilization Forces,” or PMF—organized at the behest of Iraq’s senior Shia leadership, and trained, equipped, and led by Iran—was the single most important factor behind the halting of ISIS’s drive on Baghdad and its eventual eviction from Iraqi territory.
Western media have paid a disproportionate amount of attention to the actions of a select few American-trained Iraqi security forces, which, with ample support from U.S. airpower and advisors, helped end fighting in and around Mosul. All the while, they’ve ignored that the lion’s share of the fighting was done by the Iranian-directed PMF. This fact was not lost on the Iraqi people, many of whom (though not many of the Sunnis) hold the PMF in the highest regard. This sentiment has propelled many of the senior leadership of the PMF into political prominence in Baghdad.
Syrien.
For Iran, the ISIS phenomenon is not limited to Iraq. It is seen as part and parcel of a concerted effort undertaken by the United States, Saudi Arabia, and the Gulf Arab nations to overthrow Assad in Syria, diminish the power and influence of Hezbollah in Lebanon, and roll back Iranian influence in both Syria and Iraq. ISIS’s geographic presence in Syria, concentrated as it was in the central and northeastern deserts, made it a secondary target compared to the al-Qaeda affiliates operating in and around Aleppo and Damascus.
ISIS in Syria lingers on, despite the fact that U.S. military power could ensure its almost immediate elimination. The reason for the stay of execution is not entirely clear, but it could well be that the U.S. sees ISIS as a useful foil against Iran.
Rather than relying on ISIS as a foil to blunt Iranian influence in Syria and terrorize its citizenry at home, the Trump administration should recognize the positive role that Iran has played in defeating ISIS. It should build upon that recognition to craft a wider regional peace process that both recognizes the realities inherent in Syria today and reduces the tensions that prompt Iran to lean forward in such an aggressive manner. Unfortunately, such thinking seems beyond the capabilities of Mike Pompeo and John Bolton. As such, America will continue to pursue poorly thought out policies with no chance of success without any thought to either cost or consequence.

https://www.theamericanconservative.com ... n-of-isis/
Irgendein Bündnis aus der Luft mit Flugzeugen aus den USA und den Emiraten haben weder den drohenden Zusammenbruch aufgehalten, die waren da noch lange nicht da, noch die Gebiete auf dem Boden anschließend zurückerobert. Das waren die PMF, Peschmerga, Hezbollah, YPG und diverse verbündete schiitische und christliche Milizen. Und "natürlich" die irakische und syrische Armee. Mit Unterstützung Irans, später mit Russlands dazu.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Am Beispiel des zersägten Journalisten in dem saudischen Konsulat in der Türkei wird exemplarisch noch einmal sehr deutlich, was die Interessenslage der ehemaligen bzw. noch vorhandenen Interventionisten aus Übersee sind. Es wird gerne über Menschenrechte u.ä. gesprochen. Dahinter steckt knallharte Interessenspolitik. Saddam wurde hofiert, unterstützt und bekam für seine Handlungen eine Blankovollmacht, solange es den Interessen diente, danach wurde er einfach zum Schurken erklärt. Aktuell hat Saudi-Arabien diesen Posten.

Der mit den zweitmeisten Wähler-Stimmen zum US-Präsidenten gewählte Trump macht das auf seine "primitive" Art nur etwas transparenter als die diplomatisch ausgefeilteren Politiker.
Mörder und Heuchler

Die Khashoggi-Affäre offenbart, wie sehr die US-saudischen Beziehungen von Eigennutz getrieben sind. Menschenrechte interessieren kaum - keiner zeigt das so schamlos wie Donald Trump.
Doch Kronprinz bin Salman sei "eine starke Person". Und: "Er liebt sein Land wirklich."

Es sind die gleichen Worte, mit denen Trump auch schon andere Autokraten gelobt hat - Rodrigo Duterte, Kim Jong Un, Wladimir Putin. "Putin ist ein Killer", hielt ihm ein Journalist mal vor. "Glauben Sie, unser Land ist so unschuldig?", blaffte Trump zurück.
Natürlich nicht, Donald.
Diese Beziehungen werden hier nun aber mehr denn je seziert - dank Trump. Plötzlich diskutiert man über Riads Rolle in Trumps Nahost- und Iran-Strategie. Über Amerikas Rolle bei der humanitären Schande des Kriegs im Jemen. Über Milliarden-Dollar-Waffengeschäfte. Über Öl-Abhängigkeiten. Und über die privaten Saudi-Connections Trumps und seines Schwiegersohns Jared Kushner, dem eine besondere Beziehung mit bin Salman nachgesagt wird - und der jetzt hinter den Kulissen angeblich dafür plädiert, doch einfach zu warten, bis Gras über die Sache wächst.

Nichts daran überrascht. Die Allianz zwischen Riad und Washington war immer schon wertefrei - lange vor Trump und selbst als herauskam, dass die meisten der 9/11-Attentäter saudische Staatsbürger gewesen waren.


Menschenrechte interessierten dabei selten. Nur war die Heuchelei früher diskreter.

Der Tod Khashoggis ist jetzt aber wohl selbst für die Heuchler inakzeptabel - doch Trumps zögerliches Manövrieren hat einen Ausweg aus dieser Sackgasse blockiert.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/j ... 34309.html
Es gab tatsächlich einige lichte Momente, z.B. die ehemalige US-Außenministerin Albright räumte ein, das die heutigen Verhältnisse in der Region ganz wesentlich auf US-Interventionspolitik zurückzuführen sind. Auch das massive verbiegen demokratischer Entwicklungen im Iran. Der ehemalige britische Premier Cameron ist da auch reflektiert.
Bei einem Pakistan-Besuch entschuldigte sich Premierminister David Cameron für Fehler während der Kolonialzeit. Britannien, so sagte er, sei schuld an vielen Problemen, welche die Welt noch heute plagten.

https://www.sueddeutsche.de/politik/bri ... -1.1082881
Deshalb ist es für viele der Hohn schlichterdings, wenn wohlfeile Pressesprecher und Propagandisten immer etwas über "Menschenrechte", Sicherheitsinteressen u.ä. sprechen um damit nur die bisherigen verheerenden Interventionen weiterführen. Die Länder dort, die Menschen sind ihnen völlig egal. Sykes-Picot und Co. und der bestimmte Blick darauf lassen grüssen.
Wenn man zuviel weiß, wird es immer schwieriger, einfache Entscheidungen zu treffen.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Interventionen, jetzt durch das ehemalige osmanische Reich und den USA. Gegenüber Saudi-Arabien.
Riad und der Fall Khashoggi

Das Ende der Legende

Bislang schien MbS, 33 Jahre alt, mit seinem ruchlosen Politikstil ungestraft davonzukommen. Er konnte einen zerstörerischen Krieg im Jemen führen, den libanesischen Premier Saad Hariri kidnappen, eine Blockade gegen Katar verhängen und Widersacher in Saudi-Arabien reihenweise wegsperren, ohne dass irgendetwas davon für ihn oder sein Regime Folgen gehabt hätte.
Der Krieg der Saudis im Jemen hat abertausenden Tod und Millionen Hunger beschert. Die UN spricht von saudischen Kriegsverbrechen. Massive Verfolgungen in Saudi-Arabien selbst. Die weltweite Förderung von Extremismus durch Schulen und Koranschulen. Auch diverser Gruppen im Irak und Syrien. Hm, nix passiert. Jetzt wird ein Journalist lebendig zersägt und alle flippen aus. Sehr heuchlerisch, aber Realpolitik.
Nun aber könnte die Investorenkonferenz in Riad, die am Dienstag beginnt, eine einsame Veranstaltung werden. Etliche Teilnehmer, darunter IWF-Direktorin Christine Lagarde, die Finanzminister Frankreichs, Großbritanniens und der USA, sowie die Chefs der Großbanken HSBC, Standard Chartered und Crédit Suisse, haben abgesagt. Sie wollen sich nicht Seite an Seite zeigen mit einem Diktator, der womöglich für den Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul verantwortlich ist.
Saudi-Arabiens Regime behauptet, Jamal Khashoggi sei bei einer "Schlägerei" gestorben - und will die Debatte damit beenden. Dabei fängt sie erst an: Aus der Türkei werden neue Enthüllungen erwartet.
Der Fall Khashoggi könnte nun ein Wendepunkt sein. Erste Staaten erwägen Sanktionen gegen Saudi-Arabien. "Der Westen und vor allem Europa dürfen nicht wegsehen aus Angst vor diplomatischen oder wirtschaftlichen Drohungen", sagt der frühere deutsche Außenminister Sigmar Gabriel im SPIEGEL. Selbst US-Präsident Donald Trump, der enge politische und geschäftliche Beziehungen zum Königshaus unterhält, hat seinen Ton gegenüber MbS am Wochenende verschärft.
Beobachter vermuten, Erdogan wolle von Saudi-Arabien Zugeständnisse bei Machtfragen in der Region erzwingen, etwa im Katar-Konflikt. Denkbar ist auch, dass Ankara von Riad Hilfsgelder für die angeschlagene türkische Wirtschaft einfordern wird. "Wir können Mohammed bin Salman einen Ausweg aus der Affäre bieten, oder ihn durch Enthüllungen noch weiter unter Druck setzen", sagt ein türkischer Regierungspolitiker dem SPIEGEL. "Die Frage ist, was ist dem Prinzen sein Ruf wert?"

http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 34473.html
Die Frage stellt sich Businessman Donald T. auch. Was ist weiterer Schutz für so eine Regime, dem Regime wert...? :cool:

Selbst wenn Prince MBS und seine 7000 Prinzen Erdogan und Trump bezahlen können, den einen, mit machtpolitischen Entgegenkommen, den anderen um weiteren Schutz beim Bomben, Verfolgen und Zersägen zu erhalten, ist vermutlich nicht mehr so dieses Blankocheckverhalten möglich. Irgendwann wurde auch Saddam Hussein lästig. Das Haus al-Saud muß jetzt aufpassen.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von zollagent »

So lange der Konflikt mit dem Iran besteht, ist Saudi-Arabien "sicher".
Wer an Absurditäten glaubt, wird Abscheulichkeiten begehen. (Voltaire)
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

zollagent hat geschrieben:(24 Oct 2018, 15:37)

So lange der Konflikt mit dem Iran besteht, ist Saudi-Arabien "sicher".
Na, dann können manche nur darauf weiter hoffen.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Die USA versuchen die kurdische Dominanz der SDF zu brechen. Immerhin haben sie ihren Job ja erledigt. Mehr arabische Truppen sollen Abhilfe schaffen. Aus dem Ausland. Nicht eingeladen.

Monitor: Large Arab Force Deployed to E. Syria
“The presence of an Arab force would be very significant,” Jonathan Spyer, executive director of the Middle East Center for Reporting and Analysis (MECRA), told VOA. “SDF is widely perceived — largely accurately — as dominated by the Kurds. Troops from an Arab state would significantly alter this perception.”

https://www.voanews.com/a/monitor-large ... 70618.html
Die Türkei würde ein weiteres Abwenden der USA von den Kurden begrüssen.
Turkey: U.S. Must Break From Syrian Kurds After PKK Reward Offer

https://www.haaretz.com/middle-east-new ... -1.6633848
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Die Türkei und die USA.
Legt sich Erdogan in Syrien mit den USA an?

Der türkische Präsident hat angekündigt, auch das Gebiet um Mandbidsch in Nordsyrien zu erobern. Dort sind die Kurden stationiert – und Amerikaner. Doch offenbar will es Erdogan auf einen Konflikt mit dem Nato-Partner ankommen lassen.
Die Beißhemmung scheint zu sinken?
Kann es wirklich zu einem Konflikt zweier Nato-Partner in Syrien kommen? Durchaus – solange man darunter begrenzte Zusammenstöße versteht. In Nordsyrien verfolgen die USA und die Türkei gegensätzliche Interessen, und die Hemmschwelle, die bisher einen Konflikt verhinderte – der Respekt der Türken vor der Macht der Amerikaner –, wird immer niedriger.
Der sukzessive Rückzug der USA begann im Grunde genommen schon unter Bush, nach einem katastrophalen Einstieg mit dem Irak-Krieg. Hoher Einsatz im Poker und die Chipsäulen rattern nun herunter. Am Ende bleiben die Staaten vor Ort. Wie zu früheren Zeiten.
USA nur ein mittelfristiger Machtfaktor

Insgesamt aber geht die türkische Führung von einer langfristigen Schwächung amerikanischen Machtpotenzials in der Region aus. Auch Russland, so stark es im Augenblick auch erscheinen mag im Syrien-Konflikt, wird nicht unbedingt als langfristiger Faktor gesehen. Eher schon der Iran, ohne den das syrische Assad-Regime längst zusammengebrochen wäre.

Bereits das Persische Reich war über Jahrhunderte hinweg der große Gegenspieler der Osmanen um die Macht im Nahen Osten, lange bevor Russland oder die USA überhaupt auf der Bühne erschienen.

https://www.welt.de/politik/ausland/art ... SA-an.html
Saudi-Arabien mit seiner Unterstützung salafistischer Gruppen in den Kriegen der Region scheint zwar ein erheblicher Störfaktor für die Türkei und dem Iran zu sein, ist aber im Grunde vernachlässigbar. Im Jemen ist das Hause al-Saud Schachmatt gesetzt. Im Irak und Syrien sind die Gruppen weitesgehend in blutigen Auseinandersetzungen am Boden niedergekämpft worden. Die USA sind natürlich weiterhin eine Macht. Aber es ist auch immer die Tendenz zu betrachten. Und zwischen hundertausenden US-Boys und Girls und Bergen von US-Militärwaffen vor Ort seit dem Irak-Krieg und der Situation jetzt sind deutliche Unterschiede zu erkennen. Der Aktionismus Saudi-Arabiens in der Region mit dem Ehrgeiz des Sägeprinzen MBS an der Spitze ist eine Folge davon. Vom Rückzug der USA. Das ist ein "um sich schlagen" in den Wellen der Region.

Einige kleinere Akteure werden wohl darauf hoffen, das am Ende türkische und iranische Sicherheitsinteressen kollidieren. Es kommt darauf an, wie sich Ankara und Teheran arrangieren können. Konfliktpotential war und ist da. Dennoch bleibt wie gesagt zu erwähnen, das die türkisch-iranische Grenze die am längsten unveränderte Grenze der Region seit Jahrhunderten, vermutlich weltweit darstellt. Ein Zeichen dafür, das Konflikte zwar existieren, aber die beiden Staaten sich der Folgen massiver Auseinandersetzung Gewahr sind und eisern vermieden werden. Zum Interesse beider Staaten und sicher auch der Region.

Zunächst will die Türkei die Durchsetzung ihrer Interessen im Rahmen ihres neues Selbstverständnisses gegenüber der USA testen?
Iranian President’s Chief of Staff in Turkey for Talks

The Iranian president’s chief of staff, Mahmoud Vaezi, travelled to Turkey on Thursday for political and economic talks.

Heading a high-ranking political and economic delegation, Vaezi is going to hold meetings with top Turkish authorities in the trip.

He is also expected to make arrangements for a visit by Turkish President Recep Tayyip Erdogan to Iran.

Iran and Turkey have ramped up efforts in recent years to boost bilateral trade, setting a $30-billion annual trade target and signing several agreements to enhance cooperation in various areas.

https://www.tasnimnews.com/en/news/2018 ... -for-talks
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von Audi »

Ich tippe auf einen Rückzug der USA. In Afrin hat man es bestens gesehen. Egal wer oder was in Ankara das Sagen hat, NATO Partner haben bestimmte Rechte welche man anderen nicht gewährt . Bevor man die Türkei opfert, opfert man die Kurden. Erdoag ist ja nicht bescheuert
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump kündigt den Rückzug aus Syrien an.
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Re: Geopolitik - Interventionen/Präventionen im Sykes-Picot Raum

Beitrag von King Kong 2006 »

Trump will keinen regime change in Syrien. Assad soll bleiben. Aber irgendwie netter (... zu den USA...?).
US no longer seeking regime change in Syria: envoy

https://www.almasdarnews.com/article/us ... ria-envoy/
Die drei Garantiemächte Iran, Russland und Türkei für den Friedensprozess in Syrien wollen bald den Boden für weitere Entwicklungen in Richtung Verfassung präsentieren.
Iran, Russia, Turkey back Syria constitutional body

https://www.tehrantimes.com/news/430847 ... ional-body
Russia, Turkey and Iran reach agreement on Syria committee

https://www.theguardian.com/world/2018/ ... -committee
Beobachter sehen die Kurden mal wieder im Regen stehen. Gerade im Kontext der Türkei und ihren Interessen in Syrien. Und Israel ohne die US-Bodentruppen als signifikante Ansprechpartner in Syrien. Der Experte fürs grobe Entsorgen, der saudische Prince MBS, scheint in Syrien auch abgemeldet zu sein.
The U.S. says it is pulling out of Syria. Who are the big winners and losers?

https://www.denverpost.com/2018/12/19/u ... rs-losers/
Polit- und Militärexperten in den USA sind fassungslos. Der TV-Star und sein Nahostberater Jared Kushner werden den Ahnungslosen aber sicher das erklären können. Erstmal wird eine US-Basis auf irakischer Seite nahe der syrischen Grenze gebaut.
US completes military base construction on Iraqi-Syrian border

https://news.am/eng/news/487038.html
Die Politik- und Militärexperten in den USA bleiben dennoch ratlos. Eine Basis im Irak ist nicht dasselbe wie Bodentruppen in Syrien. Und Assad soll auch in Syrien bleiben.
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